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CD REZI ALTERNATIVE: ROYAL BLOOD

CD REZI ALTERNATIVE: ROYAL BLOOD
ROYAL BLOOD
ROYAL BLOOD
WMI / WARNER


Hoppla, dachte ich mir, haben sich Queens Of The Stone Age, die Black Keys und die White Stripes zusammen getan, um das utlimative Stoner/Garage Album heraus zu bringen? Wer halbwegs etwas mit den drei Bands am Hut hat, kann diese Scheibe ungehört einklinken, denn sie ist irgendwie das Missing Link zwischen diesen einzelnen musikalischen Universen. In Wahrheit steckt hinter dem königlichen Blut ein britisches Duo aus Brighton, wo auch die Kooks und vor allem Blood Red Shoes herkommen. Wie beim letzteren Duo brauchen Royal Blood für ihren körnigen Retrosound nur zwei Instrumente: Schlagzeug und Bass. Und wo bei Blood Red Shoes die E-Gitarre durch eine zusätzliche Saite und diverse Effektpedale den Bass ersetzt, läuft es bei unseren Helden hier anders herum, die übrigens laut Presseinfo erst seit eineinhalb Jahren unter diesem Konzept zusammen lärmen. Mike Kerr heißt der Knabe am Viersaiter, der als Geheimrezept für den fetten, krachigen Sound seines Instrumentes „drei Verstärkern und einem geheimen Code an Pedals“ angibt, während Drummer Ben Thatcher auf die Felle haut, als gäbe es den John „Bonzo“ Bonham-Gedächtnispreis für maximalen Druck auf die Trommeln zu bekommen. Beide kennen sich allerdings schon seit der Schulzeit, Ben bekam früh eine Schießbude geschenkt und blieb dieser treu, während Mike an verschiedenen Instrumenten experimentierte. Anfang 2012 bündelte man alles, um im UK unter diesen Namen ziemlich schnell Lorbeeren einzuheimsen. Das Debut schoss im Fahrwasser von zwei Singles direkt auf Platz 1 der britischen Charts, und man muss schon den Hut ziehen vor den britischen Plattenkäufern. Die haben Geschmack, im Gegensatz zu hierzulande, wo eher die gefügigen Rhythmen von Unheilig, Helene Fischer oder gewimmerter Deutsch-Soul die Hitlisten anführen. Royal Blood polarisieren, klingen auch nicht wirklich revolutionär, haben aber andererseits den Überraschungseffekt auf ihrer Seite. Leider kann man die Scheibe nicht allzu oft hintereinander hören, ohne leicht angespannt zu werden. Sie sind halt einfach kein Pott Milchkaffee, zu dem man eine Stunde lang diskutieren kann, sondern ein doppelter, rabenschwarzer Espresso, der sofort ins Blut schießt und Feuer unterm Arsch macht.

EF
7 VON 9 PUNKTEN