.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1 „ICH ÜBERLEBE DIESE LIEBE NICHT“...

"Ich überlebe diese Liebe nicht!" stand neulich in Anlehnung an die aktuelle regionale Fankampagne zum Klassenerhalt als Kommentar im Internet. Grund: Das packende Nervenspiel gegen Braunschweiss. Andere Kommentare lauteten sinngemäß: „Noch so ein Spiel verkraftet mein Herz nicht!“ oder „dieses Spiel wird in die Geschichte eingehen.“ Tat es. Steht gleichwertig neben dem Pokalfight gegen Stuttgart. Auch wenn es "nur" um drei Punkte ging.
22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1 „ICH ÜBERLEBE DIESE LIEBE NICHT“...

22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1

Diese drei Big Points im Abstiegskampf könnten uns am Saisonende den Hals retten. Es war ein Tag, an dem für mich eigentlich alles anders lief. Normalerweise hat man so seine Rituale vor dem Spiel. S-Bahn zum Stadion, Freunde treffen, Zirndorfer zum warm werden, Steaksemmel, Leierkastenmann und im Block nervös eine nach der anderen qualmen bis die Lunge pfeift. An diesem Samstag war alles anders. Ich fuhr dekadenterweise mit dem Taxi zum Stadion, mein Sohn hatte seinen Schal vergessen, Shultzie stand im Stau, Steaksemmel war aus, Kippen vergessen nur Walter Birkner stand wie immer mit dem Leierkasten vor dem Stadion und ich hatte auch Kleingeld für ihn dabei. Das hat dem Glubb wohl den Sieg beschert.

Man kann gleich mit dem Fazit beginnen: Über dieses Spiel werden wir noch nach Jahren erzählen, weil es wie ein Saunaabend mit anschließendem Eiswasserbad in sechs Gängen war. Die Wechselduschen hießen "Rot für Pelle", "Führungstreffer für Braunscheiss", "Elfer gegen den Glubb, doch Daniel Klewer-Schäfer hält", "14 Sekunden nach Wiederanpfiff knipst Kiyo den Ausgleich" und "Pekhart erhöht eine Minute danach zum 2:1 Endstand". Grausig die Spielstände aus den anderen Stadien als weitere Wechseldusche: Vor allem die Spitzenmannschaft aus Dortmund bekleckerte sich beim 3:0 für den Tabellenvorletzten HIV an diesem Nachmittag nicht mit Ruhm. Dazwischen waren nicht wenige Zuschauer am Rande des Nervenzusammenbruchs, als der Fußballgott alles Pech der Welt über dem Glubb ausgeschüttet hatte. Doch irgendwie hexte Gandalf Verbeek in der Pausenséance in der Kabine und in einem selten dramatischen Spiel gewann der Glubb mit viel Kampfgeist letztendlich nach drei Minuten Nachspielzeit irgendwie verdient.

Diesmal gab es dank neuem Rasen aber Gott sei Dank keine Schwerverletzten. Motzdirektor Matze „Gsund“ Samma mäkelte ja beim letzten Heimspiel, Bauern Di Munchon war ja zu Gast, etwas über den schwer bundesligauntauglichen Rasen, worauf die Woche danach gleich für 100.000 Ömmers ein neuer grüner Teppich im Frankenstadion ausgerollt wurde.

36657 Zuschauer waren da, 13343 Plätze waren noch frei, und jeder, der an diesem Tag nicht im Stadion war, hat eines der legendären Spiele des Glubbs verpasst! Klare Ansage: Ein Aufruf an die 13343 daheim gebliebenen, Arsch hoch vom Sofa und ab ins Stadion! Beim Glubb ist immer was los, nicht so wie bei den Bauern-Kunden, die Woche für Woche ihr langweiliges 4:0 oder 5:0 vor dem Fernseher absitzen müssen oder das Spiel gar nicht mehr anschauen, weil es gibt ja den Liveticker auf dem Smartphone...

Held des Spieles war Daniel Klewer als Rapha Schäfer verkleidet im Glubb-Tor. Er hielt mit Ausnahme des Führungstreffers alles, was da in Richtung Tor flog. Er verursachte einen Elfer und hielt den dann heldenmutig. Und mutierte zum Elferkiller, indem er noch einen hielt. Ein weiterer Elfer für den Glubb, Kiyo traf den Torwart, der lenkte an den Pfosten, sorgte dann für einen neuen Rekord in der Bundesliga: Drei verschossene Elfer in einem Spiel gab es noch nie und wird es so schnell nicht mehr geben. Schuld daran war auch ein bißchen der junge Schiri Daniel Siebert, der an diesem Nachmittag Mühe hatte, Ruhe durch cleveres Pfeifen in das raue Spiel zu bringen.

Zweiter Held des Tages war dann unsere tschechische Torfabrik Tomas. 13 Sekunden nach dem Anstoss zur zweiten Halbzeit erziehlte Kiyo unter Beteiligung des zur Pause eingewechselten Pekhart aus 18 Metern den Ausgleich, knapp über eine Minute später knipste der völlig verwandelte Tscheche den Führungstreffer, der dann unter großem Aufwand und Glück bis zum Schlußpfiff gehalten wurde. Dass viele Zuschauer in unserem Block bis dahin ziemlich fertig mit den Nerven waren, konnte man daran ablesen, dass etwa ab der 80. Minute immer wieder vereinzelte "Pfeiff endlich ab!"-Rufe durchs Rund hallten.



Weniger gut gefallen hatten neben Gertjan auch ein Großteil der Zuschauer die erste Halbzeit, in der sich die Glubberer wohl erst an den neuen aber ziemlich gelbgrünen Rasen gewöhnen mußten. Jeder vernunftbegabte Trainer hätte nach der Pause einen Spieler zur Stabilisierung eingewechselt, aber Verbeek steht da drüber. Er wechselte Pekhart ein und das waren simpel gesagt die drei Punkte.

Respekt muß man aber den tapfer kämpfenden Braunschweigern zollen, die geschickt das Feld zu stellten. Natürlich foulten sie immer dann, wenn die individuelle Klasse fehlte, aber mit dem Lieberknecht haben sie einen echten Sportsmann als Trainer, der nach dem Spiel konstatierte, dass dieses Match "Werbung für den Fußball" gewesen sei. Wer weiß, wie wohl diverse Münchener nach so einem Spiel geklungen hätten. Deren Fans langweilten sich dann am Folgetag über ein - eh klar - 0:4 auswärts gegen Hangover.

Spruch des Tages kam aber von meinem Nachbar, bei dem ich auf Einladung mit dem Taxi zum Stadion mit fuhr. Auf die strunzblöde Frage des Taxifahrers über das Fahrtziel "Frankenstadion", ob wir etwa das Glubbspiel anschauen würden sagte der Stefan trocken "Naa, mier gengä eingdli blouß zum Fressen und Saufen dou naus!"

STIMMEN ZUM SPIEL

Gertjan Verbeek: "Ich hoffe, dass ich 90 Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich hätte 100 werden können. Aber ich habe in Nürnberg gearbeitet."

Gertjan Verbeek: "Es gibt viel zu besprechen. Ich hoffe, dass meine Spieler dann wacher sind und nicht so schlafen wie in der ersten Halbzeit. Das war schrecklich. So geht es nicht. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass es geht, wenn die Einstellung stimmt. Natürlich bin ich glücklich über den Sieg, aber ich habe Mühe, erfreut zu sein."


Sieht man sofort danach: Das Spiel kostete Nerven!

 

____________

Mehr von unserem amateurhaftes G'waaf in unserem Glubb-Blog DER WAHRE GLUBB

____________

 

Hier gehts zur Kampagne!