20.04.2014, FROHE OSTERN, GLUBBERER: FCN -
LEBERKUSEN: 1:4
Es ist Ostersonntag, mein Sohn und ich gingen emotionslos und
ohne Erwartung ins Stadion, um unsere Dauerkarte die restlichen
zwei Heimniederlagen abzustehen. Wir wurden nicht enttäuscht.
Für mich ist der Glubb nüchtern betrachtet schon länger als
zwei Spiele am Abgrund. Spannend war an Ostern eigentlich nur
die Frage, was die momentan eingesetzten Mannschaft sich nach
der sicheren Niederlage so alles an Entschuldigungen einfallen
lassen würde, um ihre Zweitligatauglichkeit zu kaschieren. Oder
ob der Herr Sportdirektor sich vielleicht auch mal in der
Öffentlichkeit zeigt und ein paar aufrichtende, warme Worte an
sein tapfer zahlendes Nürnberg richtet. Vielleicht mal andere
Sprüche, als den Abstiegskampf nach jeder Pretschen auf das
nächste Spiel zu verschieben. Wir hätten ja noch
x-Spiele...
Der einzige, der zurzeit vor die Kameras geschubst wird, ist der holländische Steuermann, der uns Fans in seiner Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Kießling-Werksklub voll motiviert, weil er erst die Journalisten halb anmault, sich beklagt, was in Deutschland Scheiße sei und dann auch noch verkündet, stur weiterhin voll auf Offensive zu setzen. Da passt das Kinoplakat von All Is Lost mit Robert Redford pfeilgenau!
Eine Offensive, die uns seit gefühlten 20 Spielen jedes Mal ins Verderben stürzt, und nichts ändert sich. Der Glubb ist jede Woche ein anderer Cowboy aus „Vier Fäuste für ein Hallelujah“, der von Terence Hill alias der jeweilige Gegner blitzschnell abgewatscht wird und flink bevor er sich versieht den Colt unter die Nase gehalten bekommt. Abbau- statt Aufbauspiel, Umschaltspiel im Schneckentempo, Fehlpässe en masse, Grundschnelligkeit nicht vorhanden und leicht zu knacken sind wir sowieso. Genau genommen reicht gegen uns, sich hinten reinstellen und Konter mit zwei schnellen Stürmern zu üben. Warum wir nicht mal üben, diese Konter zu verteidigen, weiß ich nicht. Wir sind ja der Glubb und müssen uns ja nicht auf den Gegner einstellen, sondern die auf uns.
Nerven habe ich weder bei der Niederlage gegen VW-Hausen noch Leberkusen verloren, weil ich schon vorher illusionslos anerkannt habe, dass von dieser Mannschaft gar nichts mehr kommen KANN. Gegen wen wollen die denn gewinnen? Vorne der beste schusslige Passgeber für den Gegner zu sein und hinten offen wie ein Scheunentor zu stehen ist halt Harakiri. Wer alles von den "bekackten Amateuren" (Zitat vom Dude) schon mit andern (Erstliga-)Vereinen liebäugelt, will ich als Kritik unter der Gürtellinie nicht auspacken, das überlasse ich den Internet-Shitstormern. Bequem könnte man die Schuld ja auch auf Schiri oder Pfosten schieben, aber nicht einmal das trat ein gegen die Pillendreher.
Ich mag den Verein, die alte Fregatte Glubb, aber die
Besatzung sollte mal grundsolide abgelöst werden. P.S.: Ich
empfehle die Veh-Variante. Man könnte eigentlich die meisten
Spieler jetzt schon für ihre nächste Erstligasaison bei anderen
Vereinen schonen. Und dann soll halt Roger Prinzen mit ein paar
Willigen der Ersten wie Drmic und Campana und einem gesund
gespritzten Chandler und Cleverness plus ein paar richtigen
Amateuren statt Sturheit Platz 17 mit Anstand halten. Die Liebe
ist kalt, aber WIR sind immer noch der Glubb!
Ewald Funk
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Mehr von unserem amateurhaftes G'waaf in unserem Glubb-Blog DER WAHRE GLUBB