.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

CD REZI BLUES: V/A GOD DON’T NEVER CHANGE : THE SONGS OF BIND WILLIE JOHNSON

CD REZI BLUES: V/A GOD DON’T NEVER CHANGE : THE SONGS OF BIND WILLIE JOHNSON
VARIOUS ARTISTS
GOD DON’T NEVER CHANGE : THE SONGS OF BIND WILLIE JOHNSON
ALLIGATOR / IN-AKUSTIK


1977 wurden auf einer goldenen Datenplatte neben anderen menschlichen Kulturinformationen als „Vermächtnis der Menschheit“ an etwaige Außerirdische Finder 90 Minuten Musik aus Klassik und Ethnik an Bord der Voyager Sonden ins All geschickt. Man rechnet mit 500 Millionen Jahren Lebensdauer... mit dabei: Ein Song des 1945 verstorbenen Blues- und Gospelmusikers und Predigers Blind Willie Nelson: „Dark Was The Night, Cold Was The Ground“. Fast 40 Jahre später bekommt der – wie so viele seiner farbigen Genrekollegen – verarmt gestorbene Roots-Musiker ein denkbar abwechslungsreiches Denkmal gesetzt. Unterschiedliche Interpreten huldigen seine Aufnahmen, Zeit seines Lebens verdiente sich der durch Lauge erblindete Sänger und Slide-Gitarrist sich seinen kargen Ehelebensunterhalt (er war zweimal verheiratet) zeitgemäß als Straßenmusikant. „Dark Was The Night, Cold Was The Ground“ wird auf der 11-Track-Scheibe von Rickie Lee Jones gecovert. Eine sehr schräge und eigenwillige Interpretation, Außenstehende würden den Song eher als nach einer durchzechten Nacht mit tüchtigen Kopfschmerzen aufgenommen Beerdigungs-Katzenjammer bezeichnen. Der zweite Kandidat für Puristen ist natürlich Tom Waits, der neben einen weiteren Song vor allem das bekannte und oft gecoverte Gospel-Traditional „John The Revelator“ gewohnt fett und rachitisch aufgetragen eingesungen hat. Hier sollte man sich mal die Depeche Mode-Version zum Vergleich anhören. Johnson war ja eher Gospel- als Bluesmusiker, spielte aber vorzugsweise Slidegitarre. Diese Instrumentierung hört man auf dem Tributealbum eher weniger, dafür befinden sich fantastisch beherzte Perlen auf dem Album: Maria McKee singt sich die Seele aus dem Leib, Lucinda Williams bleibt zweimal nah beim Original und Sinnead O’Conor glänzt durch viel Ausdruck. Glamourös die Blind Boys Of Alabama mit ihrer Gospel-Swing-Nummer! Die Cowboy Junkies allerdings hätte man weglassen können. Mitfinanziert wurde das Album übrigens seit mehreren Jahren durch Jeffrey Gaskill mit Hilfe von Crowdfunding, der Produzent Gaskill hiefte auch die mit einem Grammy ausgezeichnete Scheibe „Gotta Serve Somebody: The Gospel Songs of Bob Dylan“ auch mit aus der Taufe.

6 von 9 Punkten

EF