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UNSER KLEINER BLOG ZUM GLUBB. VIEL SPASS BEIM LESEN!
.rcn hat 2015 gewechselt:

DER WAHRE GLUBB BLOG

SPANNENDE WOCHEN MIT TANTE HERTHA UND MORDOR 96

Mein lieber Herr Gesangverein, da scheppert es aber gerade nicht nur im Weltgeschehen sondern auch im Fußballgeschäft ganz schön.
Schaffte es im Oktober ins Glubb-Magazin als Fan-Centerfold des Spieltags: Shultzie aus Burgebrach. Die Aufschrift seiner Mütze fiel in der Postille allerdings Photoshop zum Opfer. Wir zeigen die Mütze und ihren stolzen Besitzer unzensiert.

Blatter fällt, Platini dribbelt ins Aus, Niersbach dankt ab. Unser Kollege Olli hätte da schon eine Idee für einen Niersbach-Nachfolger: „Der Bader sollte eigentlich DFB Präsi werden, oder gleich den Blatter beerben – das „Zeug“ (kriminelle Energie mit einem Schuss Selbstbereicherung) dazu hat er.“ Bis dahin aber schauen wir mit Grausen auf die Winterpause und die gleichzeitig beginnende Transferperiode, welche Glubbspieler den Weg nach Hangover „schweren Herzens“ finden werden. Natürlich: Wer von den Spielern in der zweiten Liga haften bleibt, hat entweder keinen gesunden Menschenverstand, oder keiner will ihn wegkaufen. Wir sind also gespannt, ob sich Kutschke nach der Winterpause immer noch als Sturmspitze einklagen muss, oder ob Burgstaller nach Sylvestr auch noch Dreikönig in Nürnberg feiern darf. Bei unserem Posterboy mit Zahnpastalächeln sieht die Sache schon etwas anders aus: Alessandro Schöpf wird wohl nicht mehr lang in der Noris weilen, denn er sagte ja schon vor einiger Zeit, dass jeder mal irgendwann in der ersten Liga spielen möchte. Und da Martin Sauron in Hangover ja seinen Vertrag kennt, wäre der Maddin blöd, wenn er da nicht noch einmal gen seinen alten verein FCN nachtreten würde, und den Tiroler an die Leine hängen würde. Zumal der Vito Bader ja nach seinem Wechsel keine Gelegenheit ausließ, gegen seinen alten Verein zu sticheln. Aus Argentinien kam auch ein Kommentar zum neuen starken Mann in Hangover. Javier-Robin Hood, genannt Pino habe bis zuletzt auf einen Anruf aus Nürnberg gewartet, dass man ihn wieder brauche. „Weil der Mann, der ihn (Pino), weggeschmissen hat, sei ja jetzt weg beim Glubb.“ Coach Weiler habe ihn bis zuletzt halten wollen, entgegen anderslautender Gerüchte war es Maddin Corleone, der Pino abservierte. Das passt dann auch ins Bild über St. Martin, das man sich nach seinem Weggang so langsam zusammen baut. Die nächsten Wochen werden also spannend werden! Hat der Glubb eine Chance im Pokal gegen Tante Hertha? Was kommt als nächstes an dunklen Bedrohungen aus Mordor 96? Welche notdürftige Kackfirma wird demnächst unser sportlicher Ausrüster? Welcher vogelwilde und frisch gekürte Lottomillionär kauft sich den Stadionnamen? Wann bekommt unser Fußballtempel endlich eine Lautsprecheranlage, die funktioniert? Wir werden weiter heftig diskutieren bei uns in Block 5. Immerhin hat es Shultzie aus unserer Mitte jetzt sogar als Aufklapp-Playmate ins Stadionmagazin geschafft. Wenigstens er rief seine Leistung im Gegensatz zu manchen Feldspielern tadellos beim Interview vorher ab und rezitierte fehlerfrei Datum und Mondphase der schönsten Momente seiner Fankarriere. Drollig auch die Redaktion der Stadionpostille: Die retuschierte sauber die Westvorstadt-Liebesbotschaft auf seiner Mütze weg, fast wie damals in den 70ern, als oft genug die Mumu einiger Nacktmodelle in diversen Illustrierten der Zensurschere zum Opfer fiel. Wir zeigen die Mütze oben im Original, unzensiert.

Ewald Funk


HERBSTDEPRESSION

Beginnen wir doch mit den ersten Zeilen aus der Kolumne vom letzten Monat: „Tut mir leid liebe aufmerksame Kolumnen-Leser, aber wer das übliche Bashing über Spieler, Vereinsführung, Schiri und den allgemeinen Niedergang unseres sowieso geliebten Traditionsclubs lesen will, muss halt bei der Springer-Presse reinschauen.“
Wir demnächst wohl für den Glubb die neue Kolumne „Das Kackspiel des Monats“ einführen müssen: der von uns hochgeschätzte Fussballsachverständige Arnd Zeigler. (Bild: WDR/Thorsten Jander)

Jetzt, im Monat eins nach Maddin B. ist meine Aufbruchstimmung ziemlich platt gewalzt, vor allem nach dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Duisburg. Ich tue mich gerade schwer, daran zu glauben dass es der Glubb noch schafft, zumindest nicht in die dritte Liga abzusteigen. So langsam setzt auch der logische Verstand aus, was wohl der Grund für das bescheidene Gekicke gegen die Meidericher gewesen sein könnte. Die größte Lachnummer war wohl das Einklagen von Einsatzzeit neulich für Koch und Kutschke, was mich nach deren Leistungen beim 0:0 gegen den MSV fatal an das Leben des Brian erinnert hat, als sich bei der Rede von Pontius Pilatus das Volk vor lachen auf dem Boden wälzte, und der schwer lispelnde Schwanzus Longus nach vorne drängte: „Lafft mich fuh ihnen fprechen!“. Als sie beide also gegen den MSV spielten, trug dies auch nicht gerade zur Spielkultur bei. Und es ist wirklich nicht schwer, wenn man für den gerade dauerhaft als Notnagel in der Mitte eingesetzten, formschwachen Blum eingewechselt wird. Auffallend hingegen sind die in letzter Zeit aus der zweiten Mannschaft nach oben beförderten Jungspunde. Die kriegen sogar richtig exakte Pässe auf die Reihe und wissen, in welcher Richtung das gegnerische Tor steht. Die Frage ist nur, ob das Niveau der ersten Mannschaft eher Regionalliga ist, und die Youngster deswegen positiv auffallen, oder ob die Primaner einfach noch keinen Rechtsanwalt haben, der sie in die Zweitliga hochklagt und man es deswegen noch mit Leistung schaffen muss. Auch wenn die Vito Badereone schon längst nicht mehr am Valznerweiher weilt, der dunkle Atem Saurons ist noch lange nicht weggeblasen aus einem Stadion, das jetzt auch noch zu allem Überfluss bald keinen Namen mehr tragen wird. Grundig steigt aus. Vielleicht sollte man es beim Wilhermsdorfer Stuhlhersteller Stechert probieren, denn das Stadion ist eh mittlerweile dauerhaft leer gespielt, dass man die ganze Zeit ihre schönen Stühle sehen kann. Wenn das Gekicke so weiter geht, werden bald mehr Ordner, Schank- und Bratwurstpersonal als Zuschauer im Stadion sein. In eine Trainerdiskussion schalte ich mich nicht ein, denn der Weiler ist wohl die ärmste Sau. Spielzeit einklagen, meine Herren, das geht gar nicht. Ich schaue mich jetzt sonst nach einem Rechtsanwalt um, und klage bei der Mannschaft Spielkultur ein. Für solche Spiele kriegt man woanders Schmerzensgeld, erkrankt an Augenkrebs oder bei Zeigler’s wunderbare Welt des Fußballs wird neben dem Kacktor nun auch das Kackspiel des Monats eingeführt.

Ewald Funk


WEG MIT DEM FRÄNKISCHEN PESSIMISMUS!

Tut mir leid liebe aufmerksame Kolumnen-Leser, aber wer das übliche Bashing über Spieler, Vereinsführung, Schiri und den allgemeinen Niedergang unseres sowieso geliebten Traditionsclubs lesen will, muss halt bei der Springer-Presse reinschauen.
Unsere Ultras. Holi-Fest ist zwar langsam eher out, aber der Stimmungsblock feiert es trotzdem, wie hier gegen Duseldorf.

Ich habe nämlich mal eine nüchterne Bestandsaufnahme nach dem Sandhausen-Spiel gemacht und sehe mich in meiner früheren Meinung, die Mannschaft sei besser als ihr Ruf, bestätigt. Überhaupt sollte JEDER fränkischer Berufs-Nörgler sich einfach mal vorstellen, Fan eines anderen Clubs zu sein. Dann geht es einem wieder gut, so schlecht stehen wir gerade nicht da. Lest doch einfach mal folgende Zeilen: „Das Spiel hat angefangen, wie wir es nicht wollten. Wir waren viel zu passiv, haben körperlos gespielt. Wir haben den Gegner dadurch aufgebaut. Wir haben sie in Ruhe spielen lassen. Das Tor war so nur eine Frage der Zeit. In der 2. Halbzeit war es dann ein bisschen besser. Aber wir haben heute viele Dinge falsch gemacht. Der Gegner war immer wacher. Wir haben verdient mit 0:2 verloren." Die Worte könnten von Trainer Weiler stammen. Sind sie aber nicht, sondern von Sandhausens Trainer Alois Schwartz nach dem Spiel im Frankenstadion. Ertappt ihr Euch auch dabei, dass das Wort für Wort für viele Glubbspiele vorher gelten könnte? Also froh sein, dass WIR langsam besser werden und zwar Probleme haben, aber ANDERE haben ligaübergreifend noch viel größere! Hangover in der ersten Liga zum Beispiel. Die letzten Jahre nicht vom Erfolg geküsst, soll nun auch noch Martin Bader kommen, der beim Tippen dieses Artikels gerade auf den Malediven weilt. Bei H96 soll er angeblich anfangs auch Trainer Frontzek taktisch mit beraten. Das erinnert mich persönlich – bei allem Respekt vor Maddins Arbeit – an den Moment, als das Alien auf die „Nostromo“ eingeschleppt wird. Und unsere Derbypleite? Die gönne ich der Westvorstadt, ich muss ja nicht jeden Abend als Fan damit einschlafen, dass Felix Zwayer die Partie in seinem unnachahmlichen Stil gepfiffen hat. Googelt doch einfach im Internet nach „die Akte Zwayer“... Und liebe Kräuter Fans, wo wärt ihr heute ohne unseren geschenkten Punkt gegen 1860 (aktuell 301 Minuten ohne Tor am Stück) am Ende der letzten Saison? Aufgemerkt: Refugees sind abseits aller Rivalitäten in Nürnberg UND Fürth willkommen, warum Glubberer nicht in Fürth? Lucien Favre oben bei Gladbach hingegen hatte vor seinem Rücktritt andere Sorgen. Der hat auch ein Derby verloren, spielt diese Saison Champions League und sein letztjährig hochgelobter Verein hat am 7. Spieltag zwei Tore geschossen und null Punkte. Die Augsburger Erfolgsfans freuten sich zwar jetzt über den ersten Dreier der Saison, aber der Weinzierl-Hype kriegt gerade etwas Risse, weil ja der FCI gerade die „Nummer zwei“ im Freistaat ist. Null Punkte am 5. Spieltag: Gladbach und der schwäbische Dauerpatient VFB. Ein Punkt: Hoppelhausen und Hangover. Wer ist hier der Depp? Einen Nörgler gegen den Glubb kann ich mir aber mal nicht verbeißen. Setzt bitte auf die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung folgende Bader-Frage als Antrag, vielleicht ist sie auch nach Drucklegung schon beantwortet: Ich dachte immer, es gibt keine Abfindung, wenn man von selber geht? Zumindest der Kicker schreibt von einer Abfindung, die der FCN dem Maddin noch zu zahlen hätte...

Ewald Funk


AFFENTRETZEN UND HERZBUMBERN

Kaum sind die zwei Monate Sommerpause vergangen, steht die Welt beim Glubb Kopf.
Unser Vorschlag für die nächste Saison: Fränkisch frei Kaschperletheater statt Herzbumbern darauf schreiben...

Es beginnt eine neue Zeitrechnung, der Baderismus ist vorbei und der Verein macht ab September ohne seinen zurück getretenen Cäsaren weiter. Bleibt zu hoffen, dass der Circus Maximus im Frankenstadion besseren Zeiten entgegen sieht. Kontraproduktiv werden da aber noch die vielen Leichen im Keller sein, die in den nächsten Wochen noch ans Tageslicht gezerrt werden. Nur langsam wird für die Öffentlichkeit bekannt werden, wie lange dem Verein noch Zeit bleibt, alte Zöpfe abzuschneiden, bevor ihn der Strudel in die dritte Liga saugt. Fränkische Tugenden erleben Hochkonjunktur: Man freut sich eher nach innen, ein gewisser Grundpessimismus ist bei uns normale Lebensqualität, und beim Nachbarn ist das Gras eh grüner. Auch wenn es – blickt man über die Stadtgrenze – im Gegensatz zu manchen Blumen, nicht blüht. Ist aber auch wahr, jeder Gang ins Stadion hat etwas von einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt, man weiß, dass es wehtun wird. Aber muss halt sein... Deswegen steht ja auch auf der Dauerkarte was von „Herzbumbern“. Ein neues Geschäftsmodell wäre eigentlich, vor jedem Heimspiel vor dem Stadion mit dem Bauchladen Herztabletten stückweise zu verkaufen. Oder Beruhigungstabletten, damit wäre man im Block dann so gechillt wie unsere Spieler unten auf dem Platz. Siehe Bochum Spiel auswärts... Überhaupt: Die letzten vier Wochen werden eh in die Glubbgeschichte eingehen. Der großartige Auftakt / Dämpfer in die neue Saison in Porto Alegre... äääh Freiburg. Die von Padre Bader genehmigte Autogrammstunde für besorgte Ultras nachts auf einer Autobahnraststätte. Der Rücktritt des Commandante, inklusive angeblicher Sondergratifikationen mit Beschäftigungsgarantie bis September. Die Charmeoffensive der Bildzeitung dank einer undichten Stelle im Zentralkommitee... wären wir ein Karnevalsverein, müsste die erste Prunksitzung im Fasching wegen der Büttenreden auf drei Tage gestreckt werden. Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Beim Glubb geht es zu, wie beim Affentretzen. Spaß macht da die Arbeit sicher nicht, weder auf noch neben dem Platz. Wer muss als nächster in die Mitte? Nachdem das Finanzgenie Woy ging, Bader aufgegeben hat, schießt man sich wahlweise auf Chefscout Möckel ein, wählt Wolf als neuen Buhmann, den einfach gestrickten B-Mannschaftstrainer Prinzen oder den Chef des Nachwuchsleistungszentrums. Oder den Aufsichtsrat. Weiler sowieso, es sei ja kein Spielsystem zu erkennen. Wer sagt denn, dass die Spieler bei dem Vereinsgehabe im Oberbau noch Bock haben, einem Spielsystem zu folgen? Ich habe nach wie vor noch Hoffnung, die Mannschaft ist besser als ihr Bulth... Ruf. Und Weiler ist seit A-Roth der erste, der sich Lügen spart und einfach die Wahrheit sagt: Klar: Stark wurde aus wirtschaftlichen Gründen verkauft. Respekt! Ist mir als Fan lieber, als sich den Kopf zerbrechen zu müssen.

Ewald Funk


HÄUSLICH EINRICHTEN IN DER ZWEITEN LIGA

Ein wie zuletzt herzliches ‚Bader raus’ in die Runde! Beim letzten Heft war die Saison ja gerade zu Ende.
Pino schaut sich seine Choreo vor der Kurve mit seinen Kindern an. Für mich geht er nur körperlich, sein Kampfgeist bleibt für immer in Nürnberg! Zumindest die überragende Motivation während der Vertragsverlängerungsperiode.

In der ersten Bundesliga wäre Platz 9 ja ganz nett gewesen, aber unser Sofa steht wohl nun für länger in Liga zwei, und da ist Platz 9 in etwa so wertvoll wie ein Fensterplatz in der U-Bahn. Warum das mit dem häuslich einrichten in der zweiten Liga? Täglich schlug ich seitdem die Zeitung auf in der Hoffnung, dass Knallertransfers beim Glubb einschlagen. Vergeblich. In der Westvorstadt kaufen sie ja auch immer nach dem Prinzip Auster ein, in der Hoffnung, dass in der zwanzigsten Muschel endlich mal eine Perle drin sei. Ich bin ja eh ein Flachhirn, aber der letzte Einkauf der Kräuter, der mir namentlich was sagte war Gerald Asamoa. Beim Glubb geht es mir seit zwei Jahren fast auch so, wobei immerhin gleich von zehn Spielern einer dabei war, von dem ich mir jetzt auch mal im Nachhinein ein Trikot kaufen würde. Zumindest als Sonderangebot. Das muss damals jeweils irgendein externer Tipp gewesen sein, als Schöpf, Burgstaller oder Blum kamen, denn von Möckel kamen die sicher nicht. Und so sagten mir auch die Neuzugänge jetzt relativ wenig, als Saisonziel würde ich also Platz 9 ausrufen. Und liebe Vereinsführung, Treue-Dauerkarten für drei Spielzeiten zu verscherbeln, um noch mal schneller an die Lizenz zu kommen, ist so durchschaubar wie mein Hund, wenn er was angestellt hat. Super Idee auch, denn so hat man übernächstes Jahr in der dritten Liga wenigstens noch 1000 eiserne, die halt ihre Triple-Dauerkarte zum Zweitligapreis im Unterhaus noch gar absitzen. So tickt der Franke halt. Der einzige neue Transfer, auf den ich hoffe, war Gislason. Der Tipp kam nämlich von Pelle, also nicht von Möckel. Und so ziehe ich immer noch mein Pelle Trikot an, in der Hoffnung der Zauber wirkt wie bei den afrikanischen Priestern, die sich ein verwesendes Huhn als Voodoo um den Hals hängen. Hast was gut zu machen mit deinem Tipp, Pelle, verdammter Legionär! Und heimlicher Torschützenkönig beim Glubb. Als Innenverteidiger. Wie ärmlich! Für die Vereinsführung. Aber wir haben ja den jahrelang beobachteten Filigrantechniker Bulthuis, von dem jetzt bei vielen sein erstes Tor am Saisonende kleben blieb. Ich weiß nicht, ich habe die restlichen 15 Kackspiele nicht vergessen, die er abgeliefert hat. Fast lachen musste ich über die Meldung, MC Gebhart habe eine klare Ansage bekommen, dass diese Saison jetzt seine letzte Chance sei. Ich hätte ihm die Ansage schon viel früher gegeben. Und wenn es nicht geklappt hätte, dann wäre ihm bei einer seiner Rückfahrten vom Mash Up mit seinen Fürther Kumpels an der Stadtgrenze beim Checkpoint Quelle halt einfach die Einreise verweigert worden. Er kann ja auch im Ronhof anheuern. Eine Win-Win Situation! Mein Pino Trikot ziehe ich weiterhin an. Javier hat seinen Platz in der Glubb Walhalla. Nur: Ich hätte ihm seit dem Pokal nur Halbjahresverträge angeboten. Dann hätten wir seitdem permanent Erstligaleistungen von Transferfenster zu Transferfenster gehabt. Ich rufe jetzt mal Simons an, vielleicht hat der ja Lust, so nebenbei für uns schnell zu scouten. Nicht, dass uns Aalen in der ersten Pokalrunde rausschmeißt. Das oben erwähnte Pelle-Voodoo-Trikot stammt übrigens vom Havelse Spiel.

Ewald Funk


SAISONFINALE

Ein herzliches Bader raus in die Runde! Letzter Spieltag, der Glubb steht nach einem mühsam erkämpften Sieg gegen eine bereits abgestiegene Mannschaft (!) aus Aalen gerade noch so auf einem einstelligen Tabellenplatz.
Zumindest bei den Nürnberger Tätowierern sind manche Glubb-Legionäre inzwischen schon fast wie daheim.

Vor uns stehen Union Berlin und Heidenheim. Die Leitung des Vereins hat es mit ihren verpflichteten Spielern geschafft, innerhalb von zwei Spielzeiten den Glubb von Platz zwei in Bayern auf Platz vier absaufen zu lassen. Wie beschreibt man am effektivsten eine verkorkste Saison, die man eigentlich gleich wieder vergessen möchte? Achtung, wir reden hier jetzt vom Glubb und nicht von der Westvorstadt! Die können sich eigentlich auch bei uns bedanken, denn ohne vier Punkte aus zwei Derbys stünden die jetzt eigentlich in der dritten Liga. Fussballfranken hat jedenfalls momentan beiderseits der Stadtgrenze überhaupt keinen Spaß an Ballspielen mehr. Und das i-Tüpfelchen für den Glubberer war wohl das Spiel gegen den Traditionsverein aus München, der durch eine äußerst seltsame Entscheidung eines gewissen Jochen Drees im vorletzten Ligaspiel rettende drei Punkte geschenkt bekam. Schaut man auf den fast wie bei einer Trainingseinheit ohne Gegenwehr gefallenen Führungstreffer durch Niklas Stark, dann hätte der Glubb nach der Führung nicht wie so oft in der Saison den Aufbaugegner spielen, sondern von Trainingsspiel auf Bundesliga umschalten sollen. Der Saisonabschluss dann steht wie ein erlebtes Fazit der gesamten Saison da: Sonntag, 24.05.2015, 17 Uhr. Weder mildes Wetter, Freibier noch Pfingstfeiertage sorgen dafür, dass mehr als 29.000 Glubbfans in ein 50.000 Personen fassendes Frankenstadion pilgern. Vor dem Anpfiff werden die Spieler Peniel Mlapa, Manuel Bihr, Adrian Nikci und Samuel Radlinger verabschiedet. Früher war man traurig, wenn Spieler den Verein verließen, heute ist man froh. Pino Rosso bekommt eine Riesen Choreo von den Utras geschenkt, damit er Pippi in den Augen bekommt und mutmaßlich auch einen Vertrag zu verkürzten Bezügen unterschreibt. Und er war definitiv einer der besten Spieler der Saison. Ein 32-jähriger zweifacher Familienvater als Hoffnungsträger für das nächste Jahr ist ein Armutszeugnis für das Scouting! Der jahrelang gescoutete Dave Bulthuis hat die letzten zwei Spiele zwar Boden gut gemacht für seine 1,25 Mio. Ablöse, aber man darf die andere zwölf Partien und teils haarsträubende Aussetzer davor nicht vergessen. Hart gesagt möchte ich auch Celustka, Koch und einen unserer Torhüter in der nächsten Saison nicht mehr ertragen müssen. Und viele unserer Leser arbeiten hart in ihren Jobs und die machen das mit Sicherheit besser, als unsere Hintermannschaft Bälle nach vorne verteilt. Von Hovland, Petrak, Mössmer, Polak und Stark habe ich jedenfalls selten eine Spieleröffnung gesehen, die diesen Namen auch verdient. Weiter mit dem Saisonfazit im nächsten Heft, dem letzten vor der Sommerpause. Und, hey, ich Danke dem Himmel für René Weiler und fordere Monatslöhne für Spieler, die an Zuschauerzahlen gekoppelt sind!

Ewald Funk


MASTERPLAN FÜR DEN VALZNERWEIHER

So langsam wird es mir Himmelangst um meine Kolumne. Um meinen Glubb sowieso.
Zuschauerschwund im Frankenstadion? Wir haben das Rezept dagegen!

Früher konnte man nach Niederlagenserien wenigstens noch mit Galgenhumor die Stimmung heben, mittlerweile kenne ich da draußen nach zwei Jahren kontinuierlicher Talfahrt keinen einzigen Glubberer mehr, der irgendwo noch eine Faser Humor hätte. Der dunkle Atem Saurons weht weiter am Valznerweiher und wird auch so schnell nicht Bader, pardon, baden gehen. Das sieht man schon an den aberwitz... –pardon- witzigen Forderungen, die jetzt überall laut werden. Nein, Chuck Norris ist gerade nicht verfügbar. Sportarzt entlassen hilft auch nicht, die zweite Mannschaft spielen lassen ist auch keine Lösung. Fliegen statt Bus fahren hat auch nichts genützt, eventuell hilft Taxi fahren? Vielleicht hilft auch irgendein exotischer Medizinmann, der die Bösen Geister in Zabo vertreibt, damit diese unglaubliche Pechsträhne der letzten Jahre ein Ende hat und wir zum willkommenen Aufbaugegner mutieren. Ursprünglich wollte ich hier auch den HSV-Fan Horst Schneider zu Wort kommen lassen, damit man als Glubbfan mal sieht, dass sich andere Vereine noch effektiver zum Affen machen als wir. Doch der hatte keine Zeit. Auf jeden Fall heißt es jetzt, Arschbacken zusammen kneifen und irgendwie die Klasse halten um in der nächsten Saison mit einem Topetat der zweiten Liga einen Kader zusammen zu stellen, der sich gewaschen hat. Und der nicht so wie in der aktuellen Saison spielt, als sei hier die Resterampe des Marktes zusammen gekauft worden. Wir bei .rcn sind nämlich schon weiter und haben bereits den rettenden Masterplan für die nächste Saison zum Durchmarsch an die Honigtöpfe der ersten Liga zusammen gestellt: Die jahrelang gescoutete Mannschaft der Zukunft! Eine Mannschaft, die für dermaßen viel Schlagzeilen sorgen wird, dass die Presse gar keine Zeit haben wird, auf sportliche Misserfolge hinzuweisen, weil abseits des Platzes soviel passiert, dass der Glubb fortan Liebling der Medien sein wird. Wie einst bei Paul Newman im Eishockeyfilm „Schlappschuss“ mit seinen Hanson Brothers. Also: Als Torwart holen wir erstmal Tim „Hulk“ Wiese zurück, dessen athletische Präsenz den Strafraum fortan beherrschen wird! Timo „MC“ Gebhart als eigensinnigen Mittelfeldregisseur haben wir ja bereits, der überrascht taktisch mit eigenem Plan, wozu noch Trainer? Emir Spahic soll auch frei sein, der sorgt dann verbal für Ruhe in der Verteidigung und wird als Sprecher mit den Schiris verhandeln. Die sechs Mille für Paolo Guerrero im Sturm sollten dann auch drin sein. Der sorgt dann für Pressing vorne, hält den gegnerischen Keeper im Schach und kümmert sich ansonsten um die nonverbale Kommunikation mit den Fans mittels Fanartikel wie Trinkbecher. Außerdem installieren wir Doppelagent Vlado Kasalo beim Hauptkonkurrenten um den Aufstieg, der sorgt dann mit ein paar Eigentoren für Klarheit in der Tabelle zu unseren Gunsten. Da unser Knipser Silvestr zu klein ist, holen wir einfach wieder die 1,92 m Bohnenstange Joshua Kennedy zurück. Gesprochen werden muss noch über den Toiletten-Paparazzo Stefan Reisinger, den Diplomaten-Balitsch, Takashi „Flatulenz“ Inui vielleicht, der sorgt fortan für gutes Klima in der Kabine und für die Mannschaftsmoral sollte Albert Streit als Berater sicher zu haben sein. Haben wir jemand vergessen? Breno vielleicht? Das Geld holen wir uns durch Wetten. Wir setzen einfach in den restlichen Spielen viel Geld darauf, dass von der gegnerischen Mannschaft entweder der letzte Honk ein Tor gegen uns schießen wird, oder ein Ex-Fürther oder Ex-Glubberer einnetzen wird. Das funktionierte jetzt zwei Jahre ganz gut, wir werden reich und kaufen dann den Glubb!

Ewald Funk


SCHAFFEN WIR DEN ABSTIEG NOCH?

Heute mal eine Kolumne ohne Humor. Gibt es gerade was zum lachen beim Glubb? Schön dass ihr das auch so seht. Also trotzdem weiter lesen!
Stadionsprecher Guido Seibelt und sein Haussender Radio Gong haben gerade eine Kampagne gestartet, die um Frieden auf der Welt bittet und sie haben hierfür einige prominente Unterstützer gefunden. Für unsere weiblichen Leser bilden wir deshalb Alessandro Schöpf ab, wie er seinen verlängerten Vertrag... quatsch, wie er das Logo der Kampagne unterstützend hoch hält. Make Rock Not War! Als Alternative hätten wir noch Eva Padberg im Angebot gehabt...

Kommunikation ist heute alles, und mit der richtigen Rhetorik lässt sich sogar eine Niederlage in einen letztendlich positiven Lernprozess umformen. Diese merkwürdig realitätsferne Mode hat ihren Ursprung in den Wirtschaftsuniversitäten und Kaderschmieden der Schlipsträger, vorbei die Zeiten, wo der Spieler nach einer Niederlage mal offen sagte, dass das ein Kackspiel mit Kacktoren und einem blinden Schiri war. Gut, dass wir im Stadion als Publikum noch laut und meistens sehr fäkal äußern können, was wir denken. Für die Seelenhygiene und zum Ablassen von im Alltag aufgebauten Aggressionen ist das schließlich auch wichtig. Und oft genug lag man später betrachtet mit Frontalsarkasmus letztendlich richtig. Da bin ich schon froh über unseren Trainer Weiler, der mit kommunikationsgeschulter Vorbildung auch seine jungen Spielern mal daran erinnert, dass das Ziel des Spieles Tore sind und hierfür zielführender Handlungsbedarf mittels Willen und Können vonnöten ist. Bereits jetzt darf konstatiert werden, dass diese Saison verkackt wurde, und kein Glubberer eine solche Spielzeit genauso wie die vergangene, noch einmal erleben möchte. Bereits jetzt werden schon die Weichen gestellt. Das ewige Talent Mlapa würde uns eine Million kosten, wenn er nach der Saison per – laut kicker – mühsam erhandelter Kaufoption nicht nach Gladbach zurück kehren würde. Die haben wir nicht. Diego Füllkrug macht es schon cleverer, der verletzt sich langfristig, so dass Bremen die Rückkaufoption über zwei Mille zum Saisonende wohl kaum ziehen wird, um einen Invaliden zu kaufen. Wie der kürzlich verlängerte Vertrag von Schöpf jetzt aussieht, kann ich nur befürchten. Für die Öffentlichkeit wird das als treue Vertragsverlängerung verkauft, ich selber denke mir eher, dass nur die Ausstiegsklausel – mittlerweile sicher Bestandteil jedes modernen Spielervertrags – monetär bei längerer Laufzeit verändert wurde. Ich habe da eigentlich aber eher schlimmere Sorgen rund um den Wiederaufstieg – sagen wir mal realistisch – 2025. Nämlich, wie lange sich der Fuchs René Weiler noch dem dunklen Atem Saurons am Valznerweiher entziehen kann, und dann irgendwann mal entnervt hinschmeißt. Laut Medien war ja vor dem Spiel gegen Verbeeks Bochumer eine Besprechung angesetzt, bei der ein Schulterschluss heraus kam. Ich kann nur eins sagen. Ich sehe bei Weiler ohne jeglichen Zweifel den hundertprozentigen Willen, den Verein weiter zu bringen, weil er genau oder auch mal durch die Blume gesprochen den Finger in die Wunden legt, die seit Jahren offen sind beim Glubb. Diese Offenheit und Selbstreflektion fehlt mir aber beim Sportvorstand, beim Scouting und bei der Jugendarbeit. Funktionsgebäude und Jugendinternat sind eine lobenswerte Weiterentwicklung, aber wichtiger sind die Leute, die drin arbeiten. Die sollten wissen, wie es gerade aussieht im Glubbererherzen. Und ich kenne in meinem sehr großen Bekanntenkreis NIEMANDEN mehr, der noch mit der Vorfreude der Meyer-Ära ins Stadion geht. Das Wort Vorfreude kommt bei mir selber auch nicht mehr vor, also, liebe Vereinsführung, das kann es doch nicht sein, oder?

Ewald Funk


WAS ERLAUBE WEILER?

Liebe Kolumnenleser in Nürnberg, Franken und auch in FÜ, zur Begrüßung mal ein herzliches Bader raus in die Runde geworfen!

Das ist in den Web-Foren und auf den Sozialmedien mittlerweile schon ein Running Gag geworden wie das für Insider sehr bekannte „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs“ im Blues Brothers Film. Im letzten Heft waberte noch der dunkle Atem Saurons über meine Berichterstattung, das laue Derby vom Dezember im Nacken, ebenso die Millioneneinkäufe des Glubbs in der Winterpause und ein Testspiel gegen Pilzen, bei dem ich mir immer dachte, die simulieren doch nur schlechtes Spiel, damit die extra angereisten Scouts vom FSV Frankfurt (deren sorgsam getarnte Wagen stand direkt neben dem Glubbshop am Valznerweiher) uns unterschätzen. Als kurz danach das erste Pflichtspiel 2015 beim FSV mit 2:1 verloren wurde, wusste ich, die simulieren nicht nur, die können wirklich noch immer nicht mal zweitklassigen Rumpelfussball. Zuhause gegen Union Berlin rieben wir uns im Block 5 aber erstmal die Augen. Spielt da gerade unser Glubb? Die blinden Duckmäuser vom Frankfurt Spiel? „Wos hommsen dem Buldhuus haid gehm?“ oder „Ich siech nimmer gscheid vuu dou aus, is dess der Mmlabba, oder hodd si der Farfan haid im Fasching als Glubberer vergleided? Der kann ja schbilln, wenn er wüll?“ waren noch die harmlosen Zwischenrufe. Als der Peniel dann nach vier Spielminuten einen missglückten Befreiungsschuss der Berliner statt ins Seitenaus in das Berliner Tor reflexartig parierte, dachten wir einen Moment lang, ein neuer Joshua Kennedy sei da in unserem jahrelang gescouteten Kader am heranreifen. Quasi unsere neue Stürmerperle. Dann polterte es, und der ehemalige Glubberer und jetzige Berliner Sebastian Polter, machte seinen Ausrutscher gegen seinen Ex-Verein gleich wieder wett. Gelb und Elfer gleichzeitig, das hätte unser Pino besser hingekriegt, und zwar mit Rot! Das 3:1 letztendlich glaubten wir erst, als es wirklich in allen Medien kommuniziert wurde. Auswärts in Düsseldoof dann das übliche Bild. Der Glubb simulierte die erste Halbzeit wieder Bezirksliganiveau, worauf die Düssel mit Bezirksligarumpelfussball antworteten. Sie gingen dann auch noch mit einem Bauchnabeltor in Führung und der dunkle Atem Saurons hatte uns wieder umschmeichelt. Nach dem Tor aktivierte der Trainer René an der Seitenlinie dann wohl so eine Art Fernsteuerung oder Dopamineinspritzung in unseren Stars, und die spielten die Fortuna dann in die Krise. Die jahrelang gescouteten Neuzugänge Blum und Kerk erhöhten dann auch noch zu einem 1:3 für uns. Auf Platz 6 schauen wir mal weiter. Überhaupt! Also des geht fei ned, Herr Weiler! Wie sie da die Spieler motivieren und bewusst Scheiße spielen lassen, damit die Gegner taktisch ratlos sind, alle Achtung! Was machen sie da gerade mit dem Glubb? Doch ihr Meisterstück steht ihnen noch bevor: Aus dem jahrelang gescouteten Feingeist MC Gebhart unseren neuen Mittelfeldmotor zu zaubern, weil der Schöpf nach Saisonende wech is’!

Ewald Funk


WINTERPAUSENKOLLER? NICHT DIE BOHNE!

Erst vier Tage vor Weihnachten war Ruhe mit Fußball, Ruhe vom Glubb, Winterpause, fußballfreie Zeit. Früher bekam man gleich Entzugserscheinungen, den Winterturkey. Man war einfach spielgeil!
Viktor Tattoo

Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber so kurz vor Ende Januar 2015 hält sich die Vorfreude auf den Auftakt bei mir arg in Grenzen. Die letzten eineinhalb Jahre unter Wiesinger, Verbeek und Ismail gingen einfach ziemlich an die Substanz. Oder sollte man sagen die letzten eineinhalb Jahre unter Bader? Wie viel Schmach kann ein Fan aushalten? Der dunkle Atem Saurons wollte einfach nicht vom Valznerweiher verschwinden, und vor allem die letzte Erstliga-Pfosten-Pech-Schiri-Verletzungs-Pleitensaison konnte man nicht einmal mit der allerletzten Sepp Herberger-Weisheit aus der untersten Schublade erklären. Qualität stand ja in Liga Eins damals noch ein bisschen auf dem Platz beim Glubb. Der Exitus des Erstliagkaders und Ismails schmeichelhafte Arbeitsnachweise mit seinen jahrelang gescouteten Spielern in der Hinrunde aber ernüchterten dann doch. Im Dezember hellte es aber mal etwas auf. Kann natürlich auch sein, dass die Sauron-Wolke inzwischen nach Dortmund weiter gezogen ist, aber unter der Schweizer Lichtgestalt Weiler keimt sogar beim durchschnittlichen Natural-Pessimistic-Franconian die Hoffnung auf, dass zum Saisonende nun ein-zwei Plätze vor dem Relegationsplatz zur dritten Liga durchaus gehalten werden können. Vom Aufstieg träumt bei uns in Block 5 keiner mehr unter drei Promille. Wenn dann aber mal ein halbwegs koordinierter Konter bis über den gegnerischen Sechzehner gestolpert wird, stimmen wir immer leise die ersten „Europapokal“-Chöre an. Beim Vorglühen motivieren wir uns immer mit den Theorien, dass der Bader jetzt eigentlich zum HSV gehen müsste, damit diese Scheiß Stadionuhr dort endlich abmontiert wird. Wenn man da vor dem Glubbstadion sein Zirndoofer „Landbier“ unter drei Minuten trinken muss, weil sonst die Brühe aus der Floßaustraße schal wird, werden die wildesten Fabeln entwickelt. Wie eigentlich genau die Kostenstelle Wolfi Wolf beim Glubb steuerlich gebucht wird. 3830 Leergut? Oder doch 6345 Sonstige Raumkosten? Und wenn gar nichts mehr hilft, ist da ja noch unser Dave. Jahrelang wurde Bulthuis gescoutet und so. Diese Million Abschreibe-Ablöse ist ein Schlag ins Gesicht jedes Dauerkarteninhabers, der sich seinen Stehplatz mühsam mit bezahlter Arbeit vom Mund absparen muss. Und wenn dann wirklich gar gar nichts mehr hilft, ist da ja noch unser Timo. MC Gebhart wurde neulich doch laut unserem IM hier aus dem Viertel tatsächlich von einer Gruppe Ultras mit einer Clique in Franken angestellten Fußballer beim Spätschoppen angetroffen. Und die waren keine Glubbspieler. Früher hatte man in hohen Häusern immer einen Hofnarr. Wir sind uns sicher, Timo kriegt keinen Spielgehalt, sondern wird als 6026 Tantiemen in den Büchern geführt. Wir sinn der Glubb, auf geht’s zu neuen Gestaden!

Ewald Funk


TRADITION KANN MAN NICHT KAUFEN

23.11.2014, Tatort Nürnberg. Unter dem neuen Trainer René Weiler beendet der Glubb nach einem extrem kampfbetonten 2:1 gegen den tabellenführenden Werksclub aus Ingolstadt deren bisher blitzsaubere Auswärtsbilanz von 19 (!) ungeschlagenen Spielen am Stück.

Der Audi-Trainer Hasenhüttel nahm das laut Donaukurier mit Humor und ist froh, dass das Gerede um „seine“ Serie endlich ein Ende hat. Wir in Nürnberg hätten so ein Luxusproblem gerne mal. Der Schanzer weiter: „Wenn man sieht, was das für Nürnberg bedeutet – die feiern hier, als sei heute Weihnachten und Ostern – das zeigt doch, dass wir uns eine Menge Respekt erarbeitet haben.“ Sehr geehrter Sportvorstand des FCN, vielen Dank, dass sie es geschafft haben, seit dem Pokalsieg den Glubb kontinuierlich soweit herunter gewirtschaftet zu haben, dass uns einstige graue Mäuse der zweiten Liga milde belächeln und sich gleichzeitig zielgerichtet nach oben arbeiten. Zur Ehrenrettung von Sportsmann Hasenhüttel muss aber gesagt werden, dass er nach der Niederlage respektvoll sagte, hier würden noch mehr Mannschaften verlieren. Auch wenn der Glubb oft genug Regionalligaluft schnuppern musste, wieder aufstand und dabei nicht mal Fusionen eingehen musste, sind uns andere Vereinskonstrukte taktisch und vom Businessplan her längst enteilt. Im Prinzip schmunzelt, zieht man eine Linie auf Höhe Nürnberg quer durch Deutschland, alles relevante was davon südlich liegt über uns. Heidenheim, Aalen, Stuttgart, Ingolstadt, Augsburg, Freiburg, die Bauern... über die 60er rede ich erst nach der Begegnung mit den weissblauen, deren Torjäger Okotie war damals beim Glubb... lassen wir es. Das Gras beim Nachbarn ist immer grüner, und wir Franken sind halt chronisch minderwertigkeitskomplexgefährdet. Paranoiagefährdet bin ich ja eigentlich nicht, aber bei Schiri Sippel war ich mir nach der Ingolstadt-Partie nicht sicher, ob der privat nicht Audi fährt. Es gab sogar Sprechchöre „Schiri, wir wissen wo dein Audi steht!“ Dieser Schiri schaffte es sogar, die Leistung von Bibi Steinhaus wenige Wochen zuvor noch zu unterbinden. Letztendlich bin ich aber guten Mutes für den x-ten Neustart in den letzten Jahren seit Heckings Weggang mit dem Eidgenossen Weiler, das war ich aber auch bei Ismail. Was da auf Trainerseite aber an Kompetenzdefiziten im Nachhinein ans Tageslicht kam, war gruselig und ist für mich ein weiterer Hinweis, dass die dunkle Seite der Macht nicht über dem Valznerweiher schwebt, sondern im neuen Funktionsgebäude sitzt. Das ist wie beim Steuerberater, den sollte man laut fachlichem Rat einfach alle zehn Jahre grundsätzlich wechseln. Über die Kaderzusammenstellung will ich nicht reden, das würde der Mannschaft nicht gerecht werden. Schließlich haben sie gegen FC Audi und Rat Bull gewonnen und somit gezeigt, dass man Tradition nicht immer kaufen kann.

Schöne Winterpause und guten Rutsch bis zum nächsten Heft und hoffentlich wird beim Derby dahoam im Frankenstadion wieder eine tolle Show geboten!

Ewald Funk


LEBBE GEHT WEITER, EIN GEBET AN DEN FUSSBALLGOTT

Hätte hätte Fahrradkette! Was so ein paar glücklich und mit viel Fleiß erkämpfte Punkte anrichten können!

Seit dem letzten Heft haben wir bis vor Darmstadt sieben Punkte mittels grottigen Rumpelfussball erkämpft, die Aufsichtsratwahl inklusive Mitgliederversammlung ohne Meerrettichrevolution überstanden, einen radikalen Schnitt bei den Profis vollzogen, der Trainer kann plötzlich Taktik und die Mannschaft ist auf dem besten Weg, eine zu werden. Ich selber hatte sogar auch mal Recht. In der zugegeben vernichtenden ersten Kolumne hieß es, ich glaube immer noch, dass die Mannschaft viel mehr Potential hat, als mancher glaubt, lasst uns mal abwarten bis zum achten Spieltag. Der achte Spieltag war dann das Heimspiel gegen Lautern. Also, Lebbe geht weiter, seht doch bitte nicht, was alles schief lief, sondern dass uns die letzten zwei Jahre auch so manches erspart blieb.

DANKE FUSSBALLGOTT, DANKE!

-Dass uns im Nachhinein Gertjans stockelsteife und sture Schönspiel-Harakiri-Taktik mit Durchmarsch in die dritte Liga erspart geblieben ist.

-Dass wir bundesweit in der Szene an Achtung gewonnen haben, weil ausgerechnet ein Tiroler vom Glubb den Siegtreffer gegen einen von einem Österreicher ferngesteuerten Dosen-„Verein“ erzielt hat.

-Dass ein Sportprofessor den Aufsichtsrat führt, in dem jetzt statt nach innen orientierte Versicherungsmakler auch mal Profis aus der Wirtschaft sitzen.

-Dass ein Trainer endlich mal das Rückgrad hat, äußerst radikale Personalentscheidungen durchzuziehen, die sofort Wirkung zeigen. Und den Fans somit zeigt, dass nicht er der Sand im Getriebe war.

-Dass Du die Ultras mal für zwei Heimspiele im Klassenzimmer verteilt hast. Endlich kein galeerenhaft-monotones Getrommel über 90 Minuten, was die Spieler einlullt. Jetzt traut sich der Rest des Stadions endlich mal, die Mannschaft dann zu unterstützen, wenn sie es wirklich braucht.

-Dass wir mit etwas Glück in der nächsten Saison vielleicht nicht mal aufsteigen müssen, und vielleicht trotzdem gegen den BVB spielen dürfen.

-Dass Bader auch mal über seinen eigenen Posten nachdenken musste, denn eine Jobgarantie gibt es nirgendwo. Mist. Nicht ganz. Ich habe Sepp Blatter vergessen.

-Danke auch für unsere Klassenkasper! Ohne Typen wie Gebhart, Bulthuis und Mlapa wäre es ja öde und irgendwie Hoffenheim hier. Denn wir müssten ja im Block auf unsere Kracherfrage verzichten: „Was machen die eigentlich beruflich so?“

-Dass man jetzt endlich auch mal wirklich „jeden Stein umgedreht“ hat, wie Bader das früher immer ankündigte. Selbst wenn verdiente Helden wie den Rapha zum Wohle des Vereins auf der Tribüne zuschauen dürfen, wie es so läuft ohne sie.

-Dass wir im Sommer für Hlusek, Kyo und Platte sogar noch Geld bekommen haben!

-Dass wir uns 2014 keine Michael Wiesinger-Pressekonferenzen mehr anschauen müssen.

Liste ist fortsetzbar, hört aber aus Platzgründen hier auf. AMEN!

Ewald Funk


DIE UNERTRÄGLICHE PEINLICHKEIT DER LIEBE

Meine Fresse, Liebe gibt’s normalerweise umsonst, aber von mir, liebe FCN-verantwortlichen - gibt es gerade nichts, und bereut wird allweil ganz viel!

Wäre der Glubb ein Ehemann dann hätte nach dem blamablen Auftritt in Karlsruhe selbst die letzte Optimistin auf diesem Planeten ihre Scheidungspapiere eingereicht. Viele, nein, ALLE Glubberer denken so, wie es der Bembers neulich auf seinem privaten Account so treffend bemerkte: „Was machen die da bloß gerade mit meinem Glubb?“ „Die“, das sind nicht wie früher die Fussballmafia DFB, die Schiris, stumpfer Rasen, die Ultras oder die Glücksgöttin. Nein, das sind die gerade das Spiel simulierende Akteure auf dem Platz, Management, Spottvorstand und ein Trainer, der schon am sechsten Spieltag weiß, dass er gescheitert ist. Er kann das nur nicht richtig artikulieren... Es musste schon viel passieren in den letzten zwei Jahren, dass ich als treuer Fan mit einer gesunden Distanz zum Kasperletheater Bundesliga das „gesund“ gestrichen habe und nur noch distanziert und völlig emotionslos die Spiele des FCN verfolge. Mit Ausnahme einiger kurzen cholerischen Ausbrüche, wenn gerade die erfahrenen Akteure in der Mannschaft die schlimmsten Böcke schießen. Nach dem Motto: Je teurer das Auto zum Rasen, desto größer der Slapstick-Effekt auf dem Rasen. Da war Juri Judt wenigsten noch ein Mann, der fuhr immer – soweit ich weiß - im Fiesta am Valznerweiher vor. Hier und heute: Jetzt wird natürlich bis zum Großkampftag Mitgliederversammlung die Schraube gesucht, die den Absturz ins Bodenlose verursachte. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Mannschaft auf jeden Fall ein Riesenpotential hat, aber geradezu katastrophal von Ismail instruiert wird. Es fehlt einfach nur der Messias auf der Bank. Der Jürgen Höller, der Therapeut, Charismatiker, Taktikfuchs, eine Art smarter Glubbjogi. Darauf muss jetzt alles gebündelt werden. Von mir aus kann Ismail bleiben, sofern er bei der Arbeit via Headphone ferngesteuert wird von Mister X und sich aus dem taktischen raus hält.

Zum Schluss noch Danke an Shultzie. Der hat mit viel Kleinarbeit mal recherchiert, was unsere ihre Liebe keinesfalls bereuenden Ex-Spieler so alles in der Fremde zustande gebracht haben. Mehr auf unserer Webseite, Stand: 17.09., in Klammern Anzahl der Einsätze.

Positiv:

Mak, Robert – (4) 2 Tore

Der Rest (Auszug):

Chandler, Timothy – Eintracht Frankfurt, BL+LS (2), 0 Tore

Esswein, Alexander – FC Augsburg, ohne Einsatz

Ginczek, Daniel – VfB Stuttgart, ohne Einsatz

Hlousek, Adam – VfB Stuttgart, ohne Einsatz

Campana, José – Sampdoria Genua, ausgel. FC Porto, ohne Einsatz

Pogatetz, Emanuel – Columbus Crew, ohne Einsatz

Drmic, Josip – Bayer Leverkusen, (4), 0 Tore

Plattenhardt, Marvin – Hertha BSC, (1) 0 Tore

Frantz, Mike – SC Freiburg, (4), 0 Tore

Ausgeliehen:

Gärtner, Sebastian – FSV Mainz 05 II, (3) 1 Tor

Stepinski, Mariusz – Wisla Krakau, (2) 1 Tor

Colak, Antonio-Mirko – Lechia Gdansk, (2) 2 Tore


Ewald Funk


DIE IRRFAHRTEN DER FREGATTE FCN

Die Kolumne nach der Sommerpause ist immer so schwer wie die Quadratur eines Kreises. Heuer vor allem.

Allein das umfangreiche Geschehen seit dem Abstieg des FCN in die zweite Bundesliga in ein paar lesenswerte Zeilen zu packen, ist unmöglich. Einen Versuch aber trotzdem wert: In den letzten zwei Monaten haben es Kapitän, Offiziere und die Mannschaft der Fregatte FCN nämlich dank eines perfiden Planes geschafft, den Kahn so richtig in schwere Seenot zu bringen. Der Plan: Es gibt keinen Plan. Oder der Plan ist, kontrolliertes Absaufen eines Profivereins durch eine amateurhafte Crew bis hinunter zur Regionalliga. Zumindest sieht die Irrfahrt bislang so aus. Das ging mit der Ablösung des ersten Offiziers Verbeek noch auf hoher See in der ersten Bundesliga schon los. Mir fällt auch jetzt leider kein anderer Begriff ein, als die Mannschaft der Saison 2013/14...mit einem Haufen Meuterer zu vergleichen. Als der Deckoffizier Prinzen den Abstieg klar gemacht hatte, verließen die berühmten Ratten das sinkende Schiff. Gleich hernach gab man seitens Kapitän Bader dann den sofortigen Wiederaufstieg dank prall gefüllter Kriegskasse als neuen Kurs aus und machte sich gleich ans Anheuern einer neuen Mannschaft für
die angeblich leicht zu kreuzenden Küstengewässer der zweiten Liga. Im Nachhinein hätte man vielleicht erst einmal einen neuen ersten Offizier anheuern sollen, und mit ihm die neue Besatzung zusammen stellen sollen. Und man hätte Personal nehmen sollen, dass die christliche Seefahrt nicht erst lernen muss, denn der FCN ist doch kein Schulschiff! Mittlerweile ist klar, dass die aktuelle Mannschaft erstmal eher für eine Flusskreuzfahrt taugt, als für küstennahe Gefechte gegen brandgefährliche Gegner wie Aue, Duisburg oder Frankfurt. Und dann auch noch die Schlacht gegen die Wissenschaftsstadt Född erst! Gleich fünf Treffer knapp über der Wasserlinie brachten die MS FCN schwer in Seenot. Was allein die Küstenartillerie der Ultras da auch noch sinnlos herum geballert hat, ging auf keine Kuhhaut! Und der Kurs des FCN bei den Aufeinandertreffen mit anderen Schiffen ist auch schon chaotisch genug, seetüchtig ist etwas anderes, eher schenkt man den dem Gegner den Sieg, als dass man selber mal zu treffen versucht. Fazit: Es ist unheimlich schwer, bei dem schweren Grundrauschen in allen Medien, den Foren im Internet oder bei persönlichen Gesprächen eine weise Essenz heraus zu filtern. Jeder hat sein eigenes Rezept für die Werftarbeiten am FCN. Kollege Shultzie fasste es hingegen einfach zusammen: „Immer wenn man meint, es geht nicht mehr unterirdischer, setzt der Glubb noch einen drauf!“ Ich finde es wäre praktisch, wenn man dieses tosende Grundrauschen um unseren Lieblingsverein einfach mal für ein paar Wochen abschalten könnte. Und dann einfach mal bis zum achten Spieltag warten, und dann weiterreden. Vielleicht schält sich aus dem Stolperhaufen dank Panikeinkäufe, einem wieder gesunden Jan Polak und etwas Hilfe für Ismael plus fleißiges Üben so etwas wie...Taktik auf dem Platz heraus?

 

Zum Schluss noch Danke an Shultzie. Der hat mit viel Kleinarbeit mal recherchiert, was unsere ihre Liebe keinesfalls bereuenden Ex-Spieler so alles in der Fremde zustande gebracht haben. Mehr auf unserer Webseite, Stand: 17.09., in Klammern Anzahl der Einsätze.

Positiv:

Mak, Robert – (4) 2 Tore

Der Rest (Auszug):

Chandler, Timothy – Eintracht Frankfurt, BL+LS (2), 0 Tore

Esswein, Alexander – FC Augsburg, ohne Einsatz

Ginczek, Daniel – VfB Stuttgart, ohne Einsatz

Hlousek, Adam – VfB Stuttgart, ohne Einsatz

Campana, José – Sampdoria Genua, ausgel. FC Porto, ohne Einsatz

Pogatetz, Emanuel – Columbus Crew, ohne Einsatz

Drmic, Josip – Bayer Leverkusen, (4), 0 Tore

Plattenhardt, Marvin – Hertha BSC, (1) 0 Tore

Frantz, Mike – SC Freiburg, (4), 0 Tore

Ausgeliehen:

Gärtner, Sebastian – FSV Mainz 05 II, (3) 1 Tor

Stepinski, Mariusz – Wisla Krakau, (2) 1 Tor

Colak, Antonio-Mirko – Lechia Gdansk, (2) 2 Tore

Ewald Funk


DER WAHRE GLUBB – WO GEHT DIE REISE HIN?

Heute mal ohne Humor. Es kam selten vor, dass einen Monat nach dem Abstieg in die zweite Liga mein Hals immer noch dick angeschwollen ist vor Wut.
Noch genialer als „Ich bereue diese Liebe nicht“: Dieser Spruch auf Schale im letzten Spiel. Der stammt übrigens von Karat und findet sich im Text von „Über sieben Brücken musst du gehen’“

Wut darüber, wie einerseits der HSV mit einer unterirdischen Leistung - nämlich gar keiner – es doch noch geschafft hat, die erste Spielklasse im deutschen Profifußball zu halten. Hardliner fügen vielleicht noch an, die Westvorstadt wollte in der Relegation gar nicht aufsteigen, ein Schelm wer denkt sie hätten es gar nicht gekonnt. Andererseits beschäftige ich mich immer noch mit der Frage, was da hinter den Kulissen in den letzten Saison-Spieltagen beim Glubb ablief, als Verbeek kurz vor dem Ende der Saison gegangen wurde. Einziges überdeutliches Indiz war verstörend und unlogisch: die komplette Unlust der Mannschaft nach Gertjans Rauswurf, die auch nach dem Weggang von „Schleifer“ Verbeek nur noch mit 60 % Motivation jegliches Rückgrad vermissen ließ und sozusagen fahrlässig und mit Absicht in den verbliebenen Spieltagen den Karren in den Sand setzte. Ob die alle mit ihren Verhandlungen schon vor dem Frühling soweit waren, dass sie nach dem Abstieg mit Vorverträgen schnell noch eine Etage höher umsteigen konnten in die nächstbeste U-Bahn im Netzwerk erste Liga? Wie schäbig ist das denn? Schäbig sicherlich, und wohl auch leider die Zukunft im Profifußball, damit muss man als Anhänger eines sogenannten Traditionsvereins eben fortan dealen. Erst passt mir der Trainer nicht, fühle mich als Spieler überfordert, und wenn dessen Kopf rollt, verpisse ich mich! Wer sich als hochbezahlter Spieler aber schäbig und doppelbödig verhält, darf nicht vergessen, dass er im Internetzeitalter lebt. Das Netz vergisst nichts und man kann meist schnell nachprüfen, was sogenannte Profis wann gesagt haben, von wegen Liebe nicht bereuen und so. Und man darf gespannt sein, was diese Spieler in der ersten Liga zukünftig so an Satzbausteinen in die Mikrofone diktieren werden. Denn all das wird in den sozialen Netzwerken sicherlich zur Genüge auch aus der alten Heimat mit freundlichen Grüßen von den Glubbfans aus der Deckung heraus kommentiert werden. Eigentlich sollte man keine Kraft verschwenden, vergangenes noch aufzuarbeiten und nachzutreten, sondern lieber Ruhen zu lassen. Aber für mich war wohl eine Aussage des Vorstands nach dem Abstieg ganz wichtig: dass sich keiner der Profis nach dieser Saison bzw. Leistung der letzten Spiele einbilden möge, er bekomme jetzt noch einen Zweijahresvertrag. Das ist ein deutliches Signal dafür, dass da etwas oberfaul war in der Mannschaft der letzten Erstligatage. Ich bin gespannt, was die außerordentliche Mitgliederversammlung am 23. Juni da gebracht haben wird. Was der Fan, und die sind in Nürnberg wirklich einmalig, verdient hat, ist maximale Transparenz über die letzten Tage im Oberhaus 2014. Manchmal braucht man einfach einen kompletten Reboot, und der kann nur gelingen, wenn man aus den Fehlern davor lernt. Lernen kann man aus Fehlern aber nur, wenn die wirkliche Wahrheit ans Tageslicht kommt. Und danach: Wieder aufstehen, Mund abputzen, die Dauerkarte habe ich schon!

Ewald Funk


ABSTIEG... ES IST VOLLBRACHT! 10.05.2014, SCHALE 04 - GLUBB: 4:1

Es ist vollbracht. Der Glubb der Rekorde hamstert sich von Superlative zu Superlative und geht als Rekordabsteiger, Rekord-Hinrundenverlierer und neben Aluminiumweltmeister und was weiß ich noch alles in eine neue Ära. Und zwar in die der Schlangengrube zweite Liga, wo bei Angstgegner wie Sandhausen, Kurztripps ins Ries wie mit Heidenheim oder bei Brausesportclubs wie Rasenball Lokomotive Leipzig schon die Gegener warten, die die Messer wetzen. Die letzten Spieltage haben wir bei .rcn einfach mal unser Maul aus Rücksicht auf zarte Charakter in der Mannschaft gehalten, diesmal wollen wir aber nicht gleich nachtreten sondern nur die Taschentücher schwenken und nach vorne schauen. Da hat sich nämlich ganz schön viel Groll angesammelt.

Auf wen wir einen Groll haben? Nicht auf Vorstand, Trainer, DFL, Schiris oder Freibrief-Kampagnen. Groll haben wir auf eine Reihe von Spielern (nicht alle), die wir nächstes Jahr keinesfalls mehr als Teil des Kaders sehen wollen. Es spielten immer zwei Mannschaften die letzten Matches. Die die spielen wollten, und die welche scheinbar absichtlich daneben schossen oder Kampf nur vom Game auf ihrer Playstation kennen. Sah oft so aus, wenn man für Paranoia empfänglich ist. Bezeichnend der Sky Reporter beim finalen Schale-Spiel: Gebetsmühlenartig sagte er berechtigt und objektiv während des Spiels, dass er Abstiegskampf beim Auftritt der Ruhmreichen in Gelsenkirchen beim besten Willen nicht erkennen könne.



Natürlich darf man keinen Spieler öffentlich der Untätigkeit bezichtigen, aber - liebe Freunde - so sah es halt einfach aus die letzten Spiele! Punkt. Der Klassenerhalt wurde ein jedes Mal auf nächsten Spieltag verschoben, dafür wurde die Fanseele bei jeder Begegnung ans Kreuz genagelt und man kochte innerlich wie eine Schnellkochtopf, der auf der heißen Platte vergessen wurde. Dampf ablassen geht halt nur bis zu einem gewissen Level, und das Füllhorn der Entschuldigungen in den Statements der Protagonisten nach Abpfiff gärte in manchem Fan bis zum Urschrei, der raus will... das wäre im Wilden Westen reif für Lynchjustiz gewesen. Aber wir leben ja im Zeitalter der Beschönigungen und der verbalen Abmilderungen. Die Kreuzigung wurde - mal wieder - von den Freunden aus Herne West vollstreckt, die am Samstag den letzten Sargnagel in unser Kreuz zimmerten und wir singen jetzt alle mal, "Allways Look On The Bright Side Of Love". Die Liebe, die einen noch umbringt.



Wir freuen uns (huch!), dass laut NN in der nächsten Saison folgende Spieler nicht mehr in Nürnberg spielen werden: Balitsch, Pekhart, Mak und Pogerl. Zumindest für Pino braucht jetzt keine Internetkampagne gestartet zu werden. Gerne sehen würden wir nächste Saison falls motiviert: Feulner, Campana, Hasebe (auch wenn seine Mitspieler auf Schlacke für seine Pässe oft zu langsam waren), Ginczek und vielleicht auch Petrak und die gesamte Palette an jungen Spielern aus der zweiten, die noch wohin wollen in ihrer Karriere. Für unseren japanischen Ballartisten wünschen wir eine grandiose WM, damit wir uns nach seinem Abschied die Tränen mit Christiano Ronaldo versüßen können, damit die Frauen im Stadion auch mal was zu sehen haben. War ein Spaß. P.S.: Drmic hat die Pillenkoffer schon gepackt und - anderer Verein - Veh geht übrigens nach Stuttgart. Für ein zweites Mal, man darf gespannt sein auf international spielen die Saison darauf.

Hier eine Auswahl an schönen Sprüchen aus der vergangenen Saison, die Persona Non Grata aus Freiburg haben wir weg gelassen. Weiter unten dann noch der Bericht aus Herne von unserem rollenden Rolland.

ZITATE BEST OF SAISON 13/14 FREI NACH SPON:

Martin Bader irgendwann vor dem Saisonende zu den Spielern: "Gebt euren Frauen Fotos von euch, weil ihr sie in den nächsten drei Wochen nicht seht!"

Raphael Schäfer zu Beginn des Abstiegskampfes, der nie einer war: "Fair Play ist mir ab sofort scheißegal."

Gertjan Verbeek vor dem Verletzungs-Super-Gau daheim gegen Nordtirol: "Auch die Bayern-Profis gehen zur Toilette - und da kommt dasselbe raus wie bei uns."

Gertjan Verbeek in der Saison-Halbzeit: "Ich hoffe, dass ich 90 Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich hätte 100 werden können. Aber ich habe in Nürnberg gearbeitet."

Hiroshi Kiyotake: "Wir brauchen keinen Fußball-Gott. Wir haben ja Schäfer."

Jürgen Klopp macht sich Nürnberger Probleme zu eigen, hat aber mehr motivierte Spieler als wir: "Wenn die Waschmaschine kaputt geht, ist am nächsten Tag der Trockner auch im Arsch - und dann geht meist auch noch der Fernseher kaputt."

Jürgen Klopps bestes Kompliment der saison nach München, nachdem ihn : "Ich glaube nicht, dass der FC Bayern einen Punkt weniger hätte, wenn Matthias Sammer nicht da wäre – oder gibt er Pep (Trainer Guardiola, d. Red.) Tipps wie man gut trainiert?"

Armin Veh: "Bei uns muss schon einer im Strafraum erschossen werden, damit wir mal einen Elfmeter bekommen."

Und hier das Staffelholz weiter gereicht zu Roland:


Das war`s ENDLICH
Schalke gegen "alleiniger Rekordabsteiger": 4:1


Hätte so schön sein können. Saisonabschluss vom Freitag bis Sonntag im Ruhrpott. Etwas Touristik und als Höhepunkt mit Thomas vom Schalke Fanclub „Krefelder Knappen“ das letzte Spiel ohne zittern verfolgen und gemeinsam mit den Freunden auf Schlacke feiern.
 
Hätte ist Fahrradkette, bzw. seit Wochen vergeigen unsere immer schlechter spielenden Helden eine Nichtabstiegschance nach der anderen. So ging es im Regen, der während des Spiels zum Wolkenbruch wurde, zum Gelsenkirchener Tempel, auch Bier-Plörre oder Veltins-Arena genannt. Zum Glück verfügt diese über ein Dach, sonst hätte der Wolkenbruch dafür gesorgt, dass das Spiel abgebrochen wird und das kollektive Leiden, Hoffen, Bangen der Clubbfans wäre bis zum Wiederholungsspiel weitergegangen.

Der Tempel ist umringt von riesigen Parkplatzflächen und wohl einmalig, diese sind kostenlos. Vermutlich deshalb fährt in Krefeld, Oberhausen, Moers, Uerdingen etc. gefühlt mindestens jeder zweite PKW mit Schalke Aufkleber durch die Gegend.

Gewohnt freundlich die Reaktion der Schalke Fans auf die vielen Clubberer. Aufmunterndes Schulterklopfen, häufiges „Kopf hoch“, viel Mitgefühl und der einmütige Wunsch „kommt bald wieder“ waren die Begleitung auf dem Weg in die Veltins Arena.



Natürlich wimmelt es außerhalb und auch im Stadion von Plörreverkaufsständen, nicht einmal teuer, auch drin, 3,60 Euro für 0,5l (der Preis ist seit mindestens vier Jahren unverändert!), wenn man eine Knappencard hat. Allerdings sollte man sich, nicht nur von den Nachwirkungen her, vor zuviel Plörre hüten. Die genialen Erbauer des Stadions haben nämlich statt einer Pissrinne, Urinale in die Herren-WCs gebaut und damit einen permanenten Stau geschaffen.
Freundlich wird vor dem Spiel über Lautsprecher „Die Legende lebt“ gespielt und alle Schalker hören ruhig und aufmerksam zu. Die Mannschaftsaufstellung unseres Clubbs wird laut hörbar verlesen. Die Pfiffe für unsere Superstars wie bei "Mak" kommen nur aus dem Clubbblock, während unsere Nachwuchsspieler von dort dafür frenetisch beklatscht werden.

Zum Spiel, nachdem die Mannschaften nicht nur ein Fahnen- sondern auch ein Trommlerspalier beim Einlaufen passiert haben, ging es los und die Schalker Freundschaft war vorbei.


 
Wie gewohnt, sorgte die erste Standardsituation, ein Eckball in der 6. Minute, für das 1:0 für unsere Schalker Freunde. Da kann Fan nur sagen, „ihr seid so blöd“. Interessant, bei der Spielstanddurchsage und dem üblichen „Danke“ - „Bitte“ Wechselspiel, ruft der Stadiensprecher „Glück“ und das Stadion antwortet „auf“. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin. Der 23. Nürnberger Alutreffer, auch ein Rekord auf den wir verzichten könnten, entstand eher zufällig durch eine missglückte Flanke von Angha. Man hatte nie den Eindruck als würde Nürnberg gefährlich werden. Dazwischen war im Schalker Block ein Transparent „Polizei HH mehr als ACAB fällt uns auch nicht ein“ zu sehen. Kurz vor der Pause wurde der Ball im Angriff wieder einmal leichtfertig verdaddelt und ein schneller Spielzug führte kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 2:0.



In der 2. Halbzeit wurde wie schon in Mainz und gegen Hannover im Block der Support eingestellt. Trotzdem hauten sich unsere Helden voll rein und es kam zur ersten Ecke (56.) für den Clubb. Gefährlicher war da schon die Rauchbombe (59.), wohl als Einleitung zu „als ich ein kleiner Bub war…“ in Minute 60. Nachdem die Zaunfahnen eingepackt wurden, wurde das passende Transparent „Manchmal hasst man das was man doch auch liebt“ aufgehängt. Nach dem 3:0 (75.) schwenkten einige weiße Tücher. Emotionaler Höhepunkt in einem trostlosen Spiel war als das ganze Stadion sang, „Der FCN steigt wieder auf“ (84.). Da wurden viele Clubberer Augen feucht. Das Tor von Drimic (90. + 1) und die Schalker Antwort durch Obasi (90. + 2) waren nur noch Randerscheinungen. Letzteres Tor natürlich mit „Glück“ „Auf“ begleitet.



Unsere Rekordabstiegshelden wagten sich noch in die Kurve, wo ihnen wütende, nicht druckreife Kommentare entgegenschlugen.



Viele Spieltage haben wir gezittert, gebangt und gehofft. Leider geschah dies nur auf den Rängen, während sich unsere Helden auf dem Platz scheinbar ohne große Gegenwehr aufgegeben haben und leichtfertig die erste Liga vergeigten. So einfach wie 2013/2014 war es wohl noch nie, dem Abstiegsstrudel zu entgegen. Wie es weitergehen muss, hat nach Spielende das Schalker Transparent gezeigt, „Die Talente in der Jugend gesucht, heute wurde Europa gebucht“: Freuen wir uns mit einer jungen Mannschaft auf Sechzig, Ingolstadt, St. Pauli, Union, Düsseldorf und Bochum.

Roland Hornauer

UNSER SEMPFT AM 20.04.2014, FROHE OSTERN, GLUBBERER: FCN - LEBERKUSEN: 1:4

Ein muffliger Trainer in der Pressekonferenz vor dem Spiel, ein Sportdirektor der sich wegduckt und abtaucht und eine Mannschaft, die stets nach dem ersten Gegentor zerfällt, die Saison ist für uns gelaufen, Freunde! Was soll denn da noch kommen? Mit der Leistung vom Spiel gegen Leberkusen würde die aktuelle Mannschaft nicht einmal gegen den HIV gewinnen. Dann gewinnt Stuttgart am Abend gegen Schale und die wollen sicher im letzten Spiel der Saison ihren Championsleague Platz wahren... und bomben uns dann entgültig in Liga zwei. Ein besonderes Danke auch an das statische Spielsystem Marke Ballschubser. Diesmal kann man die Schuld ja nicht einmal dem Schiri oder dem Pfosten geben. Gute Nacht, und weiterhin frohe Ostern, Glubberer!

20.04.2014, FROHE OSTERN, GLUBBERER: FCN - LEBERKUSEN: 1:4

Es ist Ostersonntag, mein Sohn und ich gingen emotionslos und ohne Erwartung ins Stadion, um unsere Dauerkarte die restlichen zwei Heimniederlagen abzustehen. Wir wurden nicht enttäuscht. Für mich ist der Glubb nüchtern betrachtet schon länger als zwei Spiele am Abgrund. Spannend war an Ostern eigentlich nur die Frage, was die momentan eingesetzten Mannschaft sich nach der sicheren Niederlage so alles an Entschuldigungen einfallen lassen würde, um ihre Zweitligatauglichkeit zu kaschieren. Oder ob der Herr Sportdirektor sich vielleicht auch mal in der Öffentlichkeit zeigt und ein paar aufrichtende, warme Worte an sein tapfer zahlendes Nürnberg richtet. Vielleicht mal andere Sprüche, als den Abstiegskampf nach jeder Pretschen auf das nächste Spiel zu verschieben. Wir hätten ja noch x-Spiele...

Der einzige, der zurzeit vor die Kameras geschubst wird, ist der holländische Steuermann, der uns Fans in seiner Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Kießling-Werksklub voll motiviert, weil er erst die Journalisten halb anmault, sich beklagt, was in Deutschland Scheiße sei und dann auch noch verkündet, stur weiterhin voll auf Offensive zu setzen. Da passt das Kinoplakat von All Is Lost mit Robert Redford pfeilgenau!

Eine Offensive, die uns seit gefühlten 20 Spielen jedes Mal ins Verderben stürzt, und nichts ändert sich. Der Glubb ist jede Woche ein anderer Cowboy aus „Vier Fäuste für ein Hallelujah“, der von Terence Hill alias der jeweilige Gegner blitzschnell abgewatscht wird und flink bevor er sich versieht den Colt unter die Nase gehalten bekommt. Abbau- statt Aufbauspiel, Umschaltspiel im Schneckentempo, Fehlpässe en masse, Grundschnelligkeit nicht vorhanden und leicht zu knacken sind wir sowieso. Genau genommen reicht gegen uns, sich hinten reinstellen und Konter mit zwei schnellen Stürmern zu üben. Warum wir nicht mal üben, diese Konter zu verteidigen, weiß ich nicht. Wir sind ja der Glubb und müssen uns ja nicht auf den Gegner einstellen, sondern die auf uns.

Nerven habe ich weder bei der Niederlage gegen VW-Hausen noch Leberkusen verloren, weil ich schon vorher illusionslos anerkannt habe, dass von dieser Mannschaft gar nichts mehr kommen KANN. Gegen wen wollen die denn gewinnen? Vorne der beste schusslige Passgeber für den Gegner zu sein und hinten offen wie ein Scheunentor zu stehen ist halt Harakiri. Wer alles von den "bekackten Amateuren" (Zitat vom Dude) schon mit andern (Erstliga-)Vereinen liebäugelt, will ich als Kritik unter der Gürtellinie nicht auspacken, das überlasse ich den Internet-Shitstormern. Bequem könnte man die Schuld ja auch auf Schiri oder Pfosten schieben, aber nicht einmal das trat ein gegen die Pillendreher.

Ich mag den Verein, die alte Fregatte Glubb, aber die Besatzung sollte mal grundsolide abgelöst werden. P.S.: Ich empfehle die Veh-Variante. Man könnte eigentlich die meisten Spieler jetzt schon für ihre nächste Erstligasaison bei anderen Vereinen schonen. Und dann soll halt Roger Prinzen mit ein paar Willigen der Ersten wie Drmic und Campana und einem gesund gespritzten Chandler und Cleverness plus ein paar richtigen Amateuren statt Sturheit Platz 17 mit Anstand halten. Die Liebe ist kalt, aber WIR sind immer noch der Glubb!

Ewald Funk


05.04.2014 FCN - GLADBACH: 0:2

Zuhause gegen Glatzbach von unserem rasenden Roland.
Fohlen trotzen Hexe
Clubb : Gladbach 0:2

Ach ist der aktuelle Kinospot schön. Das Abstiegsgespenst geistert durch Nürnberg und final sogar durch die Clubbkabine und wird eindrucksvoll von der Clubhexe verjagt.

So positiv eingestimmt konnten die Gladbacher in das ausverkaufte Stadion kommen. Zur vollen Hütte hatten auch ziemlich viele Gladbach Fans beigetragen. Diese warteten zusätzlich zu Beginn mit einer schönen Choreo auf. Ein geteiltes Banner, oben stand „Vfl Borussia Du bist mein Verein“ und unten „und wirst es ewig sein“ im Block wurden in der oberen Hälfte weiß-schwarze und im unteren Teil grüne Schals nach oben gestreckt. Das mit „wirst es ewig sein“ gilt für uns natürlich auch, nur müssen wir leider aktuell auch noch betonen „Ich bereue diese Liebe nicht“.

Nachdem unsere Helden wie befürchtet fast alle zurückliegenden sechs Punkte-Spiele mit Ausnahme des Matches gegen die Gelbfüßler aus Stuttgart vergeigten, war schon vor dem Anpfiff Skepsis angesagt. Wie zum Trotz legten unsere Heroen bzw. unser letztes Aufgebot furios los und spielte, ja wirklich spielte, eine starke erste Hälfte. Angriff über Angriff, schön über die beiden Außenseiten herausgespielt, rollte auf das Gladbacher Tor zu. Lediglich das genaue Flanken wurde in den Tagen davor wohl zuwenig trainiert.

Die Gladbacher selbst spielten schnell und direkt und suchten ebenfalls die Offensive. Wie so häufig in dieser beschissenen Saison gab es letztendlich nur für Gladbach zählbares. Ein Freistoss von Arango (17.) fälschte unser Goalgetter Drmic gewohnt stark ab, leider unhaltbar für unseren Heiner in das eigene Tor. Dafür gibt es keine Punkte in der Tabelle zur Torjägerkanone. 10 Minuten vor der Pause köpfte endlich unser Schweizer Goldstück auf das richtige Tor und wenn ich es richtig gerechnet habe, war das zum 23. Mal (!!!) ein Aluminiumtreffer. Den Abpraller von der Latte nahm Rückkehrer Balitsch direkt und schoss ter Stegen direkt in die Arme.

In der zweiten Halbzeit ließ unser Clubb stark nach. Insbesondere Dabanli zeigte, warum er „nur“ unser Innenverteidiger Nr. 6, nach Pelle, den Österreicher, Pino “Grigio“, Naseputt Petrak und Stark der Junge, ist. Und Angha verlor immer mehr die Linie/Übersicht oder anders gesagt die Bundesligatauglichkeit. Richtig fahrlässig ging Gladbach mit den zahlreichen Großchancen um. Oder wollten sie unseren überragenden Heiner für die WM warmschießen? Als schon alles (nur) nach einer 0:1 Pleite aussah, flog Kruse (79. Minute), man könnte auch sagen er hob unbedrängt ab und den 11er versenkte er auch gleich dazu. Somit war das Spiel gelaufen und Aluminiumtreffer Nr. 24 von Kiyo flog in der Nachspielzeit natürlich noch von der Latte in das Feld zurück.

Platz 17, noch 5 Spiele, der Titel alleiniger Rekordabsteiger mit dann 8 Abstiegen aus der Bundesliga rückt greifbar näher. Wunder gibt es immer wieder. Wahrscheinlicher ist, dass wir am 10. Mai nach dem Schalkeauftritt wieder singen müssen „ich bereue diese Liebe nicht“.

Roland Hornauer

23.03.2014 GLUBB GECHEN FRANKFURT: 2:5

Kein Kommentar.

29.03.2014 FREIBURCH GECHEN GLUBB: 3:2

Kein Kommentar

26.03.2014 GLUBB GECHEN VFB: 2:0

Kein Kommentar

23.03.2014 GLUBB GECHEN FRANKFURT: 2:5

Kein Kommentar

16.03.2014 HIV GECHEN GLUBB: 2:1

Kein Kommentar

08.03.2014 GLUBB GECHEN BREMEN: 0:2

Kein Kommentar

01.03.2014 DORTMUND GECHEN GLUBB: 3:0

Kein Kommentar


22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1 „ICH ÜBERLEBE DIESE LIEBE NICHT“...

"Ich überlebe diese Liebe nicht!" stand neulich in Anlehnung an die aktuelle regionale Fankampagne zum Klassenerhalt als Kommentar im Internet. Grund: Das packende Nervenspiel gegen Braunschweiss. Andere Kommentare lauteten sinngemäß: „Noch so ein Spiel verkraftet mein Herz nicht!“ oder „dieses Spiel wird in die Geschichte eingehen.“ Tat es. Steht gleichwertig neben dem Pokalfight gegen Stuttgart. Auch wenn es "nur" um drei Punkte ging.

22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1

Diese drei Big Points im Abstiegskampf könnten uns am Saisonende den Hals retten. Es war ein Tag, an dem für mich eigentlich alles anders lief. Normalerweise hat man so seine Rituale vor dem Spiel. S-Bahn zum Stadion, Freunde treffen, Zirndorfer zum warm werden, Steaksemmel, Leierkastenmann und im Block nervös eine nach der anderen qualmen bis die Lunge pfeift. An diesem Samstag war alles anders. Ich fuhr dekadenterweise mit dem Taxi zum Stadion, mein Sohn hatte seinen Schal vergessen, Shultzie stand im Stau, Steaksemmel war aus, Kippen vergessen nur Walter Birkner stand wie immer mit dem Leierkasten vor dem Stadion und ich hatte auch Kleingeld für ihn dabei. Das hat dem Glubb wohl den Sieg beschert.

Man kann gleich mit dem Fazit beginnen: Über dieses Spiel werden wir noch nach Jahren erzählen, weil es wie ein Saunaabend mit anschließendem Eiswasserbad in sechs Gängen war. Die Wechselduschen hießen "Rot für Pelle", "Führungstreffer für Braunscheiss", "Elfer gegen den Glubb, doch Daniel Klewer-Schäfer hält", "14 Sekunden nach Wiederanpfiff knipst Kiyo den Ausgleich" und "Pekhart erhöht eine Minute danach zum 2:1 Endstand". Grausig die Spielstände aus den anderen Stadien als weitere Wechseldusche: Vor allem die Spitzenmannschaft aus Dortmund bekleckerte sich beim 3:0 für den Tabellenvorletzten HIV an diesem Nachmittag nicht mit Ruhm. Dazwischen waren nicht wenige Zuschauer am Rande des Nervenzusammenbruchs, als der Fußballgott alles Pech der Welt über dem Glubb ausgeschüttet hatte. Doch irgendwie hexte Gandalf Verbeek in der Pausenséance in der Kabine und in einem selten dramatischen Spiel gewann der Glubb mit viel Kampfgeist letztendlich nach drei Minuten Nachspielzeit irgendwie verdient.

Diesmal gab es dank neuem Rasen aber Gott sei Dank keine Schwerverletzten. Motzdirektor Matze „Gsund“ Samma mäkelte ja beim letzten Heimspiel, Bauern Di Munchon war ja zu Gast, etwas über den schwer bundesligauntauglichen Rasen, worauf die Woche danach gleich für 100.000 Ömmers ein neuer grüner Teppich im Frankenstadion ausgerollt wurde.

36657 Zuschauer waren da, 13343 Plätze waren noch frei, und jeder, der an diesem Tag nicht im Stadion war, hat eines der legendären Spiele des Glubbs verpasst! Klare Ansage: Ein Aufruf an die 13343 daheim gebliebenen, Arsch hoch vom Sofa und ab ins Stadion! Beim Glubb ist immer was los, nicht so wie bei den Bauern-Kunden, die Woche für Woche ihr langweiliges 4:0 oder 5:0 vor dem Fernseher absitzen müssen oder das Spiel gar nicht mehr anschauen, weil es gibt ja den Liveticker auf dem Smartphone...

Held des Spieles war Daniel Klewer als Rapha Schäfer verkleidet im Glubb-Tor. Er hielt mit Ausnahme des Führungstreffers alles, was da in Richtung Tor flog. Er verursachte einen Elfer und hielt den dann heldenmutig. Und mutierte zum Elferkiller, indem er noch einen hielt. Ein weiterer Elfer für den Glubb, Kiyo traf den Torwart, der lenkte an den Pfosten, sorgte dann für einen neuen Rekord in der Bundesliga: Drei verschossene Elfer in einem Spiel gab es noch nie und wird es so schnell nicht mehr geben. Schuld daran war auch ein bißchen der junge Schiri Daniel Siebert, der an diesem Nachmittag Mühe hatte, Ruhe durch cleveres Pfeifen in das raue Spiel zu bringen.

Zweiter Held des Tages war dann unsere tschechische Torfabrik Tomas. 13 Sekunden nach dem Anstoss zur zweiten Halbzeit erziehlte Kiyo unter Beteiligung des zur Pause eingewechselten Pekhart aus 18 Metern den Ausgleich, knapp über eine Minute später knipste der völlig verwandelte Tscheche den Führungstreffer, der dann unter großem Aufwand und Glück bis zum Schlußpfiff gehalten wurde. Dass viele Zuschauer in unserem Block bis dahin ziemlich fertig mit den Nerven waren, konnte man daran ablesen, dass etwa ab der 80. Minute immer wieder vereinzelte "Pfeiff endlich ab!"-Rufe durchs Rund hallten.



Weniger gut gefallen hatten neben Gertjan auch ein Großteil der Zuschauer die erste Halbzeit, in der sich die Glubberer wohl erst an den neuen aber ziemlich gelbgrünen Rasen gewöhnen mußten. Jeder vernunftbegabte Trainer hätte nach der Pause einen Spieler zur Stabilisierung eingewechselt, aber Verbeek steht da drüber. Er wechselte Pekhart ein und das waren simpel gesagt die drei Punkte.

Respekt muß man aber den tapfer kämpfenden Braunschweigern zollen, die geschickt das Feld zu stellten. Natürlich foulten sie immer dann, wenn die individuelle Klasse fehlte, aber mit dem Lieberknecht haben sie einen echten Sportsmann als Trainer, der nach dem Spiel konstatierte, dass dieses Match "Werbung für den Fußball" gewesen sei. Wer weiß, wie wohl diverse Münchener nach so einem Spiel geklungen hätten. Deren Fans langweilten sich dann am Folgetag über ein - eh klar - 0:4 auswärts gegen Hangover.

Spruch des Tages kam aber von meinem Nachbar, bei dem ich auf Einladung mit dem Taxi zum Stadion mit fuhr. Auf die strunzblöde Frage des Taxifahrers über das Fahrtziel "Frankenstadion", ob wir etwa das Glubbspiel anschauen würden sagte der Stefan trocken "Naa, mier gengä eingdli blouß zum Fressen und Saufen dou naus!"

STIMMEN ZUM SPIEL

Gertjan Verbeek: "Ich hoffe, dass ich 90 Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich hätte 100 werden können. Aber ich habe in Nürnberg gearbeitet."

Gertjan Verbeek: "Es gibt viel zu besprechen. Ich hoffe, dass meine Spieler dann wacher sind und nicht so schlafen wie in der ersten Halbzeit. Das war schrecklich. So geht es nicht. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass es geht, wenn die Einstellung stimmt. Natürlich bin ich glücklich über den Sieg, aber ich habe Mühe, erfreut zu sein."


Sieht man sofort danach: Das Spiel kostete Nerven!


GLUBB SCHOCK: KEINE VERLETZTEN NACH DEM SPIEL! SO WAR AUGSBURG-GLUBB, 16.2.14, 0:1

Wir Fußball-Franken in Rot-Schwarz sind langsam am Verzweifeln. Wohin nur mit unserem guten alten Pessimismus? Jetzt spielen die auch noch ein Spiel ohne Langzeitverletzte. Überhaupt! Kommt da dieser Holländer Verbeek im Herbst, übernimmt den Glubb und füttert unsere Generalneurose bis zur Winterpause mit einem beispiellosen Negativrekord. Und keiner meckert! Und jetzt gewinnen sie auch noch! Skandal! Weitaus prominentere Holländer haben da in Hamburg weniger Glück mit ihrem Trainerjob, verlieren tags zuvor im Kellerduell gegen Braunschweig und werden gefeuert, wie zu besten Glubb Zeiten inklusive Kasperletheater im Vorstand. Tja, das Chaosclub-Stabholz haben wir allweil an den Bundesliga Dino weiter gegeben, in Nürnberg hingegen spricht man schon von Frühling. Kaum waren die Bauern zu Gast, wird gleich ein neuer grüner Teppich im Stadion ausgelegt. Augsburg machte es für uns als Gäste auch so, unser Greenkeeper Roland "9-11" Hornauer hat sich prüfend in der Fuggerstadt für uns umgesehen.

"Wisst ihr, was uns vom Club unterscheidet? Dass wir unsere großen Zeiten noch vor uns haben", scherzte das Kasperle vor dem Anpfiff auf der Anzeigetafel im Augsburger Rosen... halt, die haben ja neu gebaut. Und die Fuggerer marschieren gerade mit einem halben Dutzend Siegen schnurstracks in die Euroleague. Die Nürnberger Gäste behalten den Optimismus hingegen bei sich, selbst 90 Minuten später nach einer Hooligan Attacke im Spielertunnel konstatierte unser Käptn Heiner Schäfer "Wir sind immer noch krank und weiter zur Beobachtung im Krankenhaus, aber die Prognose ist jetzt definitiv eine bessere". Seinen schmollenden Kollegen Gebhart hatte dieser übrigens kurz zuvor wieder aus der Umkleidekabine vom Schmollen geholt, nachdem er wohl den Durchgang zum Spielertrakt mit dem Eingangsbereich einer Nürnberger Disko verwechselt hatte. Aber so impulsiv ist sie halt, die mittlerweile seltene Gattung der Straßenfußballer. Den letzten Sieg gegen den Glubb zuhause hatte es für Augsburg übrigens vor knapp 40 Jahren (3. August 1974, 2:0) gegeben. Kommen wir zum Nachbericht, hier Rolands Sonntagsreportage aus Augsburg:



AUGSBURG-GLUBB, 16.2.14, 0:1

"Des Kasperle hat wieder einmal eine geklatscht bekommen"

Unspektakulär verlief die Anreise mit dem Zug in die Schwabenmetropole Augsburg. Zumindest wenn Fan davon absieht, dass der ICE 1005 von einer roten Lok gezogen wurde und die Wagen alte, aber überholte und damit holzgetäfelte Waggons waren. Dafür kreisten die Gespräche im Abteil eher um einen Stromausfall am Vorabend in Färdd. "Die Infra hat schon mit einen Warnstreik begonnen", "zum Glück fiel das Licht aus, das Färdder Gegurke auf dem Spielfeld kann doch keiner ertragen" waren der Grundtenor am Sonntagmorgen. In Augsburg angekommen, warteten dann gleich eine Reihe Grün-Weißer Busse auf uns. Da wir aber nur Rot-Schwarz fahren, nahmen wir halt die Straßenbahn zum Stadion in der Augsburger Pampa.


 
Der Augsburger Erfolgsverein, an Titeln können sie Bayerischer Pokalsieger 1951, Süddeutscher Meister 1974, Zweitliga-Vizemeister 2011 und Auswärtssieg 2013 gegen den ruhmreichen Glubb im Briefkopf führen, ist unser Lieblingsauswärtsgegner. Schließlich verloren wir zuletzt 1974 in der Puppenkistenstadt. Trotzdem waren die bayerischen Spätzles sehr siegessicher. Sozialdemokratische Stadtratskandidaten zum Beispiel verteilten Flyer mit der Aufschrift "drei Stimmen für uns und drei Punkte für unseren FCA", kein Wunder dass die SPD-Wahlergebnisse in Bayern nicht so berauschend sind, die Anreisenden Heimfans redeten auch nur noch über die Höhe des Heimsieges. Und selbst das Kasperle verkündete via Anzeigentafel vor dem Spiel, "der Unterschied zwischen dem Club und dem FCA ist, das wir unsere großen Zeiten noch vor uns haben, deswegen gewinnen wir 2:0" als Prognose.



Die Augsburger Fankurve wird "FCA-Nordwand" gerufen. Eher Nordwändchen wenn man die bescheidene Choreo vor Spielbeginn sieht oder den spärlichen Support hört. Es begann ein sehr taktisch geprägtes Spiel. Die Nürnberger Abwehr vor einem überragenden Heiner "der" Schäfer (wäre er 10 Monate jünger würde ihn uns Barca wegkaufen) schob sich lässig den Ball zu, als wäre es ein Freundschaftsspiel oder die Trainingsübung 3 gegen 1 würde fortgesetzt. Unser Pino-Grigio wird als Innenverteidiger immer besser, Marvin "die Haare schön" Plattenhardt wurde gut von Hlousek "dem Renner" unterstützt, der Schwede spielte ruhig, nur Martin "der Neue" Angha brauchte ein paar Minuten um in das Spiel zu finden. Ein fataler Stellungsfehler von ihm verursachte die erste Schwabenchance.


 
Überhaupt kam der FCA nur zu Angriffen, weil nach den Pässen nach vorne unser Japaner Kyo und unser Edelstürmer Mak leichtfertig und ständig die Bälle verloren. Um die 30. min hatte der Clubb das Spiel im Griff und dominierte zunehmend, allerdings ohne Zählbares zu erreichen. Kurz vor der Pause war dann der FCA am Drücker und dank Heiner, toll und einmalig wie er einen gefährlichen Weitschuss im Stil eines Volleyballers Richtung Seitenaus herausbaggerte, ging es mit 0:0 in die Kabinen. In der Pause gab es ein Memoryspiel zur Unterhaltung und die Nürnberger Fans rätselten wie bei einen ausverkauften Stadion ein Drittel der Plätze auf der Haupttribüne leer bleiben kann. Das Problem kennt man auch in der Nachbarstadt an der Isar... dort wird schon über Zwangseinweisung ins Stadion nachgedacht.



Zur zweiten Halbzeit wurde José "unser Spanier" Campana für den schwachen Kiyo eingewechselt. Er gefiel bei seinen Debut mit feiner Technik und gutem taktischen Verständnis. Hoffentlich macht er so weiter. In der 55. Min. kam Discofreund Gebhardt für den schwachen Mak und ersetzte ihn nahtlos. Unser Wohnwagenfahrer schaute sich dies nur 25 Minuten an und brachte dann konsequenterweise unseren tschechischen Goalgetter Pekhart. Grußlos und auf die Werbetafel im Kabinengang schlagend verließ der Timo das Grün Richtung Panic Room.



Ach ja, in der 65. min. gab es die erste Torchance für uns in der 2. Halbzeit. Der Spanier spielte einen feinen Pass auf Hlousek, dieser flankte exakt und Josip "Hrubesch" Drmic erköpfte seinen 11. Treffer. Danach drückte und drängte der FCA, doch dank Heiner und etwas Glück (der Augsburger Jungstar Hahn ballerte frei aus 11 Metern über Heiners Kasten), wurde das 1:0 gehalten. Es war nervenaufreibend, denn dummerweise vergaben unsere Helden um das fleißige und unermüdlich kämpfende Mittelfeldduo Petrak und Feulner leichtfertig die Konterchancen. Beinahe wäre der Ausgleich in der 88. gefallen, ein Freistoß flog Richtung Gambel, doch Heiner machte sich lang und faustete den Ball zur Ecke. "Nicht einmal fangen kann er", wurde diese Aktion vom "Ich mag Schäfer nicht"-Fanclub aus Erlangen-Süd kommentiert.


 
Endlich war Schluss und die Mannschaft wurde in weißen T-Shirts mit Aufdruck "Gute Besserung Ginni und Chandi!" fanatisch von den Fans gefeiert. Nach vier Rückrundenspielen mit großen Verletztungspech und drei Siegen dann Platz 14 zu erreichen, konnte sich auch kaum ein Clubbfan vorstellen. Fantastisch einfach. Der trotzige Timo war beim abfeiern auch dabei, er wurde extra vom Heiner aus der Kabine zurück aufs Feld geholt. So ist er halt, unser Kapitän der Herzen. Die Rückfahrt ging gemütlich mit der Bummelbahn nach Ingolstadt und dann mit einem richtigen ICE in die Heimat. Immer wieder wurde dabei "Ich bereue diese Liebe nicht" angestimmt. Ob der eine oder andere Fan unserer erfolgreichen Reisegruppe dabei eher an seine Partnerin gedacht hat, blieb im Unklaren.

Roland Hornauer
 


STIMMEN ZUM SPIEL:

Gertjan Verbeek: "Die erste Stunde haben wir das Spiel gut kontrolliert. ... Die letzte halbe Stunde hat mir aber nicht so gefallen."

Markus Weinzierl (FC Augsburg): "Der Club war der erwartet schwere Gegner. Sie haben uns mit ihrer Art und Weise zu spielen weh getan. ... Der Club war heute effektiver, das Tor fiel nach einer sehr schönen Aktion. In der letzten halben Stunde hätten wir noch den Ausgleich erzielen können. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir sind heute an einem guten, effektiven Gegner gescheitert."


08.02.2014, UNSER SEMPFT ZU GLUBB-BAUERN 0:2, G'SUND SAMMER... NED!

Fazit: Es bleibt bei der alten Weisheit: Ein Tor hätte dem Spiel gut getan. Und zwar für Nürnberg zur rechten Zeit. Ansonsten hat die individuelle Klasse gewonnen und der Verlierer hat trotzdem ein tolles Spiel abgeliefert und leider einen viel zu hohen Preis dafür gezahlt. Irgendwann war das Spiel nur noch nebensächlich. 20 Minuten ärgerte der Glubb die gall... galaktischen Bauern im eigenen Stadion, der dunkle Atem Saurons fegte dann aber über das Stadion und zwei wichtige Glubb-Stammspieler verletzten sich und fehlen für den Rest der Saison. In der Nachberichterstattung wurde dann aber mehr über den Gesundheitszustand der Nordtiroler, deren Sportdirektor Sammer im Allgemeinen, dem Rasen und über geklaute Fahnen geredet. Schade.

08.02.2014, GLUBB-BAUERN 0:2

Derbytime ist schon immer Ausnahmezustand in Nürnberg. Ob nun die Westvorstadt zu Gast ist (die auch als Gäste ohne Betretungsverbot nach Nürnberg dürfen) oder die Bauern. Liest man die Presse nach dem Spiel könnte man meinen, es herrschten bürgerkriegsähnliche Zustände an diesem milden Samstag im Februar. Zaungäste rund um das Stadion dürften auch so geurteilt haben, denn schwere Hubschrauber kreisten ab der zweiten Halbzeit über dem Stadion. Und das waren keine Rettungshubschrauber. Immerhin gab es zwei langfristig Verletzte auch noch zu beklagen: Seitens der Nürnberger Spieler. Die Pep-Allstars hingegen kamen unverletzt wieder nach Hause, sieht man von der roten Birne von Matze Samma und den durch Ausfahren etwas angeschrammten Ellbogen des Sturmrüpels Mandzukic ab.



Verlierer des Tages war nicht nur der Glubbkader, sondern auch die Stadionbetreibergesellschaft. Die hatte dem Isar-Fußballballett doch tatsächlich das Wasser abgedreht und somit einen stumpfen Acker für das Spiel präsentiert. Ob das dann auch zu den für den Verein teuren Verletzungen von Ginczek und Chandler geführt hat und ob das Gelb - äääh - Grün auf dem Platz auch wirklich miserabel war, dafür fehlt mir der Sachverstand. Aber der einstige Kupferkopf und jetzt Glatzkopf Sammer fand das Spielfeld pauschal Scheiße, dies und das auch und natürlich sollte der Schiri seine Stars auch schonen, damit die schwierigen Partien gegen Freiburg und die furchterregenden Hamburger im Pokal am Mittwoch (12.2.2014, ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) gemeistert werden.

Zum Spiel. Natürlich kacken die Bauern das selbe wie andere auch wenn sie auf den Lokus gehen, wie es der Gertjan vor dem Spiel sinnbildlich sagte, aber das drumherum ist natürlich bei Pepis Truppe schon etwas anders. Wo in Nürnberg nach den längeren Verletzungen von Chandler und Ginzcek schon etwas der Spielernotstand ausbricht, da hat man in Oberbayern noch ein zweites Drohnenteam in der Schublade. Wir haben als Chandler-Ersatz dafür "nur" einen 20-jährigen Angha, der sich mit etwas mehr Spielpraxis sicher weiter entwickeln wird und Stürmerabwesenheit kompensiert zumindest der Herr Verbeek mit der abschreckenden Geheimwaffe Pekhart. (Da kann man gleich Stepinski óder Colak auflaufen lassen, was verliert man denn dabei?) Dessen (Pekharts) Zukunft beim Glubb sehen wir allerdings eher in der Innenverteidigung, wenn er dort nur etwas graziler auftreten würde und nicht soviel Fouls produzieren täte. Sorry Tomas, das mußte mal raus und wir wissen, du meinst es auch nur gut.

Immerhin: die erste Halbzeit hat rein spieltechnisch Spaß gemacht. Wenn Ginni, Kiyo und Josip ihre Chancen gleich am Anfang gemacht hätten, wäre sogar eine 3:6 Niederlage in Reichweite gewesen. Aber... Scheiß drauf, der Rasen war halt Schuld. Mario "Ellbogen-Check" Mandzukic konnte dann zur Führung nach erster Bauernchance in der 18. Minute einnetzen, nachdem Platte hinter ihm stand, und nicht zwischen Flankengeber Alaba und ihm. Damit auch alle zufrieden waren ermöglichte man dem in Interviews eigentlich immer recht fairen Sportsmann und Kapitän Lahm sein erstes Tor seit - festhalten - 2010! Rekorde werden halt immer in Nürnberg aufgestellt.

Zur Derbyroutine gehörten auch traditionell Rudelbildung um den Schiri herum, auch wenn der junge Schweini heute nicht dabei war. Ich will den Referee Tobias Welz (Wiesbaden) nicht kritisieren, denn es wird sich niemand im Verband darum reißen, ein Bauernspiel zu pfeifen. Vor allem wenn der dunkle Atem von Matze Samma vom Spielfeldrand weht. Der Posten des vierten Offiziellen dürfte ebenfalls nicht heiß begehrt sein, steht der doch auch noch im Brennpunkt direkt neben der Operationszentrale des FCB. Einen Trainer haben die auch: Pepsi Cola ist ein Sportsmann, und ließ sein Mitgefühl nach dem Spiel für die verletzten Nürnberger sofort verlauten. Eine markierte Coaching Zone vor der Trainerbank existiert für den Spanier allerdings nicht. Der Pepi agierte meist direkt ungeahndet am Spielfeldrand außerhalb seines markierten Trainerbiotops. Sieht man von Block 5 gut!

Abseits des Spielfeldes ging es aus Sicht eines Normalfans gesittet zu. Die massiven Polizeikräfte in der Nordkurve hatten schicke Robocop-ähnliche Protektoren in grün für den Nachmittag angezogen. Sah echt knorke aus. Zu tun gab es für sie anfangs weniger. Im Gästeblock hatten die schicken Isartaler allerdings keine lange Fahne dabei. Die tauchte dann, hier muß ein Zauber im Spiel gewesen sein, doch tatsächlich im Nürnberger Ultrablock auf und wurde dort auch noch erst offen gezeigt und dann zerrissen. Das ist für beinharte Ultras in etwa so schlimm, wie wenn dich Deine Frau in der Hochzeitsnacht betrügt. Hoffen wir, dass bei der angekündigten Kriegserklärung der Schickimickeria für die nächsten Wochen keine Personen zu Schaden kommen. Dafür war die Choreo der Nürnberger Ultras mit dem Tschick Cajkovski-Zitat toll. Wo die nur das wieder ausgegraben haben? In München sieht man solche genialen Sprüche eigentlich nie. Da reicht es nur zur Defensive: "Euer Hass ist unser Stolz". Na, wer sich so definiert, hmm.

Fazit: Es bleibt bei der alten Weisheit: Ein Tor hätte dem Spiel gut getan. Und zwar für Nürnberg zur rechten Zeit. Ansonsten hat die individuelle Klasse gewonnen und der Verlierer hat trotzdem ein tolles Spiel abgeliefert und leider einen viel zu hohen Preis dafür gezahlt.

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Knieverletzung ist ein Arschloch! Auch wenn zuerst niemand so recht den Sinn hinter den Winterzugang Ondrej Petrak sah, spätestens seit seinen letzten Spielen in der Innenverteidigung ist der Tscheche Gold wert. Wer sollte denn auch sonst in die Innenverteidigung? Geheimwaffe Pekhart? Dann kam noch der Spanier Campana. Der wird wohl unfreiwillig und sehr bald sein Debut im Mittelfeld feiern müssen, damit Feulner und Kiyo vielleicht an anderer Stelle eingesetzt werden. Einen Eintrag ins Klassenbuch bekommt neben dem Abseitskönig Pekhart sein Landsmann Hlusek, ehemals - natürlich - Kniepatient. Der ackert zwar defensiv wie ein Verrückter, ist aber immer, also einfach immer, an einem Nürnberger Ballverlust beteiligt. Schade. Lob für Gebhart: In seinen persönlichen 15 Minuten bekam er nicht einmal eine gelbe Karte. Fazit: Die Vergangenheit lehrt uns Optimismus! Bisher haben katastrophale Ausfälle schon immer verborgene Talente aus der zweiten Reihe offeriert, die ihre Sache erstaunlich gut machten.



ZITATE ZUM SPIEL

Gertjan Verbeek nach der Verletztenmisere: "Für Nürnberg ist das katastrophal im Abstiegskampf. Ich muß erst mal zuhause ein Bier trinken."

Gertjan Verbeek nach der Verletztenmisere zum kommenden Spiel (2): "Ich warne die Augsburger: Wir spielen mit elf!"

Statistik: "Sechs Mal Abseits für Nürnberg, einmal für die Bauern, drei gelbe für die Bauern, zwei für Nürnberg"

Pep Guardiola: "Ich habe sofort gemerkt, warum der FC Bayern hier in den letzten sechs Jahren nur einmal gewonnen hat."

Matze Samma: "Großes Kompliment, so werden sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben."

Pep Guardiola: "Der Rasen war sehr, sehr schwierig, das war nicht gut für unseren Ballbesitz."

Philipp Lahm: "Der Platz ist nicht wirklich überragend, um Kurzpass zu spielen."

Markus Feulner: "Am Ende war es aber ein verdienter Sieg der Bayern. Wir haben mit der besten Mannschaft mitgehalten, deshalb ist die Niederlage auch kein Rückschlag."

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Zusatzbericht Holand Rornauer, Block 3/11

Andere Taktik, gleiches Ergebnis
Im Hinspiel hatten wir uns gegen die Bauern ein 0:2 ermauert, jetzt ein 0:2 erstürmt.


Klar wenn es gegen die Bauern geht, diese Millionärshorde aus Nordösterreich, geleitet von Steuer- und Zollbetrügern ("wer betrügt der fliegt") muss beim Clubb niemand mehr motiviert werden. So verwundert es nicht, dass schon 60 Minuten vor Spielbeginn in der Nordkurve laute Gesänge einsetzten. "Tod und Hass…","Uli Hoeneß in den Knast…", "ihr seid seelenlose Münchner ohne Herz…" oder "wo ist eure Fahne ihr Wixxer?" waren einige der Willkommensgrüße in Richtung der Bauern und ihrer nicht verlieren könnenden "Fans". Dazwischen wurde immer wieder das neue Lied "Ich bereue diese Liebe nicht" eingestreut und der Anpfiffschoreo entgegen gefiebert. Zu recht, beide Seiten der Nordkurve, Unter- und Ober(!)rang, waren dank enorm vieler Fahnen komplett Rot.

In der Kurvenmitte ein riesiges Banner mit unseren früheren Trainer, schwarz umrahmt. Unten dann über die komplette Kurve das riesige Spruchband "CLUBFAN WARE ICH SCHON DA HABE ICH NOCH DIE BAYERN TRAINIERT TSCHIC CAJKOVSKI 1971 – 1973".  So was Tolles sieht man in der Arroganz Arena nie. Kein Wunder, dass die Bauern in den ersten Minuten angesichts der Choreo fast gelähmt wirkten und unseren Helden nichts entgegen setzen konnten. Unsere waren körperlich sehr präsent, aufmerksam, spielten mutig gegen die Seriensieger, waren lästig und unangenehm für die teuren Stars. Drei (!) Großchancen in den ersten vier Minuten, Ginczek (2.), Drmic (3.) und Kiyo (4.). Unser japanischer Supertechniker traf dabei die Latte, unser 19. (!!!) Aluminiumtreffer.

Auch in den nächsten Minuten dominierte der Clubb. Leider wurde dies mit den schweren Knieverletzungen von Chandler (8.) und Ginczek  (20.) sehr teuer bezahlt. Für Chandler kam der erfahrene Martin Angha, der am 21.9.2013 seine bisher einzige Bundesligaminute bei seiner Einwechslung gegen Dortmund spielen durfte. Der erfahrene Martin fügte sich zumindest defensiv gut in unsere Abwehr ein. Unser Daniel der Sturmtank Ginczek lag noch verletzt auf dem Rasen als die Bauern ihren ersten Angriff starteten.

Alaba bewegte sich auch zum ersten Mal in Richtung unseres, gewohnt gut haltenden, Heiners, flankte,  Marvin "die Haare schön" Plattenhardt stand nur hinter dem kroatischen Nationalisten und Mandzukic schoss das völlig unverdiente 1:0. Danach war das Spiel ausgeglichen, es gab Chancen auf beide Seiten. Fairerweise, ja so sind wir, muss festgehalten werden, in der 32. hatten wir Glück, der haarige und blasse Holländer, "früher fand ich Robben süß", traf mit einen Freistoß nur den Pfosten und den Abpraller köpfte der Österreicher Müller an die Latte.

Alle Hoffnungen auf eine glückliche Wende in der 2. Halbzeit machte der ansonsten kaum sichtbare Bauern Kapitän und Torfabrik Lahm in der 49. mit seinen ersten Tor seit dem 11.12.2010 kaputt. Danach hatten die Bauern das Spiel im Griff und die Kurve konnte das vor Beginn eingeübte Liedgut konzentriert vortragen. Besonders laut natürlich die Sprechchöre in Richtung Steuerbetrüger Uli, schade dass auf der Anzeigentafel nicht sein roter Bauernschädel zu sehen war. So kam es zur unverdienten Niederlage unseres Clubb.

Nach drei Unentschieden und zwei Siegen in Folge muss jetzt halt gegen die Augsburger Marionetten eine neue Serie gestartet werden. Im Hinspiel hatten wir uns gegen die Bauern ein 0:2 ermauert, jetzt ein 0:2 erstürmt. Die letzte Taktik war zwar nicht erfolgreicher, dafür aber viel viel schöner.  Roland Hornauer

 

Mehr von unserem amateurhaftes G'waaf in unserem Glubb-Blog DER WAHRE GLUBB

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Hier gehts zur Kampagne!


UNSER SEMPFT ZU TANTE HERTHA GECHEN DEN GLUBB: 1:3 - WEINER IN DIE ELF DES TAGES!

Unser Wunsch: Schiri Weiner in die Elf des Tages! Nach dem Spiel: Fast zum weinen war es auch wieder Michael Preetz, dem Manager von Tante Hertha, dem Hauptstadtclub mit Ambitionen. Beim letzten Abstieg damals weinte er fast, nach dem Spiel am Sonntag war er nach der strittigen Entscheidung von Schiri Weiner auch wieder kurz vor dem weinen. Unser Sempft zum Spiel, diesmal wieder vom Shultzie...

Unsere Hauptstadt. Der Staubsauger für Steuermillionen. Hier in den Südländern wird immer viel diskutiert, dass Bayern, Hessen und Schwaben fast den Bundeshaushalt erwirtschaften, während Berlin vor allem durch diesen Länderfinanzausgleich profitiert und das überschüssige Geld zügig inhaliert. Der Glubb hingegen macht das anders herum. Er transferierte drei bitter benötigte Pünktla aus der Hauptstadt. Weiner und Berlin, der Glubb und Olympiastadion, das war schon immer ein dankbares Pflaster für die - neuerdings - Helden vom Valznerweiher. Auch wenn es nächste Woche zuhause gegen die Bauern geht. Immerhin: Da bleiben die Punkte zumindest im Süden.

Den Hauptstadtbericht mit feinem ironischen Unterton wieder vom Shultzie:

UNSER SEMPFT: 02.02.2014 TANTE HERTHA - GLUBB, 1:3

Berlin scheint für den Ruhmreichen immer eine Reise wert zu sein! Sei es wie vor nunmehr 90 Jahren, als der FCN in Berlin seine 3. Deutsche Meisterschaft dingfest machte (im übrigen gegen den derzeitigen Tabellen-17. Mit der unsäglichen Dinouhr) und woran die Utras mit ihrer Choreo vor Spielbeginn erinnerten. Oder wie am 26. Mai 2007, als der frisch gekürte Meister VfB Stuttgart in der Verlängerung des Pokalendspiels durch das Traumtor von Jan Kristiansen besiegt wurde. Oder eben wie am gestrigen Sonntag, als die frisch mit Geldspritze gedopte Hertha mit 1:3 das Nachsehen hatte.

Die Fachmedien versuchen sich seit Sonntag, 17.20 Uhr in Auslegung von Regelkunde, diskutieren über passives Abseits und ob ein gekreuzter Laufweg aus selbigem ein aktives Abseits macht oder nicht. Aber wir lehnen uns einfach mal zurück und glauben fest daran, dass der Fußballgott in der Winterpause doch erfolgreich den Fachholschulkurs „Fränggisch für Anfänger“ absolviert hat. Die platte Fußballweisheit, dass sich im Laufe einer Saison Fehlentscheidungen und Pech wieder ausgleichen, scheint doch Gültigkeit zu besitzen.

Mein Respekt gilt aber dem Schiedsrichtergespann um Michael Weiner, das die Chuzpe besaß, in solch einer Phase eine bereits getroffene Entscheidung zu revidieren. In der Vorrunde hätte es den Ausgleich mitsamt roter Karte für Petrak gegeben, dazu wäre in der Nachspielzeit wohl noch der Siegtreffer für die Hertha gefallen. Wobei, das wäre sicher nicht spielentscheidend gewesen, denn in unserem Seuchenhalbjahr wäre weder der Schuss von Feulner in den Maschen gelandet, noch der abprallende Pfostenschuss von Ginczek bei Josip Drmic gelandet.

Apropos Drmic: die Art und Weise, mit welcher Josip seine Treffer vor der Fankurve zelebriert und anschließend feiert, das lässt hoffen. Und zwar darauf, dass der Junge so bodenständig und geerdert ist, dass ihn auch ein hochdotiertes Angebot eines finanzkräftigen Vereins aus dem In- und/oder Ausland genauso kalt lässt wie einst das Phantom Marek Mintal. Und ich bin mir sicher, wenn er weiter solche Treffsicherheit an den Tag legt, dann werden diese Angebote kommen…

Bis dahin gehen wir aber mal entspannt in das nächste Spiel. Man sagt zwar immer, dass das nächste Spiel immer das schwerste ist, aber ich denke, dass es das leichteste der ganzen Saison sein wird. Gegen Ulis Norditaliener erwartet doch niemand irgendwas von uns, keiner wird uns eine Chance einräumen. Und genau diese nicht vorhandene Chance gilt es zu nutzen, wer weiss, vielleicht taugt das System Verbeek ja auch zum Beenden fremder Serien?

Marcus Schultz

 


 


25.1.2014 - GLUBB GECHEN HOPPELHEIM: ICH BEREUE DIESEN STADIONBESUCH NICHT!

Der Glubb kann durchaus aggressiven - pardon - attraktiven Fußball spielen, nur leider stimmte das Ergebnis die letzten Monate überhaupt nicht und die effektive Punkteausbeute war noch schlechter als die vom neuen Golf beim ADAC-Test. Kurz vor der Massendepression der Fans gelang aber am Samstag die Befreiung, der Glubb gewann. Und wie. 4:0 gegen Hoppshausen daheim. Das ganze Dorf war da, und Nämberch sowieso, unser Bericht kommt diesmal vom Shultzie!
Sogar ins European Team Of The Week kamen drei Glubberer!

25.1.2014 FRANKENSTADION, GLUBB-HOPPELHAUSEN 4:0, ZU NULL!

(Von Marcus Schultz)

Er kanns doch noch, unser Ruhmreicher! Mit dem Anlauf von 17 Vorrundenspielen gab es vergangenen Samstag endlich den ersten Dreier zu feiern. Und das nicht nach langem Zittern und Bangen, nein, gleich 4 Buden durften die FCN-Anhänger bejubeln!

Kurz nach 17 Uhr schrieb mein Sprössling per WhatsApp: „Bin ich noch besoffen von gestern oder führen die tatsächlich 4:0?“ Aufgrund der räumlichen Entfernung in Höhe von 91,4 Kilometern konnte ich zu seinem Blutalkoholpegel nach Faschingsparty vom Vorabend keine verlässlichen Angaben machen – wohl aber zum Spielstand in der künftigen Lotto-Söder-Arena (oder glaub irgendwer ernsthaft daran, dass das kleine Söderlein hier keine platten Wahlkampfparolen vom Stapel gelassen hat?).

Chandler und Drmic vor der Pause, sowie Ginczek und nochmals Drmic nach der Pause haben den Bock am 18. Spieltag der laufenden Saison endlich umgestoßen und die Sportsfreunde aus Hoppelheim wieder ins Rennen um die Abstiegsplätze mit aufgenommen. Gut, die haben nun auch die schwächste Defensive der Liga, mag da der ein oder andere Kritiker einwerfen. Aber machen wir uns jetzt mal nicht gleich wieder auf die Suche nach dem Haar in der Suppe, genauso wenig sollten wir jetzt in den Rausch der Euphorie verfallen. Doch die Verbeek-Jongens haben endlich bewiesen, dass sie nicht nur guten und attraktiven Fußball spielen können, sondern auch erfolgreichen!

Ein paar Anmerkungen jedoch möchte ich jedoch noch machen:

1.       Wieso muss ich erst aus der Presse der vergangenen Woche erfahren, dass ein Javier Pinola ja eigentlich gelernter Innenverteidiger ist und erst beim Club auf Linksverteidiger geeicht wurde? Jedenfalls war er für mich der Mann des Tages, sicher in der Defensive, zweikampfstark und mit sehr guten Akzenten bei der Spieleröffnung.

2.       Den Zaubertrank, den Gertjan Verbeek seit Amtsantritt für Mike Frantz zusammenbraut, sollte er sich patentieren lassen! Der gute Mike ist in all seinen Jahren beim FCN – auch aufgrund von Verletzungen – nie wirklich über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus gekommen. Doch seit er die Königsposition den modernen Fußballs, den Sechser, geben darf, ist er kaum mehr wiederzuerkennen! Die Luft reicht nun auch über die gesamte Spieldauer und dass er Gefühl im Fuß hat, das hat er spätestens mit dem langen Pass auf Ginczek vor dem 3:0 bewiesen.

3.       Wo sind eigentlich all die Nörgler hin, die der sportlichen Leitung immer unterstellen, man könne nur Fallobst auf dem Transfermarkt kaufen? Josip Drmic, den vor der Saison nicht einmal Insider wirklich auf dem Schirm hatten, erzielte seine Saisontreffer 7 und 8, damit rangiert er in der Torschützenliste der Liga auf einem Platz mit Nationalspielern wie Thomas Müller oder Marco Reus.

4.       Nachdem der Fußballgott anscheinend ein Einsehen mit unseren Torschüssen hat und diese nicht mehr an Pfosten oder Latte lenkt, wieso nur jagt er unserem Kader jetzt so viel Verletzungspech an den Hals? Erst Makoto Hasebe, dann Emanuel Pogatetz, jetzt auch noch Pelle Nilsson. Das sollte jetzt aber eigentlich für den Rest der Rückrunde reichen…

Skandal: Auch in der Kicker Elf des Tages waren gleich drei Glubberer vertreten.

So, nun warten wir mal auf den kommenden Sonntag. Denn erst in Berlin zeigt es sich ob man diesen ersten Sieg zu einer kleinen Serie ausbauen kann. Eine solche dürfte so oder so unerlässlich sein, wenn man bedenkt dass auch Frankfurt und Freiburg jeweils 3 Punkte mitgenommen haben. Und darauf zu hoffen, dass vom Aussterben bedrohte Dinos weiterhin so desolat auftreten wie gegen unsere Gelsenkirchener Freunde, das wäre sehr illusorisch… Also, auf Sieg spielen in der Hauptstadt, dann kommen die Norditaliener. Wenn wir aus diesen Spielen 4 Punkte holen, dann lege ich mich fest, dann rocken wir das mit dem Klassenerhalt! Und bis dahin nochmals das neue Credo: Ich bereue diese Liebe nicht! J

Alte Liebe rostet nicht. Damit sich die Nordtiroler im Frankenstadion in zwei Spieltagen wohlfühlen, wird jetzt schon für den großen roten Teppich Göld gesammelt.


GLUBB KOLUMNE "DER WAHRE GLUBB" IM HEFT 175 FEBRUAR: STILL HALTEN!

Schlusswort dieser Kolumne im letzten Heft Ende November: „Alles wird gut, Gertjan Verbeek weiß was er tut, für die trainingsresistenten Spieler bietet sich in der Winterpause sicher auch ein attraktiver Zweitligaverein als neue Herausforderung an.“ Inzwischen ist das ewige Talent A. Esswein nach Augsburg sogar in die erste Liga gewechselt, der ewig verletzte Markus Mendler nach (oha!) Sandhausen und der trainingsresistente Momo Ildiz zu Gaziantepspor in die Türkei gegangen. Ob er da auch Heimweh nach Wien hat, bei 1.276 km Luftlinie?
Gingen mit wehenden Fahnen unter: Der Dorfverein von 1899.
Weiter stand Ende November hier „Also pack mers, die neue Art Fußball am Valznerweiher ist doch die beste Investition in die Zukunft. Oder wäre jetzt noch jemand mit Herrn Heckings Rumpelfußball zufrieden? Wird schon, braucht nur noch etwas Zeit!“ Danach kam noch eine 3:0 Klatsche in Leberkusen und als Sahnehäubchen das Unentschieden bei erstem Schnee gegen Mainz am 6. Dez. Ehrlich gesagt war ich froh, erst einmal nichts mehr vom Glubb zu hören, denn selbst trainierte Berufsoptimisten ertragen solche Durststrecken (seit Mai kein Sieg) nicht mal unter massiver Einnahme von Glückspillen.

Transferperiode: Alle warteten auf Zungenschnalzer, die Manager Bader auf dem Wintertransfermarkt wohl noch einsacken würde, aber es blieb bei Klatsch und Tratsch über Ladenhüter von der Resterampe, die dann doch woanders hin wechselten. Einzig der Tscheche Ondrej Petrak wurde verpflichtet als zwar unerfahrener aber vielseitig einsetzbarer Backup für die Defensive. Stattdessen reparierte Trainer Verbeek alle anderen Defizite mit Bordmitteln im Trainingslager und an dieser Stelle muss die hypothetische Frage aus dem letzten Heft noch einmal gestellt werden: Was wäre denn gewesen, wenn statt Verbeek irgendein lauwarmer Trainerkompromiss an der Außenlinie stehen würde? Nach zwei Wochen und Niederlagen säßen wir noch tiefer im Sumpf.

Verbeek ist aber nicht berechenbar, weil in seinem Keller keine Bundesliga-Leichen liegen, an dem ihn die Presse aufknüpfen könnte. Verbeek hingegen arbeitet wie Gandalf und sah Mitte Januar mit Bart auch langsam so aus. Durch einen geheimnisvollen Zauber besiegte er den dunklen Atem Saurons und beseelte das Frankenland zum Stillhalten. Am Valznerweiher, wo früher nach so einer Pleiteserie der nukleare Holocaust ausgebrochen wäre, herrschte... Ruhe und Zuversicht.

Nein, Verbeek arbeitete nicht mit holländischen THC-Aerosolen, die zur Beruhigung versprüht wurden. Er hext Spieler besser und legt Talente frei, die bisher keiner für möglich gehalten hätte. Pino, vor Wochen noch „vor dem Absprung“ und als zu alt und zu langsam verspottet, bewachte am ersten Spieltag der Rückrunde das eigene Tor wie ein Kettenhund. Mike Frantz, früher nicht gerade als Edeltechniker bekannt, putzt das defensive Mittelfeld leer wie ein Derwisch und schlägt gleichzeitig Pässe über 40 m direkt auf den Schuh der Exekutive im Sturm.

Mir fällt außer Hluseks ständigen Ballverlusten und Schäfers Spieleröffnung/Abwurfverhalten keine offene Baustelle ein. Hasebe verletzt? Frantz kann es eigentlich besser. Pogatetz verletzt? Pino plötzlich in der Form seines Lebens. Nilsson verletzt? Petrak hält den Kasten nach zwei Wochen Glubb sauber. Belohnung der ungewöhnlichen und stoischen Ruhe: Am 25.1.2014 zauberte ein Fußballspiel wieder ein Lächeln in Stadt und Umland, als der Glubb den Geldadel von Dietmar H. (S.e.H.) aus H. mit 4:0 ablederte. Im Frankensprech hieß das dann: „Kann des sei, dass der Glubb hait vierzunull gwunna hot? Hä? Nujo, a fünfzunull hädds ah sah kenna!“

Ewald Funk

14.12.2013 MURPHYS LAW BLEIBT WEITER UNSER BESTER FREUND, HANGOVER-FCN 3:3

Ich war selbst unter den in Franken rar gesäten Berufs-Optimisten nicht der Einzige, der sich zur Halbzeit gegen Hangover gedacht hatte, dass ein 0:3 Vorsprung eigentlich reichen sollte. Ausreichend um endlich einen Dreier aus einem Erstligaspiel mitzunehmen. Wie gehabt war aber Murphys Law unser treuer Begleiter und wir können das mit den drei Punkten wie immer auf den nächsten Spieltag verschieben. Hoffentlich ist dieses Scheißjahr bald vorbei!

Der Ex-Westvorstädter Edgar Prib wollte den FCN bei seinem neuen Arbeitgeber Hangover 96 "ärgern". So stand es im Boulevard. Stattdessen ging er mit hängendem Kopf in die Kabine zur Halbzeit. Dass die Niedersachsen in der zweiten Halbzeit gestärkt aus der Pause kommen würden, war jedem klar. Nur nicht den Glubb-Spielern. Drei Tore zu Null Vorspung muß man einfach auch mal nach Hause schaukeln können, von mir aus sogar mit dem alten Beton-System Hecking, in das die Mannschaft nach dem Einstand vom neuen Trainer Verbeek oft genug mitten im Spiel verfallen war. Diesmal natürlich nicht.

Tüchtig dazu geholfen hat das Schiri-Gespann, dass alles getan hat, um Spannung im Spiel bis zur letzten Minute zu halten. Leider zum Leidwesen der besseren Mannschaft. Wie es der FCN auch twitterte, die neuzeitliche Auslegung der Abseitsregel, dass knapp zwei Meter im Abseits nicht gelten, wenn der Leidtragende auf einem Abstiegsplatz ist, das kennen wir schon von anderen Mannschaften auf dieser Position. Woher der alles überragende Weltklasse Schiri Kinhöfer dann auch die drei Minuten Nachspielzeit hernahm, wissen wir nicht. Vielleicht war er früher mal bei der Bahn und Verspätungen gehören zu seinem Alltag.

Der Rest ist bekannt und wir können jetzt weiter diskutieren was denn eigentlich der Schlüssel zum Unentschieden war. Mangelnde Kondition des FCN über eine Spielstunde hinaus? Das Defizit, das anstrengende Verbeek-System auch auf den Platz zu bekommen? Jeder der in seiner Freizeit Sport treibt, weiß, dass man mit Spaß am Spiel mehr Kraft frei setzen kann. Und die drei Tore hatten doch Spaß gemacht, oder? Also warum nicht mit Spaß weiter spielen?

Wie so oft hieß es bisher "Wir haben versäumt, das zweite Tor zu machen". Diesmal hatten nicht mal drei gereicht. Nochmal zum mitschreiben: Eine Drei-Tore-Führung zur Halbzeit MUSS man nach Hause bringen! Auch gegen Murphys Law!

Dass die Spieler nach dem Abpfiff selber außer sich vor Wut waren, sah man im aktuellen Sportstudio. Pelle Nilsson mußte von einem Vereinskollegen zurück gehalten werden, damit er nach dem Schlusspfiff nicht Amok lief. In der Mixed Zone auf dem Weg in die Kabine brüllte er wie ein Berserker, alter Schwede! Schäfer, immer ein Freund klarer Ansagen diskutierte ebenfalls laut mit dem obersten Lenker Kinhöfer.

Mirko Slomka vor dem Spiel: "Der Club hat, wie zum Beispiel in Mönchengladbach, überzeugende Auswärtsleistungen gezeigt, auch in Stuttgart gepunktet. Mit ihren neun Zählern sehe ich sie aktuell unter Wert. Aber wir sind umfassend auf Nürnberg vorbereitet." Dieses Detail könnte er uns mal als Tipp weitergeben. Was ist eine umfassende Vorbereitung in diesem Sinne?

Kritik darf ja nicht verletzend sein, also sparen wir uns das Herumgemecker um Abwehr, Ginczek, Hlusek (trotz Tor) und Kiyotake, um rätselhafte Einwechslungen, fehlende Systemumstellung in HZ zwei und das Fehlen wirklicher Alternativen auf der Ersatzbank. Wir beschränken uns darauf: Zum kotzen!

Und sollten hier mit vielen Fans und den Spielern eine Meinung sein. Unser neues Motto sollte wie das alte vom Frühjahr sein, der berühmte Ausspruch aus der Klamottenkiste vom Commander Jason Nesmith, dem glorreichen Kapitän der NSEA "Protector" aus Galaxy Quest: "Niemals aufgeben, niemals kapitulieren"!

EF

P.S.: Ganz nett: Ottmar Hitzfeld macht Josip Drmic Mut, es noch in die Schweizer Auswahl zur WM zu schaffen. Ein anderer hat da weniger Chancen. Timm Klose war auf Hitzfeld's Rat nach WOB gegangen, damit seine Chancen zur WM-Teilnahme steigen. Da sitz der nun. Auf der Ersatzbank. Ohne recht viel Chancen zur WM-Teilnahme mangels Spielpraxis. Wieder so ein Lebenstraum-Ding...
So stand es in der Blöd: "Am besten aufgrund eines Treffers von Josip Drmic (21). Der Club-Stürmer (fünf Saison-Treffer) hat gute Chancen auf einen Platz im Schweizer WM-Kader. Nationaltrainer Hitzfeld: „Er muss nur die gute Form der Hinrunde halten.“ Abwehr-Mann Timm Klose wäre dagegen besser in Nürnberg geblieben. Hitzfeld: „Als Stammspieler beim Club wären seine WM-Chancen gut gewesen.“ Als Ersatzmann in Wolfsburg nicht."


WOZU SIND REKORDE DA? FCN-MAINZ, 1:1. 06.12.2013 FRANKENSTADION

Wozu Rekorde da sind? Wenn es sich dabei um einen Negativrekord handelt, dann dazu dass ihn sich die Herrschaften vom 1. FC Nürnberg schnappen. Kein Sieg in den ersten fünfzehn Spielen: Das gab es noch nie in der Geschichte der Bundesliga, und den Rekord kann man sich jetzt ausdrucken und ins neue Glubb-Museum stellen. Der repräsentative Neubau am Valznerweiher mit dem kleinen Museum wirkt angesichts der aktuellen Erfolgsbilanz der sehr gut bezahlten Profis allerdings etwas überkanditelt. Da derzeit nicht alle FCN-Spieler wirklich bundesligatauglich sind, würden sinnbildlich ein paar Container anstelle des erstligakompatiblen Neubaus auch ausreichen. Aber das Ding steht nun einmal schon fertig da. Und wurde u.a. mit Anleihen von Fans finanziert.
Advent Advent, ein Bengalo brennt, sind's drei dann vier, dann stehen sicher die Gäste aus Mainz vor der Tür...
Vielleicht sollten sich jetzt einfach mal Fans zusammen schließen und einen Fonds gründen. Eine Risikoanleihe also, um endlich Ilkay als Reha zurück zu leihen. Der geht jetzt nach seiner Verletzung eh nicht so schnell nach Barca oder Real und läuft selbst verletzt mehr als Kiyo... Vielleicht kommen da dann mal mehr als 30.000 zum Heimspiel.

Da wir vorraussichtlich bis Weihnachten wohl ohne Dreier den Negativrekord noch aufstocken, muß sich der Alleinherrscher Bader, von unserer Seite aus bisher immer ohne Kritik bedacht, sehr an seinen angekündigten Neueinkäufen messen lassen. Eins ist sicher: So halbsteife Talente wie Dabanli, Pekhart, Angha, Hlousek und, sorry, man muß ihn jetzt einfach dazu zählen, Kiyo, wollen wir nach der Winterpause dann nicht als Neuzugänge oder "Perspektivspieler" sehen.

Bader vor dem Spiel: "Das ist das Spiel für uns. Wir müssen ins Bewusstsein der Mannschaft bringen, um was es geht". Was müssen wir ins Bewusstsein der Spieler bringen? Über was reden wir denn seit dem dritten Saisonspiel ständig? Ständig wird das aber gebetsmühlenartig auf den nächsten Spieltag geschoben. Können wir alle echt nicht mehr hören.

Nochmal zum vorherigen Absatz: Überhaupt Sensibelchen Kiyotake sorgte mit seinen mittlerweile gewohnten Pässen ins Leere für verhaltene Schmunzler bei uns in der Nordkurve. Stilbildend war wohl sein Hackentrick mit dem Rücken zum Gehäuse kurz vor Schluß direkt im Mainzer 5er ins Nichts. Ob das der Versuch eines Torschusses war oder ein Pass zu einem Potemkischen Geisterspieler (=>siehe auch "Phantomspieler"), bleibt das Geheimnis des japanischen Wunderkindes. Sein Landsmann Hasebe hingegen ist meist ein Gewinn für den Glubb. Immerhin ist er mittlerweile Spezialist für Aluminiumtreffer. Die Torbalken sollten jetzt aus irgendeinem anderem Leichtmetall gefertigt werden, ich kann das Wort Aluminium einfach nicht mehr hören.

Ansonsten begann der Nürnberger Offensivverband recht flott, dass sogar Mainzer Zeitungen hinterher urteilten, der Glubb habe das Spiel zwei Drittel lang dominiert. Zlatan war nach seinem glücklichen Kopfballtor sogar an einer weiteren hundertprotzentigen Chance dran. Wie immer wußte man aber bereits nach einer halben Stunde genau, dass dies kein Dreier werden wird. Denn man MUSS das zweite Tor nis dahin machen, wenn man Verbeek-like offensiv aufgestellt ist und sich nicht Hecking-like hinten reinstellt.

Nachdem Frantz nach rüdem Einsteigen gegen einen Mainzer rotgefährdet ausgewechselt wurde (Mikes Treibstoff reicht eh nie für 90 Minuten), fehlte ein zweiter 6er und die Nürnberger Mitte war offener. Da reichte dann der berühmte Einbruch im Spiel der Glubberer, man bettelte fortan nach dem Ausgleich auf ein weiteres Gegentor. Rekorde wollen ja nicht nur gebrochen werden, sondern neue (=>Tasmania Berlin) müssen angepeilt werden. Den Mainzern reichte auch, dass der Glubb ihnen die Schlußoffensive überließ, mit Einwechselspielern wie Pekhart hakte ich das Ergebnis bereits ab. Ein Colak hätte mir an dieser Stelle getaugt... aber der Gertjan weiß ja was er tut.

Nicht so Felix Magath, der sich in Blickpunkt Sport letzte Woche schon mal in den Auswahlkader für den nächsten Trainerwechsel geplaudert hat, und offen kund tat, Verbeek kenne sich halt noch nicht so aus in der Bundesliga. Selbiger Holländer sagte immerhin, er sei kein "Wunderdoktor" und schob den schwarzen Peter mit etwas Fantasie... zu Bader.

Bevor wir jetzt Schultzie, extra zum Heimspiel aus der fränkischen Taiga angereist, zu Wort kommen lassen, möchten wir Marvin Plattenhardt danken. Er hat seinen Vertrag verlängert. Ob er das freundlicherweise getan hat, um seinen Marktwert für einen Absprung aus der sinkenden Fregatte in der Winterpause noch einmal zu steigern, weil ja Linksverteidiger gefragt sind, sei dahin gestellt. Immerhin zeigt er als einer der wenigen im Kader konstant gute Leistungen und bringt offensiv wesentlich mehr zustande als sein "Verfolger" Stolper-Pino. Vergessen, als Platte mal sagte, der Glubb sei für ihn ein ideales Sprungbrett. Durchgangsstation also. Marvin nach dem Spiel: "Wenn wir umsetzen, was der Trainer uns zeigt, wird der erste Sieg bald kommen". Wenigstens einer, der den Trainer versteht. Aber ein bißchen schmissiger hätte er seine Botschaft an die Glubbfans vor Spielbeginn schon in das Auzeichnungsgerät sagen können. Das hatte nämlich etwas leicht traniges...

Kurz vor Schluss sah der Mainzer Petar Sliskovic noch die Rote Karte für rüdes Einsteigen gegen Heiner Schäfer, der nach dessen Kung Fu-Abstauber abging wie eine Rakete und nur durch Rudelbildung vor einer Standpauke des am Boden liegenden zu stoppen war. Fehlte eigentlich nur noch ein Kadett, der in der 93. Minute aufs Spielfeld fährt und Unterschriften auf seiner Motorhaube für einen neuen Konditionstrainer gesammelt hat, die er hier im Achteck gerne präsentieren möchte. Damit den Spielern nicht jedes Mal nach 70 Minuten die Luft ausgeht. Mit der vorweihnachtlichen Lichteraktion im Mainzer Block zum Anpfiff wäre das so ein runder Abend geworden! Mit Rekord obenauf! Wer zahlt jetzt eigentlich für die Mainzer Bengalozündelei? Der Glubb wegen schwacher Einlasskontrollen oder Mainz für seine Hobby-Pyrotechniker?

EF

Kommen wir zum Schlußwort durch Shultzie, wie immer messerscharf getroffen: "Ich bin ehrlich gesagt extrem deprimiert und sauer zugleich. Wenn kommende Woche Kiyo in der Startaufstellung steht, dann werde ich gleich ausschalten, denn den gucke ich mir echt nicht mehr an. Das ist einfach nur eine Frechheit, was der da fabriziert! Und nix gegen Hlousek, im Gegensatz zu Kiyo bemüht er sich ja, aber das ist seit Wochen nix. Und als er dann für Frantz auf die Doppelsechs gerückt ist, da war er dann endgültig komplett überfordert...

Das zieht sich aber komplett durch alle Reihen! Ginczek kann keinen Ball behaupten, hat ein Kopfballspiel wie ein Rollstuhlbasketballer. Chandler, naja, da muss ich nix weiter dazu sagen. Platte hat viel versucht und war dann aber oft alleine gelassen, weil Hlousek eben ein Totalausfall war. Feulner hab ich auch nur bei seiner Einwechslung gesehen, Mak nur da, als er wegen des schauspielernden Ex-Westvorstädtlers den Ball ins Aus gespielt hat. Hasebe dagegen ist viel gelaufen, hat Bälle gefordert und vor allem hat er seine Nebenleute rumgescheucht wenn sie nicht gelaufen sind.

Aber machen wir uns nix vor, der Fußballgott ist trotzdem Franke, weil ansonsten Braunschweig, Frankfurt und Freiburg schon längst über alle Berge wären. Dennoch glaube ich, dass das der Abstieg war..."

MS

SO WAR: 30.11.13 BAYER 0-5 LEBERKUSEN - FCN, 3:0

Das gibt es nur im Fußball. Fast zwei Tage seines wertvollen Wochenendes zu opfern, um einer Mannschaft auf eigene Kosten bis ins Rheinische zu folgen, wo dann eh klar ist, dass wir verlieren. Eingeladen hatte die Mannschaft um Kieß, Hegeler, Wollscheid und Reinartz, die allesamt schon mal in Nürnberg die Schuhe schnürten, um dann ihren Lebenstraum zu verwirklichen und weiter zu ziehen. Unser rollender Roland war vor Ort.

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Kein Alt, kein Glühbier, keine Punkte – dafür Kölsch satt oder sieglos in Leverkusen



Seit einer gefühlten Ewigkeit läuft im FCN Fanclubb „Die Legendenpfleger“ der Diskurs, hat Leverkusen eine Altstadt oder nicht? Ich selbst konnte mich vor Jahren nach einem sieglosen Auftritt der Ruhmreichen in der Kunstfarbenstadt in einer Altstadtkneipe aufmuntern. Andere Mitglieder meines Fanclubs schafften es bei einen anderen Auswärtsspiel des Ruhmreichen nur bis zu einen nach einer norddeutschen Wasserfläche benannten Fischshop in der scheußlichen Fußgängerzone. In Erinnerung an die „Schönheiten“ Leverkusens verging so die Zugfahrt und Köln wurde planmäßig kurz vor Mittag erreicht.
 
Dort war die Stadt voll wie am Rosenmontag. Von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt, jeder freie Fleck der Kölner Innenstadt wurde zum Budenaufstellen genutzt, durch die völlig überfüllte Fußgängerzone ging es zum Hotel in die Altstadt. Vor der Weiterfahrt nach Leverkusen wurde kurz die Schenke „Zum Pfaffen“ mit „Pfaffen Kölsch“ besucht.
 
In Leverkusen angekommen reichte die Zeit natürlich noch für einen Kurzabstecher in die Leverkusener Innenstadt. Diese ist immer noch einfach nur hässlich. Das dortige Rathaus ist zwischenzeitlich mit einem Konsumtempel vereinigt und verstärkt mit seiner futuristischen Architektur den Eindruck der Trostlosigkeit. Natürlich auch hier Weihnachtsmarktbuden soweit das Auge reicht. Mittendrin der Fanshop von Bayer, allerdings falsch beschildert. Schließlich heißt es ja nach der Klatsche gegen Manu Bayer 05 und nicht Bayer 04.


 
Genug Vorprogramm, vor und im Stadion fast nur freundliche Wesen. Einige hielten Schilder „Fragen? Wir helfen!“. Nicht schlecht, nur auf die Frage nach einem Auswärtssieg gab es nur erstauntes Schulterzucken. Selbst der Bayer Löwe wusste da nicht weiter, nahm einen wenigstens tröstend in den Arm.


 
Im Stadion, der Leberkusener Farbentopf gehört für mich zu den Schöneren im Vergleich zu Mainz oder Hoffenheim, ging es mit der Freundlichkeit weiter. 45 Minuten vor Anpfiff wurden wir Nürnberger vom Stadionsprecher begrüßt und „die Legende lebt“ in voller Länge gespielt. Verständlich, wenn man als Heimverein kein gescheites Liedgut hat. Immerhin spielen ja genug Ex-Nürnberger bei den Pillendrehern, die können ja dann mitsingen.



Leberkusen hat übrigens auch eine Nordkurve, allerdings bestehen die Stehplätze nur aus den untersten 12 Reihen, dahinter sind vier Reihen abgedeckt, damit die anschließenden Sitzplätze in der Sicht nicht durch Fahnen behindert sind. Das ausgehängte Spruchband der Leverkusener Ultras „ABHAKEN ARSCHLECKEN HEUTE WIEDER ANGRIFF“ hätten wir in Nürnberg diese Saison bei jeden Spiel aufhängen können, aber wir Franken sind halt robuster und das eine oder andere sieglose Spiel haut uns nicht um.
 
Die Anzeigetafel im Farbentopf ist mit zwei Uhren versehen. Die Obere zeigt, das ergab ein Vergleich mit unseren Uhren, die Uhrzeit. Die Untere, dies ermittelte ein Stuhlkreis verdeutlicht die Zeit bis zum Anpfiff und danach die aktuelle Spielzeit. Bei soviel komplexer Technik ist der Text des Stadionliedes dafür ausgleichend schlicht. „Leverkusen wir sind die Macht am Rhein, das wird immer so sein, von der Plastikelf zum Werksverein“. Dazu wird im Stehplatzbereich der Schal gereckt, der Rest des Stadion bleibt aber bewegungslos. Sind halt Plastikfans bei diesem Traditionsverein.



Das Spiel selbst war in den ersten 30 Minuten ausgeglichen. Unsere Helden verloren zwar in gewohnter Manier recht schnell den Ball, aber die Angriffe der Plasteelf wurden auch recht schnell gestoppt. Zunehmend wurde es ein asiatischer Zweikampf zwischen Südkorea und Japan. In der 19. setzte sich Josip „ansonsten harmlos“ Drmic auf der linken Seite durch und es kam zu einer dreifachen hundertprozentigen Chance des Clubbs. Die Hereingabe kam auf den freien Adam „neben der Kappe“ Hlousek, doch dieser verfehlte den Ball und schoss ein Luftloch. Der Ball rollte weiter zum völlig freien Makoto Hasebe und dieser traf aus vollem Lauf wieder einmal den Pfosten. Den Abpraller erwischte Hiroshi Kiyotake, doch der setzte den Ball weit neben das Tor. Es blieb beim 0:0.



Mit zunehmender Spielzeit wurde eines leider wieder deutlich. Wenn die Hälfte unserer Mannschaft aus Totalausfällen bzw. bundesligauntauglichen Spielern besteht (exemplarisch in LEV: Pogatetz, Hlousek oder Kiyotake) oder aus nach vorne völlig mutlosen Hasen (Marvin „die Haare schön“ Plattenhardt), dann gehst du in Leverkusen unter.



In der 36. Minute verdattelte Kiyo leichtfertig den Ball, Leverkusen spielte verboten schnell und Heung-Min Son markierte das 1:0 für Südkorea gegen Japan. So ging es in die Pause. Noch ist nichts verloren, dachte man, denn nicht zum ersten Mal hat der Clubb in der Ersten grottenschlecht gespielt und anschließend eine gute zweite Halbzeit hingelegt.

Diese Hoffnung hielt bis zur 47.. Unser früherer Leihspieler Hegeler wurde am 16er nicht gestört, passte per Hackentrick zu unseren Kieß und dieser traf wie immer gegen uns zum 2:0. In der 69., eigentlich viel zu spät, wurde Kiyo ausgewechselt und Sturmtank Pekhart spielte an der Seite von Sturmtank Ginczek, der zu Beginn der 2. Halbzeit eingewechselt wurde. Trotz unserer beiden großen Sturmtanks schaffte es der Clubb fast alle Kopfballduelle im Strafraum von Leverkusen zu verlieren. Waren wir nicht mal für unsere gefährlichen Standards gefürchtet?

In der 77. leistete sich Pogatetz, als Krönung seines unsäglichen Auftritts, einen schlimmen Fehlpass am eigenen Strafraum und Son machte mit seinen zweiten Treffer den Sieg Südkoreas gegen Japan fest. In Leverkusen spielte unsere Mannschaft, unsere Helden wie ein Absteiger, der auf Rekordjagd geht, eine komplette Saison ohne Sieg zu bleiben. Lediglich unser „Heiner“ - der Kapitän der Ultraherzen - spielte fehlerlos und verhinderte ein Ergebnisdebakel. Unter Wiesinger wurde übrigens nicht schlechter gespielt, in der Regel zumindest eine Halbzeit lang besser.

Nach diesem ernüchternden Auftritt des Clubbs, ging es zur 3. Halbzeit wieder in die Kölner Altstadt. Dort entdeckten wir, dass unser Ersatzverteidiger Pino zwischenzeitlich ein eigenes Lokal aufgemacht hat. So kann ein Profi die fehlenden Einsatzzeiten leicht ausgleichen. Wieder in einen Brauereigasthof gelandet, verbesserte sich von Runde zu Runde „Mühlen Kölsch frisch aus der Malzmühle“ die Laune schnell. Es ist ja auch faszinierend zu beobachten, wie der Kellner mit dem Kölsch-Tablett jongliert, die frischen Gläser hinstellt, in die Leeren mit dem Finger reingreift und so mit einer Hand die Gläser wechselt und zwischendurch ein übrig gebliebenes Glas auf Ex schnell leert. Ein Schauspiel was Clubbfan nicht lange genug sehen kann. Bei der Heimfahrt am nächsten Tag hätte ich eigentlich glücklich und stolz drein blicken können, hatte ich doch tatsächlich die Leverkusener Altstadt „vorzeigen“ können, eigentlich.

Roland Hornauer

STIMMEN ZUM SPIEL:

Gertjan Verbeek: "Man hofft natürlich vor solchen Spielen auf einen schlechten Tag des Gegners und auf einen guten der eigenen Mannschaft. Das war heute leider nicht der Fall. ... ...nach dem 0:1 habe ich bis zur Pause eine Nürnberger Mannschaft gesehen, die ich so nicht sehen will. Wir hatten Glück, dass wir mit 0:1 in die Kabine gegangen sind."

BLA BLA ZUM SPIEL:

Markus Feulner: "Wir werden alles versuchen, dass der 1. FC Nürnberg auch im nächsten Jahr erstklassig ist."

Per Nilsson: "...uns endlich mal dafür belohnen. Am Freitag steht jetzt das wichtige Spiel gegen Mainz an."

Raphael Schäfer: "Wir wollten gut stehen, das ist uns anfangs auch gelungen..."

Pressemeldung 02.12.13 15:43

Bader kündigt Neuzugänge an

Sportvorstand Martin Bader vom 1. FC Nürnberg hat nach dem erneuten Rückschlag des Fußball-Bundesligisten bekräftigt, den Kader nach der Vorrunde verstärken zu wollen.

Nürnberg - Sportvorstand Martin Bader vom 1. FC Nürnberg hat nach dem erneuten Rückschlag des Fußball-Bundesligisten bekräftigt, den Kader nach der Vorrunde verstärken zu wollen. "Wir werden uns nicht scheuen, im Winter nachzulegen", sagte er dem kicker. Seit Wochen sei er damit beschäftigt, Namen von Kandidaten zu sammeln, "wir arbeiten Tag und Nacht und haben inzwischen eine lange Liste von unterschiedlichsten Spielern für alle Mannschaftsteile".

Die Lage beim Club, dem der achte Abstieg droht, ist nach dem 14. Ligaspiel ohne Sieg in dieser Saison und dem vorletzten Tabellenplatz mit acht Punkten äußerst angespannt. Deshalb war auch die Weihnachtsfeier der Nürnberger am Montagabend "nur eine Zusammenkunft. Gefeiert wird nicht", stellte Bader klar.

Vielmehr gilt der ganze Fokus beim 1. FCN der Bundesliga-Heimpartie am Freitag (20.30 Uhr/Sky) gegen Mainz 05. Bader sprach nach dem jüngsten 0:3 in Leverkusen von einer "wahnsinnigen Herausforderung". Zweifel an Trainer Gertjan Verbeek, der Ende Oktober Michael Wiesinger abgelöst hatte und in fünf Spielen ebenfalls das Blatt nicht wendete, ließ der Sportvorstand im kicker aber nicht aufkommen, "wenn ich sehe, was und wie er trainiert und wie sich die Spieler an das klammern, was er sagt".

Der Niederländer (51) hatte zuletzt schon ernüchtert festgestellt, dass er "kein Wunderdoktor" sei und sich die ganze Situation auch "ganz anders" vorgestellt habe. Er wisse, dass es am Freitag "ein sehr wichtiges Spiel" sei: "Wir können uns nicht mehr so viel erlauben." Der Abstand zu den Nicht-Abstiegsplätzen dürfe nicht zu groß werden, "man kann ja nicht von uns verlangen, dass wir die letzten zehn Saisonspiele gewinnen". An den Abläufen will Verbeek aber nichts verändern. Man werde "nichts Spezielles" machen. Ab kommender Woche wird aber der unter Wiesinger ausgemusterte Hanno Balitsch wieder mit der Mannschaft trainieren, wie eine Vereinssprecherin dem SID bestätigte. Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler wird in dieser Woche noch wie bisher mit der zweiten Mannschaft arbeiten, bis diese sich in die Winterpause verabschiedet. Balitsch habe laut Bader "alles dafür getan, dass wieder auf Null gestellt werden kann". Für die Begegnung mit Mainz steht Balitsch aber wohl noch nicht zur Verfügung.


23.11.2013: FCN-WOB, NÜRNBERG WAR FAIR ZU HECKING

23.11.2013 "Bader: Seid fair zu Hecking!" titelte das bekannte Revolverblatt mit den vier Buchstaben. Glubb Manager Bader bat also im Vorfeld, den Herrn Hecking nicht zu sehr auszupfeifen, weil der ja auch nur seinen Lebenstraum verwirklicht hatte und ins heimische Westfalen ging. Auch wenn ihn dieser Lebenstraum zu einem Verein ohne Tradition geführt hat, wurde der liebe Herr Hecking also nicht besonders laut ausgepfiffen im Frankenstadion.

Was bleibt vom Unentschieden gegen die VW-Mannschaft im Gedächtnis hängen? Das Ergebnis sagte jedenfalls nicht sehr viel aus.

Der Glubb kann froh sein, dass er ein Unentschieden über die Zeit rettete. Wenn die Wolfsburger nicht teilweise wirklich -sorry- zu blöd gewesen wären, richtig eindeutige Chancen rein zu machen, hätte das wieder eine schöne Klatsche gegen unsere Helden gegeben. Und ein weiterer Schlag ins Gesicht eines jeden Fans, der noch so blöd ist und da noch Eintrittsgeld dafür bezahlt.

Das Glück was den Westfalen fehlte, fehlte auch dem Glubb. Der Ex-Volksburger Hasebe jedenfalls nützte die Gelegenheit, um mal wieder den x-ten Pfostentreffer der Saison zu markieren. Wenn sich da nicht Ginczek nach seiner Einwechslung sehenswert in den 16er durchgedribbelt hätte und einfach draufzog, wären wir wieder einmal leer ausgegangen. Ein Spiel zum kotzen, einen Dreier bis Weihnachten können wir uns sowieso abschminken.

Symptomatisch: Direkt nach dem Ginzcek-Tor in der zweiten Halbzeit sah sich bei uns im Block in der Nordkurve (Der Glubb spielte ausnahmsweise in der HZ 2 gegen die Südtribüne) jeder an und wartete auf das Veto des Schiedsrichters. Ist man einfach gewöhnt. Abseits, Stürmerfoul, Ball nicht im vollem Umfang ins Netz gedroschen, Phantomtor... oder vielleicht Hand? Er war aber trotzdem drin und wurde gewertet. Dann jubelte man erst. Hatten wir ja diese Saison sehr selten. Dass die Helden das Spiel noch drehen, hat den verunsicherten Haufen eh keiner zugetraut. Oft gibt es jetzt auch Phasen, wo Totenstille im Stadion herrscht. Gab es früher nie.

STIMMEN ZUM SPIEL

Gertjan Verbeek (1. FC Nürnberg): "...Nach dem Ausgleich gab es noch Chancen auf beiden Seiten, aber das 1:1 war heute das Maximum für uns..."

Dieter Hecking (VfL Wolfsburg): "...Es ist ärgerlich, zeigt uns aber, dass wir nicht zu viel träumen sollten. So ein Spiel musst du 1:0 nach Hause bringen, wenn du ganz hohe Ansprüche anmelden willst..."

Markus Feulner: "...Die Mannschaft ist heute nach dem Rückstand gut zurück gekommen..."

Daniel Ginczek: "...Jetzt wollen wir nach Leverkusen fahren und dort punkten..."

Raphael Schäfer: "I...Wir müssen jetzt weiterarbeiten und uns weiter verbessern..."


DIE UNERTRÄGLICHE FASSUNGSLOSIGKEIT NACH DEM SPIEL - GLATZBACH-GLUBB, 09.11.13 3:1

Da sitzt man also nach dem Spiel in der Kneipe vor dem Bildschirm und leerem Bierglas und ist wie betäubt. Man fühlt sich leer, die Nürnberger Punkteausbeute ist ebenfalls leer und man geht mit leeren Händen nach Hause und murmelt den Running Gag der diesjährigen Saison vor sich hin: "Mund abputzen und weitermachen". Ein Scheißsatz! Aber: So nah war der Glubb noch nie an einem gerechten und verdienten Sieg, aber DF... pardon, Murphys Law war wieder einmal schneller.
Des einen Freud, des anderen Leid. Pech für Alkmaar,
Glück für den Glubb...
Man braucht eigentlich nicht noch etwas zu wiederholen, was gerade eh überall geschrieben wird von wegen bessere Mannschaft gewesen aber schön gespielt verloren... Und doch sollte man mal innehalten und zwei Fakten klar festmachen:

1. Der Mannschaft darf man dieses mal überhaupt keinen Vorwurf machen, denn die Jungs standen taktisch perfekt und dominierten über ein Stunde eine Mannschaft, die gerade auf einem Champions League Platz steht.

2. Aus der Heckingschen Rumpelfussballtruppe und dem orientierungslosen Wiesehahnhaufen der letzten Monate machte Verbeek innerhalb kurzer Zeit einen gefährlichen Gegner, den man keinesfalls unterschätzen sollte. Sagt sogar ein Fußballwissenschaftler wie Favre.

Fragt mal den FC Augsburg nach diesem Spieltag, wie herablassend man als Kanonenfutter der Bauern durch den Schiri am Platz so angesprochen wird. Da liegt schon mal ein angebliches "Verpiß' Dich" in der Luft. Gut dass der FC Nordtirol dauernd gewinnt, denn das Gejammere von Greini und der Robbe kennen wir ja noch von Dahoam neulich, als es vor gefühlten Jahrhunderten für die intergalaktischen Landeshauptstädter nicht so lief. Da war bei jedem Spiel nach jedem Pfiff Rudelbildung um den Schiri angesagt. Den Augsburgern ging es schirimäßig in der Zweiklassengesellschaft BL am Wochenende also auch nicht anders, spielten sie doch gegen die Unantastbaren.

Fragt doch mal den Kollegen Trainer Lieberknecht aus Braunschweig, der lustigerweise am 5.10. die Hecking-Allstars aus Volksburg mit 0:2 daheim in der Autostadt ablederte. Der stand oft genug nach weniger "glücklichen" Matches verzweifelt nach dem Spiel Rede und Antwort, da entgleitet einem schon mal die beinahe fränkisch anmutende negative Selbsteinschätzung, man sei vor dem Unparteiischen halt einfach ein "kleiner Pissverein", und es gelte im Zweifel gegen den Pißverein. Kennen wir auch.

Als Glubberer darf man jetzt nicht aufstecken, denn Augsburg schaffte es letztes Jahr sogar mit Rumpelfußball zum Klassenerhalt, aus ähnlich grottiger Punktesituation und vor allem mit so international begehrten Knipsern wie Sascha Mölders. Wir sollten vor allem froh sein über Gertjan! Wenn es bis jetzt noch keiner geschrieben hat, schreibe ich das jetzt einfach mal: Dass der darob mancher Entscheidungen und Murphys Law bis jetzt noch keinen Huub Stevens-Vulkanausbruch mit eingetanztem Kloppo-Rumpelstilzhen an der Seitenlinie gebracht hat, liegt wohl daran, dass in Holland der Umgang mit THC etwas liberaler als in Deutscheland gehandhabt wird. Nein, der kifft nicht, Verbeek will wohin mit dem Glubb und arbeitet hart dafür, da bringt Aggression nichts, Bravo!

Jetzt stellt Euch als Glubbfan doch einmal vor, Bader hätte nicht den Gertjan geholt, der fundiert Fußball lehren kann und uns helfen will und sich damit in der wohl besten Liga Europas beweisen will? Stellt Euch vor, ein Babbel, ein Fink oder ein Köstner säßen da in Glatzbach nach der Niederlage bei der Pressekonferenz hinter dem Mikro und erklärten in essigsaurer Miene, es habe halt diesmal nicht gereicht und man werde weiter hart daran arbeiten. Verbeek ist da schon weiter. Der erklärt alle Mißverständnisse gleich hinterher, auch wenn man ihn vom Satzbau her nicht immer versteht. Aber immerhin weiß man meistens, was er gerade gemeint hat. Wiese hörte man ja meist nicht, so leise mäanderte der inmitten seines Phrasenschweinvokabulars.

Als Verbeek Pelle vom Platz holte, der vorher seinen zugeteilten Mann oft über das ganze Spielfeld bis aufs Klo folgte, dachte jeder, was will der jetzt mit Stark? Pelle war verletzt, dann macht die Einwechslung wieder Sinn. Schade, dass Stark Scheiße am Fuß mitbrachte. Und über diesen offiziellen Milchbart mit der Pfeife will ich gar nichts erzählen, weil der ja Bestnoten (hüstel) bei der wahren Tabelle hat. Richtige Entscheidungen 1, gegen 3 Fehlentscheidungen und 7 strittigen in 5 Spielen. Das ergibt trotzdem einen Bodymassindex von 3,9. Paßd scho! Auch wenn irgendwo steht, er solle die Nachfolge vom harten Knut (Kircher) und dem Weiner als FIFA-Mann antreten. Wohlan!

Da weht halt der dunkle Atem Saurons über das Spielfeld, wenn Drmic von seinem Landsmann umgesenst wird und Elfer und Gelb/Rot ausbleiben. Die dunkle Seite der Fifa, pardon, Macht war halt auch Schuld, als der junge Josip-Luke Skywalker den Ball mit der Macht von der Latte hinter die Torlinie beförderte und eine gerechte Entscheidungstechnik hier nicht vorhanden war. Oder war ein Traktorstrahl schuld? Halt, das war Star Trek... :-)

Fazit: Denken wir doch mal an ein paar Szenen, die jedem Fan des Glubb diesmal gefallen haben müssen, weil wir das den Lemmingen von den Erfolgsvereinen vorraus haben und sich über sowas noch freuen können. Als der Heiner Schäfer nach dem Abpfiff seine Mannschaft zur Kurve führte (die Fans hatten witzigerweise unterstützend alle Kapitänsbinden an) und klar wurde, dass es keinen Streit gibt weil Rapha seine Überreaktion zugab und so, also alles wird gut. Toll war das nicht gespielte blanke Entsetzen von Lucien Favre an der Linie zu sehen, als seine Mannschaft schwamm wie eine losgerissene Boje im Nordseesturm. Oder als der junge ter Stegen fassungslos beim Abschlag mit den Händen ruderte, weil niemand anspielbar war. Gabs unter Wiesehahn nicht, solche Gegnergesten. Da gab es noch Dutzende andere Szenen mit schönem Fußball, die beim nächsten Mal noch besser klappen, denn schlechter wurde es bisher unter dem Holländer nicht. Das einzige was ich seit Samstag hasse, ist der senil-debile Grinseblick von diesem Arango. Aber der ist 33 und sicher nächstes Jahr nicht mehr da.

Also, die Parole lautet: Hausaufgaben machen, und es Braunschweig nachmachen. Die haben als kleiner Pißverein Heckings Plastiktruppe schließlich auch auswärts besiegt. Warum wir auch auswärts, wo wir doch daheim spielen? Weil das Frankenstadion ja schließlich Heckings Heimat war, und er nie nach Wolfsburg wechseln wollte. Und nach der Länderspielpause kriegt er ein halt ein Auswärtsspiel im eigenen Stadion serviert. Wir tun als wäre es eins, dann klappt das auch mit der Heimschwäche. Unsere Unterstützung habt ihr, Jungs!

EF

UNSER SEMPFT: GLUBB VS. FREIBURG, 02.11.2013 0:3, SCHON WIEDER SCHÖNREDNEREI...

Es dauerte nicht lang, als am Samstag im Frankenstadion der Glubb sich wieder in seiner Paradedisziplin gefiel: Gegner aufbauen, Problemfälle bei der Gastmannschaft beseitigen und Rekorde aufstellen. Wir werden den Glubb hoffentlich nicht noch in Tasmania umbenennen müssen, aber der Nachbar aus der Westvorstadt grüßt schon mal mit einem gleichem Ergebnis aus dem Vorjahr.
Ab der 80. Minute leerten sich auch in der Nordkurve die Reihen...
Am 4.11.2012 hatte Kräuter Fürth in der ersten Bundesliga den vorletzten Tabellenplatz, zuhause noch nicht gewonnen, sieben Punkte und eine Tordifferenz von minus 11 Punkten. Heute, am 4.11.2013 hat der 1. FC Nürnberg ebenso minus 11 Punkte Differenz, sieben Zähler und überhaupt noch kein Spiel gewonnen. Am Ende der Saison stand damals für Zirndorf Ost der Rückzug in den natürlichen Lebensraum, die zweite Bundesliga.

Als Glubbfan muß man diese Saison schon viel ertragen. Sei es lasche - pardon, habe mich verschrieben - "unglückliche" Trainer, Rekorde für Pfostentreffer, lustige Schirientscheidungen oder der Fluch von Freiburg. Kollege Shultzie hat es richtig formuliert. "Seit Jahrhunderten braucht sich kein Freiburger in Nürnberg beschweren, ob es da zur Halbzeit 4:0 steht, oder der Glubb drei nach der HZ nachlegt." Diesmal wird die öffentliche Krisendiskussion allerdings unter der Gürtellinie geführt, und auswärtige Medien reduzieren die Nürnberger Fanschar gar auf die Ultragemeinde. Das ist falsch.

Die Ultras sind natürlich sauer, weil nach dem Spiel die Mannschaft zur Kurve kam und Schäfer verspätet von den Pressinterviews die Kapitänsbinde wegen der puren Aggression aus der Kurve... lassen wir es. Wer da wen mißverstanden hat, ist jetzt einmal Wurstwasser. Es hätte auch einen anderen Weg gegeben. Die Mannschaft hätte sich einfach mal an den Zaun begeben müssen, damit wären die wutentbrannten Gesichter sicher wieder auf Betriebstemperatur herunter gekommen und es hätte hinterher nicht so viele Mißverständnisse gegeben. Den Kopf wäre den Spielern nicht abgerissen worden, aber die Fans hätten gemerkt, dass die Großverdiener da unten auch Eier in der Hose haben und es sich lohnt, für die Profikonstellation (ich vermeide am 11. Spieltag noch das Wort Mannschaft) der Saison 13/14 Rabatz auf den Rängen zu machen.

Was war passiert? Das Worst Case Szenario hat sich bewahrheitet, schon nach 20 Minuten wußte ich, dass wir auch heute wieder mit einem Unentschieden gut bedient sein sollten. Danke, dass auch mal wieder der Quoten-Ex-Fürther sein Tor machen durfte. Schrauben wir die Erwartungshaltung halt einfach noch etwas tiefer. Zum 0:5 gegen HIV aus dem unteren Tabellendrittel war das 0:3 gegen den Vorletzten schon ein Fortschritt. Schön gespielt, und hinterher wieder alles schön geredet, aber zwei Eier weniger in Schäfers Kasten. Beim nächsten Mal wird alles besser, versprochen.

Zum neuen Trainer kann ich nur applaudieren, denn der hält sich zurück und wird sicher noch auf seine Weise mit der Mannschaft neue Übungs- und leistungsverbessernde Trainingsinhalte implizieren. Was mir stinkt, ist die ständige Vertagung des "wird bald alles besser" der Wortführer im Verein auf den jeweiligen nächsten Spieltag. In der Regel passiert dann nichts. Und entgegen anderslautenden Pressestimmen sah ich am Samstag nicht zwingend eine Verbesserung.

Der Glubb begann wie immer und Freiburg zeigte gleich mal, das sie die Mannschaft sind, die heute gewinnen will. Zu einem Heimspiel gehört, dass sich der Gegner die ersten fünf Minuten gar nicht erlauben darf, die Heimhälfte zu betreten. Dann ging wieder das lustlose Quer-Herumgeschiebe in der eigenen Hälfte los. Da denke ich mir doch als Gegner, "Aha, die wollen heute bestimmt nicht gewinnen, prima!". Das ist als wenn die Frau an der Theke einen ein herzliches "Ficken?" zur Begrüßung entgegen schleudert.

Der Glubb spielte auch beherzt brasilianisch im gegnerischen Strafraum. Die Südamerikaner wollten nämlich früher auch immer jeden Ball ins Tor tragen, statt einfach drauf zu hauen wie das europäische Rumpelfussballer damals immer gemacht haben. Ja was soll ich denn als Fan von der derzeitigen Profikonstellation halten, die von Unglück redet, statt dem Unglück einfach ans Schienbein zu treten? Und beherzt die ersten Minuten so zu spielen, wie sie es die letzten Minuten ab der 70. immer tut, wenn die Zeit davon läuft. Die letzten 10 Minuten gegen Freiburg am Anfang statt am Schluß hätte nicht nur vermieden, einen verunsicherten Torwart wieder aufzubauen, sondern hätte auch das Vertrauen ALLER Fans dazu gewonnen.

Nicht vergessen: Es waren nicht nur die Ultras sauer. Die Zuschauer verließen selbst bei uns im leidensfähigen 5er Block in Scharen das Stadion. Hurra! Das Wochenende war mal wieder gerettet. Demnächst spielen wir in Glatzbach bestimmt wieder verbessert, kommen ohne Punkte heim und der Klassenerhaltungskampf wird auf den nächsten Spieltag vertagt. Wie dort spielen? Besser als der Trainer wissen das natürlich tausende Fans, aber ob die Mannschaft Verbeeks neue Taktik auch umsetzt, steht in den Sternen. Ich habe da nur meinen romantischen Traum von neulich nachts, als ich Trainer war und dachte, was kannste verlieren, indem du jetzt mal Colak, Stepinski, Angha und Gärtner spielen läßt? Hat ja vor Jahren mit ein paar jungen Spielern auch geholfen.

EF

FR. 25.10.2013: VFB VS. FCN, 1:1

3. Minute Tor für Stuttgart
6. Minute Tor für Nürnberg

Wieder nur ein Punkt. Ohne Worte...

STIMMEN ZUM SPIEL:

Gertjan Verbeek: "Wir haben gut auf den frühen Rückstand reagiert und ein schönes Tor gemacht. ... Auch wenn wir wieder nicht gewonnen haben, ist das 1:1 für uns heute okay."

Per Nilsson: "Der Punkt ist in Ordnung ... Jetzt müssen wir uns weiter steigern und immer besser werden."

Niklas Stark: "... Ich denke, der Punkt ist okay."

Emanuel Pogatetz: "... Der Trainer hat uns ein paar taktische Überlegungen mit auf den Weg gegeben. Die haben wir versucht umzusetzen. Das hat ganz gut funktioniert. Nun müssen wir weitermachen."


22.10.2013. DER WAHRE GLUBB: WER IST EIGENTLICH DIESER VERBEEK VON DEM JETZT ALLE REDEN?

Wir berichten jedenfalls noch vom Frankfurt Spiel.

War ein Scherz... 22.10.2013. Wir sind all natürlich froh, dass die Trainersuche endlich ein Ende hat und Bader das ganze sorgfältig erledigt hat. Loddar wird es nicht. Dumm nur, das "Blöd" gestern Abend alles ausgeplaudert hat und schon meldete, dass Gertjan Verbeek beim Glubb unterschreibt. Die NN war so nett und meldete das erst heute morgen, bzw. um 4 Uhr morgens hatte man das in der Printausgabe der Tageszeitung im Briefkasten liegen.

Die NN vermeidet auch, sich beim Portrait über Verbeek allzu sehr in die Stichworte "harter Hund", "Medizinbälle" und "Schleifer" zu versteigen. Wir bei .rcn halten einfach mal unsere Fresse und sagen erst was, wenn in Stuttgart am Freitag Abend Verbeeks erstes Spiel abgepfiffen ist. AUF JEDEN FALL FREUEN WIR UNS AUF EINEN NEUEN TRAINER, wünschen ihn alles Gute und da Bader sich ja lange Zeit genommen hat, wird das bestimmt der Beste im Rahmen unserer Möglichkeiten sein!

Deswegen hier die nüchterne Pressemeldung von heute (Goldig: "Ich habe mich in den Club verliebt"):

"22.10.13 13:24     DJN: SID/Fußball/Gertjan Verbeek neuer Trainer beim 1. FC Nürnberg Nürnberg (SID) - Der Niederländer Gertjan Verbeek ist neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Der Club stellte den 51-Jährigen am Dienstag offiziell bei einer Pressekonferenz vor. Verbeek tritt die Nachfolge des vor zwei Wochen entlassenen Michael Wiesinger an und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015. Er bringt als Assistenz-Trainer seinen Landsmann Raymond Libregts mit an den Valznerweiher, Club-Legende Marek Mintal komplettiert das Trainerteam. Die Franken beendeten damit eine langwierige Suche, in der in Nürnberg unter anderem auch die Schweizer Christian Gross und Marcel Koller als Kandidaten galten. "Eine solch wesentliche Personalentscheidung bedarf intensiver Gespräche und ausführlicher Diskussion. Beide sind der Meinung, dass es gut passen kann", sagte FCN-Manager Martin Bader, der vor zehn Tagen erstmals Kontakt zu Verbeek aufgenommen hatte. "Ich habe mich verliebt in den Club. Das ist ein Traditionsverein mit jungen, talentvollen, aber auch erfahrenen Spielern. Das spricht mich an", sagte Verbeek. Erstmals wird Verbeek den neunmaligen deutschen Meister, der in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen hat und auf Platz 16 liegt, am Freitag (20.30 Uhr/Sky) im Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart betreuen. Verbeek hat zuletzt drei Jahre den AZ Alkmaar in der niederländischen Ehrendivision trainiert und 2013 mit dem AZ den Pokal gewonnen. Am 29. September wurde er in Alkmaar entlassen."

22.10.2013, 14:09 Uhr  
"Nürnberg (SID) - Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg kann am Freitag (20.30 Uhr/Sky) im Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart möglicherweise wieder auf Daniel Ginczek und Markus Feulner zurückgreifen. Beide würden beim Training am Dienstagnachmittag "voll mitmischen", teilte der Club mit. Angreifer Ginczek (22) hatte sich im Training vor knapp vier Wochen einen offenen Mittelzehbruch zugezogen, Mittelfeldspieler Feulner war wegen einer Innenbandverletzung im linken Knie ausgefallen. Die Einheit der Franken am Dienstag wurde noch von Assistent Marek Mintal geleitet. Der neue Nürnberger Coach Gertjan Verbeek, der kurz zuvor beim Club als Nachfolger von Michael Wiesinger vorgestellt worden war, stand nur als aufmerksamer Zuschauer auf dem Platz."

Jetzt aber endlich einmal ein Blick zurück nach Frankfurt, unser rollende Roland war im Waldstadion. Hier sein Bericht...

PRINZENROLLE HOLT PUNKT IN FRANKFURT - ZU WENIG, UM DEN JOB ZU BEHALTEN



Es herrschte richtig tolles Ausflugswetter, mit tief stehendem Nebel, erstem Raureif im Erlanger Wiesengrund, bei blauem Himmel und strahlenden Sonnenschein und es ging nach Frankfurt. Nach der Heimpleite gegen den HSV, die ich urlaubsbedingt glücklicherweise nur als Zusammenfassung sah, nicht unbedingt mit euphorischen Gefühlen. Die hübsche Zugbegleiterin im IC 2024 verstärkte dies noch. Obwohl von uns sehr freundlich begrüßt und aufgenommen, jeder südländische Gigolo könnte von unseren fränkischen Flirtkünsten lernen, bemerkte sie angesichts unseres Outfits nur, „lauter Clubfans, oh weh, die verlieren doch schon wieder“. Nachdem in ihrem Kontrollgerät leider keine drei Punkte für uns drin waren ließen wir sie ziehen und widmeten uns unseren fünften Mitreisenden im Abteil.
 
Auch Clubbfan, inzwischen beim mindestens neunten Becks angekommen (0,33l), erzählte er, er bereitet sich auf „Schlag den Raab“ vor. Da er mit 35 jünger als Raab ist, lernt er Allgemeinwissen, zurzeit Länder und ihre Hauptstädte. So entwickelte sich ein lustiges Ratespiel und schnell wurde deutlich, der Raab-Herausforderer hat noch einige Lerneinheiten vor sich.


Traut sich nur noch ohne Fanfarben nach Frankfurt: Roland (rechts)

Im Stadion, von Polizeieinheiten belagert, gefiel das Musikprogramm vor dem Spiel und in der Halbzeit. „Depeche Mode“, „Mando Diao“ oder „Kings of Leon“, wie toll wäre es, solche Mucke auch im heimischen Stadion hören zu können. Im krassen Gegensatz dazu, die Frankfurter „Legende lebt“ im Stil der 50er, „Im Herzen von Eintracht vom Main, nur du sollst heute siegen, weil wir Dich alle lieben“. Der Gipfel, die Frankfurter Ultras machen mit, obwohl das Lied aus der Konserve vom Polizeichor (!) geschmettert wird. (Oder arbeiten dort beide Parteien zusammen? EF)

Neu war, dass die Frankfurter Mannschaft auf dem Videowürfel im Kabinengang vor dem Reinlaufen zum Aufwärmen gezeigt wird, unterlegt mit einem gut hörbaren Pulsschlag. Müsste so ein Spannungsaufbau nicht vor dem Anstoß erfolgen? Neu war auch, dass die Schiris die Netzwerke an den Toren akribischer als sonst kontrollierten, auch in der Halbzeit. Haben die Frankfurter alte Netze in der ansonsten perfekten Bundesliga?

Dritte Neuerung: Zum Abschluss des Aufwärmens bildeten die Clubbspieler zweimal einen Kreis und rannten dann in alle Richtungen davon. Hätten sie lieber bleiben lassen sollen, denn so spielten sie dann auch. Immer weg vom Ball! Sehr defensiv agierend, wurde jeder Zweikampf in der Offensive vermieden. Der Ball wurde  meistens planlos nach vorne gedroschen. Fehlpässe über Fehlpässe. Chandler begleitete die Gegenspieler nur. Kiyo trabte wie üblich orientierungslos herum. Pino Grigio und Plattenhardt spielten laut Aufstellung überraschend zusammen auf links. Und hatten massive Abstimmungsprobleme.



Der erste wirkliche Schuss auf das Frankfurter Tor war ein weiter Abschlag des wieder sehr guten und sicheren „Heiner“ Schäfer. Heiner versuchte, genauso wie die an der Seitenlinie sehr aktive Prinzenrolle, immer wieder die Mannschaft zurecht zu weisen, vergebens. Der zweite und letzte Torschuss war in der ersten Halbzeit ein müder Freistoß Kiyos auf den Torwart.
 
Auf meine Bemerkung, „Pekhart spielt heute unglücklich“ fragte mein Nachbar, „was ist an diesen Satz alles falsch“? Soviel zu unserer Offensive. Frankfurt war sehr überlegen, der Clubb wackelte, aber zwingende Großchancen konnten sich die Würstchen nicht erarbeiten und mit Glück Stand es 0:0 zur Halbzeit. In der zweiten ging es dann so weiter und nach 50 Minuten fiel das zu erwartende Tor für Frankfurt.



Das war somit endlich der offizielle Anpfiff für die Glubberer. Wie schon in Hoffenheim oder Bremen fing jetzt endlich der FCN an, sich am Spiel offensiv zu beteiligen. Einfach frecher, der Zweikampf wurde gesucht und dann auch erfolgreich gedribbelt, giftiger, schneller und aggressiver wurde gespielt und das Match war auf einmal komplett gedreht. Geht doch! Chance über Chance und zwar die deutlich besseren als Frankfurt in der ersten Halbzeit, erarbeitete sich der Clubb.  

Und Prinzen machte alles anders als Wiesehahn, nachdem man die Frankfurter in der ersten Halbzeit zunächst eingelullt hatte. Es wurden mit Robbie Mak, Josip "der Remis-Keeper" Drmic und Chocolat, nein, Colak (mit k) drei (!!!) Stürmer eingewechselt und diese wirbelten nach einer Eingewöhnungsphase die Würstchen noch mehr durcheinander. Colak von der 2. Mannschaft fiel durch seinen frechen und unorthodoxen Stil positiv auf. Endlich, in der 86. Minute sicherte Drmic mit seinen dritten Tor nach Hoffenheim und Bremen das dritte Unentschieden für den Clubb.
 
Mehr als verdient, nach den vielen Chancen wäre mehr drin gewesen. Insbesondere wenn der "starke" Lattenknaller von Niklas drin gewesen wäre. Ich hätte das als Phantomtor gezält. Letztendlich spielte Bankfort in den letzten Minuten auf Zeit und war stehend k.o. und froh über den Schlusspfiff.



Nachtrag
Die Transparenttexte der Frankfurter Fans in der 2. Halbzeit:

-„Bestechung, Arbeitssklaven & Tote bei Eurer Scheiß WM – Nicht der Rede wert“
-Che Guevera Fahne muss bestraft werden, Pyrotechnik eine Schande, verhöhnende Fangesänge ein Skandal“
-„UEFA, FIFA, DFB, FICE – korrupte alte Heuchler“
-„Politisch motivierte Provokationen – UEFA Du bist ein Hurensohn“

Roland Hornauer


WIR MELDEN UNS NICHT VOM ABGRUND: FCN-MITGLIEDERVERSAMMLUNG GESTERN (14.10.2013) NBG. MEISTERSINGERHALLE

Allen internen Bestrebungen zum Trotz (Ausplaudern von Verhandlungsinternas) präsentierte sich der Glubb auf der gestrigen Mitgliederversammlung in der Meistersingerhalle alles andere als ein Karnevalsverein. Ganz bewußt wies die Vereinsleitung die anwesenden Mitglieder darauf hin, konstruktive Kritik zu üben und vom Mitbestimmungsrecht Gebrauch zu machen. Nicht einmal die erst kürzliche Beurlaubung des Trainergespanns, Discoboxattacken oder "entsorgte" Spieler trübten das Bild der Veranstaltung. Damit hatte die anwesende Presse Mühe, noch ein Haar in der Suppe zu finden, den Medienvertretern blieb nichts anderes übrig, als ein erstaunlich harmonisches Resumée zu ziehen, dass beim Glubb 2013 zwar ab und zu etwas schief läuft, aber nie völlig quer. Und das ist doch mal ein Fortschritt gegenüber den wilden Jahren unter charismatischen Präsidenten einst. Shultzie war für uns vor Ort, hier sein Bericht...

Aloha from hell – ach nee, Meistersingerhalle…

So gewisse Vorteile hat man ja, wenn man Mitglied seines Herzensverein ist. Vorkaufsrecht bei Tickets, 10% auf Einkäufe im Fanshop. Aber an oberster Stelle natürlich das jährliche Freigetränk mit dem Paar Wienerle mit Brötchen bei der Mitgliederversammlung des Ruhmreichen in der Meistersingerhalle. So auch gestern, da dachte ich mir: Mensch Shultzie, Ereignisgastronomie ist das Zauberwort, kulinarische Genüsse mit teils kabarettistischen Darbietungen und typisch-fränkischem Gegrantel, das gibst Dir wieder. Und ich war nicht allein, wegen des großen Andrangs verschob sich der Beginn um mehr als eine halbe Stunde nach hinten. Genau 1313 Mitglieder gaben sich gestern die Ehre, so viele wie noch nie.


Der dritte Mann. Unbestrittener Co-Trainer und sozusagen unkündbar: Marek M., er bekam besonders viel Applaus.

Nach Unmutsbekundungen gegen Sky-Sprecher und Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Schramm sah sich dieser dazu veranlasst, sich demutsvoll zu entschuldigen, dass er mit halbgaren Infos aus den Sondierungsgesprächen mit Christian Gross an die Öffentlichkeit geprescht war. Und man merkte, dass dies von Herzen kam, der überwiegende Teil der Mitglieder spendete Beifall und sah damit über dieses Lapsus hinweg, auch in Anbetracht der Tatsache, dass Schramm seit nahezu 50 Jahren ehrenamtlich für seinen und unseren FCN da ist. So wurde auch ein kurzfristiger Dringlichkeitsantrag, Schramm als Aufsichtsratsmitglied abzuberufen, mit weit mehr als 2/3 der Stimmen nicht zugelassen.

Demutsvoll gaben sich auch die nicht bei ihren Nationalmannschaften weilenden Spieler, die bis zum Ende der Berichte der Vorstände Bader und Woy sowie den Aufsichtsratsvorsitzenden Schramm anwesend waren. Lediglich unser Disco James Dean Gebhart war noch immer zu Mama abkommandiert. Ihm hätte so ein Abend wie gestern sicherlich ganz gut getan, zu hören, mit wieviel Herzblut die Fans und Mitglieder bei der Sache sind. Vor den Wortmeldungen der Mitglieder, die Fragen an Vorstand und Aufsichtsrat stellten, verließ die ganze Mannschaft wieder den Saal. Die ganze Mannschaft? Nein, ein unbeugsamer Keeper namens Heiner Schäfer blieb nahezu bis zum Ende der kompletten Mitgliederversammlung! Man könnte jetzt sagen, sowas erwarte ich auch von einem Käptn. Aber trotzdem ist es nicht selbstverständlich und sollte gerade deswegen nicht unerwähnt bleiben.


Weilte zuhause in Memmingen: Gebhart, quasi unser Quoten-Arnautovic.

Nichts Neues gab es erwartungsgemäß zur Trainer- bzw. Nichttrainerfrage. Martin Bader ließ sich, wie man es von ihm gewohnt ist, keine Namen entlocken und dankte nochmals Michael Wiesinger und Armin Reutershahn für ihre geleistete Arbeit. Bader wie auch Woy konnten sich jedoch auch die ein oder andere Spitze nicht verkneifen, sie führten mehrfach an, dass Trainer und Spieler eben nicht zu halten seien, wenn sie unbedingt in die Weltstadt Wolfsburg wechseln wollen. Ein wie immer bestens gelaunter Ralf Woy präsentierte den Mitgliedern dann auch die Bilanzzahlen, die bereits am Nachmittag der Presse unterbreitet wurden. Ein Gewinn von 750.000 Euro nach Steuern ließen das negative Eigenkapital (zu gut neudeutsch und umgangssprachlich „Schulden“) auf 1,59 Millionen Euro sinken. Ein beachtlicher Wert, wenn man bedenkt dass vor 3 Jahren diese Marke noch bei über 10 Mio. stand.

Höhepunkt meiner persönlichen Sicht waren dann aber die Wahlen für den Aufsichtsrat. Die dreijährige Amtszeit für Ralf Peisl, Hanns-Thomas Schamel und Fritz Stahlmann war abgelaufen, ebenso musste für den im Dezember zurückgetretenen Prof. Dr. Klaus Wübbenhorst ein Ersatzkandidat für das eine Jahr seiner noch ausstehenden Amtszeit gewält werden. Hierzu stellten die Kandidaten sich in 3-minütigen Reden kurz vor, die Aufmerksamkeit der Mitglieder spannte sich dabei von Gähnen bei Marc „Ö“ Oechler, aufmerksamem Beifall nach flammender Vorstellung von Ex-Held von Essen Manfred Müller, Pfiffen bei Haxn-Stahlmann bis hin zu tosendem Applaus bei Ralf Peisl. Letzterer setzte sich dann auch mit überwiegender Mehrheit von über 900 Stimmen vor den fast stimmengleichen Manfred Müller und Hanns-Thomas Schamel (beide um die 560 Stimmen) durch. Fritz Stahlmann wurde mit gerade einmal rund 80 Stimmen schallend abgewählt. Anschließend setzte sich dann Siegfried Siggi Schneider bei der Wahl als Ersatzkandidat für ein Jahr knapp gegen den ehemaligen Areva-Geschäftsführer Ulrich Gräber durch. Na gut, hat der Ruhmreiche wenigstens wieder einen gut frisierten Bart im Gremium.

Zu fortgeschrittener Stunde, es war bereits 1 Uhr, war dann auch Feierabend in der Event-Gastronomie. Spätestens nach den Aufsichtsratswahlen waren schon viele Mitglieder aufgebrochen, so auch mein Sitznachbar, immerhin musste der noch den Weg in die Landeshauptstadt auf sich nehmen. Euer .rcn-Korrespondent jedoch hielt tapfer bis zum Ende durch und war dann erst gegen 2 daheim im Steigerwald, falls ihr also Tippfehler oder grammatikalische Unsauberheiten findet, so trinkt nen Kaffee auf mich und jongliert mit ihnen… ;-)

Shultzie


UNSER SEMPFT: FCN - HSV, 06.10.13 0:5

Wie sagte Stadionsprecher Guido kurz vor dem Spiel in die Lautsprecheranlage? "Auf Geht's Club, zeigen wir den Gästen, wer hier Herr im Hause ist!". Ehrenwerte Worte. Das haben wir dann auch gesehen, wer sich die Hausherrenrolle nimmt, wenn man sie nicht selber ausübt. Deswegen heute auch unser etwas reduzierter Sempft zur Heimklatsche gegen den HIV...

DER NÜRNBERGER PATIENT VIII... FCN - HSV, 06.10.13 0:5

Was für eine Klatsche! Gegen zunächst etwas verunsichert auftretenden Rothosen mit weißen Hosen begann der Glubb zumindest zwei Minuten recht nett, gab aber dann den Gästen gleich das Heft in die Hand. Die ließen sich das Angebot der Glubberer Anno 2013, traditioneller Aufbaugegner gegen verunsicherte Mannschaften in der Krise zu sein, nicht nehmen.

Natürlich wird gerade überall über das Spiel hitzig diskutiert, analysiert, gefordert in den Diskussionsforen. Hier wollen wir nicht auch noch eins drauf hauen. Es gäbe nämlich nichts, was wir in dieser Saison nicht schon einmal geschrieben hätten. Jedesmal mussten wir feststellen, dass es unterirdischer nicht mehr geht, und wurden eines besseren belehrt. Dass der Glubb zu lange braucht, um bei Balleroberung umzuschalten und dass Pässe ständig ins Leere gehen. Es half auch keine Strafversetzung von Balitsch und auch keine der gebetsmühlenartig angekreideten Systemfehler der letzten Woche. Es ist schlichtweg kein System erkennbar.

Der Glubb ist einfach, viel zu einfach ausrechenbar mit der fehlenden bzw. viel zu spät erfolgenden Spieleröffnung. Als Zuschauer in der Nordkurve geht mir das ständige Hin- und Hergeschiebe einfach nur noch auf die Nerven. Und wenn es dann wie gestern total brennt, brauchen wir auch keinen Trainer, der auf seiner Bank sitzt und sinniert. Das interpretieren 30.000 Fans im Stadion absolut falsch. Punkt.

EF

Ich übergebe mich und an Shultzie, der das selbe tat wie wir, nach Jahren erstmals das Stadion vor dem Abpfiff zu verlassen:

"Wir schreiben den 21. Oktober 1978. Ort: das Städtische Stadion zu Nürnberg. Im roten Dress mit Grundig-Aufdruck auf der Brust stecken Spieler wie der spätere Vize-Weltmeister Norbert Eder, wehen die langen Locken eines Horst Weyerich und der gezwirbelte Schnurrbart eines Herbert Heidenreich. Letzterer schießt an diesem Tag das zweite Tor für die Mannen in Rot-Schwarz, die leider jedoch 4 Minuten vor dem Abpfiff von einem Dortmunder Spieler mit dem klangvollen Namen Willi „Ente“ Lippens egalisiert wird. Im Stadion sind rund 35.000 Zuschauer, die sich natürlich nicht so wirklich über die Punkteteilung freuen können.

Wieso ich das schreibe? Nun, an jenem 10. Spieltag der Bundesliga-Saison 1978/79 war ich einer der 35.000 Zuschauer. Ein kleiner Bub, der einen Monat vor seinem 8. Geburtstag mit dem Club-Gen infiziert wurde. In all den 35 Jahren habe ich – genau wie viele viele andere Clubfans – einiges mitgemacht. Zahllose Aufstiege aber auch Abstiege, Pokalfinale 1982, Spielerrevolte, austickende Manager und Präsidenten, ein Traditionsverein in der Regionalliga, den Pokalsieg 2007, Relegationssiege. Aber es musste erst der 6. Oktober 2013 kommen, relativ genau 35 Jahre nach meinem „ersten Mal“. Der 6. Oktober, ein für mich historisches Datum: kein einziges Mal vorher habe ich das zigfach umbenannte Achteck am Dutzendteich vor dem Abpfiff verlassen! Doch gestern war es nicht mehr anders möglich, eine weitere Minute oder gar die gesamte Schlussphase hätten wohl eine chronische Diarrhoe zur Folge gehabt…

Auf das Spiel und die teils haarsträubenden Szenen mag ich im einzelnen schon gar nicht mehr eingehen. Man kann auch mal mit 0:5 verlieren, wenn der Gegner z.B. als Biene Maja verkleidet oder gar in seltsamer Lederhosentrikottracht unsere Gastfreundschaft genießt und man versucht, mit solch einer auf jeder Position doppelt und dreifach besser besetzten Elf mitzuspielen. Ja, da kann man dann schon mal unter die Räder kommen. Aber dass dies an einem sonnigen Sonntagnachmittag gerade gegen den HSV passiert, der an diesem Tag nicht wirklich auch nur einen Hauch besser war an diesem Tag, dann zeigt dies nur, dass jetzt die Zeit der Alibis und der ständig heraufbeschworenen Moral im Team abgelaufen ist. Wir Fans wollen nun endlich Taten sehen, wir wollen Punkte sehen!

Wie geht’s nun weiter? Alles andere als ein Trainerwechsel käme wohl einer mittleren Sensation gleich. Wann, wenn nicht jetzt? Es ist nun eine Länderspielpause, der neue Übungsleiter könnte zumindest die Spieler, die nicht bei ihren Auswahlteams weilen bereits kennenlernen und ihnen Vernunft und Einsatz einimpfen. Oder einfach nur jeden einzelnen aus dem Kader das berühmte Stuhlfauth-Zitat auswendig lernen lassen. Oder es ihnen erörtern und erklären, was es denn heisst, dass es eine Ehre ist, für diese Stadt, diesen Verein und die Bewohner Nürnbergs zu spielen!

Doch ist ein Trainerwechsel wirklich die einzige Lösung? Und wenn ja, wer ist denn auf dem Markt? Was ist dran, dass ein gewisser Felix M. bereits zu Gesprächen mit Martin Bader in Nürnberg weilte? Wie lange dauert es sich, bis ein Herr Lothar M. aus H. sich ins Gespräch bringt? Was macht eigentlich Heinz Höher? Spielt Herr Oenning nicht gerade in irgendeiner Bar Piano? Ich weiß es nicht, auf all diese Fragen habe ich keine Antwort. Ich bin ja aber auch nur ein Fan, der seit 35 Jahren das Club-Gen in sich trägt, leidensfähig und wahrscheinlich genauso ein Depp wie der Glubb. Aber das weiß ich ganz sicher: die Mitgliederversammlung heute in einer Woche wird hochexplosiv, wenn wir so weiterspielen können wir schon mal gucken welche Autobahn nach Münster oder Heidenheim führt, und stolze Glubberer wie Maxl Morlock oder Heiner Stuhlfauth haben sich gestern nicht nur einmal im Grabe herumgedreht..."

MS

STIMMEN NACH DEM SPIEL:

Michael Wiesinger: "...Die Mannschaft ist jetzt natürlich sehr niedergeschlagen..."

Bert van Marwijk (Trainer Hamburger SV): "So ein Sieg hilft uns sehr."

Per Nilsson: "...Nach der Pause dann so aufzutreten, ist unfassbar. Ich finde keine Worte. Ich verstehe den Unmut der Fans."

Josip Drmic: "Das Resultat sagt viel über die Leistung aus."


UNSER SEMPFT: GLUBB GEGEN WERDER, 29.09.2013 3:3

The Dark Side Of The Moon. Der Glubb bleibt weiterhin unergründlich wie die dunkle Seite des Mondes. Erste Halbzeit in Bremen, Neumond: Ganz dunkel, einfach grottenschlecht. In der zweiten Halbzeit lief es wesentlich besser, strahlend wie der Vollmond, die Mannschaft hat einen zwei Tore-Rückstand wett gemacht und noch einmal ausgeglichen. Mann des Tages: Josip Drmic, der am Sonntag in Bremen so richtig mal Lust auf Fussball hatte. Unser Roland war beim Roland in Bremen, hier sein Bericht:

GLUBB GEGEN WERDER, 29.09.2013 3:3

Nur 3:3 statt 5:5. Oder: an der Weser wird ohne Abwehr gespielt

Während eines Sonntagsausflugs in den hohen – müsste es nicht tiefen heißen? - Norden erlebt man einige sonderbare Dinge. Schon am Erlanger Bahnhof vor 6:30 Uhr stehen jede Menge Dirndl- und TrachtträgerInnen. Es ist ja gerade auch ein nach dem kommenden Monat benanntes Fest in Nordösterreich. Sogar gleichgeschlechtliche Paare haben sich kostümiert. Ist dies Ausdruck wie weit sich unsere Gesellschaft entwickelt hat oder Zeichen von Dekadenz? Im ICE aus München kommend, weiter von Nürnberg nach Hannover standen Schuhe im Gang, verbreiteten einen massiven Schweißgeruch, während ihre offensichtlich außerbayrischen Besitzer auf dem Heimweg den Rausch im Abteil ausschliefen.
 
Richtig gemütlich war es dann im IC von Hannover nach Bremen, es war der Ostfriesenkrimiexpress nach Norddeich Mole mit Halt u.a. in Westerstede-Ocholt, Augustfehn, Leer und Norden. Pünktlichst kurz vor 12:00 Uhr war Bremen erreicht und bei stahlblauen Himmel, aber sehr kalten Wind (jemand sagt „steife Brise“ dazu) konnte Bremen besichtigt werden.


Roland (vorne Mitte) und Roland (hinten Mitte)

Nach der Stärkung mit original Bremer „Knipp“ (Foto) ging es langsam zu Fuß zum Ballsporttempel. In Nürnberg läuft man am Dutzenteich entlang zum Stadion, ähnlich in Bremen. Nur dort ist es ein sehr lang gezogener Teich mit schöner Promenade und interessanten Figuren. Sogar die Wahlurne der Bundestagswahl war noch aufgebaut, jetzt verstehe ich auch endlich das Wahlergebnis.


Knipp


Kunscht


:-)

Wir erreichten das Weserstadion. Komischer Name. Bei uns müsste das Max Morlock dann eigentlich Dutzendteichstadion heißen, jedoch gibt es hier etwas vermutlich weltweit Einzigartiges: Ein Stadionheftverkäufer hat sich einmal so darüber geärgert, dass sein Heft regenbedingt nass wurde, das er, aber nur er, das Stadionheft in Prospekthüllen verkauft. So musste zumindest mein Stadionheft trotz des kalten Windes nicht frösteln.


Stadion und Teich/Weser
 
Das Stadion schaut von außen aus wie ein Einkaufszentrum, kulinarisch dominieren Fischsemmeln und Bratwurst, bzw. was man im kleinsten Bundesland so als Bratwurst bezeichnet.


Was ist blau und stinkt nach Fisch?

Drinnen fällt auf, dass der untere Tribünenteil, der die frühere Laufbahn überdeckt nur eine windige Stahlrohrkonstruktion in Färdderbauweise ist. Ist wohl ein Markenzeichen grünweißer Vereine. Die Flutlichtmasten sind mittels Träger im Dach verankert. Die Bremer Kurve heißt - wie passend - Prostkurve. Um noch mehr Werbung platzieren zu können, wurden auf der Haupt- und Gegengeraden in die Brüstung weitere LED-Werbebanden angeschraubt. Das Musikprogramm ist nicht schlecht, stark Indie geprägt. Allerdings werden die Songs fast nie ausgespielt.
 
Die Stadionsprecher, darunter Arnd Zeigler, begrüssten uns wie folgt: "Wir haben ja Gäste aus Bayern nicht so gern, dies gilt aber nicht für unsere Gäste aus Franken, dem Nürnberger Traditionsverein“ und legten „die Legende lebt“ auf. Leider nur sehr kurz nach gefühlten 30 Sekunden waren die heimischen Klänge auch schon vorbei. Die Bremer Fanlieder sind eher traurig, Texte wie „wenn die Weser einen großen Bogen macht um das Weserstadion“ werden durch die typische Schlagermusik noch schauriger gemacht.


Unser Heiner

Bei der Bremer Mannschaftsaufstellung wird zum Schluss mehrfach „die Nr. 12 sind“ angekündigt und das Rund antwortet mit „Wir!“. Soviel Mitmachen muss sein, dafür werden bei der Stadionhymne nur vereinzelt die Schals hochgereckt. Auch sonst ist das Bremer Publikum etwas reserviert. Durchgehende Unterstützung, in der Noris Standard, kennt man hier nicht. Schön dagegen, wenn die Bremer Kurve „Werder“ ruft und der Rest des Stadion mit „Bremen“ antwortet. Der Bremer Fan ist politisch korrekt, sogar andere Ultras werden per Banner „Für eine antirassistische Ultrakultur – Weitermachen Ultras Braunschweig“ unterstützt. Und Nazis vertrieben: „Stadionverbot für Voigt und seine Kameraden – Scheiß NPD“. Freundlich ist der Bremer auch, vor, während und nach dem Spiel wurden wir sichtbaren Clubbfans kein einziges Mal angepöbelt.


Mitleid mit den Braunschweigern, Lob für unseren letzten Aufbaugegner.
 
Leider ist die Bremer Mannschaft nicht so freundlich. Sie wirbelte los, ein gefährlicher Angriff nach dem anderen kam über ihre linke Seite, unser Chandler war also noch etwas müde. Unserem „Heiner“ Schäfer steckte vermutlich noch der Nürnberger Opernball in den Knochen und seine ungewohnte Unsicherheit steckte die ganze Abwehr an. So ging der schöne Plan schief, bis auf den ewig torlosen Bremer Wunderstürmer Eljero Elia alle konsequent zu decken. Berkay „Abfälscher“ Dabanli schaffte in der jungen Saison sein zweites Eigentor und Elia erhöhte kurz danach mit seinen ersten Bundesligator für Bremen auf 2:0. Nach der letzten komplett torlosen Saison konnte dies kein Bremer im Stadion fassen.
 
Eigentlich war das Spiel gelaufen. Zahllose Fehlpässe, ein Esswein der laufend den Ball verlor, null Druck nach vorne, es war nur eine Frage von Minuten bis Werder erhöht. In der 40. Minute dann der erste Schuss auf di Bremer Kiste, es blieb aber eher ein Roller von Chandler auf das gegnerische Tor. Dann kurz vor der Halbzeit der erste planmäßige Glubb-Angriff. Hlusek verlängert rückwärts blind über seinen Kopf Richtung 5er, der Ball hüpft drollig über einen goldrichtig stehenden Bremer direkt vor die Flinte von Hiroshi, der dann gnadenlos einhämmerte. Nach der Halbzeit kam „Highspeed“ Drmic für Esswein und es war ein komplett anderes Spiel. Der Clubb spielte die Fischköppe schwindlig, diese verloren den Faden, blieben aber bei Standards sehr gefährlich. Ein schöner schneller Angriff brachte das 2:2.

Doch Bremen hat ja einen teuren Wunderstürmer, der fast nie, sondern nur gegen Nürnberg trifft und Elia traf zum 3:2. Der Clubb griff unbeeindruckt weiter an, zerlegte durch Kiyo und Japaner Nr. 2, Makoto Hasebe, richtig planmäßig die Werder Abwehr und Adam Hlousek zeigte Esswein auf der Ersatzbank, wie man abstaubt und schoss in der 70. Minute das verdiente 3:3. Der Clubb wollte jetzt endlich den ersten Dreier, mit Glück, Dusel und einen guten Torwart rettete Bremen den Punkt. Ein doch gerechtes Ergebnis nach einen irren, sehr wechselhaften und spannenden Spiel.
 
Der Heimweg verlief gewohnt, der aus München gekommene ICE von Bremen nach Nürnberg musste natürlich erst gereinigt werden, fuhr dann auch 10 Minuten zu spät los, kam aber pünktlich um 23.24 Uhr in Nürnberg an. Im Regionalexpress nach Erlangen dann wieder eine Horde Trachtler aus München. Ihrem Gesichtsausdruck zur Folge hatte ich den deutlich schöneren Tag verbracht.

Roland Hornauer

Fazit: Man sollte auch einmal beachten, dass die Schirileistung an diesem Tag gut war. Hat nur keiner gemerkt, da das Heiss-Kalt-Spiel sehr unterhaltsam war. Der in letzter Zeit etwas glücklose Drmic machte das Match zu seinem Spiel. Kiyo bekam erst in der zweiten Hälfte Spaß am Ballsport, während Peki immer als erster bei Flanken mit dem Kopf am Ball war. Hätten wir den Elfer gepfiffen bekommen, und Nilsson statt Dabanly verteidigt, wären Pekharts Kopfbälle platziert gewesen... hätte hätte Fahrradkette. Vielleicht sollte man vor jedem Glubbspiel die Anzeigetafel einfach auf 2:0 für den Gegner einstellen, dann kombinieren unsere Idole auch motiviert und konzentriert. Daß Wiesehahn Bundesliga kann, sah man in der zweiten Halbzeit. Die Pausenansprache wirkte. Vielleicht hat auch Magic Mintal die Kabinenpredigt gehalten, oder es wurde den Spielern mit Labskaus bei Null Punkten gedroht. Für den Fight gegen den HIV am Sonntag zuhause gilt: Da anknüpfen, wo in Bremen aufgehört wurde und endlich dreimal mal punkten. Mit lauter Unentschieden kommen wir nicht zum Klassenerhalt.

EF


GLUBB-SCHOCK! GINCZEK LÄNGER VERLETZT, PEKHART: VOM FILMSTAR WIEDER ZURÜCK AUF DEM PLATZ!

Eieieiei! Wir hatten wegen der aktuelle Printausgabe noch nicht einmal die Zeit, die Unentschieden-Niederlage gegen die Zecken zu analysieren, da kommt schon die nächste brechende Neuigkeit um die Ecke. Daniel Ginczek fällt wegen Zehenbruch für Wochen aus beim Glubb. Die Chance für Tomas Diego Pekhart, die eben begonnene Zweitkarriere als Actiondouble für Ryan Gosling (Bild) ad acta zu legen, und wieder für Action im gegnerischen Strafraum zu sorgen.
 

Nicht lachen. Das Bild ist das Cover der demnächst am 18.11. erscheinenden DVD "Only God Forgives" (Tiberius/Sunfilm)... "  „Ultracooler, extrem stylischer Auftritt von Ryan Gosling“ STERN,  „Einer der sehenswertesten Filme des Jahres“ SPIEGEL ONLINE. Ryan Gosling sieht auf dem Cover auf jeden Fall aus wie Tomas Pekhart.

Zurück zur realen Welt:

Sonntag geht es dann weiter gegen Bremen auswärts. Die haben gerade die furchterregende Weltklassemannschaft HIV aus Hamburch, wo übrigens gerade als Gegenveranstaltung zur Münchener Wiesn das Reeperbahnfest läuft, besiegt im Nordderby. Wir hoffen also, dass der Glubb dort eine ebenso gute Figur macht wie beim Anzugcheck gestern in einem Bekannten Nürnberger Modehaus, das zufällig genauso heißt wie ihr größter Fan Dagmar W. mit Nachnamen.

Nordbayern.de meldet gerade:
"Trainingsunfall legt die Sturmhoffnung des 1. FC Nürnberg lahm
Nürnberg   - Schlechte Nachrichten vom Valznerweiher: Der 1. FC Nürnberg muss in den kommenden Wochen auf Daniel Ginczek verzichten. Der Angreifer, der besonders zu Saisonbeginn mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, brach sich bei einem Trainingsunfall am Donnerstag eine Zehe. Nürnbergs Neuzugang wird derzeit von Club-Arzt Matthias Brem operiert. Wie lange er dem FCN genau fehlen wird, ist noch ungewiss."


Gut dass Martin Driller das nicht kommentieren durfte. Der hätte gesagt: "Ach Zehenbruch, damit sind wir früher trotzdem bis zum gegenerischen Strafraum durchgebrochen und sind danach noch in die Kneipe gegangen und haben die letzte Derbyniederlage mit den Fans diskutiert. Aber die Jungs heute, die verstecken sich ja lieber hinter ihren Kopfhörern, wenn sie nach dem Spiel nach Hause gehen."

Fakt ist, dass Daniel Ginczek von den Gegnern nach den ersten beiden Spielen trotz nachfolgender Formkrise jeweils sehr wohl als torgefährlich eingestuft wurde. Sozusagen als das neue Prime-Target der Bundesliga ausgerufen wurde. Und seitdem steigen ihm die Innenverteidiger ständig auf die Schlappen. So, jetzt haben wir den Salat! Zehenbruch. Zweimal gut gespielt, und schon wollen einen alle in der ersten Liga den Schneid abkaufen. Eckes würde dazu sagen: "Ach weißt du, wir haben da früher einfach mit Sicherheitsschuhen gespielt, oder Stahlkappen eingelegt, da konnte der Gegener noch soviel treten, des wor uns wurscht!"

Spässle gemacht. Der Unfall ist im Training passiert.

Die Chance für Tomas Pekhart. Der gilt statistisch gesehen, was die letzte Saison angeht, nicht als torgefährlich. Und genau das macht ihn so gefährlich. Wir schlagen folgendes neues System mit fliegenden 11er vor: Peki stellt sich als Platzhalter vorne für Abstauber bereit, die eh nicht kommen beim Glubb. Wenn der FCN dann doch kontert, wetzt Zlatan nach vorne und Pekhart übernimmt seine Absicherung derweil in der Innenverteidigung. Wenn Pepsi Cola Lahm als offensiver Mittelfeldspieler statt Außenverteidiger einsetzen kann, können wir das auch!

Noch kurz eine Nachlese zum Spiel gegen die Zecken. Wir gingen ins Stadion und warfen vor dem Spiel beim Leierkastenmann Walter Birkner unseren abergläubischen Obulus ein. Der war gerade dabei, seine Sammelbüchse in ein sicheres Gefäß abzulehren. Warum? Er meinte, dass ihm sein Spendenkästchen schon mal direkt unter seinen Augen beim Kurbeln weggeklaut wurde. Wie schäbig ist dass denn, dachten wir! Wer sowas macht, dem sollen die Eier abfallen oder die Eierstöcke herausfallen!

Weiter ins Stadion. Mando Diao-Chefscout Bernd H. aus B. war samt Partnerin Sunny B. - auch aus B. - ebenfalls in Nürnberg anwesend und eher verhalten optimistisch gestimmt. Er sollte Recht behalten. Wir rieben uns die Augen, wer sich denn heute da auf dem Spielfeld als Glubb verkleidet hatte? Aber doch, der Flügelflitzer mit dem Hohlkreuz war tatsächlich Chandler, Marvin P. war eindeutig an seinem Bart und der Frisur zu erkennen und Mike Franz machte im offensiven Mittelfeld auf neuer Position doch sogar mal richtig ein Faß auf. Nummer drei war todischer auch der wahre Nilsson und glich nach dem Pausentee wie Zlatan mit einem bombigen Distanzschuß aus zwei Metern Entfernung eiskalt aus. Sie können es doch, hallte es nachher tausendfach durch die Foren.

Warum ein Herr Balitsch nicht aufgestellt war, wurde nach dem Spiel spekulativ die ganze Woche über rege in den Medien tot diskutiert. Kann auch einfach sein, dass Hanno in Wirklichkeit zusammen mit der Trainingsgruppe B aus Hoppenhausen den neuen Verein Wiese Wehbaden gründen will und deshalb sich aus seinem Vertrag in Nürnberg hinaus diskutieren will.

Am Schluß hatte dann der teilweise auch Interesse an der Mitarbeit zeigende, eingewechselte Alexander Esswein noch die Möglichkeit sich unsterblich zu machen, handelte aber im Sinne der wahren Glubbfans. Er verschenkte kurz vor Schluß unseren Dreier, setzte die Kirsche über die Latte und half so den Bauern nicht an die Tabellenspitze, denn so hatte die B-Elf von Doofmund immerhin einen Punkt und behielt die Tabellenführung.

Als Schlußwort übergebe ich noch an Schultzie, der es im CEF-Forum auch schon fast zur Vaporisierung gebracht hat.

"Es hätte doch alles so schön einfach sein können. Zumindest vorher. Der Ruhmreiche gegen den BVB, Vorletzter gegen Tabellenführer. Eigentlich prima gewählt für den Geburtstag meines Sohnes, das vorauszusehende 0:4 – wohlwollend gedacht – hätte ich auch gar nicht live miterleben wollen, der Smartphone-Ticker hätte mir da gereicht.

Doch dann? Wird erst Sportsfreund Balitsch zur U23 abkommandiert, Pino darf sich auf die Bank orientieren, und schon wird tatsächlich Fußball gespielt? Und dann auch noch erfolgreich? Naja, teilerfolgreich, für den absoluten Erfolg hätte Esswein in der Nachspielzeit sorgen können, doch würde er solche Bälle regelmäßig reinmachen, dann würde er sicher nicht am Valznerweiher kicken. Auf unseren Glubb ist halt – mal wieder – keinerlei Verlass! 84 % Passquote (erfolgreich wohlgemerkt, nicht 84 % der Pässe zum Gegner!), respektable 48 % Ballbesitz bei nur 7 Fouls. Zwar war das nicht der herbeigesehnte erste Saisonsieg, aber im Gegensatz zu den Spielen gegen Augschburg und Jägermeisterhausen waren außer dem kommenden Welttorhüter 2014, Raphael Schäfer, doch tatsächlich einmal bundesligataugliche Spieler auf dem Platz! Daher kann ich nur meinen nicht vorhandenen Hut ziehen…

Doch nun gilt es nachzulegen, die Spiele in Bremen und gegen den schwer kriselnden HSV sollten mindestens 4, noch besser natürlich 6 Punkte bringen, sonst bleibt auch dieser Punkt gegen den BVB eine eine, aber doch unbedeutende Randnotiz. Apropos Randnotiz: von einem Spieler mit 334 Bundesligaspielen und einem A-Länderspiel auf dem Buckel hätte ich mir in den letzten Monaten auf dem Platz nur mal halb so viel Engagement gewünscht, wie Sie, Herr Balitsch, nun gegen gegen Ihre Zwangsversetzung zur U23 protestieren."


EF/MS


DER FRÄNKISCHE PATIENT. UNSER SEMPFT ZUM GLUBB GEGEN BRAUNSCHWEIG, 15.09.2013

Wir melden uns fast vom Abgrund. Wer nach der Heimpleite gegen Augsburg meint, es ginge nicht mehr schlechter, der mußte nur dem Spiel am Sonntagabend gegen 0-Punkte-Braunschweig seine wertvolle Zeit geopfert haben. Man kann Spieler kritisieren, aber als allererstes wird selbst dem größten Laien klar, das hier etwas ganz gewaltig nicht stimmt beim fränkischen Patient, dem FCN.
Auf der Glubb-Webseite werden weiterhin Potemkinsche Dörfer beschrieben und Leistungen gewürdigt, die keine waren. Speziell zum Spiel gegen Braunschweig: OK, Raphael Schäfer hätte sich mit dieser fantastischen Tagesleistung vor zehn Jahren für die Nationalmannschaft qualifiziert. Und auch Rückkehrer Adam Hlousek hatte seine lichten Momente, auch wenn er wegen seiner langjährigen Kreuzbandpause und der einher gehenden Angst vor dem harten Einsteigen noch nicht voll in die Zweikämpfe gehen konnte. Was aber taktisch so auf dem Platz ablief, war ein Armutszeugnis. In den Foren werden jedenfalls schon potentielle Trainer-Nachfolger gesucht, die das Können unserer zweifelsfrei talentierten Spielern auch auf den Platz bringen. Müssen. Zeit für einen Reifenwechsel?

Es erinnert alles irgendwie fatal an die letzten Tage von Michael Oenning. Ein sanftmütiger, humorloser Trainer ringt vor der Kamera nach Worten, wie er die aktuelle Niederlage - und genauso danach sah das Unentschieden gegen der Tabellenletzten auch aus - noch schönreden könnte. Bemüht, das Vokabular des Neusprechs nicht zu verlassen. Der nächste Spieltag ist bald für sie da, wir bitten um etwas Geduld. Aber: Die Erprobungsphase des Trainerduos ist beendet, so langsam sollten wir mal anfangen, Fussball zu spielen, statt ständig Aufbaugegner zu sein! Sogar gegen den (durch seinen Trainer) selbsternannten Pissverein aus Braunschweig. Wer braucht gerade Punkte? Kommt her, wir haben genug davon in Nürnberg! Zu verschenken nämlich.

Selbst der talentierteste Neuzugang mutiert nach der Eingewöhnungszeit am Valznerweiher zum fränkischen Mufflon, dem nichts mehr gelingen mag. Beim aktuellen Können von Ginczek, und seine Skills hat er bereits bewiesen, wird auch dem letzten Hiwi klar, dass der Glubb zur Zeit das beste Mittel gegen Spielfreude ist. Verschlafene Halbzeiten, Spieler die ausflippen (Pino), nur noch halbherzige Standarts (einst unser Kronjuwel) oder Zweimillionen-Neuzugänge, die nach kurzer Zeit auf dem Platz abstumpfen, lassen erkennen, dass nicht mal mehr Kevin Prince Boateng den Glubb noch retten könnte.

Im Spiel gegen die Zecken brauchen wir uns am Samstag nur noch über die Höhe der Niederlage unterhalten, die "Bretschen" könnte nur positiv zu sehen sein, wenn dadurch die Bauern asynchron zum Ligaplan dieses Jahr einmal nicht Meister werden. Die Verantwortlichen beim Glubb sollten mal etwas offener sein mit den internen Problemen, damit der Fan einen Neuanfang besser nachvollziehen und auch tragen kann. Die U23 brauchen wir eh nicht aufzustellen, denn die figuriert gerade ebenso mau wie die FDP bei der Landtagswahl in unserem zusammen geflickten Freistaat.

Auf der Hitliste unserer internen Nachfolgetrainer tummelt sich einiges. Alles natürlich nur mit Humor zu sehen. Trapp hätte gerade Zeit, der ist ja erst über 70, macht aber tolle Pressekonferenzen nach Niederlagen. Frankens größter Fussballer aus Herzogenaurach wurde von sich selber bisher auch noch nicht ins Spiel gebracht. Entgegen unserer angeborenen Aversion gegen die Nordtiroler sollte sich Olly Kahn endlich als Trainer versuchen, denn der bringt das mit, was unserem Spiel fehlt: Eier! W.i.r. b.r.a.u.c.h.e.n. E.i.e.r.! Wir brauchen einen Taktiker, Psychologen und Charismatiker in Personalunion! Aber die Trainer, auf die das paßt, müßte man aus laufenden Verträgen heraus kaufen, wie es Wolfsburg letztes Jahr beim Hecking mit uns gemacht hat.

Spieler? Cohen zurückholen bringt nix. Auch Andy Wolf wurde in letzter Zeit öfters wieder in Franken gesichtet, da sein aktueller Verein ja gerade große eingekauft hat. Hört man in die Kurven-Foren im Internet, so ist der Favorit bei den etwas unterbelichteten Fans ein gewisser Felix M-Punkt aus Aschebersch. Der König der Quälhügel, Majestät Medizinball. Laberbadia braucht jetzt keiner, der hat jetzt erst in Schdugohrd die Loser-Karte fürs erste gezogen. Nordlicht Schaaf paßt nicht ins nervöse Franken. Auch ein Trainerduo aus Andy Wolf (Assistent) und Marek Mintal (Trainer) ist unrealistisch, auch Herr Galasek aus Eckental hat wohl seinen Trainerschein noch nicht vollständig. Und wohl auch keine Erfahrung.

Schade, dass Herr Bader, der bisher immer seinen Hausaufgaben gemacht hat, gerade keine Zeit hat zum Lesen der Foren hat. Der würde sich nämlich gerade krank lachen. Wehe, der hat schon wieder alles eingetütelt und setzt uns hier den letzten ungenannten Mohikaner auf die Bank: Markus Babbel. Dann widmen wir uns bald wieder unserer Kernkompetenz, dem Roggen Roll, denn vom Fussball haben wir bei .rcn wie immer nur eins: Keine Ahnung!

EF

GLUBB-SCHOCK: FCN VS. FC AUGSBURCH 0 : 1

In unserer nach unten offenen Hitliste der schlechtesten Heimspiele rangiert die Niederlage gegen die Puppenkiste gleich vor dem Grottenkick gegen Wehen Wiesbaden damals in der bisher letzten Zweitligasaison. Am Samstag sah es streckenweise so aus, als wenn sich beiden Mannschaften auf ein Unentschieden geeinigt hätten und einfach die Zeit herunter spielen wollten. Und dauernd absichtlich stümperhaft vorbei schossen. Nur Augsburg hat sich dann nicht daran gehalten. Jeder macht mal Fehler und sagt in der Hitze des Gefechts nach dem Spiel das falsche. Die Schuld aber beim Schiri zu suchen, wenn aber gleichzeitig eine spielerische Ordnung nicht erkennbar war, ist einfach schwach. Das gilt für Trainer und Spieler. Machen wir uns nichts vor: Von Bundesligareife, gezieltem Abspiel und Willen, den vielen zahlenden Fans einen Sieg schenken zu wollen, war nichts zu sehen. Genauso wie es falsch ist, wenn nun viele einen neuen Trainer fordern.

Hervorzuheben beim "Spiel" waren die Reflexe von Rapha, aber nicht seine Jammerei gegen die Schiris. Damit bugsiert man sich in eine Rolle eines Underdogs, der spielerisch nichts drauf hat und sich deswegen ungerecht behandelt fühlt, um dann mit Standarts die Klasse halten zu wollen. Ebenso lobenswert war Pinos Ausraster, ihm wird bei aller Liebe die Zeit auf der Bank gut tun und Platte kann sich nach etlichen Anläufen hoffentlich endlich beweisen. Was fehlt in der Mannschaft ist nicht ein Einpeitscher im Tor, sondern einer auf dem Platz, der die anderen mitreißt. Nicht schlecht war Robert Mak, von dem offensiv bis zu seiner Auswechslung viel kam. Das wäre sicher auch mal belohnt gewesen, wenn sich jemand in dem lethargischen -sorry- Scheißhaufen anbieten würde. Einfach frei laufen und Finger heben! Kyo sollte mal zum Psychologen gehen und sich seine Körpersprache auf Video angucken. Und: Drmic war eine arme Sau und bekam keine Bälle. Esswein holte sie sich und zeigte sogar mal etwas mehr Einsatz. Und das Trainergespann sollte langsam mal die eigene Handschrift zeigen und dieses grottige Hecking-System aus den Köpfen der Spieler kriegen.

EF


Neurdings wird das Spielsystem vor dem Match durch Ratespiele mittels Modellen dargelegt. Am 1. September hieß es: "Beton anrühren". Klappte aber dann nicht.

Kollege Roland schreibt diesmal den Bericht:


FCN VS. FC Augsburg 0 : 1
Serie putt, oder frei nach den Hosen-Liedtext:
Schade, scheiße, wie kann das passieren, gegen so eine Mannschaft zu verlieren?


Wie immer, wenn es gegen eine Mannschaft geht bei der unser Ruhmreicher gewinnen muss, läuft Fan mit schlechtem Gefühl auf das geliebte Stadion zu. Zwei Wochen vor der Landtagswahl und drei Wochen vor der Bundestagswahl wurde rundum natürlich plakatiert. Sehr erfreulich, darunter fand sich endlich auch etwas Wählbares.



Im Stadion war es dann relativ leer. Ca. 13.000 Fans fehlten und auch der beliebte 8erwahn-Stand war unbesetzt. Dies bei einen bayerischen Traditionsderby! Zum Ausgleich oder um von den leeren Rängen abzulenken wurden im 7er Rauch-Pyros gezündet. Irgendwie pubertär bzw. hohl, weil die sinnige Ultraaktion nach Namensschildern für die Staatsgewalt damit parallel konterkariert wird. Im Nachhinein wären viele wohl dankbar gewesen, wenn die Pyros zu einem Spielabbruch geführt hätten.



Mit Ausnahme des in überragender Form spielenden „Heiner“ Schäfer erwischten unsere restliche Helden einen grottenschlechten Tag. In den ersten Minuten spielten nur die Minimaltechniker und Rumpelfußballer aus Schwaben. Nachdem diese in den letzten 14 Spielen gegen uns sieglos blieben, meinten Pino „Grigio“ und Co., die Serie hält sowieso ewig. Langsam wurde hinten der Ball hin und her geschoben und dann meist weit zu einem Augsburger Abwehrspieler gedroschen.

Kam der Ball mal zu einen unserer Helden wurde der Zweikampf verloren oder ein Fehlpass gespielt. Vorhandene Anspielstationen im Mittelfeld wurden geflissentlich übersehen, nach dem Motto, 'sorry, der Hasebe ist halt noch nicht da'. Lediglich Robertla Mak setzte zu einigen gefährlichen Dribblings an. Dagegen musste unser „Heiner“ etliche Mal fliegen, fausten und ab und an auch fangen, um das 0:0 in die Halbzeit zu retten. In der Halbzeit war die beherrschende Grundstimmung, es könne eigentlich nur besser werden. Denkste, Wieshahn zogen die Außenverteidiger Pino „Grigio“ und „Annafest-Schäuferla“ Feulner etwas nach vorne. Dies sorgte optisch für mehr Offensive. Leider nur optisch.

Augsburg blieb besser und gefährlicher. Pino kämpfte zwei Mal mit Anlauf den Gegenspieler nieder und bekam dafür Gelb-Rot nach Petze von Bibi Steinlaus. Ob zu Recht oder Unrecht mag dahin gestellt bleiben. Die Augsburger wechselten jedenfalls ihre Gelbsünder gleich aus. Was angesichts der in dieser Saison nicht nur manchmal sonderbaren Schierientscheidungen wohl die beste Taktik ist. Der Glubb hatte da schon mehr Karten als Auswechselmöglichkeiten. In Überzahl stürmten die Augsburger noch mehr und schossen sogar, kaum zu glauben, ein Tor.

Unser Clubb versuchte kämpferisch zwar alles, dies aber wie immer zu spät. Aber spielerisch war an diesem Tag überhaupt nichts drin. Die Augsburger hatten dagegen noch etliche gute Möglichkeiten, doch scheiterten sie entweder am Heiner oder ihrer eigenen Unfähigkeit. Nach vier Spieltagen und vielen guten Kritiken („Spiel noch gedreht“, „noch zurückgekommen“, „eine Stunde überragende Defensivarbeit“) zeigt die Tabelle mit Platz 17 den tatsächlichen Sachstand. Unser Trainerduo Wieshahn hat noch viel Arbeit vor sich. Hoffentlich lässt Clubbfan sie in Ruhe arbeiten.

Roland Hornauer


UNSER SEMPFT: 24.08.2013 BAUERN GEGEN GLUBB

Jörg Heinrich ist ein mutiger Journalist. Schreibt eine Lobeshymne an die Bauern. Er mag Fussball und Popmusik und lebt in Niederbayern. Seine Lobeshymne kommt gerade als Buch heraus. Der FCN ist auch ein mutiger Verein. Fährt nach München und hat ausnahmsweise mal nicht von Anfang an die Hosen voll wie beim letzten Mal. Den Sempft zum Spiel schrieb diesmal Shultzie, der wohnt im Steigerwald, was erwiesenermaßen nicht in Bayern, sondern in Franken liegt.

24.08.2013 BAUERN GEGEN GLUBB, 2:0

3. Spieltag, Südschlager Norditalien gegen den Ruhmreichen, aktueller Rekordmeister gegen ehemaligen Rekordmeister und noch immer amtierenden Rekordmeister der Herzen. Und das dazu noch in der Arroganz Arena. Ganz ehrlich? Viel Erwartung hatte ich nicht, der 28. März 1992 wird wohl noch länger als Tag des letzten Sieges beim aktuellen Triple-Herpes-Gewinner stehen. Dann nur nicht so abschießen lassen wie der Hamburger Schießbudenverein in der vergangenen Saison. Und zur Sicherheit bin ich dann doch lieber auf den Provinzsportplatz gezogen und habe meiner Tochter beim Pfeifen zugesehen und alle Viertelstunde mal probiert, im Funkloch ein aktuelles Zwischenergebnis zu erhaschen.

Doch halt, was war das? Was mussten meine trüben Äuglein da lesen? Größte Chance in der Anfangsphase für den Glubb durch Ginczek, nur das Brett vorm – ääääääh ich meinte, das Aluminium überm Kopf von Herrn Neuer hat die Führung verhindert. Unsere neue Nummer 11 spielt sich mit jedem Auftritt mehr in die Herzen des fränkischen Publikums und zeigt, dass er die Rückennummer des Phantoms nicht nur bekommen hat, sondern sich auch verdienen will.

Leider jedoch scheint die DFL eine Weisung an alle Bundesliga-Schiedsrichter ausgegeben zu haben, nach der als Konzessionsentscheidung zum nicht gegebenen Treffer für Hoppelhausen am 1. Spieltag in SAP-Dorf ab sofort in jedem Spiel ein Strafstoß GEGEN den FCN zu pfeifen ist. Nur hatten die hohen Herren wohl nicht damit gerechnet, dass unser Käptn Heiner Schäfer auf seine alten Tage nicht nur in der Form seines Lebens zu spielen scheint, nein, er sich sogar noch zum Elferkiller mausert! Das ganze hatte dann Herrn Mandzukic wohl so in Rage gebracht, dass er seine Wut über die nicht erreichte Führung mittels bösem Tritt gegen Berkay Dabanlis Knie kompensieren musste. Aber auch hier hatte der (Un???)-Parteiische kein fränkisches Herz und beließ es beim gelben Karton.

In diesem Zusammenhang nochmals ein gepflegtes „Hoch die Tassen“ an die bajuwarischen Facebook-Nutzer, die unter das Bild von Dabanlis Knie Sprüche wie „Weichei“, „Memme“ und dergleichen an geistiger Diarrhoe ablassen mussten. Darf ich an das wahre Greinmeicherla namens Weinsteiger erinnern, der nach dem 1:1 im Hinspiel der vergangenen Saison in Nürnberg vor laufenden Kameras fast geheult hat, weil die Clubspieler sich erdreistet hatten, den ach so heiligen Herren aus Norditalien statt Begleitschutz beim Torschuss einen erfolgreichen, fairen Zweikampf entgegenzusetzen?

Nach etwas über einer Stunde war das Bollwerk um Heiner Schäfer dann leider doch machtlos und ermöglichte den Kopfballtreffer von Franck Ribery, kurz darauf stand die Clubabwehr beim Solo von Robben – möglicherweise auch aus Angst vor einem weiteren Elfmeterpfiff den Herrn Dingert – Spalier. Aber hey, ein couragierter Auftritt unseres Teams, alle zogen an einem Strang. Nicht so ein blutleerer Auftritt wie noch vor einigen Monaten! Und das macht Hoffnung, jedoch muss jetzt gegen Augsburg am kommenden Samstag ein Dreier her, dann liegen wir wieder im Soll.

Was bleibt sonst noch? Dritter Alutreffer von Ginczek im dritten Spiel, Wiesehahn können auch Matchplan, neues Spielsystem mit 4 Außenverteidigern und die Tatsache, dass auch mit der höchsten Ballbesitzquote seit Feststellung durch die DFL nur Einzelaktionen die Clubdefensive überwinden konnten. Dann warten wir mal ab, es gibt ja noch ein Rückspiel… Wäre auch mal an der Zeit, mit noch niedrigerem Ballbesitz mal ein solchen Spiel zu gewinnen! Ach nein, dann wird ja wieder geweint an der Isar…

Shultzie

 

"Das schlimme ist ja, dass der Verlag den Slogan mit dem „großartigsten Fußballverein der Welt“ bei allen Vereinen anbringen und alle Bücher von diesem Jörg Heinrich geschrieben sind. Das ist aber nicht dieser ehemalige Nationalspieler, oder? ;-)" Shultzie

"Wenn die ein Buch brauchen: 222 Gründe gegen die Bauern, ich bin bereit!" Don Ewaldo


GLUBB: SO WAR DER ZWEITE SPIELTAG, 18.08.2013 FCN - TANTE HERTHA: 2:2

Wie gewöhnlich fliegen die Gefühle bei vielen Hertha-Fans schon nach einem tollen 6:1 am ersten Spieltag gegen Bankfort sehr hoch. "Heute holen wir uns die Tabellenspitze wieder" hieß es im blau-weißen Fangebrabbel am Hauptbahnhof. 110 Minuten später: Liebe Herthaner, willkommen in der ersten Liga! Ein typisches "Hätte-Hätte, Fahrradkette"-Spiel, bei dem das Endergebnis für unseren Glubb sogar noch hervorragend war, schließlich kämpfte er gegen drei Gegner: Den in Blau-Weiß, den in Gelb und den in Rot. Wie? Wir erklären das weiter unten und unserer parteiischen Nachlese.

Wenn der eigene Sohn Geburtstag hat und als Geschenk seine neue Dauerkarte (dieses Jahr ohne Felder für Relegationsspiele zum Abzwicken) am Eingang Nord in den Leseautomaten steckt, erwartet man für ihn an seinem Freudentag schon ein schönes Spiel. Ganz so schön war es dann nicht, aber mit Hängen und Würgen gerecht. Letztendlich. Punkt. Punkt vor allem, weil man das Wort Gerechtigkeit und dazu die Leistungen von Schiri Winkmann und Konsorten nicht in einem Satz stehen lassen darf. Da schwillt mir schon der Kamm, wenn man dann auch noch am nächsten Tag in der renommierten Regionalzeitung von "unglücklicher" Leistung des Pfeifenmannes liest, und dann dort auch sonst noch hochgradig um den heißen Brei herum geredet wird. Ist das Beschwichtigungsjournalismus, oder sitzen da Männer mit Eiern am Computer?

Man muß nicht einmal die Fanbrille aufhaben, und ich stehe ja auch nicht auf dem Platz und weiß, es ist alles so schwer... Aber wenn ein Spieler wie Baumjohann im Gesicht von Pino herumfummelt, dann gehört sich da nach dieser Tätlichkeit gleich Rot gezückt und nicht beide Spieler verwarnt. Anders herum: Was allein Kyo nach jeder Ballannahme umgesenst wurde, oder Ginczek oder... Diese Reihe ließe sich beliebig weiterführen. Warf sich ein Herthaner aber theatralisch aufs Grün und wälzte sich im scheinbaren Todeskampf, gellte sofort der Hinkmann-Pfiff und die gelbe Karte wurde hinterher geschoben. Und zwar nicht wegen der Schauspielerei an die Greinmeicherla aus Westberlin, sondern gegen den Glubb. Am besten auch genau dann, wenn wir gerade im Spielaufbau waren. Das ganze war so dermaßen offensichtlich, dass man es hinterher als Lehrfilm hernehmen könnte, wie man ein Spiel rafatisieren kann. Ganz ohne Hetze: Es gibt auch Schiris, die hinterher ritterlich  zugeben, hier oder da falsch gelegen zu haben, und denen gilt mein vollster Respekt und jegliche Vergebung.

Zurück zum Gleichstellungsbeauftragten-Quartett in Gelb. Das mit dem Überparteilichkeit der DFL sah man ja am Vortag bei unserem nächsten Gegner, den "Bauern di Munchen" (O-Ton Pepsi Cola, pardon, Guardiola). Nach dem Spiel legte der sonst immer sehr gefasste und fein sarkastische Armin Veh aus Bankfort im Interview noch eine Schippe oben drauf und war nicht nur wie sonst extrem ironisch, sondern extrem sauertöpfisch angepisst. Warum sich die DFL da auf ein derartiges Niveau herabläßt... lassen wir es, sonst fällt hier noch der aus der topfairen Formel 1 bekannte Begriff "Stallorder". Nur ist die hier nicht Rennstall- sondern Vereins- und reglementübergreifend. Abgepfiffen wird also erst, wenn die Bauern gewonnen haben, oder lieber früher, wenn die Rot-Schwarzen am Ende noch fast gewinnen würden. Fazit zum zweiten Gegner auf dem Platz in Gelb: das Spiel hatte ein G'schmäckle, Amigos!


Voll des Lobes: Die gesamte Glubbmannschaft inklusive Trainer umringt die Gäste und bedankt sich bei den vier angereisten BVB-Fans, die als Unparteiische verkleidet in ihren Dortmunder Vereinsfarben das Unentschieden und die BVB-Tabellenführung für den Glubb heldenhaft festgehalten haben.

Dritter Gegner am zweiten Spieltag war der Glubb sich selber. Aber nur ein bißchen. Die Lehre aus den letzten Jahren: Ein 1:0 verwalten geht ins Auge und darf in der Bundesliga nur von Gladbach und Lucien Favre zelebriert werden. Als der ziemlich zertretene aber wie ein Löwe kämpfende Feulner von Wiesehahn vom Platz im Tausch gegen Dagobert Chandler geholt wurde, und dann der verdammte Mittelfeldgott Robbie Mak beim verlassen des Grüns Alexander "das ewige Talent" Esswein abklatschte, flachte das Nürnberger Spiel dann doch etwas ab und man signalisierte eine gewisse Beamtenmentalität. Verwalten statt walten. Das Geschenk nahmen die Schausteller im attraktiven Blau-Weißen Streifenmuster gerne an und wollten uns wie die Eintracht als Schießbude missbrauchen. Dazu noch ein Zitat aus unserem Gesang beim verlassen des Stadions später: "Ohne Schiri gewinnt ihr... nichts!"

Berkay Dabanli hat sich mittlerweile als echter Glücksgriff entpuppt. Ist Zlatan Nilsson krank, steht Dabanli drin und keiner hat so wirklich Angst, dass der seinen Job nicht genauso gut macht wie Pelle. Nur das Tore schießen muß Berkay noch lernen. Sein erstes in der Liga gelang ihm aber am Sonntag. Und dann auch noch ins eigene Tor mit Brustabwehr nach Zuspiel eines - igitt - Ex-Westvorstädters! Wir sind aber bei unserer Nummer 24 sicher, nach soviel Pech am zweiten Spieltag wird er unser neuer Wollscheidt, bleibt aber nach der Saison noch beim Glubb und Bader winkt dann auch die 15 Millionen von Arsenal ab, weil die einen Ersatz für den formschwachen Mertesacker brauchen. Das haben wir jetzt mal ironierfrei für ihn (Berkay, nicht Mertesacker) so bestellt beim Fußballgott.

Kommen wir zum wahren Gegner auf dem Papier und auch Platz, den Mimen aus Berlin. In der Kurve wurden eigentlich ständig Loblieder auf die Westberliner angestimmt, das zog sich von dem abgewandelten "Berlin, Berlin, wir schmeißen uns nach Berlin" (oder hieß es anders?) bis zum ganz unterirdischen Chorgesang, in dem etwas schwarzes aufgehängt wurde. Habe ich aber nicht mitgesungen. Hüstel. Auf jeden Fall klappte dieses auskontern wie gegen Fraport - wie die Stadt am Main laut Trikot jetzt glaube ich heißt - gegen die Glubberer nicht so richtig. Auch, wenn deren Automatikhebel auf "Neutral"-Stellung steht. Mal parierte Heiner im Tor, mal die Verteidigung. Das das Verteidigen auch schon im Sturm beginnt, lohnt sich. Immerhin hatte unser 11er-Daniel schon beim Führungstreffer den Ball nach Verlust nahe Mittelkreis  von Tante Hertha wieder geholt, und den Ball gleich vor dem obligatorischen Umsensen noch schnell aufgelegt. Auf Josip "Dirmitsch" Drmic, der im Gegensatz zu manch um 1,5 Millionen billigeren Spielern aus seinen Fehlern lernt und die Kirsche einfach reinhaut. Zum 1:0, präsentiert von "Willkommen in der ersten Liga, Hertha!".


Der sogenannte Jetlag-Freistoß (Bild) von Kyo, in Japan sagt man dazu: "Der Regenbogen im Morgentau, der am Ende immer länger wird".

Ein kurzer Wunsch an die Stadiontechnik. Macht doch bitte bei der neuen Torhymne die Lautstärke so, wie wenn die beiden Stadionsprecher etwas sagen. Bei denen hört man bei uns in Block 5 nämlich gar nichts. Ich weiß nie, was Guido oder Martin da gerade so sagen. Das komische Liedchen nach dem Tor kenne ich nicht, hört sich nach Ballermann an, und auf Malle sind wir ja nicht. Klar, man kann es eh niemanden Recht machen. Vor allem nicht in Franken. Wir schlagen eine salomonische Lösung vor. In Bremen ertönt nach einem Tor tief und sonor ein Schiffshorn. Bremen ist Hafenstadt, da kennt man das. Laßt doch in Nürnberg ein typisches fränkisches Geräusch laufen. Ungeeignet: Das knusprige Zerspringen der Kruste, wenn man sein Schauferla anschneidet. Oder das Brutzeln von Broutwerscht auf dem Rost über knisternden Butzlküh'? Das Geräusch, wenn eine Kolb-Bretzel bricht. Spaß beiseite: Von Nürnberg in die Westvorstadt fuhr die erste deutsche Eisenbahn, wie wäre es mit dem sonoren Zischen und Fauchen einer Dampflok, die langsam Fahrt aufnimmt und wo dann ganz tief das Horn bläst? Kostet keine Gema und die ganzen älteren Dauerkartenbesitzer kennen das sogar noch. Asoziiert zwar nicht jeder mit Franken, aber das ist schmerzfrei wie das Bremer Schiffshorn.

Fazit: Wieder einmal gilt der Dank Herrn Bader, der 10 Millionen aus England für Kyo ablehnt, der dann einen Punkt rettet. Dank an die Mannschaft, die mittlerweile auch erste Halbzeit spielen kann. Und gekämpft hat, als ginge es in die Revanche gegen Sandhausen. Und Dank dem Schiri, der dem Gast aus der Hauptstadt wenigstens noch ein bißchen Bundesligaromantik mit seinem Elfer gelassen hat. Komisch nur, dass das Schiriquartett unter Regenschirmen in die Kabine ging. Bei uns in der Nordkurve hatte es gegen 17:30 Uhr nicht geregnet! Respekt an fast alle Spieler und vor allem Pino, der im richtigen Moment Kreide gefressen hat, nämlich als er nach dem Spiel zu seiner großen Liebe A. Baumjohann befragt wurde. Nicht zu vergessen auch den Stadionversorger, der mit einem Bierpreis von 3,90 mittlerweile auch fast Hauptstadtniveau erreicht hat. Jungs, die 4 EUR-Hürde nehmt ihr noch bis zur Winterpause!

AUSGEWÄHLTE STIMMEN ZUM SPIEL

Jos Luhukay (Hertha-Trainer, erfindet auf fcn.de die erste zweite Halbzeit): "Wir hätten auch in Führung gehen können. Wir waren in der ersten zweiten Halbzeit überlegen, deshalb finde ich den Punktgewinn für den Club schmeichelhaft."

Daniel Ginczek (11, findet die richtigen Worte): "Wir haben jetzt zweimal unentschieden gespielt und sind damit noch ungeschlagen. Da gibt es andere Mannschaften, denen es schlechter geht."

Javier Pinola (früher Argentinier, jetzt Franke): "...wir müssen uns auf das Spiel gegen Bayern konzentrieren. Das ist für uns in Franken ein ganz besonderes Spiel."

Stefan Effenberg bei Sky90 über Pinos Gegenspieler Baumjohann: "Perfekt von Pinola. Allererste Sahne, sich so zu verhalten, anstatt sich auf dem Boden zu wälzen, wie es viele andere getan hätten!"

Bild.de: "Jetlag-Japaner schlenzt Hertha von der Spitze"


10.08.2013 TSG 1988 HOPPELHAUSEN - FCN: 2:2

Man hat es nicht einfach in Rothenburg ob der Tauber. Unten das Taubertal-Festival, oben in der Stadt herrscht der FCB. Nachdem das "Guckloch" keinen Fernseher mehr hat (O-Ton Wirt), finden in der historischen Touristenmetropole keine öffentlichen Übertragungen von Glubbspielen mehr statt. Der Wirt im sogenannten "Rock Café" lacht einen dafür laut aus, wenn man vorher nach der Übertragung fragt, "da sind zuviele andere Fans hier. Wer ist denn schon Glubbfan?" Gut. Nein, schlecht. Immerhin Konferenz, auch wenn die Kneipe zur Hälfte mit Glubberern voll ist. Der Rest BVB, ein Bauernfan, und ein paar, die sich nicht trauen, preiszugeben für was sie stehen. Tja, die Konferenz. In der bekam man dann zusammen gerechnet zehn Minuten Glubb zu sehen, weil die ganze Zeit nur Tante Hertha gezeigt wird und ständig "Tor in Berlin" reinkommentiert wird. Unser rasende Roland hingegen fuhr nach Hoppelhausen, hier sein Bericht.

Nach dem Pokal schon wieder in den Kraichgau – dieses Mal zum Traditionsverein

Nur 6 Tage nach dem erfolgreichen Pokalfight in Sandhausen - im Gegensatz zur Vorsaison erreichten unsere Helden schließlich sogar das Elfmeterschießen, und das bei einen Zweitligisten (!) - ging es schon wieder die rund 180 km durch Altfranken in den Kraichgau zum geliebten Badener Traditionsverein.

Na gut, selber schuld, hätte der Clubb vor knapp vier Monaten im modernen Sinsheimer Fußballtempel gewonnen, die TSG würde jetzt in der 2. Liga hoppeln und Montags bei so Vereinen wie Färdd antreten müssen.

Im Gegensatz zum letzten Spiel im Frühling gegen Hoffe war es jetzt mindestens 20 Grad wärmer und Fan kam dank sonnigen Platzes schon vor dem Anpfiff ins Schwitzen. Im Unterschied zur letzten Begegnung wurde unser "Heiner" Schäfer schon zum Start des Warm-up-Programms von den Ultras mit frenetischen Applaus begrüßt - was hat sich seit April geändert, dass aus einen Pfeifkonzert eine begeisternde Begrüßung wurde? Heiner dankte später beim Spiel mit einer überragenden Leistung, gewohnt sicher wechselte er zwischen souveränem Ballfangen und spektakuläre Faustabwehren.

Das Stadion war aber nicht nur deutlich wärmer, sondern war unter dem Dach mit Fahnen aus der Region bestückt. Die Fanfahnen selbst, die das Einlaufen der Teams begleiten, sind mit Sponsorenwerbung versehen, so viel Tradition muss sein! Im Gästeblock waren dagegen die gewohnten Schwenkfahnen zu sehen. Schön dass diese und die Schwenker die Sommerpause überstanden haben.

Nach wie vor sind die Stadionhymnen nur scheußlich. Mit ätzenden Texten wie "und darum schwörst du ewige Treue auf unseren Dorfverein". Passend, dass die Texte dazu auf der Anzeigentafel von "Draht Mayr" präsentiert werden. Kein Wunder, dass dem AOK Ball schon vor dem Spiel die Luft ausging.



Kurz vor Anpfiff gab es noch eine Choreo der Dörfler, "Denker" "Lenker" (sollte wohl den Gründer und Finanzier des Traditionsbundesligisten Hopp darstellen) "zurück zu den Wurzeln" war zu lesen. Will die TSG sich etwa wieder auf das Turnen konzentrieren? Passend antworteten die Ultras mehrfach "Dietmar Hopp, Sohn einer H...." Die akustische Schmähabwehr der Hoppelhausener mittels aufgestellter Lautsprecher blieb aber diesmal aus. Fand sich wahrscheinlich kein Sponsor dafür.



Unser Clubb begann trotz dieses grausamen Vorprogramms recht flott und die Hoffenheimer Abwehr wackelte. Nachdem aber insbesondere Gebhart und Mak, letzterer knüpfte nahtlos an seine gewohnt schwachen Spiele zu Saisonbeginn nach jeweils guter Vorbereitung, an, durch schnelle Ballverluste auffielen, hatte die Heimelf nach und nach mehr Chancen. Zwangsläufig fiel nach einer Ecke in der 35. das Gegentor. In den letzten Sekunden der 1. Halbzeit erhöhte Hoppelheim auf 2:0, indem der Ball hinter der Linie wieder nach vorne hüpfte. Nachdem unser "Heiner“ aber nach einigen Schrecksekunden einfach clever weiter spielte, staunte Schiedsrichter Kinhöfer ...und vergass das Tor zu pfeifen.

Zum Trainer. Der fast einhellige Pausentenor in der Kurve war, "in München sitzt ein anderer auf der Bank!". Unser Wiesehan wechselte also zur Halbzeit und brachte Mike the Frantz und Josip "Schweizer" Drmic für Mak und Gebhart. Hoppelheim registrierte dies zunächst nicht und schoss in der 51. das 2:0.

Jetzt endlich merkten die Kraichgauer die Einwechslungen. Linksverteidiger Markus "Alladooch Annafest" Feulner, für den nachvollziehbar nicht aufgestellten Chandler aufgeboten, spielte jetzt viel offensiver, setzte sich durch und flankte toll auf Frantz der nur 3 Minuten später zum 1:2 einköpfte. Ob bei Mike nun im fünften Jahr der Knoten endlich platzt? Kurzer Nachtrag zu Feulner: Der war nicht saufen auf dem Annafest sondern ging gemütlich mit Familie am letzten Tage, Montag, zum Essen und war um 18 Uhr schon auf dem Heimweg. Nicht dass es danach wieder heißt... das übliche.

Zurück zum Spiel. Weitere 3 Minuten später passte Drmic auf Goalgetter Ginczek und - kaum zu glauben - nach zwei Stürmertoren war das Spiel in wenigen Minuten gedreht. Die Stadionregie versuchte mittels Verkehrsmeldungen der umliegenden Autobahnen das Geschehen zu beruhigen. Vergeblich. Es entwickelte sich ein tolles und spannendes Spiel, bei dem beide Mannschaften mehrere Chancen zum Siegtreffer hatten. In den letzten Sekunden hätte Drmic so seine gute Leistung krönen können, allerdings wäre das 3:2, auch gegen so einen Verein, unfair gewesen. Also legte der pflichtbewußte Schweizer lieber dem Gegner den Ball quer, statt forsch zum mitgelaufenen Dabanli zu passen.



Noch zwei Sätze zur Stadionregie. Wenn nach jeden Foul "Wir wünschen gute Besserung - AOK" eingeblendet wird, ist dies fast zynisch! Nett dagegen der Stadionsprecher nach dem Abpfiff, der nicht nur Applaus für die Blauen fordert, sondern "Applaus auch für die Roten, die Nürnberger kämpften sich toll zurück". Das macht den Retortenverein aber auch nicht symphatischer.

Letzte Anmerkung, obwohl von japanischen Girlies wie ein Popstar unterstützt, spielte Kiyotake nicht so, dass sich die Angebote aus England deutlich erhöhen werden. Wir können uns also zurücklehnen.

Roland Hornauer


4.8.2013 POKAL, SV SANDHAUSEN - FCN: 4:3

Und jährlich grüßt das Murmeltier. Natürlich ist es nicht einfach, gegen hochmotivierte Zweitligisten auszuscheiden, aber die Pokalpleite in Sandhausen sah nicht danach aus, als wenn unsere Jungs sich "6 Wochen nur darauf vorbereitet" hatten.

Der Bembers war auf hundertachzig. Erzählte er uns neulich. Hatte am Vorabend einen Auftritt und kam spät heim. Verschlief den halben Tag und schälte sich dann doch aus dem Bett um in der Kneipe das Pokalspiel "vom Glubb" zu schauen. Ihm ging es wie uns allen. Er fragte "Wos worn eitz des? Wos wor denn dess? Aff hunderchtzich wor' I!"

Unser Shultzie wollte sogar einen offenen Brief an Timothy Chandler schreiben...
"guten tag herr chandler!
haben sie ihre ringkampfeinlage mit dazugehöriger spielteilnahmeverweigerung auf der reservebank in hoffenheim noch einmal reussiert?  das war doch ein graus im boggal, oder? die ersten 10 minuten noch gedanklich in der kabine, dann haben sie am spiel teilgenommen und nach dem 1:0 haben sie kollektiv als mannschaft das fußballspielen eingestellt... ich hatte ja in der verlängerung damit gerechnet, dass kurz vor ende der rakovsky für unseren heiner kommt. aber da haben pinos wadenkrämpfe leider nen strich durch die rechnung gemacht."

Bericht gibt es keinen, wir sind stinkert!


FCN: SONNTAGSAUSFLUG NACH SELIGENPORTEN AM 7.7.2013

Wer glaubte, das Testspiel gegen den Oberpfälzer Regionalligisten SV Seligenporten würde zum sonntäglichen Nachmittagsspaziergang, sah sich als einfach gestrickter Glubbfan doch etwas getäuscht. Ich nicht, auch als Blonder. Zumal sich der Glubb ja traditionell gegen unterklassige Vereine etwas schwer tut, so konnte man das Spiel bei sengender Nachmittagssonne gut als Generalprobe gegen beherzt auftretende Gastgeber wie etwa Havelse im letzten Jahr oder der diesjährige Pokalgegner Sandhausen auf Augenhöhe sehen. Seligenporten hat nicht nur einen alten Bahnhof ohne Abfahrtsgleise, auch die Bauern taten sich vor Monaten hier ziemlich schwer gegen den Viertligisten.

Ein Kompliment also an die von Trainer Florian Schlicker (der auch schon beim Glubb und der Westvorstadt Dienst tat) taktisch gut eingestellten Klosterer, wie Seligenporten regional gerne genannt wird. Ein Kloster und ein paar Häuser herum sagt man im Jargon. Am Ortseingang nach Neumarkt steht gleich ein 5m-Mast mit Bauernfahne dran als Gruß an anreisende Glubberer. Die "MAR Arena" hingegen ist ein großes Funktionsgebäude und ein Platz mit Haupttribühne, rundherum Erdwälle als künftige Tribünen, geparkt wird auf den Äckern um den Platz. Alles ist noch im Bau, was das Umfeld des kleinen Stadions den Charme einer Bauschuttdeponie gibt.

Sprecher Ali vergißt auch nicht zu erwähnen, dass man sich via Dauerkarte hier den exklusiven Sitzplatz inklusive Schatten und Überdachung für die kommende Saison exklusiv "mieten" kann. Zum Wurststand hat man hier nur zehn Schritte und wird flott bedient. Vier im Weckla für 3 EUR, halbe Wasser für 2,50 sind OK. Die Würstel kommen mir aber fast wieder hoch, als nach dem Spiel der Liefer-LKW von "Howe" vor dem Platz parkt. Die Firma von Wurst-Uli. Übrigens: Man merkt, dass man in der Oberpfalz ist, wenn die "Elf" als "Ölf" ausgesprochen wird. :-)

Vor dem Anpfiff wurde auch schön die SVS Hymne gespielt und die abgespielte CD leider nicht angehalten. Zum Gruß für die Gäste aus Nürnberg lief dann der Anfang von "Stern des Südens", einem ekelhaften Song über einen Verein aus Nordtirol. Besser, man hätte die örtliche Blaskapelle das erledigen lassen, die ebenfalls aufspielten. Die erste Halbzeit verlief dann sehr zäh für den Glubb. Mit dem angestammten "Seniorenpersonal" ohne Pelle, Mad Dog, Peki, Kyo, Mak und Frantz ging nicht sehr viel. Bei den Klosterern fehlte Goalgetter Rosinger. Haha. Der spielt ja bekanntlich beim FCN II. Ansonsten mußten die Viertligisten im Frühling tüchtig Spieler abgeben, die Mannschaft um Mittelfeldtechniker Dominik Stolz (Ex-FCN II) präsentierte sich trotzdem sehr diszipliniert und konterstark bis auf den Abschluß.

Einmal knatterte der Ball sogar gegen den Pfosten von Raphael Schäfer, während seine Feldspieler vorne ihre Chancen meist gepflegt 15 Meter neben das Tor setzten. Wenn sie nicht durch die SVS-Spieler vorher schon unsanft gebremst wurden. Selbst ein Mendler, der normalerweise den Gegenspieler auch auf einem Kanaldeckel ausdribbeln kann, küßte öfter den trockenen Rasen der O-Pfalz. Das Ergebnis hätte locker 2:3 heißen können, das "zu Null" für den Glubb war schmeichelhaft aber letztendlich tendenziell verdient. Doch uns interessieren in erster Linie die neuen Spieler, oder? Und die Routiniers...

Rapha klärte oft und hielt das "zu Null" fest.

Die Routine heißt Raphael Schäfer. Trainer Wiesinger ist ja eher ein stiller Zeitgenosse, hierfür ist sein Vertreter Schäfer aber sein vollwertiges Sprachrohr auf dem Platz. Den Rapha hörte man mit dem Anpfiff je nach Wind bis Allersberg oder Neumarkt. Die ersten zehn Minuten blökte Rapha seine Vorderleute derart laut zur Ordnung, dass die heimischen Zuschauer doch etwas eingeschüchtert still hielten. Und der zweite Routinier war auch ganz der Alte. Man sah einen Pino in bester Form 2012/2013 as usual. Offensiv ganz nett bis er stolpert, defensiv... hmm... sagen wir es so: Da er vorne viel mitmischte und einmal sogar beherzt einen Ball mit 60 km auf das Tor "ballerte", hechelte er in der Sommerhitze seinen zugeteilten Mann öfters hinterher. Vielleicht übernahm sein Vertreter hinten ja den Mann auch nicht...

Platte hingegen war da in der zweiten Halbzeit schon aktiver und zeigte eine solide, schnörkellose Leistung. Chandler hingegen zeigte Willen, aber der Ball ist nach wie vor nicht unbedingt sein bester Freund. Das sah man vor allem, als in der zweiten Halbzeit der für sein Alter extrem abgezockte, spritzige und spielstarke Angha tüchtig Alarm auf seiner Seite machte und auch noch relativ platzierte Flanken gab. Esswein hatte es schwer gegen bremsende und rustikale Gegenspieler, ob er zu wenig Bälle zugespielt bekam oder zuviel gockelte, behalte ich mal für mich. Ein ruheloser Aktivposten mit viel Biß hingegen war eindeutig Daniel Ginczek. Links, rechts, ab durch die Mitte und immer den Abschluss suchend, ich dachte jede Sekunde daran, wie gut das tut, so einen Spieler jetzt beim Glubb zu haben! Sorry Tomas, falscher Verein.

Die Abwehr offerierte durch taktisch gut stehende Gegenspieler das übliche Leid. Immer der selbe Spielaufbau. Stark (spielte statt KorKorczowski solide bis gut und durch!) links zu Pino, der nach vorne und bei Esswein war dann meist Schluß. Oder Dabanli (spielte auch durch) nach rechts zu Chandler, der immer zu Mendler, welcher dann von zwei Gegenspielern irgendwo zum stehen gebracht wurde. Zwei, drei geschundene Einwürfe, dann stand man vor dem Sechzehner und es gab mit Glück einen Standart, aus dem dann ein Tor erziehlt wurde. Somit haben wir das Hecking-Konzept ohne Glanz und Gloria der letzten Saison im Prinzip wiedergegeben.

Da hatten die Klosterer das Nachsehen: 0:1 nach Freistoss direkt von Gebhart.

Dass es auch anders geht, bewies die zweite Halbzeit. Gebhart gab bis zu seinem schönen Tor (direkt verwandelter Freistoß) den Kyo, Balitsch einen soliden aber leider nicht fehlerfreien Simons. Für Gebhart kam Hlousek, der nach langer Verletzung entsprechend vorsichtig agierte. Was aber dann kam, war eine Augenweide. Sebastian Gärtner machte Dampf und ließ endlich auch so etwas wie Mittelfeld passieren und in den Spitzen rappelte es richtig. Ginczek knipste aus schwierigem Winkel zum Endstand und was Stepinski, Angha, teiweise Weber und vor allem Drmic dann dort vorne veranstalteten, läßt auf eine tolle Saison hoffen. Da sprühte es vor Tordrang, Torhunger und Spielwitz nur so und ich wünsche mir nichts sehnsüchtiger als möglichst viele Einsätze dieser Raketen. Nur Rakowski hätte mal eine Viertelstunde nach dem 2:0

Es ist eine verdammt harte und unsportliche Aussage, aber nach dieser Vorstellung würde ich einem Pekhart, Esswein und Chandler keine Träne nachweinen, wenn sie sich einen anderen Verein ausgeguckt hätten. Und Kyo werden seine neuen Vorderleute sicher noch tüchtig inspirieren. Also nix verkaufen "De Japaner"! Fazit: Tolle Offensive! Die machen nämlich auch was aus ihren Chancen, und rein gehen die auch irgendwann mal. Der Ausrutscher von Drmic sei ihm verziehen. Schäfer auf der Linie nach wie vor sehr gut.

Es spielten beim Glubb: Schäfer, Chandler (63. Angha), Dabanli, Stark, Pinola (63. Plattenhardt), Feulner (72. Korczowski), Balitsch (63. Gärtner), Mendler (46. Stepinski), Gebhart (72. Hlousek), Esswein (46. Drmic), Ginczek (72. Weber) und die Tore fielen beide um die 60. Minute herum. Mittwoch spielt der Glubb in Lichtenfels.

EF


GLUBB RÜSTET WEITER AUF: JOSIP DRMIC KOMMT AUS DER SCHWEIZ

Spox, der Schweizer Blick und mehrere Medien berichten seit heute Mittag, der Wechsel des Schweizer Nationalstürmers Josip Drmic zum FCN sei nun vollzogen. Wie von Transfergott Martin Bader bei der Vorstellung von Mad Dog Pogatetz gestern schon leicht angedeutet, soll sich Drmic bereits von seinen Mannschaftskollegen verabschiedet haben und mit seinem Bruder unterwegs nach Nürnberg zum Medizincheck sein.

Kaum ist die Tinte unter dem Vertrag über den Weggang des Schweizers Klose an Volksburg im Tausch mit Pogatetz trocken, legt der Manager des FCN einen echten Bader nach. Nicht nur Pogo schließt die Lücke in der Abwehr, auch der Nürnberger Sturm ist jetzt selbst bei Verletzungen der Leistungsträger überbesetzt. Ob dies im Vorgriff auf mögliche Abgänge passieren wird, vermuten wir mal schwer und sehen in der Glaskugel vielleicht Pekhart und einen Außenstürmer, der einen anderen Glubbspieler "auf die Eier" geht. Vielleicht wechseln die noch? Chancen hatten sie ja im letzten Jahr genug.

Hier die Originalmeldung aus dem Ticker von heute Mittag.

"04.07.13 13:53     DJN: SID/Fußball/Blick: Nürnberg holt Drmic aus Zürich
Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg soll sich mit dem FC Zürich über einen Transfer von Stürmer Josip Drmic geeinigt haben. Die Ablösesumme liegt angeblich bei vier Millionen Euro.
 
Nürnberg (SID) - Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg soll sich mit dem FC Zürich über einen Transfer von Stürmer Josip Drmic geeinigt haben. Die Ablösesumme liegt angeblich bei vier Millionen Euro. Dies berichtet die Schweizer Zeitung Blick. Demnach hat sich der 20-Jährige am Donnerstagvormittag bereits von seinen Teamkollegen in Zürich verabschiedet, am Nachmittag sollte der Medizincheck in Nürnberg stattfinden. Der Nationalspieler hat in 62 Spielen für den FCZ 18 Tore geschossen.

(END) Dow Jones Newswires

July 04, 2013 07:53 ET (11:53 GMT)"

Wird Zeit, dass die Saison wieder los geht und das Transfertheater langsam abebbt. So langsam wird einen nämlich der neue Kader des FCN unheimlich und man kann es kaum erwarten, die Jungs im Bundesligaeinsatz zu sehen.

P.S.: Willkommen Emanuel Pogo in Nürnberg, alle großen Österreicher beginnen mit "P": Prohaska, Pacult, Polster, Pogatetz und ääh.. P... P... Puntigamer!

16.6.13: TIMM KLOSE WILL NICHT MEHR GLUBBERER SEIN

Wie im Kaffeesatz seit Wochen schon vorab zu lesen war, jetzt ist es amtlich. Der Schweizer Stamm-Innenverteidiger Timm Klose möchte gerne zu Papa Hecking nach Volksburg wechseln und das am besten noch im Sommer. Er lehnt das Vertrags-Verlängerungsangebot des FCN zu deutlich besseren Konditionen ab. Nach Simons' Abgang ist das nun der zweite herbe Verlust für die Nürnberger Hintermannschaft. Klose pfeift also auf die Wertschätzung bei den Fans und folgt dem Lockruf des Geldes um aufzubrechen zu neuen Ufern. An welchem Tabellenplatz diese enden, wird man nächstes Jahr um diese Zeit sehen. Dann beginnt die WM und Klose will natürlich auch mal Nati, er hätte dann in WOB natürlich mit internationalen Spitzenfussballern zusammen gespielt...
Wir sehen das gelassen, denn für die Ablösesumme (Bader ist nach Kloses Willenserklärung jetzt in der Position des Fordernden) sollte sich mit ausreichend Pufferzeit zur neuen Saison ein Ersatz finden. Freiburgs Streich würde da jetzt sagen: "S'isch halt so." Bader geht davon aus, dass Klose bleiben muss und seinen Vertrag bis nächstes Jahr erfüllt. Was man halt so sagt, wenn es eigentlich nur noch um die Höhe der Ablösesumme geht. Des is' halt so. Klose sagte derweil abgeblich zu Bild, dass er im Falle seines Verbleibs natürlich ganz toll spielen wird.

Wenn nicht, dann gibt es Klose halt nur im Paket mit Pino für sieben Mio. :-) Klose kostete dem Glubb damals laut Transfermarkt 400.000 EUR. Deal?

Viele Fans befürchten aber auch, dass dem FCN so langsam wichtige Spieler abhanden kommen und auch der Nachwuchs geht momentan recht fleissig zu anderen Vereinen. Zuletzt wurde jetzt Julian Wießmeier zu Wehen Wiesbaden ausgeliehen. Zeitz ging ganz nach Paderborn. IV Ballas aus der zweiten Mannschaft wechselte nach Hangover.

Hoffentlich glücken also noch einige günstige Transfers, die sich hinterher als sehr glücklich erweisen. Außerdem hat der Teil der Mannschaft, der zuletzt neu dazu kam, die Gelegenheit sich jetzt im Rahmen seiner Möglichkeiten für höheres zu empfehlen. Also Spieler wie Ildiz-Mo, Mu, Dabanli oder Korczowski. In den letzten Jahren ersetzte sich jeder herbe Verlust beim Glubb mit etwas Glück durch einen meist gleichwertigen oder einfach anderen Spielercharakter.

Der Glubb hat "unersetzbare" Abgänge in der jüngeren Zeit immer gut kompensiert, warum sollte das jetzt nicht auch klappen? Man denke an Namen wie Wolf, Wollscheid, Gündogan, Galásek usw. Sogar Jahrhundertspieler wie Kennedy, Charisteas oder Tavares kompensierte der Glubb!

Ja und wenn wir jetzt keinen langen Lulatsch mehr als Innenverteidiger kriegen? Dann macht's halt der Pekhart für eine Zeitlang! :-)

Fazit: Der Glubb steht jetzt nicht unter einem Zwang, sondern kann rechtzeitig noch auf dem Transfermarkt reagieren. Dass Klose wie Wollscheid noch ein halbes Jahr bis zum Wintertransferfenster sehr ordentlich beim Glubb spielt, ist unwahrscheinlich aber machbar. Klose hat sich das sehr lange überlegt und spielt mit offenen Karten. Ob sein Plan aufgeht, wird er selber sehen. Je nachdem wie lange Hecking VW-Trainer bleiben wird und wer da sonst noch in WOB so alles in den Kader schneit. Den Kredit bei den Glubbfans hat er mit in die Waagschale für diesen Transfer geworfen und verzichtet jetzt schon darauf. Und Hecking hat den letzten Kredit in der Noris damit auch verloren. Damit müssen nicht wir leben, sondern die zwei Neu-Wolfsburger.

12.06.2013 GLUBB-SCHOCK! TIMMY SIMONS VERLÄSST DEN FCN NOCH VOR DER NEUEN SAISON

Vor lauter Stürmer Nachkäufen und frühzeitigen Vollzug dieses Postens war es die letzten Wochen ruhig beim FCN. Nachdem hier Manager Bader korrekte Spieler für die Offensive verpflichtet hat, steht er nach seinem Urlaub vor den Scherben der Hintermannschaft. Klose wird -nach unserem Bauchgefühl nach- wohl morgen erklären, dass er ja gerne mit Papa Hecking und so möchte. Und plötzlich bat heute Timmy Simons, der zwar nicht lauteste aber wichtigste Spieler beim Glubb überhaupt, um Freigabe mit sofortiger Wirkung.
Bild: FCN

Simons, der nie durch markige Sprüche aber immer durch eine vorbildliche Leistung auffiel, wechselt überraschend zum FC Brügge, dem Verein, bei dem er groß geworden ist. Damit kommt neben dem wahrscheinlichen Klose-Verlust auf Manager Bader und dem Trainergespann noch ein Riesenproblem zu. Wie stopfe ich das Loch in der Mannschaft, wenn das Herz und die Lunge eines Vereins heraus gerissen wurden. Zum Glück ist noch etwas Zeit, die Sommerpause hat gerade erst begonnen.

HIER ZUR OFFIZIELLEN PRESSEMELDUNG AUF FCN.DE >>

Diese Meldung vom link hier als Text direkt:

"Der belgische Nationalspieler wechselt nach drei Jahren beim 1. FC Nürnberg zu seinem belgischen Heimatverein FC Brügge.

"Timmy Simons ist ein Spieler mit Persönlichkeit und Erfahrung, der einen hohen Stellenwert innerhalb der Mannschaft genossen hat. Seine vorzeitige Rückkehr nach Belgien bedauern wir sehr", erklärte Martin Bader, Vorstand für Sport & Öffentlichkeitsarbeit beim 1. FC Nürnberg, zur Vertragsunterschrift des defensiven Mittelfeldspielers beim belgischen Spitzenklub.

In Brügge erhält der 36-Jährige, der in der vergangenen Spielzeit 2012/13 ältester Feldspieler der Bundesliga war, einen Zweijahresvertrag mit Anschlussoption für einen Wechsel in den Trainerstab des FC Brügge. "Timmy kam vergangene Woche überraschend mit dem Wunsch auf uns zu, zu dem Verein zurück gehen zu können, in dem er groß geworden ist. Wir haben alles versucht, ihn zu halten. Aber der Lockruf aus der Heimat war zu reizvoll", konkretisierte Martin Bader die besondere Konstellation.  

Ablösesumme für den 1. FC Nürnberg

Für den FC Brügge hat Timmy Simons in der Jupiler League bereits von 2000 bis 2005 die Fußballschuhe geschnürt (182 Spiele, 27 Tore). Mit dem Traditionsverein feierte er zweimal die belgische Meisterschaft (2003 und 2005) und holte 2004 den Pokalsieg. "So eine Chance verbaut man einem verdienten Spieler nicht", sagte Martin Bader. Im Gegenzug erhält der 1. FC Nürnberg eine Ablösesumme, über die beide Vereine Stillschweigen vereinbart haben.

Timmy Simons war im Sommer 2010 vom PSV Eindhoven nach fünf erfolgreichen Spielzeiten für zwei Jahre an den Sportpark Valznerweiher gewechselt und hatte im Jahre 2012 einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben. Beim Club war Timmy der "Dauer(b)renner". Trotz seines für einen Fußballspieler reifen Alters bestritt er alle 110 Pflichtspiele (Bundesliga 102, DFB-Pokal acht) von Beginn an und erzielte 14 Treffer für den 1. FC Nürnberg.

Würdiger Abschied

Timmy erklärte gegenüber fcn.de: "Es waren drei tolle und erfolgreiche Jahre in Nürnberg mit den Plätzen sechs und zweimal dem zehnten Rang." Obwohl er in Eindhoven regelmäßig Champions League spielte, entschied er sich für den Club. "Das habe ich nie bereut. Ich habe dem 1. FC Nürnberg viel zu verdanken, auch, dass er mir jetzt die Möglichkeit gibt, zu gehen."

Der 1. FC Nürnberg wird für Timmy einen Zeitpunkt finden, bei dem er die Gelegenheit haben wird, sich gebührend bei den Club-Fans zu verabschieden. "Darüber hinaus werden wir mit Timmy freundschaftlich in Kontakt bleiben", ergänzte Martin Bader abschließend.

Auf der rechten Seite haben wir euch zum Abschied nochmal die besten Bilder von Timmy Simons aus drei Jahren beim 1. FC Nürnberg zusammengestellt."

Quelle: fcn.de am 12.6.2013


GLUBB: PINOLA VERLÄNGERT BIS 2015, PLUS: UNSER SEMPFT ZUM SPIEL GEGEN WERDER.

Breaking News oder so. Heute um 15:13 Uhr meldet der Kicker, das Javier Pinola für weitere zwei Jahre beim Glubb unterschrieben hat. Er wäre dann nach Ablauf zehn Jahre beim Glubb. Wir sind uns sicher: Alles wird gut, und wenn er mal gerade nicht so proper spielt, wird er mental sicher auch wichtig für die jungen in der Mannschaft sein. Weiter mit dem letzten Spieltag, hier ist unser Sempft zum Spiel gegen Bremen und Wolfsburg...

>>HIER GEHT ES ZUR KICKER MELDUNG<<

UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: SAISONABSCHLUSS AM 18.05.2013, FCN-SV WERDER: 3:2

 

Warum macht man eigentlich als Fan immer so eine Hektik, bloß pünktlich ins Stadion zu kommen, wenn eh meist die zweite Halbzeit beim Glubb die interessantere ist? Weil man Fan ist. Insofern gab es am letzten Spieltag ein scheinbar unwichtiges Spiel im Frankenstadion, dass jedoch in der zweiten Halbzeit zu unser vollsten Zufriedenheit endete. Tolles Wetter, volle Hütte, tolle Tore und nette mitgereiste Gastfans, die einen "netten" Gegner von der Weser unterstützten, dem kurz zuvor eine Legende -pardon - ein Leit-Schaaf verlustig ging und der als Verein auch noch eine völlig verkorkste Saison hinter sich hatte.

Verkorkste Saison: Das kennt man als Glubberer leider auch zur genüge. Es ist gar nicht lange her, da mussten wir selber zweimal in die Relegation. Insofern war der diesjährige Spieltag eigentlich nur ein Test, ob sich die Mannschaft an ein altes Gelübde erinnert und - weil der letzte Eindruck am tiefsten anhält - ob sich manche Spieler die für die nächste Saison empfehlen. Bei uns oder bei einem anderen Verein. Schon die letzten beiden Spiele machten wir intern so unsere Aufstellungen, wessen Weggang wohl am wenigsten schmerzen würde. Wer das im einzelnen war, behalten wir mit Rücksicht auf die Spieler für uns. Tatsache ist, dass Robert Mak in dieser Saison so seine Phasen hatte, in dem ihn keiner vermissen würde. Die letzten beiden Spiele aber kickte er so dermaßen mit Zug zum Tor, dass er wohl auf Platz zwei rutschte der am meisten gefoulten Spieler in unserem Kader nach Kyotake, der am Samstag wegen "Müdigkeit" nicht im Kader stand. Das mit dem Gelübde klären wir zur Halbzeit.

Meine persönliche Wish-List für den letzten Spieltag: Volksburg verliert, wir gewinnen und Hoppelhausen steigt ab. Nach dem Spieltag muss ich aber meine leise wachsende Symphatie für den Bayern-Jäger Nr. 1, dem BVB leider wieder einstellen. Wie wollen die denn die Chapignons werden, wenn sie nicht mal einen Dorfverein vom Tabellenende besiegen? OK, Havelse war am Saisonbeginn auch mal für unsere Profis eine Schuhnummer zu ehrgeizig...

Alles wird gut am Schluß...

Den Preis für die schlechteste Frisur des Tages bekam dann noch schnell der junge Vater Sebastian Polter mit Blumen überreicht. Aus VW-Hausen ausgeliehen, verläßt er uns leider gen Wolfsburg, das Prädikat "leider" vergeben wir aber nach durchwachsener Saison aber nur heute, denn er erzielte ein ganz ganz wichtiges Tor gegen seinen früheren und künftigen Trainer. Stadionsprecher Guido Seibelt bekam dann auch einen Blumenstrauss für zehn Jahre Freude und Leid am Mikro und Alexander Stephan wurde in den Vorruhestand in Abwesenheit verabschiedet. Er bleibt dem Verein aber an anderer Stelle erhalten. Es könnte auch das letzte Spiel von Pino gewesen sein, ich überlegte zuhause noch, ob ich die 25 anziehe oder die 3. Entschied mich für Nilsson, was die richtige Entscheidung war. Und was Pino angeht, siehe oben...

Kommen wir zum Spiel. Zunächst einmal gab es ein schönes Zuschauer-Mitmachspielchen, in dem man der Gewalt im Fußball (also abseits des Rasens) eine rote Karte zeigen konnte. Obwohl wir ja gerne mitgemacht hätten, fanden wir in unserem Nordkurvenblock keine dieser netten Souvenirs. Schade.

Mitmach-Choreo: Irgendwie klappte das am Unterrang nicht so richtig mit der roten Karte (siehe unteres Bild)... Die Choreos der Nordkurve klappen da besser!

Dann staubte es im Bremer Block in einem ekligen Grün, das wir sonst nur von Tasmania F. her kennen. Grund: Die Küstenkicker von der Weser hatten kurz vor dem Spiel zu einem völlig unwürdigen Zeitpunkt ihren Trainer Thomas Schaaf vor das Schott gesetzt und klopften wohl gerade den Grünspan aus den Klamotten. Oder war das Schimmel? Getrockneter Seetang? Schade auf jeden Fall für den sturmerprobten Trainer, dessen Kommentare all die Jahre zwar meist etwas spröde ausfielen, der aber zum Verein gehörte er wie anderswo irgendwelche Statuen vor dem Stadion. Werder ohne Schaaf ist irgendwie wie Ebbe und Flut, nur ohne Wasser. Oder wie er selber mal sagte, als man ihn auf eine bestimmtes Spiel ansprach: "Bei welchem Spiel war ich denn all die Jahre mal NICHT bei Werder?"

Was staubt grün und riecht nach Fisch?

Endlich wurde angepfiffen. Da die Zwischenstände aus den anderen Stadien - in denen es noch um etwas ging - eingeblendet wurden, verständigten sich beide Mannschaften auf ein verhaltenes Freundschaftsspiel, um auch mit einem Auge den spannenden Abstiegskampf der anderen via Ergebniseinblendungen zu beobachten. Lediglich Kevin De Bruyne zeigte seinen mitgereisten Fans, dass sie mit ihm wohl die Nichtabstiegsgarantie bei Werder für die nächste Spielzeit verlieren werden. Hoffentlich kaufen die uns nicht den Mak ab, den der sorgte nach verhaltenem Anfang später für eine Visitenkarte, die sich hinter der De Bruyne-Note nicht zu verstecken brauchte.

Der rotgesichtige Belgier überlupfte dann auch unseren Heiner, der am Samstag im BVB-Trikot das Tor hütete, und in der 37. Minute sah mit dem 0:1 mal alles nach einer Verlängerung unserer Serie aus. Und zwar die Serie, nach der das Abschlußspiel im Frankenstadion meistens verkackt wird. Derweil poppte die Toranzeige für andere Stadien auf wie beim Besuch einer Gratis-Klingelton-Webseite, am laufenden Band wurde sichtbar, dass die Bauern unglaubliche 3 Kisten kassiert haben, dass Augsburg wohl nicht absteigen wird und ergo direkt Fürth definitiv und wirklich sicher abgestiegen ist. Was ich nur am Rande noch einmal erwähnen möchte... Plopp... Schale scheint wohl gegen die Tannenzäpfle doch noch  direkt in die Champignons-Liga zu marschieren, und die ungeliebten Bankforter Hessen bekamen von Heckings Geld-Belegschaft auch noch die Hucke voll. Die Spätzle zeigten derweil, dass sie vom Pokalgewinn so weit weg sind, wie Düsseldorf von einer schlagkräftigen Bundesligatruppe.

In der Pause gab es dann gepflegte Langeweile, die ausgefallene Lautsprecheranlage in der Nordkurve tat ihr übriges. Niemand konnte das Gebrabbel verstehen, was da gerade über die P.A. gelabert wurde. Ich wünschte mir derweil, dass folgender oft verwendeter Satz in der Zeitung am Dienstag stehen würde: "Die Pausenansprache von Trainer Wiesinger war wohl eine besondere, denn..." oder "Das Trainerduo Wiesinger Reutershahn hatte offenbar die richtigen Worte in der Halbzeitansprache gefunden..." Ich denke aber, die Ansprache hielt Mike Frantz, denn er erinnerte sicher an den kleinen Zettel, der seit der Winterpause angeblich in der Kabine an der Wand hängt. Auf der verkündete Dieter Hecking bei Rückrundenstand in einer Gazette, dass Volksburg am Saisonende auf jeden Fall vor Nürnberg stehen würde. Das Eigentor seines Angestellten Rodriguez in Frankfurt kostete dem Werksverein jedenfalls heute die dafür nötigen Punkte.

Seit zehn Jahren der Mann am Mikro im Frankenstadion: Guido Seibelt vom Funkhaus Nürnberg, Radio Gong. (Mitte)

Anpfiff zweite Halbzeit. Ich dachte an die Pausenansprache oder den Zettel und es begann wieder ziemlich langweilig. Doch dann platzte der Knoten. Ich hatte das richtige Trikot an, denn Zlatan Nilssonovic zauberte sich einen eigenen Assist für die Ewigkeit und köpfte nach einer Plattenhardt-Ecke (oder war es Mak?) so an den Pfosten, dass ihm der Ball vor die Füße sprang und vollstreckte seine eigene Vorlage. Nachdem der von Rainer Adrion nicht nominierte U21-Nationalspieler Esswein eher blaß blieb, zeigte der slowakische Nationalspieler Robert Mak das, was er oft selber nicht weiß: dass er prima Fußball spielen kann. Er war lange Zeit die treibende Kraft bei den Kontern und krönte seine Gala, als er einen Bremer Verteidiger bei einem Sturmlauf eiskalt tunnelte.

Zu gefallen wußte auch Niklas Stark. Was kaum jemand bemerkte war aber, dass Timmy Simons zweimal gefährlich vor dem Bremer Tor auftauchte. Meldungen über einen kleinen internen Torjägerkanonen-Wettstreit unter den Verteidigern Simons, Zlatan und Klose würde ich jetzt nicht als Fabel hinstellen.

Mein persönlicher Fokus lange Zeit in der zweiten Halbzeit lag aber auf Tomas Pekhart. Ich schaute einmal genau auf das, was er eigentlich machte: Es war wie immer das gleiche umhertraben ohne Biß, das man von ihm gut kennt. Er kann köpfen, er kann den Ball über die Linie spitzeln, er kann Bälle halten, aber warum kann er nicht mal kernig an den ballführenden Gegner ran gehen, auf Fehler hoffen oder halt einfach mal mit dem Körper signalisieren, dass er hier nicht 90 Minuten warmlaufen mimt, sondern auch ein Tor will? Dafür wird immer behauptet, er spiele in der falschen Mannschaft. Wer köpft denn dauernd nach Standarts? Unsere Verteidigung. Torhunger zeigte dann aber der Holterti-P. Und der ehemalige Jugend-Torhüter von Werder Bremen traf ausgerechnet zu Ungunsten seines künftigen Trainers Dieter H. ein wichtiges Tor mit der Rübe nach Eckball von, hüstel, Robert Mak.

17:13 Uhr: Holterdipolter köpft zum 2:1.

Allerdings traf dann auch noch Tomas Pekhart zum wichtigen 3:1, indem er nicht wie vorher mit Polter zu spät auf den Ball zurutschte. Die Vorlage kam von - hüstel - Robert Mak. Als Pekhart die Mannschaft dann vor Jubel unter sich begrub, war das schon eine rührende Szene, und zeigte, dass da unten trotz all der Kohle sehr wohl ein Haufen Kumpels auf dem Platz standen. Der grüne Youngster aus Belgien verkürzte dann noch gleich im Anschluß auf 3:2 und die einzige schwarze Wolke am himmelblauen Firnament war wohl die Tatsache, dass es im fernen Duell Klopp gegen Hopp der gelbe Championsleague-Finalist nicht geschafft hatte, zwei Tore Vorsprung als Rückversicherung gegen Schiris und DFB gegen den unsäglichen Hoppelhausener Dorfverein einzulochen. Das Rückspiel der Relegation gegen Lautern findet dann für Hoppenhausen - by the way - auf dem Betzenberg statt. Stürmer bei den roten Teufeln ist ganz am Rande übrigens Albert Bunjaku, der mit 13 Saisontreffern Platz 6 der zweiten Liga inne hat. Ein Wert, von dem Glubb-Stürmer noch träumen, da ihnen ja die Verteidiger immer die Torchancen weg nehmen.

Platz 2 der Zweitligatorjäger hält übrigens ein gewisser Daniel Ginczek von Pauli, der laut Presse in der nächsten Saison beim Glubb stürmen wird. Wieder ein Spieler, wo ich jedesmal nachschauen muß, wie der richtig geschrieben wird. Ich behalte aber mal derweil mein Nilsson-Trikot und schreibe im Zweifelsfall Daniel Grizmek.

Ewald Funk


UNSER SEMPFT: (11.05.2013): FORTUNA DUSELDORF – GLUBB 1:2

Auch wenn wir – bedingt durch Derbyschmach und unreife Spielleistungen auch nach Hoppelhausen – beim Heimspiel gegen Vizekusen irgendwie einen redaktionellen Blackout hatten, so ist doch die zweite Halbzeit gegen die Fortuna zu loben. Da spielten sich die jungen Wilden aus der zweiten Reihe beim Glubb richtig in den Vordergrund. Die „MM“-Doppelspitze aus Mak und Mendler sorgten am Rhein für ziemlich Alarm im Strafraum der übernervös zerfallenden Elf von Edelfan Campino, der letztes Jahr nicht müde wurde zu betonen, dass seine Fortuna gegen Nürnberg immer die Punkte behalten würde. Unser Erzfan Holand Rornauer war vor Ort und brachte drei Nürnberger Tore mit! Hier sein Bericht!

Auswärts in Düsseldorf - Clubb erreicht am vorletzten Spieltag den Ausgleich zum 3:3

Kein schlechtes Ergebnis für den Auswärtssaisonabschluss! Jetzt könnte eigentlich Ruhe und Zufriedenheit einkehren. Eigentlich, aber wir sind ja beim Clubb, und drei Nürnberger Torschützen ohne Gegentreffer heißen noch lange nicht ein zu Null.

Die Anfahrt von Erlangen aus war gewohnt spannend, die Regionalbahn nach Nürnberg um 6.28 Uhr - eigentlich viel zu früh - hatte wegen Personen auf den Gleisen fast 30 Minuten Verspätung. So war es eine glückliche Entscheidung, eher aufzustehen und den früheren Zug auf der Dauerproblemstrecke Forchheim-Nürnberg zu nehmen, denn ich kam gerade noch rechtzeitig in der Noris an. Dort, von meiner erfahrenen und rüstigen Reisegruppe erwartet, die nächste Überraschung: Aus dem gebuchten ICE 1122 mit Reservierung im Wagen 1 wurde ein Intercity, der mit den Wägen ab 6 startete. Kein Problem, die Bahn denkt mit und die Reservierungen vom ICE Wagen 1-5 wurden in den IC-Wagen 7 und 8 verlegt. Dumm nur, dass das Zugbegleitpersonal erst ab Koblenz von dieser Entscheidung wusste. So fuhren wir auf nicht reservierten Plätzen und konnten an jeden Zustiegsort - die Schweizer sagen ja Bahnhof - hektische und genervte Menschen, darunter offensichtlich auch einige Sozialpädagogen und Lehrer beiderlei Geschlechts, beobachten, die ihre reservierten Plätze mangels Wagen nicht fanden.



Zwischendurch wurde natürlich die sportliche Taktik besprochen. Schnell war klar, wir müssen verlieren und dann bekommen wir am Abend von jedem Düsseldorfer in der Altstadt Freibier ausgegeben. Die Saison ist ja eh gelaufen und schön ist es auch wenn der Glubb durch Niederlagen gegen Düsseldorf und nächste Woche daheim gegen die Fischköpfe die Abstiegsfrage mitentscheidet. Die benachbarte Reisegruppe diskutierte dagegen die Frage, ob „wir“ zur WM nach Brasilien fahren. Sorgfältig wurden Pro und Contra abgewogen und was es sonst zu bedenken gibt. „Da müssen wir sehr vorsichtig sein, da wollen unsere Frauen mit“. „Mit unseren Frauen nach Brasilien, das ist ja wie Perlen vor die Säue“, wurde analytisch auf hohem Niveau durch die Jogi-Fangruppe diskutiert.

Mit 30-minütiger Verspätung wurde Düsseldorf erreicht, ohne zusätzliche Verspätung die Hotelzimmer an der Kö belegt und die proppenvolle U-Bahn, was tatsächlich eigentlich drei Strabo-Garnituren sind, geentert. Am Rheinstadion, zwischenzeitlich bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, ist kein Stadion mehr zu sehen. Die Massen laufen auf ein Gebäude zu, das aussieht wie ein gut verkleidetes Parkhaus oder ein Eigentumswohnungsklotz. Die Einlasskontrollen, wir waren nicht im Gästebereich, sondern füllten wie zahlreiche, geschätzt über 10.000, anderen Glubberer, die Nord und Westtribüne, waren schnell bewältigt. Danach ist man in einer Art „Turnhalle“. Der komplette Stadionaußenbereich ist eingehaust, mit gutem Blick auf die gläsernen Logen-Fressstationen. Irgendwie steril, sehr modern aber ohne Geschichte und Atmosphäre.



Genau rechtzeitig zum Warmmachen war endlich der Block 135 in dem Labyrinth gefunden, der Rheinländer findet wohl auch ohne sichtbare Beschilderung seinen Platz. Wie immer als unser Erster kam „Heiner“ Schäfer raus zum Warm machen und wurde freudig und aufmunternd von den Fans begrüßt, „Du Arschl…. halt halt amol wengstens an Bolln“ war der Tenor. Die Düsseldorfer fingen hingegen beim Warmmachen ihrer Helden mit dem Singen an. Trotz aller Sterilität, die Fangesänge sind im neuen, viel engeren Rheinstadion deutlich lauter. Schnell entwickelte sich ein Duell, gestartet von uns, „Hier regiert der FCN“ und fast genauso laut und klug sowie phantasiereich gekontert „Hier regiert Fortuna“. Während des Spiels sind die Fortunen Fans zwar laut aber ihr Repertoire beschränkt sich fast nur auf „Fortuna“ bzw. „Hei Fortuna“ und das ist halt zunehmend nervig.



Im Stadion wird das trinkbare und für uns wahrlich wie geschaffene Altbier Frankenheim ausgeschenkt, 3,80 Ömmers für 0,5l. Der Genuss dieses Stoffes wird allerdings durch Frankenheims patriotische Bandenwerbung „mein Herz schlägt für dich am Rhein… da kannst Du jeden in Deutschland fragen… F95 ist einfach nicht zu schlagen“ doch erheblich gemildert.



Zum Anpfiff ehrte die Düsseldorfer Kurve ihren Lumpi via Choreo für Insider. Lumpi ist kein Hund, sondern der Spieler Andreas Lambertz mit den Spruchbändern „4 Ligen… 10 Jahre… 295 Spielen“, großen Doppelhaltern und hoch gehaltenen Lumpischals. Dachte mir: „S’ gibt nur einen Marek Mintal!“ Dann wurde angepfiffen.




Es begann eine sehr fahrige Partie. Unser Clubb versuchte schnell zu spielen, doch meistens blieb es beim Versuch. Fortuna blieb ohne jegliche Chance. Lumpi machte ein Handspiel, der Schiedsrichter war im Gedanken beim Altbier, Pfiff nicht und unser Hanno Balitsch traf unbedrängt zum 1:0. Damit war die Eigentorbilanz ausgeglichen, bislang verzeichnete Düsseldorf zwei fremde Geschenk-Treffer, während Juanan, Latka und Lumpi höchst selbst die bisherige Düsseldorfer Eigentorführung in dieser Saison erzielten. 3:3 bei den Eigentoren ist also für den Düsseldorfer Aufsteiger kein schlechter Wert.

Der Clubb, der in Deutschlands Stadt mit den meisten Japanern, taktisch geschickt keinen Japaner - nicht mal Kiyo - einsetzte, hatte zwar Chancen, doch diese wurden leichtfertig vergeben oder durch unterirdisch sicheres Passspiel verschenkt. So ging es mit 0:1 durch Diego Balitsch in die Pause. In der Pause teilten sich ein Düsseldorfer und ein Nürnberger ein Pissoir: „Wenn wir für euch schon die Tore schießen, können wir auch gemeinsam in ein Becken rein pinkeln“. Fazit: Die Halbzeitergebnisse aus anderen Stadien waren spannender als die ersten 45 Minuten.

Fast könnte man schon sagen gewohnt überragend spielten unsere Helden in der zweiten Halbzeit. Wir suchen noch im Nachhinein verzweifelt nach dem Grund, was da wohl in der Kabine passiert ist. Halbzeitansprache durch Wiese, er werde bei schwacher Leistung alle Mobilnummern der Mannschaft auf Facebook stellen? Straftrainingsandrohung am Schmausenbuck durch Reutershahn? Bader mit der Drohung der Vertragsverlängerung für Pino? SMS von Maly, man werde in der nächsten Saison Quälix verpflichten? Oder fiel den Spielern siedend heiß ein, dass sie ja am Saisonende VOR Heckings Wolfsburg sein wollten?



Druckvoll, bissig-aggressiv (geht es für Düsseldorf eigentlich noch um was?), um jeden Ball kämpfend, schnell, direkt und trickreich kombinierend wurde eine Chance nach der anderen herausgespielt. Nach all den Chancen hätte Mendler fast einen Hattrick erzielt und „Roberdla“ Mak die Clubbtorschützenliste jetzt mit deutlichem Abstand alleine anführen können. Statt 8:1 traf aber nur der eingewechselte und als Linksaußen relativ starke Plattenhardt sowie Mak zu einem deutlichen Sieg des Glubbs. Wann haben wir eigentlich das letzte Mal auswärts drei Tore erzielt und nach dem 0:1 das Spiel zu einen 2:1 gedreht?



In der sehr starken Elf fiel „Mike the“ Frantz durch eine sehr kampfstarke Leistung, Roberdla durch viele tolle Dribblings, die man eigentlich von Esswein erwartet (leider aber nicht durch mehr Tore) und natürlich unser „Heiner“ Schäfer auf. Letzterer gewann alle entscheidenden Duelle gegen unseren Angststürmer, den früheren Födder Reisinger. Genial auch, als er kurz vor Schluss einen harmlosen Ball sicher fing und mit Ball zu Boden plumpste. Solche Safties sind im American Football üblich, in der Bundesliga eher nicht, bringen aber wertvolle Sekunden. Völlig unnötig, denn den Düsseldorfern zitterten eh die Knie und ein Tor hätten sie auch in 11 Stunden nicht erzielt. Ihnen lief einfach die Zeit davon, weil Nürnberg sich auf sein Bundesliganiveau besonnen hatte. Auch nennenswert: Dabanli, der durch seine rustikale Spielweise doch langsam an längst vergessene Spielertypen wie Andy „die Axt“ Wolf erinnerte.



Erstaunlich: Trotz der grandiosen Überlegenheit des Clubbs ab der 46. Minute geht kaum ein Düsseldorfer früher und nach dem Schlusspfiff wird die Mannschaft auch nicht ausgepfiffen. Oder war dies der F95-Fan-Respekt vor der Leistung des Clubbs? Die Mannschaft ging natürlich artig in die Kurve, bedankte sich kurz und Heiner gab das Zeichen zum Weg in die Kantine. Eigentlich zu Recht, wer Heiner in Hoffenheim auspfeift, die Mannschaft nicht anfeuert, dann daheim nach dem Leverkusenspiel unser Helden wieder auspfeift, braucht nicht erwarten, dass alles in Ordnung ist und dass groß mit der Kurve La-Ola-Wellen angesetzt werden. Etliche Fans haben dies in der dritten Hhalbzeit anders gesehen und trotz Auswärtssieg steht wohl der nächste Ärger mit den Fans ins Haus.



Erfreulich die Endergebnisse des Spieltags, Zwischenstände wurden im Stadion mit Rücksicht auf die Heimmannschaft nicht vermeldet, Hoppelhausen hat verloren und Färdd kommt endlich einmal in die Geschichtsbücher. 34 lauthals angekündigte Bundesligafeiertage und tatsächlich daheim 17 Totensonntage, der einzige Bundesligaverein ohne jeglichen Heimsieg. Ob man hier schon von einem Fluch im altehrwürdigen Ronhof sprechen kann?

In der dritten Halbzeit in der Altstadt gab es leider kein Freibier. Verdurstet sind wir trotzdem nicht. Im Brauhaus Schumacher war die Ernährung etwas sonderbar. Ein Gourmet-Teller entpuppte sich als geröstete Blutwurst, Wienerle und mehrere Bratwurstsorten auf Kraut mit Kartoffelbrei. Schön war der Brauhaus Tipp des Folgetags, das wäre was für uns gewesen, nämlich den Muttertags Lunch im Brauhaus.

Nach mehreren Lokalwechseln kam es zum letzten „Höhepunkt“. Am Fenster beim Spanier sitzend, konnte laut Pressemeldungen folgendes live verfolgt werden:
Kurz vor 23 Uhr sollen auf der Bolkerstraße "300 stark alkoholisierte Problemfans des 1. FC Nürnberg ohne erkennbaren Anlass gezielt die Auseinandersetzung mit der Polizei" gesucht haben, heißt es in einer Pressemitteilung der Ordnungshüter. Gesehen haben wir, dass etliche „Fans“ durch die Straße rannten, dabei Stühle und Tische umwarfen und einige dieser Gegenstände und Heizpilze gezielt in Richtung Polizei schleuderten. Diese, gut ausgerüstet, war aber auch nicht zimperlich. Was diese sinnlose Aktion in der Düsseldorfer Altstadt sollte bzw. wie mit so was die wahren Werte des Fußballs im Kampf gegen die Kommerzialisierung verteidigt werden sollen, verstehe ich nicht.

Roland Hornauer, Aufhübschung Ewald Funk



GLUBB: 27.04.2013, HOPPENHAUSEN – FCN 2:1

Weiter im vereinsinternen Abstiegs- pardon, Abrisskampf. Der Glubb präsentiert sich in Hoppelhausen wie Barfuß Galiläa. Starker Tobak für den Fan. Fährt hin wie unserer Roland, opfert Herzblut, Geld und Hingabe und bekommt wieder mal unsere Dauerkrankheit serviert: Verschlafen der ersten Halbzeit. Wie viele andere treue Fans war er auch enttäuscht. Und wenn dieser unzufriedene „Mob“ aus Auswärtsfahrern berechtigt sauer ist, fährt denen dann der Verein übers Maul. Jeder Arbeitnehmer musste sich bei schwacher Performance in der Arbeit schon mal einen geharnischten Anschiss anhören. Das gilt natürlich nicht für unsachliche Kritik unter der Gürtellinie, aber man sollte sich als Mannschaft trotzdem mal damit auseinandersetzen. Nicht über die Form, sondern wie schlecht die eigene Leistung war, die solche Kritik hervor ruft. Denn in manchen Gesellschaftsschichten ist der Ton nun einmal rau, und diese Leute zahlen auch Eintritt im Stadion...

GURKENGEKICKE IN DER KÄLTE BEIM „TRADITIONSVEREIN“

Hopp Hopp Hopp, Pferdchen lauf Gahopp!Da fährt Fan Ende April zu den Badenern, erwartet deutlich wärmere Temperaturen und liegt komplett daneben. Je näher man kommt, umso stärker regnet es und umso kälter wird es. In Sinsheim, beim sogenannten Traditionsverein waren es dann 6 Grad, bei kaltem Wind, also gefühlte 0 Grad. Auch unabhängig von den Temperaturen waren die Frühlingsgefühle schnell verflogen. Der Plan war, unseren netten Nachbarn aus Färdd zu helfen, wir verlieren also freiwillig das Derby und gewinnen anschließend gegen die Färdder-Mitbewerber um einen 2. Ligaplatz: Hoffenheim, Düsseldorf und Bremen. Doch der schönste fränkische Plan scheitert wie immer an den doofen Färddern. Diese haben sich wohl komplett auf uns verlassen oder wollte Tasmania Färdd wirklich den Rekord mit den wenigsten Bundesligaheimsiegen haben? Schließlich vergeigten die Färdder am Freitag wieder ihr Heimspiel und der schöne Plan war nutzlos geworden.

Im scheußlichen, mitten auf dem Acker stehenden modernen Sinsheimer Fußballtempel gab es eine Neuerung. Während des Aufwärmens wird der komplette Hintertorbereich durch ein riesiges Netz geschützt. Kurz vor Spielbeginn wird dieses in einen Korb verstaut und unter das Dach gezogen. Absolut überflüssig, weiß doch jeder dass unsere Clubbheroen beim Aufwärmen treffen und im Spiel dann eher das Stadiondach abschießen. Das einheimische Liedgut verstärkte dann die gefühlte Kälte. Zeilen wie „Lästereien und Neidereien, gehen uns am Arsch vorbei“ passen nicht zu Erfolgsfans die nicht einmal bei Abstiegsendspielen wie heute ihre Kleinarena füllen können.
 

„Unsere“ Ultras setzten voll dagegen und hingen ein Transparent auf „Derbyniederlagen kann man nicht schön reden“. Zusätzlich verblüfften sie die Badenser Landbevölkerung, indem sie komplett auf Anfeuerungen verzichteten und zum Stimmungsboykott zusätzlich jeden Ballkontakt unseres überragenden „Heiners“ mit einen Pfeifkonzert begleiteten. Das sind halt echte Fans und tolle Unterstützer. Schade, dass es doch noch viele andere Clubberer gab, die Anfeuerten und das eine oder andere Mal „Ultras wir hören nichts“ riefen.

 
Beim Einlaufen wurden erstaunlich viele Fahnen geschwenkt. Mehr Fahnen als Hoffenheim Einwohner hat oder „Hurra, hurra, das ganze Dorf ist da“ (dank an Christina für dieses Zitat). Sogar eine Fahne eines Audi-Autohauses wurde geschwenkt. Wäre doch was für unsere Nachbarn im Ronhof, eine Trollifahne zu schwenken!

 

Der Stimmungsboykott unserer freundlichen und für andere Meinungen immer offenen Ultras war unnötig. Unsere Helden spielten so, dass nach 19 Minuten jegliche Stimmung flöten ging. Plattenhardt knüpfte an seine unterirdische Leistung in Augsburg an und über rechts kam ein gefährlicher Angriff der Hoffenheimer nach den anderen. Es war überraschend, dass erst nach elf Minuten das 1:0 fiel und in der 19. Minute erst das 2:0. Das hätte schlimmer werden können, als wie bei den Bauern!


Beim zweiten Tor verharrte Heiner bei einer langen, langen Flanke auf der Linie, Balitsch tauchte ab und Salihovic bekam ein Tor somit geschenkt. Ansonsten glänzten unsere Helden durch Fehlpässe über Fehlpässe. Und der eingewechselte Goalgetter: Holterdiepolter und die Kugel sind total verschiedene Welten, die einfach nicht zusammen passen. Heiner, angetrieben durch das Pfeifkonzert, machte durch rasche Abwürfe das Spiel viel zu schnell für unsere überforderten Rastellis. Nur wenn Heiner weit abschlug konnten wir wenigstens das Mittelfeld überbrücken.

In der 58. verwandelte Simons einen Elfer, Casteels zog rechtzeitig seine Birne ein und die Traditionself bekam das Nervenflattern. Unnötig, das Spiel hätte bis zum 1. Mai gehen können und unser Clubb hätte keinen weiteren Treffer erzielt. Nachdem Augsburg gewonnen hatte ist Tasmania Färdd rechnerisch endgültig  abgestiegen, die Nachbarschaftshilfe beim Derby war damit also völlig unsinnig.



Roland Hornauer (der ausdrücklich versichert, kein Geld dafür erhalten zu haben, um freiwillig nach Sinsheim zu fahren.


UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: DERBY GECHEN KRÄUTER FÜRTH, 28.04.2013

Es geht ja aus Sicht der treuen Fans überhaupt nicht, wenn man ein Derby im eigenen Stadion vergeigt. Was aber überhaupt nicht geht, ist zwei Derbys zu versemmeln. In den ersten Minuten hatten beide Mannschaften die Hosen voll, aber nur die Fürther haben sich den Allerwertesten abgeputzt und ein Derby gespielt. Aber so ist es halt wie immer: Wenn der Glubb die ersten zehn Minuten so gespielt hätte, wie die letzten, wären sie Matchwinner gewesen. So geht der Sieg an die Westvorstadt, und die jetzige Mannschaft hat ihren Kredit bei den Fans wohl sowas von verspielt...
Könnte man jetzt mal der Mannschaft vorsingen...
Nach zwanzig Minuten wurde die Körpersprache unserer Herren schon grenzwertig. Wie die Entscheidungen des Schiedsrichters, der oft zu kollektiven Augenrollen beim Publikum führte. In der 60. Minute wünschte ich mir dann sehnlichst, der Himmel würde sich auftun und Andy Wolf würde herabsteigen und retten, was zu retten ist. Aber an manchen Tagen ist das Tor halt einfach vernagelt. Da müsste halt die beim Glubb nicht mehr vorhandene Brechstange her.

Könnte uns jemand bitte den Pekhart abkaufen? Und jemand Herrn Kyotake fragen, ob er es eigentlich bemerkt, wenn 40.000 Zuschauer gerade zur Kernschmelze übergehen, weil er bei Rückstand in der 70. Minute immer schön langsam zur Eckfahne schlendert. Und hoffentlich erzählt Gebhardt der Mannschaft, wie es im Block war...

DIE KOLUMNE ENDE APRIL, DER WAHRE GLUBB
TSCHÜSS EUROPAPOKAL!


Was für bewegte Wochen im April 2013. Da schaffte es der Glubb doch tatsächlich in zwei Spielen rekordgespickte Sensationen zu präsentieren, und alles in zwei weiteren Spielen wieder bis auf die Grundmauern einzureißen. Fangen wir mit der tollen Aprilhälfte an.  

Da war unser Polizist mit seinem Geldverein aus Golfsburg zu Gast in seiner alten Wirkungsstätte. Bereits zur Pause führte das grüne Zeug aus Westfalen mit 0:2. Zum einen traf dieser schnöde Brasilianer, zum anderen der Balkankicker I. Olic von der Bauern-Resterampe. Dann passierte das unfassbare. Der Belgier Timmy „Brehme“ Simmons zimmerte per Direktabnahme das Tor des Monats zum Anschlusstreffer in den Kasten, der Ball war wahrscheinlich sogar zu schnell für die Geschwindigkeitsmessung. Der Polizist tobte, denn auch er hätte gerne den belgischen Immobilienhai für ein letztes Amtsjahr vor der Frühpension und dem Rekord „ältester Bundeligaspieler“.

Auch Kyo hätte er sicher gerne, denn der tat, was er besonders gut kann und zirkelte einen Ball genau zu Zlatan Nilsson, der zum Unentschieden und Punktgewinn abrundete. Wann hatte der Glubb das letzte Mal zwei Tore aufgeholt? Das muss vor der Währung gewesen sein!

Gegen Tuchels Matchplan-Kicker passierten dann ebenso Wunder. Pino kassierte nach einem Schubser nicht einmal eine gelbe Karte, sondern „nur“ einen Elfer. Anschließend ein zweites Wunder, als Heiner „Elferkiller“ Schäfer den eigentlich unhaltbaren Elfer durch heftiges Pusten am Tor vorbei lenkte. Auch wenn der Glubb mal wieder pennte und Mainz überraschend in Gleichstand ging, sorgte Zlatan Nilsson für die glückliche Führung und den Endstand durch Doppelpack.

Dann kippte die Stimmung. Dahoam in der Arroganz-Arena war die Mannschaft auf seltsame Weise nur Begleitschutz für das Starensemble aus Erding-Süd und blamierte seine rührigen Fans, die Polizeikessel zum Trotz und zu erwartender Packung trotzdem tüchtig Geld ausgeben und auch noch jedes Mal freiwillig nach Schleißheim-Süd fahren. Seltsam unmotiviert das alles, nur Timm Klose konnte nach einer Gehirnerschütterung nur durch Heiner S. vom Feld gezogen werden, so motiviert war der Schweizer und wollte um alles in der Welt weiter spielen.

Und dann kam das wahre Derby. Man darf als Glubberer nicht gegen die Westvorstadt verlieren, vor allem wenn man vorher so großkotzige Sprüche fährt, wie manche Glubberer. Man darf aber erst Recht nicht zweimal gegen Zirndorf Ost verlieren, bei allem guten Willen des Schiris mit seinem seltsam grenzdebilen Gepfeife dazu, den Abstieg von Tasmania Hack noch etwas hinaus zu zögern. Das Verlieren gilt als Hochverrat, und wird mit wochenlangem Dauerbashing über Motzbuch, Twitter und alle sonstigen Kanäle nach dem Spiel geahndet. Es gibt Tage, da will der Ball einfach nicht drin sein, auch wenn J.B.O. es auf ihrer neuen Platte anders behaupten. Liebe Mannschaft ihr habt alles verspielt an Kredit von Euren Fans, die tapfer 15.000 EUR für eine Choreo sammeln, was einer von Euch hingegen in der Woche verdient. Schande, Schande, Schande über Euch!

Ewald Funk

UNSER SEMPFT: 13.04.2013, BAUERN - FCN: 4:0

Ich kenne ja jemanden, der am Samstag Geburtstag hatte, Glubberer ist und sich zumindest über eine anständige Partie gefreut hätte. Als Fazit kann man eigentlich nur das selbe schreiben, was beim letzten Auswärtsspiel in der Arroganz-Arena passiert ist. Unsere Helden hatten schon beim Anstoss die Hosen voll, das war kein würdiges Geburtstagsgeschenk. Keiner wollte den Ball haben und man gab dem Gegner gleich von Anfang an das Gefühl, ein willkommener Sparringspartner für eine Galademonstration zu sein, wie man Torjubel möglichst öffentlichkeitswirksam zelebriert.

Draufgehauen wurde ja genug auf die Mannschaft, also lassen wir das mit einem Spielbericht und begeben sich auf die Suche nach den positiven Eindrücken.

Da der FCN höchstwahrscheinlich nicht absteigt dieses Jahr, begänne jetzt eigentlich die Zeit für heimlich abwanderungswillige Spieler, sich zu präsentieren. Das gelang jedoch keinem der Spieler auf dem Platz, ist also positiv zu sehen. Nach dieser Vorstellung sank der Gesamtmarktwert der Glubbmannschaft wahrscheinlich genauso rapide, wie momentan der Goldpreis.

Toll auch die Leistung des Schiris Weiner, denn der sonst so oft gescholtene Unbayrische machte eigentlich alles richtig, und pfiff überlegt und fair. Auch Mike Frantz überzeugte für kurze Zeit und war nur durch eine Notbremse zu stoppen. Leider rettete der Bauern-Ersatzkeeper Starke durch eine sehenswerte Seitengesichtsabwehr seine Mannschaft vor dem drohenden Ehrentreffer beim darauf folgenden Elfer durch Simmons.

Warum schreibt eigentlich jeder, die Glubberer waren nicht motiviert gewesen? Also Timm Klose war sowas von motiviert, dass er nur durch Käptn Schäfer gehindert werden konnte, nicht mit Gehirnerschütterung weiter zu spielen. Und Kyotake nutzte seine Fernsehzeit auch durch einige kluge Dribblings, bevor er in der Regel durch drei Bauern in die Zange genommen wurde, die ihm das Spielgerät gleich wieder weg nahmen. Das war eigentlich die Taktik des Glubbs immer...

Pino kommt in der Rolle des Glubb-Dinos nicht zurecht und will einfach wieder heim nach Argentinien. Anders sind seine ständigen Schnitzer wohl nicht zu erklären. Nicht mal mehr Lust aufs wirkliche Derby gegen Buch-West nächsten Sonntag hatte er, den Gefallen eines angekündigten Kurzurlaubs auf der Tribüne tat ihm dann Weiner durch die zehnten gelbe Karte für Javier. Weiner tat somit auch vielen Kritiker des Gauchos einen Gefallen und so wird Plattenhardt wohl gegen die fahnenlosen Westvorstätter antreten. Könnte also ein Glücksfall für diesen sein, wenn er seine Chance nützt.

Michael Wiesinger hingegen beschönigte nichts und machte durch einen sehenswerten Auftritt im aktuellen Sportstudio wieder viel wett in der positiven Außendarstellung eines Vereins, die an diesem Spieltag wohl arg gelitten hatte. Nicht nur Glubbfans hatten nach dem Spiel nämlich die Vermutung, daß die Mannschaft das Match bereits von vorne herein abgehakt hatte.

Wenn da nicht die blöde Vermutung wäre, dass die Mannschaft auch das Heimderby gegen die "Blödel aus Fädd" mal wieder vergeigen wird, denn die haben nichts zu verlieren am Sonntag und warten nur darauf, uns noch einmal ein Bein zu stellen, bevor sich Kräuter-F in die zweite Liga verabschiedet.

Ich würde gegen die Westvorstadt an Wiesehahns Stelle mit der B-Elf antreten, das hat doch für die Bauern am Sonntag gegen den Glubb auch funtkioniert, oder?

EF



UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: ZEN-FUSSBALL, ERGEBNISORIENTIERT UND EFFEKTIV. 07.04.2013, FCN-MAINZ, 2:1.

Zwei unterschiedliche Trainertypen treffen aufeinander, auch zwei völlig verschiedene Mannschaften mit völlig unterschiedlichen Zielen. Mainz schielt nach Europa, der Glubb will sich einfach endlich aller rechnerischer Abstiegssorgen entledigen. Geträumt wird in der Noris nur hinter vorgehaltener Hand. 5 Punkte als Richtschnur aus den drei Spielen gegen die Tuchel-Truppe, die Bauern und Tasmania Braunsbach-Süd wären laut Kollegen Shultzie fein. Und plötzlich sind seit Sonntag, also dem ersten Spiel hiervon 3 schon erledigt! Und das obwohl die gegnerischen Fans gleich Konfetti in den sonntäglichen Himmel warfen, um die Götter des Auswärtssiegs gnädig zu stimmen. Half nichts, denn die Rheinhessen haben vielleicht Ungarn, Risse oder die üblichen Quoten-Öheimer, aber halt keinen Heiner oder Zlatan.

Trainer Tuchels Matchplan ging nicht auf. Das heilige Papier wird von Tuchels Assistenten auf der Bank geführt. Hatte eigentlich schon mal jemand die Idee einer Minikamera zum ausspionieren desselben? Der Glubb machte das Gegenteil vom Volksburg-Spiel. Nicht eine schlechte und eine gute Halbzeit, sondern zwei, hüstel, bescheidene. Aber das sah nur so aus. Denn die ansonsten konterstarken Mainzer kamen kaum über das Mittelfeld hinaus, und schafften es auch nicht, wie sonst in den ersten zehn Minuten gleich zwei spielentscheidende Tore zu erzielen.

Nicht einmal, als ihnen der heftig um sich schubsende Pinola Schützenhilfe gab, und sich komischerweise nicht einmal Gelb oder Rot abholte, sondern „nur“ einen Elfer. Doch dann kam die Stunde von Elfmetertöter Heiner Schäfer. Er war spielbestimmend. Allein durch seine mächtige Präsenz schoss Mainz am Tor vorbei, später schenkte er bei einem Karnevals-Konter den Mainzer ein Tor durch zu forsches Herauslaufen. Sie wiegten sich sicher, doch der vorher schon erfolgreiche Zlatan hatte schon heimlich was dagegen. Dann schießen wir halt noch eins!

Unser neuer Torjäger Zlatan Nilsson kommt beim sogenannten Wiesehahn-System nämlich aus der Abwehr. Bei kaum einem Verein schießen ausnahmslos die Verteidiger die Tore. Feulner, Simmons, Klose, Nilsson. Denn die lassen sich im normalen Spielfluss immer weit zurück fallen und gehen bei den gefürchteten Standards nach vorne, haben keinen direkten Gegenspieler zugeordnet und vollstrecken dann nach exakten Vorlagen durch unseren japanischen Standart-Hausangestellten Kiyo. Einmal eine chirurgisch präzise Ecke, einmal Freistoss nach der alten japanischen Weisheit „Zen-wa isoge.“ (was soviel heißt wie "Gutes ist am besten gleich getan."), und schon war Mainz mit etwas Zeitschinderei in den letzten Minuten geschlagen.



Trainer Tuchel packte seinen Matchplan, das Strategiepapier und die einstudierte Siegesansprache für Sky wieder ein und ging. Er, der junge Fussballtheoretiker und Einpeitscher von der Sorte Seitenlinien-Hampelmann hatte gegen das stille Kollektiv Reuterswiese verloren. Wobei vor allem Wiese massig Symphatien erntet, weil er nicht nur die Mannschaft besser motiviert als der Polizist, sondern auch noch Serien und Punkte liefert. Einfach nach der alten japanischen Weisheit „Die Wissenden reden nicht, die Redenden wissen nicht.“. So gesehen, hat Schweigsamkeit nur Vorteile.

Ewald Funk

So, und hier raus aus dem 5er Block und hinein in der 9-11er Block, wo unser Kollege Horny Hornauer wegen der ständigen Fahnenschwenkerei langsam das Gefühl nicht los wird, das er und seine grauen Panther von den Zigarettenbürschle aus dem Block gedisst werden sollen.



GLUBB: 07.04.2013, FCN-MAINZ, 2:1
Zerstört der Narrenverein aus Mainz schon wieder unsere Träume von Europa?


Klar. Nach acht ungeschlagenen Spielen in Folge, einer unglaublichen Heimserie, haben wir eigentlich schon einmal daheim verloren, wird natürlich beim Clubb über mögliche internationale Spiele diskutiert. Europaleaque-Quali bedeutet kein Urlaub im Juli, erste Runde Bukarest, zweite Runde Rom, in Kopenhagen schellt das Telefon.... So schnell kommt Fan ins Träumen, doch dann kommt ja Mainz.
 
  Die Narren waren bislang fast immer unsere Spielverderber. Vor fast genau zwei Jahren, auch an einen Sonntag den 24. April 2011 musste ein Heimsieg gegen Mainz her, um die Europaträume etwas realistischer zu machen. Es gab ein torloses Unentschieden und unsere Träume waren weg.
 
Angesichts dieser traumatischen Erfahrung machten sich trotz Osterferien und Frühling, das ist die Jahreszeit wo das Bier schneller getrunken werden muss, weil es sonst warm wird, nur 35.082 Zuschauer in unser Stadion, das eigentlich jeder anders nennt.
 
Dort tobte mit neuer Schärfe der Schwenkfahnenkampf in unserem Block vor uns. Seit Beginn der Rückrunde werden in den „Stimmungsblöcken“ die großen Schwenkfahnen fast ohne Unterbrechung geschwenkt. Die Blöcke heißen jetzt auch Sichtbehinderungsblöcke. Seitdem gibt es viele, massive, aber wirkungslose Fanbeschwerden. Die Ultras reagierten darauf in ihrem Flyer beleidigt, nach dem Motto „besoffene, stimmungstötende Altfans pöbeln“. Am Sonntag wurden dann vor dem Spiel gegen Mainz im Block 911 Unterschriften gegen die Schwenkfahnen gesammelt. Parallel versuchen die Ultras einen größeren Blockwechsel zu organisieren. Natürlich wurde genau auch diese Idee „Blockwechsel“ durch ständiges Fahnenschwenken unterstützt.

So konnte man nur zwischendurch einen Blick auf das spärliche Mainzer Fanhäuflein werfen. Die spielen in Sachen Auswärtsfahrer in einer Liga mit Hoffenheim, Wolfsburg, Augsburg und Erlangen Süd. Leverkusen hat dagegen inzwischen schon fast eine tolle Fankultur. Nachdem immer mal wieder der Blick auf den Rasen möglich war, fiel auf, dass die Mainzer mit doppelten Trauerflor spielten. Praktisch diese Trikots: Wenn einer gestorben ist, wird der Flor einfach auf einer Seite überklebt.

Mainz begann ohne Ivanschütz und ließ damit erstmal den lang eingeübten Spruch, den häufig skandierten, „Ivanschütz – Sohn einer Hure“, fieserweise ins Leere laufen. Unser Clubb spielte scheinbar mit einer Art Frühjahrsmüdigkeit in den Knochen und dies ganz ohne Frühjahr. Anders ausgedrückt, der Clubb spielte mit der erfolgreichen Schalker Taktik, machte nichts und ließ viele gegnerische Chancen zu. Sogar einen Elfmeter schenkte „Pino“ Grigio den Mainzern.

Doch der Mainzer Adam Szalai dachte sich, bevor unser Heiner seine sagenhafte Bilanz - ein gehaltener Elfmeter bisher - verbessert, semmel ich lieber vorbei. Dank Szalai und vieler weiterer leichtfertig vergebener Chancen sowie einigen guten Paraden Heiners ging es mit 0:0 in die Halbzeit.

Diese wurde zur Derbyvorbereitung der nächsten zwei Spieltage genützt. Und abwechselnd „Tod und Hass den Kleeblatt Färdd“ und „Tod und Hass den FCB“ angestimmt. Die 2. Halbzeit war eine nahtlose Fortsetzung der ersten, bis sich in der 54. Minute unser Goalgetter „Pele“ bzw. „Zlatan“ gerufen, aufraffte und bei einem Kiyo-Freistoss sich hoch wuchtete und zum 1:0 einköpfte.

Nicht einmal drei Minuten später holte unser Clubb den ersten Eckball. Weitere drei Minuten später, sorgte der frühere Färdder und immer noch doofe Nicolai Müller zum mehr als verdienten Ausgleich für Mainz. Wäre ein glückliches Unentschieden für uns gewesen, nur haben wir halt eine Torfabrik.

In der 69. schoss Kiyo eine Ecke und Pelé Nillson zeigte, dass er auch mit dem Fuß treffen kann. Sein zweiter Treffer machte ihn mit jetzt sagenhaften fünf Treffern zu unserem alleinigen Torschützenkönig. Der Clubb ist also der einzige Bundesligaverein, der einen Mintal in der Innenverteidigung hat.



Ansonsten gab es, auch dank der Schwenkfahnen, nicht mehr viel zu sehen. Unser alter Bekannter Eric Maxim Choupo-Moting wurde eingewechselt und bewies, dass es kein Fehler war, ihn nicht dauerhaft zu verpflichten. Zur großen Freude der Clubbfans wurde Ivanschütz auch noch eingewechselt und der eingeübte Spruch konnte jetzt endlich berechtigt gerufen werden. In der 88. Minute, jetzt bei plötzlich einsetzendem Sonnenschein, wurde noch Holter-die-Polter eingewechselt, klärte umgehend gegen „Pino“ Grigio, der auf das Mainzer Tor stürmte, machte anschließend ein grobes Foul gegen einen Mainzer, erhielt Gelb und machte deutlich, warum es besser ist, wenn er als frisch gebackener Vater besser die Bank wärmt oder Windeln wechselt.

Endlich war das Spiel vorbei und der Clubb siegte wie schon gegen Schalke sehr glücklich. Für viele Fans ist der neue Trend beängstigend, schlecht spielen und gewinnen. Ist ja fast wie bei den Nordösterreichern. Dort nächste Woche gewinnen und wir wären Bayerischer Meister 2013! Zum Schluss wurde dann nach der erneuten „Die Legende lebt“ noch das Europapokallied erfreulich laut angestimmt.

Roland Hornauer

 

STIMMEN ZUM SPIEL:

Markus Feulner: "Der Sieg war heute sehr glücklich. ... Rechnerisch können wir immer noch absteigen. Deshalb wollen wir jetzt erstmal die 40 Punkte schnellstmöglich voll machen, dann können wir über andere Dinge reden."

Per Nilsson: "Ich bin sehr froh, dass ich heute zwei Tore machen konnte, so etwas gelingt einem Innenverteidiger nicht jeden Tag. ... Wir sagen Hiroshi Kiyotake immer, dass er konzentriert bleiben soll, weil seine Standards ein Spiel entscheiden können. Das ist eine Waffe. Wir wollen jetzt so schnell wie möglich 40 Punkte sammeln und haben ein schweres Auswärtsspiel in München vor uns."

Alexander Esswein (auf Glubb TV): "Ich tu mir zwar heute schwer, mich mit dem Sieg anzufreunden, weil wir in so vielen Bereichen schlechter waren als der Gegner, aber morgen interessiert das keinen mehr, wir haben gewonnen und sind sehr glücklich über die drei Punkte."


31.03.2013: VFL VOLKSBURG - GLUBB, 2:2

So langsam stellt der Glubb sämtliche ehernen Gesetze auf den Kopf. Eins davon ist, dass die Nürnberger einen Zwei-Tore-Rückstand nie aufholen. Das Gegenteil passierte vor fünf Jahren zum letzten Mal, diesmal wurde das ausgerechnet in Heckings neuer Wirkungsstätte vollbracht. Beängstigent! Wo kann man denn da noch seine fränkischen Schwarzmaler-Tugenden ausleben.
Gleich nach wenigen Minuten gelang dem Geldverein mit der kadermäßigen Deluxe-Ausstattung ein sehenswertes Freistoßtor durch den schnöden Brasilianer. Dann traf auch noch der Balkan-Stürmer aus der Münchener Resterampe, Ivica olic zum 2:0, kurz vor der Pause hatte Patrick Helmes, das phlegmatische Ewig-Talent fast noch das 3:0 geschafft, aber der Fußballgott legte einen Pfosten dazwischen. Immerhin hatte Esswein gleich nach dem Eröffnungstreffer noch eine sehenswerte Konterchance. Über den Torwart gelupft, hätte das fast postwendend den Ausgleich bedeutet.

Was immer da auch in der Pause in der Kabine passiert ist, man sollte es wiederholen. Mit einem Taktikwechsel wechselten Wiesehahn den vorderen Innenverteidiger Tomas Pekhart für Frantz ("Heckings Spruch habe ich nicht vergessen") ein, und zog Esswein an die Flanke. Noch viel rigoroser war aber die Motivation der Mannschaft. Sie spielten plötzlich richtig ansehnliches Tikitaka, waren bissig wie zu besten Hecking-Zeiten, mit dem Unterschied, dass ihnen teilweise göttliche Spielzüge glückten und die Mannschaft sich auch noch selber belohnte.

Das Tor des Monats zimmerte dann Timmy "Brehme" Simmons mit einer 200 km-Hitzlsperger-Gedächtnis-Direktabnahme in die Maschen. Der Ball lag wahrscheinlich außerhalb der Meßgeschwindigkeit. War aber drin. Simmons hatte sich wohl daran erinnert, dass Hecking ihn ja zu gerne gekauft hätte für seinen Millionärshaufen. Einen Samurai wie Kyo hätte er ja sicher auch gerne, denn der zauberte eine seiner gefürchteten "Die Morgensonne küßt die Kirchblüte"-Freistossflanke direkt vor das Tor, wo dann der Vollstrecker Pelle Nilsson den Ausgleich markierte.

Somit sind wir nahe an den geforderten 40 Punkten, lassen unsere tolle Mannschaft hochleben und verabschieden sich so langsam aus dem Abstiegkampf mit einem Gruß an Tasmania F. Hoffentlich wird die Mannschaft jetzt nicht satt und läßt kurz vor der ziemlich sicheren Meisterschaft der Bauern die Saison nicht noch genügsam ausschwingen. Wozu brauchen wir auch Stürmer, wenn unsere Verteidigung die Tore schießt?

Ewald Funk

UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: 1. FCN GECHEN SCHALE 04, 3:0 AM 16.03.13

So langsam wird einem die Glubb-Schale-Fanfreundschaft wieder symphatisch. Wo man sich früher auf die Schulter klopfte und brav die Punkte an die Champignons aus Herne-West abgab, ist es heute anders herum. Man klopft sich auf die Schulter und die Punkte bleiben da, wo sie hingehören. Zuhause. Die Ruhrpöttler haben aber auch eine tolle Mannschaft! Kunstfertig zeigten sie, wie man hintereinander immer genau auf Pfosten oder Heiner Schäfer trifft. Haste Scheiße am Fuß haste Scheiße am Fuß! Der Glubb hingegen wird immer unheimlicher.

Tolle Choreo inklusive blauem Himmel: Schale und der FCN!

Jährlich folgt einer bescheidenen Vorrunde der fussballerische Frühling im meteorologischen Frühling. Dieses Jahr aber gelingen ganz neue taktische Winkelzüge. Plötzlich glücken z.B. das schnelle Umschaltspiel, am Samstag wurde sogar ein paar Minuten zum Schluß hin spanisch ohne Mittelstürmer gespielt und Konter werden neuerdings auch noch clever verwandelt. Bisher noch nie gesehen: Rechtsaußen und der rechte Verteidiger tauschen blitzschnell den Posten, der Laienbeobachter konnte oft nicht genau erkennen, ob Balitsch oder Chandler nun verteidigen oder stürmen.

Ganz besonders freut uns aber das kalt wie ein Fisch vollstreckte Abstaubertor von Mike Frantz, der aus Freude über sein Tor nach vorher ganz viel Scheiße am Fuß aus Dank gleich die Eckfahne küsste, und zwar etwas rustikal volley mit der Fußspitze. Traumhaft auch die Vorlage von unserem Vorneverteidiger Tomas Pekhart, der perfide ein Rückwärts-Tor a'la Ibrahimović geplant hatte, Markus Feulner schnappte sich den Ball in der Luft aber irgendwie mit der Brust und vollstreckte gegen Hildebrand ebenso eiskalt wie später auch Esswein beim Konter. 3 Tore, 3 Punkte und am besten das gleiche nach der Länderspielpause wünschen wir uns! Doch jetzt zum Schultzie-Bericht:


Kaiserwetter auf dem Weg zum Stadion: Fahrt ins Blaue...

1. FCN VS. SCHALE 04, 3:0 (16.03.13)

Glubb gegen Gelsenkirchen. Das bedeutet Fanfreundschaft, Volksfeststimmung im Stadion, Vereine mit langer Tradition, aber seit Jahrzehnten ohne Meistertitel. Aber war da nicht noch etwas? Ach ja, das grandiose 4:1 im Heimspiel der vergangenen Saison, als ein alles überragender Didavi die Knappen fast im Alleingang aus dem damaligen Isigreddidschdadion schoss.
 
Nun, seitdem hat sich einiges geändert, die Trainer heissen nicht mehr Hecking und Stevens, unsere Spielstätte firmiert nunmehr als Grundig Stadion und vorgenannter Daniel Didavi kommt im Ländle einfach nicht mehr auf die Beine. Entsprechend skeptisch schienen wohl auch die Fans zu sein, denn es wurden beiweitem nicht alle verfügbaren Karten verkauft.
 
Und die gesunde Skepsis setzte sich denn auch nach dem Anpfiff fort, zu tonangebend waren die blau-weissen, zu statisch und verschreckt die weinrot-schwarzen. Es hätte sich wohl niemand ernsthaft beschweren können, hätte die Anzeigentafel nach 30 Minuten einen Spielstand von 0:2 oder gar 0:3 verkündet. Doch das Unvermögen der Schalker Angreifer im Verbund mit Käptn Schäfer und dem fränkischen Fußballgott in Form des ovalen Aluminiums verhinderten einen eigentlich verdienten Rückstand und machten es möglich, dass Tomas Pekhart in der 31. Minuten einen Ball mit dem Rücken zum Tor äußerst sehenswert in den Lauf von Markus Feulner verlängern konnte. Dieser degradierte Matip und Höwedes zu kleinen Schuljungen, nahm den Ball mit vollem Körpereinsatz - und nein, das war keine aktive Bewegung der Hand zum Ball, daher auch kein zu ahndendes Handspiel! - mit und netzte mit einem satten Flachschuss ein. 1:0, der Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt! Die konsternierten Knappen versuchten nun postwendend eine entsprechende Antwort zu setzen, doch schienen sie ihr Zielwasser im Mannschaftsbus vergessen zu haben.


Da hingehen, wo die Fans sind: Simon D. aus N. im Auftrag der Bundesagentur, vom Stadionbetreiber aus gab es aber leider blaue statt rote Jacken als Leihgabe. Gut, dass nicht Hoppenhausen zu Gast war!
 
In der Halbzeit stellte das Trainerduo Reutinger bzw. Wiesehahn um, ließ Pekhart in der Kabine, brachte dafür den schnellen Mike Frantz und stellte Esswein in die Zentrale, sozusagen als sogenannte "falsche 9". Grund war die Vermutung, dass Schalke jetzt aufmachen würde, was man mit geballter Kontertaktik beantworten wollte. Und diese Rechnung ging, gerade im Nachhinein betrachtet, mehr als nur auf. Nach mehreren erfolglosen Versuchen der Schalker, den Spielstand auszugleichen, hätte nach etwas mehr als einer Stunde Kiyotake nach einem herrlichen Pass von Esswein lediglich auf den mitgelaufenen Frantz passen müssen, doch vergab er da noch eigensinnig. Was sich im Gegenzug fast gerächt hätte, doch Raphael Schäfer war einmal mehr auf dem Posten und machte deutlich, dass der Fauxpas in Augsburg wirklich nur ein Ausrutscher war. Doch 2 Minuten später war es dann soweit, Esswein tankte sich gegen Bastos durch, ignorierte dessen Versuche ihn umzureißen und beendete seinen Sprint mit einem humorlosen Schuss ins kurze Torwarteck - 2:0, die Vorentscheidung.
 
Damit war der letzte Widerstand auf Schalker Seiten gebrochen. Mike Frantz freistehend vor Hildebrand und Kiyo mit einem Jan-Kristiansen-Gedenkschuss, der die Latte streichelte, vergaben noch, aber als Kiyo dann Iron Mike mit einem Außenristpass steil schickte, ließ dieser den zögerlichen Hildebrand aussteigen und setzte den Schlusspunkt zum 3:0 Endstand. Wieder ein Heimsieg gegen Schalke, wieder mit 3 Toren Differenz!
 
Was bleibt nun nach diesem Spieltag? Zum einen die Erkenntnis, dass der Ruhmreiche sich unter dem Trainerduo Wiesinger/Reutershahn spielerisch und auch taktisch weiterentwickelt hat. Plötzlich kann man davon sprechen, dass der FCN eine lange nicht gesehene Effektivität an den Tag legt, gleich die erste sich bietende Chance zur Führung verwertet. Dazu wurden die Serien von 7 Spielen in Folge ungeschlagen, sowie seit 10 Heimspielen in Folge ohne Niederlage fortgesetzt. In der Rückrundentabelle thront man auf einem 4. Rang, was ein deutlicher Trumpf des Trainerduos in Sachen Vertragsverlängerung ist. Und - nein, wir verfallen jetzt nicht in Größenwahn - die Tatsache, dass der zur Champions League Quali berechtigende Rang 4 nur noch 5 Punkte und 4 Tore entfernt ist, der Relegationsplatz bereits 10 Punkte.
 
Bleibt also noch ein frommer Osterwunsch, so kurz vor der Länderspielpause. Und dies wäre ein dreifacher Punktgewinn im kommenden Auswärtsspiel am Ostersonntag bei VW Golfsburg. Der zuletzt zweimal groß auftrumpfende Alex Esswein dürfte da gleich doppelt motivert sein, geht es doch gegen den Ex-Trainer, der ihn im Herbst vor versammelter Presse zum Prügelknaben gemacht hatte... Seien wir gespannt und drücken die Daumen!

Shultzie

 

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GLUBB GECHEN FREIBURCH: UNSER SEMPFT

Von acht vergangenen Spielen hat der Glubb nun sechs unentschieden absolviert. Als nackte Tatsache kann hinter einem Unentschieden neben einem Pünktla auch ein tolles oder ein langweiliges Spiel stehen. Wenn sich zwei Mannschaften ein spannendes 4:4 erkämpfen ist das vom Unterhaltungswert riesig und man freut sich über das Pünktla. Wenn sich aber nach einer endlosen Folge von grauen, sonnenlosen Tagen am ersten, wirklichen Frühlingstag nur 38.000 Zuschauer ins Frankenstadion verirren, dann traut der Gelegenheits-Stadiongänger seinem Heimverein wohl nicht allzu viel mehr als ein rumpeliges 1:1 zu.

02.05.2013, FCN - FREIBURG, 1:1

Der nächste Gegner steht gerade auf dem Relegationsplatz, heißt Augsburg und hat sich jetzt klammheimlich auf sieben Punkte an den Glubb heran gepirscht. So langsam sollten wir uns also auf verschärften Abstiegskampf einstellen. Nach Abstiegskampf sah die Rumpelpartie am Samstag gegen die Überraschungsmannschaft aus dem Breisgau aber nicht aus. Nach Niederlagen suchen Blogger, Journalisten und Hobbyschreiber wie wir ja normalerweise einen Schuldigen für die Pleite. Mittlerweile sucht das Umfeld beim Glubb sogar nach einem Unentschieden den Schuldigen. Der hieß diesmal mehrheitlich Zwayer, war Schiri der Partie, und hatte entweder einen rabenschwarzen Tag erwischt, oder er pfiff seltsam einseitig.

So ein Kaiserwetter hatte das Spiel eigentlich gar nicht verdient. Aber mehr Zuschauer beestimmt!


Natürlich war das ständige Abpfeifen aller Vorteile für den Glubb teilweise so kurios, dass nicht wenige im Stadion "Schieber" riefen. Der spielt aber jetzt beim BVB und durfte parallel in Dortmund beim 3:1 gegen Hangover endlich mal einnetzen. Das wurde auch in Nürnberg auf der Anzeigetafel annonciert, und schwupps, noch mehr Zuschauer riefen "Schieber, Schieber". Apropos Stürmer Schieber, nein darüber später mehr. Wie auch immer, ich sage keinesfalls, dass es ein Schiri einfach hat, aber eine derartige Spielleitung war ganz die untere Schublade. Spielfluß kam nie zustande, und keiner weiß, wie der Glubb gespielt hätte, wenn ihn Zwayer auch mal ausnahmsweise genau das erlaubt hätte.
Mehr darf man dann eigentlich gerade wegen dem Referee nicht über das Spiel sagen. Ich tue es natürlich trotzdem. Der Elfer für den Glubb war grenzwertig, aber letztendlich ausgleichende Gerechtigkeit für voran gegangene Fehlentscheidungen zu unseren Ungunsten. Das hilft aber den Freiburgern auch nicht weiter, wenn wir gegen Stuttgart 21 oder Hangover irgendwas nicht gekriegt haben und sie jetzt dafür "büßen" müssen. Zur Belustigung einiger Kopfschüttler kam dann noch der Platzverweis für Glubb-Torwarttrainer Matysek (!) dazu.

All das lenkt aber viel zu sehr vom Spiel ab. Deswegen schon Schluß mit dem...

Fazit: Der Glubb hätte halt erneut doppelt so gut spielen sollen, wie der Schiri schlecht war, dann gäbe es solche Diskussionen nicht. Trotzdem war der Pfeifenmann einfach -ähem- nicht bundesligareif, wie auch manche Glubberer mitunter auch. Deswegen loben wir hier mal die Säulen der Mannschaft. Und die hießen wieder Schäfer, Klose, Feulner und a bisserl auch wieder Nilsson. Ganz großes Kino war Alexander Esswein, der wirklich unberechenbar und meistens hochklassig stürmte und wirklich mal Impulse setzte. Außerdem brachte er auch mal einen Torschuß zustande. Der mutige Wechsel hinten links auf Marvin Plattenhardt statt Pino war zwar anfangs angsterregend, Platte spielte sich dann aber zunehmend warm und in die Mannschaft hinein. Ausbaufähig. Gut das Kyo gerade so daneben spielt. Dann kauft ihn auch keiner weg.

Mir hat ein Freiburg-Fan vor dem Spiel gemailt, er hätte ein schlechtes Gefühl, weil seine Mannschaft mittlerweile zu lange am Limit spiele. Recht viel davon hat man am Samstag nicht gesehen, nicht wenige sagten aber auch, wie es um alles in der Welt Freiburg bis auf Platz 5 geschafft hat. Wenn man überhaupt etwas sicher sagen konnte, dann dass wir ein Stürmerproblem haben. Egal wen die Wiesehahn-Twins aufstellen, beide Glubbstürmer festigen die lange Glubbtradition, wonach wohl Eckstein der letzte große Knipser im Glubbtrikot war. Was kann Reuterswiese beim nächsten Mal eigentlich falsch machen, wenn man beide einfach mal pausieren läßt und den Rosinger von Seligenporten aus der U23 stattdessen ins kalte Wasser schmeißt. Nichts. Nochmal: Wir können nichts dabei verlieren. Und Heimspiele muss man gewinnen, genauso wie man Konter einfach verwandeln muß. Aber das kann scheinbar nur Feulner.

Ewald Funk

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GLUBB – OPERATION EICHHÖRNCHEN, 23.02.2013. VFB-FCN: 1:1

Die Woche davor empört man sich über einen TV-Moderator, der den Glubb als graue, undefinierbare Masse irgendwo hinten in der Tabelle einsortiert, und unsere Jungs nehmen sich das zu Herzen und spielen gegen Stuttgart 21, pardon Stuttgarts 11 auch so bieder wie die Metapher von der Vorwoche beschreibt. Grau und undefinierbar. Unser Mann auswärts in Stuttgart für die Glubb-Satire, pardon, -Golumne war Horny Hornauer, der rasende Roland. Hier geht es zum Bericht.
Gepflegte Tristesse in Stuttgart auch für die Balljungen.

Eigentlich sollte man alles an dem Spiel vergessen bis auf das grandiose Tor von Markus „The Hammer“ Feulner. Ihm ist zu verdanken, das der Glubb aus Schdugord ein Pünktla mitnahm, um weiter mit der Operation Eichhörnchen das Fernziel 40 Punkte zu erreichen. Ganz ehrlich betrachtet war die Abwehrleistung im Zentrum noch halbwegs akzeptabel, aber das Umschaltspiel des Glubb hatte die Behäbigkeit eines –pardon- Rollstuhlfahrers. War das ein Spiel der Paralympics, oder war das Bundesliga? Eingebrannt haben sich vor allem die Fehlpässe, insbesondere Hanno Balitsch gelangen die saubersten. Sein Kunststück, sich bei einer pfauenartigen Querlaufbewegung auch noch hinterrücks den Ball vom Fuß klauen zu lassen, ging gar nicht. Wir sind der Glubb und nicht der FC Tranquillo! Stuttgart! Diese Mannschaft haben wir in der letzten Saison schon mal –wenn man vom ungerechten Ergebnis absah- dominiert, oder im Pokal niedergekämpft!

So wird das nix im Derby demnächst, nicht vergessen Jungs, die Schmach ist noch nicht getilgt! Genug Gemotze, kommen wir zu Rolands Sause:

ZEITGLEICH ZWEI MATCHES – EIN ZIEL: OBEN BLEIBEN!

Spieltagmorgen, Erlangen, Frisur sitzt. Sche... Bahn, es nervt. Schon wieder mit dem Schönen-Wochenende-Ticket unterwegs und schon wieder muss ich im dichten Schneetreiben bei gefühlten minus 10 Grad zum Bahnhof radeln. Am Bahnhof Erlangen dann das Schienenersatzverkehrchaos, da die Bahnlinie zum Nürnberger Hauptbahnhof wegen der Sprengung der Paul-Gossen-Brücke zwischen Erlangen und Vach nicht befahren wurde. Aber Dank der akribischen Vorbereitung wurde dieses gut bewältigt.
 
Am Nürnberger Hauptbahnhof angekommen wurde ein „Fuss Sonderzug“ (wohl statt Fussball-Sonderzug) auf der großen Anzeigetafel eingeblendet. Also zum Laufen sind eindeutig zu faul, da nahmen wir dann lieber den „normalen“ Zug. Ganz pünktlich brachte uns daher der Regionalexpress ab Nürnberg in die Spätzlemetropole. Schon auf der Strecke füllte der sich zusehends. Von Bahnhof zu Bahnhof immer voller werdend. Schließlich nutzten die Fans dreier Mannschaften diesen Zug. Neben vielen Clubbfans und VfBlern stiegen vorwiegend Ältere, grünlich kostümierte und zumindest verbal ziemlich aggressive Fans dieses dubiosen Vereins Stuttgart 21 zu.

Diese motzten schon vor dem Anpfiff im Zug pausenlos herum, „eine riesige Sauerei ist des“, „unsere Steuergelder werden zum Fenster rausgeschmissen“, „die Bahn lügt doch nur“, „der Kretschmann ist doch umgefallen, dieser Schwächling“ oder „die Grünen sind doch auch nur eine FDP mit Fahrrad“. Am Stuttgarter Bahnhof angekommen (der übrigens immer noch oben verläuft), sorgte die Polizei für eine strikte Fantrennung. Die Grünlichen wurden mittels Absperrgitter zu ihren Match gegen Stuttgart 21 geleitet, was in deren Liga Demo heißt.

Clubberer und VfBler durften unbehelligt die S-Bahn nach Untertürkheim nutzen. Dort empfingen uns Polizisten auf schönen Pferden, oder wie die Rinder in der Lasagne jetzt heißen, auf dem Weg in das Stadion.

Das Stadion selbst ist immer noch voll Kommerz an allen Ecken und Enden. Die Anzeigetafel ist eine einzige Dauerwerbesendung. Manchmal sogar passend, wie bei der Einblendung „Alt Gold – Spätzle – Nudel“. Bei so vielen Nebeneinnahmen ist das Stadionheft natürlich auch ein kostenloses Anzeigenblatt und liegt palettenweise zur Mitnahme aus.



Direkt am Gästeblock ist übrigens eine Handballhalle angebaut. Vermutlich damit sich gewaltbereite Gästefans wie unsere Rentnergang wenn nötig vor dem Groundhopping warm machen können.



Kurz vor dem Anpfiff quälen sich die Spätzles gerne. Es kommt zu akustischen Grausamkeiten. Die Gelbfüßler suchen nämlich einen VfB-Stadion Song. Die international bekannten Superstars „Te Killa“ und „Frontal PartyPur“ durften deshalb jeweils einen Song zur Abstimmung präsentieren. Für mich als Musikkenner: Musikalisch unterstes Partygegröhle und textlich unterirdisch „VfB, ole, ole ole“, „He VfB, wir werden deutscher Meister“ oder „VfB is des schee“. Jeder Song der früheren Dieter Thomas Heck-Hitparade von ist dagegen ein Meisterwerk. Aber so wird Fastenbrechen ausgelöst, und man muss trinken um das besser ignorieren zu können.

Die Stuttgarter Fans in der Cannstatter Kurve blieben wohl deshalb so stumm bis zum Anpfiff. Erst danach schwenkten sie ihre Fahnen. Schön, ihre Choreo zu Spielbeginn, zig rote Karten und Spruchbänder „Rote Karte für Viagogo“ und „No go Viagogo“ zeigten es, nicht nur beim Clubb ist dieser unsägliche Ticketdealer unbeliebt.


 
Zum Gebolze. Im Vergleich zum letzten Besuch am 25.3.2012 verzichteten unsere Helden, das Spiel überlegen zu gestalten und so viele Torchancen wie damals zu kreieren. Das Spiel einst ging ja auch unglücklich mit 1:0 verloren. Unser „Heiner“, der Schäfer im Tor, versuchte zwar durch für ihn sehr rare, rasche Abwürfe das Spiel schnell zu machen, leider ohne Erfolg, da keiner seiner Mitbolzer mit so etwas rechnete. Alle Versuche, gefällig zu kombinieren machten Spieler wie Mike „The Fehlpass“ Frantz, Timothy „Katastrophenzuspiel“ Chandler oder Hanno „spiel zum Gegner“ Balitsch zunichte und halfen so, schnelle VfB Konter einzuleiten.

Einmal, leider nur einmal bis zur Auswechslung, hatte HolterdiPolter eine gute Szene und netzte ein. Ein klares Tor! War genau von unserer anderen Stadionseite zu sehen! Lediglich durch die verzerrte Fernsehkameraoptik, die sich der Linienrichter zu Eigen machte, war eine Abseitsstellung zu sehen. So ging es mit 0:0 in die Pause. Wie der aktuelle Wechselkurs für Handelfmeter steht, wissen wir nicht, hoffen aber, dass das Konto wegen der Frantz-Schwalbe bald mal ausgeglichen ist. Für eine unglückliche Schwalbe zum Vorteil Glubb zwei Elfer für den FCN nicht geben? Schlechter Kurs!



In der zweiten Halbzeit wurde nahtlos an die ersten 45 Minuten angeknüpft. Die Ballburschen abseits mussten nach wie vor im Sitzen frieren. Der für Mu eingewechselte Esswein sorgte zwar für Schwung in der Vorwärtsbewegung, blieb aber leider trotzdem uneffektiv. Denn nachdem Laufwege momentan wohl nicht mehr trainiert werden, standen sich Esswein, Pino und Kyotake öfters gegenseitig auf den Füßen und Stuttgart konnte ohne viel Laufarbeit den Ball im Gehacksel einfach aufnehmen und kontern.

In der 51. machte Mike „The Fehlpass“ Frantz genau das, Stuttgart konterte schnell, der Stuttgart-Österreicher Harnik schoss völlig freistehend. Natürlich wehrt „Heiner“ im Tor toll ab, doch der Nachschuss von Traoré ging in das einladend frei stehende Tor. 2012 wäre das Spiel damit gelaufen, nicht so 2013. Frecherweise wird der Glubb 2013 da keck und versucht auch selber ein Tor zu schießen. Malefiz!

Erst einmal wurde aber unser richtiger Neuner eingewechselt. Thomas Gorniak, der vierte Schiri an der Seite, gefiel durch eine Neuerung, er zeigte auf der Wechseltafel statt der Trikotnummer die taktische Position UND die Spielernummer an. Mit dem Wechsel Pekhart für HolterdiPolter wird ja die 9 gegen eine neue 9 gewechselt. Anzeige stimmte also, auch wenn die Presse etwas anderes behauptete!



Sichtbar wurde versucht, Druck zu machen. Einmal gelang dies und Feulner netzte doch tatsächlich in der 71. durch einen satten Schuss ein. Unglaublich, es ist 2013 ein Markenzeichen unseres Clubbs geworden, Rückstände aufzuholen! Dank auf beiden Seiten schließlich nicht gepfiffener Handelfmeter blieb es dann beim 1:1.  Ein etwas glückliches aber nicht unverdientes Remis.

Die Rückfahrt, wieder im regulären Regionalexpress, verlief gewohnt unterhaltsam. Auch dank Crailsheimer Jungs, die dem mobilen DB-Caterer die Sechsämtervorräte abnahmen und inwendig entsorgten. Schön, dass der Fichtelgebirgswhisky bei der Bahn deutschlandweit als Gruß aus Hochfranken feilgeboten wird. Dank dem Schienenersatzverkehr war der Anschluss in Nürnberg früher und ich war 15 Minuten eher in Erlangen und durfte bei geschlossener Schneedecke wieder heim radeln. Um 22.00 Uhr war ich dann für das Aktuelle Sportstudio eigentlich viel zu früh zu Hause. Sch... Bahn!

Roland Hornauer, Garnitur: Ewald Funk


UNSER SEMPFT: FCN-HANNOVER AM 17.02.2013, 2:2

So, nach fünf Spielen unter dem neuen Trainergespann Wiesehahn darf man schon mal vorsichtig Bilanz ziehen, denn der Glubb hat sich als unbequemer Gegner peu a peu in Richtung Klassenerhalt gemogelt. Ende Hinrunde Platz 13 mit 19 Punkten, jetzt am 22. Spieltag gegen Hangover 96 Platz –ääh- 14 mit 26 Punkten. Gut, das ist ein Platz schlechter... Sieht nicht besser aus, aber wir sind auf einem guten Weg, denn hinter uns liegen ausnahmslos Spiele gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel mit Anspruch auf internationale Wettbewerbe. Hier unser Sempft zum Sonntagsspiel mit dem Mann für die gewissen 90 + 2 Minuten, Herrn Polta.

FCN-HANNOVER AM 17.02.2013, 2:2. ICH LIEBE FRANKEN!

Rückblick zum vorletzten Spieltag: Das einzig anständige an der Nullnummer in Krankfurt war das Lob von Zwietracht-Trainer Veh hinterher, der das Trainerduo Wiesenhahn laut Blöd mit „Meisterleistung“ für die Taktik lobte, die Nürnberger Gästefans hingegen durften vor lauter Gastfreundschaft nicht einmal Fahnen mit ins Commerz-Stadion mitbringen, weil sie angeblich Pyros im Gesamtgewicht von zwei Zementsäcken mit ins Stadion mitnehmen wollten. Die Gastfans aus Hangover hingegen durften am Sonntag in Nürnberg außer waffenfähigen Uran eigentlich alles mit ins Stadion nehmen. Ernsthaft also Fahnen usw., ich habe vor dem Spiel nämlich mal auf der Hangover 96-Webseite nachgeschaut, was da so an Infos über eine Fahrt nach Nürnberg ins Max Grundig-Stadion erlaubt ist. Wurde von Hannoveranern in der S-Bahn auch als sehr gastfreundlich kommentiert.

Max Grundig ist übrigens gebürtiger Nürnberger. das mit dem Namen müssen wir auch kurz erörtern. Ich finde auf jeden Fall den Stadionnamen Grundig Stadion akzeptabel. Kein -Arena oder -Park oder so, sondern einfach Stadion. Jetzt müssen wir nur noch den türkischen Inhabern von Grundig verklickern, dass sie für Grundig jetzt 1000 Arbeitsplätze in Taiwan abbauen und in Franken ansiedeln. In Kronach stünde da zum Beispiel das gebeutelte Loewe-Werk, wo man sogar Kompetenz im Fernseherbau sitzen hätte. Vielleicht schneit in fünf Jahren, wenn hoffentlich das Hoffenheimer Modell Geschichte ist, ein Sponsor daher, der das Max-Morlock-Stadion verwirklicht, ohne seinen eigenen Namen sehen zu wollen. Vielleicht müssen wir dann aber auch sagen, Red Bull präsentiert Max Morlock Stadion. Dann doch lieber Jenö Konradt-Arena...

Nun, kurz vor dem Weg ins Stadion ein kurzer Blick über den Eisernen Vorhang nach F****. Jetzt haben wir momentan 14 Punkte Vorsprung hinunter zu Tasmania Zirndorf-Ost, die gerade immer noch bei 12 Punkten figurieren. Deren Trainer hat nicht nur von Natur aus einen ziemlich dicken Hals, sondern übt sich mittlerweile schon im besten Ruhrpott-Sarkasmus, man könne nach der x-ten unglücklichen Niederlage zum 42. Mal nicht schon wieder die Kaderdiskussion anfangen. Ganz ohne Scheiß, ich bewundere da die vielen Kräuterfans, die fränkisch-stoisch die ständig niederprasselnden Niederlagen wegstecken. Es wurden bis dato noch keine Suizide von jenseits der Stadtgrenze gemeldet. Vielleicht sollte man einfach mal den Präsi in den Kurzurlaub schicken, der mittlerweile in Sachen charismatischen Führungsstil schon fast unseren ehemaligen großen Vorsitzenden Glubb-Aro den Rang abläuft.

Da lobe ich mir doch die lebenslustige Seite vom Frankenland flußaufwärts der Pengertz! Allein mein Weg „naus“ ins Grundig Stadion formerly known as Frankenstadion jedes Mal, das ist Kabarett pur! Diesmal: Scheiß Wetter. U-Bahn, betretene Gesichter (in Berlin quasselt da in so einem Moment immer einer vor sich hin, bis das Abteil lachend abhebt). Weiter ab Hauptbahnhof in der S-Bahn. Ich setze mich neben drei vorglühenden entfernt humanen Doppel-Whoppern, die theoretisch Bengalos allein in ihren Fettdepot-Hautlappen am Bauch unbemerkt ins Stadionrund schmuggeln könnten.

Statt Wurst-Uli-Bratwurst im Stadion dann am Bahnhof Frankenstadion mit der munter weiter frotzelnden Menge ausgestiegen und ein kaltes Zirndorfer Landbier, was kein Landbier ist, sondern in der Stadt östlich von Zirndorf gebraut wird, ein Zirndoofer Stadtbier also halt, am Walk-Up-Bierbuffet unter die Achseln geklemmt als Wegzehrung für die anstrengenden 900 Meter zum Stadion. Neben dem Ultrastand dann noch schnell an der Wurstbude die weltbeste Steaksemmel eingeworfen - mit rohen Zwiebeln - („mir hamm kaa Zwiebeln mehr, nur noch rohe!“), da scheitert neben uns ein Geschicklichkeitslegasteniker am fest installierten Flaschenöffner. Fünf Versuche braucht er, brabbelt und grantelt, da ist der Egersdörfer ein Schöngeist dagegen.

Weiter hinten dann der Schock: Walter Birkner aus Fürth (der Städtename darf in diesem Kontext ausgeschrieben werden), die lebende Spielmannslegende vor dem Stadion, steht völlig fassungslos neben seiner stummen Drehleier: Ich frage "Wossn? Gäidz ned hait?", er: „Dou hobbi irgendwäi den Gondaggt umbogn, äitz gäidz nimmer!“, wir werfen trotzdem einen Euro in sein Schüsselchen. Vor dem Stadion schnell die leere Flasche derjenigen Pfandsammel-Oma zugesteckt, die auch wirklich bedürftig aussieht und rein ins Stadion. Anpfiff, und nach 60 Minuten muht das Stadion wie eine riesige Kuhherde. Unfassbar: Mu Kanazaki wird eingewechselt und gefährdet schon in 20 Minuten den Stammplatz von Frantzl. Polter haut den Gästen aus Hangover dann in der 92. Minute den Ausgleich rein und ich liebe das Leben und umarme unser knorriges Franken. Deswegen brauche ich weder Comedy oder einen Dschungel im Fernsehen, zwei Stunden Glubb pro Woche heilen alles!

Ewald Funk

Gespielt wurde auch, ich übergebe den brennenden Bengalo (den man als Risikofan ja immer am Mann trägt) an Shultzie:

Zieler? Heißt er Zieler? Ja, Ron Robert greift nach sich, als Klose Kyos Standart zum ersten Ausgleich verlängert.



DER NEUE GLUBB! FCN-HANNOVER AM 17.02.2013, 2:2

Nach dem Spiel vom vergangenen Sonntag lässt sich trefflich streiben, ob das jetzt nur ein glücklicher Punktgewinn war oder ob es verschenkte 2 Punkte waren. Die Wahrheit liegt vielleicht irgendwo in der Mitte und lässt sich je nach Tagesform und Laune variieren. Fakt ist, dass man gegen einen Gegner, der die letzten Jahre in der Bundesliga viele etablierte Teams in der Tabelle hinter sich gelassen hat und nun schon im zweiten Jahr in der Europa League ein mehr als würdiger Vertreter des deutschen Fußballs ist, auch einmal statistisch gesehen aus der Rolle des Spielzerstörers geschlüpft ist.

Mehr Ballbesitz, mehr Torchancen, mehr Schüsse aufs gegnerische Tor, mehr gewonnene Zweikämpfe und ein Eckenverhältnis von 4:1 sprechen da eine deutliche Sprache. Gut, die Chancenauswertung war wieder fränkisch mager, aber mit dem Last-Minute-Treffer unseres einzigen Leihspielers konnte die Heimbilanz mit nunmehr 8 ungeschlagenen Spielen (im übrigens ist kein Bundesligist augenblicklich länger daheim ungeschlagen) ausgebaut werden.

Und dabei zeigt sich, zumindest sehe ich das so, schon deutlich die Handschrift des Trainergespanne Wiesehagen bzw. Reutinger. Unter Hecking kann ich mich nicht an viele Spiele erinnern, in denen ein 0:1 Rückstand dann nicht gleichbedeutend mit der Niederlage war. Aber die Mannschaft scheint gelernt zu haben, dass Rückstände eher ein Ansporn sind, das wurde nun schon gegen Hamburg als auch jetzt gegen Hangover gezeigt. Sicher, der Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit war letztlich doch sehr glücklich, aber Glück hat ja bekanntlich nur der Tüchtige (es sei denn man kommt aus Oberschleißheim-Süd).

Und auch sonst sehe ich eine positive Entwicklung im Spiel. Beschränkte man sich früher auf das pure Zerstören des gegnerischen Aufbauspiels, so hält die Mannschaft nun mit Kombinationsfußball dagegen. Auch wehrte Michael Wiesinger sich in einem Sky-Interview vor dem Spiel gegen die Behauptung man wolle "eklig spielen", der Begriff "eklig" hat in seiner Spielphilosophie nichts mit Fußball zu tun. Und mit Spielertypen wie Muuuuuuu Kanazaki oder auch Momo Ildiz (der wegen Aduktorenproblemen Sonntag nicht im Kader stand) scheint nun auch endlich der Konkurrenzkampf im Kader entfacht zu sein, die Tatsache dass trotz der Neuzugänge zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf auf dem Platz stand, zeigt, dass die etablierten den Kampf angenommen haben.

Nach den ersten 5 Bundesligaspielen von Wiesehahn bzw. Reutinger stehen nun also ein Sieg, drei Unentschieden und eine Niederlage auf dem Konto. Das mal die nüchternen Fakten. Aber trotzdem sehe ich einen neuen Glubb, solche Spiele wie das vergangene gingen unter Hecking zu 99% verloren, diesmal konnte man sogar gleich zweimal einen Rückstand drehen! Daher freue ich mich auf die kommenden Aufgaben...

Shultzie

 

Ihr wollt mehr so Zeugs lesen?
Mehr Geseier in unserem Glubb-Blog: http://www.rcnmagazin.de/go/rcn/home/derwahreglubb.xhtml


UNSER SEMPFT ZUM FRANKFURTER WÜRSTEL – KOLUMNE DER WAHRE GLUBB

9.2.2013 - 0:0 gechen Eintracht, Glubb in Frankfurt... auf dem Weg zum Fussballgucken in die Kneipe sage ich zu einem anderen Glubberer „bestimmt bekommen wir heute als erstes einen Elfer nicht gepfiffen“. Was passiert Minuten später? War ja klar. Aber wir wollen mal nicht jammern. Der Glubb hat gut aufgespielt in Bankfort, hat sich selber trotz vieler Torschüsse zwar nicht belohnt aber aufrecht mit Unentschieden gewonnen. Danke für nichts. Unglaubliches auf Sky: Der Reporter schildert den Glubb als dominierend und clever sortiert und wiederholt gebetsmühlenartig, dass der FCN einen Elfer nicht bekommen hat. Und hier eigentlich trotz prozentual weniger Ballkontakte das Spiel gemacht hat. Sogar Gastgeber Armin Veh zollte den Nürnbergern Respekt, das sei ein ganz harter Brocken gewesen und wird für dieses glückliche Unentschieden... ins aktuelle Sportstudio eingeladen.

Den Nürnberger Fans hingegen wird nicht erlaubt, Banner oder Fahnen mit ins Stadion zu nehmen. Wahrscheinlich stand „Wir fordern jetzt: Jenö-Konradt-Stadion!“ drauf...

Danke Glubb, tolles Spiel, beim nächsten Mal schießen wir halt zwei mehr als der Schiri erlaubt. Unser Grenzgänger Roland war in Bankfort, hier sein Bericht!

9.2.2013 Zwietracht Bankfort – 1. FC Nürnberg: Äußerst glückliches 0:0, dafür verlieren die Würstchen das Match um die Randalemeisterschaft.

Zum Auswärtsspiel in Frankfurt ganz bewusst das Schöne Wochenend-Ticket der Bahn gebucht und dann muss doch tatsächlich der Fan im dichten Schneegestöber bei schneeglatten Boden zum Bahnhof radeln und nachts bei gleichen Bedingungen wieder zurück nach Hause. Gilt das Ticket nicht in Erlangen? Das Wetter: Ab Nürnberg war es hingegen ein sonniger, in Krankfurt dann sogar ein fast frühlingshaft warmer Tag. Mit dem Schönes-Wochenende-außerhalb-Erlangen-Ticket wird übrigens auch automatisch Spannung von Anfang an gebucht. Der Regionalexpress ab 8:05 Uhr hielt nämlich die Anzeigetafel im Nürnberger Hauptbahnhof tüchtig in Bewegung. Mal kam die Meldung „Zug fällt heute aus“, dann war sie wieder weg, dann verschwand der Zug ganz von der Tafel und tauchte gegen 7:55 Uhr wieder auf und fuhr dann letztendlich doch, wenn auch mit einigen Minuten Verspätung. Die Bahn lässt sich halt immer wieder was Neues zur Unterhaltung ihrer Fahrgäste einfallen. Die Verspätung wurde zum Glück unterwegs zum Main aufgeholt und der Anschluss an den Regionalexpress Würzburg-Krankfurt geschafft.

Zu Riffala sagt man in Hessen Leiterchen.

Erstaunlich! Im hessischen Nahverkehr fahren richtig lange und bequeme Züge mit deutlich mehr Toiletten als im bayerischen Netz. Klar eigentlich, die Franken müssen halt nicht so oft wie die Hessen. Angekommen in Krankfurt Süd, dank unseres erfahrenen Reiseexperten aus Erlangen-Süd, Manny, ist die Anreise mit dem Bus Nr. 61 von Bankfort Süd zur Haltestelle Osttribüne die Kürzeste zum Fanblock. Zuvor gestärkt, mit einheimischen, gegrillten Leiterchen und Binding Plörre (der angebotene Apfelwein-Rosé war zu abschreckend), ging es zum Stadion. Ein dichter Pulk stand vor dem Gästeeingang.

Es herrschte gute Stimmung und es wurde fleißig mitgehüpft auf „Wer nicht hüpft ist ein Erlanger-Südler“. Derartiger Sport hatte auch Folgen: So verteilte sich der kurz zuvor entleerte Mageninhalt eines Fans, der wohl zu viele Würstchen erwischte, gleichmäßig auf Boden und Klamotten. Die Einlasskontrollen waren äußerst penibel, insbesondere die schönen Hintern unserer fünfköpfigen Altherren-Reisegruppe wurden aufs intensivste befummelt. Ein bisschen Erotik als Ausdruck hessischer Gastfreundschaft halt. Zum eigentlichen Geschehen: Die Stadionhymne, quasi die Krankfurter "Legende", ist ein peinliches und dümmliches Lied was nicht einmal Schlagerniveau erreicht. Der Text nur zum Magen entleeren. „Eintracht vom Main, nur du sollst heute siegen! Eintracht vom Main, weil wir dich alle lieben! Schiess noch ein Tor dem Gegner in den Kasten rein! Jeder wird sagen, ohne zu fragen in dieser schönen Stadt am Main, Eintracht aus Frankfurt, du schaffst es wieder, Deutscher Meister zu sein!“ Dazu werden zahlreiche Start-Zielflaggen geschwenkt, vermutlich damit das Spiel beginnen kann.

Bei der Parallel ausgetragenen Randalemeisterschaft durften „unsere“ Fans hingegen keine Fahnen in das Stadion mitnehmen. Ein äußerst dümmliches Verbot. Nachdem die Sicherheitskräfte das Verbot konsequent durchsetzten, verließen „unsere“ den Block geschlossen und „beschäftigten“ mit diversen Rangeleien und Aktionen die Polizei draußen. Das Match um die Randalemeisterschaft wurde damit haushoch gegen die starken Krankfurter gewonnen. Ein dummes Verbot wurde damit aber durch ein noch dümmeres Verhalten überboten.

Bei der für einige Fans nicht ganz so wichtigen Sache im Stadion überraschte der Clubb. Engagiert und äußerst klug defensiv spielend, wurden die Hessen laufend zu Fehlpässen gezwungen. Im Ballbesitz konterte der Clubb clever und schnell und nützte zunehmend geschickt und spielerisch glänzend den Raum. Wir fragten uns langsam, ob das wirklich der Glubb dort auf dem Feld ist. Chancen über Chancen wurden kreiert und leider vergeben bzw. durch einen überragend haltenden Torwart Leno äääh Trapp vernichtet. Besonders grausam war die 25. Minute, Pekhart brachte eine 100 prozentige Chance nicht rein und zeitgleich wurde der 1:0 Rückstand von Erlangen-Süd über den Anzeigenwürfel verkündet. Welches massiv fränkische Leid in einer Minute in der Ferne!

Harmlose Senioren wurden obszön befummelt. Auch Fussballfans müssen als Sexobjekte herhalten.

Unser argentinischer Grauburgunder, „Pino“ Grigio, war glänzend aufgelegt und ein äußerst gefährlicher Linksaußen. Leider wird es wohl noch Jahre dauern, bis er mal wieder trifft. Der Torgefährliche hat zuletzt ja erst am 22.9.2010 getroffen, das war dieser sehenswerte Abstauber. Auf der anderen Verteidigerseite hatte der frühere Frankfurter Chandler viel Lust, die Würstchen zu vernaschen. Dank unserer Außenverteidiger hatten wir so eine gefährliche Flügelzange. Unsere Strafraumkönige Pekhart, später Polter und Frantz (nach seinen Flug gegen Gladbach blieb bei ihm die Schiri-Pfeife auffallend ruhig) kamen sehr häufig zu guten Abschlüssen, doch Torwart und einmal eine, ungerechterweise nicht mit Elfmeter bestrafte, Handabwehr verhinderten unseren Torerfolg. Apropos Torwart unser „Heiner“ hatte wohl eine Verletzung am Handgelenk und konnte heute nicht fausten.
 

Alle, wirklich alle, auch Eckbälle, scharfe Flanken und alle Schüsse auf sein Tor fing er absolut sicher in seinen güldenen Trikot im Nürnberger Kasten. In der zweiten Halbzeit machte dann nur in den ersten Minuten Krankfurt etwas Druck. Wohl angespornt durch ihr etwas kryptische Fanbanner „Opium & Scheiße für die Massen, Standardartikel füllen leere Kassen“ und danach “Soll Euch im Hals stecken bleiben! Die Scheiße mit der ihr uns bewerft“ und „Petra M. ergib Dich“. Solche Denksportaufgaben haben zumindest dazu geführt, dass der Clubb wieder das Spiel dominierte. Trotzdem wurden die Nürnberger Fanrufe „macht das Tor, wir kommen doch nicht umsonst her“ beharrlich ignoriert. Die Heimmannschaft aus Mainhattan ergatterte so einen Duselpunkt. Passend für die Krankfurter Trostlosigkeit der Spruch im Stadionheft auf der letzten Seite „In Nürnberg wurde das Papiertaschentuch erfunden. Für Tage wie diesen.“

<Zwei Tage später am lokalen Blöd-Automaten eine merkwürdige Kombi: Dem oben geht die Kraft aus, der unten ist plötzlich wieder der alte...

Die Heimreise, wieder mittels zweier Regionalexpresse, verlief fast langweilig. Nur oberfränkische Intellektuelle sorgten mittels schlichten und doofen Liedguts im Stile dummgesoffener Kerwasburschen für einen hohen Lärmpegel im Zug. Ihr bestes Stück, „Bist Du heiser“ – „Nein ich heiß Tom“. Tja nicht jeder kann tiefe Teller erfinden. Noch was, der Vorsprung auf Tasmania Erlangen-Süd, die ja mitten in einer sensationellen Aufholjagd stecken, beträgt jetzt 13 Punkte, mehr als diese überhaupt bisher haben. Und die Einlaufkinder in Krankfurt kamen übrigens vom SV Fürth. Wenigstens diese Odenwäldler konnten einen Punktgewinn bejubeln.

Roland Hornauer


MANCHMAL VERSPEIST MAN DEN BÄREN, UND MANCHMAL WIRD MAN EBEN VOM BÄREN VERSPEIST

GLUBB KOLUMNE, 3.2.2013, FCN-GLADBACH 2:1


Wir alle kennen den berühmten Spruch aus "The Big Lebowski", als Sam Elliott im Cowboyoutfit eine Sarsaparilla bestellt und zum Dude sagt: "Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal: manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist." Punkt. Das könnte man zur zentralen Frage des Spiels sagen, ob der Strafstoß berechtigt war oder nicht. Als der Glubb bereits in der vierten Minute nach einer Fallstudie von Mike Frantz einen Elfer zugesprochen bekam. Sowohl Frantz als auch der daraus resultierende Verlauf des Spieles waren Ziel von Schmähungen durch Gladbacher Fans im Internet, denen das Luxusproblem eines 7. Tabellenplatzes für die Fohlen inklusive Euroleague-Teilnahme am 20. von 34. Spieltagen wohl Kopfzerbrechen bereitet.

Und hier kommt der Spruch von oben zum Ansatz, denn der Glubb hatte wie oft zitiert diese Tage schon genug zweifelhafte Elfer  oder ähnliche Entscheidungen zu unseren Ungunsten einstecken müssen. Inklusive des oft anders verlaufenden Spielverlaufs usw., diese Diskussionen sind aber müßig. Denn entweder wir hätten das Spiel mit unserem Willen trotzdem gewonnen, oder wären am Unvermögen gescheitert. Aber diesmal war der Glubb wie ausgewechselt und war quasi seines Glückes Schmied.

Simons, 1:0. Es folgten zwei weitere clever vollstreckte Tore auf beiden Seiten. Einmal als Kunstfussballer Kyo sich den Ball im Mittelfeld schnappte und sofort ohne Umwege zu Torfabrik Peckhart passte. Der hatte unter der Woche Abschluss geübt und schoß aus 15 Metern an Ter Stegen vorbei ins rechte Eck. Mit dem vorher scharf mittig vollstreckten Elfer von Immobilienhai Timmy Simons stand es 2:0 und es war noch eine Stunde zu spielen. Das andere Tor war ein schnell ausgeführter Freistoß der Fohlen, der auch über eine Station gleich eingenetzt wurde hinter Heiner Stuhlfaut-Schäfer.

Zurück zur 30. Minute nach dem 2:0 - Man ließ dann die Gladbacher auch mal mitspielen. Besonders beeindruckend: Patrick "Speedy" Herrmann, der einmal den bald Messi-erprobten Pelle Nilsson und dann beim zweiten Mal unseren passionierten Kartensammler Pinola durch Spurts dermaßen deklassierte, dass mir sofort unser ewiges Talent, Flügelsprinter Alexander Esswein, einfiel. Was der aus sich machen könnte, wenn er es täte! Im weiteren Verlauf blieb Nürnberg aber weiter unbequem und verlegte sich ab der 80. Minute meist auf cleveres Hinarbeiten auf den baldigen Feierabend. Deswegen ließ der Schiri dann auch die die Nachspielzeit mit richtigem DB-Delay - erst nach gefühlten fünf Minuten statt drei - enden.


Schöne Choreo der Nordkurve für Rapid und deren Neuzugang Momo Ildiz

Auch wenn die Fohlenfans (welche vorbildlich die fantastische FCN-Ultra-Choreo mit eigenem Banner gegen den Verkauf von Stadionnamen ergänzten) das Spiel ihrer Mannschaft eindeutig als galaktisch besser beschrieben, der Einsatzwille war beim Glubb größer und das war Balsam für die geschundene Glubbererseele nach all den bösen Gerüchten und pessimistischen Miesmachertiraden der letzten Wochen.

Im Gegensatz zu manch todernsten Spielen in anderen Stadien kam sogar so etwas wie Lebensfreude ins Match. Da neigt der sonst grüblerisch-melancholische Franke sogar zu kreativen Ideen. Vor allem der Japaner mit dem 1,80 m-Basketballmaß, Mu Kanazaki wurde in den letzten Spielminuten massiv durch sonore "Muuuuuu"-Rufe als Einwechslung gefordert. Apropos Einwechslung: Favre hat leider noch nicht davon gehört, dass man gegen Nürnberg immer mit Österreichern spielen muß. Die netzen gegen uns regelmäßig ein. Stranzl blieb auf der Bank, und Gladbach verlor. Ganz einfach.

Gern zurück denken wir an die Halbzeitpause, wo auf der Anzeigewand der Beitrag zur Jenö Konrad-Choreo der Ultras und den Besuch seiner Tochter auf Einladung des Glubb gezeigt wurde. Das hatte mal Gehalt, war ansprechend und sinnvoll... statt dämlicher Sponsorenspielchen in der Pause dürften die Gladbacher Gäste damit sicher einen guten Eindruck von Nürnberg mitgenommen haben. Endlich ein Verein, der seine braune Geschichte aufarbeitet, statt den braunen Mob auf der Tribüne sitzen zu haben. Das ist doch mal ein Ausrufezeichen! Und wer hat es initiiert? Die Die Hard-Fans.

Ebenso ein Highlight: Kyos Rettung auf der Linie, die den Spielverlauf ebenso entscheident beeinflusste. Ein aufopferungsvoll kämpfender Feulner, der noch vor dem an der Strafraumgrenze agierenden Simons operierte und wie ein kleiner Almog Cohen herumwirbelte, und ständig Bälle erkämpfte. Erleichtert stellten wir wieder einmal fest, das zumindest Robbie beim Wackelkanditatenduo Esswein-Mak noch irgendwie zum Glubb gehört. Der machte sofort nach seiner Einwechslung Wind, und wenn er auch mal abspielen würde, wüsste er, das clevere Assists beim Trainer oft höher gwertet werden, als das Tor zu vollenden.

Dass die linke hintere Seite beim Glubb momentan nicht wirklich verteidigt wird, wird sich hoffentlich nicht bis Frankfurt herumsprechen. Es wäre undankbar, den Hobby-Kartensammler Pinola darob zu schelten, seine Verdienste halt... Naja. Und rechts hinten? Für Chandler sähe manches besser aus, sofern die Seitenlinie beim nächsten Spiel etwas weiter nach außen geschoben werden würde.

Fazit: Manchmal verspeist man den Bären, auch wenn der Schiri gefühlt und merkwürdigerweise ab der Pause anderen Regeln folgt als in der ersten Hälfte. Und wer Mike Frantz als unsportlich brandmarkt, der soll halt das nächste Mal vom Bären verspeist werden. Respekt vor der richtigen Entscheidung von Frantz: Steht man am Tabellenende, hat man seinen Beruf verfehlt, wenn man zum Schiri rennt und sich selber verpetzt, obwohl man es vielleicht nicht mal selber sagen kann, warum man fiel. Liebe Gladbacher, das mit dem heilig sein und selbstanzeigen, das könnt ihr uns gerne von Eurem komfortablen 7. Platz aus im nächsten Spiel gegen Vizekusen demonstrieren. Wir sind gespannt.

EF


BVB-FCN: 3:0, DORMUND, 25.01.2013 - KEINE EIER!

Die unter Rock-Musiksachverständigen sehr geschätzte kleine amerikanische Rockgruppe tool hat auf ihrem Album "Aenima" den berühmten Schlußsong "Die Eier von Satan"* (tatsächlich in deutsch gesungen/gesprochen). Besonders prägnant ist der drohend gesprochene Refrain "Und keine Eier!". Nach dem Glubbspiel schwirrte mir ständig dieser Refrain in meinem Kopf herum. Denn genau das fehlte unserer Mannschaft beim Spiel gegen den BVB. Eier. Zweiter Gegner an diesem Abend: Schiri Weiner.

Jaja, den Weiner den mag keiner beim Glubb. Gegen den Unparteiischen vom Freitag sollte man nicht meckern, aber hier sind wir auch mal parteiisch wie Weiner und meckern schon. Sogar der Ex-Nürnberger Ilkay Gündogan, jetzt im gelb-schwarzen Trikot tätig, wand sich nach dem Elfer befragt etwas umständlich, möglichst nicht zu sagen, daß der Strafstoß berechtigt gewesen wäre.

Geschrieben wurde schon genug über das Hilfespiel des Glubb gegen die Zecken. Jetzt, wo der Zorn über das Match etwas verraucht ist, möchten wir hier mal ausschließlich optimistisch-unfränkisch argumentieren. Und schreiben erst jetzt etwas. Denn es gibt nach wie vor jede Menge gute Gründe außer der Gnade der fränkischen Geburt, Glubberer zu sein. Das wichtigste: In den letzten Jahren wird nach Rückschlägen und in Krisen nämlich immer das richtige gemacht.

Beim Spiel gegen den BVB agierte die Mannschaft ängstlich und ging nicht in die Zweikämpfe.
-Ängstlich kann man so stehen lassen, sicher ist es als Spieler nicht einfach, gegen die allseits hochgelobten Kloppo-Kämpfer vor der gelben Wand in den Ring zu steigen. Wenn man aber nicht in die Zweikämpfe geht, kann es auch am Schiri Weiner liegen, der eh meistens alles tot pfeift, was nach englischen Stil aussieht. Das hat auch Gebhard zu spüren bekommen. Weiner + BVB: Hier kann man nur doppelt verlieren.

Die Glubberer brachten nicht mal Aufbauspiel über mehr als drei Stationen zustande.
-Wie man das extreme Pressing bereits in der Spieleröffnung am besten begegnet, weiß am besten der Trainer. Ob Wiese ein Rezept dagegen hatte, weiß der Geier. Entweder er hatte keins oder wahrscheinlicher, die Spieler konnten es unter Druck nicht umsetzen.

Die Aufstellung des Trainerduos konnte keiner nachvollziehen.
-das war sicherlich auch auf die Trainingsleistung geschuldet, und die kennen die Trainer besser als ihre Kritiker.

Der Glubb steckt jetzt in einer ernsten Krise.
-und dagegen wird jetzt auch etwas unternommen. Bader verpflichtete als erstes für kleines Geld einen soliden Innenverteidiger, um das Loch bei Verletzungsausfall von Klose oder Nilsson zu stopfen. Bis Donnerstag kommen wahrscheinlich zwei offensivere Spieler.

Pinola auf links hinten ist langsam nicht mehr tragbar.
-Und Bader verurteilt ihn nicht haltlos, sonder verweist auf seine bisherigen Leistungen. Wir sind uns sicher, dass Pino demnächst mal eine Pause bekommen wird. Platte ist zwar verletzt, aber Hlousek ist ja auch schon ins Training eingestiegen. Mintal traf auch lange nicht, wurde aber vom Verein nie fallen gelassen. Das spricht sich auch in anderen Vereinen herum. Oder würdet ihr bei einer Firma anheuern, die ffür ihr "hire and fire" bekannt ist?

Der Glubb hat mit seiner jetzigen Mannschaft kaum eine Chance gegen die finanzgedopten Vereine.
-Das Gegenteil ist möglich, alles eine Sache der Motivation, siehe Freiburg. Wenn Spieler nicht motiviert sind, hat man als Verein sehr wenig Möglichkeiten. Zuerst nur leichte Sanktionen, indem man ihnen Chancen gibt. Diese Frist ist jetzt vorbei, denn der Discofraktion unter den jungen Talenten werden jetzt Neuzugänge vor die Nase gesetzt, weil sie genug Chancen hatten, den Titel ewiges Talent loszuwerden. Wer kann sich denn Vereine vorstellen, die gerade so richtig heiß auf Glubbspieler wären und Millionen für Mak, Esswein oder Frantz hinblättern würden?

Mit Wiese steht der Glubb als Absteiger fest.
-Niemand stellt einen Trainer nach zwei Spielen in Frage. Selbst international renommierte Trainer brauchten länger, um die anvertrauten Mannschaften umzuformen. Die Glubb-Mannschaft besteht zum einen Teil aus reifen und mental gestärkten Altspielern der Marke Schäfer und Simons und jungen Dauertalenten, die sich gegen ihre Bundesligatauglichkeit und damit auch Karriere wehren. Dieses Problem war vielleicht auch der Grund, warum Hecking neben allen anderen Argumenten wie Geld und Heimatnähe auch irgendwann die Schnauze vom Kindergarten voll hatte und überlief zum Volksburger Geldadel. Wir sind uns sicher, dass Bader schon einen Schritt weiter ist und sehr konkret wüßte, wer potentiell auf Reute-Wiese bei einem fiktiven scheitern folgen würde. Vogel vielleicht, der Basel zuletzt auch international betreute? Büskens wird sicherlich nicht über die Stadtgrenze wechseln, ohne beim tanken in Fürth zukünftig gelyncht zu werden.

Wiesinger wirkt in Interviews eher schüchtern und redet sich gerne heraus.
-In der Tat verbesserungswürdig. Und wir dachten immer, er war mal bei den Bauern und hätte somit das vielzitierte Winner-Gen?

Der Glubb läßt seine Talente ziehen.
-Und hat damit jetzt fast seine gesamten Schulden getilgt und kann auf Leihspieler mittlerweile verzichten. Vor zehn Jahren wurden keine Ex-Glubberer Nationalspieler oder ins aktuelle Sportstudio eingeladen. Teuer verkaufte Glubberer wurden Vorbilder und keine Loser. Apropos Schulden: Wollt ihr es anders? Dann fragt doch mal die HSV-Fans.

Ist ja alles schön und gut, aber der Glubb ist halt immer noch a Depp!
-Den Titel haben wir weiter gegeben. Immerhin haben wir schon lange nicht mehr den Ausgleich in der letzten Minute bekommen oder haben randalierende Fans. Ultras initieren hier die Aufarbeitung gegen die braune Vereinsgeschichte oder den Kampf gegen rechte Fans, die andere Vereine längst fest auf der Tribüne sitzen haben. Und wer immer noch meckert, soll doch bitteschön mal nach Fürth schauen. Hack oder Bader, wer ist Euch lieber? Sararer oder Kyotake? Packen wir doch einfach wieder das alte Transparent von der Relegation unter Klaviertrainer Oenning aus: "Mit Euch pack mers!"

EF

*Anmerkung: "Die Eier von Satan" ist nichts anderes als ein auf deutsch aufgesagtes Rezept für Haschkekse mit Musik unterlegt und hat keinerlei satanischen Hintergrund, sondern ist als Gag gedacht gewesen. tool gelten so ziemlich als die brillianteste, bizarrste und kreativste Artrockband überhaupt und haben einige Millionen Platten verkauft. Sie kreieren auch ihre Musikvideos selber. Der Song mit den Eiern steht übrigens nicht repräsentativ für den typischen Sound der Band.




UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: FCN-HSV: 1:1, FRANKENSTADION, 20.01.2013

Auf geht es zur Rückrunde, und das am Sonntag Nachmittag bei besten Eisregen außerhalb. Spiegelglatt wurde es in Nürnberg erst gegen Abend. Und der Glubb? Zeigte ein sehr ungewöhnliches Spiel mit zwei gegensätzlichen Hälften. Früher immer verschlafen am Anfang und mit schlechter erster Halbzeit. Nach dem Pausenbriefing dann tolle zweite Hälfte. Sonntag war es genau anders herum. Im Stadion waren alle, Shultzie und Roland schrieben.

SHULTZIE:
 
Sonntag, 20. Januar, 18. Spieltag. Gegner die 50jährigen Bundesligarauten mit der defekten Stadionuhr. Perfekt also, um den Tag im Stadion zu verbringen. Mit dabei der ebenso rot-schwarz-gefärbte Sohnemann und die abtrünnige Schiedsrichtertochter mit "Petric" und der Nummer 10 auf dem Rücken.
 
Bei Bekanntgabe der Aufstellung geriet ich dann schon erst einmal ins Stocken, Nilsson krank nicht im Kader, Feulner und Kiyo nur auf der Bank, dafür Cohen, Mak und Esswein im Team. Gut, Markus Feulner lag vergangene Woche 2 Tage mit Grippe danieder, bei der Breite im Mittelfeld also verständlich, ihn noch draußen zu lassen, aber warum kein Kiyo? Und wieso Esswein, aber nicht Mike Frantz?
 
Wie auch immer, der Club begann äußerst druckvoll und giftig, allen voran Mak und Cohen. Doch man rieb sich auch verwundert die Augen, es war nicht annähernd so rumpelig wie gewohnt, sondern teils feiner Kombinationsfußball über mehrere Stationen. Die Rothosen konnten sich zum Teil nur mit Ellenbogencheck (Arslan gegen Esswein) und Grätschen von hinten (wieder Arslan 3 Minuten später, wieso der nicht vom Platz musste ist mir ein Rätsel) behelfen, oder meinten den Ball entweder mit Händen für sich beanspruchen zu müssen (van der Vaart). Jedoch gab es an Torchancen, außer Maks Vorstoß gleich in der Anfangsphase, dem Kopfball von Balitsch in der 37. Minute und dem verzogenen Schuß erneut von Mak kurz vor dem Pausenpfiff, nicht viel zu sehen.
 
Was man jedoch unserer Elf dann in der Halbzeit in den Pausentee getröpfelt hat, das würde mich dann schon noch brennend interessieren, denn jegliche Aggressivität war plötzlich wie weggeblasen. Entsprechend kamen die Finkburger auch immer besser ins Spiel und schnürten den Ruhmreichen am eigenen Strafraum ein. Folgerichtig dann auch die Führung, nachdem zum wiederholten Male niemand Aogo am Flanken hindern konnte und Pino Rudnevs einnetzen ließ.
 
Doch wer damit rechnete, dass unser Club jetzt in sich zusammenfiel, der wurde eines besseren belehrt, denn plötzlich wehrte man sich wieder! Fast im direkten Gegenzug testete Pekhart, ob Adler denn auch noch anwesend ist. Und weitere 3 Minuten später trickste sich Timo Gebhart an der linken Außenlinie durch, legte zurück auf Pekhart, der volley zum Ausgleich vollstreckte! Nur war es das dann leider schon wieder, fortan war wieder nur der HSV zu sehen. Halt, stimmt nicht ganz, denn Käptn Schäfer zeigte nun, dass ihm auf der Linie kaum jemand das Wasser reichen kann und hielt den - alles in allem mehr als gücklichen - Punkt fest.
 
Was bleibt als Fazit? Schäfer eindeutig der Matchwinner, auch wenns nur ein Punkt wurde. Mak brachte viel Schwung in der ersten Halbzeit, im Gegensatz zu seinem Pendant Esswein auf der linken Angriffsseite. Simons ein sichere und extrem abgeklärter Nilsson-Ersatz neben dem gewohnt souveränen Klose. Pino nach vorne mit überraschend vielen Akzenten, jedoch ließen er und Chandler den Hamburgern außen viel zu viel Platz zum Flanken. Cohen bissig und mit einigen schönen Pässen und Flankenwechseln, Gebhart, Balitsch und Pekhart fleißig, solide, aber mit Luft nach oben. Und Kiyo zeigte in der Schlussviertelstunde, wieso Wiese und Reute ihn nicht von Beginn an gebracht haben: lustlos und wahrscheinlich vom Eisregen eingeschüchtert...
 
Für kommenden Freitag bleibt also viel zu tun, mit dieser Leistung wird gegen aufgedrehte Zecken nicht viel Staat zu machen sein im Westfalenstadion. Hoffen wir, dass Markus Feulner den Erkältungsviren trotzt und Kiyo seine Lust am Fußball wiederfindet, etwas mehr Ordnung in der Mittelfeldzentrale kann nicht schaden. Und gegen den Offensivwahn des BVB, nunja, leider haben wir nur einen Cohen, also sollten wir hoffen, dass das Ergebnis nicht so schlimm wird wie meine Heimreise: Eisregen, ungeräumte Bundesautobahnen, Autofahrer, die bei solch einem Wetter besser ihren SUV in der warmen Garage lassen sollten. Aber irgendwann war ich dann ja trotzdem zuhause. ;-)

Marcus Schultz

 


ROLAND 911:

Danke Ultras!
Da hatte ich ja richtig Dusel, dass vor mir die Ultras u.a. aus Adelsdorf die Winterpause gut genutzt und viel erfolgreicher trainiert haben als unsere recht schlecht bezahlten Profis. Sie schafften es erstmals die großen Schwenkfahnen 90 Minuten ununterbrochen zu bewegen. Gab es früher nur eine große Schwenkfahne und wurde diese nur bewegt, wenn der Ball in der anderen Hälfte rollte, hat der ununterbrochene Einsatz der Fahnen den Vorteil, dass Fan nichts bzw. wenig vom Spiel sieht und sich ganz auf den Support konzentrieren kann.



Lediglich einige traditionelle Anhänger des Clubbs schien dies nicht zu gefallen und der Stimmungsblock 911 wurde ab der 50 Minute von lauten "Fahnen weg" Sprechchören dominiert. Im nachhinein haben die Fernsehbilder meine Stadionteileindrücke bestätigt. Es war ein schlechtes Spiel des Clubbs, der mit Ausnahme von 5 Minuten in der zweiten Halbzeit um Hamburger Tore richtig gebettelt hat. Unvermögen, Pfosten und Spielverderber "Heiner" der Schäfer ließen nur ein Tor zu.

In den 5 Minuten nach dem 1:0 der Blauen machten unsere Helden richtig Druck bis zum Ausgleich. Dann wurde wieder um HSV Tore gebettelt, insbesondere von unserer rechten "Abwehr"seite besser genannt "hinterer Mannschaftsteil". Leider ist unser neuer Startrainer zu klein und konnte dies auf der anderen Spielfeldseite nicht sehen. Um zu beweisen, dass der Clubb schlecht spielen kann, wären so viele Umstellungen in der Mannschaft nicht notwendig gewesen. Kann nur Besser werden.

Roland Hornauer


HECKING WECHSEL: NOCH ZWEI KOMMENTARE

Sag zum Abschied leise Servus. Unser Kompetenzstammtisch war natürlich auch bestürzt über den fliegenden Wechsel vom Herrn Hecking. Dem wünschen wir alles Gute und sagen nochmal Danke für die wohl stabilste Trainerleistung seit Jahren beim Glubb...

Shultzie:

Nunja, da hat es der deutsche Fußball in Gestalt einer Betriebssportgemeinschaft also geschafft, zwei von mir bislang hochgeschätzte, seriöse Fußballfachleute innerhalb kürzester Zeit, in diesem Falle weniger Wochen, durch das Wedeln mit Geldscheinchen zur puren Verkörperung von menschlicher Enttäuschung zu transformieren.

Waren meine Gedanken vor 2 Monaten noch beim SV Werder Bremen, denen der VW-Konzern den Sportchef weggekauft hatte, so trifft mich die Entscheidung des letzten Samstages diesmal bedeutend härter, nämlich als eben besagter Klaus Allofs sich diesmal im nächsten Selbstbedienungsladen der Bundesliga bedient und dem einen Rang besser platzierten Mitkonkurrenten den Trainer wegkauft.

Als ich Samstag Morgen beim Abarbeiten meiner RSS-Feeds die Nachricht der BILD überflog, nämlich dass statt Schuster nun plötzlich Hecking DER Kandidat in Golfsburg sei, da dachte ich spontan noch: Naja, BILD eben, der Hecking hat doch bereits im Oktober erklärt, sich ein Angebot des ehemaligen Magath-Arbeitgebers nicht einmal anhören zu wollen, außerdem ist er ja so dick mit Martin Bader befreundet. Aber so kann sich eben selbst der hartgesottenste Clubfan täuschen!

Und nun? Ich persönlich bin der Meinung, man sollte mal aufhören, mit dem Finger auf Vereine wie Chelsea, Paris St. Germain oer Malaga zu zeigen. Sicher, der Begriff "Financial Fairplay" kommt in deren Sprachschatz nicht vor, aber sollte man hier nicht zuerst einmal vor der eigenen Haustüre kehren? Es gibt im deutschen Profifußball 3 Ausnahmen von der sogenannten 50+1 Regel, nach welcher ein Investor nicht die Kontrolle über einen Verein erlangen darf, diese betrifft Hoffenheim, Leverkusen und eben den VFL Wolfsburg. Im Kraichgau hat selbst ein Gelddrucker wie Dietmar Hopp so langsam begriffen, dass man mit Geld zwar einen Wiese, jedoch keinen Erfolg kaufen kann. In Leverkusen wird mit den finanziellen Mitteln des Bayer-Konzerns seit Jahren nicht um sich geworfen, sondern finanziell verantwortungsbewusst gewirtschaftet. Nur eben in Wolfsburg sieht das anders aus! Da darf sich ein Automobilkonzern wie VW es sich sogar herausnehmen - glaubt man Insiderberichten - seinen Zulieferer ein Sponsorship bei der ehemaligen Betriebssportgruppe Magath (jetzt Allofs) zu oktruieren...

Was bleibt nun aus unserer, aus Clubberersicht? Zum einen sollten wir den Geldregen von rund 750.000 Euro aus Wolfsburg dankend annehmen, auch wenn wir wissen, dass ein solcher Betrag bei dem niedersächsischen "Traditionsverein" aus der Portokasse gezahlt wird. Martin Bader hat leider ebenfalls Lehrgeld zahlen müssen und wird eine solche Ausstiegsklausen wohl in keinen Trainervertrag mehr einbauen.

Desweiteren hat der Verein sich für die in meinen Augen vernünftigste und langfristig erfolgsversprechenste Lösung entschieden, nämlich einer Doppelspitze aus Michael Wiesinger und Armin Reutershahn das Vertrauen auszusprechen. Auch wenn ich bei Facebook oder in einschlägigen Foren schon wieder "Experten"-Meinungen lesen muss, dass mir die Weihnachtsgans wieder hochkommt. Der 1. FC Nürnberg lebt nicht allein von der Meinung seines Cheftrainers, hinter dem Verein steht ein fußballerisches Konzept, und das kennen Reutershahn und Wiesinger wohl besser als jeder andere. Weiterhin: was mit Trainern wie Tuchel in Mainz, Streich in Freiburg oder Lewandowski in Leverkusen hervorragend funktioniert, wieso sollte das nicht auch am Valznerweiher klappen? Und besser als ein Huub Stevens, Loddar Matthäus oder Thomas von Wiehießderdochgleichnoch sind Wiesinger/Reutershahn allemal!

Glaubt ihr nicht? Wir sprechen uns am Ende der Rückrunde wieder. Und dann stehen hoffentlich die Herren Hecking und Allofs mit ihrer Söldnertruppe auf Relagationsplatz 16 und verliert die beiden Entscheidungsderbies gegen Braunschweig, während unser Glubb im gesicherten Mittelfeld frühzeitig den Klassenerhalt gesichert hat. Dann braucht man auch keine Angst haben, dass unser Ex-Trainer in Zusammenarbeit mit seinen Sportchef auch spielertechnisch bei uns wildert, denn wieso sollten in Kiyo oder Klose denn in die 2. Liga wechseln wollen?

Und zu guter letzt: man sollte drüber nachdenken, Robert Mak vielleicht einen Teil seiner Twitter-Geldstrafe zurückzuerstatten. Weil so falsch lag er mit seinem "Verdammter Trainer" ja gar nicht...

Marcus Schultz

Und Roland 911:

So geht Kapitalismus, deutlich höheres Gehalt und der "Familien"mensch der sich in Franken so wohlfühlt wechselt oder warum sollen Trainer anders als die Spieler sein und Verträge einhalten? Andererseits typisch Clubb, beherrschen nach der Hinrunde Ruhe und Zufriedenheit die vorweihnachtliche Gefühlswelt, schafft der Clubb es in Sekunden, diese ungewohnte Situation zu zerstören. Bleibt nur zu hoffen, dass bei der Trainersuche niemand den Loddar, einen Konzepttrainer, einen Klavierspieler und Spielerfrauenversteher oder einen Friedel Rausch entdeckt. Es darf also wieder gezittert und gebangt werden, frohe Weihanchten und guten Rutsch in 2013, hoffentlich mit einen Trainer à la Hans Meyer!

Roland Hornauer

NOCH VOR HEILIGABEND THEMA VOM TISCH

Sehr flott und betriebswirtschaftlich günstig wurde wenige Stunden nach Heckings Weggang bereits Michael Wiesinger und Armin Reutershahn als neues Trainergespann bestätigt.

Wiesinger spielte bereits selber als Spieler beim Glubb, später Bauern und 60. Beide werden sich als Doppelspitze versuchen und Manager Bader kann sich ruhig nach einem Volltrainer umsehen.

Hört sich im ersten Moment nicht so prall an, aber schauen wir mal!

HIER DIE OFFIZIELLE MELDUNG (KLICKEN)

GLUBB: DIETER HECKING WECHSELT NACH WOLFSBURG. WIR SAGEN DANKE FÜR NICHTS, JETZT ERST RECHT!

22.12.12: Das hätte sich der gute Herr Hecking gerne bis nach Weihnachten aufheben können. Er wechselt nach Gesprächen die seit Donnerstag andauern bereits jetzt zur Winterpause nach Wolfsburg zum Volkswagen-Werksverein. Statt drei im Weckla also jetzt Grünkohl mit Pinkel. Ganz so harmonisch und gentlemanlike wie man es von ihm sonst gewohnt war, lief der Wechsel scheinbar nicht ab. Glubb-Manager Bader wird auf der Vereins-Webseite zitiert "Ich bin enttäuscht, dass Dieter Hecking nicht dafür zu gewinnen war, zumindest bis zum Saison-Ende 2012/13 beim Club zu bleiben."

Tja, da haben wir Glubberer den Salat. Seit 2009 war der stabile Westfale Trainer beim Glubb und hat wohl von allen Trainern der letzten Jahre am Valznerweiher die stabilste Arbeit abgeliefert. Keine Skandale, immer diplomatisch und solide... von so einem Übungsleiter träumten manche Bundesligavereine.

Der neue Volksburg-Manager Allofs holte nun Hecking heim nach Westfalen, wo Hecking nun nicht weit von seinem Familiensitz entfernt eine neue Wirkungsstätte bekommt. Bis zuletzt war beim VW Wolfsburg sogar Bernd Schuster als neuer Trainer gehandelt worden, der bisher als Coach überhaupt keine jüngere Bundesligaerfahrung hatte.

The times they are changin': Schlagzeile aus 2010. 2013 gibt es weder die AZ noch Hecking in Nürnberg...

Natürlich dachte jeder bisher, das Gespann Hecking/Bader sei so eng, da passt kein Blatt Papier dazwischen. Doch ausgerechnet jetzt bekommt der umtriebige Bader kurz vor dem Fest eine Riesen-Hausaufgabe mit auf den Weg. Bader dazu auf fcn.de: "Über die Nachfolge werden wir in den nächsten Tagen in Ruhe eine Entscheidung fällen." Naja, wer jetzt keine Ruhe haben wird, ist klar. Zum lachen ist das nicht, denn die Winterpause ist nicht unbedingt die beste Zeit, wenn einen der Trainer davon gekauft wird. Bader professionell: "Nichtsdestotrotz möchte ich mich für die drei erfolgreichen Jahre, in denen Dieter Hecking für uns gearbeitet hat, bedanken."

Danke für nichts, denke ich mir dabei. Vor allem, was hätte man in der Rückrunde mit dieser Mannschaft noch alles für Fässer aufmachen können? Da bleibt nur noch der Galgenhumor, wer denn schon alles bei MB angerufen hat. Sicherlich dürften da Auslaufmodelle wie Peter Neururer dabei gewesen sein.

Leute wie er, Schuster, Loddar, Babbel oder Ragnick würden auf unserer persönlichen No-Go-Liste stehen. Gute Trainer wachsen auch nicht auf den Bäumen, und interessant dürfte auch der Blätterwald rauschen die nächsten Tage, denn irgendwann sollte mal der wahre Grund für den Wechsel ans Licht kommen. Und vor allem, wann die Entscheidung bei DH fiel, zu wechseln. Ob es an der teilweisen Mannschaftsmeuterei im Herbst lag, ob es private familiäre Gründe bei Hecking waren, oder ob der Trainer endlich mal einen Titel holen will. Wir wünschen uns bei so einem Abgang allerdings, dass der Glubb wie auch immer am Ende der Rückrunde irgendwie VOR WOB notiert sei.

Nachdem sich die Akte Breno mittlerweile auch als Luftnummer erwies (Breno will nach der Haft heim nach Brasilien), sind unsere Gedanken nicht bei Hecking, sondern bei Bader. Der uns auch aus der Seele spricht: "Ich bin enttäuscht, dass wir das, was wir angefangen hatten, nicht weitermachen." Auf Vorwürfe verzichtet er aber: "Wir werden nichts Schlechtes über ihn sagen. Aber ich kann keine Beweggründe nachvollziehen, wenn man vom 1. FC Nürnberg weggeht." Wir finden: Dieser Abgang ist ein ganz schwacher, und wir hoffen auf ein saftiges "Jetzt erst Recht!" daheim in Nürnberg bei Mannschaft, Vorstand, Presse und vor allem den Fans!

Vielleicht haben wir ja Glück, und erwischen einen jungen Trainer, der weniger ein Kindergärtner ist, sondern auch taktisch sichtbare Fortentwicklung über die Monate mit den Spielern gebacken kriegt. Kann nicht jemand schnell mal die eierlegende Wollmilchsau aus Klopp-Tuchel-Veh basteln? Wir drücken die Daumen, dass der Nachfolger so überrascht wie Kyo auf dem Feld. was haben wir zu verlieren gegen die Retortenvereine der Liga, am Valznerweiher basteln wir an großem, und das meine ich ohne den Größenwahn finanzgedopter Vereine zu benützen. Zum Beispiel den, zu dem der gute Herr Hecking jetzt geht.

Ewald Funk


NUCHAMOL: FRANGENDERBY AM 24.11.2012, VIP-EDITION

Unsere Berichterstatter gehen auch dahin, wo sonst keiner hinkommt. Unser Shultzie sogar bis ins Herz vom Trolli-Stadion. Die Kräuter sind ja jetzt neu in der Bundesliga, Trolli bleibt auch bestehen als Spielstädte, nur den VIP-Bereich muß man halt anpassen, was auch zum Start in die neue Saison geschehen ist. Hier also Shultzies Bericht aus der grünen Hölle als kleiner "Nachschlach" vom schlechtesten Derby seit Erfindung des Rumpelfussballs...

GROTTENKICK SEMPFT MIT BILDERS...

Tja, was soll man nach einem solchen Grottenkick eigentlich noch an Worten verlieren? Ein Geschenk hatte ich als Glubb-Mitglied eigentlich erwartet, und zwar in Form von 3 Punkten, zumindest aber ein packendes Spiel. Leider wurde es nur ein Punkt, gepaart mit einem Fehlpassfestival und Hektik pur auf dem Platz. Eine Voraussage traf aber dennoch ein: wir waren uns bereits lange vor Anpfiff einig, dass das Spiel nicht 11 gegen 11 beendet wird...


 
Was bleibt denn sonst noch über? Nun, es war mein "erstes Mal" im VIP-Bereich der Trolli Arena. VIP bedeutet hier allerdings ein Zelt hinter Block I, zwischen Gegengerade und Gästefans. Hier gibts vor Anpfiff allerlei kulinarische Köstlichkeiten wie Schweinebraten mit Gniedla, Kaffe und Kuchen, sogar ein Steggerlaseis darf man sich mit auf den Weg nehmen, wenn man den grün-weissen Augenkoller in Form von Menükarte und Pappserviettenring überlebt hat. Als kleinen Service bekommt man dann noch die Mannschaftsaufstellung von jungen Damen direkt an den Tisch gebracht.


 
Das Stadion dann, naja. Eng wars, selbst mit meinen gerade mal 174 Zentimeterchen konnte ich nicht von Beinfreiheit sprechen. Einen besonders vertrauenserweckenden Eindruck macht die Gerüstkonstruktion auf mich nun auch nicht wirklich, lediglich die durch die fehlende Tartanbahn resultierende Nähe zum Geschehen fand ich sehr angenehm. Aber trotz allem, ein wirkliches Schmuckkästchen ist der bei allem Respekt altehrwürdige Ronhof nun nicht mehr. Von der Infrastruktur rund um den Sportplatz (von Stadion mag ich fast gar nicht reden) mal ganz abgesehen, denn nach dem Spiel standen wir im Stau - wohlgemerkt nicht erst als wir mit dem Auto unser Heil in der Flucht aus der verbotenen Stadt suchen wollten, sondern schon beim fußgängerischen Verlassen des Ortes des Grauens...


 
Was blieb denn sonst noch hängen? Die Tatsache, dass selbst phantasievoll zusammengereimte und angezeigte Nachspielzeiten nicht den Batteriestrom der elektronischen Tafel wert sind, eine gaar grauslige Leistung beider Teams auf dem Platz, die normalerweise nicht einmal mit einem Punkt hätte belohnt werden dürfen und Westvorstadtfans, die mich auf der Tribühne von hinten anpöbelnd in bester Asamoah-Manier provozieren wollten. Mag ja sein, dass unser Glubb Rekordabsteiger ist, aber ich hatte es mir dann verkniffen, den besonnenen Herren ("Des is a Vuurgoob vo der Dee-Eff-Ell, dass däi Schiris uns ner fai blous widder in däi zwadde Liecha pfeiffn mäin") an die Tatsache zu erinnern, dass selbst Tasmania Berlin selbigsmal, vor vielen Jahrzehnten in der Lage war, ein Heimspiel zu gewinnen.


 
Ansonsten war die Stimmung ob der Nähe zum Clubblock hervorragend, die im zweiten Anlauf erlaubte Choreo sehenswert und die Tatsache, dass es zu keinerlei Ausschreitungen kam, hat mich dann doch noch zumindest ein klein wenig zufrieden gestimmt. Wiedergutmachung für das Pokalaus im letzten Dezember sieht zwar anders aus, aber die Hoffnung bleibt, dass unsere Herrschaften in der Rückrunde eine andere Antwort parat haben.

SHULTZIE


UNSER SEMPFT: FRANGENDERBY AM 24.11.2012, KRÄUTHER FÜHD-FCN, 0:0

Was für ein Totalausfall. Da freut man sich seit Wochen auf diese 90 Minuten am 24. November. Das einzig wahre Derby in unserem Land, eine Premiere in der ersten Bundesliga nach etlichen Jahren ist es außerdem, und dann wird es eine unsägliche Nullnummer! Hier unser Sempft, auch direkt aus dem Trolli vom rasenden Roland, und Shultzie kommt eventuell später auch noch dazu. Aus der Trolli-Vip Lounge.

Nullnummer, aber so richtig. Das ging schon mit dem Ausgangsverbot für Glubberer am Samstag per amtlichen Betretungsverbot in Fürth los, selbiges wurde dann von der fränkischen Regierungsmetropole Ansbach wieder aufgehoben. Und so gab es diesmal zwar keinen Marsch marodierender Glubbfans durch die Nürnberger Straße gen Ronhof, sondern nur eine Art betreuter Volkswandertag. Wie bei einem Stadtmarathon wurden die schlendernden Fans teils mit Barrieren, teils mit Menschenketten von grün verkleideten Staatshelfern zum Stadion geleitet.

Das Spiel selber war ein Grottenkick auf Bolzplatzniveau. Entweder man hatte sich vorher zur Deeskalation auf eine Punkteteilung geeinigt, oder man konnte spieltechnisch einfach nicht mehr. Bundesliga gab es an diesem Samstag woanders, definitiv nicht in Franken. Irgendwie war das ganze wie ein Scheidungstermin in zwei Akten, wo sich beide Parteien nicht riechen konnten und jeder über die Ehe vor einem genervten Richter aka Schiri herummeckerte, bis beide schließlich vorzeitig nach Hause geschickt wurden.

Zug zum Tor ließen meist nur die Fürther erkennen, grandios war alleine das Solo vom Glubb-Innenverteidiger Timm Klose gen Fürther Tor. Ach, da war ja dann noch Marvin Plattenhardt, der bei seiner Einwechslung tatsächlich mit ondulierter, sprayfixierter und federnder Tolle einlief und wahrscheinlich nach seiner abgesessenen Zeit beim Glubb ("als Durchgangsstation") so eine Art Harald Glööckler im Fußball werden wird.

Pervers wie grandios sich der Glubb doch immer an seine jeweiligen Gegener anpasst. Gegen die unbesiegbaren Bauern mit dem Herz eines Boxers, gegen Fähd ein Hauen und Stechen auf Zweitliganiveau mit vielen versteckten Fouls. Wie in der Schule früher, wenn der Lehrer nicht hinschaut. Und wer als Glubbfan von oben herab auf die Kräutermännla aus der Westvorstadt schimpft, sollte sich erstmal daran erinnern, wie er selber von oben herab behandelt wurde einen Spieltag vorher. Von den königlich boarischen Bauern, die auf Nürnberg herabschimpften.

Rapha Schäfer war wohl bei seinen Kommentaren nach dem Spiel irgendwie gedopt, oder welches Spiel hat er gesehen? Glubb deutlich besser? Und zu der Spuckattacke... da kann zwar noch was nachkommen, um den Basti S. aus M. mal zu zitieren. Auf das Niveau brauchen wir uns gottlob nicht herablassen.

Fazit: Bitte beim Heimspiel im Max Morlock zur Rückrunde kein Derby zum Abgewöhnen abliefern, sondern Rasensport! Danke, Sechs, setzen!
Publikum: Eine Zwei! Klasse Fangesänge, tolle Choreos (Banner "Rückkehr der Zigarettenbürschla") und keine Pyros wie tags zuvor beim HSV (wie blöd kann man sein: HSV Fans, die ihr eigenes Banner angezündet haben?) und auch keine Schlägereien.
Keine gute Noten auch für die NN, die ein paar jungen Praktis zur Frontberichterstattung an die "Kampflinie" schickte und schon Mittags die Stimmung aufheizte auf ihrer Webseite, als wäre das hier die Nato-Außengrenze.

Ewald Funk

 

DIREKTAUS DEM TROLLI: ROLAND HORNAUER, 24.11.2012, KRÄUTHER FÜHD-FCN, 0:0

Schöne Bescherung genau einen Monat vor Weihnachten

Unser Clubb geht ungeschlagen aus allen bayerischen Derbys! Zugegeben, gegen Augsburg war es am Engsten oder anders gesagt, die Nordösterreicher Bauern Lynchen und die Färdder wollten wohl aus Respekt vor seiner Lebensleistung unseren „Heiner“ Schäfer einfach nicht beschäftigen.

Zum Derby in Erlangen Süd. Es gab mehrere Weltpremieren. Zum ersten Mal fuhr ich mit dem Rad Aus Erlangen zu einen Erstligaauswärtsspiel und ich war deutlich schneller bei den Trolls und wieder zurück zu einem äußerst schönen Nachderbyabend als bei einen Heimspiel unseres Ruhmreichen.

Das Verhältnis Clubbfans zu Polizisten war wohl weltweit auch einmalig. Gefühlte zwei Polizisten pro rot-schwarzen Schal belauerten unsere Schritte im eingegitterten Weg, Käfig von der Ikea zum Trollplatz, um die strikte Fantrennung durchzusetzen.

Weltweit einmalig auch die Färdder Hysterie und damit verbundene Fanunfreundlichkeit gegen alle Clubberer. Bei soviel Gastfeindschaft brauchen sich die Färdder nicht wundern, dass vor und nach dem Derby niemand nach Färdd zum Einkaufen kommt und in der Innenstadt nur noch Dönerbuden und 1-Euroshops zu finden sind. Die Rechtsexperten aus der Färdder Stadtverwaltung um OB Jung hatten im Amtsblatt eine "Bekanntmachung an alle Fans des 1. FC Nürnberg" veröffentlicht, die deren Anwesenheit in bestimmten Gebieten der Stadt Fürth während des Derbys verbietet. Wer sich am Derbytag also außerhalb öffentlicher Verkehrsmittel der Stadt bewegt und durch Aussehen (Rot-schwarze Kleidung) und/oder Gesang der Nürnberger Fangemeinde zuordnen lässt, dem drohte gar, in Polizeigewahrsam genommen zu werden. Die Regelung sollte von 10 bis Sonntag früh, 2 Uhr gelten. Erstaunlicherweise sind beim Verwaltungsgericht Ansbach Rechtskundige beschäftigt und die Färdder Verbotsverfügung wanderte da hin, wo sie hin gehört, in die Rundablage.

Leider war dies nicht alles, wohl auch einmalig, im ganzen Stadion mit Ausnahme des Gästeblocks waren unsere Fanutenilien verboten. Nach drei (zwei davon außerhalb des Stadions) äußerstes peniblen Sicherheitskontrollen war Clubbfan im Stadion.
Nach dem Umbau der Südkurve ist dort Färdd pur. So hässlich, dass sogar die Zaunfahnen der Lustreisenversicherung als optische Verbesserung durchgehen. Trotz dieser Färdder Willkommenskultur, nicht einmal ein Stadionheft war erhältlich, so etwas gibt es in der 1. Liga auch nur in Färdd, war die Stimmung im Block hervorragend. Kein Wunder, wenn Profis wie der Gelb-Rot gesperrte Timo Gebhardt mitmachen.

Weitere Premieren gab es bei der Mannschaftsaufstellung. Unsere Helden wurden auf der Anzeigetafel nur als schwarze Schatten gezeigt, für Bilder hat es halt nicht gereicht. Bei den Färddern spielten dagegen nur Brüder. Immer wenn das Amateuransagerduo die Vornamen wie „im Tor unsere Nr. 26 Maaaaax“ oder „die Nr. 14 Edgaaaar“ in ihre Mikros hauchte, schallte es anschließend laut in der Südkurve „Wichser“. Trotzdem Respekt, dass es die Wichserbrüder bis in die 1. Liga geschafft haben.
 
Der Spielbeginn wurde durch zwei schöne Choreos eingeleitet. Neben rot-schwarzen Fahnen, roten Luftballons hatten wir als großes Blocktransparent unseren Jacky im passenden Anti-FÜ Trikot dabei. Die Nordkurve war gewohnt grünweiß und als Choreo wurde ein Banner „Deswegen bin ich gern Fädder“ hochgezogen und ein großes Banner „und deswegen bin iech schdolz aff mei Schdadd“ gezeigt.

Dann wurde angepfiffen, aber nicht gespielt. Es war ein Derbykampf mit vielen Nicklichkeiten, wobei sich besonders die Färdder Altstars Asamoah und Eduardo Gonçalves de Oliveira (Edu sagen die Schalker) auszeichneten. 49. Fouls in 90 Minuten ließen keinen Spielfluss aufkommen. Die Färdder kamen besser in das Spiel. Hatten nach einem schlimmen Fehler von Grauburgunder Pino eine Riesenchance in der 34. Minute. Anschließend ging unser Bauernschütze Feulner sehr hart in einen Zweikampf und ging nach roter Karte vom Platz. Kurz danach hätte der Färdder Seran Sararer nach rüden Rempler an Heiner und anschließender Spuckattacke, Schäfers Trikot muss jetzt gewaschen werden (!), eigentlich mit Feulner mitduschen müssen, bekam aber nur Gelb. Mit zunehmender Spielzeit beherrschte der einzig wahre fränkische Erstligist das Spiel, ohne Torchancen zu erarbeiten.

In der Halbzeit zeigte die Nordkurve ein Banner „Ihr kriegt uns hier nicht weg – Sportpark Ronhof für immer“. Eigentlich unnötig, denn die Färdder kündigen genauso euphorisch einen Stadionneubau an, wie sie ein paar Monate später euphorisch die Beerdigung des ehemals tollen und einmaligen Projektes verkünden.  In der 60. Minute erhielt Seran „Wichser“ nach einem Zweikampf mit Grauburgunder endlich Gelb-Rot und 10 gegen 10 bekämpften sich weiter. Unbestrittener Höhepunkt war, neben dem ersten Nürnberger Torschuss in der 62. Minute und dem Klose-Solo in der 81. Minute, das nach 65 Minuten in der Nordkurve gezeigte Banner „Choreoverbot, Betretungsverbot, Ticketpreise – so wird das Derby zum letzten Scheiss“. Wo die Färdderfans Recht haben, haben sie Recht und das nächste Mal sollte dazu eine gemeinsame Aktion stattfinden.

Viel passierte nicht mehr, nur das erstmals unser Dauerspieler Timmy Simmons verletzt ausgewechselt wurde und „Gattuso“ Cohen durfte noch gegen die immer harmloseren Färdder wuseln. An Nachspielzeit wurde nur eine Minute angezeigt, vermutlich weil der Clubb überlegen war, diese war dann nach 30 Sekunden zu Ende und das 255. Derby Geschichte.

Kurzes Fazit, spannend und aufregend war es trotzdem und das Wetter war sehr schön. So wie der Clubb gespielt hat, bleibt das Mittelfeld Saisonziel. So wie Tasmania Färdd gespielt hat, gab es am 13. Spieltag wohl eine letzte Weltpremiere, nämlich ein doppeltes Derby. Es war vermutlich das erste und letzte Erstligaderby in Färdd.  

Roland Hornauer


BETRETUNGSVERBOT ERFOLGREICH WEGGEKLAGT

Eine aus Nürnberg stammende Dame hat erfolgreich gegen das Vermummungs- pardon, Betretungsverbot für rot gekleidete Menschen mit oder ohne Motiv in der Festung Fürth Innenstadt am Derbysamstag geklagt. Das Verbot ist somit aufgehoben.

Wir hoffen nun auf ein sportlich spannendes Spiel mit viel humorvollen Schmähungen aber keinen Aggressionen in allen vier Halbzeiten.

HIER DER LINK ZUR AUFHEBUNG DES VERBOTS IN FÜ


DEMNÄCHST...

DAS Derby. Der Classico. Diesmal im Rahmen der ersten Liga. Neben diversen merkwürdigen Verfügungen in Fürth, ist seit heute, 21.11., das Betretungsverbot für FCN Fans in Fürth der größte Witz und macht die zuständige Behörde einfach lächerlich. Wenn doch: Dann wünsche ich mir, dass bei der nächsten drohenden Nazi-Demo auch so Betretungsverbot ausgesprochen wird.

ZEITUNGSMELDUNG BETRETUNGSVERBOT FÜR GLUBBERER

Was mache ich mit meinem FCN Autoaufkleber, wenn ich am Samstag nach Fürth zum Einkaufen fahren muß? Abdecken?

Hierzu meint ein amtlicher Rechtsanwalt, um einen Kommentar gebeten:

"Das ist ein Witz. Da zeigt sich einmal wieder die Provinzposse. Würde es begrüßen, wenn das gerichtlich durch einstweilige Verfügung platt gemacht wird. Schade, dass so nur einmal wieder unnötig Öl ins Feuer gegossen wird und ein paar Chaoten das sicherlich jetzt auch noch als Steilvorlage verwenden werden. So unnötig wie ein Kropf. Grundsätzlich ist aber bei mit hoher Wahrscheinlichkeit befürchteter Gefahr für Leib und Leben und die öffenliche Sicherheit eine Allgemeinverfügung möglich (gegen Alkoholbenutzung etc.). Eine derartige Einschränkung der Bewegungsfreiheit für einen derart unspezifischen Personenkreis halte ich für absolut unzulässig. Besonders, da sich der Kreis auch nicht einschränken lässt. Ich bin Clubfan, trage aber nur selten Trikot oder Schal. Was soll das?"



UNSER SEMPFT ZUM 09.11.2012, MAINZ GEGEN FCN: 2:1, UNSERE GLUBB-GOLUMNE

Es ist nicht so, dass ich Österreicher nicht mag, manchmal hasse ich sie. Vor allem wenn sie als Gegner gechen den Glubb antreten. Egal wie sie heißen, Erwin Jimmy Hoffer, Martin Harnik oder Andreas Ivanschitz, gegen die Valzner-Boys trifft man als Ösi immer, egal wie dumm sie sich zuhause in der heimischen Nationalmannschaft anstellen.

In Mainz sind Schals besonders günstig zu kaufen, werden aber wie damals im Osten nur in einem Design hergestellt... Das zeigt man dort auch gerne, wie hier beim letzten Mal.

Der Glubb braucht also unbedingt einen Österreicher. Zumindest ab 2016, wenn das Rubin Okotie-Desaster vergessen ist, der in seiner Zeit in der Noris sowas von garnichts auf die Kette brachte. Da ist unser Pekhart schon besser, dem kann man die Ausrede in den Schoß legen, er bekäme keine verwertbaren Bälle serviert. Ob man als Stürmer aber gerade deswegen diese Berufsbezeichnung verdient, wenn man aus kaum verwertbaren Bällen dann doch ein Tor zaubert, das steht auf einem anderen Blatt. Auch dem Jäger auf dem Hochsitz werden die Wildsäue nicht auf dem Silbertablett vorbei getragen...

Ach ja, Fußball wurde in Mainz auch gespielt am Freitag. Nachdem man die Millionentruppe von Volksburg vorher haushoch mit 1:0 überrannt hatte, freute man sich auf Mainz, denn die spielen ja immer anfangs wie Hurrikan Sandy, da kann man sich darauf einstellen und die Verteidigung sturmfest zurren. Man kann aber auch dem Gegner sanft den Weg weisen. Das dachte sich auch Platte auf rechts, dem die Zeit beim Friseur von der Übungszeit scheinbar fehlt, während Rakowski im Tor dann den Unterschied zum Heiner Schäfer machte. Den hätte Rapha eventuell gehabt. Doch so hieß es 1:0. Dann mußten sich die Mainzer aber beeilen. Der Kommentator am Bildschirm in der Kneipe erwähnte gerade, das die Mainzer ihre meisten Tore der Saison in den ersten 20 Minuten eines Spiels machten, da eskortierte unser Mittelfeld den einen Quotenösi der Mainzer, Herrn Julian Baumgartliner, sicher zum Strafraum, der dann einfach den zweiten Quotenösi, Herrn Andreas Ivanschitz bediente. Der mußte nur noch schnell um Patrick R. herumkurven und noch "schnöller" einnetzen, und Nürnberg war geschlagen.

Leider erst in der 21. Minute, also eigentlich nicht "stotthoft", aber husch husch, die Ösis machen das halt "leiwand und gmüatli". Pelle sorgte dann noch vor der Pause für den Ehrentreffer der Nürnberger, auch wenn Hecking später noch seine letzte Reserve, Polter, Mak (ohne Twittermeldung) und Frantz aufs Feld schickte. Als Fazit muß aber gesagt werden, man sah deutlich, dass Nürnberg nie aufsteckte und irgendwie tat mir die Niederlage nur halb so weh, weil das Herz eines Kämpfers in jeder Glubb-Spielerbrust pochte und nur das Unverm.. pardon, Pech einen Auswärtssieg verhinderte.

Das Wetter war übrigens leicht regnerisch. Es regnete gelbe Karten. So stark, dass sogar eine bis unter das "Dachl" der Reservebank schneite, und Hanno Balitsch somit gegen die Bauern beurlaubt sein wird. Also wie auch immer, Jungs, ihr wart unbequem, Tuchel drehte am Rad wie ein Rumpelstilzchen und die Nürnberger Fans waren viel lauter als die dort heimischen Mainzelmännchen. Irgendwann klappt das! Bis dahin also üben wir das eine oder andere. Einwürfe zum Beispiel. Oder: Das sichere betreten des gegnerischen Strafraums. Erkennen des gegnerischen Tores auch aus der Ferne. Usw.

Ich übergebe an Schultzie, der seinen Beitrag eigentlich als erster fertig hatte... (Ewald Funk).

Immer noch eine architektonische Perle: Die Mainzer Coface Arena. Coface ist eigentlich bayrisch und heißt übersetzt "Koa G'sicht"...

 


Man sollte ja eigentlich meinen, der gemeine Fußballprofi wäre in der Lage, dazuzulernen. Und im Vorfeld war man sich der Lage ja auch bewusst, sprach doch Ersatzkapitän Hanno Balitsch von einem rot-weissen Tornado, der in der Anfangsphase in Mainz auf den Ruhmreichen warte. Da spielte auch sicherlich noch die Erinnerung an den 25. Spieltag der vergangenen Saison eine Rolle, als man schon in der 1. Spielminute mit 0:1 in Rückstand geriet - wohlgemerkt nach 2 vorausgegangenen Pfostentreffern.

Der Auftakt am vergangenen Freitag war dann eigentlich recht ansehnlich, in den ersten 10 Minuten lief der Ball durch die Clubreihen, das sah doch ganz gefällig aus. Aber dann erinnerten sich die Mainzer wohl daran, dass der Anpfiff wegen noch anreisender Clubfans nur 10 Minuten nach hinten verschoben wurde, jedenfalls wachten die Tuchel-Schützlinge auf und drehten an der Temposchraube. Die Folge? Plattenhardt konnte den Ex-Westvorstädter Müller auch mit Fouls nicht bremsen und wurde seinerseits gefoult (solche Szenen wurden im weiteren Spielverlauf im übrigens allesamt abgepfiffen), Klose ließ sich tunneln, Rakovsky sah den Ball zu spät und schon zappelte das Polyurethan in den Maschen. Und bereits 9 Minuten später stand es 0:2, nachdem ein Pass in die Schnittstelle der Viererkette Ivanschitz fand und dieser Rakovsky umkurvte und erneut einnetzte.

Diese 9 Minuten waren dafür verantwortlich, dass der Club weitere 9 Minuten brauchte, um den Schock darüber abzulegen. Ein Kopfball neben den Kasten von Pekhart und ein Weitschuss von Kiyo waren der Appetithappen, bis es nach einem Freistoß von Kiyotake die Hauptmahlzeit in Form eines Kopfballtreffers von Nilsson gab. Eigentlich rechtzeitig, ein Anschlusstreffer vor dem Halbzeittee. Leider nur war der Hunger dann vorbei, denn wirklich gefährliche Szenen oder gar herausgespielte Chancen konnte ich in der 2. Halbzeit nicht mehr entdecken. Und wer keine Chancen herausspielt, der erzielt keine Tore, das alte Spiel, müssten Heckings Jungs ja eigentlich schon zur Genüge kennen.

So sorgte in der 2. Hälfte lediglich noch das Schiedsrichtergespann um Thorsten Kinhöfer für Unterhaltung, frag nach beim ausgewechselten Hanno Balitsch, der auf der Bank sitzend seinen gelben Zettel für das Spiel gegen die Nordösterreicher erhielt. Und sonst? Vier falsche Einwürfe, davon drei von Chandler (in der E-Jugend gibts vom Trainer danach "a drümmer Schelln"!), ein erneut lustloser Esswein, die 74. Minute, in der gleich ein Dreierpack eingewechselt wurde, Schimpftiraden nach dem Spiel von Tuchel und Balitsch gegen den vierten Offiziellen, dumme Kommentare von Sky-Reportern (Zitat: "Robert Mak hat seine Einwechslung noch gar nicht bei Twitter angekündigt"), aber mal wieder kein Punkt.

Jetzt folgen die Derbywochen gegen die Besatzungshauptstadt und die Westvorstadt. Und ganz ehrlich? Ich mag da noch gar nicht dran denken... Daheim bleibt zu hoffen, dass der Tabellenführer es gnädig mit uns meint. Und im Ronhof stirbt die Hoffnung zuletzt, dass der ein oder andere Spieler sich noch dran erinnert, dass aus dem vergangenen Dezember noch etwas gutzumachen ist. Ausgerechnet das erste Bundesligaderby zwischen dem Club und den Teeblättern fällt auf meinen Geburtstag! Also bleibt da hinterher entweder das Feierbier in Maß(krüg)en oder das Frustsaufen - danke für diese Ansetzung, liebe DFL!

Markus Schultz
 


Wenn unser Clubb sich an einen geschichts- und schicksalsträchtigen Tag (am 9.11. wurde u.a. vor 94 Jahren die Räterepublik in Deutschland ausgerufen, fiel vor 23 Jahren die Mauer, feier ich aus Tradition) nach Mainz aufmacht, dann kann man nicht verlangen, dass sich unsere Helden am Mainzer Auftritt in der Vorsaison erinnern. So passierte es wieder, dass die Mainzer uns überrollten und wir wieder nach nur 20 Minuten mit 2:0 zurücklagen. Da half auch die Defensivtaktik unseres Supercoaches Dieter "The" Hecking, Pekhart im Mittelfeld gegen den großen Mainzer Kirchhof spielen zu lassen, wenig. Schließlich hat der Mainzer Trainer Tuchel von der in vermutlich vielen Nächten ausgetüftelten cleveren Taktik nichts gehört und setzte Kirchhof einfach gar nicht zu Beginn ein. Bis unsere Experten dies merkten und Pekhart einen Gegenspieler fand, war es spät und das Spiel gelaufen. Klar, in der 2. Halbzeit sah der Clubb besser aus, aber der Ausgleichstreffer wollte mangels wirklich zwingender Chancen nicht fallen. Einen Clubakteur muss man herausheben. Hanno Balitsch schaffte es durch geschicktes Verhalten auf der Bank nach seiner Auswechslung die fünfte gelbe Karte zu bekommen. So kann er unbelastet beim Spiel gegen Erlangen-Süd, den Heimsieglosen auflaufen und sich das Derby gegen Bauern Lynchen aus Nordösterreich in Ruhe von der Bank ansehen.

Roland Hornauer


UNSER SEMPFT: FCN - VOLKSBURG, 1:0, 3.11.2012

Das muss sich der Greuther-Fan mal auf der Zunge zergehen lassen: Seit dem 11. April hat der Glubb zuhause keinen Heimsieg mehr feiern können.

Doch es kam anders. Timo Gebhart erlöste die treuen Glubbfans am Samstag nun endlich mit einem sehenswerten Flachköpper und dem ersten Tor seit 453 Minuten Spielzeit. Die unsägliche Torhymne hat wahrscheinlich keiner mitbekommen, aber endlich haben sich auch unsere gehemmten Spieler für ihren knallharten Einsatz mit deutlicher Leistungssteigerung selber belohnt, und Fußball sollte im Frankenstadion jetzt endlich wieder Spaß machen. Für die Fans und die Spieler.

Hier unser Sempft, diesmal wieder von Shultzie und dem 911er-Roland.

Durch die Fanbrille sah es zumindest vor dem Spiel leicht optimistisch aus. Es lag etwas in der Luft...

Ganz besonders gefallen hat der engagierte Siegtorschütze, der zwar immer noch gerne Bälle beim Dribbeln verliert, als er aber zum Schluß von der Eckfahne drei VW-ler völlig naß schwanzte, und wie Ribery aufs Tor stürmte, das war schon Szenenapplaus wert. Und den hat der Glubb an dem Tag auch oft bekommen. Was vielleicht auch die Spieler zusätzlich motiviert hat. Lob gebührt auch Patrick Rakovsky, der das Spiel durch moderne Weitwürfe oft schnell machte und eine völlig neue Spieleröffnung über die Außen oder die Sechser ermöglichte. Das unsägliche Hin- und Her-Geschiebe bei der Eröffnung durch die Innenverteidigung hat jedenfalls keiner vermisst. Etwas merkwürdig pfiff der Schiri. Ist außer mir noch jemand aufgefallen, dass Simon Kjaer ZWEI gelbe Karten bekommen hat, oder habe ich mich getäuscht? Ewald Funk

SCHICKSALSSPIEL IM TABELLENKELLER, DER 16. KOMMT ZUM 15., SCHOSSHUNDE STATT WÖLFE.

Bei der Spielvorbereitung am Samstagvormittag war auffällig, dass mit Dauerregen das typische Wetter herrschte, wenn es gegen den Konzernclub geht. Glücklicherweise klarte es auf, je näher der Anpfiff rückte, schließlich sind wir damals nach dem letzten und bisher einzigen regenbedingten Spielabbruch nach der ersten Halbzeit abgestiegen.

Um 14.30 Uhr war es dann bei blauem Himmel in der Sonne fast frühlingshaft. Und die eigentliche Spielvorbereitung begann an den Getränkeständen nach der S-Bahnhaltestelle auf dem Weg zum Morlock-Stadion. Zum Glück für uns - .rcn-Mastermind Ewaldo samt Sohn waren die Mit-Trinker - sind es nur zwei Kioske und wir erreichten noch pünktlich zum Hymnen-Mitsingen das Stadion. Dort und auch im Vorfeld war die Stimmung gewohnt optimistisch. "Gerade jetzt haben die Wölfe einen Aufwärtstrend", "immer wenn es gegen uns geht, werden die Trainer gewechselt und dann gewinnen die", "wenn wir heut widda verlieren, dann schaut es mehr als düster aus", "wer soll denn bei uns das Tor schießen? - Den müssen wir doch noch verpflichten" und "nur wenn die VW-ler ein Eigentor schießen haben wir eine Chance". So klangen typisch fränkische Einschätzungen vor dem Anpfiff.

Schön das Hecking und die Mannschaft nicht auf die Kurve hören. Sie spielten nämlich über die vollen 90 Minuten engagiert, kämpften um jeden Ball, versuchten schnell nach vorne zu spielen und ließen keine Chance der niedersächsischen Millionentruppe zu. Ein Olic und ein Diego wurden von Chandler und Simmons fast komplett aus dem Spiel genommen. Unglaublich, unsere Innenverteidigung spielte fehlerlos. Dass der Grauburgunder gelbgesperrt und unser "Heiner" verletzungsbedingt fehlte, war nicht zu merken. Der argentinische Pino(t Grigio) wurde durch einen sehr starken Marvin Plattenhardt mehr als ersetzt und Patrick "der Greifer" Rakovsky hatte wenig zu tun, strahlte aber Sicherheit aus und machte mit seinen raschen Abspielen und Abwürfen unser Spiel schnell.

Hoffentlich hat unser Schäfers-Heiner da zugeschaut und lernt vom Youngster. Trotz aller Clubb-Überlegenheit, ein Tor wollte nicht fallen. Spätestens ab der 70. Minute ging wieder die Angst um. Nicht zum ersten Mal würde der Glubb ein überlegenes Spiel durch ein dummes, saublödes Gegentor kurz vor Schluss versemmeln. In der 76. Minute wollte dann unser Erfolgstrainer Hecking Mike the Frantz für Timo Gebhart bringen. Zu seinem und unserem Glück kam es zu keiner Spielunterbrechung. Stattdessen spielte Esswein einen schönen Querpass auf Chandler. Dieser flankt endlich einmal mustergültig, Wechselkandidat Gebhart hinterläuft den Wolfsburger Schoßhund Fagner und köpft nach 452 torlosen Minuten endlich ein. Geht doch!

Unsere wild entschlossene Mannschaft spielte konsequent weiter und gönnte den Wölfen keine Chance. So zitterten wir Fans vergeblich. Damit brachte das dritte Heimtor der Saison den ersten Heimsieg vor der Minuskulisse von 37.586 Zuschauern. Angesichts der Auswärtsfanmassen des Konzernclubs war der Gästeblock eigentlich überflüssig. Unser Torschnitt wurde somit auf sagenhafte 0,8 Tore pro Spiel geschraubt. Der November kann so weitergehen. Natürlich war ich mehr als froh, dass sich meine Anfang der Woche geäußerte nachstehende Einschätzung zum Thema "Hecking raus" erfüllt hat: "Klar, Bader und Hecking raus, mit Lothar Matthäus direkt in die 2. und dann 3. Liga oder mit Magath den Verein wieder in die Pleite führen. Nein, nein, nein - Hecking muss bleiben. Ich war anfangs nicht von dem Polizisten aus Niedersachsen überzeugt, inzwischen denke ich, Hecking hat viel soziale Kompetenz.

Wenn Fan und Umfeld ihn in Ruhe arbeiten lassen und auch die "Star"spieler wie Mak nicht verrückt gemacht werden, geht es wieder in Richtung drei Punkte. Gegen Schalke hat der Clubb um Klassen besser gespielt, als in den Wochen davor. Ein Dreier gegen Wolfsburg, zwei Siege am 17.11 und 24.11. und die Clubb-Welt ist wieder in Ordnung und wir sind bayerischer Meister 2012! Also Ruhe bewahren, auch wenn wir das bislang nicht geschafft haben. Roland Hornauer



GLUBB AM SAMSTAG: DEN KÖSTNER-EFFEKT VERPUFFEN LASSEN!
 
Halleluja, es geht doch!
Ich könnte mich jetzt weit aus dem Fenster lehnen und sagen: hätte Platte schon auf Schalke gespielt, dann wäre Farfan niemals frei zum Schuss gekommen und wir hätten einen Punkt mitgenommen. Oder noch weiter die Vorlage aus dem Fenster: hätte Nilsson nach dem Hangover-Spiel nicht auf die Bank ausweichen müssen, der Club hätte gegen schwache Stuttgarter nicht verloren und die soeben beendete Negativ-Serie wäre niemals so gekommen. Aber ist ja zum Glück alles hypothetisch!
 
Fakt ist, dass der Glubb ab der ersten Minute gezeigt hat, dass der Wille da ist, gegen VW-Hausen die Punkte in der Noris zu behalten. Sogar ein gepflegtes Kurzpassspiel war da plötzlich zu erkennen, ein ständig rochierendes Dreiermittelfeld, ein Esswein, der selbst in der Rückwärtsbewegung engagiert war, ein Chandler, der zeigte, dass sein Tief überwunden sein könnte, ein Balitsch, der auch nach vorne mal Akzente setzen konnte. Sicher, es war bei weitem nicht alles rund, aber "the trend is your friend", und nur ein Gegentor in 3 Spielen, der erste Heimsieg seit sieben Monaten und der erste Dreier seit sechs Spielen zeigen, dass Dieter Hecking die Mannschaft sehr wohl noch erreicht und etwas bewirkt. Vielleicht verstummen nun auch endlich diese Stammtischparolen, dass Hecking und Bader weg müssen...
 
Nun gilt es, in Mainz nachzulegen, gerade weil danach 2 Derbys folgen. Erst daheim gegen Oberschließheim-Süd, die in bislang fünf Auswärtspartien noch nicht einen einzigen Gegentreffer kassiert haben. Und anschließend dann gegen unsere Westvorstädter, da ist ja vom vergangenen Dezember noch gehörig etwas gutzumachen! Da würden drei Punkte aus Mainz sicherlich sehr gelegen kommen. Mainz hat gestern gegen Bremen verloren, obwohl sie das bessere Team waren und sind daher daheim jetzt unter Zugzwang. Perfekt wäre, wenn Pekhart sich für seine Bemügungen dann endlich mal mit einem Erfolgserlebnis belohnen würde, die Abwehr wieder zu null spielt und Plattenhardt (der für mich in einem mannschaftlich geschlossen starken Team mit einer extrem souveränen Vorstellung herausstach) hoffentlich zeigen darf, dass er mehr ist als nur ein Pinola-Backup...   Marcus Shultzie


DER NÜRNBERGER PATIENT, GLUBB GEGEN AUGSBURCH, 21.10.2012, NULLNULL

Von Seiten des Vereins wird immer darum gebeten, Ruhe zu bewahren, damit die Profis auf dem Platz nicht verunsichert werden oder keine Trainerdiskussion in Gang gesetzt wird. Ich habe versucht, mich diese Saison daran zu halten. Aber nach dem Augsburg-Spiel platzte mir der Kragen, als die Gäste nur deshalb nicht gewonnen haben, weil sie genauso schusselig waren wie unsere Helden. Denn was der Glubb momentan abliefert, ist einfach nicht Rasensport, sondern schön geredet bestenfalls Opferpräsentation. Und wenn sich taktisch seit einigen Spielen nichts mehr ändert, spielen meistens die Spieler gegen den Trainer. Es kann nicht sein, dass man als Profifussballer fünfmal hintereinander so tut, als habe man das Fussballspielen verlernt. Leute, da ist ganz gewaltig was faul in diesem Team!  EF
Der blieb sogar da oben liegen!

Soweit aus Block 5. Aus Block 911 berichtet diesmal unsere verdi-Geheimwaffe, der rasende Roland.


21.10.2012, FCN - FC Augsburg ZU NULL, BEIDSEITIG

AU! Not gegen Elend, wenigstens Serie gehalten... Vor dem Spiel waren die Ansagen klar. Nach dem ersten Saisonsieg gegen Werder Bremen (3:1) vor der Länderspielpause gingen die Augsburger zuversichtlich in die Partie gegen unsere zuletzt viermal besiegten Helden. "Wir haben eine Riesenchance, Nürnberg zu überholen und nach dem Spieltag zweitbeste bayerische Mannschaft zu sein", sagte Augsburgs Trainer Weinzierl vor dem Spiel. Ähnlich die Stimmung bei den Clubbfans. Auf den entsprechenden Facebookseiten wurde ein 3:0 vorhergesagt. Lediglich die Pessimisten tippten nur ein 3: 1 für unseren Clubb.

Je näher der Anpfiff kam, umso ängstlicher die Fans. In der S-Bahn herrschte eher eine bedrückte Stimmung, nach dem Motto, "schlechter kann es eigentlich nicht werden". Nicht wenige kauften am 1. Verpflegungsstand nach der S-Bahnhaltestelle Max Morlock Stadion ein "Grüner". Schließlich müssen doch die Trollys aus Erlangen Süd hinter einen bleiben, wenn Fan dieses Getränk aus der verbotenen Stadt wegputzt.

Im Stadion selbst überraschte Biernase Alex mit seiner 2:4 Prognose, nach 2:0 Führung und anschließenden katastrophalen Abwehrfehlern unserer Sturmkanone Alex Esswein. Zum Glück lag unser Biernässchen zwar hinsichtlich des späteren Abwehrverhaltens unseres Einwechselspielers Esswein völlig richtig aber ergebnismäßig völlig falsch.

Augsburger Choreo: Minimalismus? Is' des' Kunst oder kann des wech?

Ach ja, Augsburg ist eine bayerische Mannschaft aus Schwaben und damit ist das Spiel eigentlich ein Derby. Eigentlich, denn dieser Traditionsverein schafft nicht einmal was die Färdder schaffen, nämlich den Gästeblock voll zu bekommen. So verfolgten - zum Glück nur - 40 171 Menschen die Bewegungen auf dem Rasen, dies war der bislang schlechteste Besuch in dieser Saison. Über das Spiel wäre eigentlich Schweigen angesagt. Höhepunkt der ersten Halbzeit war die 36. Minute als ein Augsburger den Ball auf das Dach der Haupttribüne drosch und der Ball auf dem Dach liegen blieb. Unser Clubb bemühte sich schnell zu spielen, aber viele Fehler sorgten immer wieder zu raschen Ballverlusten. Augsburg stellte sich hinten rein und lauerte und lauerte und lauerte auf eine Konterchance.

Übrigens: Der Schamel hat auf der Mitgliederversammlung einen echt kultigen Spruch gebracht: Sinngemäß in etwa: "Blaue Ballettschuhe gehören nicht auf den Fussballplatz!"


Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die fleißigen Wedler der zwei großen Adelsdorfer Fahnen im Block 911. So blieben etliche unansehnliche Szenen verborgen bzw. fahnenmäßig überlappt. In der Pause wurde sich auf das einzig wahre Derby eingestimmt, auf die alte Kerwamelodie wurde "Ei, ei, ei, der Rohnhof brennt" gesungen, abgelöst vom Evergreen "Tod und Hass, dem Kleeblatt FÜ". Wie das Spiel, so die Fans.

In der Halbzeit musste unser fast beschäftigungslose "Heiner" Schäfer verletztungsbedingt in der Kabine bleiben und Patrick "der Fänger" Rakovsky hütete unser Tor. In der 2. Halbzeit kam es, kaum zu glauben, noch schlimmer, der Clubb verlor immer mehr seine Struktur und mit etwas Pech hätten die Gelbfüßler sogar ein Tor erzielen können. Es blieb beim 0:0.

Der Abstand zu Färdd wurde zwar gehalten und der zu Wolfsburg etwas vergrößert, doch die sind in 2 Wochen unser nächster Heimgegner. Das Bundesligaurgestein aus Niedersachsen wäre nicht die erste Mannschaft, die der Clubb nach einer Serie an Pleiten aufbaut. Ach ja Serie, unser Dieter Hecking hat mit uns noch keinen Treffer der Augsburger hinnehmen müssen. So knapp wie dieses Mal ist es hoffentlich in der Rückrunde nicht.

Das Remis, Frauen sagen auch Unentschieden, war auch das 13. Pflichtspiel gegen die Schwaben ohne Niederlage.
Vorletzte Bemerkung, der Abstiegskampf ist wieder bei uns angekommen, endlich denn irgendwie hat nach dem Dortmund- und Gladbach-Spiel etwas gefehlt. Abschließend mit den Toten Hosen: Schade, scheiße, wie kann das passieren – wie konnten wir gegen so was nur unentschieden spielen?

Roland Hornauer


UNSER SEMPFT ZUR FCN-MITGLIEDERVERSAMMLUNG. (GESTERN)

Schlechtes Timing: gerade paßgenau zur sportlichen Krise fand gestern in der Nürnberger Meistersingerhalle die 2012er Mitgliederversammlung des FCN statt. Glubbmitglied Shultzie war vor Ort und schildert den Abend mit Streiflichtern wie blauen Balletschuhen, Glücksfee Pino und der neuen CI vom Glubb...

09.10.2012: MEIN ERSTES MAL

Als einer der durch die Mitgliederaktion geworbenen Neu-Mitglieder habe ich mich gestern auf den mit feierabendlichem Stoßverkehr gesäumten Weg in die Meistersingerhalle gemacht, um an der Mitgliederversammlung des 1. FCN teilzunehmen.
 
Direkt bei der Akkreditierung als stimmberechtigtes Mitglied erhielt ich einen Stimmblock, welcher je einen Gutschein für ein Getränk und Essen nach Wahl enthielt. Prima, frisch aus dem Büro gestartet wurde der Durst mit einem alkoholfreien Kapuziner gelöscht und der aufkeimende Hunger mit ein paar Wienerle, hoffentlich nicht von Wurstkönig und Oberschließheim-Süd Präses Hoeneß, gestillt.
 
Mit einigen Szenen der abgelaufenen Saison und Eindrücken vom neuen Funktionsgebäude mit Club-Museum begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schramm die nicht ganz 700 Mitglieder. Eigentlich eine relativ geringe Zahl, wenn man bedenkt, dass alleine in den letzten 15 Monaten über 4000 neue Mitglieder geworben wurden. Für fleißige Werber, welche mindestens 11 neue Unterstützer geworben hatten, wurde dann auch ein Audi A1 verlost. Allerdings erst im Handgriff, denn Glücksfee Javier Pinola, gewohnt übereifrig, legte erst einmal die Lostrommel halb auseinander.
 
Meerrettichfabrikant und Aufsichtsrat Hanns-Thomas Schamel stellte dann das neu erarbeitete Markenkonzept vor. Als einer der traditionsreichsten Vereine in unserer Republik hat der Club nämlich bis dato noch keine eindeutige Corporate Identity, wie es so schön neudeutsch heisst. Das vorgestellte Konzept soll nun umgesetzt werden und endlich auch optisch unseren Club zu einer unverwechselbaren Marke machen, von der Wahl der verwendeten Farben bis zu den Schriftarten, vom Trikot über Fahnen bis hin zu den Merchandiseartikeln. Einen launigen Nebensatz konnte Schamel sich zum Thema Spielkleidung denn auch nicht verkneifen, was mit tosendem Applaus dankbar angenommen wurde: "Schwarze Schuhe würde ich mir wünschen! Nur eine kleine persönliche Bemerkung, weil ich der Meinung bin, dass blaue Ballettschuhe auf dem Fußballplatz nichts zu suchen haben..."
 
Es folgten die Berichte der Vorstände, den Anfang machte Martin Bader für den sportlichen Bereich. Er dankte der Mannschaft und allen beteiligten für die erfolgreich abgeschlossene Saison 2011/12, in welcher wieder zahlreiche Talente hervorgebracht wurden. Gleichzeitig mahnte er für die augenblickliche sportliche Situation einen ruhigen und sachlichen Umgang an. Unterstützung bekam er aus dem Mund von Trainer Dieter Hecking, der auch darauf verwies, dass gerade einmal 7 Spieltage absolviert seien: "Wenn wir schon 27 Spieltage hinter uns hätten, dann würde selbst ich nervös werden und schlecht schlafen." Er forderte aber auch den nötigen Respekt ein, es gehe eben nicht, dass Spieler von den eigenen Fans erbarmungslos ausgepfiffen werden, auch Spieler seien nur Menschen, und die machen eben Fehler.
 
Ralf Woy, Vorstand für Finanzen und Verwaltung, präsentierte dann die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres. Durch den erwirtschafteten Überschuss von 4,0 Mio. Euro wurde der Schuldenstand nochmals auf einen Stand von jetzt 2,3 Mio. verringert. Der Club stehe nun also wieder gut da, die restlichen Verbindlichkeiten müssen nicht innerhalb eines Jahres abgebaut werden, ebenso sei ein Polster für etwaige Nachverpflichtungen in der Winterpause verhanden.
 
Im Anschluss gab es dann viele Fragen der Mitglieder. Hauptktritikpunkte am Vorstand waren die Kooperation mit dem Online Kartenportal Viagogo, vor allem aber eine sehr deftige Kritik am Verkauf von Dominic Maroh. Hier wurden einige Wortteilnehmer dann doch sehr unsachlich, so dass auch Dieter Hecking nochmal das Wort ergriff und die Gemüter etwas zu beruhigen versuchte. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem meine Augenlider immer schwerer wurden und ich mich dann zur Heimfahrt aufmachte.
 
Was nehme ich denn nun mit aus dieser meiner ersten Mitgliederversammlung? Es war schön zu sehen, dass die Laune bei den anwesenden Spielern (der Kreis war durch die anstehenden Länderspiele sehr stark ausgedünnt) hervorragend war. Auffällig war, dass gerade das Lachen der Spieler, bei denen die Formkurve in den letzten Begegnungen stark nach unten wies, am breitesten war. Dazu ein Dieter Hecking, der die Mitglieder mit seinem flammenden Aufruf nach mehr Vertrauen und nach gemeinsamem Zusammenstehen begeistern konnte. Und leider die ein oder andere populistische Wortmeldung aus der Masse. Kritik ja, aber Angriffe auf einzelne Personen ("ich weiss ja nicht was der Christian Möckel gemacht hat als er den Marcos Antion gescoutet hat") waren teils unter der Gürtellinie. Außerdem sollte man mal nicht vergessen, was gerade Martin Bader und Dieter Hecking in den letzten Jahren rund um den Valznerweiher aufgebaut haben und ihnen zugestehen, dass sie auch mal bei den Fans unpopuläre Entscheidungen wie im Fall Maroh treffen. Keiner der Fans war bei den Verhandlungen mit am Tisch gesessen und keiner ist so nahe bei der Mannschaft wie der Trainerstab.
 
Alles in allem ein interessanter Abend, und ich denke dass ich auch im kommenden Jahr den Weg nach Nürnberg antreten werde, denn: Wir sind der Club!

Shultzie


06.10.2012 SC FREIBURG - FCN: 3:0

Es gab beim Glubb einmal Spieler, für die war es eine Ehre, für diese Stadt und für diesen Verein usw. spielen zu dürfen. Am Samstag transportierten nur wenige auf dem Platz dieses Credo in Zeiten, in denen der moderne Fussball in allen Belangen unmenschlich und extrem geworden ist. Und: Mittlerweile hat auch der letzte Schönredner gemerkt, dass es beim Glubb momentan zwischen Mannschaft und Trainer überhaupt nicht klappt.

Links: So hätte die Schlagzeile am Montag in der Abendzeitung ausgesehen. Leider gibt es die Abendzeitung nicht mehr. Deswegen nehmen wir die Schlagzeile vom April 2010. Vom Freiburg Spiel...

Wir wollen jetzt hier weder auf einzelnen Spielern herum hacken, noch in den Chor der Hecking-Kritiker einstimmen. Überall in den Foren wird schon eindringlich diskutiert, es werden Lösungen gesucht und die Fehler werden mal schlecht, mal recht, aufgezeigt. Eigentlich war es so wie beim letzten Spiel: Ich wusste eigentlich schon vorher, dass wir wieder eine Watschen bekommen würden, egal wie schlagbar der Gegner sein würde. Und in der Kneipe fiel auch in der 80. Minute der Strom aus, ich zahlte und ging (hat mir die Schmach des 2:0 und 3:0 zumindest erspart), weil ich keinerlei Vertrauen mehr habe in den Willen des Teils der Mannschaft, der nicht einmal Eier genug in der Hose hat, um sich nach dem Spiel in der Kurve bei den mitgereisten Fans für das eigene Versagen zu entschuldigen.

Fans, die mit Sicherheit nicht im Luxusliner, ohne oder mit Nummernschild, nach Hause fahren und einen ganzen Tag des Wochenendes selber finanziert einer Mannschaft gewidmet haben, welche sie nun schon zum vierten Mal nacheinander bitter enttäuscht. Krisen hatten wir immer, Krisen haben andere auch (siehe Labbadias Wutrede am Wochenende) und bisher hat Hecking in seiner Amtszeit auch immer die Kurve gekriegt. Aber egal wie Scheiße ein Spieler heutzutage spielt, sein Gehalt wird so oder so überwiesen, Straftraining hilft auch nix und Medizinbälle haben auch noch kein Spiel gewonnen. Es gibt auch keine Taktik, die hundertprozentigen Erfolg verspricht, aber am weitesten  kommt man eigentlich zumindest hier draußen in der freien Wirtschaft mit Disziplin, Kreativität und nochmal Disziplin.

Warum z.B. in der Medienbranche bei Außendienstlern kaum mehr Festgehälter bezahlt werden, sollte manchem Profifussballer mal vor Augen geführt werden, denn das leistungsgerechte Bezahlen wird in der Zukunft sicher auch ein Erfolgsmodell bei den Fussballvereinen werden. Kann ja nicht jeder Trainer seine jungen Spieler mit viel Kuschelpädagogik über die Spätpubertät der Anfangszwanziger helfen... An der scheitert scheinbar sogar Käptn Schäfer, der früher noch wenigstens seine jungen Vorderleute bei Fehlern zusammen gefaltet hat.

Alles in allem eine lahme, konzeptionslose Vorführung in Freiburg, bei der mir die Worte fehlten. Ortswechsel. In Fürth verlor man auch mal wieder am Wochenende, Trainer Büskens stellte sich im TV demonstrativ vor die Mannschaft und sagte, man werde trotzdem wieder von vorne anfangen. Sonntag war auch der große Umzug auf der Födder Kerwa. Die Spieler fuhren auch im Festzug mit und wurden bejubelt. Als Tabellenletzter. In Nürnberg würden sie dafür gerade sicherlich mit Eiern beworfen. Und das nicht zu knapp.

Mein Hoffnung liegt bei den aufrichtigen paar Spielern, die den Laden gerade noch so am laufen halten. Außerdem bin ich am Überlegen, einen Dankesbrief an Timm Klose aufzusetzen, weil ich es geil fand, wie der sich trotz Psychokrise wieder selber aus der Scheisse gezogen hatte. Man ist schließlich erwachsen. EF

STIMMEN ZUM SPIEL

Timm Klose: "So macht es keinen Spaß. Da versucht man alles, und dann ist man in der Abwehr der Arsch."

Trainer Dieter Hecking: "In der Bundesliga reicht es nicht nur ein bisschen mitzuspielen..."

Javier Pinola: "...Es gilt in den nächsten zwei Wochen viel zu reden und vieles zu korrigieren. Ich verstehe den Unmut der Fans."

Mike Frantz: "Freiburg war die bessere Mannschaft und hatte die besseren Chancen. Es ist schwer in Worte zu fassen, was in einem nach so einer Niederlage vorgeht. Ich fühle tiefe Verbitterung."


HAMWA WIDDER WAS GELERNT: FCN-VFB (29.09.2012), 0:2 ZUHAUSE IM FRANKENSTADION

Eigentlich dachte ich an einen kleinen Schabernack, als Kollege Hornauer nach dem Unentschieden gegen den BVB von einer leidlichen "Heimschwäche" beim Glubb sprach. Nun, seine Bemerkung sprach für seine langjährige Glubberfahrung, sie hat sich leider bestätigt. Denn man kommt vielleicht als neuer Fan, der sich dieses Jahr seine Dauerkarte nach stundenlangen Warten in aller Herrgottsfrüh vor dem Glubbshop mühsam erstanden hat, schon arg ins grübeln, ob sich das gelohnt hat mit der abgöttischen Liebe für den heimischen Fussballclub. Auch wenn es den Föddern momentan auch nicht anders geht, die kriegen das nicht so spektakulär hin, wie unser Depp, der der Glubb ist.
85. Minute: Block 9 steht, der Oberrang geht schon mal heim...

Eigentlich dachte ich neulich an einen kleinen Schabernack, als Kollege Hornauer nach dem Unentschieden gegen den BVB von einer leidlichen "Heimschwäche" beim Glubb sprach. Nun, seine Bemerkung sprach für seine langjährige Glubberfahrung, sie hat sich leider bestätigt. Denn man kommt vielleicht als neuer Fan, der sich dieses Jahr seine Dauerkarte nach stundenlangen Warten in aller Herrgottsfrüh vor dem Glubbshop mühsam erstanden hat, schon arg ins Grübeln, ob sich das gelohnt hat mit der abgöttischen Liebe für den heimischen Fussballglubb. Auch wenn es den Föddern auch nicht anders geht, die kriegen das nicht so spektakulär hin, wie unser Depp, der der Glubb ist.

Eigentlich ist überall schon genug gesagt worden. Schade nur, dass in Nürnberg jetzt keine AZ-Kästen (die einstig hellseherischste Tageszeitung am Platz) mehr stehen, wo Montag sicher "Club-Schock: Marcos Antonio schlechter als Gurken-Nilsson - Hecking ratlos" gestanden wäre. Sie ruhe in Frieden. Lieber FCN: stellt die entlassenen AZ-Kickjournies doch ein um Euer Stadionheft etwas aufzumöbeln. Kosten sicher nur einen zehntel Antonio im Jahr und dann kauf' ich mir das Teil auch einmal, Geld habe ich ja vom Bierbudget übrig, weil 3,90 investiere ich bekanntlich nicht mehr im Frankenstadion.

Alles was es über das Spiel zu sagen gibt ist eigentlich müßig. Von den Medien wird immer Verantwortung verlangt, dass man über die Profis, die unter unglaublichen Druck stehen, natürlich nicht zu hart urteilen darf. Fehler mache ja schließlich jeder und ein Profifussballer steht ja auch nicht am Steuerstand eines Atomkraftwerks wie dieser Honk damals in Tschernobyl. Wenn ich aber wie Marcos Antonio das Spiel mit einem Traumpaß eröffne, nur leider an den Stürmer der falschen Mannschaft, dann kriege ich da als (unbezahlter) Spieler in einer beliebigen Jugendmannschaft eine heftige Schelln' vom Trainer, wie es Kollege Shultzie so trefflich formulierte.

Wenn ich den Fehler gleich zweimal hintereinander mache, und Spieler in einer Jugendmannschaft bin, dann bekomme ich gleich zwei Schelln', und wenn ich frage warum, dann gleich noch eine. Aber bei Fussballprofis gibt es ja nur das Mittel der Auswechslung. Im Kader sollte genug Konkurrenzdenken vorherrschen, weswegen man beim FCN vor der Saison auch von einem "breiten" Kader sprach. Nur beim Thema Innenverteidigung schossen zwei Protagonisten dermaßen viele Böcke, dass man fast meinen sollte, die Spieler wären echt breit gewesen.

Und das darf bei einem hochbezahlten Bundesligaspieler einfach nicht passieren. Ganz bitter war aber die Auswärtspleite in Hangover, wo ein stocksaurer Trainer dann für das Spätzleheimspiel "eine Antwort" der Mannschaft erwartete. Diese Antwort fiel drei Tage später dermaßen katastrophal aus, dass ich nur eine Erklärung für das Stuttgart-Heimspiel hatte: Die Mannschaft hat gegen den Trainer gespielt. Kollege Shultzie kommentierte das auf seine Art: "Wenn der Hecking nach Stuttgart alles hingeworfen hätte und von sich aus gegangen wäre, hätte ich das sogar verstehen können."

Shultzie: "was mich an unserem brasilianer am meisten genervt hat war nicht mal, dass er gleich 2x so ne katastrophenrückgabe gemacht hat, sondern viel schlimmer war, dass er jedes mal wie versteinert stehengeblieben ist, anstatt dem gegenspieler hinterher. mit so einer einstellung dürfte er wohl sein letztes spiel gemacht haben. aber auch der rest, die haben zwar recht gefällig gespielt, aber ein wirkliches aufbäumen gegen die drohende niederlage war nie wirklich zu spüren, wenn man mal von klose und cohen absieht. und sorry, aber 0:1 nach 24 sekunden, da sind dann noch mit nachspielzeit lockere 95 minuten zeit, das zu korrigieren..."

85. Minute, Block 5: Die Fans gehen scharenweise heim...

Aber Hecking, bitte bleibe, immerhin sagte Timm Klose, Du hättest ihn neben seinen Mitspielern am meisten aufgebaut. Jetzt heißt es halt, gestandenen Mannsbilder wieder Eier zu implantieren. Insbesondere im nichtschweizer Teil der Innenverteidung.

Hinterher ist man immer schlauer. Was wohl passiert wäre, wenn ein grüner Junge wie Noah Korczowski (14 Nationalspiele von U15-U17 für Deutschland) am Samstag die Chance seines Lebens bekommen hätte? Er saß sicher als Backup für die Innenverteidigung erstmalig auf der Bank, falls es eine Noteinwechslung geben sollte. Es verlangt ja keiner eine Wollscheid-Karriere von ihm, aber warum kommen junge Talente zum Glubb? Hätten wir was verloren dabei, wenn er gekommen wäre? Was wohl passiert wäre, wenn der oft im ausreichenden Sicherheitsabstand patroullierende Pinola endlich seine fünf gelben Karten für eine Sperre beieinander gehabt hätte, und Platz für den hoffentlich noch im Kader stehenden Plattenhardt gemacht hätte? Mir wäre ein Spiel aussetzen (und ich trage eine Pino-Trikot) für den Gaucho lieber gewesen, denn - bei allem Kampfesmut und gesunder Härte die er hat - seine Konter, die meist in Verstolpern oder in Schüssen ins Wolkenkuckucksheim enden, die kann ich langsam nicht mehr ab.

Schade auch, dass Kiyotake endlich ein Franke ist und sich unserem vorhersehbaren, behäbigen Spiel angepasst hat. Vielleicht schöpft er ja Mut, im Duracell-Cohen endlich einen zweiten Wuseler gefunden zu haben, der nie aufgibt. Was wäre passiert wenn Frantz' Paß zum Torschuß geglückt wäre und der Torhunger im Saarländer wiedererwacht wäre? Von einem Flügelspiel konnte man am Samstag nicht sprechen, den Job hatte Klose einmal eindrucksvoll per Blitzkonter durch die Mitte übernommen. Klose schoß sogar vorher noch ein Tor, was nicht gegeben wurde, weil es zu schön war und die ganze Wut des Siegeswillens demonstrierte, den allweil nicht die ganze Mannschaft hat. Was nervt: Unsere Spieler machen ständig Fehlpässe und lassen sich vor allem permanent die Bälle vom Fuß klauen. Oh, was war das, Ibisevic? Seit wann dürfen sich Gegner im Fussball infam von hinten anschleichen?

Ich finde ja Gebhardts Tänzchen beim Aufwärmen vor der Nordkurve immer recht unterhaltsam, aber gegen den Ex-Verein ist es einfach Pflicht, zu treffen und nicht für das aktuelle Sportstudio zu trainieren. Remember Schieber. Didavi war auch da, als genesender VFB'ler. Der hatte ja schon mal groß verkündet, es sich durchaus vorstellen zu können in Nürnberg... und ging dann zurück nach Bad Cannstadt oder wie die Stadt am Neckar gleich wieder heißt, die in dieser Saison noch kein Spiel gewann. Mit Ibisevic, Träsch und so... Am Schluß der letzten Kolumne schrieb ich, dass gegen Stuttgart alles drin sei, entweder wird nach dem Spiel Labbadia gefeuert oder der Glubb ist mal wieder der gütige Samariter, der den armen und grottig spielenden Vereinen unter die Arme greift. Labbadia blieb im Amt.

Wir hoffen halt jetzt mal, dass wir am Samstag vom Samariter zum Lazarus werden, und in Freiburg wiederauferstehend zumindest einen Punkt erlangweilen, damit uns die Westvorstadt im Unterhaus nicht noch überholt. Und in der Winterpause unbedingt Hans Sarpei holen! Der Mannschaft drücken wir aber aufrichtig die Daumen für eine Kurskorrektur. Wir brauchen eigentlich keine neuen Spieler, das ist wie eine Ehe, gemeinsam durch dick und dünn!

Ewald Funk


29.09.2012 H 96 - FCN: 4:1, BLAMABEL

Bevor wir jetzt die Lobreden auf die fantastische Mannschaftsleistung gegen Hangover huldigen, wollen wir kurz leise Ade sagen zu den Kollegen von der AZ. Was sie in den letzten Jahren an Lokalkolorit in die Stadt gebracht haben, und wir meinen hier explizit die Fussball-Berichterstattung, war schon klasse! Was für eine Gaudi, immer die tollen Schlagzeilen an den Zeitungskästen im Stadtgebiet frühmorgens nach Skandalspielen zu lesen. "Was haben die sich heute wieder ausgedacht..." Unvergessen auch der Riecher der AZ-Leute, wo heute schon drin stand, was morgen passierte.

Meistens begann das immer mit den Worten "CLUB-SCHOCK: ..." Tschüss, den letzten Club-Schock habt ihr ja noch begleiten können in Hangover.

Servus auch AZ, Deine "Club-Schock: ..." Schlagzeilen werden wir in Nürnberg sehr vermissen...

ZURÜCK ZUM SPIEL FÜR HANNOVER

Nein, ich werde den Namen eines Abwehrspielers jetzt hier nicht namentlich nennen, der ist schon genug gestraft. Es war eher die schlechteste Mannschaftsleistung des Glubb seit dem Zweitligaspiel gegen Wehen Wiesbaden kurz nach der Währungsreform. Oder war es später? Egal... Was denkt sich ein Fan, der an einem normalen Werktag Urlaub nimmt, nach Hannover dackelt und seinen Glubb unterstützt, und der dann so abgewatscht wird. Am schlechten Essen in Niedersachsen kann es nicht gelegen haben, denn Trainer Hecking ließ die Mannschaft schließlich nur kurz anreisen, rein ins Stadion und los...

...gings mit einem tollen Tor für die Gäste. Zuhause in der Kneipe gab es entgegen sonstiger Gewohnheit nicht einmal einen Ouzo bei einem Glubbtor. Chandlers Frust-Ehrentreffer, um zumindest sein Unvermögen nicht zur Debatte zu stellen, war da nur noch Kosmetik, und wir warteten eigentlich alle noch auf weitere Hangover-Tore.

Mehr werden wir jetzt nicht berichten, es haben sicher schon genug Medien auf die Mannschaft eingehackt und wer da einigermaßen helle in der Birne ist, weiß das auch. Nervig aber war unendlich, wie weit die Mannschaft ständig vom Gegner entfernt war, ihn nicht bekämpft sondern begleitet hat. Und sich neben ständiger Fehlpässe auch dauernd den Ball vom Fuß hat klauen lassen.

Hannover hatte nicht die bessere Mannschaft, sondern hat einfach nur Fussball gespielt. Das Zitat von Dieter Hecking nach dem Spiel sagt alles. "Hannover hat heute eigentlich nicht viel tun müssen, sondern einfach auf unsere Fehler warten müssen."

Ewald Funk


21.9.2012, FCN-EINTRACHT: 1:2. FRANKFURTER HERBSTNEBEL IM FRANKENSTADION

In Kombi mit der Kolumne aus der Oktober-Printausgabe...
So, die herbstliche Tag- und Nachtgleiche haben wir hinter uns, der September sagt Ade und nachts wird es spürbar kälter und länger dunkel. Draußen auf dem Land hatte es schon Raureif. Und auch schon die typischen Herbstnebel. Sogar im Frankenstadion, vor allem wenn Zweitracht Bankfort zu Gast ist. Bei dem Verein fühlt sich Armin Veh mittlerweile so richtig wohl und hat nach dem sofortigen Wiederaufstieg auch den besten Saisonstart seit dem Ende der Weimarer Republik für die Metropole am Untermain hingelegt.

In Nürnberg dank tatkräftiger Mithilfe mehrer Torpfosten und gut akzentuierter Pfeifen an der falschen Stelle sogar noch erweitert, den Saisonstart. Und wie immer beim verrückten Saisonauftakt die selben Fragen. Wer soll Düsseldorf aufhalten? Warum kackt der BVB gerade ab. Was ist in Frankfurt plötzlich los? Die Gäste machten zumindest auf der Tribüne mächstig Rabatz und Krach, weswegen unsere Jungs auch nicht gleich zu Anfang aufwachten. Aber man tastet sich aj erstmal ab.

Was ich beim unglücklichen Null-Punkte-Spiel daheim gegen die Hessen aber nicht verstand: Da wird man als biederer Familienvater mit halbwüchsigen Sohn am Stadioneingang mit Sauermiene durch den Security gefilzt, als hätte man DIE Schiggeria-Fahne dabei. Was aber mein Schlüsselbund mit einer Nahbereichswaffe zu tun hat, weiß ich auch nicht, behalten durfte ich ihn und für so etwas habe ich auch aus Sicherheitsgründen Verständnis. Hab ja Zeit, denn seit der letzten Bierpreiserhöhung im Stadion trinke ich innerhalb nichts mehr und so ist man schneller im Block. Da macht eine längere Kontrolle nichts aus.

Und die gegnerischen Fans sind sicher auch genauso gründlich von den Sicherheitsfachleuten am Einlass kontrolliert worden. Nö. Schon vor dem Anpfiff ballern die Bankfort-Fans Böller aus allen Rohren und nebeln mit ihren Bengalos das ganze Stadion ein, als wäre gerade ein Militärmanöver oder hier wäre Österreich. Vielleicht wurden auch die geschätzten zwei Bollerwagen voller Pyro der einträchtigen Gästefans beim Einlass von den Securities übersehen, weil man sich auf Autoschlüssel konzentriert hatte? Oder das Zeug für Handkäs’ oder Vesperpakete gehalten?

Dieser – wie alle Jahre wieder – völlig verrückte Saisonstart hat jetzt schon dutzende faustdicke Überraschungen parat. Und mit faustdick meinte ich jetzt nicht Raphael Schäfers bevorzugte Klärungsmethode im Strafraum, sondern völlig abgepfiffene Spielergebnisse. Und die Deutungstheorien schießen wieder ins Kraut! Zum Beispiel schlug unser Glubb auswärts die, in diesem Jahr nach eigener Einschätzung Championsleague-reifen Glatzbacher, weil ein Japaner den Unterschied macht. Dabei hat Lucien Favre dreizehnmal soviel Millionen für seinen Topstürmer ausgegeben, wie unser Bader für den gezahlt hat, der Gladbach hat weinen lassen durch sein Sahnetor.

Oder der HSV, der nach drei Spielen mit so was von nu-hell Punkten am Ende der Tabelle klebte, und plötzlich den amtierenden Meister schlug. Ich finde es einfach goldig, wie sich mancher so selber einschätzt. So meinte Gladbachs Xhaka nach dem Spiel, sie hätten uns dominiert und wir hätten auch keine Traumtore erziehlt, sondern es waren ihre Fehler. Andere wiederum zählen Pfostenschüsse auf und Schiri-Fehlentscheidungen, falsche Laufwege oder Taktikfehler. Ich bleibe da nüchtern dank Bierpreiserhöhung und analysiere, dass der Glubb gegen Frankfurt gleich am Anfang so hätte spielen sollen, wie die letzte Viertelstunde... Zuhause muss man gewinnen! Und der Besucher muss auch anstandshalber Geschenke für Nürnberg mitbringen, und nicht so explosives Zeug zu lasten der Gastgeber!

Ewald Funk

GLUBB: UNSER SENFT ZUM SPIEL GEGEN GLATZBACH (15.9.2012)

Die typisch fränkischen Natural-Born-Grantler werden stiller, die Erfolgsfans - zuletzt in der Pokalsieg-Folgesaison im Stadion - hängen langsam ihre Mister & Lady-Trikots wieder zum Trocknen raus und Dieter Hecking ist tausend Tage Trainer beim Glubb. Und das alles wegen... halt Stop! Kurz innehalten. Wir senden unser ausdrückliches Beileid an den fränkischen FCN-Spieler Markus Feulner, dessen Vater ausgerechnet am Freitag bei einem Sportunfall ums Leben kam.
Auch auf Bushaltestellen im Gladbacher Glasscherbenviertel wird das Spielergebnis angezeigt.

Weiter mit: Trauerflor und mit Spocht.

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Jede Serie reißt einmal, die oben erwähnten Natural-Born-Grantler meinen natürlich die Erfolgserie beim Glubb. Unser Leithengst Roland Hornauer ortet hingegen eine schlimme Heimschwäche, weil wir ja gegen den Deutschen Meister neulich zuhause nur Unentschieden gespielt haben. Trotzdem freuen wir uns einfach mal, dass Glubbschauen endlich wieder Spaß macht. In meiner Stammkneipe herrscht mittlerweile Bombenstimmung beim Schauen, sogar alte Erfolgsfans sind wieder zurück von der Exil-Gartenarbeit Samstag Nachmittag und jetzt ist Zeit für den brillianten Bericht aus Gladbach. Aber, bremst die Euphorie! Jetzt wo der Glubb plötzlich in aller Munde ist, werden uns sicher mehr gegenerische Späher ausspionieren und nach Schwächen suchen. Das sagt zufälligerweise auch Dieter Hecking, der früher den fränkischen Gewohnheitspessimismus immer belächelt hatte... Kollege Betzelt hingegen ist uns seinen Bericht aus der Westvorstadt bis jetzt noch schuldig geblieben. So sans, die Schale-Fans.


Wenn die schlimme Heimschwäche nicht wäre
- 4. Bundesligaauswärtssieg in Folge -
Auch die Fohlen vernascht...


Im Nachhinein war es eigentlich umsonst, als unser Fanclub-Schumi mit seinem Volvo S 60 gleich zu Beginn der Anreise mit 100 km auf der Straße am Europakanal in Erlangen gen Gladbach donnerte. Hätten uns die Kameraden in Grün geblitzt, hätten wir schon vor Anpfiff drei Punkte sicher gehabt. Auch sonst trieben uns die vielen PS die 470 km förmlich fliegend nach Mönchengladbach Rheydt. Weit vor Stadioneröffnung stiegen wir noch vor Mittag aus unseren roten Geschoss und die Zeit reichte sogar zu einem kleinen mittäglichen Imbiss bei einer netten Italienerin. Mehr darf ich zur Lokalität leider nicht kommunizieren.

Trotzdem und natürlich wurde der Busshuttle zum Borussia-Park viel zu früh bestiegen. Drinnen entwickelte sich dann dank der relativ langen Fahrtzeit von 15 Minuten ein heiteres Rätselraten mit den Heimfans, welche Gegner die Borussia in der Europa League hat. Ohne unsere Unterstützung, dank Hans Meyer sind wir halt international erfahren, brachten sie dann Fenerbahce, Marseille und Limassol als wahrscheinliche Gegner zusammen...

Noch immer viel zu früh fielen wir in das Stadion ein, was will Fan sonst schon in dieser Tote-Hose-Gegend machen? Im Stadion war bei der Kinderspielecke schon viel Betrieb und die jungen Fohlenfans ließen sich erwartungsfroh Gladbachwappen auf die Wangen schminken. Ähnlich erwartungsfroh wurde die Rückseite des Club-Magazins, dort heißt es erstaunlicherweise Fohlen Echo, mit dem Spruch "Nürnberger verputzen wir am liebsten im Elfer-Pack" versehen. In der Nähe der Schminkecke parkte dann der Gästebus und ich schaute mir deshalb ungeschminkt die Ankunft unserer Helden an.

Wie Gladiatoren durften sie in einen Metallkäfig zu den Umkleiden laufen. Eine Neuerung gibt es bei unseren Helden. Fast alle haben jetzt große Kopfhörer auf, aber jeder in einer anderen Farbe. So kommt Individualität trotz Mannschaftsdress zustande. Eine schöne Neuerung gibt es auch im Stadion. Die Fanproteste hatten in Gladbach Erfolg und das in der Vergangenheit eingeführte Plastikkartenbezahlsystem im Stadion ist wieder abgeschafft worden. Fan bekommt so mit fränkischen Euros Speis' und Trank.

Der Trank, außerhalb des Gästeblocks auch mit Alkohol, wird in Bechern mit dem Spruch "Öl` Deine Stimme, damit wir dich hören" ausgeschüttet. Bei so einer Becheraufschrift muss der Glubbfan ja zugreifen. Im Stadion selbst waren unsere Ultras mit rot-weißen Hütchen nett anzusehen und sorgten auch mit rhythmischen Trommeln und Klatschen im Wechsel mit Gesangseinlagen für gute Stimmung. Von der heimischen Nordkurve der Fohlenfans war dagegen nichts zu hören. Im Gegensatz zu Nürnberg ist der offizielle Ablauf im Stadion viel fanfreundlicher.

Der Stadionsprecher stellte sich vor unseren Block als er unsere neuen Spieler und ihre Stärken, Besonderheiten darstellte. Zum Glück hörten die heimischen Bolzer nicht zu als er unseren Hiroshi vorstellte. Auch unsere Mannschaftsaufstellung wurde in voller Lautstärke vor unserem Block verlesen, Pfiffe der Heimfans waren nicht zu hören. Nach einer Opernouvertüre wurde "Go West" angespielt und die Heimfans schüttelten ihre Fähnchen und Schals. Nach der heimischen Aufstellung kündigte der Sprecher die Nationalhymne an, es war "Die Elf von Niederrhein".

Auch hier nachahmenswert: Zwischendurch wurde die musikalische Begleitung aus den Lautsprechern ganz runtergedreht und es war der reine Fangesang zu hören. Wäre doch was bei unserer "Legende" im Morlockstadion, oder? Zum Spiel ganz kurz, unsere Tipps waren überwiegend, ein dreckiges 2 zu 1 für uns. 50 % unserer Reisegruppe hatten sich auf diesen Tipp verständigt, die anderen beiden meinten Unentschieden. Mit dem konkreten Ergebnis lagen wir etwas daneben, der erste Teil sollte sich aber bewahrheiten.

Schon der Anstoß ließ Schlimmstes befürchten, schlampig ausgeführt vermied Hanno Balitsch mit letzten Einsatz den Ballverlust nach der ersten Ballberührung und drosch den Ball in die Gladbacher Hälfte. In der 7. Minute bewies "Heiner" Schäfer, zum Leidwesen der Clubbfans, dass er noch Fausten kann. Zum Glück waren dies die einzigen Schreckmomente und unsere Helden dominierten die Anfangsphase. In der 17. Minute dachte sich unser Japaner, dass es Zeit ist am Niederrhein was zu zeigen und zirkelte einen Freistoss auf die Haare von Klose und die Haarspitzen lenkten den Ball in das Tor.

Neun Minuten später dachte sich Hiroshi angesichts der großen Japanischen Kolonie im nahen Düsseldorf, dass es gut wäre noch einmal japanische Kunst zu demonstrieren. Seine Ecke streichelte er auf Timmy Simons Kopf und von dort ging der Plastikball zum 2:0 in das Gladbacher Tor. Borussentrainer Favre hat wohl noch sehr alte Unterlagen, in denen nichts über die Standardstärken der fränkischen Nummer 1 stand. Torhüter Ter Stegen jedenfalls rastete völlig aus, warum ihn niemand deswegen gebrieft hatte.

Der Clubb hatte Spiel und Fohlen sicher im Griff, eine Vierer und zwei Dreierketten unterbanden alle Gladbacher Angriffsversuche umgehend. zehn Minuten vor dem Pausenpfiff rappelte sich dann die Borussia auf. Unsere linke Seite bot viel zu viel Platz. Pino wurde zu wenig unterstützt von Esswein. Und weil ohne Unterstützung, also alleine orientierte er sich viel zu sehr Richtung Innenverteidigung. Wer will schon einsam auf der linken Seite stehen? Den freien Raum nutzte unfairerweise der 7er von Gladbach, Patrick Herrmann und flankte im Minutentakt sehr gefährlich in den Strafraum. Einen Direktschuss des Granatenstürmer Luuk de Jong aus nächster Nähe lenkte unser "Heiner" gerade noch an den Pfosten.

Kurz vor dem Pausenpfiff war der Stuhlfauth-Erbe dann machtlos und de Jong erzielte seinen ersten Fohlentreffer, der sofort frenetisch bejubelt wurde (Bei Sky überschlug sich der Reporter plötzlich über den 13-Millionen-Mann und seine Qualitäten). Erstaunlich aber: Nach der Halbzeit dominierten wir wieder das Spiel, bis in der 53. Minute unser Abwehrbollwerk auf den Abseitspfiff wartete, das Verteidigen einstellte und Xhaka (ist wirklich ein Fußballspieler und kein Rapper!) den Ausgleich erzielte. Die Fohlenfans waren jetzt richtig euphorisch und warteten auf weitere Heimtore.

Von wegen. Wir haben doch Kiyotake gekauft. Für ein Zwölftel De Jong. In der 55. Minute etwa bekamen wir durch geschicktes Pressing im Mittelfeld freundlicherweise den Ball von Martin Stranzl, dieser wurde schnell zu Hiroshi weitergeleitet, der ließ seine Gegenspieler stehen, verlud Ter Stegen, netzte ein und jubelte zum 3:2. Gladbach drückte erst in den letzten Minuten massiv auf den Ausgleich. Dank einer sehr guten Verteidigung, auch Pino ließ jetzt sehr wenig zu, eines wirklich gut haltenden "Heiner" Schäfer, einer kämpferisch und taktisch sehr guten Mannschaftsleistung und auch Glück, Dusel und Ruß wurde der Auswärtssieg eingetütet. Ausnahme: Einwechselspieler Timo Gebhart der in der Nachspielzeit zwei Mal Zeit an der Eckfahne gewinnen wollte, obwohl der Rest unserer Truppe anspielbar war, und jeweils schnell den Ball verlor.

Langsam gefällt mir der Borussia-Park. Meine persönliche Bilanz, ja ich kenne zwei die dort noch nie verloren haben, eine Niederlage, ein Unentschieden und jetzt ein Sieg, Nett anzusehen die Parade der Pferdetransporter hinter der heimischen Nordkurve. Damit reisen wohl die ganz harten Fohlenfans an? Abends in Leverkusen in einer schönen Kneipe haben wir dann noch bei reichlich Kölsch festgestellt, dass nicht nur Italienerinnen sondern auch die Frauen vom Niederrhein sehr nett sind. Outete sich doch unsere Bedienung als Bayer Vize-Leverkusen Fan mit Dauerkarte und gab uns Tagessiegern als Tagesverliererin eine Runde Kölsch aus.

Die Rückfahrt am nächsten Sonntag nach Franken verlief unspektakulär, sehr zügig und in sehr guter Stimmung. Selbst in Erlangen wurden die Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten. Lediglich die Autobahnausfahrt ging unser Schumi nach den ängstlichen Reaktionen seiner drei Mitfahrer sehr optimistisch und laut 75 % der Beteiligten etwas zu schnell an.

Roland Hornauer

 

STIMMEN ZUM SPIEL:

Lucien Favre, Trainer von Borussia kommentiert die höchste Anzahl an Kisten, die ein Gegner seit langem im B-Park geschossen hat: "Drei Tore zu bekommen, ich hasse das."

Glatzbach-Torschütze Xhaka "Wir haben ganz klar dominiert und müssen uns an die eigene Nase fassen. Nürnberg hat keine drei Traumtore erzielt, es waren wieder eigene Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben"

Dieter Hecking: "Es werden Momente kommen, in denen sich der Gegner auf uns eingestellt hat."

Dieter Hecking, geboren am 12. September 1964: "Diesen Sieg widmen wir Markus Feulner, dessen Vater gestern ganz plötzlich verstorben ist. Die Mannschaft hat für ihn gespielt."


1.9.2012, FCN-BVB: 1:1. MAUERN ODER AUGEMERKT?

Warum man sich eine Dauerkarte kauft? Weil es Spaß macht, ins Stadion zu gehen. Warum man auch nach Jahren voller "Glubb issa Depp", Atom-Sponsoren und unsäglicher Torhymnen seine Dauerkarte verlängert? Weil der Glubb in kleinen Schritten aber beständig immer besser wird. Der Kader bricht nach Abgabe von Talenten nicht gleich zusammen, es kommen interessante neue hinzu und meistens verlaufen vorprogrammierte Klatschen meist anders. Samstag zum Beispiel. Meine BVB-verseuchte Tipprunde tippte 1:3, 1:4 oder gleich 0:4. Gegen den BVB stand aber eine taktisch äußerst disziplinierte Mannschaft auf dem Platz, feinmechanisch optimal von Trainer Hecking justiert, die mit etwas Glück statt nur einem Punkt fast noch gewonnen hatte.
Vor dem Spiel las Käpn Schäfer das Motto der Saison vor. Also alles was im Stadion nix zu suchen habe. Hass, Gewalt, Pyro, Bengalo... OK. Aber hohe Bierpreise, rüde Ordner und ganz schlechte Torhymnen hat er dabei vergessen. Stand ja auch nicht mit auf dem Vorlesetext. Na dann halt beim nächsten Mal bitte.

So blieb dem Klopp nichts anderes mehr übrig, als den Schiri zu kritisieren. Der Glubb habe mehr Freistöße gepfiffen bekommen als die Zecken, komischerweise hatte unsere Nordkurve eine ganz andere Meinung und sah das gelbe Zeugs aus Dortmund im Vorteil. Die Statistik sieht das sicher ähnlich. Berühmt war die Schiri-Leistung sicher nicht, wenn Mak zweimal besser gezielt hätte, hätten wir auch den nicht gegebenen Elfer nicht gebraucht, aber eines hat mir Angst gemacht: Javier Pinola hat bis zur 93. Minute keine gelbe Karte bekommen. Trotz seiner von wilder Gestik begleiteten Zurufe von argentinischen Grillrezepten in Richtung Schiri.

Aus unserer Sicht einwandfrei verlief das Miteinander der Fans. Mittlerweile scheint es auch in der Region einiges an BVB-Fans zu geben. Allemal besser als Bauern-Mitläufer. Gemeinsam sah man Anhänger beider Lager beim Bier auf dem Bahnhof, in der S-Bahn oder auf dem Volksfest. Beim näher kommen: Die sprachen fränkisch. OK, Meister-Mitläufer. Genial auch die 50.000-Zuschauer-ausverkauft-Kulisse ohne gelbe Wand aber mit rot-schwarzer Kurve. Der grandiose Torjubel bei der Pekhart-Führung sorgte auch für den angenehmen Nebeneffekt, dass man in der Nordkurve diese komische Micky Krause-artige Tor"hymne" gar nicht registrierte. Kann man in Zukunft aber gerne abspielen, nur halt leise genug.
 

Gut gemischt in Gelb und Rotschwarz: Fränkische Glubbfans, fränkische Zecken und außerfränkische Insektentiere. Aber Schalke-Fans haben wir fei kaum gesehen!


Nett auch Julian (der mit einem furiosen Schieber-Schieber-Chor von der Kurve begrüßt wurde) Schieber und Ilkay Gündogan wieder zu sehen. Letzterer spielte eigentlich hauptsächlich Querpässe, der Ex-Stuttgarter hingegen prüfte immerhin einmal seinen alten Torhüter recht rustikal und besser als beide Ex-Nürnberger war eigentlich neben unserem Japaner der Käptn im Tor. Zum HSV-Spiel legte das Reaktionswunder aus Polen noch eine Schippe drauf und sicherte das verdiente Unentschieden.

Die Standarts eines Mehmet Ekici vermißt man durch den Hiroshi-San eigentlich nicht mehr. Er zirkelte eine Ecke so genau auf den Kopf unseres oft etwas lethargisch wirkenden Tschechen-Tomas, dass der nur noch höher als Hummels springen mußte, um einzunicken. Das vielzitierte Übermachtspiel des BVB kam selten zum Tragen, da mit Tomas angefangen, außer den Linienrichtern jeder auf dem Feld gegen die Zecken verteidigte. Als der Ausgleich kurz vor der Pause fiel, brach in selbiger nicht nur der Bierumsatz ein (kostet jetzt 3,90 EUR, Frechheit!), sondern die zweite Hälfte sollte anders kommen. Anders, als sich die Gelben bereits siegessicher für die zweite Halbzeit rüsteten.

Bis zum Schluss grüßte der Glubb nun gegen die eigene Kurve spielend mehr als einmal am gelben Strafraum. Nicht nur das, teilweise waren Ballstaffetten zu sehen, die kannte man bisher nur von Mannschaften aus der Champions League. Beruhigend auch, dass Nilsson außer ein paar Fehlpässen und Klose als Inhaber der Lufthoheit im eigenen Strafraum für viel Sicherheit sorgten, während vor allem Mak des öfteren ziemliche Salven aufs BVB-Tor abfeuerte. Marco Reus wirkte nicht sehr glücklich, als er ausgewechselt wurde. Er kam kaum zur Entfaltung.

Alles in allem hätten wir das Spiel auch gewinnen können, vor allem Dank Schäfer war das Augenhöhe. In der Fernsehberichterstattung sah man das natürlich anders. Gut so, hier spricht auch noch keiner von höheren Zielen als in der Tabelle vor den Fürthern zu stehen. Ab und zu aber ließen sich unsere Jungs die Bälle zu leichtfertig von hinten vom Fuß klauen, ansonsten gab es rein gar nichts zu meckern, als dass Maks Pfosten in der 85. einfach als Phantomtor gegeben werden hätte können. Das die überregionale Presse schreibt, der Glubb hätte sich zu Unentschieden gemauert, kann man definitiv nicht gelten lassen.

STIMMEN ZUM SPIEL

Jürgen Kloppo (BVB): "Die Schiedsrichterleistung ging mir echt an die Nieren, es ist so schwer, Fußball zu spielen, wenn einem alles weggepfiffen wird. Das ist eine Zweikampfsportart."

FCN-Trainer Dieter Hecking: "Ich habe meiner Mannschaft gesagt: 'Wenn Klopp an der Seitenlinie gestikuliert' haben wir sie."

Raphael "Stuhlfaut" Schäfer: "Das sind vier Punkte von 40, die wir im Abstiegskampf brauchen. Jetzt werden wir daran arbeiten, so schnell wie möglich die anderen zu holen."

Robert "Understate" Mak: "Wir hatten zwar einige gute Szenen, aber es wäre mehr drin gewesen."

Mats Hummels zum Mount-Pekhart-Tor: "Pekhart war (beim Tor) in den Lüften, er war wahnsinnig weit oben."

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Javier Pinola: Gewohnt cholerisch bisweilen, ließ sich ab und zu verladen und hatte offensiv wieder anfangs nichts anderes zu bieten, als verstolperte, eigensinnige Konter. Wurde dann aber besser, aber nicht schneller und bekam endlich seinen Treibstoff: "Pinola"-Anfeuerungsrufe. Trotzdem eins mit Sternchen: Er bekam nämlich erstmals seit 21947236 Spielen keine gelbe Karte!

 

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25.08.2012, BUNDESLIGA-AUFTAKT HSV-FCN: 0:1

Auch wenn das Auftaktspiel in die 50. Bundelsigasaison zum Zweikampf der Pokal-Idioten (auch Hamburg versagte, gegen den KSC) hochsterilisiert wurde, endete der anfängliche Grottenkick wie im letzten Jahr gegen Tante Hertha mit einem 0:1 für die NKD-Kicker vom Valznerweiher. Drückende Überlegenheit gegen die meist völlig durch den Wind irrlichternden Hamburger sah zwar anders aus, aber Kiyotake, Nilsson und Klose blieben mit einigen Tagen Polster trotzdem noch wegen ihren guten Leistungen im Gedächtnis, und der Glubb wurde von der Nordlichtern sanft aufgebaut.
Nicht ganz üppig der Hamburger Zuschauerzuspruch für die Traditionsmannschaft.
Kyo: Wie in der Kolumne schon beschrieben, spielt der Japaner Pässe, die für den Gegner so unberechenbar wie exakt sind, dass man so etwas beim Glubb eigentlich in dieser Form noch nicht gesehen hat. Leider sind sie für manche Glubbspieler oft auch zu unberechenbar. Als positives Beispiel sei die Steilvorgabe an den im richtigen Moment losspurtenden Mike Frantz in der 47. Minute genannt, die dieser leider nicht in Punkte ummünzen konnte. Kiyotake ist auch der neuen Mann für die Standarts, das Tor fiel nach einem Eckstoss und Strafraumgewusel, in dem Balitsch eiskalt einschob. Das sind normalerweise die Tore des Gegners im Frankenstadion, wenn einfach zu viele Gegener im Fünfmeterraum herumstehen und es die andere Mannschaft einfach erzwingen will.

Gegen die Leistung in Havelse war dies nun ein starker Fortschritt. Die Abwehr stand wesentlich besser und nicht zuletzt ein reaktionsschneller Käptn Schäfer im Tor lief zu einer grandiosen Form auf. Da verzeiht man ihm seine notorischen Warteminuten bei der Spieleröffnung... Immerhin hatte man gegen den HSV seit 294 Jahren in Hamburg ja nicht gewonnen. Dieser Bann ist nun also gebrochen und der Glubb ging mit drei Punkten in die Saison.

Nicht wirklich leid, aber so ähnlich, können einen die spärlich erschienenen Hamburger Fans tun. Mit durchaus fähigen Spielern bestückt fehlte oft jeglicher Zusammenhang in der Gastgebermannschaft. Manchmal hatte man das Gefühl, nur Jansen oder der Ex-Fürther Westermann wollten hier wrklich Fussball spielen. Dem neuen Keeper Adler ist es wohl zu verdankten, dass nicht mehr Bälle im HSV-Netz landeten.

STIMMEN ZUM SPIEL

Hanno Balitsch: "...HSV dazu gezwungen, lange Bälle zu spielen und waren in der Luft stark. Außerdem haben wir viele zweite Bälle gewonnen."

Dieter Hecking: "...in der Halbzeit habe ich die nötige Konsequenz in der Offensive gefordert."

HSV-Trainer Thorsten Fink: "Ich glaube, dass wir viel können, aber wir müssen weiter an uns arbeiten." (Hätte Oenning nicht besser formulieren können.

KLASSENBUCHEINTRÄGE

Ganze Mannschaft: Gute Mannschaftsleistung, trotz anfänglich holprigen Spiels. Aber um einiges besser als gegen Havelse. Das 1:1 gegen den Torwart üben sollte auf die To-Do-Liste.

HSV: Viel zu tun bis zum 29. September 2012, dem Tag, an dem der HSV 125 Jahre alt. Da spielt man daheim gegen Erzrivalen Hannover. Davor noch gegen den Erzrivalen Bremen, auswärts Frankfurt (gut drauf momentan) und auch der BVB gibt sich die Ehre. Ob die Stadionuhr schon wackelt?

KOLUMNE SEPTEMBERHEFT: DER WAHRE GLUBB

REMEMBER MAREK!

Aus is’, die Sommerpause, und begonnen hat sie mit einer extrem gedehnten Vorbereitungsphase, in der die neue Glubbmannschaft fast alle Vorbereitungsspiele gewann. In Köln würde nach so einer Bilanz die lokale Presse bereits lautstark die Herbstmeisterschaft fordern, hierzulande bemüht man sich, dem fränkischen Klischee des „bassd scho“ zu entsprechen und hält den Ball flach.
Abschiedsspiel Marek Mintal: Um so eine Choreo zu bekommen muss Marcos Antonio noch lange hart arbeiten.

So gesehen war die Pokalblamage bei Havelse, wenige Kilometer von Trainer Heckings Hauptwohnsitz entfernt, genau die richtige Bretschen, die unsere Jungs gebraucht haben. Beim glücklichen, aber verdienten BL-Auftaktsieg gegen den HSV zeigte man sich wieder geordneter, und wundersame Dinge passieren, die man als Glubberer von früher nie kannte: Man lernt aus seinen Fehlern beim FCN.

Wenn heute irgend so ein Rhetorikgenie „Bader raus“ schreit, erntet er nicht mehr breite Zustimmung im Umfeld wie früher, als die komplette Bank und sportliche Führung beim FCN angespannt wie scheue Rehe alle auf ihren Schleudersitzen hockten. Natürlich liegt dieses fatale Fehlen wirklicher Angst vor dem Abstieg nicht nur an Bader und Hecking, denn beide haben letztendlich „nur“ etwa 90% Anteil an der positiven strategischen Entwicklung.

Wer also die Wollscheid-Millionen kritisiert, vergisst, dass Bader für ein Sechstel der Summe einen Japaner geholt hat, der mit 22 schon so weit ist, dass er das kleine Barcelona-Tikitaka-Alphabet rückwärts einhändig aufsagen kann. Wen kümmert da ein Marcos Antonio, ablösefrei? Kyotake ist zwar momentan noch um eine Klasse zu gut für seine Mitspieler, aber irgendwann werden auch die mal kapieren, dass man nicht unbedingt schneller als der Gegner sein muss, sondern nur dessen nächsten Schritt einfach voraussehen sollte. Aber das ist was für die Fußballmathematiker auf den Hochschulen.

Was völlig nervt, sind diese Heckenschützen aus dem Internet. Diese Grantler aus der Cloud, die nicht nur im Internet wohnen, sondern denen das auch noch gehört und die es verteidigen wie ihren kleinen Zeh. Und ich sage Euch: Erst wenn das letzte Pixel verglüht ist, werdet ihr Hornbrillen merken, dass man Bytes nicht essen kann! Wenn also der Glubb millimeterdünne zwei Tage vor dem BL-Start NKD als Hauptsponsor aus dem Hut zaubert, nachdem die Mannschaft gerade den Pokal versemmelt hat, ist das schon wie ein Mintal-Phantomtor. Sagt mir eine Firma in Deutschland, die vier Mille in Fußball investiert und keine Leichen im Keller hat? Oder wäre euch Nörglern Trolli lieber gewesen?

Doch zurück zur Nummer 11. Nochmal danke Marek, dass du sogar als Phantom im Stadion präsent warst, als du noch in Rostock gespielt hast und deine ehemaligen Mannschaftskameraden Pässe ins Leere gespielt haben, weil das Phantom ja nicht mehr da stand. Ich bin mir sicher, die Zeckenjungs vom BVB waren bei deinem Abschiedsspiel sicher neidisch und wollen jetzt auch so ein Idol bei ihrem Verein werden und so ein Fetzengaudi-Abschiedsspiel kriegen. Unsterblich!

Und nicht vergessen: Kyotake chipt keine Pässe ins Leere, er gewährt Phantompässe! Nur dass das Phantom dafür jetzt in der Zweiten spielt.

EF


NEUER FCN TRIKOTSPONSOR NKD?

Bevor etwas passiert weiß es die Zeitschrift mit den großen Buchstaben ja meistens schon. Heute meldet die Postille, dass übermorgen der 1. FCN gegen Hamburg die 50. BL-Saison mit dem Logo des Bindlacher Textilunternehmens eröffnen wird.

Wir sind gespannt, wie der meckerfreudige Franke darauf reagiert. Die einen attestieren nüchtern, dass NKD ja eine "Billigmarke" für Klamotten darstellt, die meisten Oberfranken freuen sich, dass wenigstens einige Firmen im strukturschwachen Randgebiet super funzen und der übliche investigative Journalismus wird wohl drohend die Keule mit den von tibetanischen Kleinkindern geknüpften Billigsocken im Sortiment schwingen.

Uns persönlich ist das Wurschtwasser. Die Firma wäre gut aufgestellt, kommt aus Franken und hat weder mit Kernenergie oder Massentierhaltung zu tun, noch stehen mutmaßlich russische Oligarchen oder dubiose Scheichs dahinter. Und es ist doch mal ein Ding, wenn auf dem hochpreisigen Adidas-Leibchen ein Riesenlogo steht, das für diametral gegensätzliche Preisgestaltung von Textilprodukten steht. Außerdem kann man unwissende Fans aus anderen Städten dann immer erklären, für was die Buchstaben in NKD eigentlich stehen. Wurde der Gegner aus dem Frankenstadion geschossen, kann es "Nürnberger Killer Druppe" heißen oder bei Niederlage (Copyright Shultzie) "Nämbärcher Kollektiv-Deppen". Also, so what?

Hier werden 3 Millionen kolportiert. War das nicht so, dass Vermarkter Sportfive 3,5 Mio. zahlt, wenn kein Sponsor gefunden ist? Die Zukunft wird es uns beantworten.

Hier also die Meldung im Wortlaut als Link.
/www.bild.de/sport/fussball/fc-nuernberg/
 

And now to something completely different...

Hier der Eintrag um unseren ersten Gegner. Stammt von einem Hamburger Facebook-Mitglied, HSV-Fan, er hatte Trainer Fink bei Saturn im Aufzug getroffen.

Zitat:
"...hatte eigentlich gute laune, aber muß ich ausgerechnet heute thorsten fink im fahrstuhl bei saturn treffen? (zitat meiner frau:" das ist euer hsv-trainer? der sieht ja aus wie ein neureicher möchtegern-lude vom kiez") ich frage: " herr fink, wie sieht es eigentlich mit neuverpflichtungen aus? geht da noch was? ich muß ihnen als altgedienter fan sagen das mir nach den zuletzt gesehenen leistungen die ich sah absolut bange ist und ich zum ersten mal seit 27 jahren die ich ins stadion gehe pure abstiegsangst habe" fink: " ach wissen sie, ich hoffe auch das da noch gelder auftauchen. zu diesen bedingungen wird es aber auch für mich schwer zu arbeiten. wenn nichts mehr passiert bin ich dann wohl leider im winter weg, aber ich bin hoffnungsvoll." WIE BITTE?!? also leute, bei diesem höchst einfach gestrickten "tollen" motivator sehen wir uns nächstes jahr in liga 2. beim derby wieder. oh mann..."


19.08.2012 ERSTE RUNDE DFB-POKAL. TSV HAVELSE - 1.FCN 3:2

Der Jubel kannte keine Grenzen. Leider auf der falschen Seite. Die hochgelobte Nürnberger Elf wurde vom Viertligisten Havelse aus der direkten Nachbarschaft von Glubbtrainer Heckings Heimat bei Hannover gleich in der ersten Runde aus dem Pokal gekegelt. In den Medien schäumt die Häme über wie ein frisches Glas Cola mit Brausetablette, die treuen Glubbfans vor Ort waren erzürnt und wir haben heute bewußt nirgendwo in einer Nachberichterstattung nachgelesen oder gesurft um völlig unvoreingenommen ein paar Zeilen zu verfassen.
Die beachtliche Skyline von Havelse mit dem historischen Ergebnis. Zweimal innerhalb von 21 Jahren kickt das Kaff den Glubb aus dem Pokal.
Gegen den Glubb gewinnt man immer dann, wenn man als Gegner keinen Respekt hat. Ein Rumreißer wie Andy Wolf oder ähnliche Charakterköpfe wie einst Mintal oder Galasek der jüngsten Vergangenheit sind scheinbar nicht mehr vorhanden. Raphael Schäfer rennt ja nicht mit auf dem Platz, sondern ist im Tor gefangen und ihm bleibt nur, seine Abwehr vor sich zusammen zu falten, wenn ein Tor fällt.

Optisch ist dieses Antreibergen bei keinem Spieler zu erkennen, auch nicht bei denen, die nach Nürnberg kamen, um der Mannschaft einen neuen Leitwolf zu geben: Hanno Balitsch nicht, Timmy Simons nicht, Pelle Nilsson nicht. Von Marcus Antonio ganz zu schweigen. Ausgerechnet der beim ersten Treffer zielsicher hinter Gegener und Ball stehende Timm Klose zeigte sich in der Hitzeschlacht als bemerkenswerter Offensivspieler und auch nicht mehr alles Spieleröffnungen gingen über ihn.

Mehr gibt es wohl nicht zu sagen, der Glubb macht mit den Teebeuteln, am Tag davor ausgeschieden, Fußballfranken zum Gespött in ganz Deutschland. Punkt. Neben der Derbyschande haben sich die Spieler damit noch eine zweite Bringschuld auf die Schultern gepackt. Diese Abwehr geht garnicht!

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Esswein: Inklusive Tor(en) aktiv und trickreich wieder mit gewohntem Zug zum Tor, leider wurde nur einer seiner Treffer anerkannt.

Antonio: Inakzeptabel. Einfach grausam, wie er Gegenspieler meist unbehelligt begleitete und sich auch regelmäßig mangels Grundschnelligkeit abhängen ließ. Platz eins in der Fehleinkaufsliste, wenn er sich schnell zusammen reißt. Gibt es in seinem Vertrag keine Probezeitklausel, wo Bader noch schnell raus kann und lieber einen hungrigen... lassen wir es.

Kiyotake: Kam überraschend aufs Spielfeld und seine erste Amtshandlung war ein steiler Traumpaß genial in den Sturm. Danach sah man von ihm allerdings nicht mehr viel außer grottigen Eckstößen.

Mak: Und wieder blitzte sein Talent auf, als er einen Ball mit Schwerlast unter die Latte hämmerte. Mit Esswein zusammen ein Lichtblick.

Polter: Unter strenger Bewachung zweier Kettenhunde ging nicht immer viel. Toll dann auch die Doppelspitze mit Pekhart, als sich beide bei einer Traumflanke gegenseitig um ein sicheres Kopfballtor brachten.

Pinola: Ließ zum Schluß hin stark nach, spielte aber zwei Stunden bei 35 Grad. Am Anfang einfach einer der wenigen, die auch bei Rückstand cool blieb.

EF

TORHYMNE-FINALISTEN STEHEN FEST

Hier die Pressemeldung vom 20.08.2012:

"Für die anstehende Bundesligasaison sucht der 1. FC Nürnberg zusammen mit der Musikzentrale Nürnberg nach einer neuen Torhymne. Und dabei wird nicht einfach auf bereits bestehende Songs zurückgegriffen, sondern der umtriebigen fränkischen Musikszene eine Chance gegeben. So hatten Bands und Musiker aus der Region die Möglichkeit sich mit ihren eigenen Vorschlägen für die neue Tormusik zu bewerben. Dabei wurden an die 50 Liedideen unterschiedlichster Genres eingesandt.

In der letzten Sitzung hat sich die Jury des 1. FC Nürnberg und der Musikzentrale Nürnberg e.V. auf die zwei aussichtsreichsten Einsendungen für die neue Torhymne festgelegt. Die beiden fränkischen Liedermacher El Mago Masin und Atze Bauer haben mit ihren Vorschlägen überzeugt und sind damit in die Finalrunde eingezogen. Die beiden Torhymnen werden nun am 21. und 22.08.2012 im MUZstudio der Musikzentrale Nürnberg aufgenommen und produziert."

El Mago ist cool, aber Atze Bauer... pffff. Egal, erst mal hören, wir benachrichtigen, sobald Hörproben für die Fan-Abstimmung hörbar sind.


FCN SUCHT NEUE TORHYMNE BIS 27.7.2012

DIE Chance für eine regionale Band: Der 1. FC Nürnberg sucht eine neue Torhymne, die nach jedem Tor im Stadion erklingt und die Fans zum Mitschunkeln anregen soll. Uns fallen da spontan schon einige alteingesessene regionale Bands ein, die das qualitativ sehr gut hinkriegen würden. Hoffen aber auf eine Wahl mit einem modern klingenden Kurz-Song.
Wir sind gespannt. Und fürchten uns vor dem falschen Song als Wahl später.

Unten ein link mit der alten Hymne und ein Beispiel, wie das in Herne-West klingt. Das geht auch besser, finden wir. Immerhin gibt es Ruhm und Ehre, 500 EUR für die Rechte und einen Liveauftritt beim Glubb. Die Meldung kam von der MUZ Nürnberg, die Einsendung muß bis 27.7. vorliegen und soll wie unten auch angegeben an die MUZ Nürnberg erfolgen. Hier der Wortlaut:

"Liebe Mitglieder,

der Beginn der neuen Bundesliga-Saison rückt immer näher und auch der 1. FC Nürnberg bereitet sich auf eine erfolgreiche Spielzeit mit spannenden Spielen und hoffentlich vielen geschossenen Toren vor. Und was hat das mit der Musikzentrale zu tun, werdet ihr euch fragen: In der folgenden Ankündigung geht es um Musik und Fußball gleichermaßen.

Der 1. FCN sucht eine neue Torhymne für den schönsten Moment im Stadion: Ein Schuss, ein Tor! Die neue Hymne soll bei jedem Torerfolg des 1. FCN im Stadion abgespielt und von allen Fans stimmungsvoll mitgesungen werden.

Gesucht wird die Komposition einer regionalen Band, die als neue Club-Torhymne möglichst viele der folgenden Kriterien erfüllen soll:

- Eigeninterpretation der Hymne „Franconia Fantastica“ (mit oder ohne Text)

- Komplette Neukomposition (mit oder ohne Text)

- Möglichst einprägsame Grundmelodie zum mitsingen

- Gesamtlänge von ca. 1 Min 30 Sekunden.

- Der Spannungsbogen sollte in den ersten 2-4 Sekunden aufgebaut sein und direkt mit der maßgeblichen, mitsingbaren Hookline starten

- Markantes Ende, das ohne einen Fade auskommt

Für die Gewinner gibt es:

- Airplay der Torhymne bei jedem geschossen Tor des 1. FCN im Stadion

- Einen Live-Auftritt bei einer Veranstaltung des 1. FCN

- Kostenlose Studioproduktion der eigenen Torhymne

- Aufwandsentschädigung in Höhe von 500 €

Aus allen Bewerbungen werden die drei aussichtsreichsten Kandidaten ausgewählt. Diese bekommen die Möglichkeit, zusammen mit einem erfahrenen Studiotechniker, vom 3. bis 5. August im MUZstudio kostenlos ihre Version der Torhymne aufzunehmen und fertig zu produzieren. Eine Jury u.a. bestehend aus Martin Bader (Vorstand 1. FCN) und Guido Seibelt (Stadionsprecher) wählt am Ende die neue Torhymne aus. Bewerbungen können ab sofort als Demo-CD oder per Link an die Musikzentrale Nürnberg gerichtet werden:

Musikzentrale Nürnberg e.V.
Stichwort: Torhymne
Fürther Straße 63
90429 Nürnberg
oder per E-Mail an: druhe@musikzentrale.com

Einsendeschluss ist der 27.07.2012.

Hier die alte Version der Club-Torhymne Franconia Fantastica:

https://www.box.com/s/a350e494e742e0653b11

Als kleinen Denkanstoß und um zu verorten, wo es ungefähr hingehen soll die Torhymne des mit dem 1. FCN befreundeten FC Schalke 04:

http://www.youtube.com/watch?v=8bpGZU5lPdw

Wir freuen uns auf viele kreative Einsendungen und wünschen viel Spaß beim Musizieren, Texten und Komponieren.

Alles Liebe, eure MUZ

MUZ - Musikzentrale Nürnberg e.V.
Diana Ruhe
Fürther Str. 63
90429 Nürnberg"

Ende Meldung


MAI 2012: EM 2012 POLEN/UKRAINE

Bundesliga hat Pause!


FCN - VIZEKUSEN, 5.5.2012, DANKE FÜR NICHTS

Ein schönes Saisonfinale zur Abrundung haben wir uns anders vorgestellt. Der Glubb schoß zu wenig Tore, Kusen schoß einfach zuviele Tore durch weitgehend in Nürnberg ausgebildete Spieler. Ganz einfach. "Vor allem der dou!" meinte mein Sohn, auf Kießling deutend. Lichtblick war der sehr korrekte und sportlich sehr faire aufbrandende Szenenapplaus, als Michael Ballack in seinem letzten Spiel etwas früh vom Feld geholt wurde. Ich an Trainer Hyypiä's Stelle hätte ihn durchspielen lassen.
Hier der Fanclub Rot-Schalker-Schlümpfe beim verdienten Absaugen des Freibiers nach dem Spiel. Später ging es dann wohl noch zum Junggesellenabschied oder so...

...Abschied gab es noch mehr, der eine schmerzlich, der andere durchwachsen. Aus Anstand erwähnen wir jetzt mal nicht, ob der Weggang von Juri Judt, Jens Hegeler, Philipp Wollscheid, Albert Bunjaku, Christian Eigler und im Nachhinein Dominic Maroh Fluch oder Segen für Mannschaft und Chemie derselben in der neuen Saison sein wird. Dann ist da noch Daniel. Didavi ist mittlerweile leider nicht mehr bezahlbar, es sei denn Thomas Sabo sponsort einmal nicht den Eishockey sondern ein einzelnes Spielermodel als zentrale Werbefigur. Gewinnsteigerung eingebaut, auch wenn er dann für die Nationalmannschaft leider in der unpassenden Mannschaft spielen würde.

Alles Zukunftsmusik, das Ergebnis gegen Vizehausen habe ich vergessen. Ich freue mich jetzt auf eine lange Pause zum herunter kommen vom Fußballstreß. Und dann freue ich mich auf Spieler wie Kyotake, der den neuen Didavi geben darf oder den neuen Mittelfeldriegel mit Balitsch, Cohen und Timo Gebhard, die dann wohl das giftigste Trio geben werden, das die Westvorstadt bei den zwei Derbys zu überwinden hat. Der Glubb kaufte außerdem ein Abwehrtalent aus Herne-West, für die Standarts sollte nach der Pause Adam Hlusek wieder zur Verfügung stehen und Chandler will beim Glubb bleiben, statt auf den Wasen auf der Bank zu sitzen. Gebhard wollte zum Glubb statt für besseres Geld zu scheinbar "höheren" Vereinen... wann gab es das schon mal in den letzten Jahren?
 

Gästeblock: Das Transparent mit "Auf Wiedersehen ihr Hurensöhne" war sicher für Köln gedacht, die zu dieser Zeit ziemlich sicher abgestiegen waren. Links übrigens ganz klein zu sehen: Ein Betttuch mit der Aufschrift: "Danke Hanno!" Und wir dachten, die mochten Balitsch nicht in Pillenhausen?

Wir sind uns auch sicher, ob bei den Nachbarn Büskens bleiben wird. Sind ja schließlich tolle Vorraussetzungen für die neue Saison mit bundesligaerfahrenen Spielern wie Asamoa und so, dazu noch ein großzügiger Vorstand, wir sind gespannt auf die Einkaufsliste in Zirndorf-Ost. Aber Maul halten, Hochmut kommt vor dem Fall.

Kollege Bader, unser vereinsinterner Segen zusammen mit Hecking, hat ja seine Hausaufgaben bereits erledigt. Vielleicht werden wir ja neunter in der neuen Saison und es passiert noch etwas unvorhergesehenes... Ekici kommt plötzlich wieder zurück, oder Breno nach seiner Haft? Träume!
Ewald Funk

Zurück zum Spiel...

Unser Mann im Stadion: Roland "911" Hornauer

Zum Finale Vizekusen

Dem Anlass entsprechend passend im Eigler-T-Shirt gewandet (später stellte sich heraus, dass ich wohl der Einzige so gekleidet war), macht sich der passionierte Clubbfan auf der S-Bahnfahrt in das Frankenstadion zum letzten Saisonspiel natürlich zwangsläufig seine Gedanken. Was für eine Saison, ich hätte mein Mintal-Shirt verwettet, dass Augsburg, Freiburg und Mainz den Abstieg unter sich aus machen und die Bauern wieder einmal Meister werden. Ziemlich daneben gelegen, dabei sind Prognosen recht einfach. Wer beide Spiele gegen uns verliert, wie Lautern, Kölle und Hertha, landet auf den letzten drei Plätzen.

Ein Glück, dass die Punktelieferanten aus Krankfurt und Erlangen-Süd in der nächsten Saison die Liga ergänzen. Wer beide Spiele gegen uns gewinnt, wird Meister oder Vizemeister. Na gut, da ist dann noch die Niedersachsenallergie: gegen Wolfsburg und Hannover haben wir auch 12 Punkte verschenkt, die bleibt bei der Betrachtung außen vor.

Im Stadion wurde seitens der Fans die kostenlosen Kopftücher mit Kernenergiewerbung bewusst verschmäht. Plötzlich fällt auf, dass die "Traditionself" aus der Nähe von Köln den Gästeblock komplett gefüllt hat. Wohl zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Auch zum ersten Mal - der Clubb weiß was sich gehört - verabschiedet man vor dem Spiel nicht nur unsere Helden um Christian Eigler (ihn zieht es aus familiären Gründen - viertes Kind vermutlich - nach Hamburg), sondern auch Michael Ballack vor seinem letzten Auftritt in der Bundesliga mit einen Bocksbeutel. Erstmals und dann auch noch einmal bei seiner Auswechslung, nach rund 53 unbedrängten Minuten auf dem Rasen, bekommt Ballack im Frankenstadion Applaus. Bei seiner Auswechslung waren es sogar Standing Ovations des kompletten Stadions incl. unserer Bank.

Kurz vor Anpfiff: Der Gästeblock greift an mit der Bayer-Chemiekeule. Bunter Rauch, der die Sinne unserer Spieler vernebelte und sich auf die Zielgenauigkeit auswirkte. Robert Mak war da gerade auf dem Klo, Albert Bunjaku aber hat die volle Packung aus dem Leverkusener Giftlabor abbekommen. Gehört sich verboten, sowas!

Kurz vor dem Spiel enthüllen die Vizefans ein großes Transparent "Farbenstadt" und zum Einlauf der Mannschaften zündeten sie dahinter bunte Pyros. War ein schönes Bild, roch aber wegen der Chemie irgendwie komisch. Das Spiel selbst ist schnell erzählt. Sechste Minute, der von uns ausgebildete Reinartz auf "unseren" Kieß 0:1, obwohl die ganze Nordkurve, aber leider nur diese, (wie die Fernsehbilder zeigten) ein Abseits gesehen hatte. 32. min. Traumpass Ballack auf Schürle, Pass nach innen und unser Kieß trifft wieder. Und wieder, entgegen der Sicht der kompletten Nordkurve, nachweislich laut Fernsehbild kein Abseits. In der 43. min. winkt der Linienrichter erstmals Abseits, wieder lag er richtig und bekommt großen Applaus der Nordkurve und Zugabesprechchöre zu hören.

58. Minute: Traumpass der künftigen Lauterer Torfabrik Albertchen Bunjaku auf Mak und dieser netzt "gewohnt" souverän und trocken ein. 61. Minute: Albertchen denkt an seine neue Heimat und verstolpert völlig frei vor Leno. 77. Minute: demnächst Vizekusen Hegeler verdattelt im Mittelfeld den Ball, es folgt der vierte Torschuss, das dritte Tor, dieses Mal von Schürle. Die Luft ist draußen, der Clubb spielt nicht mehr mit und Heiner Stuhlfauth-Schäfer, der dieses Spiel kaum gefaustet hat, darf Kieß' dritten Treffer zum 1:4 Endstand in der 89. Minute noch hinnehmen. Danach wird natürlich unsere Mannschaft für eine tolle Saison gefeiert. Für Platz Zehn und für einige wirklich geile Spiele wie das gegen Schalke oder in Lautern.

Richtig leidenschaftlich wird dann der Kampf um`s Freibier, aber gegen 18.00 Uhr ist auch dieser vorbei. Die verbliebenen Clubberer kommen jetzt ohne Probleme an das fränkische Lieblingsgetränk und es wird ziemlich ruhig in Kleingruppen gefachsimpelt und sich der Tank bis zum Anschlag mit Freibier aufgefüllt. Eine merkwürdig ruhige Stimmung herrscht nach dieser tollen Runde zum Abschluss hinter der Nordkurve...

Roland Hornauer

 

Abpfiff. Zur selben Zeit in Dortmund: "Unser" Ilkay feiert die Schale. Leider im falschen Trikot. So ein kleines Glubbkäppi wäre schon schön gewesen, hätte ihm aber die Nominierung für die Nationalmannschaft gekostet.

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Pelle Nilson: Stand zusammen mit dem nächste Saison in Vizekusen spielenden Wollscheid einige Male komplett neben sich. Damit hat sich der Schwede in die alte Glubbtradition eingefügt, dass brave Skandinavier nicht so ganz zu den manchmal etwas herb-spröden Bratwürsten passen.

Dominic Maroh: Hat ohne zu murren wochenlang als zweite Wahl auf der Bank gesessen, hat seine Knochen dutzende Male ohne großartige Verletzungen für den Glubb hin gehalten, machte die Oldschool-Grätsche wieder salonfähig und half beim Aufstieg, in der Relegation und und und... und hat deshalb eigentlich hier Sonderlob verdient, obwohl er Samstag nicht gespielt hatte. Weil wasweißich, Pelle noch einmal zeigen sollte, ob er sein Geld wert ist. Maroh war es wert, aber Stammplatzgarantie hat halt auch keiner mehr heutzutage. Die Blödzeitung hat ihn dann mit „Ich glaube nicht, dass man mich hier überhaupt noch haben will. Ich wollte keine Stammplatzgarantie, nur eine faire Chance. Doch die bekomme ich nicht.“ zitiert. Keiner weiß, ob er das so gesagt oder gemeint hat. Bleibt nur eins, eine ganz ganz persönliche Meinung: Er war immer ein guter Handwerker, auch mit Haarband. Mannschaftsdienlich. Solide. Aber halt auch ohne Spieleröffnungskreativität. Aber er wird sicher seinen Weg machen, und wir sind schon gespannt, wo er hingeht und freuen sich mit einem tollen Kerl.

Markus Feulner: Von der Grundschnelligkeit her Note Vier, seine Eckbälle waren entweder eine neue Taktik oder einfach nur grottenschlecht (Sechs), und überhaupt fehlte Chandler hinten und vorne.

Robert Mak: Macht sich heimlich still und leise...

Albert Bunjaku, Jens Hegeler: Ganz viel Erfolg und verletzungsfreie Zeit in der Zukunft!

Hanno Balitsch: Wird immer besser.

Tomas Pekhart: Hätte Bum Bum nicht dauernd sein Anstandstor vorbereitet bekommen, hätte der Tscheche sicher eine Bude gemacht. Zum Beispiel als er mit Albert zusammen vor dem Tor stand und Bunjaku verstolperte.

ZITATE ZUM SPIEL:

Sascha Lewandowski: "4:1 klingt zwar sehr deutlich, doch so deutlich ist es natürlich nicht gewesen. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine zwanzig-minütige Phase, in der wir keinen Zugriff auf die Nürnberger Offensive gefunden haben – da hätte das Spiel durchaus kippen können."

Raphael Schäfer: "Man hat gesehen, dass wir bis zum Schluss alles gegeben haben."

Philipp Wollscheid:  "Zwei Minuten nach dem Abpfiff habe ich mich schon geärgert, dass wir so blöd verloren haben."

Ewald Funk

Hier ein interessanter Bericht aus der Süddeutschen, in dem ein englischer Glubbfan aus Manchester erzählt, dass es mittlerweile oft billiger ist, per Flug aus Manchester zu Glubbspielen zu jetten (inklusive Ticket) als per Saisonkarte in England zu einem Viertligisten zu gehen.

SUEDDEUTSCHE.DE


28.04.2012, HOPPENHAUSEN VS. FCN: 2:3

Fussball kann so einfach sein. Einfach ein Tor mehr schießen als der Gegner und dann sicher auf einen einstelligen Tabellenplatz vorrücken. Mit dieser überzeugenden Leistung gegen Hoppelhausen, gegen die wir bisher noch nie gewinnen konnten, wurde der Kredit der Derbyniederlage gegen die Westvorstadt sogar um einen ganzen Prozentpunkt getilgt. Die Glubberer spielten teilweise wie eine seit Monaten eingespielte Mannschaft auf höchster Ebene was Ordnung, Effektivität und Zusammenhalt angeht. Bravo!
.
Beton, und was man daraus machen kann: In Hoppelhausen wird man vor dem Stadion bereits mit einer marionettenähnlichen Skulptur auf den Verwendungszweck des Gebildes im Hintergrund hingewiesen. Uns gefällt die kleine Morlockstatue in Nürnberg besser...

 

Solche vorletzten Spieltage dürfen wir nach den Abstiegs- und Relegationsjahren gerne öfter haben! Leider fehlt hierzu in der nächsten Saison Kronprinz Daniel Didavi, der sich mit einem weiteren Tor unendlich teuer gespielt hat und laut Stuttgart unbedingt wieder zu seinem Heimatverein wechseln muß.

"Der Club ist immer für verrückte Sachen zu haben, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher gering ist" stufte Hecking nach dem Spiel die Chance ein, dass man noch die Euro-League Quali -Siege gegen Vizekusen vorrausgesetzt- erreichen könnte.

 

Beton, und was man daraus machen kann II: Im Stadion sind geschätzt dreimal soviel VIP-Zellen installiert als in Nämberch. Sagt viel aus, was den jeweiligen Verein eigentlich ausmacht.

In der Zwischenzeit dreht sich schon vor Saisonabschluss das Transferkarusell, und da sei auch einmal ein Blick auf die anderen Vereine erlaubt, denn Direx Bader hat seine Hausaufgaben bereits gemacht. Chandler geht nicht zu Stuttgart, sondern bleibt. Eigler, Bunjaku (geht zu Kaiserslautern in die zweite Liga) und Juri verlassen den Glubb und machen Platz für unseren Quotenjapaner Kyotake (Deal fast perfekt) und dem Mobbingopfer vom VFB, Timo Gebhard. Mit letzterem haben wir dann laut unserem Kurvengott Roland "das fieseste Mittelfeld mit Cohen, Balitsch und Gebhard" was man so kriegen kann. Nicht zu vergessen: Marek Mintal kommt zurück aus Rostock und wird Tutor in der zweiten Mannschaft.

Einträge ins Klassenbuch gibt es keine, sondern nur positive Meldungen:
-Der oft als langsam gescholtene Feulner legt eine Traumvorlage exakt vor die Füße von Prinz Didavi, der kurz vor der Pause zur erneuten Führung von 1:2 einnetzt.
-Der nicht immer Torhunger ausstrahlende Pekhard beantwortete den Anschlusstreffer der Geldkicker durch eine sehenswerte Kombi: Pinos Direktschuss ließ Hoppel-Starke abprallen, Tomas knallt den Ball gegen die Latte und netzt aber im Nachsetzen per Kopf unerreichbar für den Gegner ein.
-Alles zu Bum Bum: Bunjaku wurde zwar reichlich mit Pässen gefüttert und zeigte sehenswerte Sturmläufe, blieb aber letztendlich glücklos. Das wünschen wir ihm beim neuen Verein nicht mehr, sondern Glück!

Ewald Funk


21.04.2012, FCN VS. HSV, 1:1. EIN FINANZIELLER VERLUST

Wenn ich als Rockband vor rappelvollen Stadion (45.837 Zuschauern) ein Konzert spiele und die Menge mich frenetisch feiert, wenn ich auf die Bühne komme, würde ich als Musiker Vollgas geben. Das würde beflügeln, und wenn man schon einige solcher Gigs gegeben hat, hat man auch kein Lampenfieber mehr. Allerdings stand vor den 45.000 im Frankenstadion ein Ballspiel auf dem Programm, was nicht nur mir den Anschein gab, dass heute da unten keiner so wirklich gewinnen - das eigentliche Ziel dieser Sportart - wollte. Aber das ist nur der Eindruck von der Tribüne aus. Vielleicht willst du es als Spieler mit aller Gewalt anders, aber irgendetwas bremst dich aus...

Freundlicherweise zeigte Hamburg später auch eine schöne Choreo mit Banner, dass der Sponsor im Stadionnamen nichts zu suchen hat. Der Spruch auf diesem Banner hat auch nicht funktioniert. Gott sei Dank. Kurz vor dem Abpfiff sorgte ein Patzer beim Glubb fast noch für ein Happy End für die Nordlichter. Pffff...
 

Der hier besagte Tobi ist der am Bahnhof in Köln verunglückte Glubbfan, der an diesem Samstag das erste mal wieder im Stadion zuschauen durfte. Gute weitere Besserung!

Außerdem standen Prämien für die Protagonisten und zusätzlich Fernsehgelder für den Verein in Aussicht. Und es wurde... ein Grottenkick. Ob der bremsfreudige Referee Gagelmann, unterstützt von Bibi als vierte Offizielle, da eine Rolle spielte, bleibt dahingestellt. Als Spieler hat man es schließlich selbst in der Hand und genug Zeit, ein Tor mehr zu schießen als ein relativ harmloser Bundesligadino, der schon lange einmal bei allem Respekt eine Ehrenrunde in der zweiten Liga verdient hat. Hatten wir selber ja oft genug...

Immer wenn in den Foren nach dem Spiel genug auf Spieler und Gegner, Wetter, Trainer und Rasenbeschaffenheit herum gelästert wurde, ist der Schiri dran bei der Meckerstunde. Ultrakrasse Fehlentscheidungen innerhalb der immerhin von einem fleischlichen Menschen auf dem Feld schnell zu treffenden Zeit traten meiner Meinung nach nicht auf am ärmsten Glubb-Spieltag dieses Monats. Bremser Gagelmann pfiff wie immer kleinlich, schnell ausgeführte Freistöße sind ihm halt wie immer ein Greuel und sein Seitenpfeifer vor der Haupttribüne übersah etliche Bälle, die längst im Aus waren. Immerhin: Einen stark übertretenen Einwurf der Hamburger hatte er gesehen. Sonst war dann vor allem an der Nachspielzeit zu meckern, und die war eine Frechheit. Gagelmann soll angeblich etwas von Grottenkick gesagt haben, bei dem alle froh sein durften, dass es vorbei war.

Er hat es nicht vor laufender Kamera in die Linse gesagt, also läuft das wohl unter nicht nachweisbar geführter freier Meinungsäußerung. Zudem steht er direkt neben dem Geschehen auf dem Platz und kriegt 90 Minuten direkt vor der Nase mit, wenn ein Spiel eine Bolzerei wird. Vielleicht war er am Schluß einfach aufgeladen, und das musste mal raus. Ich schlage trotzdem vor, dass alle BL-Schiris am Ende der Saison mal ein Match gegeneinander machen müssen, und die zehn Opfer der größten Fehlentscheidungen dürfen als Spieler dann dann mal die Rollen tauschen und jeweils 9 Minuten pfeifen. Das wäre sicher ein Quotenrenner! An der Betriebsweihnachtsfeier in der Privatwurtschaft müssen doch sonst überall auch immer die Chefs mal was vorführen, oder? Sooch faich, Gagelmann!


Pyros im Stadion müssen nicht sein. Den Effekt hier hätte man auch auch mit Taschenlampen und ein paar großen Hans Söllner-Gedächtnis-Paffzigaretten erreichen können. Dann wären auch die rabiaten Gästefans ruhiger gewesen, die später vor dem Stadion alkoholisiert und dumm herumpödelten. Also liebe Westvorstadt, das gibt es ab Herbst nun auch bei Euch!

Zitate aus der Presse:

Raphael Schäfer nach dem Spiel: "Ich habe Gagelmann hinterher gefragt, warum er nur eine Minute nachspielen ließ. Er meinte, dass es doch ein Dreckskick war und wir froh sein sollen, dass es vorbei ist."

Zu einem zweiten Glubberer angeblich: "...Ihr haut euch hier nur auf die Socken, seid froh, dass es vorbei ist."

David Jarolim (Ex-Glubberer, jetzt HSV): "Er hat unfassbar arrogante Sprüche auf dem Platz rausgehauen. Das habe ich noch nie erlebt."

Zum Spiel: Hier zitiere ich Dieter Hecking, der genug hatte vom Grottenkick und nur einer Minute Nachspielzeit (der FC Bauern hätte sicher auch bei Grottenkick 3 Minuten + bekommen): "Kurz und knapp: Kein gutes Spiel, gerechtes Unentschieden, schönes Wochenende!"

Mehr gibt es nicht zu sagen.

Fazit: Zum Schalke-Spiel als Vergleich war das eine andere Mannschaft, die verdient die monetär wichtigen drei Punkte nicht erringen konnte gegen eine schlagbaren Gegner im Abstiegskamp, den man nach bester Mutter Theresa Manier auf eigene Kosten wieder aufgebaut hatte. Wie so oft in dieser Saison dauern Serien nie lange beim Glubb. Ehrenrettung: Es haben auch nicht alle Spieler schlecht gespielt, fast jeder hatte wirklich gute Momente, aber schön war das nicht in der Gesamtheit... Von 90 Minuten wurden auch gefühlt nur 45 Minuten wirklich gespielt.

Klassenbucheinträge:

David Jarolim (HSV): Ist jetzt neuer Rekordhalter für 96 gelbe Karten in der jüngsten Geschichte der Bundesliga, hat aber auf Platz 1 von Effe noch gut 20 zu machen. Wir sagen: Das schaffst du! Aber nicht mehr in dieser Saison...

Philip Wollscheidt: 50. BL-Spiel für den Glubb. Er ist seit 2009 beim Glubb.

Maik Frantz: 50. BL-Spiel für den Glubb, fing aber schon 2008 an beim Glubb.

Almog Cohen: 50. BL-Spiel für den Glubb. Ist seit 2010 beim Glubb.

Ewald Funk


FC KAISERSLAUTERN - FCN, 14.4.12, 0:2... WILLKOMMEN BEIM FRITZ!

Wir hatten schon einmal schlechtere Jahre. Da beförderte uns Schalke am letzten Spieltag in die zweite Liga und wir schwenkten weiße Taschentücher... Am Samstag schwenkte man am Betzenberg die weißen Tücher. Für die Gastgeber am Betze, der auch schon mal bessere Tage für die traditionsbeladenen Lauterer sah. Es gab auch genug Spiele in dieser Saison, da spielte der Glubb wie Lautern und offenbarte eine eklatante Abschlussschwäche vor dem gegnerischen Tor, legte serienweise Niederlagen hin und kriegte über Wochen kein Tor gebacken. Klappt zumindest bei uns momentan besser. Diego Didavi machte nach genialer Vorarbeit von Frantz ein Ei aus unmöglichem Winkel und spazierte kurz vor Schluß wie Lionel M. durch die Lauterer-Abwehrreihen, um dann punktgenau quer zu legen auf unser tschechisches Sturmphantom Tomas P. Trotzdem wollen wir noch nicht den Klassenerhalt feiern, denn der ist noch nicht eingelocht, genauso wenig wie der wiedererstarkte HSV, der als nächstes in Nürnberg zu Gast ist. Dass Auswärtsfahrten oft in Rundreisen münden, erzählt Euch unser Teufelsaustreiber Roland H., der Glubb-Käptn Raphael S. jetzt übrigens Heiner (Stuhlfauth) nennt. Auch wenn er das Spiel etwas sehr optimistisch sah (Lautern bemühte sich redlich streckenweise)... (EF)
Willkommen beim alten Fritz!

Die Teufel sind nur noch Osterlämmer

Vierte Auswärtsfahrt in Folge und dieses Mal mit dem Fan"bus" vom Clubbock. Die feine und kleine Fangruppe (siehe auch www.clubbock.de) versteht es, Auswärtsfahrten mit interessanten Routenänderungen und kulturellen Leckerbissen zu verbinden. Hängt damit zusammen, dass der Chef und Fahrer Peter halt gerne nach Frankfurt will. So war klar, dass nach Würzburg nicht die (sinnvolle) Richtung Heilbronn, sondern Frankfurt eingeschlagen wurde.

Nach der Besichtigung von Speyer, dem Dom und Essen beim Chinesen wurde dann natürlich die Zeit knapp. Verschärft durch einen schlafenden Kassierer beim Chinesen, der erst nach mehrmaliger Aufforderung von uns, "wir haben es eilig, wir haben einen Termin in Lautern" geweckt wurde und uns abkassierte. Aus Speyer raus, es waren nur noch knapp 90 Minuten bis zum Anpfiff, fuhr Peter natürlich auf der Autobahn Richtung Frankfurt statt Richtung Saarbrücken/Kaiserslautern. Klar, welcher Fanclubchef hört schon auf ein Navi.

Zu Peters Ehrenrettung, er hat das Bussla dann ordentlich geheizt und gegen 14:50 Uhr standen wir direkt am Betzenberg. Parken war kein Problem, den Clubbock verpflichtet immer einen Zweitfahrer, der Bauernfan ist und den Ruhmreichen nicht sehen will. Stefan also fuhr den "Bus" folglich wohl Richtung Innenstadt. So kamen Peter und Ich noch pünktlich vor dem Gästeblock an, erfreuten einen Clubberer und kauften ihm für 25 Euro zwei seiner überzähligen Sitzplatztickets ab.

Erste Enttäuschung im Fritz-Walter-Stadion: Die berüchtigte Westkurve der Lauternfans war nicht voll. Würde so etwas in der Nürnberger Nordkurve jemals passieren, der Verein wäre am Ende. Denn, die heimische Nordkurve ist doch schon voll, wenn eine neue Eckfahne aufgestellt wird. Zum Spiel: Lautern war erschreckend schwach und harmlos. Kein Kampf und keine Leidenschaft, Nürnberg spielte bissiger und aggressiver. Vertauschte Rollen, es sah so aus, als wäre Lautern längst im gesicherten Mittelfeld und für den Clubb war es die letzte Chance. Unser Kapitän und Torwartlegende "Heiner" Schäfer hatte wenig zu tun und konnte sich deshalb ein buntes Unterhaltungsprogramm für seine Clubb-Fans ausdenken.

Liebe Glubbspieler, wenn ihr das nächste Derby verliert, spendieren uns die Lautern-Fans sicher dieses Transparent.

Nach drei Ballrückgaben, die er per Fuß weiterverarbeitete, pflückte er souverän und sehr sicher eine Flanke herunter. Danach streute er mal locker eine für alle überraschende Faustabwehr ein. Diese schönen Abwechslungen behielt er bis zum Schlusspfiff bei. Bei der Lauterer Harmlosigkeit vor dem Tor hätten wir fast aber auch ohne "Heiner" spielen können. Erschreckend wie viele Ballverluste, Abstimmungsprobleme und Stellungsfehler der Heimmannschaft unterliefen.

Nur unser Clubb ließ sich Zeit diese zu bestrafen. Bis zur 43. Minute, als Didavi aus schlechtem Winkel, "...warum schießt der denn jetzt?" abzog und zur Überraschung aller der Ball im langen Eck einschlug. Interessant war, als der Lauterer Erfolgstrainer Krassimir Balakov mit seiner blütenweißen Niederlagenserie in der zweiten Halbzeit Sandro Wagner für Julian Derstroff einwechselte, bekam dieser ein gellendes Pfeifkonzert von seinen Fans zur Begrüßung zu hören. So baut man Spieler auf. Oder die Heimfans ahnten es schon vorab, jedenfalls versemmelte er dann eine Großchance, indem er Freistehend unseren "Heiner" einfach anknallte. Den hätte sogar Joshua Kennedy reingemacht.

Auch in der 2. Halbzeit gab es kein Aufbäumen der Heimmannschaft. Der Clubb spielte und kombinierte nach Lust und Laune. Robertla Mak machte ein ums andere Mal seine Gegenspieler nass und spielte sie schwindlig. Der Lauterer Torhüter Sippel versuchte immer wieder durch schnelle Abstöße Konter einzuleiten. Doch 95 % seiner Bälle gingen in das Seitenaus. Gut, dass unser "Heiner" nicht auf derartige Ideen wie schnelle, moderne Abstöße kommt. Es war klar, dass irgendwann das 2:0 für uns fallen musste.

Tinky-Winky für die Gastgeber. Ihr packt das wieder mit Krassimir!

In der 73. Minute war es endlich so weit, nach tollen Didavi-Solo netzte Torfabrik Pekhart wieder einmal ein. Dann begann die Abschiedsfeier. Als die Clubbfans weiße Taschentücher schwenkten, packten auch die Heimfans in der Westkurve ihre Tücher aus und schwenkten sie, sicherlich mit sehr traurigen Gefühlen mit. 5 Minuten vor Schluss wurde auf der Westkurve ein großes Transparent "Versager" ausgerollt und die Heimmannschaft nach dem Schlusspfiff gellend ausgepfiffen. Passend der Stadionsprecher nach Abpfiff, "Wir alle sind sehr sehr traurig".

Passend auch der Hauptsponsor der Lauterer "Allgäuer Latschen Kiefer". Laut dessen Werbeanzeigen im Stadionheft vertreibt dieser Produkte für "Wenn`s wirklich weh tut" bzw. "Nimmt Schmerzen die Schwere". Weiter bemerkenswert am Stadionheft "In Teufels Namen", Kurzfassungen der redaktionellen Beiträge stehen dort auch in Englisch - wissen die nicht, dass Nürnberg in Franken und damit Deutschland liegt?

Wie praktisch es ist, einen Bauernfan als Zweitfahrer mitzunehmen, merkte ich nach dem Spiel. Stefan parkte mit dem "Bus" direkt am Ausgang und wir mussten nicht einmal 200m laufen und konnten ohne Stau und Gedränge mit drei Punkten heim fahren. Bilanz meiner Auswärtsquadrologie, Mainz 2:1, Stuttgart 1:0, Freiburg 2:2 und Lautern 0:2. 5:5 Tore, 4:7 Punkte für uns, über 1250 km gefahren, das sind 312,5km pro Punkt und 250km pro Tor. Es gab auch schon schlechtere Bilanzen.

Roland Hornauer


GLUBB GECHEN HERNE-WEST, 11.04.2012, 4(VIER):1

Unverhofft kommt oft. Je wurschtiger man mit der Erwartung einer Klatsche ins Stadion geht, desto besser spielt der Glubb. Gegen den momentanen Championsleagueteilnehmer Schalke spielte unsere "Notelf" ein sagenhaftes 4:1 heraus und macht, wenn die Jungs den "Flow" (Frantz) nach Klabautern mitnehmen, einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt. Pure Genugtuung: Der restliche Spieltag, die Bauern verbaselten wohl die Schale und unser Umfeld im Unterhaus patzt weitgehend.
Papier statt Böller: Die Gegengerade macht es vor, Block 7 war allerdings unartig.

Nicht nur am nahen Volksfest war Party angesagt, auch im Stadion nach dem Apfiff. Gegen die uninspirierten Ruhrpöttler machte der Glubb unerwartete Big Points. Hat eh außerhalb Hernes und Frankens kaum jemand bemerkt, denn Fussballdeutschland schaute auf den Classico am selben Abend: Die Zecken gegen die Bauern. Etwas das Wässerchen getrübt hat allerdings auch diese Meldung. Am benachbarten Volksfest wurde im Zelt von Glubb-Aufsichtsrat Stahlmann ein Bauernfans-Biotop eingerichtet, in dem sich Event-Fans das Spiel des BVB ansehen konnten:

LINK ZU ROT SCHWARZE HILFE

Zurück ins Stadion.

Nebenan war sofort nach Anpfiff klar, wer heute das Spiel machen würde. Doch nach den üblichen Warmlaufminuten unserer Jungs war klar, dass die ersatzgeschwächte Elf eigentlich ein Vorteil sein würde. Der emsig störende Mike Frantz (endlich mal wieder Startelf), ein klasse aufspielender Robbie Mak (zündete leider erst gegen Ende der Saison, hohe Laufleistung) und nach Erststörer Pekhart ein nervender Riegel am Mittelkreis machten es den Gästen zunehmend schwer, irgendetwas sinnvolles aufzubauen. Balitsch, Simons und eigentlich alle in der Mannschaft wollten nur eins, vor allem Didavi: mehr Tore als der Gegner schießen. Frantz brachte es auf den Punkt: "wir waren giftig! Eben so wie man gegen Schalke spielen muss und dazu auch noch eiskalt vor dem Tor."

Vielleicht wurde das Spiel trotzdem in der Defensive gewonnen. Wolle stand eigentlich immer richtig und pflückte alles an hohen Bällen herunter. Gegen Pino hat man als Weltstar eh verloren, denn der durch große Namen immer angestachelte Weltklasseverteidiger nimmt jedem den Ball ab, egal ob die Huntelaar, Raul, Pukki oder Farfan heißen, davon kann Classico-Held Robben aus der Elf von Osram sicher auch viel erzählen. Der gelbgesperrte Feulner wurde bestens ersetzt und ein Käptn Rapha Schäfer ist immer dann gut, wenn er dirigieren kann und möglichst wenig zu tun bekommt.

Seltener Gast im Nürnberger Strafraum: Schalke. Zumindest nach den ersten zehn Minuten...

Ansonsten wurden es ein Didavi-Festspiel (Standart, Balitsch-Kopf-Tor zum 1:0), unter freundlicher Hilfe des jungen Unnerstall im Schalke Tor und eines - bis auf die gelben Karten - sehr ausgleichend und gerecht pfeifenden Florian Meyer aus Burgdorf und natürlich Mike Frantz. Der wollte unbedingt auch ein Tor schießen und konnte nur durch Handauflegen von Papadingsdapolous kurz vor dem Ziel gestoppt werden. Den nachfolgenden Elfer nagelte Simmons nicht nur ins richtige Eck, sondern auch mit Warp 4, also 110 km/h.

Bum Bum Simons legt sich die Kirsche zurecht.

Auch wenn man als Franke an die verschenkte 0:2 Pausenführung in Freiburg dachte, klappte es diesmal mit Rumpelfussball, schnellen Kontern und feinen Standarts, alles in trockene Tücher zu legen. Offenbarungseid einer schwachen Tagesform der Gäste war das Didavi-Ei (4:1), welches kurz vor Schluss als Freistoss getarnt ins Knappen-Tor gelegt wurde. Und dabei hatte doch Rapha als Hilfe vorher die Wanderlust gepackt bei seinem heimlichen Geschenk für Schalke weit draußen im 16er (3:1).

Nach dem Spiel: Eitel Sonnenschein...

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Daniel Didavi: Nach Balleroberung gab es für unser neues Kopfballungeheuer nur Spurts zum Tor. Das sollte er Adam Hlousek nach dessen Genesung mal beibringen. Leider wird das nicht passieren. Didavi hat sich gestern so teuer gespielt, dass ihn sich der Glubb nach der Ausleihe daheim in Stuttgart wohl nie im Leben leisten kann.

Timothy Chandler: Nachdem Mak auf seine Seite wechselte, klappten auch gefährliche Konter. Allerdings: Fehlpassquote 50 %

Robert Mak: Ließ einen Esswein gestern vergessen. Wurde sechsmal offiziell gefoult, was für seinen Drang spricht.

Jens Hegeler: Gestern als Flügelstürmer. Wie zuletzt tat ihm die viele Ruhezeit auf der Bank sehr gut. Zeigte plötzlich nie gesehene Sprints und wollte nicht ohne Tor zurück nach Pillenhausen abtreten. Leider hatte die Abseitsregel etwas dagegen, trotz des ehenswerten Treffers.

Fazit: Mit Arschbacken zusammen den Schwung nach Klabautern mitnehmen, denn das wird kein Selbstläufer. Und dann heißt es mit etwas Glück für Franken: Die Westvorstadt kann kommen!

Ewald Funk

Die Westvorstadt kann kommen! Das sagte auch Kurvenidol Roland, hier sein Bericht:

4:1, Fäärd kann kommen

Eigentlich kann man es kurz machen, ein starker Clubb knüpft an die starken Leistungen der Vorwochen dieses Mal über die ganzen 90 Minuten an und schießt vier, vier, vier, vier Tore.
Oder: der Drops ist gelutscht.
Oder: Clubb zu schnell im Schneckenrennen.
Oder: Tschüss Abstiegskampf.
Oder: bitterer Tag für unsere Schalker Freunde.
Oder: einfach BALITSCH, SIMONS, DIDAVI und DIDAVI.

Der Reihe nach. Nachdem es am Dienstag der englischen Woche fast ausschließlich Wunschergebnisse gab - die anderen wollen halt viel mehr absteigen - breitet sich zunehmend die Vorfreude auf das Treffen mit unseren Freunden aus Schalke aus. Selbst wenn wir wieder, wie so oft in den Spielen gegen die Knappen, unverdient und unglücklich verlieren sollten (der Heimsieg im Herbst 2010 war wohl eine einmalige Ausnahme) haben wir immer noch ein fettes drei Punkte Polster plus Torverhältnis vor der Relegation. Ein Sieg und der Klassenerhalt ist greifbar.

Als Spielvorbereitung schnell noch das Restprogramm analysiert und bewertet. Augsburg holt noch vier Punkte, Unentschieden gegen Schalke und Sieg gegen den HSV jeweils daheim, verliert aber Auswärts in Wolfsburg und Gladbach. Köln holt nur noch einen Punkt daheim gegen Stuttgart und verliert gegen Gladbach, Freiburg und gegen die Bauern. Hertha gewinnt die beiden Heimspiele gegen Lautern und Hoffenheim und verliert in Leverkusen und auf Schalke. Wenn wir keinen Punkt mehr holen, sind wir auf einen Relegationsplatz und Augsburg, der HSV (hätte dann bei uns gewonnen) und Berlin haben uns doch noch abgefangen. Auch wenn wir Relegationsmeister sind, eine schaurige Vorstellung.

Im Stadion war der Gästeblock sehr gut gefüllt mit unseren Freunden aus Herne-West. Diese überraschten kurz vor Beginn mit einer schönen Wendechoreo. Erst Blau-Weiß und dann Rot-Weiß mit Banner „Max-Morlock-Stadion jetzt“. Sah klasse aus und es hätte eigentlich „Schalke und der FCN“ als Choral angestimmt gehört. Leider sind die Vorsänger vor Block 911 so flexibel wie ein ausgeleiertes Casettenrekordertape, und Änderungen in der Liedgutabfolge sind daher traditionell unmöglich. Andre Heller würde was draus machen!

Zum Spiel, eine zunehmend hochkonzentrierte Clubbelf hatte in den ersten 15 Minuten mehr als genug zu tun, dem Schalker Druck stand zu halten. Die Knappen kombinierten insbesondere über Raul schnell und direkt. Allerdings - bis auf einen Weitschuss - erspielten sie sich keine Torchance! Dass unser Held im Tor im ganzen, wirklich ganzen Spiel beschäftigungslos bleiben sollte, trotz Raul, trotz Huntelaar, trotz Pokalkiller Draxler, trotz Farfan und trotz Pukki, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand unter den 44.031 Zuschauern.

Ab der 15. Minute dominierte eine überragend Clubbelf das Spiel. Nur im Gegensatz zum Spiel in Mainz und Stuttgart fielen für uns auch Tore. Vier Tore von unseren Angriffsminimalisten und weitere sehr gut heraus gewirbelte Chancen, unglaublich, dass ist wirklich unser Glubb. Mit den Knappen hatte schließlich unser Torwart Mitleid und schenkte ihnen, indem er scheinbar planlos das Tor verlies, den Ehrentreffer. Es war trotzdem ein grauenvoller Tag für die Freunde aus Gelsenkirchen, haben doch die Zecken gegen die Bauern die Schale wohl fest gemacht. Bei der Einblendung des Zeckentreffers jubelten zwar die Clubbfans aber im Schalkerblock blieb es ruhig. An diesem Spieltag war der Fußballgott ein Clubberer und hat mein Klagen aus dem letzten Berichten erhört. Ich opfere dafür gerne am Sonntag ein fränkisches Landbier auf den Kellern.

Roland Hornauer

P.S.: Die Trainer waren sich einig... Friedel Rausch heißt die neue Taktik.

Dieter Hecking (Club-Trainer): "Wir haben uns in der ersten Halbzeit in einen Rausch reingespielt."

Huub Stevens (Schalke-Trainer): "Der Club hat sich in einen Rausch gespielt und es uns sehr schwer gemacht."


7.4.2012: FREIBURG VS. GLUBB, 2:2. DER FREIBURG FLUCH

Nachdem der Glubb gegen den SC F traditionell verunglückt, schlug auch diesmal der Freiburg-Fluch wieder zu. Abstiegskampf pur, aber ohne Happy End. Elfer berechtigt hin und her, diskutieren ist müßig, denn wer eine 2:0-Pausenführung wieder herschenkt... den kann man leider nicht loben. Morgen kommt dann Herne-West und ihr könnt Euch aussuchen, in welcher Halbzeit wir das Spiel herschenken. Herne-West... Auch ein Verein, gegen den wir gefühlt das letzte Mal vor der Währungsreform gewonnen haben, und die uns zuletzt auch in die zweite Liga befördert haben. Doch zurück ins Breisgau, Kurvenstar Roland Tannenzäpfle war vor Ort.
Mit Pyros und Rückenwind durch Schiri zum Klassenerhalt: SCF

SC FREIBURG - 1. FCN: 2:2 (7.4.2012)

Wenigstens ein Ei ins Nest gebracht


Interessant, wenn man am Vortag schon anreist und dann am Ostersamstagvormittag durch Freiburg stiefelt, erfährt Fan einiges über das dortige Völkchen. Die Breisgauer scheinen zwar in der Mehrzahl liebe und nette Menschen zu sein, aber Ahnung vom Fußball haben sie nicht. "Ist heute wirklich ein Fußballspiel?", "...spielen heute die Freiburger?" und "...spielen wir heute gegen Nürnberg?" prasselte es fast pausenlos in der Freiburger Innenstadt auf uns Clubbfans ein.


Dies würde in Nürnberg nie passieren, weiß doch daheim jeder und jede, welchen Gegner unser Ruhmreicher gerade empfängt. Der Höhepunkt war, als ein Freiburger Hardcorefan unseren Fürther Clubbfan mit "Absteiger" provozieren wollte. So ein Breisgauer Doofkopp, einen Fürther Clubbfan kann man doch nur mit "Aufsteiger" provozieren und richtig treffen. Schließlich scheinen es die Trolls aus der Trollyarena 2012 endlich einmal nicht zu versemmeln.


Weg von den Niederungen der fußballerischen Diaspora. Angenehm heimatlich ist die Fahrt in der Straßenbahn der VAG (kein Witz!) zum Dreisamstadion. Nur Rot-Schwarz zu sehen. Auch sehr angenehm, der Fantreff hinter der Haupttribüne. Eine Rote mit Zwiebeln für 2,30 und dazu ein Schoppen 0,25 l Gutedel für 3,30. Lecker und einfach fanfreundlich. Genauso freundlich der Einlass, ohne jegliche Kontrolle. Warum habe ich kein Schächtelchen des leckeren Rieger Bier aus dem Kaiserstuhlgebiet mitgenommen? Auf jeden Fall ging es zügig rein und wir standen plötzlich an unseren Mannschaftsbus. Gleich daneben war Günter Koch, wohl aus der dem Glottertal entsprungen, unser Bader und der FCN-Aufsichtsrat "SENF"-Schamel aus Baiersdorf zum willigen Plausch anzutreffen.

Wer unbedingt wollte, konnte sich sogar vom Freiburger Maskottchen "Füchsle" ein Autogramm geben lassen. Im Stadion war, sofort auffällig, der komplette Gästeblock ist bis unter das Dach eingenetzt. Das Stadionlied "Badenerland" ist eher eine lahme Schwarzwaldfolklore. Bei der Mannschaftsaufstellung wird das komplette Freiburger Trainerteam vom Stadionsprecher angekündigt und die Meute schreit wie bei den Spielern den Nachnamen laut mit. Ja, so macht man das, wenn man keine gescheiten Spieler hat. Der Clubb überraschte mit einer eher traditionellen Aufstellung. Es begannen die Rückennummern 1, 2, 3, 5, 6, 7, 9 und dann wurde es doch noch etwas höher. Beim Einlaufen zeigte die Freiburger Tribüne mindestens vier Pyros. Zwar angesichts der fehlenden Einlasskontrollen keine große Leistung, aber für Heimfans doch eher überraschend.


Diese Pyros schockten die heimischen Breisgaukickers und unser Clubb dominierte wie in Stuttgart die erste Hälfte. Nur dass dieses Mal Didavi schon nach 8 Minuten einen Freiburger Fehler bestrafte und nach einer Eckentrilogie unsere Torfabrik Pekhart in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zur sicheren 2:0 Pausenführung traf. In der Halbzeit bekamen die Freiburgerfans normalerweise zwar die Highlights der ersten Halbzeit angekündigt, aber wohl dank der sehr starken Clubbleistung blieben die Videowürfel diesmal dunkel. Souverän setzte der Rumreiche sein Spiel in der zweiten Halbzeit fort. Unsere Torwartlegende Schäfer vergaß auf einmal das Fausten und pflückte Flanke um Flanke sicher runter. Wann sehen wir das eigentlich mal daheim?

Ging gut versichert in Ordnung: Die Pausenführung

So konnte nur der Schiri dem bis dahin harmlosen Freiburger helfen. Wieder einmal fing unser Heiner Stuhlfaut der Neuzeit eine Flanke sicher und für alle 24.000 im Stadion völlig überraschen pfiff Schiri Kinhöfer Elfmeter. Nilsson, unsere schwedische Eiche und die eine Hälfte unserer unsicheren Innenverteidigung, muss wohl absolut unnötigerweise seinen Gegenspieler berührt haben. Mit dem versenkten Elfmeter nahm der Druck der Breisgauer, angetrieben vom kompletten Stadion, auch der Haupttribüne (!), zu. Zwar erspielten sie kaum Chancen, aber unser Clubb konnte sich nicht mehr befreien.

Einwurfchoreo durch Chandler

Eine Flanke köpfte Pino dummerweise vor die Füße von Dusel Makiadi und dessen von doppelten Unglücksraben Nilsson abgefälschter Schuss senkte sich zum 2:2 in das Netz. Dank der Hereinnahme von „Gattuso“ Cohen und dem Tausch Pino für Chandler in den Sturm konnten wir in den letzten 10 Minuten wieder Druck aufbauen. Das Spiel verlagerte sich an den Freiburger Strafraum, doch ohne zählbaren Erfolg. So endete ein sehr spannendes und aufregendes Spiel, "dank" der ausgeteilten Pappklatschen auch ein sehr Lautes - die Freiburger beherrschen wohl das Klatschen intellektuell nicht. Die anschließenden geschmelzten Maultaschen haben trotzdem geschmeckt, ein Auswärtspunkt bleibt ein Punkt, gerade auch Ostern.

Roland Hornauer


31.03.2012, FRANKENSTADION; GLUBB VS. BAUERN: 0:1. DERBYSCHANDE 2?

"So, dann holen wir uns mal wieder die nächste Bretschen ab" sagte ich beim Abschied von zuhause vor dem Spiel. Dass wir heute nicht punkten, war eh klar, aber ein Pünktchen auf unserer Seite hätte dem Spiel dann doch gut getan. Und wäre auch nicht unverdient gewesen. Über nicht gegebene Tore und Bauerndusel beim Schiri durfte man sich ebenfalls diesmal nicht groß beklagen, und so lag es am armen Dominic Maroh, der für den Gegner eine kluge Vorlage auflegte, die dann zum einzigen Tor des Spieles führte.

Oder sollte man sagen: Jämmerlich, dass es die Weltstars nur zu einem 0:1 im nordbayerischen Outback schafften?

Anti-Mü: Die Werbeeinnahmen dieses Schals gehen garantiert nicht an Wurst-Uli.

Die grandiose Choreo in der Nordkurve war mal wieder etwas für das Kabinett, auch wenn uns dadurch auf unserem Platz wie gegen Fürth die üblichen ersten Zitterminuten unserer Kicker erspart blieben. Weil wir schlichtweg hinter dem unsrigen Banner im Block nichts sahen. Die Bauernfans hatten keins. Wurde angeblich geklaut. Weswegen dann auch ein Sondereinsatzkommando aus München von Amts wegen nach Nürnberg zu einer Ultra-Gruppierung geschickt wurde. Dort wurde dann Einsicht in einen Tresor genommen, das Corpus Delicti aber nicht gefunden. So einen Aufwand möchte ich mal bei diversen Steuersündern sehen, wo es um unser allernötigstes Steuergeld geht. Aber ich schweife ab.

Konzentration vor dem Spiel in der Nordkurve. Instruktionen aus Zuschauersicht. Das Bierflaschendisplay hinter dem Tor als Zielhilfe finden wir gut. Bei Cohen hätte es fast genützt.


Am meisten in Erinnerung war mir das ständige Verschleppen des Spiels. Ob es da auch schon Statistiken gibt, wie lange der Ball nicht rollt, die Spielzeit dabei aber schon? Dass in einem Bauernspiel viel für die üblichen Diskussionen der Stars mit dem Schiri drauf geht, ist man ja gewohnt. Eigentlich spielen die Münchener ja oft kaum, sondern legen eine gemütliche aber dauerhafte Talkrunde mit dem Referee ein.

Zeitklau 2. Dazu kommt dann immer noch unser trotzdem sehr geschätzter Keeper Rapha, der sich immer gerne vor dem Abschlag ausführlich Zeit nimmt, nachdem er durch Adlerblick und Schulterzucken auch dem letzten Blinden auf den Rängen signalisiert, es wäre ja keiner frei. Dann, nachdem sich auch die Gegner wieder alle sorgsam in Grundstellung befinden, haut er den Ball dann nach vorne. Zum Gegenspieler. Manchmal ist dann auch Pekhart da. Trotzdem hat Rapha an diesem Derby einige Tausendprozenter toll pariert. Und der Abschlag von Neuer... Huuui!

Ein weiterer Zeitschinder: Das Ping-Pong Geschiebe unserer Innenverteidiger, andernorts als Spieleröffnung bezeichnet. Wir in Nürnberg haben etwas neues erfunden. Die Spielsperrung durch Querpässe. Hübscht immerhin die Statistik auf, plupps, und schon haben wir 30 % mehr Ballkontakte und 20 % mehr "angekommene Pässe". Nur durch Geschiebe.

Auf jeden Fall sah der Glubb gegen die B-Elf des FC Hollywood letztendlich gar nicht mal schlecht aus. Sofern man den Nürnberger Rumpelfussball, eine Mixtur aus Befreiungsschlägen, Fehlpässen und saumäßiger Spieleröffnung in Kombination mit uninspiriertem Aufbauspiel als bundesligawürdig bezeichnen kann. Andere Mannschaften können das aber auch nicht besser.

Den Unterschied machte Javier Pinola, der jegliche böse Schlagzeilen über Altersschwäche, Heimweh oder Wechselgerüchte an diesem Nachmittag vom Tisch fegte und in der Regel mit den Ball in nur zehn Sekunden am gegnerischen Strafraum war. Da braucht der brave Soldat Hlusek schon mal etwas länger dafür.

Wollscheid hatte bereits früh die Führung auf dem Kopf und auch das Schlußwort. Beides daneben. Wie er selbst sagte: Immer die selbe Scheisse. Das gegnerische Tor ist seit einem Monat für den Glubb wie vernagelt. Nicht einmal einem formschwachen Söldner Neuer glückte die Einladung für Wolle in der Nachspielzeit.

Was im Kopf blieb, war das traumhafte Esswein-Dribbling von Robert Mak an der Grundlinie, der Knaller von Kampfzwerg Cohen und Pinola, der diesen glatzköpfigen Wohnwagenschieber, dessen Name mir gerade nicht einfällt, oft unter Szenenapplaus düpierte.

Oft lullte das Spiel wieder ein, aber als es langsam Zeit für die Führung wurde, wechselte Osram dann Scarface und Pinky ein. Trotzdem machte das Ei dann der oben besagte Kasroller. Die wievielte Niederlage in Folge nervt einfach. Wie auch in Stuttgart war einfach mehr drin. Und das nächste Spiel gegen Freiburg... lassen wir es. Ich traue der Mannschaft noch einige überraschende Wut-Halbzeiten zu, bei denen der Ball auch mal im Netz landen sollte. Wir sind immer noch besser als Kaiserslautern! Auf jeden Fall ist die sportliche Leitung ruhig, und im Umfeld rumort es kaum. Bei anderen Vereinen geht es da gerade zu wie früher bei Dreharbeiten mit Klaus Kinski und Werner Herzog.

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Adam Hlusek: Ich persönlich schätze seine solide Ballsicherung und die Standarts, die jemand anderer in der Mannschaft bitte erstmal so exakt schießen soll. Offensiv gefällt er mir neuerdings aber viel mehr. Wurde damit auch Zeit für einen Kreuzbandriss, nachdem er seinen Platz gefunden hatte. :-( Freut einige Kritiker, mich nicht. Gute Besserung! (Riss des Innenmeniskus und vorderen Kreuzbands)

Javier Pinola: Die Pino-Rufe im vorletzten Spiel waren berechtigt, als er immer noch auf der Bank saß. Bester Mann im Kader am Samstag. Allein wie alt dieser Weltklasse-Bauernstürmer manchmal aussah. Das war schon fast blamabel für dessen Gehaltsklasse.

Robert Mak: Auf ihm wurde nach dem Spiel nur herumgehackt. Trotzdem reichte die kurze Einsatzzeit bei ihm für einigen Alarm im inneren Bauernhof.

Timothy Chandler: Spielte stets bemüht. Scheinbar hat er schon vorgeschobene Probezeit bei einem anderen Verein. Der macht aber noch ein Tor! Auf gehts!

Dominic Maroh: Die ärmste Sau am Platz wegen seines katastrophalen Fehlers. Man tut ihm aber unrecht, denn sein Haben-Konto ist noch viel voller, als das mancher Mannschaftskollegen.

Christian Eigler: Fehlte zwar entschuldigt, fehlte aber trotzdem. Denn Neuer war am samstag eigentlich in Form für ein Eigler-Tor.

Fazit: Wir sind keine Un-Mannschaft wie Kaiserslautern, haben keinen Michael Preetz als Vorstand, keinen Sonnenkönig wie Prinz Poldi und auch keinen Dressman mit Dutt als Trainer. Wir wissen im Gegensatz zum HSV, wie bitter ein Abstieg ist, uns werden nicht wie in der Westvorstadt schon vor dem Saisonende die Spieler subtil weggekauft und unsere Fans legen für die Mannschaft auch in schlechten Zeiten die Hand ins Feuer. Mit schönem Gruß nach Hoppenhausen. Ich sage nicht, wir steigen nicht ab, aber ich sage, diese Mannschaft DARF NICHT absteigen!

STIMMEN ZUM SPIEL

Raphael Schäfer über das Abstiegsgespenst: "Komplett an den Haaren herbeigezogen. Gewinnen wir dreimal, redet ihr alle von der Europa League, jetzt wollt ihr uns alle nach unten reinpressen."

Javier Pinola zur Strategie der verbleibenden Partien: "Punkten und nicht auf die Konkurrenz schauen."


25.3.2012, VFB - FCN: 1:0 SCHANDE OHNE DERBY

Wo hat dieser Schieber nur das nach hinten verteidigen gelernt? Und wo Cacao das vollstrecken? Wer der beste Ausbildungsverein in der Bundesliga ist, zeigte der letzte Spieltag eindrucksvoll. Nicht nur Didavi trumpfte auf, auch Chandler konnte bei seinem vielleicht-nächsten Verein plötzlich wieder Fußball spielen. Die goldene Ehrennadel geht mal wieder an den Glubb: Mutter Theresa der Liga. Aufbaugegner, Punktelieferant, Wachrüttler, Schnarchzapfen, das alles beherrscht der Glubb mittlerweile perfekt. Bloß das Toreschießen bringt uns keiner bei. Wird Zeit, dass sich was dreht, sonst schimpfen wir hier die verbleibenden Spieltage nur noch über DFB, Schiris und Gegner, die unsere besten Spieler kaputt treten. Wir warnen Dich, Fußball unser!

FÜR UNS IN SCHDUGORD: JULIAN HORNAUER, HIER SEIN SENFT

Der Fußballgott kennt Franken nicht

Schon am Dienstag hatte Borussia Lüdenscheid in Erlangen-Süd Dusel für drei als es sich in der letzten Sekunde der Nachspielzeit gegen die Westvorstädter durchsetzte und in das Pokalfinale einzog. Genug von den unbekannten Filden der unteren Ligen. Unter äußerst schwierigen Bedingungen gestaltete sich die Frühlingsfahrt in das Schwabenland. Zuerst musste die Zeitumstellung bewältigt werden, vor oder zurückstellen, war Sonntagmorgen die Frage. Ich entschied mich für das Vorstellen und musste deshalb zu ungewohnt früher Zeit durch den sehr kalten und nebligen Wiesengrund zum Bahnhof. Richtig umgestellt, die Bahnhofsuhr war in der gleichen Stunde mit meinem Gerät und ich enterte pünktlich den Zug nach Stuttgart. Eine Fahrt in das Ungewisse, war doch wegen einer Bombenentschärfung die komplette Sperrung des Stuttgarter Bahnhofes für den Sonntagvormittag angekündigt. Es blieb bei der Ankündigung, denn die vermeintliche Bombe stellte sich ein Abwasserrohr heraus.

Sind die blöd: Erst wird der alte Bahnhof abgerissen, dann vergraben sie ihn auch noch...

So doof können wohl nur Schwaben sein. Pünktlich angekommen, ein weiteres Rätsel, die doofen Schwaben reißen doch tatsächlich einen schönen, historischen und voll funktionierenden Bahnhof ab. Nach einer kurzen Erholungsphase am frühlingshaften Stuttgarter Schlossplatz ging es zum Stadion. Wau, war das frühere Neckarstadion eine weite Betonschüssel, protzig und hässlich, nach dem WM-Umbau irgendwie eine Arena um Funktionsgebäude anzubauen, ist das Stadion nun nach dem letzten im Juli 2011 beendeten Umbau ein richtig heißer Fußballkessel. Natürlich immer noch voll Kommerz an allen Ecken und Enden. Bei so vielen Nebeneinnahmen ist das Stadionheft natürlich auch ein kostenloses Anzeigenblatt. Ein Fußballkessel der im Übrigen gut zur im Kessel liegenden Schwabenmetropole passt.

Komisch: Die Stuttgarter wollen jetzt auf einmal auch, dass ihr Stadion "Max-Morlock-Stadion" heißt. Sind die blöd!

Zum Spiel, im Gegensatz zu Mainz waren unsere Helden ab der ersten Sekunde hell wach und beherrschten souverän Ball und Vfb'ler. Unser neugestalteter Sturm um Center Esswein mit den Außen Chandler und Hlousek wirbelte schnell die hüftsteife Stuttgarter Abwehr durcheinander, Boka muss heute noch schwindelig sein, und erspielte sich eine Großchance nacheinander. Leider standen Latte, Pfosten, Stuttgarter immer in letzter Sekunde im Weg oder das Stuttgarter Tor hatte sich im letzten Moment um einige Zentimeter verschoben. Zur Halbzeit hätte der Clubb dank einer überragenden Leistung aller mindestens 3:0 führen müssen. Die Stuttgarter Fans schauten recht bedrückt und hofften auf eine Wende in der 2. Halbzeit. Von wegen, entgegen der sonstigen Gewohnheiten nur 45 Minuten gut zu spielen, beherrschte unser Clubb weiterhin das Match. Angesichts der vielen Chancen machte sich das Gefühl, wenn man derartig viele Großchancen versemmelt, rächt sich das, immer breiter.

Leider zu Recht, nach ein paar kleiner Unaufmerksamkeiten netzte ausgerechnet der undankbare und immer unbeliebter werdende Cacau in der 78. Minute ein. Trotz des Rückstandes spielte unser Clubb noch druckvoller und die Stuttgarter bettelten förmlich um den Ausgleich. Auf Bettelei gibt unser stolzer Clubb nichts. Die doofen Stuttgarter konnten ihr Glück nicht begreifen und fuhren einen sehr dreckigen Sieg ein. Zum Glück pfiff Schiedsrichter Dingert aus dem Ort der Sehschwachen - Lebecksmühle - den Elfmeter nicht, nach dem für alle sichtbare Foul an Esswein im Stuttgarter Strafraum. Bei unserer Chancenverwertung hätten wir selbst fünf Elfer verschossen. 17 zu 9 Torschüsse und 9 zu 4 Ecken für uns und doch verloren, ein fränkischer Fußballgott würde so etwas nie zu lassen.

Roland Hornauer


FCN VS. WOLFSBURG, 17.3.2012: 1:3. BLAMABEL!

Siege lassen sich leicht feiern, Niederlagen oft schwer erklären. Diesmal aber nicht. Diesmal hat nicht einmal die einschläfernde FCN-Grottenkick-Taktik geholfen. Der VFL Wobsburg hat sich unserem Niveau nicht angeglichen sondern nur ein ordentliches Spiel gemacht. Geprägt von der üblich zitierten individuellen Klasse des aufgepumpten Kaders. Das reichte dann locker gegen eine als Begleitmannschaft agierende Elf aus Nürnberg. Die Glubberer standen nicht nur neben sich, sondern meist auch zu weit neben dem Gegner.
Auch die Konfetti-Choreo hat nichts genützt.

Was machte die Konkurrenz derweil? Gewinnen. Wie eine Zweitligamannschaft spielt Augsburg auch oft, aber die wissen, dass es in der Saison gegen Bundesligisten geht. Unsere Glubberer zeigen lieber die alte "Tugend" nach einer guten Serie: Dekadenz. Sie gehen ja nicht am nächsten Montag am Zeitungsständer vorbei und sehen es grinsen, das wieder gesichtete Abstiegsgespenst. Wir haben ja dreimal gut gespielt zuletzt...

Samstag. Bestes Grillwetter, Zeit für Aktivitäten im Freien, besser hätten die Verhältnisse nicht sein können. Ich habe eigentlich nur noch darauf gewartet, dass die Frühlingslüfte zuviel Leichtigkeit in ein Punktespiel bringen würden, und dies als Entschuldigung neben dem üblichen Phrasen bei einer Niederlage gebracht werden würde. Schließlich wurde Mainz ja als einmaliger Ausrutscher abgehakt. Und so lief es, das sah man sofort nach dem prompten Ausgleich. Und dabei haben die Glubberer anfangs mal etwas richtig gemacht, und zu Spielbeginn weniger geschlafen als die Westfalen.

Wenn man eine so schlechte Auswärtsbilanz wie Magats Medizinballer hat, dann kann es eigentlich keinen besseren Gegner geben als Nürnberg auf dem satten 9. Tabellenplatz. 90 + 1 Minuten später war der Glubb nach einer zweitligareifen Leistung sogar examinierter Aufbaugegner.

Das frühe Tor, durch Didavi auf Vorarbeit von Feulner und - eh klar - Esswein, reichte für eine hohe Niederlage. Normalerweise bringt man so ein Spiel mit Konzentration über die Runden, nervt den Gegner oder hat das Glück des Tüchtigen. Tüchtig war fortan keiner mehr, und Wolfsburg spürte, dass man dieses Spiel in kurzer Zeit diktieren konnte.

Zwar wurde in der Presse hernach kollektiv eine schlechte FCN-Leistung attestiert, trotzdem spielten einige Spieler sogar deutlich noch unter ihrem sonstigen Niveau und enttäuschten die vielen Fans im vollen Stadion mehr als manche aktivere Glubberer wie Esswein oder Didavi.

Als was-wäre-Situation möchten wir einfach mal eine Aufstellung mit Rakowsky, Cohen, Frantz, Pino oder besser Plattenhard, Wießmeier oder Mendler in den Raum stellen, die nach dem Spiel sicher mehr Anklang beim Publikum bekommen hätte. Aber das weiß man ja vor dem Spiel nicht und schon gar nicht der Trainer.

Natürlich fallen jetzt nach dem Spiel wieder reihenweise die Sprüche, die wir alle nicht mehr hören können... Wir haben den Kampf nicht aufgenommen... Der Gegner war in entscheidenten Situationen heute einfach besser...

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH:

Hlousek: Fehlte bei den Defensivkursen in der Grundschule wohl völlig. Spielt ansonsten nach vorne seinen braven Soldaten Schwejk, der auf Ballsicherung aus war, statt etwas zu riskieren.

Balitsch: Wäre am Samstag zuhause beim Grillen besser aufgehoben gewesen. Mitunter aber kluge Pässe als kreative Lichtblicke.

Wollscheid: Zumindest teilweise entschuldigt durch muskuläre Probleme.

Maroh: Empfahl sich heute eher für eine etwaige Vertragsverhandlung für eine Liga tiefer.

Chandler: Wirkte bemüht, aber auch wie die letzten Spiele irgendwie fehl am Platz vorne.

Pekhard: War aufgestellt. Fehlt zum Prädikat "Phantom" aber noch mehr als ein Tor im Monat.

Hegeler: Spielte heute nicht, fiel komischerweise das niemandem auf. Vermisst wurde er jedenfalls nicht, auch nicht in der Nachberichterstattung.

Helmes: Zeigte heute auf Seiten der Volksburger, dass er zu Unrecht in der Winterpause auf dem Transfermarkt als schwer zu vermitteln galt. Die Pekhard-Million hätte hier als Teilbetrag sicher Rendite versprochen.

Simons: Bedankt.

Feulner: Sollte bei laufstarken Stürmern der Gegenseite lieber mit Chandler tauschen.

Bunjaku: Positiv, zeigte neben Esswein mitunter Tordrang.

Schäfer: Machte es seinen Mitspielern als Kapitän vor und stand eigentlich fast immer an der falschen Stelle.

Mannschaftswertung: Please change a winning team!

STIMMEN ZUM SPIEL

Raphael Schäfer: "Heute hätten wir den Sack zumachen können. Da gehst du 1:0 in Führung und denkst, das schaukeln wir schon nach Hause. Dass wir dann so stark abgebaut haben, ist nicht zu begreifen."

Alexander Esswein: "Der Führungstreffer ist uns nicht gut bekommen"

Felix Magath vor dem Spiel zur Auswärtsschwäche von Golfsburg: „Dieses leidige Thema soll aus den Köpfen der Spieler raus“

Fans nach dem Spiel (nordbayern.de): "Das Spiel war grottenschlecht. Wenn der Club drei Spiele gewinnt, fühlt er sich sicher und hört auf zu kämpfen. So kann man den Klassenerhalt aber nicht sichern."

Dieter Hecking: "Wir haben die Substanz, um den Klassenerhalt zu schaffen, doch zu mehr reicht es nicht."


10.03.2012, MAINZ 05 – FCN: 2:1

Vielen Dank für nichts! Leider ohne Punkte kehrten die vielen Glubb-Schlachtenbummler aus Mainz zurück. Das lag daran, dass unsere Mannschaft leider wieder in den ersten Minuten gepennt hat. Übermotivierte Mainzer wussten genau, dass nur ein frühes Tor gegen die ligabekannten Spielverderber aus Nürnberg etwas helfen würde. Das fiel auch gleich in der ersten Minute. Hallo wach. Mal wieder... Trotzdem Respekt für unsere Jungs, die in der zweiten Halbzeit sowohl Spieler als auch Trainer Tuchel mit - erneut viel zu spät aufgenommenen Kampf - zum hyperventilieren brachten. Ein umsichtiger Schiri half dann auch nicht mehr, der Ausgleich wollte nicht fallen. Unser Kurvenkönig Hornauer war in Mainz und berichtete aus der neuen Arena, ein architektonisches Schmuckstück... Beton halt. Wobei es darauf ankommt, was man daraus machen hätte können.

Vort Ort in Mainz: Roland Hornauer

Zerstört der Narrenverein aus Mainz schon wieder unsere Träume von Europa?

Tja nach vier ungeschlagenen Spielen in Folge, einer unglaublichen Siegesserie von drei Matches hintereinander, wird bei der Zugfahrt nach Mainz natürlich nur über mögliche internationale Spiele diskutiert. Euroleaque-Quali bedeutet kein Urlaub im Juli, erste Runde Bukarest, zweite Runde Rom, in Kopenhagen schellt das Telefon.... So schnell ist Fan dann in Mainz. Beim letzten Abstecher am 24.2. 2007 ging es noch in das Stadion am Bruchweg. Nomen war Omen, eine alte zusammengeflickte zugige Bruchbude mit miserablen Sichtbedingungen im Gästeblock und einer verdienten 2:1 Niederlage des Clubbs.

In der Zwischenzeit haben die Narren ein neues Stadion gebaut. Schaut aus wie ein Möbelhaus und liegt Mitten in der Pampa nur von Äckern umgeben. Passend der Name "Coface Arena" von einheimischen fast wie Kuhfüss ausgesprochen. Bemerkenswert, die Stadionzäune sind direkt an der Tribüne und die Kuhfüss Arena kann leicht umrundet werden. So konnte die Mainzer Mannschaft locker beim Aussteigen aus dem Mannschaftsbus beobachtet werden und mangels Sicherheitspersonal wäre auch für uns Clubbfans ein "Abklatschen" der Mainzer Spieler möglich gewesen. Hätten wir es doch gemacht!

Der Gästeblock-Eingang liegt etwas abseits, die Gästefanbusse parken in einen umzäunten Bereich und nach der Sicherheitskontrolle führt ein Tunnel, bewacht von äußerst martialisch gekleideten Polizisten, direkt in den Gästeblock. Drinnen ist das Stadion ein typisch modernes Stadion, mit steilen Rängen und guten Sichtverhältnissen auch im Gästeblock. Im Gegensatz zum Frankenstadion gibt es in den Herren WC Urinale mit Fliege, im weiblichen Bereich allerdings nicht. Geblieben ist die freundliche Behandlung der Gästefans durch den Stadionsprecher. Wie daheim wird nur der Vorname verlesen und wir können laut ergänzen.

Schön, dass die Mainzerfans dies nicht durch Krawall oder Pfiffen störten. Weniger schön, dass etliche Clubbfans bei der Mainzermannschaftsaufstellung nur den Namen Arschl... kannten und diesen laut skandierten. Die Musik ab einer Stunde vor Spielbeginn ist schmerzengeldpflichtig, laute übersteuerte Fanschlagerlieder wie "wir sind nur ein Karnevalsverein" streift die Grenze zur Körperverletzung. Allerdings hört die Beschallung rund 20 Minuten vor Anpfiff auf und die Fans können sich einsingen. Im Clubb-Block wurde natürlich gleich das Europapokallied angestimmt, während die Mainzer nun "You never walk alone" als Stadionlied, verbunden mit den Schal in die Höhe recken, haben. Passt einfach nicht in die rheinland-pfälzische Saumagenprovinz.

Ach ja gespielt wurde ja auch. Absolut neu war für unsere Helden natürlich,  dass die Mainzer bekannt dafür sind in den ersten Minuten wie die Feuerwehr loszulegen und frühe Tore erzielen. So kam es auch, die Helden irrten herum als wäre der Restalkohol vom vorabendliche Kappenabend noch nicht verdaut. Die Mannschaft schwamm panisch, nach wenigen Sekunden traf Nicolai Müller den Pfosten, gefühlte zwei Schreckmomente später der nächste Pfostenschüsse von Maxim Choupo-Moting (nur am Rande: er hat jetzt auch das Arbeiten nach Hinten gelernt) und Müller staubte völlig frei in der 57. Sekunde zum 1:0 ab. Wohl neuer Guiness-Rekord, zwei Pfostentreffer und ein Tor in weniger als eine Minute.

Mainz wurde glücklicherweise ruhiger, blieb aber überlegen. In der 22. Minute senkte sich dann - nicht unverdient - ein als Flanke gedachter Freistoss von Mohamed Zidane zum 2:0 in das lange Eck. Zum Glück, da Hecking ja nicht elf daneben liegende Spieler wechseln kann, änderte sich nach dem erstenDrittel das Spiel und von der 30. bis 60. Minute war die Partie ausgeglichen. Zidane fiel auch nur noch dadurch auf, dass er in der 2. Halbzeit gelbe statt blaue Schuhe trug.

Schiedsrichter Kinhöfer ließ in dieser Phase keinerlei Hilfsbereitschaft zu. Als unser Schäfer während der Behandlung eines Mainzer Spieler den Verbandskoffer und die Kühlbox wegtragen wollte - natürlich nur um zu helfen - bekam er unerklärlicherweise seine vierte Gelbkarte. Im dritten Drittel, auch dank der Hereinnahme von Didavi für den unterirdisch schwachen Hegeler (leider war er nicht der Einzige in dieser Kategorie) kippte das Spiel völlig. Spätestens nach dem Anschlusstor von Didavi, spielte und überrannte der Clubb die Mainzer. Die Glubberer waren drückend überlegenund alles spielte fortan nur noch in der Mainzer Hälfte. Erstaunlicherweise segelten auch - weil sonst selten zu sehen - viele hohe Flanken durch den Mainzer Strafraum. Einmal wenn nur "kleine" Stürmer spielen, kommen die für Tomas Pekhart passenden Flanken massenweise. War wohl ein Fehler, dass Pekhart in der Woche vor dem Spiel mittrainiert hat. Ab der 84. Minute spielten die Mainzer zu 10., da Szalai nach einer sehr plumpen Schwalbe im Strafraum gelb-rot sah.

Von Minute zu Minute wurde es überdeutlich: Mainz war platt und fertig. Und unsere Helden kämpften und rackerten als wäre es ein Relegationsspiel. Leider, aber dies ist ja nichts Neues, blieben zwingende Torchancen für unsere Torjäger aus und damit erzitterten sich die Mainzer einen glücklichen aber nicht unverdienten Sieg in einen spannenden und rassigen Spiel.

So modern das Stadion ist, so wurde doch an der Sicherheit gespart. Der Auf- und Abgangsbereich im Gästeblock ist nur ca.1,50 Meter breit und es stauten sich die Clubbfans einige Minuten auf den steilen Treppen. Wenn da Panik ausbricht, oder ein Vollpfosten von Hinten schiebt... Aber Vollpfosten gibt es ja unter Clubbfans nicht.

Roland Hornauer


Dieter Hecking: "Unterm Strich ist der Sieg von Mainz verdient, weil wir die ersten 20 Minuten nur zum Teil auf dem Platz gestanden haben."

Dieter Hecking: "Ein Punkt wäre drin gewesen, aber wenn man nur 70 Minuten am Spiel teilnimmt, ist es schwer, etwas zu holen."

Dieter Hecking: "Fußball beginnt mit der ersten Minute."

Ex-Fürther Müller: "Ich war acht Jahre in Fürth. Dann ist es was besonderes, gegen den Club zu gewinnen."


DER REST VOM SCHÜTZENFEST: LETZTE SPIELTAGE TERMINIERT

Endlich festgelegt, hier die letzten Spieltage in der Saison. Alle Samstags um 15:30 Uhr, einzig Schalke kommt zur englischen Woche Mittwochs um 20 Uhr zum Gastspiel ins Frankenstadion.

 

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Wichtiger Termin: Die U19 im Pokal am 11.3.2012 am Valznerweiher auf dem B-Platz unterstützen!

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Spieltag

Tag

Datum

Uhrzeit

Spiel

28

Samstag

31.03.12

15.30 Uhr

1. FCN - FC Bayern München

29

Samstag

07.04.12

15.30 Uhr

SC Freiburg - 1. FCN

30

Mittwoch

11.04.12

20:00 Uhr

1. FCN - Schalke 04

31

Samstag

14.04.12

15.30 Uhr

1. FC Kaiserslautern - 1. FCN

32

Samstag

21.04.12

15.30 Uhr

1. FCN - Hamburger SV

33

Samstag

28.04.12

15.30 Uhr

1899 Hoffenheim - 1. FCN

34

Samstag

05.05.12

15.30 Uhr

1. FCN - Bayer 04 Leverkusen


4.3.2012, FCN - GLADBACH: 1:0

Ein sensationelles Jahr für die Gladbacher! Nachdem die Fohlen im letzten Jahr mit Glück und Schlussspurt dem Abstieg entkommen waren, lief es in der neuen Spielzeit grandios. Eine Top-5-Platzierung ist in Reichweite, und die Teilnahme für den Europapokal stand in Nürnberg auf der To Do-Liste. So stand es auf den Banner im gut gefüllten Gästeblock. Die designierten Europapokal-Spieler verpissten sich nach Abpfiff allerdings geknickt in die Kabine, denn es hatte drei Minuten vor Schluß Bum-Bum gemacht.
Max-Morlock-Frankenstadion am 4.3., Pfoto: Rechtrupp

Ein sensationelles Jahr für die Gladbacher! Nachdem die Fohlen im letzten Jahr mit Glück und Schlussspurt dem Abstieg entkommen waren, lief es in der neuen Spielzeit grandios. Eine Top-5-Platzierung ist in Reichweite, und die Teilnahme für den Europapokal stand in Nürnberg auf der To Do-Liste. So stand es auf den Banner im gut gefüllten Gästeblock. Die designierten Europapokal-Spieler verpissten sich nach Abpfiff allerdings etwas geknickt in die Kabine, denn es hatte in Nürnberg drei Minuten vor Schluß Bum-Bum gemacht.

Unser Rotbäckchen aus der Schweiz spielte sich in der Pause noch etwas lustlos mit Landsmann Tim Klose warm, als er kurz vor Schluss eingewechselt wurde und dann aber all den Frust des durch Knieproblemen verlorenen Jahres in einen knackigen Kick ins gegnerische Netz gesetzt hatte. Da brachen in der Nordkurve alle Dämme! Vorarbeit des 1:0 natürlich - Alexander Esswein - auf jeden Fall rieben sich alle die Augen auf den Rängen, denn Glück will hart erarbeitet sein. Und das hat die Mannschaft echt gut hingekriegt.

Eigentlich war die Stimmung vor dem Spiel etwas überhitzt, denn in der Presse duftete es nach Heimsieg. Dass aus dem nichts werden würde, war nach Anstoss klar. Hecking hinterhältige Grottenkick-Taktik hatte ein erneutes Opfer gefunden: Die Spaßfussballer aus Gladbach mit ihrem Wohlfühlfranzosen als Trainer. Er ist ein Mann der 1:0-Ergebnisse. Das hat er bekommen, für ihn halt auf der falschen Seite.

Die erste Halbzeit sorgte durch vorsichtiges Abtasten der beiden Mannschaften und die gewohnten Fehlpässe für langsames Einlullen der Gladbacher Happy-Fussball-Kicker. Die Fohlen dachten sich, das können wir auch mit dem passiven Gekicke, und wagten ebenso nicht viel. Schrecksekunde in der Nordkurve war einmal, als der Ex-Glubberer Nordtveit (oder war es Arangio?) allein  vor Schäfer auftauchte und schwach versemmelte.

Gladbacher Fussballprofessoren bescheinigten mir zwar dutzende von Chancen, die hatte ich allerdings etwas harmloser in Erinnerung. Dass von Reuss, Hanke und Arango nicht viel zu sehen war, ist wohl auch Verdienst einer aufmerksamen Nürnberger Hintermannschaft, die den Grün-Weißen einfach keine Luft ließ. Hier war die Hecking-Ansage, die Grün-Weißen seien Westvorstädter, wieder treffend. Schon spielte der Glubb mit hoher Konzentration.

Pause. Die Jugendtrainer des FCN versuchen durch unmotiviertes Einlullen des Publikums Argumente zu liefern, der U19 ins Stadion zu folgen für das Pokalspiel demnächst. Aus der Kabine kamen zuerst die Glubberer. Nach weiteren Minuten Spiel war klar, dass dies ein stinkelangweiliger 0:0-Sonntagnachmittags-Grottenkick werden würde.

Gelbe Karten gab es auch kaum, aber langsam kam Bewegung in Heckings Auswechselbank. Hegeler zeigte auf dem Feld plötzlich Drive und Einsatz, also schien seine Auswechslung kurz bevor zu stehen. Zuerst aber wurde Chandler vom Feld genommen, für ihn lief die Tormaschine Eigler auf. Dann auch noch Cohen für den überforderten Spielgestalter Didavi. Almog hatte heute übrigens einen ganzen Fanclub aus Israel im Publikum, da war klar, dass erspielen musste. Und der Israeli spielte plötzlich gut! Offensives Mittelfeld mit grandios übersichtlichen Pässen. was immer er auch vorher gegessen hat, gebt ihm das weiterhin!

Dann kam Albertle auf den Platz und erlöste die Zuschauer von Hegeler. Wenn Angriffe liefen, dann über Essweins Seite. Drüben musste der fleissige Feulner vorne mit aushelfen. da er nicht für Turbodribblings bekannt ist, lief da natürlich nicht viel. Und so stand Bunjaku drei Minuten vor Schluss goldrichtig, und zeigte Tomas Pekhard mit einer Linksfuss-Direktabnahme, dass Tore schießen so einfach sein kann. Und dass man aus kurzer Distanz durchaus den Kasten treffen kann.
 

Nach Abpfiff: Alle feiern Albert. Gladbach ist schon auf dem Heimweg.

Und schon sah die Glubberer Welt nach drei Siegen in Folge ganz anders aus. In der S-Bahn fasste es jemand genau richtig zusammen. "Jetzt können die Gegner kommen wie sie wollen, zumindest eine Chance haben wir jetzt zuhause immer. Auch gegen große Vereine." Stimmt.

Wir gratulieren den arschcool agierenden Innenverteidiger Dominic Maroh für ein tolles Spiel an seinem Geburtstag. Er wurde nicht nur beschenkt, sondern hat auch viele Fans an seinem Freudentag glücklich gemacht. Vom Abstiegsgespenst haben wir nach dem Spiel erstmal nichts mehr gesehen in der Stadt. Und die Derbyschmach ist nun schon zu 2 % getilgt. Die nächste grüne Mannschaft wird dann Volksburg sein. Auf geht es, zuerst aber mal nach Mainz!

Ewald Funk

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STIMMEN ZUM SPIEL

Lucien Favre (Gladbach): "Eine gute Mannschaft braucht halt nicht nur Ballbesitz, sondern auch Beschleunigung und Durchschlagskraft."

Raphael Schäfer: "Wir spielen zwar kein Hurra-Fußball, aber trotzdem waren wir heute ein unangenehmer Gegner. Wir haben einfach andere Mittel, um den Verein in der Ersten Liga zu halten und jetzt auch ein gutes Polster nach unten."

Albert Bunjaku: "Alex hat den Ball super rausgespielt und ich hatte einfach Glück, dass ich da stehe. Mein letztes Tor war 2010 und jetzt bin ich einfach nur total glücklich. Ich danke dem Verein, den Fans und dem Trainerteam, die mich nie aufgegeben haben und ich hoffe, dass ich zukünftig noch mehr davon zurückgeben kann."

Dominic Maroh: "Ich gehe heute mit meiner Familie noch Essen – es könnte doch nicht schöner sein, seinen Geburtstag mit einem Sieg zu feiern."


GLUBB: WERDER - FCN, 25.02.2012, 0:1

Hossa, Hossa, Hossa! Drei Spieler sicherten dem Glubb am Samstag sensationelle Big Points im Bremer Weserstadion: Esswein traf das Tor, Pizza den Pfosten und Hlousek heldenhaft den Ball in letzter Zehntelsekunde auf der Nürnberger Linie: Zur Klärung.
Unser Elf des Tages frei nach den überragenden Kollegen von Spox.com
Mannigfaltig trompetete es in der lokalen und teilweise überregionalen Presse über das Wunder von der Weser. Werder war mal wieder willkommener Aufbaugegner, wenn es zwickt beim Glubb. Alexander Esswein wieder einmal Mann des Spiels und in unserer .rcn-Elf des Tages (Bild, frei nach den geschätzten Kollegen von Spox) gleich an mehreren Positionen vertreten. Der zwölfte Mann im Gästezwinger ist nicht mit auf der Aufstellung, man hörte ihn bei der TV-Übertragung aber deutlich. Vielen Dank für die vielen Fans, die einmal hoch durch Deutschland reisten, obwohl Werder-Keeper Tim "Kung Fu" Wiese-Carradine ein glattes 5:0 für die soliden Hansestätter von der Weser vorab prognostizierte.

Bereits beim Einlauf war klar, dass selbiger heute Abend für die Nürnberger Gäste auf der Karte stehen würde. Viele Bremer Schlüsselspieler waren nämlich beim Friseur und hatten sich für den Kampf die entsprechenden Tonsuren machen lassen. Pizza mit neuer Kurzhaarfrisur, Note 2 - modern und gekonnt. Wiese wie immer mit Indianer-Haarband (sieht Bully Herbig als Abahadschi immer ähnlicher) und genug Öl auf dem Kopf für zwei Schüsseln Salat, dazu noch Arnautovic mit einer steilen Mischung aus MI6-Iro und kunstvoll rasierten Zierleisten an den Seiten. Kurz nach dem Anpfiff der in der DFL zum Spiel des Tages hochsterilisierten Begegnung war klar, dass heute mit offenem Visier gekämpft werden würde, und die neue Hecking-Grottenkick-Taktik kaum greifen würde. Bremen hatte das neue System nämlich auch verinnerlicht und schon bald wetteiferten beide Teams um die höchstmögliche Zahl an Fehlpässen.

Auch der Schiri pfiff total fair, allerdings teilten mit ihm diese Meinung nur Nicht-Glubbfans im Stadion und zuhause an den Apparaten. Auch das in der Presse oft gekürte FCN-Enfant Terrible Hanno Balitsch bekam das zu spüren und holte sich seine gelbe Schelln-Sau gleich nach wenigen Minuten ab, blieb dann aber hochprofessionell ruhig und kommentierte die Schirientscheidungen mit sensationellen Grimassen, von der ironischen Mimik her Oscarverdächtig. Doch die Bremer stahlen 24 Stunden vor der Oscar-Verleihung unseren Darstellern voll die Schau. Marin figurierte in tollen Flugeinlagen, streng innerhalb des schwierigen 16ers, sein weltbekannter Kollege Pizza ebenso. Da kann man Oberschelm Pizza schon mal verzeihen, wenn er nach dem Abseitspfiff einnetzt, denn er bekommt für sowas ja keine der üblichen gelben Karten. Feulner schon, klar, der Schesslitzer ist ja auch nicht so bekannt. Dafür spielte er besser als die Hälfte der Bremer Frösche, die Taktik Heckings ging also auf, als er den Spielern vorher erklärte, die grünen auf dem Platz seien Greutherfürther, und der Glubb könne hier die Schande vom Pokal wieder gut machen. Apropos Schiri, er pfiff unterm Strich doch subber! Lieber oft und kleinlich ohne Folgen und bei zwei Schwalben von Marko M. und Claudio P. dann aufpassen. Weiter so, Herr Zwayer, gimme' zway!

Chancen gab es auf beiden Seiten, also wollte der Glubb nicht so verschwenderisch damit umgehen und Esswein netzte nur einmal ein, zog vorher daneben, genauso wie Hegeler und Pekhart mit einem wunderschönen Direktkopfball in Wieses Arme. Auf der Gegenseite scheiterte Pizza an Schäfers zweitem Tormann, dem rechten Pfosten, Marin setze den Ball ins Netz, und zwar ins Fangnetz über dem Tor. Unser Hlousek erzielte zwei Punkte, indem er den Ball gegen Schluss auf Linienhöhe wegkratzte oder besser gesagt volley Richtung innere Planetenlaufbahnen ballerte. Dort ist der Ball demnächst zu sehen, was in der Presse als Venusdurchlauf vor der Sonne verkauft wird.

Nach einer spannenden Partie, in der die Bremer Musikanten zuletzt vogelwild gegen das Schäfertor anrannten, hatte der Glubb immer mehr Zeit und spielte seinen Vorteil aus, selbiges Tor nicht mehr machen zu müssen. Sehr lobenswert war die ganze Mannschaft, das feuchte Marschland - als Spielfeld getarnt - sorgte für einige lustige Ausrutscher, ansonsten waren das wichtige Punkte und der einzige Bremer, der mir wirklich leid tat, war Memo Ekici auf seinem neuen Stammplatz - der Werder-Ersatzbank. Trainer Schaaf wünscht sich jetzt sicher einen Schäfer. Im Tor... kriegt er aber nicht! EF

Für ernsthaft an einem Spielbericht interessierte Glubberer empfehlen wir den eigentlich immer treffend und ehrlich verfassten Spielbericht auf Faszination Nordkurve.


STIMMEN ZUM SPIEL

Hanno Balitsch: "Wir haben es erst einmal aus der Stadt gejagt, das Abstiegsgespenst. Darüber sind wir überglücklich."

Hanno Balitsch: "Es war davon auszugehen, dass ich die fünfte Gelbe Karte nicht bis nächstes Jahr Weihnachten hinausschieben kann..."

Dieter Hecking: "Zu Alex Esswein kann ich nur sagen: Jugendfußball ist out, Profifußball ist in. Mit dem Tor hat er sich heute belohnt."

Alexander Esswein: "Ich bin ein junger Spieler. Und die sind manchmal zu schnell zufrieden."

Raphael Schäfer zu Wieses Kick-Tipp: "Werder sollte sich nicht größer machen als es ist."

RÜCKBLICK: KÖLLE UND KOLUMNE DER WAHRE GLUBB .rcn 156

Da wir ja gerade volle Möhre mit der aktuellen Ausgabe beschäftigt sind, entfiel der Nachbericht zum Köln Spiel. War ja auch vom Ergebnis voll OK, also eigentlich der beste Spieltag für den Glubb in dieser Saison. Durch die halbwegs verdienten drei Punkte gegen die Geißböcke und das Gedränge im Tabellenkeller inklusive Nullnummern der anderen Kellerkinder wanderte der Glubb einige Plätze nach oben. Kann sich dieses Wochenende aber wieder ändern, denn mit Bremen steht ein zuletzt stabiler Gegner in deren Stadion gegen uns auf dem Platz.RÜCKBLICK: KÖLLE UND KOLUMNE DER WAHRE GLUBB .rcn 156
Winke winke und Händchen halten als Dank an die Nordkurve...

Am idealsten wäre halt ein Spiel, in dem der "alte Glubberer" Memo Ekici seinem Ex-Verein nicht schon wieder ein Tor einschenkt wie im Hinspiel. Und sich vielleicht auf der Bank in Bremen hinterher denkt, bei welchem Verein er denn tatsächlich den nächsten Schritt gemacht hätte.

Rückblickend: Im Spiel gegen Köln war allerdings nicht alles so fett, wie man es jetzt in Bremen hofft. Fehlpässe en massé, wirre Ordnung, versemmelte Chancen. Also entweder stark verbesserungswürdig oder eben die neue, sorgsam getarnte Spieltaktik von Hecking. Der Hlusek ist ja oft recht nett anzusehen, aber katastrophale Stellungsfehler rechtfertigen für die nächsten Partien eine Pause oder einen anderen Platz am Feld. Linksverteidiger ist wohl nicht so seins... Esswein war der offensive Aktivposten, der das Glubbspiel mit seiner Einwechslung echt mitriß und Pekhart hat zwar eine Tausendprotzentige versemmelt, aber trotzdem sein wichtiges Tor gemacht. Aber das machen andere Mittelstürmer öfter, und die brauchen auch keinen Psychologen, wenn es mal nicht klappt. Auf geht's also, Tomas! Gefallen haben auch unser neuer Rechtsverteidiger Feulner und Neuzugang Balitsch, der keine groben Fehler im Mittelfeld machte. Das sah schon mal gut aus! Im Gegensatz zu den sensationellen Spieleröffnungen eines P. Wollscheidts. Aber der hat halt andere Qualitäten.

Weiter mit der Golumne.

DER WAHRE GLUBB –  ACHTERBAHN UND GROTTENKICK

Willkommen beim kuriosen Monatsrückblick in unserem erstklassigen Schmierblatt mit der inkompetentesten Fussballberichterstattung dieser Galaxie! Nach der ausführlichen Behandlung der Derby-Schande im letzten Heft kann eindeutig festgehalten werden, dass Dieter Hecking eine bahnbrechende neue Taktik erfunden hat. Der Begriff „Grottenkick“ gilt zunächst als Arbeitsname für das Zukunftsmodell unserer Mannschaft, auch weil er in der Nachberichterstattung jetzt so oft benutzt wurde.

Bevor wir aber das neue System erklären, greifen wir kurz zurück auf das Editorial in diesem Heft. Da steht, man sollte öfters die Perspektive ändern. Wenn dir der Arsch auf Grundeis geht, dann schau doch mal zu den Nachbarn... Die stehen vielleicht schon hüfthoch im Dreck.

Im Pool der eventuellen Mit-Abstiegskandidaten sind z.B.: Hoppenhausen, Hopp zählt Stani öffentlich an und erklärt den sympathischen Hanseaten einfach als Missverständnis. Der Mäzen verschafft danach Babbel endlich wieder einen Job im Süden, mit arroganten Stars im Kader zwar, aber zumindest momentan noch mit ausreichendem Punktepolster.

Dann: Augsburg, die scheinbar den besten Psychologen der Liga haben. Der kriegt es offensichtlich hin, dass die Spieler auch nach sieglosen Monaten noch immer an Happy Fussi glauben. Freiburg kommt ebenfalls nicht in die Gänge, infiziert aber überraschend grippal sogar die Bauern. Die wollen nach ihrer Breisgau-Nullnummer zur Spielermotivation bestimmt händeringend die Nummer dieses dubiosen Augsburger Spielerpsychologen.

Weiter. Hertha gehört unbedingt auch in den erlauchten Kreis am Abgrund, denn der Babbel-Rauswurf, das kurze Skibbe-Gastspiel (versaut diesem gerade so richtig die berufliche Zukunft) und die Verpflichtung des alten Bremer Feuerwehrmanns Rehakles ist ein Possenspiel, was nicht mal der FC Hollywood zu Klinsi-Zeiten fertig brachte.

Und in Köln belegt die Boulevardpresse wegen Diva Prinz Poldi und diverser Sauftouren anderer Spieler das Umfeld beim FC Hennes gerade mit Trommelfeuer, bis es irgendwann mal heißt, ihr dänischer Trainer „Sol Bakken“.

Natürlich ist der Glubb auch Abstiegskandidat, was aber in Wirklichkeit nur ein perfider Plan von Hecking ist, denn wir packen im BL-Endspurt die Barca-Keule aus! Gegen Hangover lullte man den Gegner mit Grottenkick ein, und spielte dann sogar richtig auf. Leider in der falschen Halbzeit. Erst aufspielen und treffen, dann einlullen wäre der bessere Plan gewesen. Zuhause gegen Lüdenscheid erschreckte man den Gegner mit einigen versemmelten Chancen in der ersten Halbzeit, gab dann aber brav mit Grottenkick die drei Punkte an die Zecken ab: Irgendjemand muss den Bauern ja das Triple versauen. Hier wäre eine starke zweite Halbzeit und einlullen in der ersten besser gewesen.

In Augsburg schließlich lullte man in der ersten HZ mit dem phänomenal schlechtesten Grottenkick seit Wehen Wiesbaden den Gegner ein, und spielte dann gewohnt dominant und wagte erste Barcelona-Kurzpassorgien, bei denen trickreich der letzte tödliche Pass ins Leere gespielt wird. Nicht ins Grottenspiel-Konzept passte dann allerdings ein verkaterter 1. FC Köln, mitten im Karneval, ohne Poldi und mit erstaunlich viel Pyro schwenkendem Gefolge. Pekhart traf zwar aus drei Metern wieder nur die Latte wie einst Andy Wolf, patzte dann aber und köpfte unhaltbar ein. Skandal. Drei Punkte, die Konkurrenten versagten alle, und der Glubb steht plötzlich auf Platz 12. Ganz ohne Grottenkick-Taktik!

Ewald Funk

 

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12.02.2012, FC AUGSBURG VS. FCN: 0:0

GEHT ES NOCH SCHLECHTER?

Auch wenn Augsburg im Tabellenkeller zu den durchaus schlagbaren Mannschaften gehört, sorgt der Glubb wie immer für eine Überraschung.

Solche Spiele gehören unbedingt gewonnen war der Tenor in der Öffentlichkeit vor dem Spiel, die Öffentlichkeit sah dann einen Grottenkick vom Feinsten und bei den janusköpfigen Nürnbergern wieder zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Vielleicht sollte man die Kabinenpredigt von Dieter Hecking einfach vor dem Spiel durchführen, dann bestehen Chancen, dass der Glubb durchaus über die gesamte Spielzeit Druck aufbauen kann, damit die Topstürmer besser nicht treffen. Und so wie die eine Hälfte des Spielfelds in Augsburg beheizt war, die andere nicht, gab es wieder zwei völlig gegensätzliche Halbzeiten.

Augsburg begann furios und drückte, und wenn der Glubb nicht das Spiel machen muss, ist er ja besser. Er muß ja nur verteidigen. Das passierte hochnotpeinlich durch Wegbolzen des Balls und völligen Wegfall von Kontern oder etwa koordiniertem Aufbauspiel. Pässe die ankommen, kennt der Glubbfan in dieser Spielzeit ja nur von gegnerischen Mannschaften. Aber in Wirklichkeit ist das ein perfider Plan! Hier zeigt sich nämlich ein völlig neues Spielsystem, von Hecking erfunden und von seinen Spielern perfektioniert.
Phase eins: Gegner einlullen durch grottiges Spiel, ihm das Gefühl geben, seine Angriffe würden nur mit Not abgewehrt und ihm gezielt mit strohdummen Fehlpässen anfüttern und aufbauen... In der Pause ist der Gegner überzeugt, dass der Sieg in greifbarer Nähe liegt.
Phase zwei: Zweite Halbzeit. Eiskalt zurückschlagen, den Gegner überrumpeln und Kurzpass spielen wie der FC Barcelona. Damit die Saison aber spannend bleibt und die großen Mannschaften keine Angst bekommen, darf der letzte Pass vor dem Tor aber nicht kommen und Stürmer müssen völlig ins Leere laufen. Kurz vor Ende der Saison wird dann aufgedreht, denn die Spieler wollen ja zu anderen Vereinen. EF

Soviel zur Einführung, Glubbexperte Shultzie hat ihn gemacht, den wirklich fundierten Spielbericht!

Foto: Rechtrupp
12.2., FC AUGSBURG - FCN: 0:0

Nach der ersten Halbzeit gegen Hangover war ich eigentlich der Meinung, ich hätte den schlechtesten Glubb dieser Saison schon gesehen, es könne also nur noch aufwärts gehen. Doch weit gefehlt, seeehr sehr weit! Denn was Heckings Memmen (das Wort Männer verbietet sich da ehrlich gesagt) in den ersten 45 Minuten in der Fuggerstadt da angeboten haben, das hatte mit dem Begriff "Fußball" wohl nicht mehr wirklich viel zu tun.

Okay, die eine Platzhälfte war ob einer angeblich defekten Rasenheizung vereist und nicht wirklich so bespielbar, dass Herr Klopp seine Dortmunder dort hätte spielen lassen. Aber täusche ich mich oder musste da auch der Gegner drauf spielen? Jedenfalls nutzen die Augsburger das einzig probate Mittel bei solchen Platzverhältnissen, nämlich das Kurzpassspiel. Und das war sogar ziemlich ansehnlich. Ob das nun daran lag, dass sie sämtliche Champions League Spiele des FC Barcelona auswendig gelernt haben oder einfach nur daran, dass außer Maroh und Cohen keiner wenigstens mal versucht hat, eine Balleroberung durchzuführen, das entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls muss man dem Fußballgott dafür danken, dass der Gegner an diesem Nachmittag FC Augsburg hieß und nicht etwa eine wirklich bundesligataugliche Mannschaft, denn sonst hätte es locker ein halbes Dutzend Male im Kasten geklingelt! Was für ein Gegensatz zu dem, was kurze Zeit vorher die klassentieferen Kollegen aus der Westvorstadt geboten haben: ein kurzweiliges Offensivspiel, bei dem auch die Belohnung in Form von Toren stattfand. Mein Neid sei mit den Teeblattfans...

Zumindest konnte Dieter Hecking ein wenig mit der Offensive experimentieren und musste dann wohl feststellen, dass weder Pekhart noch Bunjaku im Augenblick höheren Ansprüchen genügen. Auch Chandler ist für mich persönlich auf der offensiven Flügelposition genauso schlecht aufgehoben wie Adam Hlousek, der auch am Sonntag wieder einen Stellungsfehler nach dem anderen beging (Was bitte war eigentlich an Marvin Plattenhardt so schlecht?!?). Wie gut nur, dass die Augsburger Offensive keinen Deut besser ist als die des Ruhmreichen... Zumindest hat die Hereinnahme von Jens Hegeler (oh ja, selbst ich muss hier mal lobende Worte an seine Adresse richten!) dem Clubspiel nach der Pause sehr gut getan, es wurde sogar die ein oder andere Chance herausgespielt. Dass diese dann entweder kläglich vergeben wurden, vom stets wachen Jentzsch zwischen den FCA Pfosten vereitelt wurden, oder aber nach spanischem Ballzauber anmutenden Ballstaffetten kurz vor dem Gehäuse der Augburger zum Rohrkrepierer wurden, darüber decken wir mal besser den Mantel des Schweigens. Auf jeden Fall können Heckings Memmen sich bei ihrem Kapitän bedanken, denn obwohl selten geprüft blieb auch Raphael Schäfer stets aufmerksam. Seiner Blitzreaktion beim Schuss von Koo war es zu verdanken, dass man wenigstens einen Punkt mit in die Noris nehmen konnte.

Aber wie nun weiter? Gegen wen will man denn gewinnen oder zumindest Tore schiessen, wenn nicht gegen den Tabellenvorletzten? Und wer soll für die ladegehemmten Alibistürmer den Job erledigen? Dass weder Pekhart noch Eigler oder Bunjaku im Moment auch nur den Hauch von Torgefahr ausstrahlen, das war nun schon zum wiederholten Male unverkennbar. Alexander Esswein hat auch mehr Schatten als Licht, ein Robert Mak scheint nur in Freundschaftsspielen das Runde ins Eckige befördern zu können. Wer bleibt also? In meinen Augen nur Nachwuchskräfte wie Julian Wießmeier, Markus Mendler oder Sinan Tekerci aus der A-Jugend, evtl. ein Jann George oder Niclas Görtler aus der U23. Denn ganz ehrlich, NICHT das Tor zu treffen werden die eben genannten sicherlich nicht schlechter machen als die etablierten Nominalstürmer...

Shultzie

STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Ich kann nur jedem raten, dass er die Zeichen der Zeit erkennt."

Raphael Schäfer: "Wir haben einen Punkt geholt, das ist das Erfreuliche. Über alles andere werden wir sprechen müssen."

Raphael Schäfer: "Wir haben viele Spieler mit viel Talent, aber es geht auch darum, wie man Fußball arbeitet."


3.2.2012, FCN - BVB: 0:2

-15 + 3 TORE + 40 SEKUNDEN = 0:2

Sehr schön sah die Kalkulation nach dem Dortmund Spiel nicht aus. Minus 15 Grad, drei Tore in der 84. Minute, 40 Sekunden später "nur" 0:2. Irgend so ein Ergebnis hatte man als Glubbfan erwartet, und wurde nicht überrascht. Aber in der ersten Halbzeit haben die Jungs doch ganz gut mitgespielt. Lag vielleicht an Pekhart, der auch aus 2 m Entfernung nicht den Kasten trifft. Ein Tor zu dieser Minute und ein Kopfball wenig später hätten den Spielverlauf... lassen wir es. Immerhin können wir mächtig stolz sein:

Mut für den Meistertitel tanken: Der BVB in Nürnberg.

Einen Torwart zu haben, der sich mächtig lang macht um das 0:0 zu halten, ein Adam Hlusek, der feine Standarts schiesst und treu seinen Dienst über Vorschrift macht und einem Albert Bunjaku, der nach Einwechslung um die 80. Minute auch mal den ersten Schuss auf den Dortmunder Kasten losließ. P.S.: Naja, Cohen war auch wieder mal eine tolle Defensiv-Nervensäge für den Gegner.

Mir wären offensive Nervensägen lieber.

Während des Spiels bekam ich eine sms von Shultzie: "Schreit mal lauter in der Kurve, auf Sky hört man nur die BVB-Fans". Ich schrieb zurück, dass seit vielen Spielen keiner mehr auf Emotionen Lust hat im Frankestadion. Sogar die dauer-vogelwilden Ultras werden ruhiger. Wegen der Mannschaft: Entweder sie können es nicht oder der Gegner ist so schlecht, das wir mit Dusel gewinnen. Von Schirimeckern, schlechtem Wetter und Hüftschiefstand oder falsche Stollen mal gar nicht zu reden. Irgendwas ist immer, bloß eins nicht: Eine Mannschaft zu sein. Einen Plan zu verfolgen, eine Strategie... von dem war wie schon die letzten Spiele nichts zu sehen beim FCN.

Nun endlich Rolands Bericht:

Arschkalt , gut gespielt und doch keine Punkte

Ein Teil der Nordkurve scheint aus „Schönwetterfans“ oder „August-Sitzplatzhocker“ zu bestehen. Selten versuchten so viele Clubbfans vor dem Spiel noch Tickets zu verkaufen. Der Eingang war vor dem Anstoß von einen Heer von Ticketschwenkern belagert und in der Nordkurve, sowohl in den Stehplatz- als auch Sitzplatzblöcken, war es selten so leer wie am vergangenen Freitag. Dank der Spielplangestaltung kam der Deutsche Meister Dortmund, (was ist schwarzgelb und stinkt wie ein Hund…), am bislang kältesten Tag des neuen Jahres zum Clubb und sinnigerweise wurde der Anstoß auf 20.30 Uhr festgesetzt. Entsprechend schön sibirisch gekühlt war das Frankenstadion und so wurde kein Getränk warm. Passend gekleidet, mindestens 2 Paar Socken, lange Unterhosen als Standard, wenn es die Figur zuließ noch eine weitere lange Hose unter den Jeans, mehrere Pullis unter der Jacke und der Fanschal als Gesichtsschutz, freuten sich doch über 45.572 auf das Spiel.

Unser Clubb legte, vermutlich temperaturbedingt, los wie die Feuerwehr und kam innerhalb weniger Minuten auf ein Eckenverhältnis von 5:0, verbunden mit einigen Großchancen. Borussia Lüdenscheid hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn es nach 15 Minuten 2:0 für uns gestanden hätte. „Hätte“, bei einer normalen Chancenverwertung. Allerdings spielten auch die Maja Bienen immer schnell und direkt nach vorne und zwangen unseren Kapitän zu einigen Glanzparaden. Es war ein tolles Spiel beider Teams in der 1. Halbzeit, die locker auch 3:3 ausgehen hätte können. In der 2. Halbzeit war es dann ein Spiel wie fast immer gegen Lüdenscheid. Ihr Oldie Kehl netzte gleich nach dem Anstoß in der 47. zum 1:0 ein. Sie zogen sich dann natürlich zurück und unsere Helden schafften es nicht, den schwarz-gelben Abwehrbeton aufzubrechen. Leider ist ein Ausgleich ohne jegliche Chancen ziemlich schwer zu schaffen und so führte ein Konter der Dortmunder in der 82. Minute durch Barrios zum 2:0. Das Spiel war eigentlich gelaufen und viele machten sich auf in wärmere Gefilde. Sie verpassten noch ein Highlight. Der Dortmunder Japaner schoss in der 84. Minute ein Abseitstor.

Wohl kältebedingt bekam die Stadiontechnik (oder bedient das Gästeteam jetzt die Technik?) den Schiripfiff nicht mit, kündigte per Lautsprecher das 3:0 an und drei lange Minuten zeigte die Anzeigen“tafel“ ein dann doch viel zu unverdientes 3:0 an.

Roland Hornauer


FREITAG, 27.01.2012 HANNOVER 96 VS. FCN: 1:0

Ein neuer Spieltag, ein Spiel gegen eine Mannschaft, gegen die ein  Sieg eigentlich hätte "drin" sein müssen. Als Fan kann man sich wieder mal aufregen. Hlousek im ersten Spiel toll, im zweiten eher zurückhaltend, wenig offensiv und manchmal fast ängstlich. Über den Schiri wird in der Presse genug geschimpft. Wir hätten für ein Unentschieden wohl diesmal viermal einnetzen müssen. Und die Liste wird lang: Gegen Bremen zählt Mendlers Treffer nicht, Gladbach der Reuß-Elfer durch Pino (Schwalbe?), gegen Stuttgart kriegt Wolle den Ball an die Hand (Elfer?), gegen Freiburg wurden weder Elfer noch Esswein-Treffer gepfiffen, Hoppenhausen mit Rambo Ibisevic... Und dann klappt gegen Hannover in der ersten Halbzeit gar nichts und die Glubberer sind etwas weit von der Bundesligareife entfernt. Kann man sich als Fan auch mal zwei Spieltage hintereinander freuen? Shultzie hat das Spiel im Niedersachsenstadion zusammen gefasst.

Guten Morgen, verehrte Clubstars!
 
Eigentlich sollte man ja meinen, dass die Herren Profis bei einem Spiel, dessen Anstoß erst um 20.30 Uhr erfolgt, also zu einer Zeit, in der selbst die hartnäckigsten Studenten bereits ihren Wochenendeinkauf erledigt haben, doch bitteschön ausgeschlafen aufs Spielfeld einlaufen. Aber was war das bitte wieder für eine erste Halbzeit in Niedersachsen? Sieht man einmal von Almog Cohen ab, so scheinen sich die anderen Protagonisten ob den Kurzpassspiels des Europaleague-Teilnehmers noch den Schlaf aus den Augenwinkeln gerieben zu haben. Allen voran Neu-Pino-Ersatz Adam Hlousek, der ja ein ums andere Mal defensiv von Stindel schwindelig gespielt wurde, und seinen Offensivdrang dadurch begrenzte, indem er in seinen Lauf gespielte Pässe abfing, um das Spiel wieder vors eigene Tor zu verlagern.
 
Beim Gegentor vergaß Hlousek dann, dass offensive Flügelspieler auch gerne mal die Frechheit besitzen, einen Ball maßgerecht auf einen Strafraumspieler zu flanken, anders kann ich mir nicht erklären, wieso er unbeteiligt der Szene zusah ohne einzugreifen. Und vor dem Tor konnten sich dann Wollscheid und Maroh nicht einigen, wer denn nun Abdellaoue am Torschuss hindern solle, und so stands 0:1...
 
Das Pausengewitter von Dieter Hecking wird man wohl selbst noch am Valznerweiher als dumpfes Grollen vernommen haben, jedenfalls kam nach der Pause eine komplett andere Mannschaft aus der Kabine. Leider jedoch - mal  wieder - ohne die nötige Durchschlagskraft. Dass kurz vor Schluss dann auch noch Didavi den möglichen Ausgleichstreffer von Hegeler verhinderte, nunja, das passte ganz gut ins Freitagsbild aus Hangover.
 
Erlaubt sein müssen aber noch ein paar Zeilen zum Thema Schiedsrichter, auch wenn ich nicht die Szene in der 59. Minute nicht als spielentscheidend erachten mag. Aber gleich 2 Tätlichkeiten den verhinderten Karatekas Emanuel Pogatetz innerhalb von nicht einmal 10 Sekunden zu übersehen, da gehören entweder große Tomaten auf die Augen, oder aber eine Portion seltsamer Humor. Auch wenn der Club davon nichts mehr haben wird, aber ich hoffe doch schwer, dass die DFL da eingreifen wird und diesen nahkämpfenden Österreicher für geraume Zeit aus dem Verkehr ziehen wird. Erst ein Ellenbogencheck, dann noch hinterher ein Faustschlag ins Genick von Wollscheid, das hat mit Fußball oder gar Fair Play rein gar nichts mehr zu tun!

Marcus Schultz

STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Wie kann ein Schiri das nicht sehen? Die Bilder sind eindeutig. Klare Tätlichkeit. Rote Karte, Elfmeter für uns, eine halbe Stunde elf gegen zehn. Und dann weiß ich nicht, ob Hannover als Sieger vom Platz gegangen wäre."

Dieter Hecking: "Man muss doch vom Schiedsrichter verlangen können, dass er den Überblick behält. Das war bereits das siebte Spiel in dieser Saison, in dem ich so eine Schiedsrichter-Entscheidung zu monieren habe. Das ist sehr ärgerlich, weil es Punkte kostet. Jetzt habe ich langsam die Schnauze voll!"

Philipp Wollscheid: "Ich kann mir unsere heutige Leistung einfach nicht erklären. Das war leidenschaftslos, ohne Kampfkraft. So darf man sich nicht präsentieren"

Emanuel Pogatetz: "Er wollte mich wegblocken, ich wollte mich freimachen. Eine ganz normale Rangelei. Wenn, dann war es eher ein Foul an mir."

Mirko Slomka: "Im Strafraum muss man sich schon mal ein bisschen wehren. Allerdings darf man das nicht mit der Faust tun."

Raphael Schäfer: "Schade, dass wir nichts mitgenommen haben. Wir haben die große Chance verpasst, uns ein wenig den Druck zu nehmen."

Raphael Schäfer: "Wir sollten uns von der zweiten Halbzeit nicht zu sehr blenden lassen, die Chancen für den Ausgleich hatten wir nicht."

Dominic Maroh über den Schiedsrichter: "Er hat das Spiel nicht entschieden."


COHEN DER ZERSTÖRER. 21.1.2012, FCN - TANTE HERTHA: 2:0

Was wurde nach dem Spiel herumdiskutiert und Spieler gelobt... nur nicht das Spiel selbst. Dabei war das doch OK, oder? Der mutige Esswein, die Bank namens Maroh, der solide Rechtsverteidiger (!) Hegeler, Schwindligspieler Didavi, ein super Neueinkauf namens Hlousek und 92 Minuten kampfbetonter Rumpelfussball mit zwei Toren für den Glubb. Dass es nicht 2:2 stand, ist vor allem Almog Cohen zu verdanken, der zweimal unermütlich den Ball von der Linie kratzte.

Cohen der Zerstörer... der kleine Treibauf dürfte sich bestimmt schon beim einen oder anderen Mittelfeldspieler in der Liga auf die Hassliste gespielt haben. Aber nicht wegen unfairen Mitteln sondern wegen seiner possierlichen Anhänglichkeit im Stile einer hungrigen Hyäne. Gerade der Israeli ist offensiv ständig in der Kritik, er spiele zuviel Fehlpässe und Aufwand und Ertrag stünden in keinem Verhältnis zueinander. Was Almog aber im Hertha Spiel auf dem Zettel hatte waren vor allem seine zerstörerischen Läufe im Mittelfeld. Mal ehrlich, die Herthaner schauten sich doch bei Ballannahme ständig subtil um, ob nicht schon wieder dieser blauhaarige Wadenbeißer händerudernd angerannt kommt und ihnen das Leben schwer macht. Weiter auf der Liste. Cohens zweimal von der Linie kratzen. Und der klug und schnell ausgeführte Freistoss zu Hegeler, der auf Eiglers Kopf passte. Dieser vergab an die Latte. Fast ein Tor. Unter dem Strich die Frage: Wie hätte unser Spiel ohne diesen Wadenbeißer Almog ausgesehen? Vielleicht ein Tor mehr, aber sicher auch ein-zwei mehr für den entnervten Gegner. Deswegen bei aller Kritik: Sonderlob für den destruktiven "Spielgestalter".

Ansonsten lobte die Presse den Kick in allerhöchsten Tönen. Not gegen Elend, Grottenkick, unterstes Niveau, schwaches Match, von Fehlern beider Mannschaften nur so gespickt... Die Antwort Heckings nach der Begegnung in der Hinrunde hätte die gleiche nur mit veränderten Daten sein können: "1. Spieltag, Auswärtssieg, 3 Punkte, der Rest ist mir Scheißegal!" sagte er damals nach zähem Spiel. Frisch aus der zweiten Liga aufgestiegen, wurde damals in Berlin vor Anpfiff nur noch darüber diskutiert, wie hoch der Glubb verlieren würde. Jetzt war man sich sicher, dass der frische Coach Skibbe einen Bonus für den Verein mit dem altmodischen Frauennamen geben wird. Doch nicht seine sondern unsere Jungs wurden für ihr Herzblut wieder belohnt, sie haben alle Ausfälle kompensiert und Esswein hatte endlich mal seinen Stammplatz mit einem glücklichen Tor bestätigen können. Niemand in der Mannschaft hatte dann den zweiten Treffer so verdient wie Maroh, der zwar nur den Fuß hinhalten musste, sich aber ein halbes Jahr lang ohne zu meckern auf die Bank setzte, während Klose in der Innenverteidigung Lorbeeren einfuhr. Das Ergebnis ist letztendlich verdient und korrekt und dem eines 1000. BL Spiels würdig, in zehn Jahren steht das in den Chroniken und interessiert vom Zustandekommen keine Sau mehr.

Der Glubb hatte es richtig gemacht. Im Hertha Kasten klingelte es viermal (traditionell werden ja Tore für Nürnberg auch nicht immer gleich gezählt und man wartet vor dem Jubel erstmal was dem Pfeifer so einfällt), also sind zwei gezählte eine gute Quote. Spaß beiseite, Gagelmann pfiff professionell, die beiden überzähligen Abstauber wahren berechtigte Abseitsentscheidungen.

Fazit, bitte auch den Schluss lesen: Sollte jemand glauben, damit seien die Fans für das verkackte Derby versöhnt, dann liegt er meilenweit daneben. Könnte ich tauschen, ein Sieg gegen Fürth wäre mir tausend mal lieber gewesen als dieser Auftaktsieg gegen eine fahrige Mannschaft auf Augenhöhe im Abstiegskampf. Versöhnung war das noch lange nicht, also bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Außerdem fehlen dem Glubb eine Pokalmillion, die Strafe wegen den Zigarettenbürschle kommt jetzt ja demnächst noch dazu. Salopp gesagt, ist jetzt das erste Prozent vom Derbyschmach wieder gut gemacht, für Siege gegen übermächtige Gegner gäbe es mehr... Das verdrängen wir jetzt aber mal alles und sind lieber stolz auf eine Mannschaft, die auch mit 4-4-2 ziemlich rumpelig spielt, aber es jetzt verdammt nochmal kapiert hat, wofür die Fans ins Stadion kommen.

Ewald Funk

Dieter Hecking: "...Natürlich war der eine oder andere Fehlpass zu viel dabei, dafür haben wir heute versucht, Fußball zu arbeiten."

Michael Skibbe (kennt Abstiegskampf noch nicht so gut, trotz vorheriger Stelle): "...Wir haben besonders in der ersten Halbzeit das Spiel kontrolliert und hatten eine richtig gute Torchance."

Michael Skibbe (macht den Schweinsteiger): "Allerdings war der Boden sehr schwer zu spielen und..."

Dominic Maroh: "Nach der Enttäuschung im Pokal wollten wir etwas gut machen, vielleicht auch zu viel. In der Tabelle sieht es jetzt schon besser aus; gegen einen Mitkonkurrenten musst du so ein Spiel auch gewinnen."

Standen vor 1000 Bundesligaspielen für den Glubb auf dem Platz: Gustav Flachenecker, Stefan Reisch, Karl-Heinz Ferschl, Heini Müller und Richard Albrecht. Das war der erste Spieltag der neuen Bundesliga am 24. August 1963

 

Einer der das leider nicht mehr erleben durfte war ein ehemaliger Trainer.

NACHRUF WILLI ENTENMANN!
Abseits von Liga und Pokal trauern wir über den leider verstorbenen Willi Entenmann, bis ins Alter selber sportlich hoch aktiv. Er war einer der erfolgreichsten Trainer der jüngeren Glubbgeschichte, unter seiner Ägide gelang ein 3:1 gegen die Bauern. Und er holte den Glubb nach tiefem Fall auch wieder aus der Regionalliga heraus... Shultzie macht das:

Der ruhmreiche 1. FC Nürnberg hatte in seiner nunmehr fast 112-jährigen Geschichte viele Trainer. Selbst absolute Insider tun sich schwer, da alle noch zusammen zu bekommen. Darunter Schuhkartonverschwinder Jeff Vliers, 41-Tage-Trainer Rudi Kröner, Revolten-Niederschläger Heinz Höher, Zampano Max Merkel, Pokalsieger Hans Meyer. Vielen, wie Thomas von Heesen, weint man keine Träne hinterher. Anders bei dem Trainer, der am 3. Januar von uns gegangen ist: Willi Entenmann.
 
Der Bilderbuch-Schwabe und Realschulsportlehrer Willi Entenmann trat 1991 die Nachfolge von Arie Haan am Valznerweiher an. In seiner ersten Amtszeit tat er sich als unheimlich volksnaher und bodenständige Persönlichkeit hervor, der bei den fränkischen Fans einfach gut ankam. In einem Interview kurz vor seinem Tode sagte er einmal, dass eines der schönsten Komplimente für ihn gewesen sei, als eine Marktfrau auf dem Hauptmarkt ihn mit "unser Trainer" anredete. Ironie des Schicksals war es, dass ausgerechnet dieser beliebte Coach nach einem 2:0 Heimsieg gegen die ungeliebten Landeshauptstädtler vom damaligen Präsidenten-J.R. aus Lauf, Gerhard Voack, entlassen wurde. Doch als "sein Club" im Mai 1996, mit eineinhalb Beinen schon aus der 2. Liga abgestiegen, rief, da ließ er sich nicht lange bitten, es war ihm eine Herzensangelegenheit, dem Club zu helfen.
 
Mit ihm wurde die Tretmühle Regionalliga auf schnellstem Wege durchquert, er führte den Verein auf direktem Wege wieder zurück in die 2. Liga. Doch auch ein Michael A. Roth hatte dann nicht die Geduld, ihm dort eine Eingewöhnungszeit zu gewähren und löste ihn bereits nach wenigen Spielen wieder ab. Jedoch blieb Willi Entenmann bei den Clubfans immer unvergessen! Ich kann heute noch die schallenden "Wiiiiiilllllliiiiiiiiiiii" Rufe hören, mit denen die komplette Nordkurve "ihrem Willi" die Sympathie bekundete. Er war mit Sicherheit einer der beliebtesten Übungsleiter, die jemals am Valznerweiher tätig waren.
 
Willi Entenmann starb am 3. Januar in einem Krankenhaus in Garmisch-Partenkirchen an Herzversagen. Willi, wir werden Dich niemals vergessen!

Shultzie



20.12.2011 FCN - WESTVORSTADT: 0:1. UNSER SENFT...

Es gibt peinliche Momente im Leben. Versehentlich mit offenen Hosenstall vor Publikum eine Rede halten, beim Bewerbungsgespräch den Namen des Ansprechpartners vergessen oder nicht an den Geburtstag des Partners zu denken. Man kann auch vor dem leeren Tor an den Pfosten hauen. Das passierte dem Fürther Edgar Prib letzte Woche. In vielen Glubberer-Foren wurde diese Sequenz auf youtube verlinkt und höhnisch verspottet. Genau dieser Edgar Prib hat dann im Derby das einzige Tor des Spieles geköpft. Leider ins Nürnberger. Ein Frankenderby im eigenen Haus zu verlieren ist nicht nur hochnotpeinlich sondern geht einfach gar nicht. Das darf nicht passieren. Wenn man schon eine Nuklearfirma auf dem Trikot hat, darf man dieses fußballerische Fukushima als Spieler mit seiner ganzen Willenskraft einfach nicht zulassen!
Auch betriebswirtschaftlich eine Katastrophe: Derbyniederlage.

Selten war eine Niederlage gegen Zirndorf-Nord demütigender als die im 254. Derby zuhause im Frankenstadion. Und dabei haben die Fürther einfach nur ihre Hausaufgaben gemacht und verdient gewonnen:

Erstens: Sie haben sich darauf vorbereitet, den Gegner studiert und die Schwächen analysiert. Ein derart unkreativ spielender Gegner wie der Glubb der Vorrunde ist leicht auszurechnen. Man muss nur die immer selben Laufwege zustellen und früh ein Führungstor schießen. Der Glubb-Angriff und die Spieleröffnung läuft eh immer nach dem gleichen Schema ab. Und ein frühes Führungstor des Gegners lässt die Träger des Glubbtrikots regelmässig einknicken. Der Torwart braucht immer ewig für das Zuspiel, womit mit Überraschungskonter nicht zu rechnen ist.

Zweitens: Sie nahmen das Derby ernst. Nach den Anfangsminuten hatten sie ihre Angst abgebaut und merkten, dass man nur hart spielen muss, um unsere Mimosen zu besiegen. Allerdings verwechselten die Grünen das oft mit Unsportlichkeit. Fußball ist kein Rugby und ich kann einen Gegner nicht einfach rammen sondern sollte mich noch im Rahmen der Genfer Konvention bewegen. Fussball soll später mal ein Event für die ganze Familie werden...

Half nichts: Fahnen schwenken...

Drittens: Als Zweitligist kann man im Pokal eigentlich nichts verlieren, vor allem wenn der Gegner nur einen Almog Cohen hat. Ab dem Führungstreffer läuft die Zeit für einen und die Glubberer werden es hinterher halt auf den Schiri schieben. Außerdem schüren die Medien vorher genug Erwartung, welche die ausreichend entlohnten Jungstars nicht immer durch die sogenannte "abgerufene" Leistung erfüllen können.

...noch mehr Fahnen schwenken...

Ich hatte während der 90+5 Minuten jedenfalls nicht das Gefühl, das die als Glubbspieler verkleideten Stars das Derby richtig ernst nahmen. Sicher, einige Glubberer waren hochmotiviert, aber sie konnten ihre Kollegen leider nicht von der Wichtigkeit des Spiels überzeugen. Und so spielte der Rest wieder wie bei einer der beliebigen unzähligen Niederlagen der Hinrunde. Wir haben ja noch genug Zeit, wird schon... oder halt nicht. Beim Derby muss man halt die ganze Zeit Gas geben. Als die Herrschaften in Rot das mal zehn Minuten in der zweiten Halbzeit umsetzten, fiel auch prompt ein Tor. Was aber leider vom Schiri wieder aberkannt wurde. Kennt man als Glubbfan ja zur Genüge. Aber dann muss man halt noch eins mehr schießen... wenn man es kann.

Auf jeden Fall haben die Westvorstädter mit der üblichen Zeitschinderei und viel unsportlicher Holzerei ihr Törla über die Zeit gerettet und so irgendwie Respekt verdient weil sie wie oben aufgeführt halt den Sieg einfach gewollt haben. Dann wünschen wir ihnen von mir aus den Aufstieg, aber nur wenn wir drinbleiben. Dann gibt es auch bald wieder einen Derbysieg für uns.

...und das Christkind himself.

Die bitterste Pille: Nicht zu vergessen unsere vogelwilden Buben von der Ultra-Fraktion. Derartige Aktionen wie das Stürmen des Spielfelds und die Schneeballschlacht mit den Fürthern gehen gar nicht. Genauso wie Pyro aufs Spielfeld schmeißen durch die grüne Gegenfraktion. Da kann man sich eigentlich nur noch fremdschämen. Lösung? Unsere Ballsportler sollten halt einfach auch mal verdient gewinnen, dann haben diese sogenannten Fans auch keinen Grund für Randale. Aber der Umkehrschluß hinkt hier natürlich. Überhaupt: Ob viele bei den Ultras auch schon mal selber Fußball gespielt haben? Zum Kommentar Büskens/Hecking, aber nicht falsch verstehen: Bitte nicht so argumentieren, Fußball sei ein Familiensport und ein Event für die ganze Familie... Randale mal weggeschoben, die hat wirklich nichts im Stadion verloren, aber ob das ein Modell für die Zukunft ist, mit der ganzen Familie ins Stadion zu gehen? Ich gehe doch zum Fussballgucken, um dem Gemecker zuhause zu entfliehen! Mit der Familie gehe ich halt zum Davis-Cup oder zu Holyday On Ice, weil Fussball steht für Schweiss, gesunde Härte, filigrane Technik, Athletik, Bierdunst und völlig ungewissen Ausgang. Nochmal: Distanzieren möchte ich mich trotzdem klar von der Ultrafraktion, die sich auch sonst gerne unsportlich und mit stierem Blick beim Einlaß im Stadion vordrängelt, um dann drinnen "Für die Ultras" ihren 14-jährigen Nachwuchs mit der Sammelbüchse hinzustellen. Die Choreo war wirklich supertoll, was da auf die Beine gestellt wurde verdient Applaus. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass man als friedlicher Fan jetzt die nächsten Monate diese Randale der Krawallbrüderfraktion unter den Ultras um die Ohren gehauen kriegt. Und der Verein sicher auch.

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Das Klassenziel von 1,2 Millionen Fernsehgelder für die nächste Runde und für das Prestige wurde nicht erreicht. Positiv aufgefallen sind doch einige Spieler, je nach Sichtweise wo man im Stadion saß. Zum Thema Hegeler fällt mir heute lieder einfach nichts mehr ein. Esswein hingegen nahm seinen Job sofort nach der Einwechslung sehr ernst, Cohen spielte seine Rolle wieder perfekt, Eigler streckenweise ebenso und viel Mut brachten auch die paar Rotleibchen auf die Beine, die sich bei der Nordkurve nach dem Spiel für die Unterstützung bedanken wollten. Kapitän Schäfer kann man hier vorbildlich eintragen, der in Leverkusen durch tolle Reflexe glänzte und beim Derby eher dadurch, dass er abseits des Spielfeldes ohne zu zögern sofort und mit viel Schneid zu schlichten versuchte, als eine Eskalation der Randalierer drohte und andere längst in der warmen Kabine waren.

Fazit: Jungs, eine Derbyniederlage ist vom Anspruch des FCN her unverzeihbar und ein Vertrauensbruch an die Fans. Ihr habt viel gut zu machen. Fangt schon mal an, wir sehen uns am 21. Januar gegen Hertha! Denn wir sind der Glubb! Nicht der Glubb sind die 300 Zigarettenbürschle vom harten Kern, im Gegensatz zu den anderen 35.000 Glubbfans im Stadion.
EF


17.12.2011, VIZEKUSEN - FCN: 0:3. NUR GETRÄUMT?

Samstag Nachmittag. Nach dem 0:2 für den Glubb dachte ich, ich wäre im falschen Film, nach dem 0:3 simste ich an Shultzie, dass der Schiri jetzt langsam was für Vizekusen tun müsste und nach dem Spiel fragte ich mich, ob das jetzt nur ein Traum war. Mitnichten, denn Vizekusen hatte nicht auf ganzer Linie einen schlechten Tag erwischt, die Glubberer waren einfach besser, konzentrierter, motivierter und schossen auch das Führungstor. Also diesmal lief endlich alles anders als die letzten Spieltage.
Am 7. März 2010 führte - zumindest in der 55. Minute - schon einmal 3:0 gegen Pillenhausen. Und hielt ein 3:2. Diesmal ein zu-Null.
Das Unfassbare: Der Glubb schießt auswärts gegen eine Spitzenmannschaft die Führung und gibt diese zäh und kämpferisch nicht mehr aus der Hand. Und schon verlaufen Spiele ganz anders als zuletzt gewohnt. Der Schiri pfeift fair, eine Notelf zeigt ungewohnte Talente, jeder Feldspieler spielt wie man das nach dem Motto auf seinem Trikot erwartet und die Glücksgöttin muss nicht einmal über Gebühr belastet werden, um von einem verdienten Sieg zu sprechen. Noch unfassbarer aber ist ein Artikel, der bereits vormittags auf der Webseite der SZ erschien, die ja bekanntlich hauptsächlich vom Nabel der Bundesliga aus der Säbener Strasse hofberichtet:

www.sueddeutsche.de

Wer solche Artikel nicht nur lesen sondern auch deuten kann, sollte den Absatz im Bezug auf die möglichen Käufe in der Winterpause genau durchgehen, denn Bader gibt hier eine Liste von Spielern an. Meine Vermutung: Das sind die, welche nicht kommen werden, weil MB ja immer jemanden holt, den vorher niemand auf der Liste hatte.

Spielten die Glubberer etwa die letzten Male gar nicht sondern waren das nur verkleidete Aushilfen? Wollte sich Bayer schon auf die zugelosten Barca konzentrieren? War die Pille defekt? Hohn und Spott über die Pillendreher auszuschütten verbietet sich nach dem Spiel: Die sind schließlich selber in der fachlichen und finanziellen Lage, Trainer- und Spielerprobleme zu lösen. Haben außerdem einen Sponsor der sich mit Chemie auskennt und ab Sommer auch einen weiteren, guten Innenverteidiger. Bei Standarts sah man auf dem Bildschirm oft den beim Glubb früher gelobten Leih-Verteidiger Stefan Reinartz im Kusen-Trikot an der Seitenlinie im Hintergrund beim Warmlaufen. Ja, den hätten wir auf Rechts aktuell gut gebrauchen können, nachdem sich wegen Chandlers Rot-Sperre Ersatzmann Judt auch noch diese Woche verletzt hatte. Aber Hecking schaute auf seine Spieler, dachte an den Vidosic-al-Verteidiger-Fehler und setzte auf Erfahrung: Feulner verteidigte überraschend und äußerst ordentlich auf Rechts und fügte zu Judts sonstiger Leistung vor allem bravourös das Segment Offensive dazu. Schade für den Oberfranken Feulner, dass er gegen Tante Hertha zum Rückrundenauftakt seine Gelbsperre absitzen muss. Auffallend: Es gab eigentlich an keinem Nürnberger Spieler aus der Grundaufstellung etwas zu meckern. Eigler probte schon mal den Ehrgeiz für das Derby gegen Zirndorf-Nord mit einer Bananenvorlage auf Didavi und füllte alle Spielfeldpositionen ausser Torwart und Schiri zäh ackernd aus. Pekhard brachte mit einem Kopfball sogar Jungkeeper Leno zur Verzweiflung, der ausgerechnet an diesem Abend als neuer Stern am deutschen Torwarthimmel gehypt ins aktuelle Sportstudio eingeladen wurde und dort auch ein bißchen die drei Treffer vom Nachmittag erklären musste. Didavi haute gleich am Anfang zur ersehnten Führung einfach drauf und Hegeler wurde endlich mal wieder mit einem Tor entlohnt. Und das gegen seinen Stammverein... Nicht zu vergessen Maskenmann Maroh, der hinten mit Wollscheid routiniert rackerte, als hätte er die ganze Vorrunde schon gespielt. An Plattenhard gefielen einzig die Standarts, eine neue Spielerposition für ihn sollte man sich noch überlegen. Und Cohen in der Startelf funktionierte diesmal brav als defensiver Mittelfeld-Terrier gegen seine eingeteilte Zielperson. Und dann noch Alt-Keeper Schäfer, der die brisanteste Kusener Chance auf Anschlusstreffer mit einer selbstlosen Gesichtsabwehr gegen Derdiyok verhinderte. Stand auch sonst immer da, wo der Ball gerade angesaust kam.

Fazit: Unverhofft kommt oft. Und die Sticheleien der ganzen Fans anderer Vereine braucht man sich zumindest bis Dienstag 19 Uhr erstmal nicht mehr anhören. Hoffen wir, auch darüber hinaus.

STIMMEN ZUM SPIEL

FAZ: "In der Champions League will Leverkusen Barcelona herausfordern. In der Bundesliga reicht es beim enttäuschenden Hinrundenkehraus nicht einmal für Nürnberg."

Bayer 04-Trainer Robin Dutt: "Es war ein hochverdienter Sieg für den Club." ... "Heute ist es besser, wenn man als Trainer mal ruhig ist."

Philipp Wollscheid: "Heute hat man gesehen, dass wir eine Mannschaft sind, die in Liga eins gehört."

Jens Hegeler: "Es war heute ein günstiger Spielverlauf, das frühe 1:0 hat uns geholfen."

Werkself-Fans im Stadion (Gesang): "Außer Leno könnt ihr alle gehen."

Martin Bader vor Tagen zur Diskussion der neuen Ruhe im Verein: "...die Zeiten sind vorbei beim 1. FC Nürnberg, dass wir uns einen Trainer waidwund schießen lassen."

Michael Ballack vor Monaten beim letzten Aufeinandertreffen: "Der Club hat mit seiner rustikalen, körperbetonten und aggressiven Spielweise über das Ziel hinausgeschossen. Das hatte mit Fußball nichts zu tun."
 

11.12.2011 FCN-HOPPENHAUSEN: 0:2 WENN VIEL SCHATTEN DA IST, WO IST DANN DAS VIELE LICHT?

Wo viel Licht, da auch viel Schatten sagt der Volksmund. Im Frankenstadion war am Samstag auf Seiten des Glubbs viel Schatten, Licht sah selbst der größte Optimist wenig. Natürlich sind die Spieler auch nur Menschen. Natürlich gehört der Abstiegskampf nun alljährlich wohl zur selbstgewählten Rolle des Glubbs nach der neuen Ausrichtung des Kaders. Tradition kann man nicht kaufen, sagt man zu Hoffenheim. Aber mit Tradition kann man sich auch die Fans nicht ewig kaufen. Und so blieben mittlerweile sogar viele Dauerkartenbesitzer daheim. Außerdem war in der zweiten Halbzeit für viele einfach der Tiefpunkt erreicht, und sie gingen früher. Ich blieb bis zum Schluss, wie immer. Applaudiert habe ich nicht. Warum auch? Das Stadion war zum Schlusspfiff nur noch halb voll, her mit den Sorgenkindern der Liga, Nürnberg baut euch auf!
Kurz vor Abpfiff. Die meisten Fans waren schon auf dem Heimweg und hatten nach der x-ten Niederlage die Schnauze voll.

Gebetsmühlenartig werden wir nun schon seit etlichen Spieltagen auf den nächsten eingeschworen mit den üblichen Plattitüden von Verein und Glubb, beim nächsten Mal würde es besser werden. Man kann hin und her analysieren, Statistiken auswerten und Formkrisen, den Schiri, den unsportlichen Gegner und von mir auch dem Rasenstrich oder dem schlecht aufgepumpten Spielgerät die Schuld geben. Man könnte vielleicht auch mal aufhören, die Schuld woanders zu suchen und Kritik nicht verdrängen sondern auch ernst nehmen.

Ich persönlich finde brottrocken und ernst, jeder Spieler des 1. FCN hat am Samstag im Rahmen seiner momentanen Möglichkeiten das Beste gegeben. Die Mannschaft hat sich halt noch nicht "gefunden", es wäre schön, wenn das vor April den Herren noch gelingen würde. Auf keinen Fall vor dem nächsten Spiel irgendwo Bratwürste für einen guten Zweck grillen, sonst explodiert noch das Forum auf der Glubb-Facebookseite. Ob das Niveau des Spiel jetzt nun zweitklassig war, soll jeder für sich ausmachen. In der letzten Spielzeit bekamen bei der üblichen Glubb-Herbstdepression junge Talente eine Chance, selbige finde ich dieses Jahr leider noch nicht. Was könnten wir nach diesem Spiel eigentlich damit verlieren? Jogi würde sagen "Die Schbieler müschen den haischen Atehm ihres internen Konkurrenten im Nack-Ken schbühren!" Neidisch schaut man auf Vereine wie Augsburg, die fast die gesamte Hinrunde Woche für Woche vor den Latz geknallt bekamen und allen Grund für Herbstdepression hätten. Am besten einfach mal deren letzte Spiele gegen schwere Gegner betrachten. Jammert da jemand? Steht deren Trainer zur Diskussion?
 

Bekam unter Gejohle mehr Applaus als die Mannschaft: Ein aufs Spielfeld gestürmter Fan wollte mitspielen und wurde an der Eckfahne abgeführt.

Ich kann nur wiedergeben, wie die Stimmung im Block war. Kopfschütteln in einer Tour, ansonsten betretenes Schweigen. Nicht mal "Hecking raus"-Rufe von den etwas Unsachlichen. Über die ständigen Fehlpässe wird nicht einmal mehr gemeckert, sondern nur noch beißend ironisch kommentiert. "Ey Simons, du spielst aufs falsche Tor!" oder "Innenverteidigung, ihr sollt das Spiel eröffnen, net den Gechner anspielen!"

Damit den sich vor dem Spiel (im Gegensatz zu unserem Verein) offensichtlich sehr wohl über ihren Sparringspartner kundig gemachten Hoppenhausenern die Arbeit etwas leichter gemacht wurde, ließ Hecking unverändert zum letzten Spiel in Hamburg antreten. War ja schließlich ein tolles Spiel gegen den HSV, außer drei Toren zuwenig. Sehr positiv am Samstag: Der Glubb kam nicht in der zweiten Minute in Rückstand sondern erst fünf Minuten vor der Pause. Torchancen gab es nach dem Warmlaufen und Aufwachen trotzdem einige, die Atmosphäre auf dem Feld scheint wohl sehr bissig gewesen zu sein, denn es regnete gelbe und rote Karten. Über die Spielzeit aufgeteilt faire 50:50, ein statistisch toller Wert für den Schiri Drees. Da ist es doch gleich nebensächlich, dass Chandler vom Glubb seine in der 43., Compper von Hoppenhausen aber erst in der 90. Minute bekam. Nach der Halbzeit merkte man schnell, dass der Glubb den Sieg auch nicht erringen würde, wenn das Tor doppelt so groß gewesen wäre. Der trickreiche Freistoß eines gebürtigen Kölners kurz vor Schluß hat dann das Stadiondach trotzdem nicht beschädigt. Selbst 15 Minuten Nachspielzeit wären wohl eher Strafe als Chance gewesen...

Fazit: Liebe Spieler, Teambuilding ist angesagt! Schaut Euch die Rocky-Filme von mir aus bis zum Erbrechen an und erkennt die Botschaft. Das ist die selbe wie aus Galaxy Quest: "Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!" Spielt beim nächsten Mal in leuchtorangenen Trikots, damit ihr Eure Mitspieler besser erkennt. Und besinnt euch auf euer Können, ihr könnt das besser und jede Mannschaft kann ein Spiel jederzeit komplett drehen! Den nächsten Dreier einfach in Leverkusen abgeben und stattdessen die Fürther studieren! Und so fallen lernen, dass selbst schlechte Schiris auch mal dem Gegner Rot zeigen müssen.

KLASSENBUCH

NOTENDURCHSCHNITT: 5 Versetzung gefährdet

BESONDERHEITEN: Sonderlob für Maroh: sitzt seit Monaten auf der Bank und spielt jetzt ohne Jammern wie ein Verrückter... und das meist gut. Didavi: lieferte tolle Bälle, meistens leider für Hoppenhausen. Plattenhard: trotz Schnitzer noch einer der aktiveren, lief sich oft frei und winkte meistens meilenweit frei links vergeblich. Schäfer: hält momentan leider nicht mehr, was er verspricht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Strahlt leider die Gewinnermentalität einer zeternden Marktfrau aus. Bunjaku: kleines Strohfeuer am Schluss, löblich. Pekhard: magels verwertbarer Zuspiele eine arme Sau, sollte sich vielleicht auch mal als Arschloch wie Ibisevic benehmen. Hegeler: nur 4 statt 5 - die ersten 20 Minuten gerechnet. Merkwürdig: früher stand Hecking nicht so teilnahmslos am Spielfeldrand, sondern verteilte Zettel und schrie Taktikbefehle.

EF

STIMMEN ZUM SPIEL

TIMOTHY CHANDLER: "Gegen Leverkusen und Fürth müssen wir dann noch einmal alles geben."

RAPHAEL SCHÄFER: "Und so ist es auch gekommen. Wir haben das Spiel heute 0:2 verloren, dieser Fakt steht."

MANNI BREUCKMANN (MODERATOR): "Eine erschreckende Leistung und nicht Bundesligareif"

FANBERICHT SUPPORTERS CLUB-N (leere Internetseite): "Keine Leistung - Kein Bericht!"
 

SHULTZIE:
"ich gestehe, ich habe das spiel samstag nicht live gesehen. aber ich habs mir dann doppelt hart gegeben und mir - obwohl ich die zusammenfassung bereits gesehen hatte - das spiel nochmals in voller länge angesehen! und ganz ehrlich? natürlich war das ein foul vor dem 1:0, natürlich war die rote karte gegen chandler viel zu hart. aber auch ohne diese beiden szenen hätten wir das nie und nimmer gewonnen!
 
was für ein pomadiger auftritt! im gegensatz zum hsv-spiel waren nichtmal didavi und esswein noch brauchbar, einzig maroh grätschte was der rasen hergab und pekhart, nunja, der kann einem echt leid tun! der rackert, rennt und läuft, und das mittelfeld rückt niemals entsprechend nach und er steht allein auf weiter flur... da muss sich schleunigst was tun! und damit meine ich nicht die trainerbank, sondern vielmehr in sachen kader. mindestens noch ein stürmer, umstellung auf ein spielsystem mit 2 stürmern und leute wie hegeler einfach zur 2. mannschaft schicken! und ganz ehrlich? in der presse wird jetzt wieder auf dem plattenhardt rumgehackt, weil er 2x nicht den ibisevic am schuss gehindert hat. aber wieso bitteschön haben chandler beim ersten und hegeler beim zweiten tor den überhaupt flanken lassen, wo war die innenverteidigung? und ich will nicht noch mehr baustellen aufmachen, aber an guten tagen hat auch der schäfer mal sowas gehalten..."


04.12.2011, HSV - FCN: 2:0, MUTTER THERESA DER LIGA

Och wie drollig, kaum hat der Glubb mal einen dreckigen Arbeitssieg gegen Lautern daheim geschafft, werden die  Ellbogen wieder eingefahren. Und das in einem nicht ganz unwichtigen Auswärtsspiel gegen einen wirklich nicht überlegenen "Weltklasseclub" aus Hamburg. Schade.

Nach zehn Spielminuten dachte ich mir, toll, die spielen ja wirklich überlegen, wahrscheinlich kriegen sie beim ersten wirklich gefährlichen Konter der biederen Hanseaten ein Ei, dann knicken sie wieder ein, und verlieren dann zu Null. Wieder einmal sollte mich die Realität einholen. Kein Aufbäumen nach dem Tor, kein Kratzen, kein Beißen. Die übliche Schicksalergebenheit, weil wir sind ja der Glub und haben ja nicht schon die halbe Saison hinter uns. Und den Klassenerhalt erledigen wir halt dann in den letzten beiden Spielen. Am besten gegen Vizekusen. Kein Spieler reißt die anderen mit, dafür versucht man vornehmlich durch Einzelaktionen, ein Tor zu erzielen und patroulliert ansonsten gerne bei Kontern den Gegner im respektablen Sicherheitsabstand.

Mein Mitleid für Pekhard, der zweimal Aluminium traf und auch für Hecking, der sich am Spielfeldrand den Auftritt seiner Kunstfussballer ansehen mußte, um danach wieder schönen Fußball leider ohne Ergebnis kommentieren mußte. Mitleid auch für den einen oder anderen unermüdlichen Spieler, vor allem den tapferen Maroh, vielleicht auch bisweilen Ackerer wie Esswein oder Chandler, dessen Freundin vor dem Spiel bei ihm einen Wunsch wie letzten am Spieltag wohl vergessen hatte. Und nicht zuletzt Mitleid für die vielen mitgereisten Glubbfans, die sich hernach Hohn und Spott anhören mussten. Wie ich selber auch. Ein guter Bekannter aus Hamburg schickte mir zwei Stunden vor Anpfiff schon das Ergebnis per Mail (Name geändert), kein Witz:

Betreff:     Mein Tipp
  Datum:     Sun, 04 Dec 2011 13:00:13 +0100
     Von:    "xxx Müller"
      An:    redaktion@rcnmagazn.de, xxxxx.Hxxxxxxx@uxxxxxx.com

Sehr geehrte Herren,

an dieser Stelle möchte ich Ihnen vorab das Ergbnis des heutigen Spiels Ihres Clubs mitteilen:

2:0

Mit freundlichen Grüßen, Dr. Schwxxxx


Vielleicht hat er auch nur einfach die Zeit auf seinem PC zurück gestellt, egal... Ich hatte wie immer einen Hals nach dem Spiel und der Sonntag war versaut.

Haaaaallo! Gibt es noch irgend einen Patienten in der Liga? Kommt zum Glubb, wir bauen euch wieder auf, unser Punktepolster reicht ja endlos und füllt sich scheinbar immer wieder von selber auf! Ihr braucht ganz einfach nur schnell ein Tor gegen uns schießen, das holen wir dann nie wieder ein. Pirscht euch einfach von hinten an uns ran, da kann man sich einfach den Ball von unseren aufmerksamen Spielern klauen oder man geht zu dritt auf Hegeler los, der schenkt euch den Ball dann nach kurzen Kabinettstückchen für die Galerie freiwillig. Stellt euch einfach hinten rein, unsere Stürmer verlieren die Lust, wenn ihnen ein paar mal nichts gelungen ist. Man kann das ja dem Schiri in die Schuhe schieben, oder Fortuna, oder ...ääh, hatten wir schon mal schwierige Platzverhältnisse? Oder weil die eigenen Fans nicht laut genug angefeuert haben? Die Anreise nach Hamburg war auch sicher anstrengend. Ich weiß ja nicht wie es Euch Lesern geht, aber in meinem Job fragt niemand, ob mir gerade das Symnoseband zwickt.

Mein Fazit? Ich kann diesen Hegeler nicht mehr sehen. Auch wenn er sich bemüht, wir brauchen keinen Zirkusartisten sondern einen Strategen im Mittelfeld. Da können die Statistiken noch so toll sein, laßt den armen Filou doch einfach mal auf der Bank urlauben und stellt den Cohen rein und schaut was passiert. Mag sein dass Schäfer die Mannschaft hinten ordnet, aber die zwei Eier hat er früher mal gehalten. Und wenn ich mir Augsburg anschaue, die hören auch nicht nach dem 1:0 das Spielen auf und haben sogar noch viel weniger Punkte als wir...

Shultzie übernimmt diesmal den Spielbericht, hier seine Hommage an das Hamburg-Spiel...

Habe fertig.

Ewald Funk

 

04.12.2011, HSV - FCN: 2:0

Das heutige Spiel gegen die Fischköppe war mal wieder sowas von typisch, dass einem nur zu sagen bleibt, dass der Glubb einfach ein Depp ist und bleibt! Nie war es in den vergangenen Jahren einfacher, dem Bundesliga-Dino HSV daheim mal die Grenzen aufzuzeigen. Aber dafür sollte man das kleine Fußball-Einmaleins beherrschen... Was wird da getrickst, wie oft will man den Ball mit Hacke-Spitze zum eigenen Mann spielen, doch leider gewinnt man dadurch keine Spiele! Die Kugel muss einfach mal in die Kiste rein, aber Pekhart mit Latte und Pfosten, Drobny zweimal in letzter Sekunde gegen Didavi, Esswein zweimal knapp neben den Kasten. So trickst man sich schnurstracks in Liga 2.

Aber wie will man da Abhilfe schaffen? Es ist kein Marek Mintal mehr da, der wieder einmal in einer schwierigen Lage eine Serie mit Torerfolgen startet, kein Julian Schieber, der den Ball einmal aus dem Nichts über die Linie bugsiert. Vielleicht fehlen einem Tomas Pekhart oder einem Alex Esswein einfach mal ein Erfolgserlebnis, aber es sind ja auch noch andere Spieler auf dem Feld! Und auch da ist keinerlei Torgefahr zu erahnen, so wie bei Eiglers Schuss, Entschuldigung, Schüsschen, kurz nach Beginn der Partie. Ein Robert Mak, auf dem rechten Flügel für Eigler gekommen, hatte der eigentlich mehr als zwei Ballkontakte? Ich habe nicht einmal einen bestrittenen Zweikampf gesehen! So bleibt nur die Hoffnung, dass vielleicht Albert Bum-Bunjaku wieder fit wird und zur Form der vorletzten Saison zurück findet. Oder vielleicht doch ein Transfer in der Winterpause?

Ich gebe zu, ich bin auch kein Freund von solchen Transfers, aber wir brauchen einfach mal einen Stürmer, der auch mal aus einer halben Chance ein Tor macht! Und mir fiele da spontan Patrick Helmes ein, von Magath aussortiert, weil er nur ein Abschlussstürmer sei, der nicht nach hinten arbeitet. Das wäre doch genau das, was der Ruhmreiche bräuchte! Dafür Cohen statt Hegeler wieder auf die zweite 6er-Position, dann haben wir einen Spieler, der Helmes den Rücken freihält und nach einem verloren Zweikampf - im Gegensatz zu Schönspieler Hegeler - auch mal nachsetzt! Und dann solche Aussetzer im Defensivverhalten, einfach haarsträubend! Da wird in den Interviews das Spiel wieder schön geredet und die Schuld dem Schiedsrichter in die Schuhe geschoben, der vor dem 0:1 von Guerrero nicht auf Stürmerfoul entschieden hat. Aber mal ganz ehrlich, zum einen habe nicht mal ich als parteiischer Zuschauer ein Foul gesehen, zum anderen darf einem Routinier wie Timmy Simons sowas auch nicht passieren... Dementsprechend wurde er für mich auch folgerichtig - übrigens zum ersten Male seit dem 1.7.2010 in einem Pflichtspiel - ausgewechselt.

Anstatt also in das kommende Heimspiel gegen Stanis Hoppenheim mit 18 Punkten von Platz 11 aus hineinzugehen nun also doch wieder mit 15 Punkten von Platz 15. Und dann wieder so ein richtungsweisendes Spiel, das unbedingt gewonnen werden muss... Mein armes Herz...

Shultzie

 

STIMMEN ZUM SPIEL:

Haben wir uns gespart.

DIE UNZENSIERTEN KOMMENTARE AUF FCN-FACEBOOK (Zitate)

Thema 1: "Am Mittwoch grillen die Club-Profis wieder ab 18 Uhr auf dem Christkindlesmarkt für einen guten Zweck. (link)"

-Amen !
-Trainiert mal lieber!
-Tore schießen, statt Würstel verkaufen! Eine ganze Region fiebert mit dem Club und die verkaufen für einen guten Zweck Würstel.....der Erhalt der Bundesliga wäre für den Club-Fan sicher auch ein "guter" Zweck!
-bin ja gespannt ob die jungs wenigstens die reinmachen! wenn schon keine tore dann wenigstens würstchen in die semmel!
-So lange es keine höness wörscht sind
-Die sollten lieber das KÄMPFEN üben!!!! Abstiegskampf ist kein Grillabend unter Freunden!!!
-.. es ist doch unglaublich, was hier sog. "FANS" alles so ablassen! Man ist offenbar geistig nicht fähig, Dinge zu trennen... ja ja, in deren Augen sind das alles nur "Fussballmaschinen", ..... das sind MENSCHEN!!... vielleicht mal darüber nachdenken...falls man dazu überhaupt in der Lage ist.... Mund halten ist oftmals besser!
-statt drei im Weggla, döffens a gern mal drei Punkte sein!!
-Vielleicht können sie wenigstens das, wenns schon zum Fußballspielen nicht reicht
-Profis??? Check i niad stoplerer oder Unfähigkeit trifft eher zu naja vll Treffens ja a grillbude wenn's scho as Tor nicht treffen
-spielerisch war das in hamburg doch gar nicht schlecht es muss halt mal eingenetzt werden
-hört halt mit dem gemaule auf. die aktion ist super!!! und rund um die uhr trainieren wie das manche von euch wollen is ja wohl absolut kontraproduktiv. dann geht nämlich gar nix mehr.
-leute das spiel in hamburg war nicht so schlecht von uns.. wir haben einsatz gezeigt nur die tore nicht gemacht, das kann doch gegen hoffe schon anders ausschaun, wenns da ned klappt, dann wirds sehr eng werden für den club und auch für hecking. denn am letzten vorrundenspieltag gehts nach leverkusen..
-ich schimpgt hier alle über den Club und wenn unser Verein dann Absteigt steht ihr alle da und heult euch die Augen aus dem Kopf, als es am Anfang der Saison gut gelaufen ist da waren alle Glubberer und jetzt auf einmal wird wieder voll auf die Spieler eingehackt und ich muss dem chaster da recht geben das die spieler das für einen guten zweck machen und man sollte das auch mal honorieren glaube die wenigsten hier würden sich auf den Christkindlesmarkt stellen und grillen also denkt mal drüber nach bevor ihr euch euere mäuler drüber zerreist

Thema 2: "Heimspielzeit = CLUBmagazin-Zeit! Stellt wieder einem unserer Profis eure Facebook-Fragen, die schönsten stellen wir diesmal Daniel Didavi und drucken sie im CM 08 gegen 1899 Hoffenheim ab. Legt los!"

-Daniel, was sind deine Ziele diese Saison noch mit dem Club?
-dida zurück ins ländle oder direkt nach madrid ?
-Wann haust du mal deine Bude rein.? (;
-Spielt lieber mal gscheid und GEWINNT !!!!
-"profis"??? naja... was die jetzt alle zusammen leisten ist zweite liega reif.... kaum hat club paar gute spieler, werden die wieder verkauft! WOFÜR???? TOLL der club hat dann geld und spielt dafür einfach nur scheisse! => weniger besucher bei heimspielen =>> weniger einnahmen.... WO IST DA DER SINN??????
-..wann schiesst ihr endlich mal tore ;-)
-Was macht ihr in der ersten Liga?
-Warum sind wir zu doof so ein Spiel zu verlieren wie das gegen den HSV?....
-Ob er weis wo das Tor steht!!!
-wenn wir gegen HsV nich gewinnen gegen wen dann ?
P.S. Trainiert mal lieber das wir mal gewinnen :D


Für die anderen Fussballsachverständigen in der Republik, die vom Glubbspiel gegen Lautern wenig mitbekommen haben, liest sich ein 1:0 nach einem knappen Ergebnis zweier Kellermannschaften. Nun, der Glubb war entgegen dem Tiefpunkt gegen Schalke wie ausgewechselt, dominierte die Partie und profitierte von einer schwachen und fahrigen Mannschaft aus roten Teufelchen in Weiß. Chandler nahm sich endlich ein Herz und zog mit links einen echten Hitzlsberger mit 105 km/h ins Tor. Seine Freundin hatte ihn gebeten, ein Tor zu schießen. Sie kann gerne öfter kommen und vor allem derartige Wünsche vor den Spielen äußern. Hecking wird sicher nicht eifersüchtig sein... aus dem Stadion diesmal ein Bericht von Roland Hornauer:
Ein Törchen zum 1. Advent: Chandler

Nun, der Glubb war entgegen dem Tiefpunkt gegen Schalke wie ausgewechselt und dominierte die Partie und profitierte von einer schwachen und fahrigen Mannschaft aus roten Teufelchen. Chandler nahm sich endlich ein Herz und zog mit links einen echten Hitzlsberger mit 105 km/h ins Tor. Seine Freundin hatte ihn gebeten, ein Tor zu schießen. Sie kann gerne öfter kommen und vor allem derartige Wünsche vor den Spielen äußern. Hecking wird sicher nicht eifersüchtig sein... aus dem Stadion heute ein Bericht von Roland Hornauer:

1. FC Nürnberg : FC Kaiserslautern 1: 0 (1 : 0) 26.11.2011

Acht sieglose Spiele in Folge und dann kommt Kaiserlautern in das heimische Geläuf. Kann doch eigentlich gar nichts anderes wie einen Dreier geben. Nur ganz genauso waren die Überlegungen vor fast genau einen Jahr. Am 20.11.2010 kreuzte der damalige Aufsteiger Kaiserslautern auf und die gesamte Nordkurve diskutierte nur noch über die Höhe des Sieges. Unterstützt wurde sie dabei von der genialen Aufstellung unseres Trainers Hecking. Die gelernte Offensivkraft  Dario Vidosic, unser australischer Wunderstürmer bekam bunte Fußballschuhe verpasst und wurde als rechter Verteidiger aufgeboten. Nach Heckings Plan sollten die Pfälzer damit so verwirrt werden, dass ein Clubsieg locker eingefahren werden kann. Alle mit Langzeitgedächtnis werden sich erinnern, der Plan ging völlig in die Hose und nach drei Angriffen lag Lautern 3 : 0 in Front und gewann das Spiel 3 : 1.


Ach ja, damals gab der völlig unbekannte Philipp Wollscheid mit der Nummer 38 sein Debüt als Einwechselspieler und seit dieser Zeit, d.h. nach einen Jahr ist er Stammspieler in unserer Innenverteidigung. Ein Jahr Clubbinnenverteidigung ist den Pillenclub bei Köln 7 Millionen Euros wert und unser Philipp wechselt bekanntlich zum Saisonende nach Leverkusen. Mit dem Geld können wir ja den Andi Wolf zurückholen und wir bekommen dann wieder eine erfrischend fehlerhafte Innenverteidigung. Genug Vergangenheit, auf dem Weg zum Stadion, wechselte das Fanbefinden zwischen blanker Angst - "wenn mer des heute vergeign, stehn wir bis Schluss unten drin" - und Zuversicht - "heut pack mers endlich". Na ja, die Heimbilanz mit 11 Siegen, 9 Niederlagen und 7 Unentschieden sah ja nicht so berauschend aus. Im Stadion bei der Präsentation der Aufstellung gab es fetten Sonderapplaus für den erstmals in der Startelf stehenden Innenverteidiger Dominic Maroh und gellende Pfiffe für seinen Partner Wollscheid.


Zum Spiel: Nach den letzten Auftritten waren unsere Helden ungewohnt konzentriert, aufmerksam, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und versuchten schnell und direkt zu spielen. Ab der ersten bis zur letzten Minute war der Clubb dominant. Eigler und Esswein arbeiteten sehr gut nach Hinten mit und so hatten die Pfälzer währende des ganzen Spiels keine Chance. Plattenhardt ersetzte Pino vollkommen und behauptete sich gegen Lauterns Spielmacher Tiffert. Maroh war in der Abwehr überragend und so konnte sich Wollscheid den einen oder anderen Patzer leisten. Nach 13 Minuten war es so weit, Timothy Chandler fing einen Pass ab, hob den Kopf, schoss aus 16 Metern platziert zum 1 : 0 ein. Das war es eigentlich, denn die Betzebuben beschäftigten Schäfer nur mit harmlosen Standards. Simons und Hegeler als Doppelsechs machten das Mittelfeld dicht. Unser Mittelstürmer Pekhart erinnerte erstmals mit seiner Spielweise an Markus Schroth in seinen Glanzzeiten als Clubberer. Daniel Didavi spielte unglücklich als 2. Spitze und hätte eigentlich mindestens ein Tor schießen müssen. Esswein dagegen, hätte er rechtzeitig abgegeben, hätte mehr als 2 Tore vorbereitet. Damit ist eigentlich schon die 2. Halbzeit erzählt. Chancen über Chancen für den Clubb. Fast alle unkonzentriert, leichtfertig oder mit einer Prise Pech (Eigler Volley aus 9 Metern) vergeben. So souverän wie unsere Helden agierten, so zittrig wurden die Fans. Klar wer seine Chancen so leichtfertig vergibt, der kriegt noch den unverdienten Ausgleich. Nicht so dieses Mal, inklusive Nachspielzeit blieb der Club aufmerksam und ließ keine Chancen der Pfälzer zu. Nachdem unser Gattuso Cohen eingewechselt wurde, war dies eigentlich eh klar. Nach diesen überzeugenden Sieg haben wir hoffentlich für alle Zeiten Platz 16 oder schlechter verlassen und sind jetzt, vor der sonntäglichen Bauernpleite gegen den Karnevalsverein bei Frankfurt, 13.. Ärgerlich war Schiedsrichter Welz bei seinen Kartenvergaben, vier gelbe Karten für uns, bei gleicher Regelauslegung hätte Lautern drei Mal Gelb-Rot sehen müssen. Stattdessen bekam Kouermaha nur einmal und viel zu spät Gelb. Eigentlich wurscht, wenn so ein wichtiges Spiel so überzeugend gewonnen wurde. Am Rande, für das kommende Pokalderby wurden diverse Sprechchöre wie "Tod und Hass dem Kleeblatt Fürth" in der Kurve eingeübt und die Ultras haben ihre "Anti-FÜ"-Kollektion erneut aufgelegt. Hoffentlich gibt es bis dahin noch ein paar Punkte in der Bundesliga.

Roland Hornauer


STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Man hat ihr den unbedingten Willen angemerkt, die Negativ-Serie zu beenden. Dass wir das ein oder andere Tor mehr hätten machen können, steht außer Frage."


Marco Kurz (Trainer Lautern): "Ich will allerdings nicht vergessen, dass Nürnberg uns in allen Belangen überlegen war und deshalb verdient gewonnen hat."

Timothy Chandler: "Es war wichtig, dass wir das Tor früh gemacht haben. Unser einziger Fehler war, dass wir nicht ein zweites Tor nachgelegt haben."

Dominic Maroh: "Das Gefühl heute war überwältigend, nach so langer Zeit mal wieder gebraucht zu werden."


19.11.2011 SCHALKE - FCN: 4:0 BLAMORÖS!

Was für ein grausames Spiel! 13 Minuten hat der Glubb im Rahmen seiner Möglichkeiten forsch mitgespielt, dann reicht ein Huntelaar mit seinem Treffer nach Patzer der Hintermannschaft aus und das Selbstvertrauen der Glubbspieler klappt zusammen wie ein Kompaktregenschirm, den man auf Minigröße zusammenschieben kann. Nach dem Spiel war ich erstmal ein Woche bedient, denn das Spiel hat mich fatal an die letzte Partie unter Oenning in Köln erinnert, wo am Ende der Hinrunde die Mannschaft überdeutlich und sehr sehr unprofesionell gezeigt hat, was sie von ihrem Fußballlehrer hält. Gar nichts mehr.

Also Freunde jetzt ist Schluß mit lustig und beim nächsten Spiel wird alles besser, zieht jetzt nicht mehr. Die Signale waren deutlch.

Mal sehen, wie die nächste furchterregende große Stadt in Nürnberg zu Gast ausschaut...


Man braucht nur eins und eins zusammen zählen und das Statement von Hecking nach dem Spiel sich auf der Zunge zergehen lassen, denn er sprach der Mannschaft bisweilen Bundesligareife ab. Ich würde das schon fast Arbeitsverweigerung nennen, was auf dem Platz geschah, denn sie spielten nicht mehr zusammen, unsere Jungs. Bei den meisten fehlte Leidenschaft und es gab Frustfouls statt Einsatzbereitschaft. Gut dass der Schalker Trainer Stevens so nett war, und den Finger in die Wunde legte, und nur das eigene Spiel als "nicht gut" bezeichnete. Das hat gesessen. Die üblichen Sprüche der Spieler liegen mir immer noch schal im Magen. Ich kann diese Spieleranalysephrasen von dem Zusammenhalt in der Mannschaft nicht mehr hören, wenn es optisch keine Mannschaft mehr ist. Das sind klare Zeichen und wenn dann der Trainer auch stinkesauer ist, stimmt etwas nicht mehr. Schon bei der Rückpassorgie, pardon, beim Testspiel gegen Ingolstadt bemerkte man, welche wichtige Rolle alte Hasen wie Eigler und Schäfer spielen, und wie wenig ihnen von der jungen Legion zugehört wird.

Was dem Glubb hilft ist Lust am Fussball. Wenn man aber nach dem ersten Gegentor gleich aufgibt, löst man das eigene Schicksal von dem des Vereins. es passiert einem ja nichts, der Spielerberater wird das schon mit dem nächsten Verein auskarteln und unter den Teppich kehren. Und das geht auf die Nerven genauso wie schlechte Schiedsrichter oder Adduktorenzerrungen oder das Symnoseband.

Spiel für Spiel, Niederlage für Niederlage wurde einem erklärt und beteuert, das es beim nächsten Mal besser wird. Nein, nicht das nächste Spiel ist entscheident, sondern die Aussage, dass man ja noch einige Spiele bis zum Saisonende habe und somit wird der Klassenerhalt als feste Größe am Horizont aufgezeigt. Nur Schade, dass man zuviel Zeit verschendet hat, und der Tank bereits sehr leer ist. Wahrscheinlich reicht es gar nicht mehr bis zum Ziel.

Das Schalke Spiel war kein Endspiel, es war schon eins danach... um die goldene Anananas. Es liegt nun an Mannschaft und Trainer, sich mit den Fans wieder auszusöhnen. Den diesmal gab es einen wirklichen Bruch.  EF


Einer der beliebtesten Spieler war wohl bisher  Wolle Wollscheid, als der am 21.11. zum Chat bereit stand, wurden trotz Aufforderung im Vorfeld auf FCN-Facebook kaum Fragen gestellt, sondern eher Feststellungen eingetragen. Auszug gefällig?

"Geht nur noch ums Geld und das auch schon bei den jungen Spielern..."

"Die soll'n lieber Trainieren als am pc zu hocken!"

"kämpft endlich mal sonst habt ihr bald keine zuschauer mehr reißt euch endlich den arsch auf gegen lautern"

"Ist euch das eigentlich egal, dass die Fans in der Kurve stehen und völlig fertig sind mit den Nerven oder auf Schalke Rotz und Wasser heulen? Ihr wirkt, als gehe euch das alles nix an."

"Fühlt man sich gut ohne Lust auf den Platz zu gehen und entsprechend zu verlieren?"

"wann begreift ihr was ihr uns an tut? Wir stecken jeden hart verdienten Euro in euch rein um euch verlieren zu sehen"

"Wenn ein normaler Mensch 7 wochen so eine Leistung in der Arbeit abliefert wie ihr zur Zeit auf dem Fußballplatz, wäre er vermutlich schon längst am Arbeitsamt!"

".. die zeit für fragen ist vorbei - wir wollen einfach nur punkte sehen !"

"Ihr könnt alle Fußballspielen warum macht ihr das nicht , spielt ihr gegen eueren Trainer."

"80 min. Arbeitsverweigerung war das am sa."


Am 22. November dann platzte dieBombe und die Kommentare wurden noch schärfer...

Wollscheid geht im Sommer nach Leverkusen.


GLUBB: TEST GEGEN INGOLSTADT

11.11.11: TESTSPIEL FCN VS. FC INGOLSTADT: 3:0
Der Rohbau Mitte November.

Gleich nach Anpfiff eine achtzigprotzentige Chance der Audistädter, geht knapp am Tor vorbei.

Riesengebrülle am Platz, das sind aber nicht die Fans sonder Schäfer, der alle wach schreit, dazwischen fangen andere Spieler auch damit an. Die Niederbayern schreien ebenso wie die Verrückten... Ist heute wie am Fischmarkt, nur aggressiver. :-)

Distanzschuss von Eigler, Kirschstein klärt knapp. Langsam wacht der Glubb auf. Ring Ring!

7. Minute: Tekerci aus der A-Jugend (!) zum 1:0 für den Glubb durch Flanke, die sich ins Tor senkte. Der wendige Technikspezialist kann auch schießen. Erinnert etwas an Ivan Saenko, ist aber schneller im Anzug und rennt wie ein Wiesel. Und ist hochmotiviert. Der Ex-Fürther im Tor der Ingolstädter sah hier bei dem Bananenheberflankenball ziemlich alt aus.

Die Schanzer spielen jetzt auch gut mit und profitieren von den üblichen Fehlpässen der Glubberer, 2-3 gute Konterchancen waren aber dabei. Beim Glubb: Wie immer langweiliges Hin- und Hergeschiebe statt Spieleröffnung, viele Rückpässe, niemand nimmt sich ein Herz. Lediglich Frantz schmeißt manchmal alle nach vorne oder hilft hinten aus. Didavi ist ganz klar auch Aktivposten. Hegeler mitunter auch, leider spielt er in der Liga vergleichsweise bescheiden.

Juri heute links als Verteidiger und unterirdisch. Verliert Bälle oder traut sich keine Tricks, trägt keinen Ball mal Richtung 16er. Verteidigt solide, rettet immerhin einmal auf der Linie, aber das war es dann auch. Wehe es sagt noch jemand etwas über Pino! Das hier ist noch schlechter. Drüben ersetzt Kamavuaka Chandler, das liegt ihm nicht besonders, er macht aber einen guten Job, nur halt nicht mehr. Maroh solide, Wollscheidt eine Klasse besser als die anderen. Selbstsicher und agil. Traditionell das Gegenteil: Seine Spieleröffnung.

10. Minute etwa. Daß ein Gnom wie Almog Cohen locker einköpfen kann spricht nicht für die Ingolstädter Hintermannschaft. Die Flanke kam von - wem wundert es - Frantz.

Standarts sind heute fast alle gefährlicher. Feulner ist ja krank. Zur Halbzeit steht es 2:0, Hecking brieft die Mannschaft, alle hören geduldig zu.
 

Weiter geht es, Hegeler und Didavi verlieren viel Zeit in Zweikämpfen. Ab und zu aber Offensivdrang, Didavi ist hierbei weniger selbstverliebt und dafür kreativer und vor allem durchdacht. Hegeler wiederum holt mehr hohe Bälle vor der Abwehr bereits herunter. Didavi denkt aber immer einen Spielzug weiter, was man von Hegeler weniger beobachten kann.

Und wieder Frantz, er prüft diesmal den eingewechselten Keeper Özcan. Tekerci spielt ebenso drei Schanzer schwindlig und der platzierte Schuß ins lange Eck ist dann aber zu zaghaft oder nicht gut genug getroffen. Wäre ein tolles Solotor gewesen.

Klement kommt für Didavi und reiht sich zentral vor der Innenverteidigung ein. Die Schanzer lassen jetzt nach. Manuel Zeitz kommt für Cohen, der sogar Applaus bekommt. Für sein Pensum berechtigt! Lief wohl dreimal soviel wie Eigler, aber nur für Schandmäuler. Eigler bewegte sich einfach, ähem, gezielter... :-)

Schon wieder tanzt Tekerci wie ein Blitz an den Audis vorbei und legt punktiert auf Frantz' Kopf, der sicher einnickt. 3:0. Frantz wird fünf Minuten vor Ende ausgewechselt und darf erst nach weiteren fünf zum Duschen, weil er sofort von sehr jungen Autogrammjägern umringt wird. Für ihn kommt George, zu spät um beurteilt zu werden.

Trotz der frühen Tore wirkte der Glubb anfänglich ziemlich unsicher und seltsam rückwärtsorietiert. Flottere Gegner hätte sicher öfter Tore aus einfachem Pressing erzielen können. Wollscheid defensiv eine Klasse für sich. Hegeler glücklicher als in der Bundesliga. Fouls machte eigentlich nur der FCI. Als vier Jungspunde am Platz standen, ging nach vorne die Post ab. Matchwinner war wohl der vor Spielfreude sprühende Tekerci, Komplettausfälle gab es keine, eher die Taktik war ein Ausfall. Zumindest was die Mannschaft daraus machte. Fazit: Viel zu statisches Geschiebe hinten und im Mittelfeld, gegen Schalke wäre das Selbsmord. Offensiv aber untadelig, die Defensive meist auch, Mittelfeld eher nicht vorhanden.

EF


NACHTRAG VON SHULTZIE ZU FREIBURCH:

Auch im Steigerwald kocht es bei einem Glubbfan noch ziemlich... auch fünf Tage nach dem Spiel.

Zuerst zum Tthema Schiri: Pino foult einen Freiburger an der Eckfahne, ein Foul wie es 'zig hundert andere in jedem Spiel gibt, aber er kriegt Gelb. Dagegen darf der Barth mit unfairen Mitteln abräumen, was er nur vor die Beine kriegt. Das eigentlich reguläre Tor von Esswein abzuerkennen grenzt in meinen Augen an Realitätsverzerrung, schlimm ist nur, dass sich ein sogenanntes Fachblatt wie der kicker auch noch auf die Seite der (angeblich) Unparteiischen schlägt und schreibt, das Tor sei regelkonform aberkannt worden. Aber durch das Abfälschen ist weder eine neue Spielsituation entstanden, noch haben die Clubstürmer den Keeper irritiert!
 
Aber es wäre wirklich zu einfach, die Niederlage auf den Schiri abzuwälzen! Was da am Platz herumlief war wirklich unterirdisch! Feulners Standards waren auf Diekmeier-Flanken-Niveau, da hätte ich mir Ecken und Freistöße von Platte wieder hergewünscht, der ist da um Klassen besser! Fehlpassquote, dass es einem die Schamesröte ins Gesicht treibt, wollten Klose und Simons da einen Andy-Wolf-Gedächtnis-Spielaufbau zelebrieren?  


Zum Glück gab es Lichtblicke, allen voran Mike Frantz, von seiner Sorte bräuchten wir noch ein paar! Und entgegen der früheren Jahre hat er sogar mal 75 Minuten durchgehalten, bevor er unters Sauerstoffzelt musste! Dann noch Esswein, der wenigstens mal was probiert, auch wenn ihm nicht alles gelingt, aber immer noch besser als vom Anstoßkreis zurück zum Keeper zu passen...
 
Im Augenblick bin ich einfach ratlos, was soll bis in 14 Tagen auf Schalke denn besser werden? Meine Hoffnungen ruhen auf Maroh und Wießmeier, und darauf, dass sich einige bei ihren Nationalteams mal etwas Selbstvertrauen holen. Und natürlich darauf, dass der Hecking mal anständig dazwischen haut, denn so geht's übers Pokalaus im Derby schnurstracks in die zweite Liga...


Schultzie


05.11.2011 FCN - FREIBURG: 1:2. SPIEL UND SPASS IM FRANKENSTADION

Der Nachmittag hätte so schön werden können. Fleissig gewesen am Vormittag, früh aufgestanden, alles erledigt und dann ab ins Stadion, denn heute muß ein Dreier her! Schließlich stand am Samstag statt Jugendwahn die geballte Erfahrung auf dem Platz, nachdem einige verletzte "Mannschaftssenioren" wieder im Kader standen. Der Schluß in der Nachspielzeit mit dem Elfer unter Mithilfe von Klose und Stephan war dann die krönende Kacke auf dem stinkenden Misthaufen.
Die Choreo diesmal sehr bunt in der Abendsonne...

Die Meinungen über das Spiel teilen wir heute mal auf fünf verschiedene, teils fiktive Zuschauer-Charaktere auf. Wie würden die urteilen? Hier geht es los mit dem

NEU-DAUERKARTENBESITZER

"Jetzt habe ich mir nach der tollen Saison im letzten Jahr endlich mal eine Dauerkarte gekauft, nachdem sich der Glubb wohl dauerhaft in der ersten etablieren kann. Pfeiferdeckel! Ich habe dieses Jahr noch kein gutes Spiel gesehen und das nächste Mal bleibe ich zuhause und verleihe meine Karte an meinen Nachbarn, dann war der auch mal bei einem Fussispiel. Heute war eine Frechheit! Von der tollen Abwehr keine Spur, das sind doch alle verwöhnte Jungspunde, und der Pino hatte auch nach zehn Minuten wieder seine erste Gelbe. Und die etablierten waren auch nicht besser, das Gegentor geht voll auf die Kappe vom Schäfer. Und der Schiri war bestimmt geschmiert, so wie der gepfiffen hat!"
 

Auch von hier ein Gruß ans Ehrenamt!

 

DER FUSSBALLSACHVERSTÄNDIGE

"Das Mehr an erfahrenen und wieder genesenen Spielern konnte heute nicht die erhoffte Dominanz erbringen. Wieder einmal baute der Club den Gegner unnötig auf und kassierte auch noch kurz nach der Führung den Gegentreffer durch einen katastrophalen Fehler von Raphael Schäfer, der auch schon vor der Verletzung oft unter seinem früheren Niveau agierte. Zu viele individuelle Fehler im Zuspiel auf dem Platz brachten die eher farblosen Freiburger ins Spiel und hielten die Partie in der Balance, statt dass ein Heimvorteil zu erkennen war. Aktivposten beim FCN waren zum einen Esswein, der sich oft die Bälle auch noch selber erkämpfen mußte und zum anderen Frantz, der das Karma vom Elferverursacher aus der vorvorherigen Partie völlig abgelegt hatte und ständig für Unruhe im gegnerischen Starfraum sorgte. Außerdem lenkte er den strammen Schuß von Pekhard noch ins Tor und verdiente sich den Schützentitel. Feulner im Mittelfeld wirkte farblos und ohne Impulse. Während der Sturm heute relativ gut agierte, passierte hinten und im Mittelfeld fast gar nichts. Es fehlt nach wie vor eine eingespielte Grundmannschaft, die man dann durch Einwechslungen dem Spielverlauf anpassen könnte. Den Elfmeter der Freiburger hat man geben können, Essweins Tor aber hätte nach meinem Derfürhalten zählen müssen."

MEIN SOHN (12)

"Jeden Samstag im Stadion die selbe Scheiße mit den sch.... Schiris, ich habe bald keine Lust mehr, das ist doch heute mal wieder ein voller Witz gewesen. Was haben wir bloß verbrochen, dass wir jedesmal nur noch verpfiffen werden."

DER ALTFAN

"Also so etwas hat es früher nicht gegeben. Ich glaube die verdienen alle a bisserl zuviel heutzutage. Unten die Ultras sind so besuffen, die feiern auch wenn der Glubb schlecht spielt und a jeder hat eine Bierflaschen in der Hand vor dem Spiel. Und unsere Herren auf dem Platz können nicht einmal gescheit abspielen, des klappt ja in jeder Altherrenmannschaft besser! Von dem Schäfer hab ich jetzt schon wieder die Schnauze voll, und von den Schiris erst recht. Der Pino hat gleich wieder a Gelbe kassiert, der Gegner kann foulen was er will, die Karten bleibt drin. Und das mit dem nicht gegebenen Tor war ein Witz, ich hab mir des extra danach nochmal hinterher im Fernsehen angeschaut. Eitz frage ich mich, wenn wollen'sen etz eigentlich noch schlagen? Und des Pokalderby wird des Jahr a Blamage, aber wos für ahne!"

ICH SELBER

"Hatten wir eigentlich in der letzten Saison zuviel Dusel, wo wir doch solche Spiele dann immer durch ein Tor kurz vor Schluss gewonnen hatten? Jetzt machen das Tor die anderen Mannschaften und wir stehen seit etlichen Spielen ohne Punkte da. Wenn ich mir Augsburg gegen die Bauern in der Zusammenfassung angeschaut habe, dann haben die Fuggerer gegen den Tabellenersten mehr fürs Spiel getan als der Glubb heute gegen den Letzten. Auch wenn man die Partie zwei Tage sacken läßt, ich habe immer noch einen Hals: Auf den Schäfer mit seiner Slapstickeinlage, auf Klose, unseren König der Spieleröffnung mit seinem dunkelsten Moment der Saison dazu. Auf Feulner, der keinen einzigen vernünftigen Standart gebacken bekommt. Auf Hegeler, von dem außer selbstverliebten Rumgeschwanze nichts, aber auch gar nichts für die Mannschaft kommt. Der Sturm braucht sich heute weniger Vorwürfe machen. Pino machte gleich wieder mehr Alarm als Platte, Esswein wie immer trickreich und mit Zug zu Tor, Frantz ganz der alte brandgefährliche Kämpfer mit Löwenherz und Eigler wie immer sehr unbequem und körperbetont. Immerhin wurde Pekhard mal öfters in Szene gesetzt, der blieb seine Transfersummen-Gegenleistung aber wieder schuldig. Schlimm das Mittelfeld und die Spieleröffnung. Klose hatte glaube ich eine Paßgenauigkeit im einstelligen Prozentbereich und statt Feulner hätte es Cohen sicher auch nicht schlecht gemacht. Aber da hätte man defensiver spielen müssen und es mal mit Konter probieren sollen. Natürlich sieht man das aus der Kurve nicht im Detail, aber von den besseren Plätzen hörte man über den arroganten Schiri nur Pfiffe. Mit dem Spiel ist der Abstiegsrang und der Saisontiefpunkt erreicht und wie schon gehabt labert sich die Mannschaft heraus, beim nächsten Spiel werde das besser. Hecking würde ich außer der Hegeler Einwechslung keinen Vorwurf machen, eher der Mannschaft. Ich las bei Clubfans-United im Blog, ob denn "Schäfer die Aufstellung diktiert" habe? Dem kann ich nur weinend zustimmen. Wann wird eigentlich Rakovsky wieder gesund? Vielleicht übernimmt der mal die Spieleröffnung. Die Fehlpassquote war katastrophal und ein System im Aufbau war nicht zu erkennen. So machen wir uns zur Lachnummer und nächste Woche werde ich immer noch nicht heruntergekühlt sein, meine Herren! Warum müssen wir immer zwei Tore mehr als der Gegner schießen, damit wir mit Ach und Krach ein Unentschieden bekommen?" EF

STIMMEN ZUM SPIEL

Raphael Schäfer offiziell (Bild): "Herzlich willkommen im Abstiegskampf!"

Ex-Fürther und Jetzt-Freiburger Stefan Reisinger: "Danke für die zwei Tore. Wir hätten hier nichts getroffen."

Dieter Hecking über Mike Frantz: "Mike hat Kampf und Leidenschaft gezeigt, die Eigenschaften, die wir unbedingt brauchen. Auch Eigler, Esswein und Pekhart haben gut gekämpft."

Tim Klose: "Ich bin fassungslos. Es tut mir so leid. Ich weiß nicht, wie ich das verkraften soll."

Dieter Hecking zur Schiedsrichter-Leistung: "Es wäre nicht gut, wenn ich jetzt die Wahrheit sagen würde."

Freiburgs Trainer Marcus Sorg: "Ob der Sieg verdient ist oder nicht, sollen andere entscheiden."

ARD Live Ticker: "Esswein nimmt Maß aus 20 Metern, Barth fälscht unhaltbar ab. Das Tor zählt allerdings nicht, weil Schiri Dingert einen Nürnberger im passiven Abseits gesehen haben will. Fehlentscheidung, denn ein Freiburger fälscht den Ball ab, und niemand behindert das Sichtfeld des Torhüters. Das Tor hätte zählen müssen. "


29.10.2011: FCB - FCN 0:4 DERBY IN NORDÖSTERREICH

Nachdem die Bauern dieses Jahr scheinbar auf Jahrzehnte unschlagbar sind, war es natürlich müßig, über etwas anderes als eine hohe Niederlage nachzudenken. Den Samstag kann man eigentlich auch vorher abhaken, eine Folter ist es allemal sich das Spiel in der Stamm-Sportsbar anzuschauen. Gleich drei Hürden sind zu nehmen: Eine handvoll Embryos -einer davon im Bauerntrikot- sitzen mit im Lokal und schreien bei jedem Tor der Münchener so laut, als wäre es der Gewinn des Pokals. Naja, in dem Alter ist man ja auch mit mancherlei Schwärmereien fehlgeleitet und steht z.B. musikalisch auf Justin Bieber oder sowas. Die zweite Folter ist dann das Spiel selber und die Zeit bis zum ersten Tor der Lichtgestalten. War ja diesmal kurz. Und das schlimmste ist wohl Firtz von Thun und Lassnix als Hofberichtkommentator immer noch scheinbar tragbar bei Sky. Seine Verhaspler sind immer toll. Diesmal rutschte ihm statt "dem Bayern-Torwart Manuel Neuer" doch ein herzhaft-neutrales "unser Torwart" heraus und die ganze Kneipe lachte, als er bei der Einwechslung von Julian W. berichtete, der "80-jährige Wießmeier" würde gerade das Feld betreten. Forderung: Alkoholverbot im Stadion nein, in der Sprecherkabine schon! Unser eigener Kommentator kann das auch, Roland war in München, hier sein Bericht.
Der Münchener Hustinettennär Anno 2011.

WUNSCHERGEBNIS ERZIEHLT

An einen schönen Herbsttag fährt Clubbfan natürlich gerne mit dem ICE 527 Wendelstein, dank Nutellagutschein um 10 Euro preisermäßigt, zu den Österreichern, um in der Arroganzarena beim Derby gegen die Bauern mitfiebern zu können. Der Zug war, vermutlich wegen Ferienbeginn, proppenvoll und ab Stinkolstadt, auch Seehofer/Haderthauer-Center genannt, war wegen Nebels keine Sonne mehr zu sehen. Kurz vor München war der Nebel dann plötzlich weg, ein gutes Omen? Egal, es war noch Zeit bis zum Anpfiff und so machte ich mich auf in`s Münchner Gärtla. Schon ein bißchen gewöhnungsbedürftig, das Gärtla weit weg vom Stadion, direkt neben dem Marienplatz zu finden. Heißt auch anders, die Österreicher sagen Viktualienmarkt dazu. Wäre für uns Norisstädter aber auch nicht schlecht, wenn das Gärtla neben dem Hauptmarkt wäre. Mancher Einkaufsbummel ließe sich so bei einer Halben oder Maß gut überstehen. Das kulinarische Angebot im Münchner Gärtla war überraschend gut. Biere vom Münchner Hofbräuhaus, zwar nur drei Sorten (Weizen, Bier, Radler), aber immerhin eine Auswahl. Dazu gibt es sehr viele kulinarische Leckereien an zahlreichen Marktständen. Sehr gewöhnungsbedürftig, durch das Gärtla laufen sehr viele Touristengruppen und zahllose Touris lassen sich mit einer Halben fotografieren. Wenn Clubbfan den Touris folgt, landet er automatisch beim Hofbräuhaus. Eine ätzende Gegend, ein Bauernfanshop verschandelt das historische Ambiente. Direkt gegenüber gibt es ein 60er Fanshop, haben wir gegen die nicht irgendwann mal gespielt und ein Benny Lauth hat gegen uns fast immer getroffen?

Mia sann mia und schiffa do hi, wo mir wolln!

Egal, wir sind ja nicht beim Historikertreffen. In der U-Bahn-Station versucht eine erschreckend deutliche Stimme, die Österreicher sind vermutlich schwer von Begriff, die Fußballfans in die U-Bahn zu lotsen.

Solang no net apfiffa' is, trinka ma no an Prosecco in der Laundsch!

An der Arroganzarena fällt auf, vor dem Stadion gibt es keinen Bierausschank mehr, gut dass vorher das Gärtla besucht wurde. Es wird auch keine Stadionzeitung mehr verkauft. Fans die nicht verlieren können und "Wir san mia" Kappis tragen, sind wohl mit dem Lesen überfordert. Genauso überfordert ist der gemeine Bauernfan mit dem Einführen der Eintrittskarte in das elektronische Kartenlesegerät. In meiner Schlange war ich wohl der Erste, der dies ohne Hilfe geschafft hat. Ähnlich geschickt, sind die Einlasskontrolleure. Trotz einer sehr oberflächlichen Durchsuchung, liegt wohl an meiner seriösen Erscheinung, hat es doch der Nordösterreicher geschafft, sich an meiner Maiplaketten vom DGB blutig zu ritzen. In der Arroganzarena im Clubb-Block ist die Stimmung verhalten optimistisch. "Wenn mehr 3 : 0 verlieren, wäre ich zufrieden", "gegen die ham mir keine Cance", "ich wäre schon mit einen 4 : 0 glücklich". Ähnlich die Wettquoten, 1,15 für einen Bauernsieg, 7,0 für ein Unentschieden und 14,5 wenn unsere Nachwuchself einen Dreier mitnimmt. Die Statistik schaut ähnlich aus, 27 Bundesligaspiele gab es in Nordösterreich, 3 hat der Clubb gewonnen und 20 die Bauern. Auffällig, vor dem Spiel werden die Bauernspieler viel individueller warmgemacht und die Durchsage der Aufstellung wird durch die elektronische Werbebanden begleitet und quasi unterstützt. Kurz vor Spielbeginn wird mittels laut zu hörenden Pulsschlag die Spannung gesteigert, klar wenn die Heimfans das Kartenlesegerät am Eingang nicht bedienen können, müssen sie mit allen Mitteln auf das Event aufmerksam gemacht werden.

Sogar der Glubb bekam in der zweiten mal eine Ecke.


Zum Spiel: 88 Sekunden 1 : 0, 19. Min. 2 : 0, 39. Min. 3 : 0, 41. Min. Gesang, "2. Liga Nürnberg ist dabei", 66. Min. 4 : 0, Wunschergebnis erreicht. Das war es eigentlich. In keiner Sekunde kam Derby-Stimmung auf. Auf dem Platz hat es nie gebrannt, unsere junge Mannschaft bekam eine Lerneinheit verpasst. Das Spiel war ein gefühltes Erlangen-Süd gegen Paderborn. Der Stadionsprecher der Bauern war zu doof, die Clubbaufstellung zu lesen, er kündigte einen Weißmeier statt unseren Helden Wießmeier als Einwechselspieler an und ab der 81.min. wurde ein friedliches und hörbares "Schlagt die Bayern die Schädel ein" angestimmt. Dank ICE war ich ratz-fatz kurz nach 20.00 Uhr daheim und konnte unseren Trainer drei Stunden später im Sportstudio sehen und hören, wie er das Wunschergebnis erklärte.

Roland Hornauer


26.10.2011. POKAL ERZGEBIRSCHE AUA - FCN: 1:2

Unser Oli im zünftigen Bus unterwegs nach Aue im wilden Östen. Eine Kombi wie Nitro und Glyzerin. Beide haben es überlebt, hier unser Olibericht, der ja eigentlich Schalker Fan ist aber nobody's perfect.

DFB Pokal 2. Runde, 26.10.2011, 20.30hr, Sparkassen-Erzgebirgsstadion FC Erzgebirge Osnabrück - Holland 1:2

Den Sombrero auf, die Doc Martens an – ach ne, das war ein anderes Spiel... dennoch machten wir uns frohgelaunt mit Reisepass und Visum an diesem schönen Mittwoch auf ins schöne, fremde Aue, denn unter den 16.397 Plätzen sollte doch auch noch ein Platz für uns erlebnisorientierte Groundhopper sein. Was gab es all für Schauermärchen von den bösen, gewaltbereiten Ossis... nun, in Aue leben jedenfalls keine. Kein Bengalo, kein Rauch, Nichts. Selbst die Security kam aus Chemnitz und hatte mit Aue nichts am Hut. Dafür Polizei und SEK vom Feinsten – natürlich alles auf Steuerzahlers Kosten. Was machen die nur, wenn Dynamo kommt? Egal, nach treudeutschem Liedgut (oli, ich will es lieber nicht wissen, was das für Lieder waren! EF) und acht Seidla Bier, raus aus dem Kleinbus und rein ins Stadion.

Ausverkauft? Offiziell ja, aber in der Realität Nein. Massig Karten für allerlei Blöcke. Fies nur vom gemeinen Aueraner, daß er alle Clubfans mit Karten für allerlei herrlichste Plätze nur in den F-Block gezwängt hat, der natürlich massig überfüllt war. Und dann der Schock: Osnabrück gegen Holland! Stuhlfauth, Bruns und Volkert hätten sich diese augenverätzenden Neonshirts niemals übergezogen! Da redet man groß von Tradition und Max-Morlock-Stadion und dann läuft man in den Signalwesten der Müllabfuhr auf! Wo sind die schönen, weißen Auswärtstrikots geblieben? Nach zehn Minuten Fußball und der ersten Kopfballchance für Oranje wendete sich ein Großteil der angereisten Fußballpromillenz dem sympathischen Bierstand hinter dem Block zu. Das Wichtigste aus Halbzeit eins: Es gab Hasseröder, Glühwein und Kaffee und – Leberkäs. Das nennt man in der ehemaligen Zone „Wiegebraten“. Selbstverständlich hat man in Aue nicht damit gerechnet, daß zum Spiel der Spiele auch noch Zuschauer kommen, die hungrig und durstig sind. Daher gab es in Halbzeit zwei die Bratwurst statt im Semmel/Brötchen in der Serviette. Mit Senf. Gibt’s nicht? Gibt’s doch. Und gaaaar nicht heiß. Alexander Esswein (64.) und Joker Julian Wießmeier (68.) sorgten mit einem Doppelschlag für die Entscheidung und den tapfer kämpfenden Veilchen gelang durch Ronny (das war klar!) König nur noch der Anschlusstreffer (79.). Hausaufgaben gemacht, Mund abwischen, ins Gestrüpp pinkeln und wieder heim in die ehemalige BRD. Natürlich nicht, ohne vorher eine Stunde im Stau zu stehen, denn die massiv anwesende Staatsgewalt aß lieber eine Bratwurst (pur, ohne the Serviette) oder surfte mit dem Diensthandy auf Facebook, statt den Verkehr zu regeln. Hat denen ja auch keiner gesagt... kann man nicht wissen... merkt man auch nicht und wenn 150 Autos hupen... ist bestimmt so ein West-Ritual Mann, Mann, Mann – ohne Regeln geht im Erzgebirge echt nix voran.

Fazit: Pflichtsieg, scheiß Trikots, keine Gegner weit und breit und als nächstes bitte keinen Gegner, bei dem Julian Draxler spielt. Danke. Bitte. Glück. Auf und Ab.

Oliver "OB" Betzelt


22.10.2011, FCN - VFB: 2:2, VERSCHENKTE PUNKTE

Vielleicht hat es ja zwischenzeitlich jemand bemerkt, aber mit einem weiteren spärlichen Punkt durch das Spätzlespiel trudeln unsere Recken nunmehr geradewegs in Richtung Abtiegszone. In der kommenden englischen Woche muß der Glubb ja nun Mittwoch nach Erzgebirge Aua im Pokal und danach zu den Bauern am kommenden Wochenende in die Fröttmaninger Rosette.
Geheime Botschaft: Was verbirgt sich hinter dem Slogan "Die Liebe höret nimmer auf..."? Und heißt es auf schwäbisch nicht eigentlich ...höret nemmie auf...?

In der üblichen was-wäre-wenn-Prognose vor dem Spiel käme der Glubb bei einem Sieg bis auf zwei Zähler an die Spätzle heran, selbige würden bei einem Sieg ihrerseites kurzzeitig auf Platz zwei marschieren. Themawechsel. Schon vor dem Anpfiff im Stadion war eine gewisse Lethargie im Stadion zu spüren, so richtig wollte man die Recken einfach nicht anfeuern... was wird passieren? Welche Halbzeit wird diesmal versemmelt und welcher Spieler versemmelt seine todsichere Chance oder versemmelt diesmal etwa der Schiri? Alle drei Fälle wurden dann erfüllt, juchu! Und die Choreo der Ultras war - sorry - diesmal zwar schön aber doch rigendwie eher Westvorstadtnivea. Hab absichtlich nicht Niveau geschrieben.

Zum Auftakt gab es dann erstmal eine tolle Freistoßvariante der Schwaben, bei der gleich drei Spieler über den Ball liefen und die Kirsche letztendlich ganz weit weg von der Mauer zu einem sich frei spurtetenden Österreicher gekickt wurde, der knapp den Volleyschuß verfehlte. Sah aus wie tausend mal geübt, aber peinlich figuriert. Immerhin. Dafür hatte man ja die Weltmannschaft Stuttgart zu Gast, von denen darf man solche Kabinettstückchen erwarten. Dann aber gab der Glubb simpel einfach Gas und rannte dreimal gegen das Südkurventor an, bis schließlich Papa Simons das machte, was vorher eine Zeitung titelte: "Simons wird es schon richten". Nach Geplänkel und Abprallern verwandelte der golden Belgier auf feines Zuspiel von Tasci zum Auftakttor für den Glubb, über das man sich in der neunten Minute naturgemäß nie besonders freut. Zuviel Sicherheit, viel zu früh und so. Mir wäre ein 1:0 durch Timmy in der 90. Minute auch lieber gewesen. Die Taktik des frühen Störens bringt den VFB weiter in Bedrängnis, statt dies aber über die gesamten 90 Minuten zu praktizieren, läßt man dem Gegner lieber seine Chancen... Die vielen Fehlpässe auf beiden Seiten sorgten weiter für ein Niveau des unteren Tabellendrittels, von der Tribüne aber aus war der Kick mit drei Bier im Gesicht trotzdem ganz unterhaltsam. Gegen Schiris und Pässe zum Gegener ist man ja mittlerweile fast immun. Hegelers feiner Direktfreistoss schließlich brachte in der Nachspielzeit sogar etwas Kitzel ins Spiel. Ganz bitter: Klose wurde durch einen gegnerischen Spieler auswechselreif geschubst und Grätschen-Maroh durfte deswegen endlich einmal wieder spielen und zeigte seine effektiven Rutschpartien.

Nachdem den Schwaben in der zweiten Hälfte minutenlang immer noch nichts gelang, legte sich beim Schiri Wingenbach dann so etwas wie ein Schalter um, und er griff aktiv ins Spielgeschehen ein. Ja, ihr habt richtig gelesen, ein Schiri ist unantastbar und blabla, aber mit drei Bier im Gesicht und diverser TV-Studien danach bleibe ich bei der kühnen Behauptung: Der Elfer war eine ziemlich exklusive Entscheidung dieses blau gewandeten Referees. Und die beinflußte nachhaltig das Spiel. Als Dank bekam aber Elder Statesman Timmy Simons, ansonsten immer ein Gentleman, gleich dazu noch eine Gelbe serviert von unserem Exklusivschiri, der später unter Ovationen des Publikums die Arena verließ. Ich hätte ihm gerne auch den Regenschirm gehalten und im richtigen Moment weggezogen. Zurück zum Elfmeterpunkt. Natürlich hielt Stephan den Elfer nicht, auch wenn das sein Job ist. Er will ja auch die Nummer 1 werden. Wohin er bei der Flanke im letzten Spiel gesegelt ist... nun, das fiel wohl auch unter dieses Bestreben.

Welcher Voodoozauber den emsigen Esswein gerade daran hindert, nach genialer - oft eigener - Vorarbeit einfach kalt einzunetzen ist mir schleierhaft. Hecking dachte sich dann, jetzt sei eigentlich der Zeitpunkt für seine eigene und ganz persönliche, exklusive Entscheidung des Spiels soweit. Und er brachte Juri Judt, der dem Spiel hernach auch eine deutlichen Stempel aufdrückte, nämlich keinen. Später erfuhr ich, dass wohl Chandler dafür nach vorne ging... Oder hatte die Einwechslung doch einen? Pech für den Schiri nämlich, denn Wollscheid köpfte gleich nach einem Standart zur erneuten Führung ein. Damit die ständigen Rufe des Nürnberger Publikums nach einem ehemaligen Leihspieler aus Stuttgart mit Vornamen Julian endlich verstummten, zückte der Pfeifenmann dann auch irgendwann zur Feier des Tages ein Gelbe gegen den Torwart der Schwaben. Wegen Ballwegkickens. Diese Gelbe ist halt billig, tut nicht weh und besänftigt das Publikum. Weil es ja dann schon die 84. Minute war, kam dann auch pünktlich der Ausgleichstreffer durch die agilen Gegner. Der Tag hätte ja so schön werden können, denn Stuttgart war bisher immer ein dankbarer Verlierer.

Natürlich ist diese Schreibe jetzt einseitig, unkorrekt und nicht ritterlich und blabla, aber ich will mich einfach auch nächste Woche noch sehr genau an dieses Drecksgefühl von liegen gebliebenen und wichtigen Punkten vor dem Abstiegskampf erinnern. Und nicht wieder sagen, beim nächsten Spiel wird alles besser, wenn der Groll verlaufen ist...

Alles was der Glubb jetzt tun muß, ist einfach noch einen Deut besser werden und die Schlafenszeit innerhalb des Spiels weiter zu reduzieren. Und vielleicht auch mal ein Spiel defensiv zu überstehen um dann mit den Krankenhausrückkehrern und einer eingespielten Mannschaft all den Strohfeuern der Hinrunde tüchtig den Arsch im neuen Jahr zu versohlen.

Ewald Funk

STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Der Elfmeter, der zum 1:1 führt, ist für mich eine Frechheit. Wenn so etwas gepfiffen wird, dann gute Nacht deutscher Fußball."

Bruno Labbadia: "...Zum Elfmeter: Für den Nürnberger Verteidiger ist es da natürlich schwer, auszuweichen."

Jens Hegeler: "Nach der Pause haben wir es einfach nicht mehr geschafft, den VfB von unserem Tor fern zu halten."

Philipp Wollscheid: "Beim Elfmeter springe ich rein, um den Schuss zu blocken. Es fällt mir schon schwer diese Entscheidung zu verstehen. Als ich den Pfiff gehört habe, war ich einfach fassungslos. Es ist schon bitter, mit nur einem Punkt dazustehen. Nach dem Spielverlauf wäre ein Sieg in Ordnung gewesen. Mit der Einstellung von heute werden wir aber noch genug Punkte holen."

Timmy Simons: "Klar, der Schiedsrichter muss schnell entscheiden. Aber als Kapitän darf ich ja noch nachfragen. Und dann habe ich halt die Gelbe Karte bekommen..."

Bums, da war er drin. Kopfball Wollscheid, der "Elfmeterverursacher".


20.10.2011: PELLE NILSSON...

...im Star FM Morgentalk.

U.a. tippt er den kommenden BL-Spieltag:

KLICKEN


15.10.2011, VFL WOLFSBURG - FCN: 2:1. NERVEN... MEINE NERVEN!

Wut liegt im Trend.
Wutbürger wurde Wort des Jahres...
...und Glubbtrainer Hecking hielt laut Presse nach dem Spiel eine Wutrede.
Mit Wut im Bauch schreibt es sich übrigens schlecht einen Nachbericht. Deswegen war angesagt, das Volksburg-Spiel in Ruhe sacken zu lassen und erstmal die Fresse zu halten. Mit der gehörigen Distanz wandert der Fokus über die verschenkte Partie gegen die nicht gerade überragenden Magath-Medizinball-Boys dann eher hinüber zu den einschlägigen Medien und ihrer Berichterstattung. Die Zeitung mit den vier Buchstaben erkannte in Wolfsburg nicht nur, dass der Glubb verlor, sondern titelte auch, was man besser machen muß.

"BILD-Analyse nach Horror-Spieltag: Das muss sich beim Club schnell ändern" war die Überschrift und jeder der auf Lösungen hoffte fand aber nur drei Punkte, die so überschrieben wurden. Abschluss-Schwäche, Defensiv-Schwäche, Standard-Schwäche. Tja, mehr gibt es ja fast nicht an Fehlerquellen und die Lösung ist, es "...sollte am Samstag gegen den VfB mal wieder ein Sieg her." Heureka! Fussball ist so einfach!

Rückblickend war sogar die traditionell stiefmütterliche Behandlung im Fernsehen noch fair, wo weitgehend konstatiert wurde, der Glubb habe die zweite Halbzeit dominiert und nur mit Pech verloren. In meinem privaten Umfeld wurde die Niederlage aber eher auf dem Blindflug Stephans, den fehlenden Torriecher Essweins und Frantz' unglückliches Foul im Strafraum reduziert. Hach, wenn das alles gewesen wäre! Mich nervte eher der fehlende Biß und diese fast pomadige Lässigkeit der Restmannschaft über weite Strecken. Man hatte echt das Gefühl, der Glubb sitzt gerade mit zehn Punkten Vorsprung auf einem Champions-League Platz und nicht am Abgrund zum Abstiegsstrudel. Jetzt aber heißt es, nachdem die Kellerkinder der Liga am Spieltag alle gepunktet haben: Willkommen, heißgeliebter Dämon Abstieg, da bist du ja wieder! Nebenan in Mainz -ebenfalls tief gefallen dieses Jahr- fragte ein verwunderter Tuchel nach seiner Niederlage sogar "was ist Abstiegskampf?". Bin ich froh, dass sich Hecking nie zu so einer Aussage herablassen würde.

"In unserer gegenwärtigen Form können wir Bayern uns nur noch selber schlagen" prophezeite erst die Tage ein gewisser Bastian Schweinsteiger an der Tabellenspitze. Pah! Sowas kann der Glubb schon lange, wie am Samstag deutlich zu sehen. Ein System war nicht erkennbar, die Mannschaft zeigt auch keinerlei Fortschritte bei den Kardinalschwächen Spieleröffnung, Standarts und Mittelfeldkreativität. Auch wenn es unfair ist, persönlich zu werden, aber einen Hals bekomme ich bei Jens Hegeler. Falls möglich, bitte das Spiel noch einmal anschauen und die Nummer 13 beobachten. Vor allem wenn das Spielgeschehen mehr als drei Meter von ihm entfernt stattfindet. Hegeler, unsere Ausgeburt an Spritzigkeit, irrlichtert meist teilnahmslos in irgendwelchen offenen Räumen umher, und wenn er nicht gerade mal den Ball vertändelt oder ihn sich vom Fuß klauen läßt, liegt ihm eine Unterstützung benachbarter Spieler oder vielleicht der überraschende Pass so fern wie Daniela Katzenberger von einem Physikstudium. Welchen Vertrag Hegeler hat, dass er immer wieder aufgestellt wird, ist mir nicht bekannt. Da richtet ja Cohen mit seinem Gerudere nicht soviel Schaden an, auch wenn der nur defensiv zu gebrauchen ist. Effektiv war beim Glubb nur Eigler, der in den wenigen Minuten seiner Einsatzzeit nur eine effektive Chance hatte, und die nutzte. Fazit: Nachdem das erstrebenswerte klettern in der Tabelle nun schon einige Spiele immer auf den nächsten Spieltag verschoben wurde, frage ich hier ganz offen: Liebe Mannschaft, wen wollt ihr denn jetzt überhaupt schlagen?

Schade dass ausgerechnet die gescholtenen Stephan, Esswein und Frantz sonst eigentlich eher die Aktivposten in der Mannschaft waren. Obwohl: Mannschaft im klassischen Sinne waren sie an diesem Samstag eher nicht... wir warten eigentlich nur noch auf die Meldung, dass der vereinslose Zwetschge auf dem Nürnberger Flughafen gesichtet wurde. LINK

EF

P.S., Kommentar von Marcus "Günther Koch":
Wenn ich sehe, dass jetzt in der Presse und der öffentlichen Wahrnehmung auf Esswein, Stephan und Frantz herumgehackt wird, dann bitte ich diejenigen, doch einmal die Scheuklappen abzunehmen: Außer Esswein war am Samstag kein Spieler in der Lage, sich überhaupt eine zwingende Torchance zu erarbeiten. Natürlich muss er die Dinger machen, aber fragen sollten wir uns, wieso gegen eine solch schwache Wolfsburger Verteidigung nicht mehr Chancen heraussprangen! Genauso die Kritik an Alex Stephan. Natürlich fliegt er bei 0:1 unter der Flanke durch! Aber mit 2 Riesenparaden hat er überhaupt den Club noch im Spiel gehalten! Und dass Mike Frantz extrem übermotiviert den Strafstoß zum 1:2 verursacht hat, nun ja, er war wenigstens engagiert bei der Sache, nur einen Bruchteil dieses Engagements würde ich gerne mal bei Jens Hegeler sehen! Er bringt vom Können und vom Talent her wirklich alles mit, um ein herausragender Bundesligaspieler zu werden. Aber dazu bedarf es auch Einsatz, Engagement, Wille - aber das kann ich bei ihm leider nicht entdecken, so lustlos wie er immer über den Rasen trabt, als sei er gerade beim ersten öffentlichen Auslaufen nach dem Gewinn der Meisterschaft...
Mit aufsichtsrätlichen Grüßen
Der Koch, der Günther"

STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Mich kann heute nichts trösten, ich bin stinksauer. Das ist eine Niederlage, mit der ich nicht gut leben kann. Was mich heute am meisten gestört hat, war, dass die Mannschaft nicht gespürt hat, dass sie einen Gegner vor der Brust hat, der nicht stabil war."

Timm Klose: "Das war heute einfach enttäuschend, wir wollten gewinnen ... Auf die zweite Halbzeit missen wir unbedingt aufbauen. Da haben wir aggressives Pressing gespielt und Wolfsburg unter Druck gesetzt. Wir müssen alles Positive mitnehmen, wir haben das Potential, sind jung und lernwillig."

Philipp Wollscheid: "...in der zweiten Halbzeit haben wir unser wahres Gesicht gezeigt."

Jens Hegeler, auf der FCN Homepage: "Wenn ich mich selbst im Fernsehen sehe, denke ich... ...der schaut ein bisschen träge aus."


1.10.2011, FCN - FSV MAINZ 05: 3:3. HINTEN JUCKT'S!

Statistisch geschehen enden Unentschieden meist 1:1. Ein 3:3 gab es im Frankenstadion schon seit Jahren nicht mehr. Wer der beiden Verlierer danach denn nun glücklicher war? Mainz wahrscheinlich, dessen Trainer Tuchel sich endlich auf dem richtigen Weg sieht. Beim Glubb ist das anders herum, der Sturm machte zwar endlich Tore aus dem Spiel heraus, aber leider eins zuwenig. Und in der Abwehr war diesmal viel Luft, nach oben und für den Gegner. Wie ich Gegentore durch ehemalige Glubberer und Österreicher hasse! Kurz vor Abpfiff sagte mein Sohn, das Spiel hätten wir gewinnen können, wenn wir nach dem 2:0 nicht aufgehört hätten, Fußball zu spielen. Ein Satz den Robbie Mak wenige Minuten später bei den Interviews genauso sagte. P.S.: Mak machte das Spiel seines Lebens und kam in die Kicker Elf des Tages! Auch im Stadion: Ronald McHornauer, unser Mann in Block 9-11. Hier sein scharfer Senf:
Freitag Abend: Der Nightliner der Bruchweg-Boys on tour right in the heart of nuremberg...

 

Der Karnevalsverein macht einfach keinen Spaß!

8. Spieltag, bislang 10 Punkte geholt, da grübelt man auf dem Weg ins Morlockstadion wirklich, wohin geht die Saisonreise? Wieder wie letzte Saison, nach einen Dreier in die obere Hälfte oder nach einer schon öfters erlebten Niederlage gegen Mainz 05 in die Niederungen des Abstiegskampfes? Trotz dieser bedeutenden und richtungsweisenden Gedanken tobte vor dem Stadion der Wahlkampf. Je weniger ein Gremium zu entscheiden hat, umso höher sind wohl die Begehrlichkeiten in dieses zu kommen. In den nächsten Tagen wird auf der Glubb-Mitgliederversammlung ein Teil des Aufsichtsrates neu gewählt.  Um Aufsichtsratmitglied zu werden, ließ Jochen Kohler Bierfilze verteilen. BAC, das "Bündnis aktiver Clubmitglieder"  beschränkte sich auf einen Flyer, um nach Ralf Peisl im letzten Jahr nun Chris Ehrenberg als zweiten Fanvertreter in den Aufsichtsrat zu bekommen. Immerhin sah man auch ein Banner. Wie entscheidend und wichtig dieses Gremium ist, zeigt, dass die schwarze "überall dabei und drin sein Nase"-Markus Söder nicht wieder für ein Mandat antritt. Im knallheißen Stadion - warum ist die Sommerpause eigentlich nicht im Oktoberhochsommer -  gibt es wie inzwischen glücklicherweise üblich wieder eine schöne Choreographie der Ultras. Wir im 911 dürfen rot-schwarze Fahnen schwenken und zum Anpfiff Konfetti schmeißen. Muss von den anderen Blöcken geil ausgesehen haben. Vielleicht setzt der neue Aufsichtsrat mal durch, dass die Choreographien der Saison auf den Leinwänden gezeigt werden, als Vorprogramm oder in der Halbzeit.

Wahlkampf am Frankenstadion


Zum Spiel: Mainz fängt passiv und behäbig an und unser Clubb spielt wie die Mainzer sonst. Schnell, auch gedanklich, agressiv und ab Ballgewinn geht es turbomäßig rasch und direkt auf das Mainzer Tor. Gleich beim ersten Angriff nach 5 Minuten schepperts und Feulner erzielt das 1:0. So geht es weiter und 15 Minuten später schießt Mak das 2:0.  Genial, weiter so und alleine das Mainzspiel hat für ausreichend Freibier zum Saisonende gesorgt. Schöne Gedanken bzw. Wünsche, nur unsere Mannschaft hat was dagegen. Urplötzlich nach 32 Minuten kippt das Spiel. Unsere Verteidigung übersieht, dass auch am langen Pfosten gespielt werden kann, nach einen Freistoß segelt der Ball dahin, ungedeckt köpft ein Mainzer nach innen und Bungert nickt dank schlafender Innenverteidiger zum 1:2 ein. Jetzt sind die Rollen komplett vertauscht, der Clubb ist  passiv und behäbig, Mainz dagegen agressiv, schnell, spielbestimmend und bezieht weiter - im Gegensatz zur Clubb"verteidigung" - den langen Pfosten in das Spiel mit ein. Kurz vor der Pause wird eine Ecke per Kopf auf den langen Pfosten verlängert, der in Nürnberg bereits bekannte Choupo-Mouting (leider im falschen Trikot gegen das falsche Tor aufgelaufen) schießt und sein Schuß geht abgefälscht zum 2:2 in das Tor. So schnell ist ein sicherer Sieg futsch. Nach der Pause wird es noch schlimmer. Der gute Mak startet in der 52. Minute zu einen tollen Solo, der Mainzer Torwart kannn seinen plazierten Schuß gerade noch mit dem Fuß abwehren. Aus seinen Abpraller entsteht ein schneller Konter mit einer Flanke, genau auf den langen Pfosten (!) und Schluchtenscheißer Ivaneschitz köpft zur Mainzer Führung ein. Jetzt ist der Clubb und besonders die bisher so gut spielende Innenverteidigung komplett von der Rolle und bettelt förmlich um weitere Gegentreffer. In dieser Phase sind die großen ständig bewegten Schwenkfahnen im 911 wirklich von Vorteil, das Grauen ist nur teilweise sichtbar. Zum Glück will Mainz keine Geschenke und in der 82. Minute gewinnt Wollscheid mal wieder einen Zweikampf, passt schnell nach vorne auf Mak, dieser dribbelt sich auf der Außenlinie durch und sein guter Querpass wird von Pekhart zum noch glücklichen Ausgleich verwertet.

Die bescheidene Anzahl der Mainzer Gäste mit ihrer farbigen Choreo vor dem Spiel.

So bleiben die Fragen, geht es in dieser Saison nach oben oder unten und was kann ein Aufsichtsrat eigentlich tatsächlich bewirken, unbeantwortet an diesem schönen Sommernachmittag.

Roland Hornauer


STIMMEN ZUM SPIEL

Robert Mak: "Das Remis war wie eine Niederlage. Ein 2:0 darfst du einfach nicht mehr hergeben."

Trainer Dieter Hecking zu den vermehrten Pfiffen von der Tribüne: "Ich wäre auf der Tribüne auch unzufrieden gewesen. Fans haben das Recht zu pfeifen."

Trainer Dieter Hecking: "Wir haben nicht nach vorne gespielt, sondern den Gegner aufgebaut, indem wir teilweise vom Mittelfeld den Ball zum Torwart zurückgespielt haben. Damit haben wir das falsche Signal gesendet."

stern.de: "Mainz schenkt Nürnberg einen Punkt"

spox.com: "Mainz verpasst in Nürnberg den Befreiungsschlag"

 

 


24.09.2012, GLADBACH - FCN: 1:0, GÄHN!

Eigentlich kann man das gesamte Spiel in einem Satz erklären. Aufgrund mäßiger Mannschaftsleistung und vieler individueller Fehler verliert der Glubb gegen die momentan fröhlich aufspielenden Gladbacher auswärts und verdient aufgrund eines schmeichelhaften Elfmeters, aber jeder gratuliert Alexander Stephan für seine bisher beste Bundesligaleistung. Mehr brauchen wir dazu eigentlich nicht schreiben.
Wieder einmal verloren gegen die Überraschungsmannschaft der BL: Mainz - pardon - Hoppenheim - pardon: Gladbach
...deshalb unten auch die Kolumne (unten) aus dem druckfrischen .rcn, ab 30.9.2011 wieder überall in Nordbayern gratis zu haben.

Zunächst aber die besten Zitate aus diversen Foren und von den Protagonisten:

Dieter Hecking: "Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen. Wenn wir einen Punkt mitgenommen hätten, wäre das nie und nimmer verdient gewesen."

Dieter Hecking: "So einen Elfmeter gibt man nur, wenn man sich zu hundert Prozent sicher ist ... Und deshalb ärgere ich mich schon über die Art und Weise, wie diese Niederlage zustande gekommen ist."

Dieter Hecking: "Ich muss mich totlachen, wenn ich höre, dass Pino mit dem Unterarm geschoben haben soll."

Timm Klose: "Wir haben die Bälle nur nach vorne geschlagen. Da war zu viel Respekt und Angst dabei ... Im Grunde haben wir uns selbst geschlagen."

Lucien Favre (Trainer Gladbach): "Nürnberg ist ein unangenehmer Gegner und schwer zu schlagen. Wir hatten aber mehr Chancen. Ich bedauere, dass es nur für ein Tor gereicht hat."

Timothy Chandler: "Es lag heute nicht nur an der Abwehr, alle haben viele Fehler gemacht."

faszination-nordkurve.de: "In allen relevanten Kategorien waren die Gladbacher deutlich überlegen: 58%:42% Ballbesitz, 55%:45% Zweikämpfe, 82%:75% angekommene Pässe, 21:8 Torschüsse ... Doch die beißende Ungefährlichkeit vor dem Tor treibt dem geneigten Beobachter durchaus Sorgenfalten auf die Stirn. Immerhin fiel das letzte Tor des FCN aus dem Spiel heraus am 27. August gegen Augsburg."

sportmedienblog.de "Und ohne Reus wird aus der 1-0-Borussia schnell eine 0-0-Borussia."

nn-online.de: "...absteigen sollte diese Elf nicht, dazu ist – trotz des sehr jungen Kaders – schon zu viel Substanz vorhanden. Die einzige Gefahr ist eine mentale Krise, etwa resultierend aus einer Niederlagenseerie..."

Alexander Stephan: "Adam Matysek hat mir gesagt, ich soll beim Elfmeter flach in die linke Ecke gehen, Daems schießt halbhoch, deswegen hat es leider nicht gereicht, obwohl ich mit den Fingerspitzen dran war."

Blogger Michael Fischer zu Marco Reus: "Tausendmal gesehen, tausendmal sollte nix drauf geschehen. Lernt man schon in der Schiedsrichter-Grundschule."

n-town.de: "...mit Stephan im Tor. Der Ersatztorwart des Ersatztorwarts hatte als Ersatztorwart Uphoff auf der Bank dabei ... ABER Tatsache ist eben, dass die Favre-Jungs heute nix zusammengebracht haben und ohne “Kirchers Marienerscheinung” wir mit einem, zwar glücklichen, Punkt nach Hause gefahren werden ... Ich wäre weiterhin für technische Hilfsmittel, wenn der Mensch versagt."


.rcn152 Oktoberheft
DIE KOLUMNE
DER WAHRE GLUBB


Werte Freunde des runden Leders, diesen Monat hätte ich um ein Haar mal gerne eine Kolumne über den Glubb, aber ohne Glubb geschrieben. Grund? Es passiert einfach soviel Skurriles – bei anderen Vereinen. Ganz groß bei Drucklegung dieser Ausgabe: die Causa Breno. Wir erinnern uns an den stämmigen Brasilianer mit den Rastalocken, der uns im Frühjahr 2010 von den Bauern ausgeliehen wurde und so wunderbar in der Verteidigung ausgeholfen hatte. Der sitzt gerade in U-Haft, quasi wegen Fluchtgefahr, und hat seine Villa in Grünwald angeblich selbst angezündet. Wurst-Uli poltert derweil, dass er so etwas in unserem Land nicht für möglich gehalten habe und wie die Münchener Staatsanwaltschaft sich gerade aufführe, das sei Wahnsinn. Da wird mir doch ganz schummrig, denn das kenne ich nur aus dunklen Science Fiction-Filmen, dass sich Wirtschaftsbosse über das Gesetz stellen und in diesem Ton Judikative wie Exekutive zurechtweisen. Naja, ich bin ja auch nur Musikjournalist und wenn ich Sportvereinpräsis mit Wirtschaftsbossen gleichsetze, also wenn man keine Ahnung hat… ihr wisst schon, sagte ja mal Dieter Nuhr. Nächster Fall: Ralf Ragnick. Chronische Erschöpfung, peng, Rücktritt als Trainer auf Schalke und schon gewinnt Herne-West nach der Bauern-Pleite gegen Freiburg. Weiter geht es an der Küste: Mad aus Münster geht in den Zwangsurlaub als Trainer beim Hamburger Statistenverein nach einem 0:1 gegen Gladbach, während Hecking nach dem selben Ergebnis gegen den selben Verein eine Woche später felsenfest auf der Nürnberger Bank sitzt. Oenning bekam vor der Fahrkarte noch einen Treueschwur von seinem Präsidium in die Medien posaunt, da wusste selbst der letzte Depp, dass er jetzt bald viel Zeit am Piano verbringen darf. Ein Stück weiter an der Küste entlang haben sie einen tollen Torwart, der neben Kung Fu auch als Greifer sehr fundiert ist und soeben gegen – endlich sind wir wieder daheim – den Glubb die dritte Arschkarte seiner Karriere wegen Unsportlichkeit bekommen hat. P.S.: Wenn Wiese weiterhin als Nationaltorwart geführt wird, werde ich aber auch mal laut wie Wurst-Uli! Menno, Memo! Ja, das Bremen-Spiel, bei all dem Zinnober um Unwetter und das zweite nicht gegebene Mendler-Tor gab es doch auch Gänsehaut. Ekici schoss ein tolles Tor, leider auf der falschen Seite und das falsche Trikot hatte er auch an. Schön fand ich, dass er auf Torjubel verzichtete wie mein lieber Schieber. Und als Andi Wolf nach dem Spiel – auch im falschen Trikot – eine Runde durch sein altes Wohnzimmer Franggnschdadiohn schritt, pfiff auch keiner, sondern es wurde geklatscht. Es gibt sie noch, die schönen Momente. P.S.: Schön, dass wir beim Glubb nach der unterirdischen Leistung gegen Gladbach endlich wieder auf dem Boden der Tatsachen sind, zuviel Lob für die junge Mannschaft wäre doch gar nicht fränkisch, also: baßd scho!

Ewald Funk

 

Letzte Schlagzeilen

28.9.2011
Breno sitzt in Stadelheim, Robin Hood, aus Nürnberg, Pinola will "seinen Freund" helfen...

22.9.2011
Ralf Ragnik gibt völlig überraschend seinen Job als Schalke-Trainer ab. Akute Erschöpfung, er brauche eine Pause.

20.9.2011
-Die Villa des ehemaligen Nürnberger Leih-Verteidigers Breno in München-Grünwald ist komplett ausgebrannt. Der Spieler kam leicht verletzt ins Krankenhaus, seine Familie war nicht im Haus.

19.9.2011, 18 Uhr
-Bremens Tim Wiese wurde nach seiner Notbremse gegen Nürnberg für drei Partien gesperrt.
-Lothar Matthäus soeben als Nationaltrainer von Bulgarien abgesetzt
-Michael Oenning entgegen voriger Schonzeitverlängerung gegen Stuttgart heute doch als HSV-Coach entlassen
-Arne Friedrich kündigt freiwillig bei Wolfsburg
-Weder Lothar Matthäus noch Arne Friedrich sind beim HSV vorerst eingeplant

17.9.2011, FCN - WERDER BREMEN 1:1, DREES DER REGENMACHER

Das hätte einfach ein Dreier sein müssen, verdammt!

Gegen Mannschaften in Grün regnet es bei Glubb-Heimspielen überproportional oft sehr stark. So auch am Samstag, als ein kurzer Starkregen den Rasen im Frankenstadion in eine ziemlich wässrige Marschlandschaft verwandelte. Das kam den Weserländer Deichhirten ziemlich gelegen, spielten sie doch in Unterzahl gegen einen ziemlich fitten Glubb. Der aber versuchte zwar fit aber auch etwas verzweifelt, eine Kiste im dicht zugemauerten Bremer Tor unterzubringen. Das gelang ausgerechnet einem Verteidiger: Philipp Wollscheid. Und das unter Mithilfe eines nicht vorhandenen Bremer Innenverteidigers. Endlich ein Kopfballtor von Wolle - leider einmal zuwenig. Und noch was: Wir erinnern uns an die Wasserschlacht gegen WOB, die auch ein gewisser Dr. Drees pfiff, damals spielten noch Dribbler wie Saenko beim Glubb und der Himmel weinte aus Kübeln...

Der Wollscheid-Ausgleich.

Die Zeitung mit den vier Buchstaben titelte "selten war Bremen mit einem Unentschieden so glücklich". Kann man als Kompliment für Nürnberg sehen, immerhin flog bei den Hansestädtern der anerkannte Karate-Experte Tim Wiese von der Wiese, nachdem er Eigler nach einer mißglückten Offensivaktion außerhalb des 16ers festhielt. So mußte Schiri Drees Rot pfeifen, obwohl Mendler den Ball bereits zum 1:0 im Bremer Tor versenkt hatte. Jeder erinnert sich noch an den Karate-Sprung gegen Bauern-Müller, nachdem Wiese vor einigen Monaten bereits einmal vom Platz flog, früher gab es auch schon mal einen weiteren Platzverweis für den Mann mit der sorgsam gegelten Halbweltlerfrisur von der Küste. Auf eine Nationaltorwartempfehlung wird spätestens jetzt hoffentlich auf Bundesebene verzichtet. Egal, nein nicht egal, aber Drees pfiff ab und Nürnberg mußte fortan das Spiel machen, während Werder zwar ohne Marin aber mit Pizza bequem auf Konter lauern konnte. Das taten sie dann auch mit freundlicher Unterstützung durch gezielte Pfiffe des Unparteiischen, die gerne weniger kleinlich und vor allem an der richtigen Stelle hätten ausfallen dürfen. Das übliche Spielchen, Bremer fällt, Schiri pfeift, Nürnberger dürfen fallen, aber auf keinen Fall nahe dem Abseits stehen. Da kann man manchmal schon fast eine Paranoia aufbauen, wenn die eigene Mannschaft nicht nur durch den Gegner ständig am Spiel gehindert wird, sondern auch durch die Judikative! Gespielt wurde auch: Mehmet Ekici schoß dann aber nach feinem Zuspiel von Alexander Stephan ein Tor, schade dass er jetzt grün trägt und beim falschen Verein spielt.

Ende der ersten Halbzeit, durch Drees natürlich pünktlich abgepfiffen, auch wenn Wieses Auswechslung drei Minuten dauerte.

Ein zur Zeit furchtbar hipper sogenannter Starkregen (früher war das halt einfach heftiger Regenschauer) ging dann auf die Gegend um das Stadion nieder und setzte kurz vor Ende der ersten Halbzeit das Feld unter Wasser. Deswegen wurde auch die zweite Halbzeit verspätet angepfiffen, was Sinn machte, aber den Fischköppen sicher nicht ungelegen kam. Gut ins Konzept passte den grünen Gästen auch die miese Flankenarbeit der Nürnberger und die immer selbe Angriffsschemata, die man von der Tribüne bald schon im Vorraus kommentieren konnte.  

Wer als nächstes zu wem spielt, konnte man auch ohne das Nostradamus-Diplom vorraussagen. Auch Heckings Einwechslung von Wießmeier (für den eifrigen Esswein) und Mak blieben ohne Wirkung. Zumal Esswein noch eher ein Spieler war, der Unerwartetes tat und so vorraussehbare Situationen vermied. Natürlich möchte man nicht überheblich werden, aber mit Pekhart und vielleicht einem Frantz wäre das Spiel sicher noch gewonnen worden inklusive Verbesserung der ohnehin schon guten Tabellenbilanz. Und so blieben auf der To-Do-Liste für Nürnberg dann die Sparte Fernschüsse und Zug zum Tor leider nicht abgehakt. Immerhin hat Wollscheid die Kopfballbilanz der Innenverteidigung verbessert. Anständig dann der sehr kräftige Applaus für den Neu-Bremer Andy Wolf, der im Gegensatz zum Ex-Schalker Neuer in der alten Heimat viel herzlicher und sportlicher empfangen wurde.

 


Unterer Rand Nordkurve: Pitschnaß, gefeiert wird gröhlend trotzdem.

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Schiri Drees: Nachsitzen und Regeln pauken, wartete nicht den Vorteil ab, sondern pfiff noch vor dem Tor Mendlers Wieses Rote.

Mehmet Ekici: Verwechselte beim Torschuss den Kasten. Verzichtete aber sportlich auf den Torjubel.

Philipp Wollscheid: Anerkennung für sauber nach unten gedrücktem Kopfball ganz nach Trainervorgabe.

Timm Klose: Machte seine Hausaufgaben und schaltete sich zunehmend in den Angriff mit ein. Die hohen Bälle der Bremer erreichten so gut wie nie ihren Bestimmungsort.

Alexander Stephan: Schreibt bitte jetzt hundert mal: "Ich soll nicht den Gegner anspielen."

Markus Feulner, Alexander Esswein, Timmy Simons: Wie immer Fleißnoten.

Jens Hegeler: Seufz

Alexander Bunjaku: Noch keine überragende Leistung für den Sitzengebliebenen.

Andy Wolf: Nachtrag trotz Weggang, Danke Andi!

STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben gezeigt, dass wir Bremen schlagen können."

Christian Eigler: "Drei Punkte hätten es heute eigentlich sein müssen, gerade weil Werder nur die eine Chance hatte."

Alexander Stephan: "Das Gegentor nehme ich auf meine Kappe."

Philipp Wollscheid: "Heute hat es mit dem Kopfball endlich geklappt, aber wir werden auch weiter daran arbeiten."

Mehmet Ekici: "Das Wiedersehen heute in Nürnberg war nicht einfach."

Andreas Wolf: "Natürlich habe ich mir in den Stunden vor dem Spiel viele Gedanken gemacht. Vor allem als wir mit dem Bus vorgefahren sind und ich zum ersten Mal nicht „Die Legende“ gehört habe, war das komisch für mich."

Tim Wiese: "Das ärgert mich natürlich. Ich wollte den Ball klären"

Ewald Funk


11.9.2011, 1.FC KÖLN - FCN, 0:2. GEFÄLLT MIR: DAS SOLBAKKEN-SYSTEM

Mitleid mit dem gemeinen Köln-Fan? Naja, wie in der Presse einen Tag nach dem Spiel oft zitiert, hat sich der 1. FC Köln in erster Linie selbst geschlagen am 11.9. Der Vorstand holte den Trainer Solbakken, bzw. bezahlte Franchise für sein System, und er stellte die Spieler zusammen. Ob diese Spieler das System wirklich umsetzen können? Mit einem Kader aus eher leicht querköpfigen Stars? Ist nicht unser Problem, das hat man gestern gut gesehen, denn der Glubb machte einfach sein Ding und den Kölner Kader mit seinen schillernden Protagonisten möchte ich ja nicht so als Fan am Valznerweiher haben. Das ist jetzt als Lob an Bader und Hecking zu verstehen.
Kölle, mer stunn zu dir! Aber wir sinn fei immer nu' der Glubb!

Also ich bin ab jetzt Fan vom Solbakken-System, wo man - laut Hegeler vor dem Spiel - irgendwo im Raum verteidigt. Dadurch hatte der Glubb eigentlich immer total viel Platz zum spielen. Vor allem im Mittelfeld wurden unsere Vorstöße zwar optisch registriert, taktisch aber nicht immer attackiert. So konnte man ohne lästige Gegenspieler meist munter Richtung Rensing marschieren, der frisch genesen, am Sonntag wohl die ärmste Sau im Kölner Trikot war. Angeblich soll auch Jeromel eine arme Sau wegen zwei verschuldeter Elfer für Nürnberg gewesen sein. Sein nerviges Theater wegen der Fouls die in seinem Universum keine waren, erhöhte aber nur das Augenrollen bei Schiri Weiner, der eigentlich beide Clubs gerecht mit genug Karten und Verwarnungen versorgte und beim Klassenleiter "der kicker" eine "Eins" bekam. Das Spiel endete übrigens mit einem spannenden 2-2-2-5-3-System. Zwei Tore, zwei Elfer, zwei rote und fünf gelbe Karten und drei Punkte für den Glubb, frei nach fcn.de.

Die Glubberer haben diesmal NICHT die erste Viertelstunde verschlafen. Vielmehr schoß der Rheinländer Esswein zum Aufwachen für die Domstädter vom Rhein gleich nach einer knappen Minute gegen den gastgebenden Außenposten. Half aber wenig, Pekhart machte es dann aber nach einigen Minuten richtig, und zimmerte einen Direktschuß nach Anstauber gegen den rechten Kölner Torwinkel, der das Gehäuse tüchtig zittern ließ. Fortan war auch der letzte Kölner Spieler wach, und das Publikum langsam ruhiger. Der Kölner Käpt'n Geromel allerdings war immer noch nicht wach, und zog zweimal nicht seinen Fuß weg, als der Ball ihn im Strafraum längst passiert hatte. Beide Male hätte er einfach seinen Fuß weglassen sollen und sich nicht hinterher darüber beschweren, dass unser belgischer Mannschaftspapa Simons die Summe der gehaltenen Elfer eines Herrn Rensing weiter ganz klein hielt. Auf Null nämlich.
 

Architektonisch ein Zuckerle: das Kölner Stadion mit einem flotten Mix unterschiedlicher Baustile. Ein paar gotische Wasserspeier wie am Dom möchten wir aber noch anregen...

Spielbestimmend war auch Schiri Weiner, der einerseits tüchtig verwarnte und andererseits den Kick trotzdem nicht aus dem Fluß gleiten ließ. Zumal es die Kölner auch nach der gelb-roten Karte an Pekhart und der kölschen Angriffs-Wutattacke inklusive Anschlusstreffer durch Chihi nicht schafften, anständig und fortwährend Druck aufzubauen. Die Glubberer hingegen brachten es auch bei einem 3:2-Konter wie zum Schluß durch den eingewechselten Plattenhardt nicht auf die Reihe, ein beruhigendes 1:3 zu erzielen.

Zu Weiners Entscheidungen: Beide Elfer waren vertretbar und in der Zeitlupe keine Schwalben. Podolskis Tor war klar Abseits, Pekharts hohe Beine sicher diskussionswürdig, sollten an der Kölner Klagemauer aber um des himmlischen Friedens Willen als berechtigt kleben bleiben. Miso Breckos Frustfoul gegen Feulner aber war ein Frustfoul ohne Sinn, und mit oder ohne Feulners Fall-Choreographie einfach überflüssig. Der Kölner wurde dafür inzwischen für drei Spiele gesperrt.

Fazit: Als Glubberer möchte man auf keinen Fall einen solchen Kader wie den Kölner auf dem Platz stehen haben. Zur Abrundung des streitsüchtigen Haufens hätten die Kölschtrinker am besten noch "Verleihnix" Diego ausleihen sollen, dann wäre das gallische Dorf komplett gewesen und die Kölner Lokalpresse hätte Munition für dutzende Rekordauflagen gehabt und dazu noch Hilfe gegen die Krise in der dortigen Druckindustrie dazu. Wie so oft hängen Spiele an einem seidenen Faden, aber das Glück des Tüchtigen muß man hier nicht einmal bemühen. Schiri hin und her, man kommt so oder so zu der Erkenntnis, dass der Glubb einfach besser war. Ein Lob auch an die Kölner Fans, die es diesmal unterlassen haben, mit Fäkalienbechern zu werfen. Seit gestern wird zurückgeschossen: Solbakken kickt jetzt mit Plastikflaschen aufs Publikum. Hat sich aber sofort danach entschuldigt. P.S.: Letzteres bitte als Humor verstehen!

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Jens Hegeler: Der kölsche Jung im Glubbtrikot irrlichterte leider zu viel als vogelwilder Techniker durch die Kölner Reihen und verlor haufenweise Bälle mit seinem nervigen Ballett. Blieb auch nach dem Ballverlust meist seltsam unbeteiligt stehen und ließ die anderen Stürmer hinten verteidigen. Hat zwar bei Hecking scheinbar immer noch Kredit, jedoch würden ihm zwei Spiele auf der Bank gut tun. Als Joker hatte er ja zuletzt in Berlin gut gestochen.

Javier Pinola: So langsam wirkt er wie ein alter Mann, seine Tempovorstöße versanden wie immer häufig. Lediglich seine Flanken sind immer noch sinnvoller Bestandteil des Spiels. Enttäuschend: Hat nicht mal die sonst bei ihm zum guten Ton gehörende gelbe Karte bekommen.

Schiri Weiner: Viele Glubberer wußten schon vorher, dass Nürnberg mit Pfeifer Weiner verlieren würde. Ganz ohne Satire: Alle seine Entscheidungen waren mit oder ohne Zeitlupe nachvollziehbar und fair. Pfiff ausgeglichen und zeigt damit Rafati deutlich die Rücklichter im Poesialbum unserer Lieblings-Referees. Somit positiver Eintrag ins Klassenbuch...

Alexander Stephan: Verhinderte mit "der Hand Gottes" bei einem Querpaß den er um Zentimeter abfälschte, den Kölner Ausgleich. Ließ sich sonst nicht aus der Ruhe bringen. Kann man verstehen, schließlich sind seine Vorderleute inzwischen viel besser als der Hühnerhaufen in Weiß, der Stephans letztes Spiel in Köln auch das letzte Spiel von Oenning werden ließ.

Michael Rensing: Hielt einen Distanzknaller von Eigler und entweder er oder seine Pfosten hielten Köln im Spiel. Respekt! Ein Keeper von der unterhaltsamen Sorte, das war nach seinem Smalltalk mit Chihi klar...

BESTNOTEN: Fast die ganze restliche Mannschaft, vielleicht ist auch Klose und Wollscheid positiv hervorzuheben, wie auch Feulner, Esswein und der Klassensprecher Simons.

STRAFARBEIT... bekam Pekhart für seine artistischen Ballannahmen kurz unter der Schneefallgrenze. Bremser mußte von der Bank auf die Tribüne.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Dieter Hecking zu den Schiri-Entscheidungen: "Ich habe mir aber nach dem Spiel die Szenen noch einmal im Fernsehen angesehen und da muss ich sagen: Muss man so akzeptieren."

Dieter Hecking: "Ich habe vor dem Spiel eine Statistik gesehen, dass ich hier noch nie gewonnen habe. Ich habe der Mannschaft gesagt, die hätte ich gerne ausradiert. Es ist schön, dass meine Spieler mir zugehört haben..."

Stale Solbakken (Trainer 1. FC Köln): "Ich bin sehr unzufrieden mit großen Teilen des Spiels. Diese Leistung war so nicht akzeptabel und ist eine sehr große Enttäuschung für mich. Nach zwei guten Leistungen war das ein Schritt zurück."

Spox.com Blog "Ich wäre heute gerne im Stadion gewesen. Dann hätte ich den Sky Kommentator nicht anhören müssen, der wohl mit Nürnberg Trikot, Schal und Fähnchen in seiner Kabine gesessen hat und erst bei der roten Karte gegen Brecko mal eine unparteiische äußerung tätigte..."

Stale Solbakken (Trainer 1. FC Köln) is not very amused: "Ich bin very down. Das war so nicht akzeptabel, und das habe ich den Spielern auch gesagt. Das für mich die größte Enttäuschung, seit ich hier in Köln bin"

Michael Rensing über Adil Chihi (Köln): "Ich versteh mich super mit ihm, und er ist ein Riesenfußballer, aber ich habe ihm schon tausend Mal gesagt, dass er nicht in der eigenen Hälfte seine Scheißdribblings ansetzen soll. Vorne kann er dribbeln, wie er will."

Michael Rensing spricht auf: "Wir sind eigentlich zu gut, um da unten rumzukrebsen und gegen den Abstieg zu spielen. Wir haben alle keine Lust, dass es wieder so eng wird wie im letzten Jahr."

EF


27.08.2011: FCN-FCA, 1:0. EIN TOR MEHR GESCHOSSEN ALS DER GEGNER...

Nachdem wir in den letzten beiden Spielen wie ein wunderschöner Schwan unter Beifall und Lob baden gingen, sollte es diesmal mindestens ein Punkt gegen unseren Relegationspartner aus der vorletzten Spielzeit werden. Zuhause versteht sich. Nun, die Abwehr  verdiente ein Lob, der Sturm hatte aber mit dem Runden ins Eckige so seine Probleme.
Der ultrafahnige Stand vor dem Stadion.

Mit etwas Distanz zum Spiel nach einer Woche fragt man sich, wie der Glubb denn gegen die vorderen Teams in der Liga bestehen soll, wenn er sich gegen einen Aufsteiger wie Augsburg (ohne bisherigen Sieg in der Bilanz) schon so schwer tut? Dagegen spricht aber, dass keine Mannschaft bereits in den ersten Spielen der Saison ihre spätere Form an den Tag legt, da ist noch alles drin für jeden. Ob das für Ausgsburg auch zutrifft, steht in den Sternen, denn die technische Qualität lag klar auf Seiten der Glubberer und hier vor allem in der Verteidigung. Der blutjunge Rakovski im Tor deutete erneut seine kommende Klasse an, wenn er weiter bis zu Schäfers Genesung derart modern mitspielt und mit etwas Glück und Reaktionsvermögen einen Elfer hält, möchte ich nicht in Raphas Haut stecken. Der Jugendwahn geht schließlich um in der Bundesliga. Doch er machte auch Fehler: Ein Abklatscher auf einen Augsburger. Andererseits hatte er auch nur einen einzigen ernsthaft gefährlichen Ball zu parieren. Seine beiden Vorderleute verdienen ebenfalls ein Lob, denn insbesondere der Luftraum gehört ihnen ganz allein, auch am Boden hatten die Fuggerstädter Stürmer einen frustrierenden Tag von der Nürnberger Hintermannschaft geschenkt bekommen.

Langsam scheinen gerade die Glubb-Spieler aufzublühen, die einen Spieltag mal nicht aufgestellt wurden. Das zeigte sich bei Esswein, der gegen die Zecken nicht im Aufgebot stand und nach seiner Einwechslung genau das tat, wofür er geholt wurde: Alarm über seinen Flügel zu machen. Das hat Eigler an seiner Stelle 60 Minuten leider vermissen lassen. Nachdem Bum Bunjaku nun auch drei Spiele pausieren muß, erwarten wir von dem dann eine sogenannte Explosion.

Das zu einem angeblichen "Derby" hochstilisierte Spiel war unter dem Strich eine - auch wenn das arrogant klingt - lehrreiche Stunde für die bayrischen Schwaben, denn für die Bundesliga fehlt es ihnen noch etwas an Qualität. Aber das Problem kennen wir ja beim Glubb noch von früher...

Tagesabrechnung: Punktgleich mit dem angeblich um ein Jahr älteren Verein aus der Sinsheimer Gegend überherbsteln wir über die Länderspielpause nun in der Mitte der Tabelle und fänden es gar nicht gut, nach dem kommenden Spielen gegen Köln oder Bremen weiter unten zu stehen.

LICHT UND SCHATTEN, LOB UND KRITIK

KLOSE: Vorne mal wieder ein Chancentot. Ansonsten: Unser Peter Crouch in der Abwehr. Miro pflückt mit der Birne alles hohe herunter und überrascht neuerdings sogar mit anständiger Spieleröffnung nach vorne. Ebenso...

WOLLSCHEID: Probiert mittlerweile auch Spieleröffnung. Diese könnte aber auch gerne etwas exakter sein. Trotzdem muß Pino jetzt nicht mehr als alleiniger Reisender den Ball über die Mittellinie tragen.

PEKHART: Auch wenn ihm ein Treffer pro Spiel gut zu Gesicht stünde, hatte er ohne Tor mit dem klugen Assist für Esswein wieder einmal eine unentbehrliche Tat pro Spiel aufzubieten. Dies stand für Eigler an diesem Spieltag noch auf der To-Do-Liste. Pekhart hingegen ackerte auch sonst sehr gefällig, leider war aber das Ganze nicht gefährlich.

CHANDLER: Wie immer ohne nachzulassen gleichzeitig hinten und vorne zu finden, Judt sieht seit Monaten nur noch seine Rücklichter.

SIMONS: Tauchte kaum in der Nachberichterstattung auf, seine Pässe kamen aber zu 90 % zum Mitspieler, eine Quote von der Duracell-Cohen noch träumt.

WIESSMEIER: Ging nur optisch etwas unter, weil er ja nicht Kloses Novitzki-Gardemaß hat oder eine Frisur wie dieser Davids von Augsburch. War aber emsig und wer weiß, ob das Feulner besser gemacht hätte, der kurzfrsitig vor dem Spiel beim Aufwärmen Urlaub durch einknicken verschrieben bekam.

PINO: Außer, dass er den Altersdurchschnitt bei Nürnberg deutlich nach oben drückte, machte er einen soliden Job mit dem üblichen Quotenschnitzer. Langsam wird seine Grundschnelligkeit in der Defensive aber ein kleines Problem.

DOMINIC MAROH: Endlich mal wieder auf dem Platz, wir vermissen deine chirurgischen Grätschen!

STIMMEN ZUM SPIEL:

AUGSBURGS MANAGER RETTIG KANN NICHT MEHR VIEL FÜR QUALITÄT AUSGEBEN: "Wir können nur zum Studententarif einkaufen."

AUGSBURGS MANAGER RETTIG ZUM SPIEL: "Das war ein typisches 0:0-Spiel - nur muss man dann auch 0:0 spielen."

DIETER HECKING SIEHT ES ANDERS UND HAT RECHT: "Wenn man alle Chancen zusammen zählt, dann haben wir heute verdient gewonnen."

AUGSBURGS TRAINER LUHUKAY HAT AUCH RECHT: "Durch unser harmloses Spiel nach vorne mussten wir heute Lehrgeld zahlen - Glückwunsch an Nürnberg."

ALEXANDER 'EINSTEIN' ESSWEIN: "Vor dem Tor habe ich noch überlegt, ob ich den Ball ins ins lange oder kurze Eck mache - ich habe mich dann für das lange entschieden. Zum Glück ist das gut gegangen."

P.S.:

FRAGE AN ANDY WOLF IM FERNEN BREMEN, "NERVT SIE IHR RUF ALS (GELB-)SÜNDER? "Es ärgert mich – vor allem, weil ich gar nicht so oft foule. Ich meckere fast nie und bin nie tätlich geworden. Dass ich gern offensiv spiele, ist doch okay."


DER WAHRE GLUBB, DIE KOLUMNE .rcn 151 UND KURZBERICHT BVB - FCN AM 20.8.11, 2:0

Sommerpause vorbei für die Printausgabe, hier die gedruckte Kolumne aus Heft 151 vom 25.8.11 und unten Zitate nach dem BVB-Spiel...

Willkommen, liebe Leser in der Saison 2011/2012, ein herzliches Hallo auch an alle fußballhassenden Frauen, Bauernfans und Teebeutelfreunde aus der Westvorstadt! Ich grüße letztere besonders, weil mir durch viele zuverlässige Quellen zugetragen wurde, dass auch Ihr unser Amateurgeschreibsel über den Glubb gerne lest. Wirt Norbert vom „Zum Bühler“ in Gostanbul möchte jetzt sogar seinen Gastrostopper in der Kolumne haben, weil sofort nach Anlieferung die halbe Kneipe erstens das Heft und zweitens die Glubb-Kolumne aufschlägt. Wohlan! Ach, fast vergessen! Willkommen auch Tante Hertha zurück in der ersten Liga. Danke für die drei Punkte am ersten Spieltag! .rcn-Schönschreiber Roland war in Berlin, sein Bericht auf unserem Blog rcnmagazin.de > der wahre Glubb ist inzwischen schon für den Pulitzer Preis nominiert worden. Auf seinem Weg mit der Berliner S-Bahn wurde seitens der Hertha-Fans nur noch über die Höhe der Packung diskutiert, die Nürnberg bekommen würde. Kam anders. Hätten wir da nicht gegen ängstliche Berliner gewonnen, lägen wir jetzt hinter Viva Colonia und dem Hamburger Statisten Verein, kurz HSV, der gerade von den Norditalienern demontiert wurde. Im Blickwinkel des Geschehens: Der Pianist, in Hamburg inzwischen Herzblatt-Michi genannt, wie auf der eilends gegründeten Facebook-Gruppe „Michael Oenning feuern“ zu lesen war. Also ich finde Michi gut, der hat z.B. damals Gündo-an (neue Sprechweise bei Kommentatoren) geholt, welcher gerade für gutes Geld vom Glubb zu den Zecken ging. Dadurch wurde der von mir und vor allem meinen Sohn hochgeschätzte Ilkay auch von der Nürnberger Hundescheiße befreit, die an seinem Schuh klebte. Die kriegt man nicht weg, da hilft nur Schuhwechsel. Denn kaum war das Abi hier in der Noris erledigt und ein sauberes Paar BVB-Schuhe angezogen, rief der Jogi an und berief ihn in die Nationalmannschaft. Seitdem zünde ich jeden Tag eine Kerze an meinem Wollscheid-Hausaltar an und bete, dass der Gute nicht zu schnell einen Anruf von Jogi bekommt, kaum dass er neue Schuhe woanders angezogen hat. Über das Hangover-Heimspiel schreibe ich mal nichts, weil ich die Partition auf meiner Festplatte da oben bereits formatiert habe. Das Thema Zecken allerdings verursacht Schmerzen. War doch die erste Halbzeit gegen den BVB richtig geil, zumindest wenn die 100% Chancen unserer Jungs auch versenkt worden wären.

Und jetzt ist Schluss mit Humor, hier kommt eine Ansage nach dem Dortmundspiel: Auch wir werden wieder gewinnen und uns einspielen, absteigen will keiner. Und kaum ist unser Käpt’n krank, kreisen überall die Geier und loben den 18-jährigen Ersatztorwart für eine ganze Parade in 90 Minuten. Was sich wohl Rapha auf dem Krankenbett denkt, über die überall aufflammenden Kritiker? Leute, Familienvater Schäfer hält seit Jahren für uns seine Knochen hin und hielt bei jedem Scheißwetter sommers wie winters seinen Kasten sauber, was soll das Gemecker, kaum dass er zwei Tage auf dem Klinikbett liegt? Ball erstmal flach halten! Ewald Funk

NACHBERICHT BVB - FCN AM 20.8.11, 2:0

Adulte Zecke in seiner typischen Trikotfarbe, Vorderansicht. Quelle: Baxter

Der gemeine HSV-Fan kann einen schon leidtun, nach jedem Spiel muss sich der ehemalige FCN-Trainer Oenning rechtfertigen und Defizite erklären. Da ist unser Hecking schon aus einem anderen Holz geschnitzt, er verzichtet schon mal auf Erklärungen und zeigt uns Fans, dass er selber auch so sauer ist wie sie. Macht die Ergebnisse nicht besser, aber tut nicht so weh in der Glubbererseele.

Schön, dass der Glubb voll im Visier der Medien stand. Hatte man doch mit Patrick Rakovsky einen 18-jährigen als Ersatz für den verletzten Rapha im Tor stehen. Sein Debut war bewundernswert cool und modern geprägt, sprich, der Keeper spielte auch mit und teilte die Bälle auch schnell wieder aus. Der Dortmunder Sieg war schmeichelhaft, aber irgendjemand muss doch den Zecken mal ein paar Punkte gönnen. Irgendjemand muss ja Meister werden, damit Geld keine Titel kauft im Fußball, sprich, die Bauern sich auf ihre Championsleague konzentrieren können. Als Glubberer weint man auf jeden Fall der ersten Halbzeit nach, wo man früh in Führung gehen hätte können. Und Jens Hegeler hätte den Sololauf mit einem besseren Heber reinsetzen müssen. Bei den Dortmundern hingegen gehen unmögliche Eier wie der Abpraller in der zweiten Halbzeit rein.

Komisch aber, dass sobald eine Bundesliga Mannschaft einen 18-jährigen aufs Feld stellt, alle Journalisten wie im Affekt die Notizblöcke zücken und ihre medialen Scheinwerfer auf jedes Kickerküken richten, welches mal unter 20 aufs Feld hoppelt. Natürlich sind Mendler, Wießmeier, Mak, Plattenhardt und eben Rakovsky für ihr Alter schon sehr weit, ihr medialer Schatten verdeckt aber auch viel verdiente, reifere Spieler die eine Partie tragen und die jüngeren auch anpeitschen. Wer spricht denn noch über den 30-Meter Hammer von Pinola, den Weidenfeller kaum halten konnte, über Feulners rastlosen Einsatz in der Dortmunder Hälfte, seine Standarts. Oder über Cohen, der wie ein Staubsauger den BVB die Luft im Mittelfeld nahm. Simons wurde in die Kicker-Elf des Tages gewählt.

Als im Spiel der Glubb in der ersten Hälfte über weite Strecken die Macht übernahm war der Sky-Sprecher meistens damit beschäftigt, über Götze, Illy und weitere Lichtgestalten zu salbadern. Wann gibt es endlich auf dem Bezahlkanal alternative Kommentatoren? :-)

Fazit: Wie vorher gut gespielt, Lob von allen Seiten und die Punkte bekam jemand anders. Eine Abschlussschwäche hatten die Dortmunder auch, denn beim ersten Tor mußßte man ja nur drauf hauen, beim zweiten war es pures Glück. Wird Zeit, dass wir auch wieder Glück haben und gegen Augsburg einen guten Tag und Schiri erwischen.

STIMMEN ZUM SPIEL


Patrick Rakovsky: "Das zweite Tor hat mich geärgert, weil ich vielleicht einen Tick zu weit vorne war. Insgesamt war es eine super Defensivleistung der Mannschaft."

Jürgen Klopp: "Hut ab, was das schon wieder für eine gute Truppe ist. Nürnberg hatte schwerwiegende Abgänge, doch davon ist kaum was zu sehen. Er hat schon wieder tolle Talente im Kader!"

Timmy Simons: "Wir brauchen Punkte und nicht eine gute Leistung.

Manager Bader: "Wir hatten nicht nur in der ersten Halbzeit gute Chancen, sondern auch in der zweiten, als Julian Wießmeier die Möglichkeit zum Ausgleich hatte. Wir sind gut gestanden, zwei Tore waren ärgerlich, aber das war der individuelle Unterschied in der Klasse..."

EF


13.08.2011: FCN VS. HANGOVER: 1:2. TJA, DIE EFFIZIENZ...

Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast lautet eine alte Weisheit von professionellen Zahlenjongleuren. Tenor in der Berichterstattung über das zweite Glubbspiel in der noch jungen Saison war jedenfalls die unbestechliche Statistik über ein Chancenverhältnis von 6:2 und eine hohe Quote beim Ballbesitz für die Glubberer. Über die Effizienz im Abschluß bei den Nürnbergern wurde nichts aufgeführt, die Effektivität der Westfalen war mit zwei Torschüssen und zwei Treffern, einer dabei durch Elfer, allerdings sehr ausgeprägt an diesem herrlichen Samstagnachmittag.
Tolle Choreo, bei der wir gerne mitgemacht haben. Die Dringlichkeit dieser Forderung steht bei uns allerdings nicht so vordringlich auf der To-Do-Liste...

Traditionell beginnt ein Spiel im Frankenstadion meist mit einem bedächtigen ins-Spiel-finden unserer Mannschaft, Experten nennen das Abtasten. Ich nenne das gerne verpennen, weil uns diese behäbigen Minuten immer am Schluß fehlen. Und der Glubb regelmäßig Gegner einstampfen würde, wenn er so spielen würde wie in den letzten zehn Spielminuten... Rückstand und Einläuten der 80. Minute vorausgesetzt. In diesen letzten zehn Minuten pennten diesmal vor allem die 96er, das aber absichtlich. Was auch effektiv ist bei einer komfortablen 1:2 Führung bei einem Gegner mit mangelnder Chancenverwertung im Abschluss. Und bei einem Schiri, der wohl meistens an etwas schönes ganz weit weg dachte, als sich die Gäste Bälle für Abstoß, Ecke oder die vielen Freistöße völlig entspannt zurecht legten. Apropos, Freistöße gab es viele, vor allem wenn der Gegner gerade grazil fiel oder der Glubb gerade einen Konter startete. Schnelles Umschalten war hier nicht, zuhause vor dem Fernseher hätte ich das auch Ärger vielleicht des öfteren mit der Fernbedienung getan.

Da wir diesmal auf dem Taubertal Festival weilten, hatten wir eine entsprechend lange Anreise. Gute 90 Minuten pure Auto-Anreise für 90 Minuten Kick ist schon ein deftiges Stückchen. Aber über solche lange Wege zum Stadion lachen bestimmt Glubbfans von der Rennsteig-Pampa oder aus Wunsiedel-Kongo, für die ist das ein normales zweiwöchiges Procedere. Wunderschön dann die Choreo der Nordkurve, der Autor dieser Zeilen befand sich direkt unter dem "t" von "fordert" und sang mal wieder die Legende, ohne etwas zu sehen. Kollege Woll-Fram aus Schweinfurt war jedenfalls mehr beeindruckt, er saß im 14er und konnte alles überblicken:

Findet die Nordkurve gut: Wolle aus Schweinfurt...

Beeindruckend auch sein Kartenpreis, denn ein Fuffi für zwei Tickets auf dem freien Markt vor dem Stadion waren für einen Gelegenheitsbesucher wie ihn etwas üppig.

Zum Spiel: Hannover ist bereits in der letzten Saison ein kleines Phänomen gewesen. Da sie kaum die Mannschaft verändern mußten, sollte das auch in dieser Spielzeit so bleiben. Keine größeren Verletzungsausfälle vorrausgesetzt. Der Glubb verlor das Spiel nicht nur wegen verpatzter Torchancen, sondern konnte den Druck auf die 96er nur über kurze Zeit erhöhen. Da wäre mehr drin gewesen, denn 96 sah unter Druck nicht ganz so stabil aus. In der überregionalen Presse wird nun sicher verstärkt erwähnt werden, Nürnberg habe mit Schieber und Ekici wichtige Kreativspieler und Standartspezialisten verloren und deswegen zuhause erstmal verloren. Diese Meinung kann ich nicht teilen, weil Illy in der Rückrunde erstens eh wenig spielte und Feulner statt Memo auch ganz anständige Standarts schießt. Hier muss sich der richtige Mann innerhalb der Mannschaft vielleicht erst noch finden. Was nützt einen ein kreativer Paßgeber, wenn die Stürmer die typischen Laufwege noch nicht kennen. Deswegen also hier lieber mal die aufgefallenen Einzelspieler etwas kommentiert, statt fehlende Ordnung kritisiert:

Cohen: Wie gewohnt unser Mittelfeldmotor und Wadenbeißer. Allerdings nur defensiv. Schade, viel Aufwand ist zwar publikumswirksam, aber letztendlich nach vorne nicht hilfreich.

Hegeler: In rein körperlicher Größe und der Körpersprache wie immer das Gegenteil von Cohen. Wirkte wieder auf seltsame Art zu lässig, verlor Bälle, wurde aber leider auch zu selten angespielt. Verspielte wie schon oft die Chance, beim Glubb eine wichtige Nummer zu werden.

Eigler: Ein alter Fuchs, das merkte man sofort nach der Einwechslung. Lief sich immer frei, war fleissig und sogar meist lauffreudig. Warum macht er solche Spiele nur, wenn er nicht in der Startelf steht?

Feulner: Bemühte sich, die Rolle der Schaltzentrale auszufüllen. War nicht sein Tag.

Pekhard: Verdient ein gesuchter Interviewpartner für die Presse nach dem Spiel. Macht einen super Job in Sachen Ballbehauptung und Kopfballüberlegenheit. Wie wird die Presse reagieren, wenn er mal keine böse Überraschung für die nächsten Gegner sein wird, weil er unter verschärfter Bewachung steht? Und: Stand leider zu oft im Abseits.

Simons: Hatte einen schlechten Tag, sonst paßgenau, diesmal eher fahrig.

Chandler: Nach hinten solide aber nicht fehlerfrei, nach vorne wie immer wichtigster Mittelfeldüberbrücker neben Pinola.

Klose: Wir empfehlen eine Hypnosetherapie. Ziel: Wenn er die Mittellinie übertritt, soll er glauben, er sei ein eiskalter Top-Stürmer. Dann klappt es bestimmt auch mit der Chancenverwertung.

Esswein: Lob dafür, Unruheherd zu sein. Darauf kann man schon mal aufbauen.

Schäfer: So eine Art Legende, aber mit Macken, an die man sich auch nach Jahren nicht gerne gewöhnt. Reagiert auch als Mittdreissiger leider immer noch zu oft cholerisch.

Wollscheid: Durch seine Spieleröffnung und Abspielfehler meiner Meinung nach noch lange kein Nationalmannschaftsthema.

Pino: Wiegt seine oft katastrophalen Patzer immer als Mittelfeldmotor mit Tordrang auf. Hoffentlich noch lange...

Fazit: Weh getan hat, dass sich die neue Mannschaft beim ersten Heimspiel nicht mit Ruhm bekleckert hat. Leute! Wir haben tolle Fans, aber Unterstützung gibt es in Nürnberg nicht gratis liebe Zugänge und Stammspieler! Wenn eine ausgebuffte und sonst meist harmlose Mannschaft wie Hannover zusammen mit einem schwachen und kleinlichen Schiri zusammen kommen, muß man anders reagieren. Total nervig die Spieleröffnung nach dem immer gleichen Muster. Typisches Beispiel: Schäfer versäumt traditionell einen modernen Abwurf und rollt zu Chandler, der bereits attackiert wird. Querpaß zu Klose, der zu Wollscheid weiter gibt. Das geht so lange hin und her, bis es Pino zu bunt wird und der dann furchtlos nach vorne marschiert. Oder Chandler auf der anderen Seite zum Sprint starten kann. Wenn das nicht klappt, dann ballert Schäfer nach vorne, einer der langen Jungs wird den Ball schon herunter fischen. Erinnert fatal an das alte Meyer-System mit Koller als einzige Spitze.

Aber das ist ja erst der zweite Spieltag, bis Weihnachten kriegen das die Jungs schon zurecht gebogen!

STIMMEN ZUM SPIEL:

Mirko Slomka (H96): "Wir hatten Glück, Qualität und Zieler"

Timm Klose zu den letzten zehn Minuten: "Ich glaube, dass jeder gesehen hat, dass wir gekämpft haben, alles gegeben haben und den Ausgleich unbedingt wollten."

Markus Feulner: "...Danach haben sie uns eiskalt erwischt und wir mussten uns erst einmal sammeln..."

Tomas Pekhart: "...kann ich mir nur bedingt über mein zweites Tor im zweiten Spiel freuen."


06.08.2011: WILLKOMMEN ZURÜCK IN DER BUNDESLIGA, TANTE HERTHA

06.08.2011: HERTHA BSC VS. FCN, 0:1

"1. Spieltag, Auswärtssieg, 3 Punkte, der Rest ist mir Scheißegal!" sagte Trainer Dieter Hecking als Fazit nach dem Spiel zum Sky-Reporter... und ließ diesen dann mit seinem Mikro allein stehen. Kommt da etwa eine Spur der lang vermisste Hans Meyer - Humor durch bei dem gebürtigen Westfalen? Betrachtet man die Nachberichterstattung in den überregionalen Medien, wurde der Glubb trotz Dominanz nicht gerade mit Lob überhäuft. Kann uns auch egal sein, als graue Maus hat man es in der letzten Saison ja auch schon sehr weit gebracht. Und die Rolle der Heulsuse überlassen wir doch gerne anderen.
Olympiastadion: Sogar die Aschenbahn ist in Hertha-Blau!

Am ersten Spieltag hatten zumindest die Bauern allen Grund dazu: Ihre Partie ging verloren gegen Gladbach und Schiri Rafati, eine Allianz, die die Glubberer nur zu gut kennen. Siehe auch letzte Saison: KLICK Außerdem: Köln patzte gegen Wolfsburg, Schalke versagte beim VFB und Vizekusen gegen Mainz.

Wir hingegen hielten durch geschickte Taktik das eigene Spielfelddrittel über 90 Minuten weitgehend frei von jeglichen Berliner Spielern. Unser Bericht aus Berlin diesmal von unserem Schreibsenior Roland Hornauer:

Auch ohne Harry lohnt sich eine Reise nach Berlin
Bundesligaeinstand nach Maß


Zur Erinnerung am 26. Spieltag in der Saison 2009/2010 im März 2010 besiegelte der glückliche Siegtreffer unseres griechischen Superstars Angelos "Harry" Charisteas, der inzwischen bei dem international bekannten griechischen Spitzenverein Panetolikos Agrinio spielt, letztendlich fast schon den Abstieg des Hauptstadtclubs mit seinen aggressiven Fans (der Platz wurde nach Spielende gestürmt). Der völlig unverdiente Sieg bei der Hertha in Berlin brachte uns in die Relegation gegen Augsburg und damit zum Klassenerhalt.

Ein Jahr 2. Liga muss ja auch nicht schaden, die Perspektiven werden zu recht gerückt, neue Freude auf die Bundesliga kommt auf und die gegnerischen Teams werden mit einigen Respekt eingeschätzt. So haben wir Clubberer es ja oft genug selber mitgemacht, manchmal auch mehr als ein Jahr 2. Liga. Bei den gemeinen Hauptstädtern ist das Jahr 2. Liga scheinbar gedanklich ausgeblendet worden. In der S-Bahn zum Stadion, das S steht für Sauna in der schwülheißen Hauptstadt, wurde nur über die Höhe der Packung die Nürnberg bekommt geredet. Der Sieg war schon vor Anpfiff klar und eingetütet.

Das Stadion selbst wirkt dank der vereinzelten Gerüste, herumstehenden Container und Cateringwohnwagen im Außenbereich nach wie vor wie eine fast fertige Baustelle. Der Sponsor der Berliner hat ein kleines Stück eines ICE vor der Ostkurve aufgestellt. Imagegerecht liegt das ICE-Teil auf einen Sattelschlepper, so ist es wenigstens immer mobil. Der Blick in völlig durch geschwitzten Klamotten auf das Olympiabad von 1936 lässt kurz den Gedanken entstehen, habe ich die richtige Location gewählt? Dank eines Carlsbergs - Glühwein wurde nicht verkauft - und den angebotenen Sangria (gab es ohne Strohhalme und Kopfschmerztabletten) und dank der frischen Brise im Oberrang des Stadions, war das Stadion dann doch die richtige Platzwahl. 61.118 fanden sich dort ein. Klar, nach einen Jahr Bundesligapause, im einwohner-schwachen Berlin und an einen sehr warmen Samstag im August beim Spiel gegen den Tabellensechsten der vorherigen Saison würden in Nürnberg auch nicht mehr als 15.000 Zuschauer kommen. Trotzdem die Kulisse hat gepasst und was in Berlin eher selten ist, es gab zwei Choreos. Die Ostkurve der prolligen Hauptstadtfans war blau-weiß und davor wurde ein großes Banner (ein Arm der die Herthafahne hochhält) vor dem Block zum Stadiondach hochgezogen und mit einigen Mühen, das Spiel lief schon über 200 Sekunden, herunter gezogen. Die Clubbfans boten ebenfalls ein schönes Bild, zahllose rote Luftballons wurden beim Einlaufen hochgehalten und ganz brav so entsorgt, dass kein einziger das Spielgeschehen belebte.
 
Die Berliner Ostkurve hatte unseren Raphael nicht vergessen, angeblich soll er einen Finger beim letzten Berlinsieg in diese Richtung gehalten haben (fotografische oder filmische Belege davon gibt es bis heute nicht). Jeder Ballkontakt unseres Keepers wurde mit "aufmunternden" gellenden Pfiffen begleitet. Doof wie die Berliner nun mal sind, trugen einige Schäfer-Trikots, nur der Name war mit „Raffael“ falsch geschrieben.

Zu Beginn der 2. Halbzeit als Schäfer vor der Ostkurve spielen durfte, wurden zahlreiche Fahnenstangen und Latten drohend geschwenkt. Dies waren die gefährlichsten Berliner Szenen während der gesamten 90 Minuten. Berlin erspielte sich keine einzige Torchancen, bei Ballverlusten zogen sie sich schnell, fast ängstlich in die eigene Hälfte zurück, um vor dem Sechzehner einen Verteidigungswall aufzubauen. Bei Ballgewinn blieb ein Großteil der Mannschaft hinten stehen und schaute zu, wie glücklose Stürmer meistens mittels Fehlpass uns den Ball zurück gaben. Ihr neuer Torwart Kraft zeichnete sich dadurch aus, dass er den Ball mehrfach unbedrängt bei Abstößen oder Abschlägen direkt in das Seitenaus beförderte, nachdem er ewig gewartet hat, bis er sich von der Kugel trennte. Zu den beiden anderen früheren Bayern „Stars“: Christian Lell glänzte durch peinliche Stockfehler und Andreas Ottl tauchte von Minute zu Minute – stand er in der 2. Halbzeit überhaupt auf dem Platz? - immer mehr ab. Siegergene sind halt doch nicht so einfach zu kaufen. Beim Clubb waren fast alle in der Defensive hochkonzentriert und das Berliner Spiel wurde meist schon weit vor dem eigenen Tor unterbunden. Etwas unkonzentriert wirkte unser linker Verteidiger Pino. Lag vermutlich an seinen genialen Gegenspieler Patrick Ebert. Immer wenn dieser auf der Außenbahn völlig frei stand, trabte er Richtung Platzmitte zu Pino. Mein Sitznachbar meinte dazu, "Fußballer sind von Haus aus doof, die suchen sich einfach immer ihre Gegenspieler". Der Clubb spielte taktisch brilliant, knüpfte in der Defensive an den guten Leistungen der letzten Saison an. Die Hertha wurde komplett aus dem Spiel genommen und wirkte von Minute zu Minute immer hilfloser.

Der Clubb war zusätzlich in den Zweikämpfen deutlich aggressiver, schneller, auch gedanklich und Berlin spielte wie ein Aufsteiger, der das Niveau der neuen Liga noch nicht kennt. Überragend unsere fehlerlose – wann hatten wir dies schon in den früheren Jahren? – Innenverteidigung mit Wollscheid und Klose. Die gesammelte Bundesligaerfahrung von 19 plus 0 Spielen ließ einfach keine Torchance zu. Leider folgte auf die jeweils sehr gute Defensivarbeit nicht eine ebenso gute Angriffsleistung des Clubb. Die entscheidenden Zweikämpfe gingen meist verloren bzw. der letzte „tödliche“ Pass kam häufig nicht an. Der Clubb hatte zwar ein extremes Übergewicht an Chancen, aber die zwingenden Torchancen fehlten. Bis zur 80. Minute, wo bekanntlich Hegeler 20 Sekunden nach seiner Einwechslung den hüftsteifen rustikalen Maik Franz vernaschte und von der Torauslinie, zum Glück winkte der Linesman nicht, auf Pekhart passte und der sofort einnetzte. Endlich, der verdiente Siegtreffen war da und das Spiel gelaufen. Leider haben die Herthafans auch in der 2. Liga nicht die Gastfreundschaft gelernt. Nach dem Auswärtssieg wurden die Clubbfans auf dem Weg zur S-Bahn und dort wiederholt angepöbelt und die eine oder andere Hauptstadtglatze wartete nur auf einen Anlass zum Zuschlagen.
 
Der Sieg selbst wurde im neuen fränkischen Biergarten „Republik Frank und Frei“ an der Köpenickerstraße bei Bratwürsten (einzige Alternative war Obazter oder Kraut pur), Spalter Bier, Gutmanns-Weizen (in der speziellen Preußen-Version, die Hefe bleibt in der Flasche), Held-Bier oder Schanzenbräu angemessen mit etlichen anderen Clubb-Fans bzw. Franken gefeiert. Die Biergartenbetreiber haben sich übrigens den Radlersonderpreis der Bundeshauptstadt verdient. Schenkten sie doch erst das Bier ein und waren erstaunt, warum die Limo die Luft nicht mehr verdrängte. So sind die Hauptstadtgastronomen! Noch mal zur Gastfreundschaft, es gibt doch auch sehr sehr angenehme Berlinbewohner. Lisa, Fan von Hertha und nette Begleiterin unseres Stadionbesuchs gab mir als Gewinner ein Spalter als Verliererin aus. So schön können Auswärtssiege enden!

Roland Hornauer

STIMMEN ZUM SPIEL

Trainer Markus Babbel (Hertha BSC Berlin): "Heute haben wir zuviel Angst, zuviel Respekt gehabt und sind ohne Mumm angetreten. Vom ganzen Auftreten her war es enttäuschend. Die Spieler haben sich zu sehr unter Druck gesetzt. Wir müssen ohne Respekt auftreten. Wir werden genauso zielstrebig weiterarbeiten wie in den letzten Wochen."

Trainer Dieter Hecking (1. FC Nürnberg): "Man muss der neuen, jungen Mannschaft ein Kompliment machen, vor 60.000 ein solches Spiel zu zeigen. Wir müssen aber im Umkehrspiel noch besser werden. Aber: erster Spieltag, drei Punkte geholt - fertig."

Keeper Raphael Schäfer zu dem Flitzer-Fan, der ihm auf dem Spielfeld besuchte: "Er war friedvoll und hatte nur zwei, drei zu viel getrunken."

Gladbach-Präsidiumsmitglied Hans Meyer: "Die Nürnberger machen dieses Spiel gegen den Ball zusammen mit Dortmund, mit Mainz so ziemlich am besten, wenn sie es so durchziehen, sind sie schwer zu schlagen."


30.07.2011, DFB-POKAL, ARMINIA BIELEFELD VS. FCN: 1:5

Ich bin mir sicher, hätten die Bauern sich den Oberfranken Feulner gekauft und dieser hätte im Poggal gegen Braunschweig einen Hattrick erziehlt, wäre er jetzt der größte Hype seit der Erfindung des Rades. Feulner ging aber vom BVB mit 35 Minuten Spielpraxis aus der letzten Saison zum Glubb, erziehlt einen Hattrick im ersten wirklich ernsten Saisonspiel namens Poggal - und keinem interessiert es. Gerne kann es so weiter gehen. Ohne Scheiß.
Packte seinen Hammer aus: M. Feulner

Medienignoranz sorgt auch für Ruhe im Puff. Außerdem sollte man nicht immer so jammern. Und: Wir haben Entlastungspromis, die uns den Druck von der Mannschaft nehmen. Glück gebracht hat uns in dieser Beziehung schon immer Supermario Basler, dem in der Regel bestimmt vor dem Saisonbeginn die auflagentechnisch günstigsten Thesen und Warmluftemissionen von seinen Blöd-Kollegen zum exhalieren vorgelegt werden. Letztes Jahr sah er uns als Abstiegskandidat Nr. 1, diese Saison ähnlich und empfiehlt, schon mal für das Unterhaus zu buchen. Und der Umzugswagen für Hecking sei sicher auch flott organisiert. Nimmt man diese Prognose, haben wir ja schon mal einen Glücksbringer, Daumen hoch Mario, super!

ANPFIFF AUF DER ALM

Basler hatte Samstagnachmittag nach dem 1:0 durch die Arminia auf der Alm daheim vor dem Fernseher sicher gleich weiter gezappt. Recht gehabt mal wieder... In der Zwischenzeit aber ließ sich der Glubb durch die frühe Führung des DSC nach holprigen Start nicht beeindrucken und als die gegnerische Abwehr "einen der besten Distanzschützen der Bundesliga so zum Schuss kommen..." ließ, wie uns der Bielefelder Almhirte und Innenverteidiger Thomas Hübener nach dem Spiel über unseren Neuzugang aufklärte, war der Ausgleich da. Der habe "...schon einen unglaublichen Schuss" (Hübener), was der gebürtige Scheßlitzer Feulner dann bei seinem zweiten Tor zur Führung, einem fein gezirkelten Freistoß bestätigte. Sein drittes Tor noch vor Beginn der Halbzeit war dann auch wieder ein Distanzhammer in bester Hitzlsperger-Manier, falls den noch jemand kennt. Also stimmt das wohl mit dem tollen Distanzschützen Feulner, auch wenn die Fans auf transfermarkt.de eher Reus, Kroos und Robben als Distanzkönige bejubeln und 20 Meter noch keine wirkliche Distanz ist. Weiter: Auch wenn manche Pässe bei den Nürnbergern noch immer nicht ankamen, reichte es in der zweiten Spielhälfte noch für zwei weitere Treffer und auch für lange Gesichter bei den leidgeplagten Bielefelder Fans. Und dabei war die Arminia doch immer noch so ein kleiner Angstgegner, auch zu Zweitligazeiten. Der Klassenunterschied war dann in der zweiten Hälfte deutlich zu sehen, für das Auftaktspiel zur ersten Liga gegen Tante Hertha sollten aber beim Glubb noch an einigen Stellen Fahrwerksabstimmungen statt finden und vor allem auf die Konzentration geachtet werden. Aber Hecking weiß schon was er tut...

Die überregionalen Medien ignorierten dann wie gewohnt die Begegnung, und da die einzige offene Wunde beim Glubb, die Wechselgelüste von Dominic Maroh nicht zur deutschlandweiten Beunruhigung taugen, kann es uns als supergraue Maus der Liga mal wieder recht sein, dass wir in aller Ruhe und bescheiden den Klassenverbleib ins Visier nehmen dürften.

LOB ZUM SPIEL FÜR:

Robert Mak: Schon wieder getroffen, lief fast soviel wie zuletzt ein Cohen. Vorne und hinten.

Tomas Pekhard: Verteidigte vorne viele Bälle, zog gegnerische Spieler auf sich und kann bei Standarts Mitspieler rüffeln, dass er deren Haarausfall oben am Scheitel besser sehen kann als sie selbst. Köpft dann wie aus dem Nichts eine Kiste. Ihn deshalb als Phantom zu bezeichnen, ist 20 Tore zu früh.

Markus "The Hammer" Feulner: Siehe oben.

...den Rest der Mannschaft: Ließen sich nicht durch die gegnerische Führung aus ihrem Plan schubsen, hier deutlich zu gewinnen. Auch in der zweiten Halbzeit ließen sie es nicht zu, mit 3 Toren Vorsprung  noch mit 4:3 heim geschickt zu werden. Wie es zum Beispiel am selben Tag eine Werksmannschaft aus dem Rheinischen schaffte. Einträge ins Klassenbuch bekam beim Glubb eventuell Wollscheidt, der etwas zu locker begann. Vielleicht auch Chandler, der sich einmal nicht nationalspielerreif austanzen ließ und Eigler, der gegen seinen Exverein etwas übermotiviert spielte. Aber das waren nur Kleinigkeiten.

BESTE SZENE: Auf Sky. Feulner schießt die dritte Granate. Kameramann schwenkt auf die Tribüne und zoomt zu Martin Bader, der mit kaum erkennbaren Grinsen völlig entspannt da sitzt und wie ein Pate mit hochgezogenen Brauen an seiner Kippe zieht und genüßlich ausbläst.


CHRONOLOGISCHER AUSBLICK AUF DIE HINRUNDE:

Hertha auswärts: Am besten die spielen daheim so wie gegen Real kürzlich. Nämlich grottig. Auftaktspiele taugen aber nicht für Euphorie, es gilt also in der Hauptstadt diese beim Gegner nicht aufkommen zu lassen.

Hangover daheim: Bei dem Spiel wird es für Hecking um seine Berufsehre gehen, und den 96ern um eine Standortbestimmung, ob die letzte Saison nicht nur ein schöner Traum war mit tonnenweise Glück obenauf. Ich persönlich fordere Rache für die letzte Begegnung!

BVB auswärts: Was nicht passieren wird: Ich würde gerne Kloppo mal wütent sehen. Man darf ja mal träumen. Spielte der BVB bis dahin schon mal international? Wie auch immer, erwarten darf man bei diesem Spiel nichts, wünschen aber schon: ein Stolperunentschieden, was den Zecken später die Herbstmeisterschaft kosten wird.

Augsburg daheim: Heimspiele müssen gewonnen werden. Wir haben Erfahrung mit diesem Gegner, der Gegner keinen Thurk mehr und der bayerische Rundfunk wird wegen den Augsburgern danach sicher auch über das Spiel berichten, hehe!

Köln auswärts: Mit etwas Glück ist in Kölle zu der Zeit schon die Kacke am dampfen, und wir können das ausnutzen. Eines der machbaren Spiele auf dem steinigen Weg zu hoffentlichen 40 Punkten am Saisonende.

Bremen daheim: Machbar. Andy hat bis dahin mit etwas Glück schon die erste Gelbsperre und muß nicht gegen seinen Ex-Verein antreten. Arnautovic dann vielleicht zwangsweise auf der Bank und Memo wünsche ich gute Besserung.

Gladbach auswärts: Machbar, gegen glückliche Relegationsgewinnler muß gesiegt werden.

Mainz daheim: Ich kann den Tuchel nicht leiden. Die EL Quali gegen einen rumänischen Verein haben sie aktuell mit Unentschieden schon mal vergeigt, das Pokalspiel gegen Zweibrücken war auch nicht der Bringer und Fußballspiele werden immer noch mit Herz und nicht mit Matchplänen entschieden. Ergo ein Vorteil für uns.

WOB auswärts: Machbar, wenn Bum Bunjaku und Benaglio das letzte Drittel einer langweiligen Partie gegen eine Magath-Mannschaft auf dem Platz stehen würden und diese dann in letzter Minute durch einen tödlichen Glubb-Konter für uns entschieden werden würde.

Die Spätzle daheim: Mit etwas Glück fällt die Begegnung in die traditionell schwache Startphase der Stuttgarter, Vorteil für uns: Ein Trainer mit Westvorstadt-Erfahrung trainiert den Gegener. Egal was passiert, Schieber sollte auf jeden Fall Höflichkeitsapplaus mit einem Schuß Dankbarkeit bekommen.

Bauern auswärts: Ich enthalte mich der Stimme. Entlassungen nach dem Spiel sind aber diesmal unrealistisch.

Freiburg daheim: Heute ist ein Dreier Pflicht und wichtig! Und dieser Cissé soll bitte auf keinen Fall vor unserer Kurve Grund zum Jubeln haben, abseits seiner sachlich unbestrittenen spielerischen Klasse.

Schalke auswärts: Hoffentlich kein Freundschaftsspiel. Es sei denn, Schalke wird durch ein Unentschieden Herbstmeister vor den Bauern oder das Spiel wird abgesagt, weil die Stadtwerke auf Schalke den Strom abgesperrt haben und der Rasen nicht mehr ins Stadion gerollt werden kann.

Kaiserslautern daheim: Sollte so laufen wie die letzte Begegnung. Lautern wünscht sich eine ruhige Saison ohne Aufregung, den Gefallen sollten wir ihnen spielerisch nicht machen.
 
HSV auswärts: Wäre mir lieber, wenn Oenning hinterher etwas erklären müsste. Das kann er gut und laut eines HSV-Fans könne er sogar dem Papst ein Kondom verkaufen.

Hoppenhausen daheim: Die Statistik spricht gegen uns, neugierig bin ich auf die Blutwurst mit Vanillesoße-Kombination Stani/Hoppenhausen. Hoffen-tlich gehen die Renditekicker dann ohne Punkt heim.

Vizekusen auswärts: Der Druck in diesem Spiel lastet sicher nicht auf uns so kurz vor Weihnachten, wo sich die Dutts und Ballacks sicher bestenfalls noch um die Vizeherbstmeisterschaft bemühen werden.

E.Funk


16.7.2011: FCN VS. AJAX AMSTERDAM: 2:0 (SAISONERÖFFNUNG IM FRANKENSTADION)

Die Wochen der Mutmaßungen und Luftschreibereien in den Boulevardblättern sind vorbei, also beschäftigen wir uns nach wohltuender Sommerpause auch wieder mit unserem Glubb. Samstag war nämlich wieder Saisoneröffnung, wo man sich als Fan die neuen Spieler begutachten kann im Rahmen des üblichen Familienfestes mit Bierbetankung, Kinderbespaßung und Autogramm-Marathon (ca. 200.000 schrieb die Mannschaft laut FCN). Doch mehr interessiert: Wie gut sind die Neuzugänge, wie gut harmonieren sie mit den altgefahrenen Spielern und wer ist denn überhaupt noch da in der Mannschaft?
Fiel nicht nur durch seine Frisur auf: Alexander Esswein.

Vor dem Spiel die traditionelle Mannschaftsvorstellung, bei der die Gladiatoren einlaufen und wie immer humorvoll und kurz kommentiert werden von Gong-Stadionsprecher Seibelt. Flügelass Frantz hatte leider immer noch die lange Trainingshose an und  musste auch nach dem Spiel (als Zuschauer) wieder fort zur Reha, was für ihn langsam und nachvollziehbar zum nervigen Geduldsspiel wird. Applaus bekam jeder, erwartungsgemäß am meisten schallte es bei Schäfer, Pino - und neuerdings - Cohen im Rund. Almog hat es geschafft in der Hierarchie bei den Fans in nur einer Saison an die Spitzengruppe der Beliebtheitsskala zu tanzen (und zu fuchteln). Witzig auch: Bei der Nennung von Julian (Wießmeier) brüllten alle ein trotziges "Schieber" aus der Nordkurve. Beruhigend auch, dass finanzielle Leistungsträger wie ein Harrysteas beim Glubb wohl Vergangenheit sind.

ERSTE HALBZEIT

Anstoss um 15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein, die Aufstellung der ersten Spielhälfte bestand zum Großteil aus Spielern der letzten Saison plus der Neuzugänge Didavi, Esswein und Feulner. Schon nach kurzem Abtasten rieb man sich aber die Augen, denn beim Glubb funzt so einiges von Beginn an so richtig! Allen voran Esswein ist Gold wert, der Ex-Dynamo-Stürmer demonstrierte auch gegen einen Champions-League-Verein freches Tricksen und hatte einen Antritt wie einst Diekmeier. Allerdings kamen Essweins Bälle im Unterschied zu Dennis auch dort an, wo sie hin sollten. Wenn Didavi mal Spielgestalter werden will, hat er sich an diesem Tag auch wärmstens empfohlen. Leihgaben aus Spätzlehausen sind scheinbar echt lohnend für den Glubb! Außerdem wird er wohl der Mann für die Standarts, bis zum super-zuverlässigen Ekici ist aber noch Luft nach oben für ihn. Oder wie eine Tageszeitung schrieb: Die Mannschaft muß sich erst noch an seine Bälle gewöhnen.

Und dann Robbie Mak, wir rieben uns erneut die Augen: Der verteidigte plötzlich auch hinten! Und war nach vorne auch eminent gefährlich. Früher oder später sollte sich in der Bundesliga also herum sprechen, dass mit dem komischen Vorjahressechsten und Rekordabsteiger aus Nürnberg auch 2011/12 wieder zu rechnen ist...

ZWEITE HALBZEIT

Komischerweise begann die zweite Halbzeit mit der selben Mannschaftskonfiguration wie in der ersten. Es war schließlich noch kein Tor gefallen, aber es lag eins in der Luft. Denn die zwei neuen Flügelzangenkombis Pino auf Esswein links und Chandler auf Mak rechts machten ständig Alarm bei den Kasrollers. Und so zirkelte Mak nach kurzer Ecke von Didavi eine wunderbare Bananenflanke im besten Christian Eigler-Manier direkt ins lange Eck. So hatte die "erste" Garnitur ihren Job gemacht und Hecking wechselte munter. Judt, Maroh, Klose, Plattenhardt, Wießmeier, Bum Bunjaku, Cohen, Hegeler und unser neuer Peter Crouch, Tomas(ch) Pekhart zogen aufs Feld. Hier klappte nicht alles so auf Anhieb, aber auch diese Garnitur machte ihr Tor, und das durch unser freches Kücken Markus Mendler. Die Chancen der Holländer hielten sich insgesamt in Grenzen, richtig markant blieb nur deren quirliger Linksaußen in Erinnerung mit einigen sehenswerten Dribblings. Schäfer parierte mitunter auch stramme Torschüsse, trotzdem waren diese eher selten. Sehr bizarr die Auffassung des Ajax Trainers Frank De Boer, seine Mannschaft habe die zweite Halbzeit "dominiert".

FAZIT

Der Glubb darf so weiter machen. :-)

 

Wer bei dieser Mannschaft in typisch fränkisches Pessimistengejammer verfällt, muss halt in den Ronhof gehen (Wo die Westvorstadt ausgerechnet gegen die wenig beliebten Bankforter Absteiger tags zuvor verlor, als Saisoneinstand und das nach 2:0 Führung). Andererseits: Der Glubb wird sicher auch nicht durchmarschieren, aber einiges läuft bisher einfach genial: Dieses Jahr haben wir:

-ein hoffnungsvolles Offensivmodell

-einen Trainer, der die momentanen Umschalt- und Flankenschwächen defensiv erkannt hat und sicher noch einige interessante Laufwegmodelle einstudieren wird.

-Und für jeden Posten bei Verletzung einen richtig guten Backup!

-Außerdem sind wir nicht der Millionenclub mit 40 Mille Einkaufskorb und dementsprechend unter Erfolgszwang. Bin mir sicher: Einen der ganz großen Clubs wird es dieses Jahr wieder tüchtig beuteln, denn sie sind ja alle zum Erfolg verdammt.

MATCHWINNER

ALEXANDER ESSWEIN
Empfahl sich für einen Stammplatz durch dynamischen Antritt und technisches Können. Zusammen mit Pino, der links ja auch gerne offensiv geht, sollte es in dieser Saison für manche Vereine bei Kontern sehr gefährlich brennen auf der linken Seite.

DANIEL DIDAVI
Technisch gut und Übersicht bewahrend war er überall zu finden, fleissig und laufstark dazu, empfahl er sich durchaus für einen Stammplatz.

MARKUS MENDLER
Frech wie immer hatte er einfach den Mut durchzumarschieren und belohnte sich nach Assist von Pekhard mit einem Tor.

RAPHAEL SCHÄFER
Hoppla, was ist plötzlich mit Rapha los? Erstklassige Reflexe auf der Linie hatte er schon immer. Aber neuerdings macht er richtig moderne Spieleröffnungen und sucht nicht gestenreich nach Anspielpartnern sondern wirft den Ball sofort fast bis ins Mittelfeld zur schnellen Ausführung. Wir rieben uns positiv überrascht die Augen!

ROBERT MAK
Hat viel dazu gelernt und arbeitet nun auch hinten mit, ist trotzdem vorne zur Stelle und schoß ein richtig schönes Eigler-Tor wie weiland gegen Fürth im Heimderby.

.. UND VIELE WEITERE SPIELER
Klose, Pekhard und Feulner als Neuzugänge waren ebenso tadellos, genauso wie Nilsson, Wollscheid oder auch Maroh. Schwierig zuzuordnen von der Tribüne aus, denn man kennt die "Neuen" optisch noch nicht so und verwechselt Gestik, Laufstil und Frisur mitunter. Bum Bunjaku sollte seine Haare wieder blond färben, damit man ihn wieder erkennt.

VERLIERER

EINE MINDERHEIT AJAX ANHÄNGER
Die holländischen Ajax-Fans, die am Nachmittag im O'Shea's-Biergarten in der Nürnberger Innenstadt randalierten, Bedienungen beleidigten und dann ohne zu zahlen gehen wollten. Nicht aber mit Nürnberger Schupos! Die Spacken saßen zumindest zum Wochenbeginn noch in Untersuchungshaft. Keine schöne Duftmarke von ausländischen Fans, aber sicher nur eine Minderheit.

PINO
(leider auch) Grund: Offensiv wie immer saugut, hechelte er den gegnerischen Stürmern leider oft ziemlich hinterher. Die Gegner sollten als in der Saison nicht allzu spritzige Stürmer auf seiner Seite aufstellen.

Wer Fans hat, die sich derart geduldig in die Warteschlange stellen, braucht sich als Verein keine Sorgen machen.

Ewald Funk


26.06.2011: KOLUMNE DER WAHRE GLUBB AUS HEFT 150 ZU ROCK IM PARK MIT MANDO UND PELLE

Rechts unten: Ein Bild für die Galerie: Mando Diao dankbar im nagelneuen Glubbtrikot Saison 2011/12, spendiert vom FCN und überreicht von Pelle im Mando-Trikot. Dass die Sportteile 1a Herzogenauracher Profiqualität sind und durchaus im Handel einen Hunni kosten, blieb den privat eher bescheidenen Jungs nicht verborgen.

Nachdem die Saison gütlich mit dem sechsten Tabellenplatz ausklang und das Trara um die Transfers meist bei anderen Clubs durch die Medien lärmte, war ein gewisser Herr Bader beim Glubb extrem fleißig und machte seine Hausaufgaben. Durch die Abgänge bedingt klafften eigentlich ziemlich dicke Löcher in der Nürnberger Mannschaft, die aber ziemlich schnell durch günstige, sinnvolle und hoffnungsvolle Einkäufe bei gleichzeitig weniger Ausleihen wieder gestopft wurden. Pekhard und Klose kommen später zum bereits beginnenden Training, da sie bei der U21-EM mit ihren Nationalteams gerade ziemlich weit vorne sind. Die beiden Hoffnungsträger zauberte Bader als Neueinkäufe wieder einmal wie aus dem Nichts aus seinem Hut.
 

Nicht zu ersetzen allerdings sind der sensitive Nimbus eines Marek Mintal und die fränkische Bodenständigkeit eines Andy Wolf, der Ende Juni auf den Boulevardschlagzeilen innerhalb nur einer Woche nacheinander mit Russland, Frankfurt und den Inselaffen in Verbindung gebracht wurde. Wolf als eine Art moderner Vasco de Gama des Fußballs quasi, zuhause in der Welt, nachdem er 295 Jahre für den Glubb spielte. Mein Gott, wie werden wir sie in der Kurve alle vermissen! Bei wem plärren wir jetzt „Fußballgott“ in der Mannschaftsaufstellung? Wie gut, dass Pino noch da ist…

Eine schöne Auflockerung waren Rock im Park und der Besuch in der zur Umkleide verwandelten VIP Lounge im Stadion. Allerdings bei Mando Diao, die Besuch hatten vom Glubb-Innenverteidiger Pelle Nilsson, der extra seinen Urlaub mit seiner Frau unterbrach, um das Festival zu besuchen. Bei einem kurzen Pressetermin gab er geduldig Auskunft über seine Eindrücke bei den zahlreich erschienenen Journalisten und überreichte den vier Mando Jungs (Drummer Samuel ist nicht mehr mit von der Partie) brandneue FCN-Trikots mit mandofizierten Rückennummern. Netter war dann die kleine exklusive Plauderei mit Pelle, der hervorragend Deutsch spricht und durch seine sympathische Art eigentlich fast zu nett für einen Innenverteidiger wirkt. Ich schilderte mein Gefühl, dass bei den letzten drei Spielen die Glubberer nicht wirklich gewinnen wollten bzw. die Europaquali nicht Priorität hatte. Pelle widersprach. „Wir alle wollten den fünften Platz! Aber Mainz war das Problem. Die sind intern mit der hundertprozentigen Ansage bei uns aufgelaufen, auf gar keinen Fall zu verlieren. Diese Maßgabe wurde mir danach auch von alten Bekannten am Telefon bestätigt. Na, und nach dem Unentschieden gegen Mainz war für uns natürlich die Europaqualifikation nicht mehr zu erreichen. Das hat uns schon gewurmt.“
Ewald Funk

P.S.: Auch Gustav hatte bei RIP was zum Glubb zu sagen:


10.06.2011, AB HEUTE: FCN-DAUERKARTEN IM FREIEN VERKAUF

Wenn Campingstühle mit Trikotträgern vor den beiden FCN-Fan-Shops in der Innenstadt und am Valznerweiher stehen, heißt das meist eins: Die nicht verlängerten Dauerkartenplätze gehen in den freien Verkauf. Nicht wenige Fans saßen heute wieder die halbe Nacht vor den Türen...
Saßen schon die halbe Nacht: Glubberer vor dem Innenstadt-Fanshop Ludwig-
straße.

Ab heute, Freitag 10. Juni 2011 startet der Verkauf von ca. 4000 Dauerkarten für die Saison 2011/12 in den freien Verkauf. Es sind noch ca. 4000 Dauerkarten in den Bereichen Südkurve, Gegentribüne, Haupttribüne und auch noch Stehplätze in den Blöcken 1, 3 und 5 verfügbar. Letztere werden wohl durch die Wartenden gleich über den Tisch gehen, den der Online- und Telefonverkauf starten erst ab 12 Uhr Mittag. Wer das vergessen hat und die Zeit dazu, sollte sich also schleunigst auf den Weg machen, denn z.B. vor der Ludwigstraße stehen schon lange Schlangen.

Die Preise für die Dauerkarten wurden im Gegensatz zum Vorjahr nicht erhöht. Die Vorteile einer Dauerkarte sind die Stammplatzgarantie (Im Stehblock eher ein Wunschtraum), eine Preisersparnis gegenüber Einzelticketverkauf. Außerdem kann die Dauerkarte wenn man verhindert ist (für Fans absolutes NoGo) auch an Freunde und Bekannte für das Spiel weiter gegeben werden. Kostenlos VGN fahren ist ebenso mit drin wie Vorkaufsrecht für eventuelle Relegationsspiele (was wir vehement fürchten) und (möglichst viele) Pokalspiele im eigenen Stadion. Topspielzuschlag wie etwa gegen die Bauern ist mit der DK auch von gestern, das "ausverkauft" braucht man auch nicht fürchten.

Achtung: Für die Stimmungsblöcke 9 und 11 in der Nordkurve gibt es keine Plastikkarte, sondern nur Einzelkartensätze, weil viele Fans dieser Blöcke ihre Karten in der Vorsaison "verloren" hatten und diese Blocks auf wundersame Weise stets völlig überfüllt waren. Der Verein mußte ständig Karten nachdrucken, mit der neuen Regelung können einmal verlorene Karten nicht mehr ersetzt werden. Man "verliert" also als Fan nur einmal einen Eintritt, sofern man die restlichen Karten-Papiervordrucke zuhause aufbewahrt.

Infos und links von der HP fcn.de:

Die Karten können dann wie folgt bezogen werden (gilt ab 10.6.):

-Im Service-Center am easyCredit-Stadion     ab 9.30 Uhr

-Im Fan-Shop in der Ludwigstraße                   ab 9.30 Uhr

Im Fan-Shop am Valznerweiher                       ab 9.30 Uhr

Im Online-Shop                                            ab 12 Uhr

Telefonisch unter 0911-2173-333            ab 12 Uhr


31.05.2011, ANDY WOLF GEHT

DIE SCHAFE WEIDEN WEITER, DER WOLF MUSS WEITER ZIEHEN...

Nach gefühlten 139 Jahren beim Glubb macht Andy Wolf den Anfang und verabschiedet sich mit einem offenen Brief von seinen Fans, noch bevor der Boulevard aus gut informierten Quellen klappert. Im Brief (u.a. in der morgigen AZ abgedruckt) weist er Vorwürfe zurück, es ginge ihm nur ums Geld. Die schlechte Kommunikation durch MB und Trainer Hecking scheint wohl auch ein Grund gewesen zu sein, im harten Profigeschäft noch ein stimmiges Plätzchen zu finden. Der Name Wolf und Urgestein werden aber für immer bestehen bleiben.
 

Sagt laut Servus vor dem Abschied: Wolf

Hier der offene Brief im Wortlaut, zu finden auch auf der Webseite vom Supporters Club Nürnberg:

"Offener Brief an alle Clubfans

Liebe Clubfans,

nachdem nun nach 14 ereignisreichen Jahren beim Club für mich leider die Zeit des Abschieds gekommen ist, ist es mir ein Bedürfnis mich bei Euch zu verabschieden. Wir haben zusammen so viele schöne und bewegende Momente, aber auch einige Tiefschläge erlebt. Ich möchte keinen dieser Momente missen, denn das alles hat uns zusammengeschweißt und geformt. Ich möchte mich einfach bei Euch für die unvergleichliche Unterstützung in all den Jahren bedanken. Das hat mir immer Kraft gegeben, wenn es mal nicht so lief und es war unglaublich schön, wenn es mal gut gelaufen ist. Durch Euch habe ich gelernt, dass es beim Club "nicht nur um Fußball" geht. Das wird mir nun schon ziemlich fehlen, denn der Club war MEIN Verein, seit ich in den 90ern zum ersten Mal mit meinen Kumpels in der Nordkurve gestanden bin, und er wird auch immer ein Teil von mir bleiben.

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass ich mir meinen Abschied mal etwas anders erhofft hatte. Die ganzen Spekulationen und die Darstellung in den Medien waren aus meiner Sicht leider oft nicht ganz korrekt – das gehört aber nunmal zum Geschäft. Ich kann Euch nur sagen, dass ich sehr gerne weiter in Nürnberg geblieben wäre und hier vielleicht auch eines Tages meine Laufbahn beendet hätte. Es wäre gelogen, wenn es im Profigeschäft nicht auch um Geld gehen würde. Ihr könnt mir aber glauben, dass für mich das Geld nicht der ausschlaggebende Punkt war. Meiner Meinung nach sollte auf menschlicher Basis eine gewisse Wertschätzung vorhanden sein, und die konnte ich leider nicht vorfinden. Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass mich der Trainer und der Verein wirklich weiter mit an Bord hätten haben wollen, wäre es nicht am Finanziellen gescheitert. Ich habe mir hier in Nürnberg in 14 Jahren etwas aufbauen können, meine Familie und meine Freunde sind hier und ich habe erst letztes Jahr ein Haus gebaut. Das alles ist mir deutlich wichtiger als "der letzte Euro".

Manchmal läuft es eben anders als man denkt. Zu diesem Zeitpunkt kann ich auch noch nicht sagen, wo mich mein Weg hinführen wird. Ich kann und möchte mir irgendwie gar nicht vorstellen, gegen Euch und "meinen Club" zu spielen…

Auf jeden Fall möchte ich Euch für unsere gemeinsame Zeit und die einzigartige Unterstützung von ganzem Herzen danken. Ich war nie ein großer Redner, aber das musste ich einfach nochmal loswerden. Für mich wird es wohl nie mehr das Gleiche geben. Bleibt wie Ihr seid und unterstützt die Jungs weiter so! Engagiert Euch weiterhin so für den Club und haltet die Augen offen! Es war mir eine Ehre für Euch zu spielen.

Vielleicht bis bald…

Mit rot-schwarzen Grüßen
Euer Andy Wolf"

Nüchtern betrachtet sind Spieler wie Wollscheid im direkten Vergleich sicher kurzfristig "besser", die Frage ist nur, wie lange Wollscheid noch bleibt, da sich der Glubb in der Abwehr schon betont luxuriös verstärkt hat. Klar ist Wolfs schrotiges Abwehrverhalten Old School, im gelbe Karten sammeln ist er auch sehr rührig. Aber das liegt wohl auch am Image, was Spieler mit der Zeit beim Schiri einfach haben. Zurück zum direkten Vergleich: Unbezahlbar waren schon immer Wolfs trotzige Läufe nach vorne, wenn es mal nicht so lief beim Glubb. Vorstöße, wo er die ganze Mannschaft mitgerissen hat. Das müssen die Wollscheids und Marohs noch lernen. Apropos: Ob Maroh noch die neue Saison erleben wird, ist fraglich. Wir tippen mal auf Augsburg oder so... Mein Sohn wird sein Trikot mit der Rückennummer 5 auch in Zukunft gerne tragen, und zwar nur für Andy. Waren das noch Zeiten wie im Relegationsspiel, als er das Stadion zum Hüpfen aufgefordert hatte.


KOLUMNE DER WAHRE GLUBB AUS HEFT 149 ZUM SAISONABSCHLUSS

Ich spiel jetzt einmal Politiker, die sind ja wahre Schöngeister im grundsoliden Aufhübschen von eher bescheidenen Ergebnissen: „Saisonende auf dem sechsten Platz nach drei nicht über die Zeit geretteten Unentschieden muss nicht negativ gesehen werden. Immerhin war das statistisch gesehen die beste Rückrunde für den Glubb seit der Erfindung des Zauberworts Wundertüte. Besser so, nicht in der neuen Saison Euro League spielen zu müssen, denn unser Kader hat dafür in der Breite nicht die erforderliche Qualität und eine Kriegskasse dafür ist strukturell im aktuellen Geschäftsmodell nicht vorgesehen. Dafür hätte man drei Wollscheids gebraucht.“
Timmy bedankt!

So. Und jetzt meine Version als Fan. Drei Niederlagen in Folge als Abschlussgeschenk für den unantastbaren 11er und als Endresultat die goldene Ananas riecht für mich schon halb wie wenn ich als Bergsteiger damit zufrieden wäre, im letzten Basislager vor dem Everest wieder umzukehren, weil der Aufstieg bisher ja schon ganz schön anstrengend war. Und dann das stürmische Wetter, allmächt, och nee!

Hallo? Sind wir jetzt hier in der Westvorstadt mit der Lizenz zur Unaufsteigbarkeit? Mit der genetisch festgelegten Erstligaparanoia? Die Erde ist keine Scheibe und man fällt nicht jenseits des Relegationsplatzes irgendwo hin runter, Mann! Sehr vermissen werde ich allerdings den grandiosen Charakter dieser Saisonmannschaft, die gerade nicht der Glubb-Depp war, sondern sich trotz Gegner, DFB, Pfosten und diversen Schiri-Pfeifen immer zurück kämpfte. Vermissen werde ich unsere Abwehrschrotflinte Wolf, der das Kündigungsschreiben getarnt als unterirdischen Vertragsentwurf bekam, trotz seines Künstlernamens „Urgestein“ im Spielerpass. Der Marek saß heute Abend bestimmt auch weinend im Fernsehsessel, und freute sich wie ich über den nächsten Pokalgewinn des Glubb. Sah zumindest so aus, das weinrote Trikot der Gewinner aus Herne West, der Kluge und der Harry waren auch dabei, aber die anderen Spieler kannte ich bisher noch nicht im Kader. Vermissen werde ich auch die Ekicis, die Schiebers und die Gündogans, die laut Fachpresse ein Jahr später schon bei Real spielen werden. Und unser Abwehrgladiator Wollscheid wahrscheinlich schon früher als wir denken können in Vizekusen.

Bin ich froh, dass jetzt Pause ist! Der wahre Glubb? Der heißt für mich Simons oder Pino, denn die beiden stehen im August zusammen mit Schäfer wenigstens wieder todsicher auf dem Platz. Und wenn der Pekhard nix trifft, ja mei, dann geht halt der Schäfer mal für eine Weile in den Sturm.

Ewald Funk
 


AUS DIE MAUS, LETZTER SPIELTAG, 14.5.2011 HANGOVER VS. FCN: 3:1

Wie in den letzten beiden Spielen gegen Hoppelhausen und dem BVB gelang dem Glubb leider nur eine halbstündige Dominanz auf dem Platz, der Rest war die übliche Schicksalsergebenheit. Man hat ja bald Urlaub, für den Europapokal sind wir eh zu dünn aufgestellt und Platz 6 hat eh keiner erwartet. Die meisten Daheimgebliebenen Fans dürften in der Kneipe oder vor dem Sky-TV eh ab der zweiten Halbzeit auf Konferenz umgeschalten haben. Nichts ist so spannend wie ein Abstiegskampf, an dem der Glubb mal ausnahmsweise absolut unbeteiligt ist bzw. Schadenfreude hat natürlich keiner. Niemals!
 
Jetzt ist gut, Sommerpause!
Allein die Aufstellung sagte einiges aus, denn Hecking ließ potentielle Wechsler oder die "Senioren" auf der Bank oder experimentierte einfach. Hegeler später für Cohen, Plattenhardt für Pino, Nilsson für Wolf... Traumstart für den bisher eher unbekannten Mittelfeld Allrounder Julian Wießmeier. Der gebürtige Nürnberger zielte in seinem ersten Bundesligaspiel unmittelbar nach dem Deutsch-Abi und 18 Jahre jung den Ball elegant über den zu weit heraus geeilten H96-Torhüter Zieler und der Lupfer war drin wie einst Eiglers Kullertor gegen die Bauern. Die Hausherren ließ man dann zunehmend ins Spiel kommen und gab das alles her, was man gemeinhin einen angenehmen Abgang nennt.

In der Konferenz wurde es dann richtig spannend, weil bisweilen sogar Quälix Magath mit seinen Wölfen nach früher Hoppelhausener Führung mit der vollen Tasse Tee in der zweiten Liga stand. Bankfurt stieg dann aber letztendlich direkt ab, weil der Däumling die letzten Wochen eh nur kryptisches Zeug redete, und die frühe Führung gegen den Meister BVB noch lange nicht hieß, dass eine Meisterschalenbereifte Jung-Elf nicht doch noch aus Ehrgeiz gewinnen möchte. So kam es dann auch, auf den roten Trikots des Absteigers stand aber gottseidank nicht FCN. Super Choreo der mitgereisten Ultras für Mintals allerletztes BL-Spiel im wahren Trikot.

Im Gegensatz zu vielen anderen Glubbfans sind wir froh, dass endlich Ruhe einkehrt, und in der Bundesligapause endlich mal Zeit zum Rasenmähen am Samstagnachmittag bleibt. Ein Saisonrückblick folgt erst, wenn wir wieder Lust dazu haben und zwischendrin gibt es dann noch genug Neues im Rahmen der zu erwartenden Transfers.

STIMMEN ZUM SPIEL UND SONSTIGE ZITATE:

Dieter Hecking: "Wenn wir in der zweiten Halbzeit das 2:1 machen, läuft das Spiel ganz anders."

Mirko Slomka (Trainer 96): "Dieter, du hast mir das Leben auch schwer gemacht. Ihr habt eine tolle Mannschaft und seid auf Platz sechs durchgestartet."

Pelle Nilsson: "Aber wenn wir die gleiche Einstellung zu Training und Spiel und den gleichen Mannschaftsgeist wieder hinkriegen, werden wir auch 2011/12 viel Spaß haben."

Raphael Schäfer zur nächsten Saison: "Es wird ein schweres Jahr. Wenn wir irgendwo zwischen neun und elf landen, wäre es richtig gut. Mit Platz sechs dürfen wir jedenfalls nicht rechnen."

Manager Bader zur neuen Saison: "Mir ist nicht bange, dass wir einen guten Kader bekommen, wir haben so ein großes Selbstbewusstsein entwickelt, dass wir gute Spieler finden werden."

Mehmet Ekici im Januar 2011: "Es wäre für meine Entwicklung sehr gut, ein zweites Jahr zu bleiben."

Mani Schwabl am 7.4. über Mehmet Ekici: "Bayern wird ihn schon nicht zurückholen"

Mehmet Ekici am 7.4.: "Mir gefällt es in Nürnberg. Das Umfeld, die Stadt, die Kollegen – und zu meiner Familie in München ist es auch nicht weit. Ich kann mir gut vorstellen, hier zu bleiben."

Mehmet Ekici am 7.4.: "Ich habe 13 Jahre das Bayern-Trikot getragen. Das ist mein Verein."

Am 19.5. stand fest: Ekici wechselt zu Werder Bremen.

7.5.2011 FCN VS. HOPPENHEIM: 1:2. TSCHAU MAREK, TSCHAU EUROPA, TSCHAU ILKAY, MEMO, JULIAN UND UND UND

Es gibt Spieltage, die werden zur Randnotiz. Der 7. Mai gegen Hoppelheim war so einer. Dass es Tränen geben wird, wußte wir. Schließlich war es Marek Mintals letzter Einsatz auf heimischen Rasen für seinen geliebten Glubb. Ob es am Schluß auch Tränen der Freude geben würde wegen einer weiteren Chance für Europa-Quali am letzten Spieltag? Das hat sich dann schnell zerschlagen...
 
Es gibt und gab nur ein' Marek! Mintal! Fußballgott! Mensch!

So hatte bei besten Wetter zwar die Führung für den Glubb und die Führung der königsblauen Fußballtruppe auf Schalke beste Vorraussetzungen ergeben, aber Hoppelhausen glich nach einem Standart kurz vor der Pause aus, nachdem Memo und Eigler mal wieder Aluminium trafen. Hegeler war später dann auch routiniert-erfolgreich als Chancentot tätig, und dem eingewechselten Fußballgott Mintal wollte trotz 200 % Zuspiel der Mitmannschaft und hochgradiger Motivation des Marek-Denkmals himself leider nichts mehr zu holen. Lange Gesichter gab es dann noch durch den typischen Glubb-Gegentreffer kurz vor Schluß... und ganz viel Frust, weil wir diese Legionärstruppe wieder nicht besiegen konnten. Es war zum kotzen.

Ganz groß war auch die Verabschiedung von Timo Ochs, Pascal Bieler, Mehmet Ekici, Julian Schieber und Ilkay Gündogan. Mein Gott was verläßt da an Klasse den Glubb zumindest bei den letzten Drei. Jeder weiß, dass wir in der nächsten Saison definitiv nicht noch einmal um Platz 5 spielen werden. Es sei denn, die anderen Mannschaften spielen wieder so unterirdisch wie in dieser saison.

Wer aber beim Abschied von Marek trockenem Auges blieb, war definitiv nicht anwesend im Stadion. Wenn Wolf nun auch geht, stehen mit Schäfer und Pino dann nur noch zwei Urgesteine am Platz und der Glubb sollte dann die jüngste Bundesligaelf der nächsten Saison darstellen. Sah man Mintals Einsatz an diesem Tag, er hätte mit längerem Zeiteinsatz sicher noch einiges bewegt in dieser Saison... Geschrieben wurde viel über die Legende Marek in der Presse, dem wollen wir nichts mehr hinzufügen. Wie immer wurde aber dieser große Moment der Wertschätzung durch das treue heimische Publkum kaum in der nationalen Berichterstattung erwähnt.

Den ganzen Rest haben wir vergessen...

TOP:

-Wollscheidt ist nun torgefährlichster Verteidiger der laufenden Saison. Und stand am Anfang der Saison noch nicht einmal im engeren Kader.

-Die Konfettiaktion der Ultras, zum Teil schon Monate vorher vorbereitet. Wir haben das Material in unserem Block vollständig aufgebraucht, da wurde nichts umsonst vorbereitet!

-Glubb bereits in den neuen Trikots.

-Einfallsreichtum der Tagespresse für Mintal-Spitznamen: Der brave Soldat Schweijk...

FLOP:

-Wollscheids Fehler zum Führungstreffer der Hoppelheiner, wurmte den armen Spieler hinterher noch bis aufs Blut. Kopf hoch! Pino macht auch ständig Fehler und bleibt - momentan zumindest noch - Publikumsliebling.

BERICHT VON ROLAND HORNAUER:

Es war im ausverkauften Frankenstadion alles gerichtet zu einen Fußballfest, zu einer stim-mungsvollen Verabschiedung (wann hat dies der Clubb eigentlich schon mal hinbekommen?) bei frühsommerlichen Temperaturen. Kurz vor Spielbeginn eine gigantische Konfetti-Choreo fast des kompletten Stadions, nur die Haupttribüne war ausgenommen (von den Edelfans in den Fresslogen, finanziert auf Geschäftskosten und damit zumindest zu einen nicht geringen Teil von uns treuen Steuerzahlern ist ein Mitmachen auch nicht zu erwarten), in der Pause erstmals seit langen eine "Ultras" unabhängige Choreo aus roten und schwarzen Luftballons mit Marek-Spruchband im 3er, alle Spieler in Warmmach-Shirts mit der Nr. 11 und den Text "Es war mir eine Ehre...", Freibier nachdem Spiel. Zusätzlich sollte der erste dreier gegen den Angstgegner, gegen die alte Traditionself aus Hoffenheim her. Und es passte alles. Wollscheid schoss in der 16. min. das 1:0. Das Spiel plätscherte anschließend als müder Sommerkick dahin. Beide Mannschaften taten nur das Nötigste, der Schiri hätte abpfeifen müssen. Bis zur 40. min. ein Stellungsfehler nach einer Standardsituation, wurde diese Gegentorquelle nicht gegen Ende der Vorrunde für immer ausgemerzt, den 1:1 Ausgleich erbrachte. Danach verflachte das Spiel noch mehr. Nur die Nordkurve sorgte immer wieder mit Marek Mintal Chören für emotionale High-lights. Unser aktueller Hans Meyer hörte die Signale und ab der 63 min. spielte endlich Marek mit. Einige Minuten später hatte das Phantom seine Chance und er zog aus ca. 11 Meter stramm und platziert ab. Blöderweise wusste Hoffenheims Torwart Starke nichts vom histori-schen Spiel und er verhinderte mit einer Glanzparade, die Krönung von Mareks Abschiedsvor-stellung auf heimischen Boden. In der 86. min. machte Wollscheid endlich mal einen Fehler, war ja unglaublich wie lange er nahezu fehlerfrei in der Innenverteidigung agierte, dumm nur dass die elendigen Spielverderber aus Hoffenheim dies zum 2:1 Siegtreffer nutzten. Nach Abpfiff gab es Emotionen, Tränen satt, auf dem Rasen, bei Marek, den Mitspielern und bei fast der komplet-ten Nordkurve und dem Rest des Stadions. Unbeschreibliche Szenen spielten sich ab, Marek schmetterte mit uns "die Legende lebt" und, und, und. Danke, Dakujeme Marek. Roland Hornauer
 

Die letzte Saison in der ein gewisser Gündogan für den Glubb spielte...
STIMMEN

Dieter Hecking: "Unterm Strich eine unnötige Niederlage, aber vielleicht ist das heute in dieser besonderen Situation auch nebensächlich. Auch hier noch einmal Danke an Marek Mintal, er hat sich immer als Musterprofi gezeigt, ich ziehe den Hut vor ihm."

Marek Mintal: "Das beste in diesen acht Jahren waren die Fans, die mir immer Kraft gegeben haben. Wo es jetzt für mich hingeht ist noch offen."

Raphael Schäfer: "Sowas wie heute erlebt man ganz selten, es geht nicht der Spieler Marek Mintal, sondern ein Freund. Der Abschied hier war genau die Bühne, die Marek verdient hat."

Mehmet Ekici: "Die Zeit beim Club war für mich sehr positiv. Mir wird die Mannschaft fehlen, denn wir hatten eine sehr familiäre Atmosphäre. Und charakterlich war das hier der höchste Level. Ich will kein Leihspieler mehr sein, ich brauche einfach Sicherheit."

ALLES GUTE GLUBB! HEUTE WIRD DER FCN 111 JAHRE ALT!

Am 14. Mai 19 Uhr trafen sich 18 junge Männer in einer Nürnberger Wirtschaft zur Vereinsgründung. Hat sich gelohnt! Wir gratulieren recht herzlich für die vielen Emotionen gerade der letzten Jahre. Das war wie ein Saunagang. Tränen der Freude beim Zug durch die Altstadt nach dem Pokalsieg, Aufstiegsrasen (der lebt noch) von 2009, Abstieg 2008 und all die anderen Kleinigkeiten und großen Momente in turbulenten Zeiten. Aber noch nie war es so befriedigend wie 2010/11. Gestern habe ich Post bekommen, Pino beschreibt seine Emotionen und freut sich im Serienbrief, wenn ich meine Dauerkarte verlängere. Werd ich!
 
Lebt auch 2011 noch: Der Aufstiegsrasen 2009.
Schade dass so viele Spieler zum Saisonende den Glubb verlassen. Marek Mintal, Ilkay Gündogan, Julian Schieber Mehmet Ekici... Zumindest für Schieber baut der Verein schon vor und verpflichtet den zweitbesten tschechischen Torjäger der letzten Saison, wir freuen uns auf Tomas Pekhart:
www.fcn.de/news/

Hier auch zwei aktuelle Trailer:

Hommage an den Glubb (1)

Das neue Trikot 11/12 (Leider nicht ohne Sponsoraufdruck erhältlich.)

SAMSTAG, 30.04.2011 BVB - FCN: 2:0

Hach was wäre das für ein würziges Spiel gewesen, wenn unsere Jungs vor sagenhaften 7000 mitgereisten Glubbfans nicht nach einer halben Stunde den Biss verloren hätten. Bis dahin wackelte Dortmund nämlich mächtig und die Spieler wurden zusehends nervös. Aber leider mußten wir dann das alberne Gehoppel von Klopp und die vielen jubelnden Fans in diesen komischen Bienenkostümen ertragen.
 
Quelle: Axa
Verabschiedet hat sich wohl auch Ilkay Gündogan innerlich, denn als er eingewechselt wurde ging auch nicht mehr viel mehr im Nürnberger Mittelfeld als vorher. Er spielt ja wohl demnächst im Bienenkostüm. Hochwahrscheinlich. Allerdings könnte ihn Oenning für die Kaderverjüngung beim HSV angeblich auch gut brauchen und selbige sollen in das Pokerspiel mit eingestiegen sein. Weitersteigern!

Es muß schon ein Scheißgefühl gewesen sein, wenn man als Fan hunderte von Kilometern fährt und die Mannschaft nach einem Gegentor innerlich schon kapituliert, obwohl sie vorher das Rezept gegen die Zecken aus Dortmund schon in der Tasche hatte. Außerdem ließ man alle Europaträume fahren und stellte schon mal die Weichen für zwei furchtbar langweilige Saisonabschlußspiele. Nur als Fan darf man träumen, dass man zumindest noch am Mainzer Karnevalsverein kratzt, sollten die noch einmal patzen. Immerhin gibt sich Hannover illusionsfrei, was die CL angeht, und die sind unser letztes Spiel. Fazit: Kein schönes Spiel, wenn man dem deutschen Meister beim Zieleinlauf zur Meisterschaft Spalier steht.


STIMMEN ZUM SPIEL

Raphael Schäfer ist Europa jetzt egal...: "Wir können stolz sein, egal ob wir am Ende Fünfter oder Sechster werden"

Andreas Wolf (hat aktuell seine Vertragsverlängerung mit weniger Grundgehalt und mehr Bonus für Einsätze abgelehnt): "Diese Stimmung wollten wir vermeiden. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben unnötig das 0:1 kassiert ... Dortmund ist am Anfang nicht viel eingefallen, so haben wir das Spiel positiv gestaltet. Es ist wichtig einen guten Abschluss zu haben und am besten gewinnen wir dafür jetzt zu Hause."

Christian Eigler: "Die ersten dreißig Minuten haben wir gut gespielt. Dortmund war ängstlich und wir hatten sie im Griff. Europa wird jetzt eng, aber trotzdem ist es eine gute Saison."

Julian Schieber anderntags zum Mintal Abschied: „So ist es eben im Fußball. Man fühlt sich in einer Einheit sehr wohl und geht doch auseinander.“

Dieter Hecking tage später über die Saison: "Aber auch Raphael Schäfer, Javier Pinola oder Andy Wolf haben eine Schippe draufgelegt." (Anm.: Pinola? Wann?)

Rubin Okotie zum ORF als Saisonrückblick (nur wenige Einsätze im ersten Kader beim FCN): „Ich will mich in Deutschland durchsetzen. Nach einem Jahr schon nach Österreich zurückkehren, würde ich nicht gut finden." ... "Ich wechsle sicher nicht zu einem Verein, zu dem mein Berater guten Kontakt hat, sondern zu einem Verein, wo mich der Trainer will."

23.04.2011, FCN VS. FSV MAINZ 05: 0:0

Da fährt Sky modernste 3-D Technik auf, Riesen Aktion, tolles Wetter, tolle Stimmung - zumindest am Anfang - und dann mauert sich Mainz zum Unentschieden und der Glubb kann sie in der Tabelle nicht überholen. Und ganz Fussballdeutschland schaut zu.

Man kann es auch anders sehen. Oder Mainz hatte die einzig wirkliche Torchance. Oder Mainz hatte Glück, dass Ekici's Freistoss an den Pfosten nicht reinging. Oder Elfer gibt es nur für die Gäste im Frankenstadion... Oder wasweißich... Fazit: Wir haben wieder einmal ein Tor zu wenig geschossen und die über 60 % Ballbesitz waren meist hin- und hergeschiebe der Verteidigung vor der Spieleröffnung. Leider nicht sehr fruchtbar.
 

Alles schaut zum Ball. Heute in 3d.

Hier der Bericht von unserem Erlanger Kugelblitz Roland Hornauer, ich selber habe den Spielverlauf irgendwie vergessen.

 

 

 

 

 

 

 

 



Clubb gegen Mainz - das Europapokalendspiel endet torreich 0 zu 0!

Die Meinungen der Experten gingen nach dem Spiel in der S-Bahn zum Hauptbahnhof doch ziemlich auseinander. Von "grottenschlechtes Spiel", "wir haben eine fürchterliche Gurkentruppe ohne einen Stürmer", "nächste Saison sind alle weg und wir müssen mit einer ganz anderen Elf spielen", "die spielen doch eine hervorragende Saison", "schau doch erstmal, wo wir in der Tabelle stehen, bevor Du den Mund aufmachst" oder "schon wieder hat der Schiri uns verpfiffen, der Drecks-DFB hat was gegen uns" flogen die Analysefetzen wild durcheinander. Tatsächlich trafen im ausverkauften Frankenstadion mit dem Tabellenfünften und -sechsten zwei taktisch äußerst hervorragend aufgestellte Mannschaften aufeinander, die sich leider gegenseitig neutralisierten. Torchancen blieben, obwohl beide Teams versuchten schnell nach vorne zu spielen, Mangelware und resultierten aus Standards (Ekici`s Freistoss an das Aluminium) oder groben Abwehrschnitzern (einmal Wollscheid, mehrfach Pinola). Trotzdem blieb es bis zur letzten Sekunde spannend und dass der Clubb keinen Dreier machte lag nicht am Schiedsrichter - Tore müssen halt schon selbst geschossen werden. Vom Kopf her wäre es gut, wenn wir den Europapokal verpassen. Unser Clubb würde es schaffen den Europapokal zu holen und gleichzeitig in die Fürther Liga absteigen. Vom Gefühl her wären natürlich weitere Eurospiele einfach geil. Ach ja, Dieter Hecking hat die Hans Meyer-Stufe erreicht. Nachdem Pino einen fürchterlich schlechten Tag erwischte, dachte ich mir, wenn der Hecking konsequent ist, dann muss er, gerade wenn gute Junge auf der Bank schmoren, wechseln und prompt wurde Plattenhardt für Pino eingewechselt. Unglaublich, der Clubb kann in dieser Saisan jeden Abwehrspieler mit Ausnahme von Dario Vidosic fast gleichwertig ersetzen.
Roland Hornauer


16.04.2011, FCK VS. FCN, 0:2: NÄCHSTER BERG ERKLOMMEN

Besser man erinnert sich nicht an das Hinspiel im Frankenstadion, wo Hecking nach dem 3:1 verkündete, die Niederlage ginge auf seine Kappe. Eigentlich war es der arme Vidosic. Australischer Stürmer, der an dem Tag die rechte Seite verteidigen mußte. Zum Vorteil für die Pfälzer, die innerhalb kurzer Zeit drei Tore schossen. Immerhin: Ein gewisser Robert Mak erziehlte damals den Ehrentreffer, außerdem wurde ein gewisser Philip Wollscheidt als Verteidiger eingewechselt. Beide sollten ihren Weg machen. Wollscheidt ist Stammkraft, Mak traf am Betzenberg.
 
Für eine tolle Atmosphäre auf dem Betzenberg sorgte Glubb-Torhüter Schäfer, der im Vorfeld die Stimmung anheizte, weil er meinte, so eine tolle Kulisse wie auf dem Betzenberg gäbe es mittlerweile in vielen anderen Stadien. Nun, die Wolfsburger und Hoppenhausener Arena meinte er damit wohl nicht. Zum Spiel: Das Fernziel der 22 Punkte in in der Hinrunde wurde nun mit 24 weiteren auf insgesamt 46 erhöht, zum Vergleich: Gladbach hat gerade 26 im Köcher. In der ganzen Saison. Das Match auf dem Betzenberg war auch eine kleine Rache für das Hinspiel, das in seiner Schlussphase mit einer roten Karte und dem verschossenen Elfer von Wolf einiges bot. Man begann in Lautern defensiv und abwartend, und tastete sich langsam nach vorne. Hegeler, Paß zu Chandler, schöner Sturmlauf über rechts und fein und exakt auf Eiglers Kopf gezirkelt für ein 1:0 nach Maß. Neben einem nicht gegebenen Elfer wegen eines Fouls an Wollscheidt war da auch noch eine schöne Tanzeinlage von Cohen durch die gegnerische Abwehr. Die roten Teufel auf der Tribüne freuten sich dann so sehr über eine Glubb-Ecke, dass Ekici sogar mit Bierbechern beworfen wurde. Lauterer-Verantwortliche und Spieler glätteten dann aber die Wogen. Die berühmte Lautern-Offensive in der zweiten Halbzeit blieb dann zwar nicht aus, dank Schäfer schlug sie sich aber auch nicht in einem Ergebnis nieder. Kosmetische Korrektur des Ergebnisses folgte dann in der Nachspielzeit durch ein weltmeisterliches Solo von Robert Mak, der drei Lauterer stehen ließ und narrte. Ehrentreffer, allerdings für uns diesmal.

TOPP:

-Timmy Simons: Einer der besten auf dem Platz ohne dass es jemand bemerkte.

-Erneut tolle Leistung von Wollscheidt, Cohen, Chandler und Ekici.

FLOPP:

-Pelle Nilsson mußte zur Strafe für seinen Aussetzer während des Spiels die Schuhe von Raphael Schäfer binden.

-Ekici muß nach der Saison zurück nach München. Viel Spaß auf der Bank, Du wirst uns fehlen!

-Bald wird wohl Mintals letztes Speil für Nürnberg kommen, wir weinen jetzt schon irgendwie...

STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Wir sind verdient als Sieger vom Platz gegangen, denn wir haben von der ersten Sekunde an auf Sieg gespielt ... Der nächste Sonntag kann ein denkwürdiger Nachmittag werden. Wir warten darauf, dass Mainz patzt."

Lautern-Coach Marco Kurz: "...Man darf auch nicht vergessen, dass wir gegen gute Nürnberger gespielt haben."

Christian Eigler: "Das Tor geht zu 50 Prozent auf Timothy. Er spielt mir den Ball wunderschön von rechts zu, ich muss nur noch hochspringen und mache das Tor."

9.4.2011, FCN VS. FCB, 1:1: KOA DERBYSIEG: EIGLER BEURLAUBT VAN GAAL

Gefällt den Landeshauptstädtern nicht mehr: Louis der erste von Bayern. Nachdem er schon mit Alkmaar den Abschied aus dem UEFA Cup im Frankenstadion feiern durfte, mußte das selbst ernannte Feierbiest aus Holland nach dem 1:1 Sieg des Glubbs nun erneut ausscheiden: Aus dem Kader des Rekordmeisters, und das nach einem erneuten Spiel im Max Morlock-Stadion. Leider schoß der Glubb an diesem Tag nicht die nötigen zwei Tore Vorsprung, die man als Nürnberger braucht, um mit dem üblichen aberkannten Tor noch eins mehr als der jeweilige Gegner zu haben. Nennen wir es halt Glubb-Pech statt Bayern-Dusel.
 
Abgepfiffen: Hegelers Treffer in der Nachspielzeit.

Wunderschön: Die Glubb-Choreo beim Einlauf durch die Nordkurve, so etwas wird man im Schlauchboot so nie zu sehen bekommen. Wer ko, der ko!

Wo waren eigentlich Breno und Ottl, die "Alt"-Nürnberger? Ob Ottl wie vorab angekündigt nach dem Spiel in der Glubb-Kabine war, wissen wir nicht, schließlich sei für ihn "der Klassenerhalt mit dem FCN einer seiner größten Erfolge gewesen". Er ist wohl bei Hertha kommende Saison eingeplant, sofern Hertha nicht unglücklicherweise in die Relegation kommt und gegen die furchterregenden Fürther spielen muß...

Warum aber der Holländer Van Gaal entlassen wurde? Zumindest durch ihre individuelle Klasse spielten die Bauern ja nicht schlecht, es war auch kein Spiel um den Trainer hinaus zu ekeln wie der Glubb gegen Köln im vergangenen Winter, es war vielmehr... ach, einfach zuviel Geld auf einmal auf dem Rasen. Hannover tauscht nun mit dem Bauern den dritten Platz, und so bieder Hannover auch ist, derart viel rummeckern wie Vizekusen oder vor allem die Bauern tun sie nicht. Der BVB ganz oben hat eh keinen Grund dazu.

Ziemlich nervig auf dem Platz: das ständige Rumgemecker der Münchener am Schiri, am Linienrichter und auch am Ball, der halt leider zum Fussball wie der Name schon sagt, dazugehört. Der FC Hollywood sorgte durch Pinos Aussetzer (vielleicht war er auch einfach durch die Sonne geblendet) für eine schnelle Führung, und begab sich danach eher streckenweise auf das Niveau einer Tretertruppe. Bis zur Pause wurde dann Gündogan mit Gehirnerschütterung vom Holzhackers-Toni ausgeschaltet, ein Münchener Verteidiger, der irgendwie versucht so gut wie Wollscheidt zu sein, säbelte Chandler dann derart "gekonnt", dass dieser auch noch mit seinem Gesicht bremsen mußte.

Die zweite Halbzeit war dann wieder eher unsere. Auch wenn die Bauern gefährliche Konter setzten, reicht halt ein Unglücksrabe im Tor und Eigler bei uns als Mann für gewisse Tore. Zumindest zum Unentschieden. Der Kraft's-Bub im Bauern-Tor bekam in der zweiten Halbzeit auch immer schön Applaus von uns aus der Kurve: Wir riefen immer "Neuer, Neuer!" so laut wie wir konnten. Immer wenn er den Ball hatte. Neuer! Aber so neu ist er doch gar nicht! Trotzdem sagte Bratwurst Uli am nächsten Tag sichtlich gezeichnet von der Nacht, "damit hätte die Scheiße doch schon angefangen" als das Feierbiest den erfahrenen Butt den Kraft vor die Nase bzw. in den Kasten stellte. Schon unterhaltsam dieser Club aus München. Bei uns nehmen die Verantwortlichen nicht das "Scheiße"-Wort in den Mund, hier fliegen die Trainer nur, wenn man 2:0 gegen die Bauern gewinnt (Willi Entenmann) und bei uns wird immer abgepfiffen, bevor wir gewinnen. Meinetwegen halt auch, wenn ein Foul anders gedeutet wird oder es zählen Tore, die keine waren.

Auf der Webseite der Bauern liest sich der Spielbericht auch sehr selbstbewußt: "...gingen die Münchner schon in der 4. Minute durch den zehnten Saisontreffer von Thomas Müller in Führung und hatten danach alles unter Kontrolle ... Danach überließen die Münchner zunächst den Gästen das Spiel, zogen sich zurück und kontrollierten das Geschehen ... Die Nürnberger blieben harmlos ... Die Bayern erhöhten nun immer mehr den Druck, von Nürnberg war abgesehen von zwei Distanzschüssen durch Javier Pinola (71.) und Ekici (73.) kaum mehr etwas zu sehen ..." Und so weiter.

FLOPP:

Schiri Knut Kircher: Behandelte die Ballmillionäre aus München immer aufmerksam zuhörend. Nach der geringsten Spielunterbrechung stand meist ein Millionär vor ihm, salbaterte und meckerte mindestens eine halbe Minute, vor allem der Herr mit dem Karpfenkopf (Zitat japanischer WM-Kommentar), den wir alle aus der Chipswerbung kennen. Der moserte einmal besonders ausgiebig, und kickte im Weggehen erbost den von Nürnberg zurechtgelegten Freistoßball zurück... und bekam natürlich keine Karte.

Die Spielzeitaufteilung: 60 Minuten Nettospielzeit, 10 Minuten Behandlungspause für zusammen getretene Nürnberger, 5 Minuten Zurechtlegen beim Abstoß durch Herrn Kraft, 5 Minuten Auswechslung usw. und mindestens 10 Minuten Gesprächstherapie beim Schiri durch Münchener Spieler. Fazit: Einmal eine Minute, einmal zwei Minuten Nachspielzeit, so hatte der FCB allein durch sein FC Bayern-sein (30 Min.) erhebliche Spielanteile ohne etwas produktives zu tun.

Pinola: Hat seinen katastrophalen Schnitzer, der zum 0:1 führte leider nicht ausmerzen können. War aber leider in der ersten Hälfte links zu oft allein gegen zwei Bauern.

Toni Kroos: Auf den besten Weg zu Mike Hanke 2, Gehirnerschütterung für Gündogan, holzte außerdem Pino stillos nieder.

TOPP:

Timothy Chandler: Deaktivierte weitgehend diesen meckernden Franzosen auf Links bei den Bauern. Mischte außerdem gleichzeitig offensiv tüchtig mit. Sorry Juri, aber weder Diekmeier noch du kannst den Ami momentan das Wasser reichen!

Almog Cohen: War meistens schneller am Ball als der jeweilige Gegner, bis auf Müller beim 0:1.

Schiri Knut Kircher: Natürlich "kostete" er uns "gefühlt" den Sieg. Dass er aber trotzdem bei der ständigen Meckerei der galaktischen Weltstars aus München ruhig blieb, verdient höchsten Respekt. Zumindest bis Arjen Robben nach Abpfiff das Wort ergriff.

ZITATE NACH DEM SPIEL:

Christian Eigler: "Es macht Spaß, Derbys zu spielen..."

Andreas Wolf: "Das Foul in der Schlussphase war für mich ein klarer Elfmeter an Philipp. Trotzdem haben wir einen hochverdienten Punkt. geholt."

Mario Gomez über Robbens Ausraster: "Er war wie wir alle sehr, sehr enttäuscht. Aber das ist erstens keine Art und zweitens darf das nicht passieren."

Dieter Hecking: "Wir haben in der Pause gesagt, wir gehen jetzt mit fliegenden Fahnen unter oder wir kämpfen uns zurück, und letzteres haben wir gemacht. Wir haben den Punkt letztendlich verdient."

Louis van Gaal (Ex-Trainer München): "Wir haben sehr gut angefangen, aber wir hätten in der ersten Halbzeit mehr Tore machen müssen, weil da war Nürnberg nicht Nürnberg. In der zweiten Halbzeit war Nürnberg wieder mehr Nürnberg und hat mehr Druck gemacht, da hatten wir wieder mehr Schwierigkeiten." (Siehe auch den Spielbericht auf der FCB-Homepage)

 


3.4.2011 1.FC KÖLN VS. FCN: 0:1

Fast hätten wir das Spiel verdrängt, hier der Bericht von unserem Auslandsreporter Ronaldo Hornauer.
 
Voll Kölle: Spiel mit Niedecken und Cheerleadern...
Tolle Serie hielt 91 Minuten und 50 Sekunden

Selten entspannt sind inzwischen die Auswärtsfahrten. In der Gewissheit, dass meine Auswärtsserie hält und ich in dieser Saison das 4. Unentschieden sehe, machte ich mich aus dem sommerlichen Mittelfranken in das kühle Köln. Dort angekommen setzte natürlich beim Italiener am Rhein pünktlich ab 13.00 Uhr der vorher gesagte Regen ein. Kein Problem, wenn man unter`m Schirm die Mafiatorte verdrückt und erst recht kein Problem, in einer Saison wo seit gefühlten unglaublich ewigen Zeiten das Abstiegsgespenst für unseren Clubb endlich einmal ein unbekanntes Wesen geworden ist. Schon komisch, eigentlich sorgenlos, überlegt man doch laufend hin und her. Europa League wäre schon toll, aber die Gefahr wäre natürlich auch groß, dies wieder mit einen Abstieg in die Niederungen Fürths zu verbinden. Egal, wir nehmen wie es kommt. Erstmal wird die übervolle Straßenbahn zum Müngersdorfer Stadion genommen. Nach äußerst flüchtigen Einlaßkontrollen enterte ich den Kölner Karnevalstempel. Erstaunlich in fremden Stadien ist doch manches anders. Die Einlaufkids posierten und wurden dank ihrer Eltern häufiger fotografiert als später die beiden Mannschaften. Ein Teil der Einlaufkids hatte Buchstaben am Rücken, die „FC Osternest“ ergaben, bettelten so die Kölner um ein Ei im Netz oder sollte ein entsprechendes Merchandiseprodukt beworben werden? Als eine weitere Merchandiseaktion, wohl als Nachwirkung zum Kamellenwerfen im Fasching, wurden unter anderen Geißbock-Shorts in die Menge geschossen. Diese, insbesondere der männliche Teil, hechtete wie wild danach. Vermutlich sind die Geißbock-Shorts notwendiger Bestandteil rheinischer sexueller Ausschweifungen. Weiter ging es mit einem Auftritt der Kölner Cheerleaders, hat eigentlich ein anderer Verein so was? Und schon war es kurz vor 15.30 Uhr und die Kölner Hymne von „De Höhner“ wurde angesimmt. Erstaunlich, das komplette Stadion samt Logenbesucher singt begeistert mit. Insbesondere beim Refrain

Mer schwöre dir he op Treu un op Iehr:
Mer stonn zo dir FC Kölle
Un mer jon met dir wenn et sin muß durch et Füer
Halde immer nur zo dir FC Kölle!
Ov jung oder alt - ov ärm oder rich
Zesamme simmer stark FC Kölle
Durch dick un durch dünn - janz ejal wohin
Nur zesamme simmer stark FC Kölle.

Aber der Kölner singt nicht nur solch unverständliche Texte, er redet auch so. Was eine Tribünenkommunikation extrem erschwert. Man bräuchte Simultandolmetscher Fränggisch – Kölsch. Eine Besonderheit noch bei der Hymne, zu Beginn werden wie bei unserer „Legende lebt“ die Schals hoch gehalten und im letzten Drittel über dem Kopf gekreist, schaut gut aus, besser als bei den Traditionalisten in Hoffenheim. In der Pause wurde mit Wolfgang Niedecken, eine Kölner „Sehenswürdigkeit“ präsentiert. Anlass war sein 60. Geburtstag und begleitend wurde ein neuer Song von Niedecken eingespielt, wo oh Wunder der FC natürlich eine Rolle spielt. Kurz vor Halbzeitende bekommen die Kölner vom Stadionsprecher den Hinweis, „meine Damen und Herren, bitte nehmen Sie die Plätze ein für die zweiten 45 Minuten“. Ohne diesen Hinweis würden die Kölner vermutlich noch jetzt vor den Bierständen stehen, aber so füllte sich das Müngersdorferstadion wieder schnell. Erstaunlich, die Ersatzspieler wurden, als sie langsam Richtung Aufwärmbereich trabten, freundlich beklatscht.

Meine Güte, ein Fußballspiel fand ja auch noch statt. Beide Mannschaften spielten, als wären sie im Gedanken bei den folgenden Derbys (wir gegen Bauern Lynchen, Köln in Gladbach). Ein zerfahrenes Gekicke, unterbrochen durch zwei Großchancen von Hegeler, einer Tätlichkeit von Youssef Mohamad gegen unseren Andi, warum fliegt und wälzt er sich immer so theatralisch, der ab diesen Moment der Buhmann der Kölner Zuschauer war, ein klares Elfmeterreifes Foul gegen Andi, wieder hebt er ab wie ein Airbus und ein toller Schuss von Marek kurz vor Schluss. Als ich schon Zufrieden, wieder hält meine Auswärtsserie, in Gedanken den Heimweg plante, rafften sich die Kölner in den letzten 10 Sekunden zum einzigen sehenswerten Angriff auf und meine Serie ist gerissen. In dieser Saison auch wurscht.

Roland Hornauer

19.03.2011, FCN VS. WERDER: 1:3, SCHIRI WEINER AUF AUGENHÖHE MIT RAFATI

Hier ging es richtig rund. In der Presse wurde von einer "unglücklichen" Schiedsrichterleistung gesprochen. Das ist meist die freundliche Untertreibung, die wir hier auch gerne offen als "unterirdisch" beschreiben wollen. Parteiisch darf man ja nicht schreiben, also belassen wir es bei Dieter Heckings Kommentar, die Leistung des Schiris Weiner sei "genauso schlecht wie die unserer Mannschaft" gewesen. Nach dem schmeichelhaften Wolfsburg-Ergebnis bekam der Glubb die Quittung für unkonzentriertes und einfallsloses Spiel gegen eine oft ungenaue, aber übermotivierte Bremer Elf aus dem unteren Tabellendrittel rund um den alten und neuen Liebling der Glubbfans, Möchtegernrocker Thorsten Frings. Ja, wir haben verloren. Aber sauer sind wir nach vier Tagen immer noch.
 
Sind das die braven Werder-Fans? Bengalos in der 49. Minute.
Bezeichnend, als Schiri Weiner auf dem Weg in die Kabine brüsk den Schutz durch Regenschirme abwimmelte, weil ihm die Fans aus Respekt über seine tolle Leistung eine im Fussball vor allem in München populäre Bierdusche angedeihen lassen wollten. Auch Frings schoß seine Ecken in der zweiten Halbzeit vor der Nordkurve unter einem warmen Regen aus Ovationen, Tempo-Taschentüchern und Feuerzeugen. Lieber Thorsten, beim nächsten Spiel nehmen wir halt dann Streichhölzer mit, dann passiert dir nichts mehr. Aber sag Deinen Fans auch, dass Bengalos im Gästeblock nicht schick sind.
Elfer. Das schlimme ist jedes Mal, Schäfer wird ihn nie halten. Sorry Rapha...
Das Spiel war in der ersten Hälfte eher zerfahren und abwartend. Mal ehrlich: Was Bremen teilweise an Pässen ins Leere zauberte und wie Glubbspieler ständig getreten wurden, zeugte nicht unbedingt von einer fairen und konzentrierten Mannschaft. Vor allem nicht eine, die durch ruhige Vereinsführung und die momentan bundesweit vergleichsweise ungewöhnliche Nibelungentreue an Trainer Schaaf eigentlich ein gutes Image hatte. Das war eher Gladbach Version 2.0 ohne rote Karten. Da der Glubb dann nach der Bremer Führung ausglich, stand ein Punktgewinn in unseren Augen in greifbarer Nähe und wir wollten unbedingt das E-Lied am Ende singen. Doch dann griff der schillernde Polizeirat Weiner noch stärker ins Spielgeschehen ein und glänzte durch Phantomecken, eine nichtige Gelbrote Karte für Chandler und außerdem fiel er noch auf die starke schauspielerischer Leistung eines Peruaners herein, dessen Namen irgendwas mit einer Mafiatorte zu tun hat. Am Schluß waren dann ca. 47.000 der 48.000 Zuschauer hingerissen, weil es niemand für möglich gehalten hatte, dass wir noch einmal so einen tollen Schiri wie Rafati bekommen würden. Lieber Herr Weiner, getreu ihrer Linie, die sie im Spiel verfolgten, war Okoties Außennetztreffer in Halbzeit zwei eindeutig ein Treffer! Aber Hallo, die ganze Nordkurve hat es gesehen. Und sowieso dauernd "Ecke" gerufen, wenn sie auf Einwurf für Bremen entschieden haben.
Blickfang neben dem Stadion: Schlageroma Berg und ihr Porno-LKW.

Mittlerweile stellen sich die gegnerischen Mannschaften gut auf den Stil des Glubbs ein, man hatte sich auch vorgenommen, auf dem Platz nicht mehr über Schiri-Entscheidungen zu schimpfen. Aber wenn es dieser derart brilliert, gehen auch dem erfahrensten Spieler die Gäule durch. Und Trainer auch. Getreu dem Greinmeicherla Osram hätte man eigentlich gleich intervenieren müssen, dass die Nürnberger Spieler vor dem Getrete der Bremer geschützt werden müssen.

STIMMEN UNSERER MITARBEITER:

Pino: "Genau, das Spiel war völlig neben der Spur. Und der einzige, der einem Spiel wieder in die Spur helfen kann ist der Schiri. Und der hatte nicht einmal eine Ahnung, was eine gerade Spur ist. Nicht dass jetzt Nürnberg zum Greinmeicherla werden sollte, aber dem Wurst-Uli ist es doch auch Wurst, was andere über ihn denken. Er macht einfach den Mund auf. Osram hätte nach diesem Spiel gesagt, der Schiri habe die 6-Millionen Beine von Gündogan nicht ausreichend geschützt, aber wenn 45.000 lauthals pfeifen und Schieber rufen, hatte das schon einen Grund. Ich habe immer wieder darauf gewartet, dass Weiner sich die Maske vom Kopf reißt und Rafati darunter zum Vorschein kommt.

Ich bleibe dabei, der Hecking wird das in der Nachbearbeitung schon hindrehen, dass die Jungs in Köln konzentrierter sind und zur alten Frische zurück finden und sich diese unsportliche Niederlage als Erfahrung für die jungen Spieler niederschlägt.

Ich bleibe auch dabei, dass der Schiri hier eine spielentscheidente Rolle inne hatte, wenn ungerecht gepfiffen wird und der Gegner das auch noch ausnutzt, hast du als Spieler auch keinen Bock mehr. Wie würdet ihr reagieren, wenn Euch ein Polizist ohne nachvollziehbaren Grund einen Punkt in Flensburg aufbrummt, Du Dich nicht wehren kannst und in Sichtweite ein anderer Autofahrer grinsend Verstöße am laufenden Band produziert und dabei grinst, weil das nicht geahndet wird."

Shultzie: "das kann ich nur genauso unterschreiben! gut, der glubb hat schlecht gespielt, der biss der vorwochen hat gefehlt. aber wennst dann noch einen schiri wie den weiner gegen dich hast, dann kann da ja nix bei rauskommen... gut, die szene als ekici von silvestre getroffen wurde, da muss man nicht elfer geben. und das trikotzupfen von wollscheidt bei pizarro, da war der pizza einfach zu gerissen. aber wenn ein frings 90 minuten auf dem platz stehen darf, obwohl er clubspieler reihenweise von hinten mit gestrecktem bein gefällt hat, und ein chandler wegen zweiter witzsituationen mit gelb-rot vom platz gestellt wird, dann wird der fußball ad absurdum geführt! da war dann der angebliche strafstoß schäfer an pizarro nur noch das i-tüpfelchen...
 
wirklich geärgert hat mich dann nur die reaktion von weiner nach dem spiel, der sich keiner schuld bewusst war und den schwarzen peter dem publikum zugeschoben hat! wenn ein referree nicht mehr zu selbstkritik fähig ist, dann gehört der aus dem verkehr gezogen! wie hat hecking so schön nach dem spiel gesagt? "was sich der mann in schwarz erlaubt hat, war genauso katastrophal wie unsere leistung"

Hans Meyer jr.: "Das war ja wohl nix - mal wieder dank eines großartigen schiris - wenn man schon unterirdisch spielt kommt auch noch ein noch unterirdischerer pfeifenkopf dazu - na ja, sehen wir es mal so - nach dem beschiss gegen gladbach haben wir dann sie serie gestartet,... Das kann gerne nochmal passieren.  Schöne woche!"


TOPP:

Die NN in der Einzelkritik zu Timothy Chandler: "Heißt blöderweise nicht Torsten Frings, flog deshalb nach seinem zweiten Foul vom Platz. Frings durfte weiterfoulen."

Die NN in der Einzelkritik zu Christian Eigler: "Spielte auch mit." Punkt.

Die Schweigeminute vor dem Spiel zum Gedenken der Opfer in Japan. Es war wirklich mucksmäuschchenstill im Stadion.


FLOP:

Fast alles. :-)

STIMMEN ZUM SPIEL:

Javier Pinola: "Natürlich ist es nicht gut gelaufen, doch von einer Krise kann keine Rede sein.“

Andreas Wolf: "Gegen zwölf Mann ist es schwer zu gewinnen."

Dieter Hecking: "Der (Anm.: Schiri) hatte überhaupt keine Linie. Chandler fliegt für zwei lächerliche Vergehen runter, Frings darf dagegen ungestraft um sich treten."

Ulrich Gräber (Areva Geschäftsführer zu Japan): Ich habe natürlich Verständnis für diese Emotionen. Dennoch sind wir gut damit beraten, die Debatte sachlich zu führen. Sinn des Moratoriums der Bundesregierung ist es, vor dem Hintergrund der Ereignisse die Sicherheit der bestehenden Kernkraftwerke erneut zu überprüfen und zu bewerten. Wir werden hier in allernächster Zukunft mit all unserem Wissen und unserer Kompetenz massiv gefordert sein."
 


12.03.2011, VFL WOLFSBURG VS. FCN: 1:2

Im August tippte ein gewisser Mario Basler in seiner "Super Mario gibt Gas"-Bild-Kolumne für den FCN auf den letzten Platz. "Für Nürnberg-Anhänger gibt es was Neues für das iPhone: Die „Appstieg“! Da erfährt der Club-Fan, wie viele Tage sein Team noch in der Bundesliga spielt. Vorab: Sind weniger als 365 Tage – Nürnberg wird Letzter!" Heute, nach dem 26. Spieltag steht der angeblich "Letzte" auf Platz 6, auch wenn er mit einer Extraportion Glück das samstägliche Spiel gegen Littis Frösche gewonnen hat.

Hier nochmal unser Beweis: Der Weizenbierfan und Ex-Bauern-Spieler Basler hatte im August nicht recht: http://www.bild.de/super-mario-gibt-gas/

Gefällt uns: Die aktuelle Rückrundentabelle...

Zum Spiel: Dabei darf man in erster Linie Hecking, Simons und Schäfer danken. Hecking weil er Nilsson kurz vor Schluß zur Ergebnissicherung brachte, welcher dann prompt den Siegtreffer in der Nachspielzeit erziehlte. Simons weil er relativ unbemerkt ein Top-Stellungsspiel hinlegte und Ordnung in die Glubbelf brachte, die über weite Strecken eher auf die Wölfe reagierte, statt zu agieren. Und Raphael Schäfer stand eigentlich bei allen eindeutigen Torchancen der Niedersachsen genau an der richtigen Stelle.

 


Highlight war schon mal der Gegentreffer nach früher Führung der Grünen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte köpfte Philipp Wollscheid goldrichtig direkt nach Standart in die Torecke, unhaltbar für Benaglio und psychologisch perfekt kurz vor dem Gang in die Kabine. Und dann die Einwechslung von Nilsson durch Hecking kurz vor Schluß. Der Schwede traf zu seinem ersten Bundesligator per Kopf ähnlich unhaltbar platziert. So werden Tore gemacht! Aufreger waren mal wieder diverse Schirientscheidungen. So wurde Pinolas grenzwertiger Abwehrblock zur Verhinderung eines Abstaubertreffers im Strafraum nicht gepfiffen, ein Wolfsburger Tor hingegen nicht, hier lag ein ähnlicher Block vor, allerdings gegen Nürnbergs Wollscheid. VW-Trainer Litti kochte an der Seitenlinie, kein Wunder, denn für ihn ging es heute um Alles oder Nichts. Man wird sehen, ob der Reigen der Trainerrauswürfe der letzten Tage vor ihm nicht halt macht...


TOP:

Mehmet Ekici: Eine absolute Bank bei Standarts, ohne ihn hätte der Glubb in dieser saison einige Punkte weniger auf dem Konto...

Der Sturm: Die letzten 19 FCN-Treffer wurden von zehn unterschiedlichen Torschützen erziehlt, das ist Ligaspitze, trotz Eiglers Viererpack gegen ST.P "5.0"!

Andreas Wolf in der ersten Hälfte: Wieder mal einige happige Aussetzer. Machte aber offensiv in der zweiten alles wieder gut.

Frank Rost (HSV): Sagt auf Sky am selben Spieltag mal gehörig seine Meinung zum Wechseltheater nicht nur beim HSV. Zurecht... Der neue Trainer Oenning bekennt sich am nächsten morgen aber klar zu seinem Elder-Tormann und zu offenem Konzept: "Für mich steht er im Tor. Alles andere weiß ich nicht" KLICK

FLOP:

Jens Hegeler: Wirkte erneut farblos und war bescheiden motiviert. Rieb sich in Schwanzereien auf. Ob sein Stammplatz mittlerweile wackelt?

Ilkay Gündogan: Nicht wirklich schlecht, überzeugte aber mehr durch Technik wie als Schaltzentrale.

Jan Polak (VFL): War gegen seinen Ex-Club zwar motiviert, schoß aber leider kein Eigentor.

Angelos Charisteas (selber Spieltag als Schalker): Bringt beim Glubb monatelang nix auf die Reihe und schießt ausgerechnet auf Schalke ein Abstaubertor.

Christian Eigler: Hat natürlich nach St. Pippi Heldenschutz, der Unterreichenbacher war aber für seine Mitspieler am Samstag eher Unerreichbacher.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Dieter Hecking: "Dieses Glück, auch solche Partien mal unverdient zu gewinnen, haben wir uns in den letzten Wochen hart erarbeitet."

Andreas Wolf: "Wir wollen erst 44 Punkte, dann setzen wir uns neue Ziele. Meister werden wir aber nicht mehr."

Per Nilsson zu seinem Tor in der Nachspielzeit: "Ich glaube, es war mein erster und einziger Ballkontakt"

Diego (VFL): "Ich habe bisher immer um Titel und noch nicht gegen den Abstieg gespielt. Jetzt wird es immer komplizierter"

 


SAMSTAG (FEIERTAG) 5.3.2011, FCN VS: ST. PAULI: KOAN ABSTIEGSKAMPF MEHR?

Hilfe, wir sind schon wieder erfolgreich! Allmählich weiß man schon gar nicht mehr wohin mit seiner Freude: das war das Resumée vom 25. Spieltag der Saison 10/11. Vier Buden allein durch Schieber-"Ersatz" Eigler, Bauern verloren, Verletzungsausfälle voll kompensiert und trotzdem besonnen-bodenständige Kommentare der FCN-Protagonisten nach dem Spiel. Und: Fast volle Hütte, das Eventpublikum kommt endlich wieder zu den Glubbspielen...
Das Ende für Pauli begann nach zwei Spielminuten mit Wollscheidts Premieretreffer...
Die Berichterstattung in den überregionalen Medien nimmt langsam furchterregende Züge an: Mehrere Minuten auf diversen Kanälen, Sport 1 spricht von der Mannschaft der Stunde, in der Abendsportschau sagt der Sprecher "die Nürnberger machen mir langsam Angst", Spiegel online widmet dem FCN sogar einen ganzen Artikel, lediglich das ZDF war etwas sparsam in seiner Sportschau. Klar, der Fokus lag hier in München, wo sich die Übertragungswagen mit ihren Kameras eher am Stadionausgang als am Spielgeschehen postieren. Im Studio ähnlich, Ex-Leichtathlet Poschmann leitete schließlich das aktuelle Sportstudio, seine Hintermannschaft scheint wohl ähnlich gepolt zu sein wie ihr Moderator.

Kommen wir zum Spiel. Fast ausverkauft, strahlender Sonnenschein, und die ganze Stadt voller Pauli-Rock'n'Roll-Piratenflaggen-Fußballanarchisten, die zu Gast waren in einer Stadt mit einem wirklichen Traditionsverein. Das Argument "Geld schießt Tore" als Meckerei durch die selbsternannten Piraten zieht hier nicht. Die politische Leitung in der Noris ist halt auch rot gerade, Spontis gibt es auch genug (am Kiez in Gostanbul) und wir haben sogar jede Menge einheimische Fans des Modeclubs. Die glühten vor dem Spiel in diversen Szenekneipen schon mal mit ihren angereisten Freunden vor. Alles strömte dann zum Frankenstadion. Die Bahn war mal wieder hoffnungslos überfordert. "Die lernen es wirklich nie" murmelte fast jeder zweite frustrierte Fahrgast, als man wieder vor völlig überfüllten OPNV-Wagens stand. Wieviel Geld muß man eigentlich sammeln, um den S-Bahn-Betreibern einen zusätzlichen Wagen zu spendieren? Nun gut, kein gutes Omen für das Spiel, wir kamen so spät ins Stadion dass wir nicht mal dem Drehleierspieler spenden oder die Glubbhymne direkt vor Anpfiff mitsingen konnten. Fürs Anstoßbier im Stadion reichte es auch nicht. Aber ehe wir halbwegs unbequem im proppenvollen 5er-Block standen, klingelte schon das 1:0 gegen St. Pippi. Getreu dem Motto, "jeder sollte mal" servierte Verteidiger Wollscheidt seiner Oma zum 70. sein erstes Bundesligator, jetzt muß unbedingt Juri und Pelle mal eins schießen und Schäfer sollte mal einen Elfer machen dürfen, dann wären die wichtigsten Spieler alle gesegnet. Aber das ist Zukunftsmusik.

So richtig kam Pauli nicht ins Spiel, zumal es nach einer Viertelstunde dank quasi eingestellter Abwehrleistung der Paulis 3:0 hieß. Selten war ein Spiel so schnell langweilig geworden, und - verdammt - das war ein geiles Gefühl! Anfangs der zweiten Halbzeit ließ man die Hanseaten dann auch am Geschehen teilnehmen, was diese aber eher als Strafe statt als Geschenk annahmen. Wahrscheinlich waren sie gedanklich auch schon beim nächsten Spiel. Für zwischenzeitigen Beifall sorgte dann Hannover auf der Anzeigetafel, die zuhause die Bauern gerade mit 3:1 demontierten. Zum Schluß hin hübschte dann Neu-Fußballgott Eigler mit "unwichtigen" Toren die Statistik auf und bestätigte die Serie, dass bei Glubb-Pauli die Franken entweder fünf oder gar kein Tor schossen. Fünf für uns diesmal, Gottseidank! An Europapokalträumen beteiligen wir uns an dieser Stelle nicht, sondern konzentrieren uns noch auf die kommenden offenen Rechnungen gegen die Bauern, Mainz und FCK. Ach, wenn ich einen Wunsch frei hätte: es dem BVB mal richtig schwer zu machen.

TOPP...:
-Die gesamte Mannschaft (fast)
-Die Stimmung auf den Rängen
-Der Glubb läutet die närrischen Tage ein
-Die Anzeigetafel bei den Einblendungen aus Hannover
-Es gab im Stadion entgegen aller Befürchtungen kein Leichtbier
-St. Pauli Fans haben meist mehr Hirn als Frankfurter Ultras
-Marek Mintals Einwechslung machte wirklich Sinn und hatte keinen belächelten Edeljokercharakter - er legte das letzte Tor auf.
-Der Kalif - kurz vor Schluß eingewechselt - empfiehlt sich gleich gegen das kommende WOB-Spiel.
-Der Rückrundenstart 2011, im Gegensatz zum letzten Jahr.
-Schiri Wingenbach
Entspanntes Auslaufen durch Genießen der Nordkurvenstimmung
nach dem Abpfiff.
...UND FLOP:

-Jens Hegeler: Hatte mal wieder einen seiner "Ismirwurscht"-Tage. Herrgott, was könnte der Knabe auf die Beine stellen, wenn er das Herz von Cohen hätte!
- St. Paulis hochgelobtes Kämpferherz

STIMMEN ZUM SPIEL:

Dieter Hecking: "Und ich bin eben gefragt worden, ob ich die Karte von Europa studieren würde - nein, habe ich gesagt, die Karte von Niedersachsen habe ich drauf, denn Wolfsburg ist unser nächster Gegner."

Christian Eigler: "Auch für ein 5:0 gibt es nur drei Punkte. Bei einem 5:0 gegen die Bayern würden wir heute natürlich länger ausgehen."

Christian Eigler: "Im Profifussball habe ich noch nie vier Tore in einem Spiel geschossen, das letzte Mal muss in der A-Jugend gewesen sein."

St. Pauli Trainer Holger Stanislawski: "Glückwunsch an Dieter! Glückwunsch an Nürnberg! Für uns war das Spiel nach ein paar Minuten vorbei."

Ilkay Gündogan: "Es hat sich wie mein erstes Bundesligaspiel angefühlt."

NN Einzelkritik zu Raphael Schäfer: "Konnte an diesem Nachmittag nicht überzeugend nachweisen, dass er beim 1. FC Nürnberg zu recht als Torwart angestellt ist. Musste keinen Ball halten, trug aber immerhin ein gelbes Torwarttrikot."

Spiegel online: "Mit 17 Punkten ist Nürnberg zweitbeste Mannschaft der Rückrunde hinter Borussia Dortmund (18 Zähler)."
 

Die Mannschafts-aufstellung unseres Clubbs wird laut hörbar verlesen. So viel Freundlichkeit schlägt dem Schalker Diktator nicht entgegen. Auf seine Facebook - Seite anspielend, wird immer wieder ein großes Transparent „Felix gefällt uns nicht mehr“ in der Schalker Nordkurve hochgehalten. Zum Spiel, nachdem die Mannschaften nicht nur ein Fahnen- sondern auch ein Trommlerspalier beim Einlaufen passiert haben, ging es los. Unser Clubb stand wie seit Wochen gewohnt sicher und ließ wenig zu. Bei Schalke war der sehr einsatzbereite Peer, vielleicht holen wir Dich doch zurück, Kluge und ein äußerst agiler Senor Raul die Auffälligsten. Überragend die beiden Torhüter, wobei unser Raphael noch etwas mehr hochkarätige Chancen entschärfte. Bei uns war wie immer das Kollektiv überragend, selbst die verletzungsbedingten Ausfälle von Judt, Ekici der viele spielerische Glanzlichter setzte und der eigentlich unersetzbare Pino, wurden wett gemacht. Wer dies vor drei Monaten behauptet hätte, hätte die Eselsmütze tragen müssen. Lediglich in der Schalker Drangphase zwischen der 50. und 70. Minute habe ich unseren „Gattuso“ Cohen, als Abräumer im Mittelfeld, vermisst. In der 2. Halbzeit entwickelte sich ein hochdramatisches und packendes Spiel. Jede Mannschaft hatte Torchance auf Torchance. Wir nutzten sehr gut die Räume und spielten immer wieder die Schalker Hintermannschaft aus. Doch neben der Führung durch Hegeler und dem Ausgleich durch Senor Raul in der 52. Minute fielen keine Tore mehr, trotzdem blieb es extrem spannend bis zur letzten Sekunde. Damit haben sich die beiden Mannschaften endlich einmal wieder der Fanfreundschaft angemessen verhalten. Ein gerechtes Unentschieden, 1 : 1 ist in dieser Saison mein Standardergebnis bei den Auswärtsfahrten, das kann gerne so bleiben.

Roland Hornauer