ROCK
THE RAINBOW ZOMBIE UNICORNS
RISE
TRZUS / EIGENVERTRIEB
(VÖ: 22.05.2020)
Zuerst einmal: Es handelt sich hier um sechs fähige Musiker
und um die Debütplatte der Band. Das darf man nicht vergessen,
denn man merkt den Ingolstädtern an, dass sie gerne ihren
musikalischen Horizont erweitern wollen, es sich aber noch
nicht trauen. Auf den insgesamt neun Anspielstationen finden
sich daher immer wieder Songs, die einen härteren Ansatz haben,
aber dann doch immer wieder leicht poppige Tendenzen bekommen.
Schade. Bedenkt man, dass der Opener anfangs doch einen recht
starken Eindruck macht, der an potentielle Vorbilder wie die
Cranberrys erinnert. Das liegt wohl vor allem an der sehr
talentierten Sängerin, die mal mehr und mal weniger passend von
der männlichen Stimme der Gruppe untermalt wird. Beide Stimmen
arbeiten sehr dynamisch miteinander, wobei die Lieder, in denen
Sängerin Laura dominiert, zu den stärkeren gehören. Die sich
abwechselnden Vocals bilden das größte Potential, aber auch das
wohl aktuell größte Problem von den Rainbow Zombie Unicorns,
denn es wirkt hier alles zu glatt. Immer wieder verlieren sie
sich in Kitsch und Pop, was alleine für sich nicht schlecht
ist, aber es steckt noch mehr in der Band. Besonders im etwas
härten „Faith“ und im wohl stärksten Song des Albums „Weekend
Mode“ merkt man, dass man noch etwas aus den Zombie-Einhörnern
holen kann, wenn sie sich vielleicht beim nächsten Langspieler
ein bisschen mehr trauen und die kindgerechte Kost ein bisschen
mit Schärfe würzen. Ach und vielleicht sollte der Bandname noch
einmal überdacht werden, der neigt dazu ein bisschen in die
Irre zu führen.
JPR
5 von 9 Punkten