Unsere Hauptstadt. Der Staubsauger für Steuermillionen. Hier
in den Südländern wird immer viel diskutiert, dass Bayern,
Hessen und Schwaben fast den Bundeshaushalt erwirtschaften,
während Berlin vor allem durch diesen Länderfinanzausgleich
profitiert und das überschüssige Geld zügig inhaliert. Der
Glubb hingegen macht das anders herum. Er transferierte drei
bitter benötigte Pünktla aus der Hauptstadt. Weiner und Berlin,
der Glubb und Olympiastadion, das war schon immer ein dankbares
Pflaster für die - neuerdings - Helden vom Valznerweiher. Auch
wenn es nächste Woche zuhause gegen die Bauern geht. Immerhin:
Da bleiben die Punkte zumindest im Süden.
Den Hauptstadtbericht mit feinem ironischen Unterton wieder
vom Shultzie:
UNSER SEMPFT: 02.02.2014 TANTE HERTHA - GLUBB,
1:3
Berlin scheint für den Ruhmreichen immer eine Reise wert zu
sein! Sei es wie vor nunmehr 90 Jahren, als der FCN in Berlin
seine 3. Deutsche Meisterschaft dingfest machte (im übrigen
gegen den derzeitigen Tabellen-17. Mit der unsäglichen Dinouhr)
und woran die Utras mit ihrer Choreo vor Spielbeginn
erinnerten. Oder wie am 26. Mai 2007, als der frisch gekürte
Meister VfB Stuttgart in der Verlängerung des Pokalendspiels
durch das Traumtor von Jan Kristiansen besiegt wurde. Oder eben
wie am gestrigen Sonntag, als die frisch mit Geldspritze
gedopte Hertha mit 1:3 das Nachsehen hatte.
Die Fachmedien versuchen sich seit Sonntag, 17.20 Uhr in
Auslegung von Regelkunde, diskutieren über passives Abseits und
ob ein gekreuzter Laufweg aus selbigem ein aktives Abseits
macht oder nicht. Aber wir lehnen uns einfach mal zurück und
glauben fest daran, dass der Fußballgott in der Winterpause
doch erfolgreich den Fachholschulkurs „Fränggisch für Anfänger“
absolviert hat. Die platte Fußballweisheit, dass sich im Laufe
einer Saison Fehlentscheidungen und Pech wieder ausgleichen,
scheint doch Gültigkeit zu besitzen.
Mein Respekt gilt aber dem Schiedsrichtergespann um Michael
Weiner, das die Chuzpe besaß, in solch einer Phase eine bereits
getroffene Entscheidung zu revidieren. In der Vorrunde hätte es
den Ausgleich mitsamt roter Karte für Petrak gegeben, dazu wäre
in der Nachspielzeit wohl noch der Siegtreffer für die Hertha
gefallen. Wobei, das wäre sicher nicht spielentscheidend
gewesen, denn in unserem Seuchenhalbjahr wäre weder der Schuss
von Feulner in den Maschen gelandet, noch der abprallende
Pfostenschuss von Ginczek bei Josip Drmic gelandet.
Apropos Drmic: die Art und Weise, mit welcher Josip seine
Treffer vor der Fankurve zelebriert und anschließend feiert,
das lässt hoffen. Und zwar darauf, dass der Junge so
bodenständig und geerdert ist, dass ihn auch ein hochdotiertes
Angebot eines finanzkräftigen Vereins aus dem In- und/oder
Ausland genauso kalt lässt wie einst das Phantom Marek Mintal.
Und ich bin mir sicher, wenn er weiter solche Treffsicherheit
an den Tag legt, dann werden diese Angebote kommen…
Bis dahin gehen wir aber mal entspannt in das nächste Spiel.
Man sagt zwar immer, dass das nächste Spiel immer das schwerste
ist, aber ich denke, dass es das leichteste der ganzen Saison
sein wird. Gegen Ulis Norditaliener erwartet doch niemand
irgendwas von uns, keiner wird uns eine Chance einräumen. Und
genau diese nicht vorhandene Chance gilt es zu nutzen, wer
weiss, vielleicht taugt das System Verbeek ja auch zum Beenden
fremder Serien?
Marcus Schultz
Mehr von unserem amateurhaftes G'waaf in unserem Glubb-Blog DER WAHRE GLUBB