Auf wen wir einen Groll haben? Nicht auf Vorstand, Trainer, DFL, Schiris oder Freibrief-Kampagnen. Groll haben wir auf eine Reihe von Spielern (nicht alle), die wir nächstes Jahr keinesfalls mehr als Teil des Kaders sehen wollen. Es spielten immer zwei Mannschaften die letzten Matches. Die die spielen wollten, und die welche scheinbar absichtlich daneben schossen oder Kampf nur vom Game auf ihrer Playstation kennen. Sah oft so aus, wenn man für Paranoia empfänglich ist. Bezeichnend der Sky Reporter beim finalen Schale-Spiel: Gebetsmühlenartig sagte er berechtigt und objektiv während des Spiels, dass er Abstiegskampf beim Auftritt der Ruhmreichen in Gelsenkirchen beim besten Willen nicht erkennen könne.
Natürlich darf man keinen Spieler öffentlich der Untätigkeit
bezichtigen, aber - liebe Freunde - so sah es halt einfach aus
die letzten Spiele! Punkt. Der Klassenerhalt wurde ein jedes
Mal auf nächsten Spieltag verschoben, dafür wurde die Fanseele
bei jeder Begegnung ans Kreuz genagelt und man kochte innerlich
wie eine Schnellkochtopf, der auf der heißen Platte vergessen
wurde. Dampf ablassen geht halt nur bis zu einem gewissen
Level, und das Füllhorn der Entschuldigungen in den Statements
der Protagonisten nach Abpfiff gärte in manchem Fan bis zum
Urschrei, der raus will... das wäre im Wilden Westen reif für
Lynchjustiz gewesen. Aber wir leben ja im Zeitalter der
Beschönigungen und der verbalen Abmilderungen. Die Kreuzigung
wurde - mal wieder - von den Freunden aus Herne West
vollstreckt, die am Samstag den letzten Sargnagel in unser
Kreuz zimmerten und wir singen jetzt alle mal, "Allways Look On
The Bright Side Of Love". Die Liebe, die einen noch
umbringt.
Wir freuen uns (huch!), dass laut NN in der nächsten Saison
folgende Spieler nicht mehr in Nürnberg spielen werden:
Balitsch, Pekhart, Mak und Pogerl. Zumindest für Pino braucht
jetzt keine Internetkampagne gestartet zu werden. Gerne sehen
würden wir nächste Saison falls motiviert: Feulner, Campana,
Hasebe (auch wenn seine Mitspieler auf Schlacke für seine Pässe
oft zu langsam waren), Ginczek und vielleicht auch Petrak und
die gesamte Palette an jungen Spielern aus der zweiten, die
noch wohin wollen in ihrer Karriere. Für unseren japanischen
Ballartisten wünschen wir eine grandiose WM, damit wir uns nach
seinem Abschied die Tränen mit Christiano Ronaldo versüßen
können, damit die Frauen im Stadion auch mal was zu sehen
haben. War ein Spaß. P.S.: Drmic hat die Pillenkoffer schon
gepackt und - anderer Verein - Veh geht übrigens nach
Stuttgart. Für ein zweites Mal, man darf gespannt sein auf
international spielen die Saison darauf..
Hier eine Auswahl an schönen Sprüchen aus der vergangenen Saison, die Persona Non Grata aus Freiburg haben wir weg gelassen. Weiter unten dann noch der Bericht aus Herne von unserem rollenden Rolland.
EF
ZITATE BEST OF SAISON 13/14 FREI NACH
SPON:
Martin Bader irgendwann vor dem Saisonende zu
den Spielern: "Gebt euren Frauen Fotos von euch, weil ihr sie
in den nächsten drei Wochen nicht seht!"
Raphael Schäfer zu Beginn des
Abstiegskampfes, der nie einer war: "Fair Play ist mir ab
sofort scheißegal."
Gertjan Verbeek vor dem Verletzungs-Super-Gau
daheim gegen Nordtirol: "Auch die Bayern-Profis gehen zur
Toilette - und da kommt dasselbe raus wie bei uns."
Gertjan Verbeek in der Saison-Halbzeit: "Ich
hoffe, dass ich 90 Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich
hätte 100 werden können. Aber ich habe in Nürnberg
gearbeitet."
Hiroshi Kiyotake: "Wir brauchen keinen
Fußball-Gott. Wir haben ja Schäfer."
Jürgen Klopp macht sich Nürnberger Probleme
zu eigen, hat aber mehr motivierte Spieler als wir: "Wenn die
Waschmaschine kaputt geht, ist am nächsten Tag der Trockner
auch im Arsch - und dann geht meist auch noch der Fernseher
kaputt."
Jürgen Klopps bestes Kompliment der saison
nach München, nachdem ihn : "Ich glaube nicht, dass der FC
Bayern einen Punkt weniger hätte, wenn Matthias Sammer nicht da
wäre – oder gibt er Pep (Trainer Guardiola, d. Red.) Tipps wie
man gut trainiert?"
Armin Veh: "Bei uns muss schon einer im
Strafraum erschossen werden, damit wir mal einen Elfmeter
bekommen."
Und hier das Staffelholz weiter gereicht zu Roland:
Das war`s ENDLICH
Schalke gegen "alleiniger Rekordabsteiger": 4:1
Hätte so schön sein können. Saisonabschluss vom Freitag bis
Sonntag im Ruhrpott. Etwas Touristik und als Höhepunkt mit
Thomas vom Schalke Fanclub „Krefelder Knappen“ das letzte Spiel
ohne zittern verfolgen und gemeinsam mit den Freunden auf
Schlacke feiern.
Hätte ist Fahrradkette, bzw. seit Wochen vergeigen unsere
immer schlechter spielenden Helden eine Nichtabstiegschance
nach der anderen. So ging es im Regen, der während des Spiels
zum Wolkenbruch wurde, zum Gelsenkirchener Tempel, auch
Bier-Plörre oder Veltins-Arena genannt. Zum Glück verfügt diese
über ein Dach, sonst hätte der Wolkenbruch dafür gesorgt, dass
das Spiel abgebrochen wird und das kollektive Leiden, Hoffen,
Bangen der Clubbfans wäre bis zum Wiederholungsspiel
weitergegangen.
Der Tempel ist umringt von riesigen Parkplatzflächen und wohl
einmalig, diese sind kostenlos. Vermutlich deshalb fährt in
Krefeld, Oberhausen, Moers, Uerdingen etc. gefühlt mindestens
jeder zweite PKW mit Schalke Aufkleber durch die Gegend.
Gewohnt freundlich die Reaktion der Schalke Fans auf die
vielen Clubberer. Aufmunterndes Schulterklopfen, häufiges „Kopf
hoch“, viel Mitgefühl und der einmütige Wunsch „kommt bald
wieder“ waren die Begleitung auf dem Weg in die Veltins
Arena.
Natürlich wimmelt es außerhalb und auch im Stadion von
Plörreverkaufsständen, nicht einmal teuer, auch drin, 3,60 Euro
für 0,5l (der Preis ist seit mindestens vier Jahren
unverändert!), wenn man eine Knappencard hat. Allerdings sollte
man sich, nicht nur von den Nachwirkungen her, vor zuviel
Plörre hüten. Die genialen Erbauer des Stadions haben nämlich
statt einer Pissrinne, Urinale in die Herren-WCs gebaut und
damit einen permanenten Stau geschaffen.
Freundlich wird vor dem Spiel über Lautsprecher „Die Legende
lebt“ gespielt und alle Schalker hören ruhig und aufmerksam zu.
Die Mannschaftsaufstellung unseres Clubbs wird laut hörbar
verlesen. Die Pfiffe für unsere Superstars wie bei "Mak" kommen
nur aus dem Clubbblock, während unsere Nachwuchsspieler von
dort dafür frenetisch beklatscht werden.
Zum Spiel, nachdem die Mannschaften nicht nur ein Fahnen-
sondern auch ein Trommlerspalier beim Einlaufen passiert haben,
ging es los und die Schalker Freundschaft war vorbei.
Wie gewohnt, sorgte die erste Standardsituation, ein Eckball
in der 6. Minute, für das 1:0 für unsere Schalker Freunde. Da
kann Fan nur sagen, „ihr seid so blöd“. Interessant, bei der
Spielstanddurchsage und dem üblichen „Danke“ - „Bitte“
Wechselspiel, ruft der Stadiensprecher „Glück“ und das Stadion
antwortet „auf“. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin.
Der 23. Nürnberger Alutreffer, auch ein Rekord auf den wir
verzichten könnten, entstand eher zufällig durch eine
missglückte Flanke von Angha. Man hatte nie den Eindruck als
würde Nürnberg gefährlich werden. Dazwischen war im Schalker
Block ein Transparent „Polizei HH mehr als ACAB fällt uns auch
nicht ein“ zu sehen. Kurz vor der Pause wurde der Ball im
Angriff wieder einmal leichtfertig verdaddelt und ein schneller
Spielzug führte kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 2:0.
In der 2. Halbzeit wurde wie schon in Mainz und gegen Hannover
im Block der Support eingestellt. Trotzdem hauten sich unsere
Helden voll rein und es kam zur ersten Ecke (56.) für den
Clubb. Gefährlicher war da schon die Rauchbombe (59.), wohl als
Einleitung zu „als ich ein kleiner Bub war…“ in Minute 60.
Nachdem die Zaunfahnen eingepackt wurden, wurde das passende
Transparent „Manchmal hasst man das was man doch auch liebt“
aufgehängt. Nach dem 3:0 (75.) schwenkten einige weiße Tücher.
Emotionaler Höhepunkt in einem trostlosen Spiel war als das
ganze Stadion sang, „Der FCN steigt wieder auf“ (84.). Da
wurden viele Clubberer Augen feucht. Das Tor von Drimic (90. +
1) und die Schalker Antwort durch Obasi (90. + 2) waren nur
noch Randerscheinungen. Letzteres Tor natürlich mit „Glück“
„Auf“ begleitet.
Unsere Rekordabstiegshelden wagten sich noch in die Kurve, wo
ihnen wütende, nicht druckreife Kommentare
entgegenschlugen.
Viele Spieltage haben wir gezittert, gebangt und gehofft.
Leider geschah dies nur auf den Rängen, während sich unsere
Helden auf dem Platz scheinbar ohne große Gegenwehr aufgegeben
haben und leichtfertig die erste Liga vergeigten. So einfach
wie 2013/2014 war es wohl noch nie, dem Abstiegsstrudel zu
entgegen. Wie es weitergehen muss, hat nach Spielende das
Schalker Transparent gezeigt, „Die Talente in der Jugend
gesucht, heute wurde Europa gebucht“: Freuen wir uns mit einer
jungen Mannschaft auf Sechzig, Ingolstadt, St. Pauli, Union,
Düsseldorf und Bochum.
Roland Hornauer
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