DER WAHRE GLUBB BLOG
04.10.2024
DER WAHRE GLUBB: KLOSE TO THE EXIT – WAS FÜR EIN NONSENS!
Am 25. Oktober wird in der Nürnberger Tafelhalle der Fußballspruch des Jahres gekürt. Die bisherigen Einsendungen sind wieder mal vom feinsten. So bierernst wie manche darüber sprechen, ist also der moderne Ligafußball dann doch nicht...
Jan Sievert sagte als Interimstrainer bei Mainz auf die Frage
nach seinem Status: »Welcher Bundesliga-Trainer ist
denn nicht Trainer bis auf Weiteres?«. Miro Klose kann
davon ein Lied singen, der wird ja von der Lokalpresse schon
regelmäßig filetiert, wenn er in Darmstadt ein Unentschieden
herausholt. Sein Kopf wird seit dem dritten Spieltag gefordert.
Was bitte erwartet ihr alle?
Das Joti mit eisernen Besen Spieler aussortierte, welche die
letzte Saison eher ausgesessen haben, war richtig. Dass er
mutmaßlich durch seine DFB Connections hoffnungsvolle Talente
geholt hat, auch. Aber warum soll das jetzt alles nach drei
Wochen Saisonvorbereitung wie geschmiert funktionieren bei
Jungtalenten, die mental noch nicht soweit sind, auch mal
hergespielt zu werden? Max Eberl sagte nach seinen ersten
Wochen bei den Bauern: »Ich bin erst zehn Wochen da. Es
fühlt sich an wie zehn Jahre.« Das denkt sich Miro
sicher auch. Seine fehlende Spielidee? Cristian Fiéls Spielidee
konnte man in der letzten Saison schon nach wenigen Spieltagen
sehen. Was hat es uns genützt? Zittern die letzten Spieltage,
oft wurde ein Spiel nur deswegen gewonnen, weil Can Uzun und
Nele Brown es für nötig hielten, zu gewinnen.
Hätte Nürnberg das Umfeld von Freiburg, wären wir schon weiter
und Hans Meyer wäre der örtliche Christian Streich und hätte
letzte Saison freiwillig abgedankt. Aber in Nürnberg liegt halt
leider der Fluch von Mordor auf dem Stadion, den Darth Bader
damals hinterlassen hat. Miro hat sicher eine Spielidee,
vielleicht sollte man mal Teambilding machen. Aber nicht wie
Michael Köllner in Südtirol alte Friedhöfe anschauen, sondern
mal einen saufen gehen. Hier gibt es auch einen passenden
Spruch. Heidenheims Trainer Frank Schmidt sagte nach dem Sieg
über die Bauern: »Wer heute nicht auf die Piste geht, den
schmeißen wir raus.«
Auch das Umfeld sollte mal kreativ werden. Unreife Influencer
zuhause aufzulauern und zu verletzen, geht gar nicht. Schalker
Fans lösen Unzufriedenheit anders. Sie machen am Ende einer
weiteren verkackten Saison einfach ein geiles Spruchband. Und
zwar 2017 beim Saisonabschluss in Ingolstadt: »Wir
danken der Mannschaft, dass sie uns auch in dieser Saison so
zahlreich hinterhergereist ist.« Mein Schlusswort: Wir
sind auf einem guten Weg. Zuerst mal hinten dicht machen und
sich nicht jedes Mal auscoachen lassen. Das hat gegen Hangover
lange funktioniert. Mutige Personalentscheidungen im
Mittelfeld, passende Leute vorne haben wir bereits. Bis dahin
bringt es der Spieler auf den Punkt, der viel zu selten
eingewechselt wird. Enrico Valentini: »Wir schaffen
es nicht einmal, 90 Minuten mittelmäßig zu
spielen.«
Ewald Funk
30.07.2024
DER WAHRE GLUBB: WAS IN DER NEUEN SAISON BESSER WERDEN MUSS!
Jedes Mal wenn ich in der letzten Saison ins Stadion ging, kam ich zu spät. Warum? Weil ich keine Lust hatte. Und weil ich die Flasche Schanze Rot vor dem Spiel...
...einfach noch fertig genießen wollte. Da kamen mir Ideen wie: Warum die Schanzenbräu zur Glubb-Stadionwurst nicht eine Spezialedition namens Schanze Rot-Schwarz abfüllt.
Jetzt aber mal nüchtern betrachtet: Seit der letzten Kolumne ist viel passiert, was ich nie für möglich gehalten habe. Lichtgestalt Joti kauft die Konkurrenz leer, wenn es sein muss geht er dabei bis nach Aserbaidschan. Oder hilft als in Hellas verwurzelter Hesse dem griechischen Supertalent Tzimas sprachlich beim Glubb über die erste Zeit. Aber auch Interna aus der letzten Saison kommen ans Tageslicht wie die um Hübner, der verletzt von Fiél liegen gelassen wurde, stattdessen ließ er einfach weiter trainieren.
Oder dass Cristian F. schon vor seinem Dementi wusste, dass er nach Berlin gehen würde. Dort angekommen ließ er verlautbaren, schon lange vorher sicher gewesen zu sein, die Tante Hertha-Offerte anzunehmen. Da gibt es noch mehr zu berichten, aber wir schauen nach vorne. Unter dem letzten Vorstand Sport wirkten die Neuzugänge immer wie eine Art Best Of aus der Resterampe von transfermarkt.de. War ja auch egal, man hatte ja das heimische NLZ. Dort, wo Andy Wolf in mühsamer Arbeit den einen oder anderen Rohdiamanten schliff, der dann zu den Profis durfte.
Chatzi hingehen schmiss erst mal mit einem beim Glubb nie dagewesenen Roundkick reihenweise Stammspieler raus, da war die legendäre FCN-Oktober-Revolte 1984 ein laues Revolutiönchen dagegen. Hawk Tuah! Und weiter: Der Miro-Chatzi Effekt macht auch den einen oder anderen spannenden Transfer möglich, ein Robin Knoche hätte zum Beispiel nie gesagt, dass er ablösefrei nach Bratwurstcity gehen würde, weil er die Visionen eines Dieter Hecking „spannend“ findet. Jetzt ist der allseits respektierte Knoche Mannschaftskapitän. In: Nürnberg!
Eins ist sicher: Der dunkle Schatten von Mordor ist erst einmal aus dem Morlock-Station vertrieben, jetzt muss eigentlich nur noch Benjamin Goller durchstarten. Und Jens Castrop ist der alte geblieben, das hat man im Testspiel gegen die etwas pomadigen Stars von Juve gesehen. Ach ja, selbst der Kicker berichtet neuerdings sogar positiv über den Glubb.
Was gibt es sonst noch neues, außer dass uns diese Scheiß-EM den Torjubel endgültig abgewöhnt hat? Auch in der Liga dürfen nur noch die Mannschaftskapitäne beim Schiri meckern. Brilliant! Das schenkt uns noch mehr Spielzeit. Nur beim Derby sehe ich schwarz. Dann hat der Hrgota noch mehr Zeit zum ständigen Reklamieren… Gruß nach Fürth, ich fand leider nirgendwo eine Antwort auf die Frage, ob der Branimir weiterhin Kapitän ist? Schon, oder?
Ewald Funk
30.05.2024
FÜNF ANZEICHEN DAFÜR, OB DU BESSER DEINEN LIEBLINGSVEREIN VEREIN WECHSELN SOLLTEST
Es geht diesmal nicht nur um die aktuellen Geschehnisse, sondern auch um O-Töne aus den letzten Jahren. Meinungen aus lesenswerten Medien und Gespräche mit anderen Fans zum Thema Weiterentwicklung beim FCN. Was machen die letzten Jahre persönlich bei dir? Hier der humorvoll-fiktive Psychotest an einen männlichen Teil einer Partnerschaft, ob es noch alles stimmt in der Beziehung.
1. Bist du gerne Fan des 1. FC Nürnberg?
Am Anfang war das wie frisch verliebt, man freute sich auf das nächste Spiel. Heutzutage enden Gespräche unter langjährigen Kumpels meist in der Einsicht, dass schon lange nichts mehr stimmt in der Ehe mit dem Glubb. Richtig schön war mal der Urlaub nach dem Pokalsieg in Europa, aber das ist Jahrzehnte her und ist damals durch Darth Bader verpufft.
2. Fällt es dir schwer aufzustehen, wenn du heute den FCN sehen wirst?
Leidlich. In den letzten Jahren noch genervt, heute hilft nur noch Sarkasmus. Ehrlich gesagt ist seit Jahren jeglicher Respekt verloren. Man kommt absichtlich zu spät und die Kollegen im Block saufen sich derweil alles schön und feiern jeden der seltenen Ballgewinne grölend ab. In der Kneipe wird hinterher diskutiert, wer beim Glubb als erstes rausfliegen sollte, und welcher Hobo zwei Wochen danach.
3. Stimmt es finanziell bei euch beiden?
Gar nicht. Immer wenn meine zwei Dauerkarten zwangsweise abgebucht werden fühlt sich das an wie eine Unterhaltszahlung an eine bekackte Ex, die dann alles sinnlos verprasst. Welche Amtszeit der letzten Jahre endete beim FCN denn mit einem herzlichen Goodbye? Die 2 % guten gingen von selbst, der Rest endete im Rosenkrieg.
4. Wie siehst du deine persönliche Zukunft mit dem FCN?
Mangels Alternativen wird das wohl weiterhin eine langsam und dauerhaft schmerzhafte Streckbank werden. Wo anders ist das Gras immer grüner, vielleicht haben wir irgendwann eine Saison mal richtig Strahl und fallen nicht auf irgendwelche Blender herein oder ein Weiler bleibt auch mal eine weitere Saison da.
5. Was müsste sich konkret ändern, um die angeknackste Beziehung zum FCN zu reparieren?
Ich müsste mal das Gefühl haben, dass die Profis, die beim FCN arbeiten endlich die Überhand gewinnen. In Bezug auf Außendarstellung im Web, Ticketing, Merchandise ist das mittlerweile echt Profinievau. Auch die Arbeit vom NLZ und die Frauenabteilung werden sträflich unterbewertet. Wer was darf an leitender Stelle ist aus meiner Sicht leider nebulös. Wenn eine Clique mit örtlichen Glubbfans aus der Wirtschaft als Aufsichtsrat wenig oder viel zu spät Handlungsbedarf anmahnt, dann doch besser ein professionelles Gremium an dieser Stelle.
Ewald Funk
Wenn Zeit demnächst mal mehr aus
2024
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2017
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20.11.2015
SPANNENDE WOCHEN MIT TANTE HERTHA UND MORDOR 96
Mein lieber Herr Gesangverein, da scheppert es aber gerade nicht nur im Weltgeschehen sondern auch im Fußballgeschäft ganz schön.
Blatter fällt, Platini dribbelt ins Aus, Niersbach dankt ab.
Unser Kollege Olli hätte da schon eine Idee für einen
Niersbach-Nachfolger: „Der Bader sollte eigentlich DFB Präsi
werden, oder gleich den Blatter beerben – das „Zeug“
(kriminelle Energie mit einem Schuss Selbstbereicherung) dazu
hat er.“
Bis dahin aber schauen wir mit Grausen auf die Winterpause und
die gleichzeitig beginnende Transferperiode, welche
Glubbspieler den Weg nach Hangover „schweren Herzens“ finden
werden. Natürlich: Wer von den Spielern in der zweiten Liga
haften bleibt, hat entweder keinen gesunden Menschenverstand,
oder keiner will ihn wegkaufen. Wir sind also gespannt, ob sich
Kutschke nach der Winterpause immer noch als Sturmspitze
einklagen muss, oder ob Burgstaller nach Sylvestr auch noch
Dreikönig in Nürnberg feiern darf. Bei unserem Posterboy mit
Zahnpastalächeln sieht die Sache schon etwas anders aus:
Alessandro Schöpf wird wohl nicht mehr lang in der Noris
weilen, denn er sagte ja schon vor einiger Zeit, dass jeder mal
irgendwann in der ersten Liga spielen möchte. Und da Martin
Sauron in Hangover ja seinen Vertrag kennt, wäre der Maddin
blöd, wenn er da nicht noch einmal gen seinen alten verein FCN
nachtreten, und den Tiroler an die Leine hängen würde.
Zumal der Vito Bader ja nach seinem Wechsel keine Gelegenheit
ausließ, gegen seinen alten Verein zu sticheln. Aus Argentinien
kam auch ein Kommentar zum neuen starken Mann in Hangover.
Javier-Robin Hood, genannt Pino habe bis zuletzt auf einen
Anruf aus Nürnberg gewartet, dass man ihn wieder brauche. „Weil
der Mann, der ihn (Pino), weggeschmissen hat, sei ja jetzt weg
beim Glubb.“ Coach Weiler habe ihn bis zuletzt halten wollen,
entgegen anderslautender Gerüchte war es Maddin Corleone, der
Pino abservierte. Das passt dann auch ins Bild über St. Martin,
das man sich nach seinem Weggang so langsam zusammen baut. Die
nächsten Wochen werden also spannend werden!
Hat der Glubb eine Chance im Pokal gegen Tante Hertha? Was kommt als nächstes an dunklen Bedrohungen aus Mordor 96? Welche notdürftige Kackfirma wird demnächst unser sportlicher Ausrüster? Welcher vogelwilde und frisch gekürte Lottomillionär kauft sich den Stadionnamen? Wann bekommt unser Fußballtempel endlich eine Lautsprecheranlage, die funktioniert? Wir werden weiter heftig diskutieren bei uns in Block 5.
Immerhin hat es Shultzie aus unserer Mitte jetzt sogar als Aufklapp-Playmate ins Stadionmagazin geschafft. Wenigstens er rief seine Leistung im Gegensatz zu manchen Feldspielern tadellos beim Interview vorher ab und rezitierte fehlerfrei Datum und Mondphase der schönsten Momente seiner Fankarriere. Drollig auch die Redaktion der Stadionpostille: Die retuschierte sauber die Westvorstadt-Liebesbotschaft auf seiner Mütze weg, fast wie damals in den 70ern, als oft genug die Mumu einiger Nacktmodelle in diversen Illustrierten der Zensurschere zum Opfer fiel. Wir zeigen die Mütze oben im Original, unzensiert. Siehe Bild.
Ewald Funk
HERBSTDEPRESSION
Jetzt, im Monat eins nach Maddin B. ist meine Aufbruchstimmung ziemlich platt gewalzt, vor allem nach dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Duisburg. Ich tue mich gerade schwer, daran zu glauben dass es der Glubb noch schafft, zumindest nicht in die dritte Liga abzusteigen. So langsam setzt auch der logische Verstand aus, was wohl der Grund für das bescheidene Gekicke gegen die Meidericher gewesen sein könnte. Die größte Lachnummer war wohl das Einklagen von Einsatzzeit neulich für Koch und Kutschke, was mich nach deren Leistungen beim 0:0 gegen den MSV fatal an das Leben des Brian erinnert hat, als sich bei der Rede von Pontius Pilatus das Volk vor lachen auf dem Boden wälzte, und der schwer lispelnde Schwanzus Longus nach vorne drängte: „Lafft mich fuh ihnen fprechen!“. Als sie beide also gegen den MSV spielten, trug dies auch nicht gerade zur Spielkultur bei. Und es ist wirklich nicht schwer, wenn man für den gerade dauerhaft als Notnagel in der Mitte eingesetzten, formschwachen Blum eingewechselt wird. Auffallend hingegen sind die in letzter Zeit aus der zweiten Mannschaft nach oben beförderten Jungspunde. Die kriegen sogar richtig exakte Pässe auf die Reihe und wissen, in welcher Richtung das gegnerische Tor steht. Die Frage ist nur, ob das Niveau der ersten Mannschaft eher Regionalliga ist, und die Youngster deswegen positiv auffallen, oder ob die Primaner einfach noch keinen Rechtsanwalt haben, der sie in die Zweitliga hochklagt und man es deswegen noch mit Leistung schaffen muss. Auch wenn die Vito Badereone schon längst nicht mehr am Valznerweiher weilt, der dunkle Atem Saurons ist noch lange nicht weggeblasen aus einem Stadion, das jetzt auch noch zu allem Überfluss bald keinen Namen mehr tragen wird. Grundig steigt aus. Vielleicht sollte man es beim Wilhermsdorfer Stuhlhersteller Stechert probieren, denn das Stadion ist eh mittlerweile dauerhaft leer gespielt, dass man die ganze Zeit ihre schönen Stühle sehen kann. Wenn das Gekicke so weiter geht, werden bald mehr Ordner, Schank- und Bratwurstpersonal als Zuschauer im Stadion sein. In eine Trainerdiskussion schalte ich mich nicht ein, denn der Weiler ist wohl die ärmste Sau. Spielzeit einklagen, meine Herren, das geht gar nicht. Ich schaue mich jetzt sonst nach einem Rechtsanwalt um, und klage bei der Mannschaft Spielkultur ein. Für solche Spiele kriegt man woanders Schmerzensgeld, erkrankt an Augenkrebs oder bei Zeigler’s wunderbare Welt des Fußballs wird neben dem Kacktor nun auch das Kackspiel des Monats eingeführt.
Ewald Funk
WEG MIT DEM FRÄNKISCHEN PESSIMISMUS!
Ich habe nämlich mal eine nüchterne Bestandsaufnahme nach dem Sandhausen-Spiel gemacht und sehe mich in meiner früheren Meinung, die Mannschaft sei besser als ihr Ruf, bestätigt. Überhaupt sollte JEDER fränkischer Berufs-Nörgler sich einfach mal vorstellen, Fan eines anderen Clubs zu sein. Dann geht es einem wieder gut, so schlecht stehen wir gerade nicht da. Lest doch einfach mal folgende Zeilen: „Das Spiel hat angefangen, wie wir es nicht wollten. Wir waren viel zu passiv, haben körperlos gespielt. Wir haben den Gegner dadurch aufgebaut. Wir haben sie in Ruhe spielen lassen. Das Tor war so nur eine Frage der Zeit. In der 2. Halbzeit war es dann ein bisschen besser. Aber wir haben heute viele Dinge falsch gemacht. Der Gegner war immer wacher. Wir haben verdient mit 0:2 verloren." Die Worte könnten von Trainer Weiler stammen. Sind sie aber nicht, sondern von Sandhausens Trainer Alois Schwartz nach dem Spiel im Frankenstadion. Ertappt ihr Euch auch dabei, dass das Wort für Wort für viele Glubbspiele vorher gelten könnte? Also froh sein, dass WIR langsam besser werden und zwar Probleme haben, aber ANDERE haben ligaübergreifend noch viel größere! Hangover in der ersten Liga zum Beispiel. Die letzten Jahre nicht vom Erfolg geküsst, soll nun auch noch Martin Bader kommen, der beim Tippen dieses Artikels gerade auf den Malediven weilt. Bei H96 soll er angeblich anfangs auch Trainer Frontzek taktisch mit beraten. Das erinnert mich persönlich – bei allem Respekt vor Maddins Arbeit – an den Moment, als das Alien auf die „Nostromo“ eingeschleppt wird. Und unsere Derbypleite? Die gönne ich der Westvorstadt, ich muss ja nicht jeden Abend als Fan damit einschlafen, dass Felix Zwayer die Partie in seinem unnachahmlichen Stil gepfiffen hat. Googelt doch einfach im Internet nach „die Akte Zwayer“... Und liebe Kräuter Fans, wo wärt ihr heute ohne unseren geschenkten Punkt gegen 1860 (aktuell 301 Minuten ohne Tor am Stück) am Ende der letzten Saison? Aufgemerkt: Refugees sind abseits aller Rivalitäten in Nürnberg UND Fürth willkommen, warum Glubberer nicht in Fürth? Lucien Favre oben bei Gladbach hingegen hatte vor seinem Rücktritt andere Sorgen. Der hat auch ein Derby verloren, spielt diese Saison Champions League und sein letztjährig hochgelobter Verein hat am 7. Spieltag zwei Tore geschossen und null Punkte. Die Augsburger Erfolgsfans freuten sich zwar jetzt über den ersten Dreier der Saison, aber der Weinzierl-Hype kriegt gerade etwas Risse, weil ja der FCI gerade die „Nummer zwei“ im Freistaat ist. Null Punkte am 5. Spieltag: Gladbach und der schwäbische Dauerpatient VFB. Ein Punkt: Hoppelhausen und Hangover. Wer ist hier der Depp? Einen Nörgler gegen den Glubb kann ich mir aber mal nicht verbeißen. Setzt bitte auf die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung folgende Bader-Frage als Antrag, vielleicht ist sie auch nach Drucklegung schon beantwortet: Ich dachte immer, es gibt keine Abfindung, wenn man von selber geht? Zumindest der Kicker schreibt von einer Abfindung, die der FCN dem Maddin noch zu zahlen hätte...
Ewald Funk
AFFENTRETZEN UND HERZBUMBERN
Es beginnt eine neue Zeitrechnung, der Baderismus ist vorbei und der Verein macht ab September ohne seinen zurück getretenen Cäsaren weiter. Bleibt zu hoffen, dass der Circus Maximus im Frankenstadion besseren Zeiten entgegen sieht. Kontraproduktiv werden da aber noch die vielen Leichen im Keller sein, die in den nächsten Wochen noch ans Tageslicht gezerrt werden. Nur langsam wird für die Öffentlichkeit bekannt werden, wie lange dem Verein noch Zeit bleibt, alte Zöpfe abzuschneiden, bevor ihn der Strudel in die dritte Liga saugt. Fränkische Tugenden erleben Hochkonjunktur: Man freut sich eher nach innen, ein gewisser Grundpessimismus ist bei uns normale Lebensqualität, und beim Nachbarn ist das Gras eh grüner. Auch wenn es – blickt man über die Stadtgrenze – im Gegensatz zu manchen Blumen, nicht blüht. Ist aber auch wahr, jeder Gang ins Stadion hat etwas von einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt, man weiß, dass es wehtun wird. Aber muss halt sein... Deswegen steht ja auch auf der Dauerkarte was von „Herzbumbern“. Ein neues Geschäftsmodell wäre eigentlich, vor jedem Heimspiel vor dem Stadion mit dem Bauchladen Herztabletten stückweise zu verkaufen. Oder Beruhigungstabletten, damit wäre man im Block dann so gechillt wie unsere Spieler unten auf dem Platz. Siehe Bochum Spiel auswärts... Überhaupt: Die letzten vier Wochen werden eh in die Glubbgeschichte eingehen. Der großartige Auftakt / Dämpfer in die neue Saison in Porto Alegre... äääh Freiburg. Die von Padre Bader genehmigte Autogrammstunde für besorgte Ultras nachts auf einer Autobahnraststätte. Der Rücktritt des Commandante, inklusive angeblicher Sondergratifikationen mit Beschäftigungsgarantie bis September. Die Charmeoffensive der Bildzeitung dank einer undichten Stelle im Zentralkommitee... wären wir ein Karnevalsverein, müsste die erste Prunksitzung im Fasching wegen der Büttenreden auf drei Tage gestreckt werden. Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Beim Glubb geht es zu, wie beim Affentretzen. Spaß macht da die Arbeit sicher nicht, weder auf noch neben dem Platz. Wer muss als nächster in die Mitte? Nachdem das Finanzgenie Woy ging, Bader aufgegeben hat, schießt man sich wahlweise auf Chefscout Möckel ein, wählt Wolf als neuen Buhmann, den einfach gestrickten B-Mannschaftstrainer Prinzen oder den Chef des Nachwuchsleistungszentrums. Oder den Aufsichtsrat. Weiler sowieso, es sei ja kein Spielsystem zu erkennen. Wer sagt denn, dass die Spieler bei dem Vereinsgehabe im Oberbau noch Bock haben, einem Spielsystem zu folgen? Ich habe nach wie vor noch Hoffnung, die Mannschaft ist besser als ihr Bulth... Ruf. Und Weiler ist seit A-Roth der erste, der sich Lügen spart und einfach die Wahrheit sagt: Klar: Stark wurde aus wirtschaftlichen Gründen verkauft. Respekt! Ist mir als Fan lieber, als sich den Kopf zerbrechen zu müssen.
Ewald Funk
HÄUSLICH EINRICHTEN IN DER ZWEITEN LIGA
In der ersten Bundesliga wäre Platz 9 ja ganz nett gewesen, aber unser Sofa steht wohl nun für länger in Liga zwei, und da ist Platz 9 in etwa so wertvoll wie ein Fensterplatz in der U-Bahn. Warum das mit dem häuslich einrichten in der zweiten Liga? Täglich schlug ich seitdem die Zeitung auf in der Hoffnung, dass Knallertransfers beim Glubb einschlagen. Vergeblich. In der Westvorstadt kaufen sie ja auch immer nach dem Prinzip Auster ein, in der Hoffnung, dass in der zwanzigsten Muschel endlich mal eine Perle drin sei. Ich bin ja eh ein Flachhirn, aber der letzte Einkauf der Kräuter, der mir namentlich was sagte war Gerald Asamoa. Beim Glubb geht es mir seit zwei Jahren fast auch so, wobei immerhin gleich von zehn Spielern einer dabei war, von dem ich mir jetzt auch mal im Nachhinein ein Trikot kaufen würde. Zumindest als Sonderangebot. Das muss damals jeweils irgendein externer Tipp gewesen sein, als Schöpf, Burgstaller oder Blum kamen, denn von Möckel kamen die sicher nicht. Und so sagten mir auch die Neuzugänge jetzt relativ wenig, als Saisonziel würde ich also Platz 9 ausrufen. Und liebe Vereinsführung, Treue-Dauerkarten für drei Spielzeiten zu verscherbeln, um noch mal schneller an die Lizenz zu kommen, ist so durchschaubar wie mein Hund, wenn er was angestellt hat. Super Idee auch, denn so hat man übernächstes Jahr in der dritten Liga wenigstens noch 1000 eiserne, die halt ihre Triple-Dauerkarte zum Zweitligapreis im Unterhaus noch gar absitzen. So tickt der Franke halt. Der einzige neue Transfer, auf den ich hoffe, war Gislason. Der Tipp kam nämlich von Pelle, also nicht von Möckel. Und so ziehe ich immer noch mein Pelle Trikot an, in der Hoffnung der Zauber wirkt wie bei den afrikanischen Priestern, die sich ein verwesendes Huhn als Voodoo um den Hals hängen. Hast was gut zu machen mit deinem Tipp, Pelle, verdammter Legionär! Und heimlicher Torschützenkönig beim Glubb. Als Innenverteidiger. Wie ärmlich! Für die Vereinsführung. Aber wir haben ja den jahrelang beobachteten Filigrantechniker Bulthuis, von dem jetzt bei vielen sein erstes Tor am Saisonende kleben blieb. Ich weiß nicht, ich habe die restlichen 15 Kackspiele nicht vergessen, die er abgeliefert hat. Fast lachen musste ich über die Meldung, MC Gebhart habe eine klare Ansage bekommen, dass diese Saison jetzt seine letzte Chance sei. Ich hätte ihm die Ansage schon viel früher gegeben. Und wenn es nicht geklappt hätte, dann wäre ihm bei einer seiner Rückfahrten vom Mash Up mit seinen Fürther Kumpels an der Stadtgrenze beim Checkpoint Quelle halt einfach die Einreise verweigert worden. Er kann ja auch im Ronhof anheuern. Eine Win-Win Situation! Mein Pino Trikot ziehe ich weiterhin an. Javier hat seinen Platz in der Glubb Walhalla. Nur: Ich hätte ihm seit dem Pokal nur Halbjahresverträge angeboten. Dann hätten wir seitdem permanent Erstligaleistungen von Transferfenster zu Transferfenster gehabt. Ich rufe jetzt mal Simons an, vielleicht hat der ja Lust, so nebenbei für uns schnell zu scouten. Nicht, dass uns Aalen in der ersten Pokalrunde rausschmeißt. Das oben erwähnte Pelle-Voodoo-Trikot stammt übrigens vom Havelse Spiel.
Ewald Funk
SAISONFINALE
Vor uns stehen Union Berlin und Heidenheim. Die Leitung des Vereins hat es mit ihren verpflichteten Spielern geschafft, innerhalb von zwei Spielzeiten den Glubb von Platz zwei in Bayern auf Platz vier absaufen zu lassen. Wie beschreibt man am effektivsten eine verkorkste Saison, die man eigentlich gleich wieder vergessen möchte? Achtung, wir reden hier jetzt vom Glubb und nicht von der Westvorstadt! Die können sich eigentlich auch bei uns bedanken, denn ohne vier Punkte aus zwei Derbys stünden die jetzt eigentlich in der dritten Liga. Fussballfranken hat jedenfalls momentan beiderseits der Stadtgrenze überhaupt keinen Spaß an Ballspielen mehr. Und das i-Tüpfelchen für den Glubberer war wohl das Spiel gegen den Traditionsverein aus München, der durch eine äußerst seltsame Entscheidung eines gewissen Jochen Drees im vorletzten Ligaspiel rettende drei Punkte geschenkt bekam. Schaut man auf den fast wie bei einer Trainingseinheit ohne Gegenwehr gefallenen Führungstreffer durch Niklas Stark, dann hätte der Glubb nach der Führung nicht wie so oft in der Saison den Aufbaugegner spielen, sondern von Trainingsspiel auf Bundesliga umschalten sollen. Der Saisonabschluss dann steht wie ein erlebtes Fazit der gesamten Saison da: Sonntag, 24.05.2015, 17 Uhr. Weder mildes Wetter, Freibier noch Pfingstfeiertage sorgen dafür, dass mehr als 29.000 Glubbfans in ein 50.000 Personen fassendes Frankenstadion pilgern. Vor dem Anpfiff werden die Spieler Peniel Mlapa, Manuel Bihr, Adrian Nikci und Samuel Radlinger verabschiedet. Früher war man traurig, wenn Spieler den Verein verließen, heute ist man froh. Pino Rosso bekommt eine Riesen Choreo von den Utras geschenkt, damit er Pippi in den Augen bekommt und mutmaßlich auch einen Vertrag zu verkürzten Bezügen unterschreibt. Und er war definitiv einer der besten Spieler der Saison. Ein 32-jähriger zweifacher Familienvater als Hoffnungsträger für das nächste Jahr ist ein Armutszeugnis für das Scouting! Der jahrelang gescoutete Dave Bulthuis hat die letzten zwei Spiele zwar Boden gut gemacht für seine 1,25 Mio. Ablöse, aber man darf die andere zwölf Partien und teils haarsträubende Aussetzer davor nicht vergessen. Hart gesagt möchte ich auch Celustka, Koch und einen unserer Torhüter in der nächsten Saison nicht mehr ertragen müssen. Und viele unserer Leser arbeiten hart in ihren Jobs und die machen das mit Sicherheit besser, als unsere Hintermannschaft Bälle nach vorne verteilt. Von Hovland, Petrak, Mössmer, Polak und Stark habe ich jedenfalls selten eine Spieleröffnung gesehen, die diesen Namen auch verdient. Weiter mit dem Saisonfazit im nächsten Heft, dem letzten vor der Sommerpause. Und, hey, ich Danke dem Himmel für René Weiler und fordere Monatslöhne für Spieler, die an Zuschauerzahlen gekoppelt sind!
Ewald Funk
MASTERPLAN FÜR DEN VALZNERWEIHER
Früher konnte man nach Niederlagenserien wenigstens noch mit Galgenhumor die Stimmung heben, mittlerweile kenne ich da draußen nach zwei Jahren kontinuierlicher Talfahrt keinen einzigen Glubberer mehr, der irgendwo noch eine Faser Humor hätte. Der dunkle Atem Saurons weht weiter am Valznerweiher und wird auch so schnell nicht Bader, pardon, baden gehen. Das sieht man schon an den aberwitz... –pardon- witzigen Forderungen, die jetzt überall laut werden. Nein, Chuck Norris ist gerade nicht verfügbar. Sportarzt entlassen hilft auch nicht, die zweite Mannschaft spielen lassen ist auch keine Lösung. Fliegen statt Bus fahren hat auch nichts genützt, eventuell hilft Taxi fahren? Vielleicht hilft auch irgendein exotischer Medizinmann, der die Bösen Geister in Zabo vertreibt, damit diese unglaubliche Pechsträhne der letzten Jahre ein Ende hat und wir zum willkommenen Aufbaugegner mutieren. Ursprünglich wollte ich hier auch den HSV-Fan Horst Schneider zu Wort kommen lassen, damit man als Glubbfan mal sieht, dass sich andere Vereine noch effektiver zum Affen machen als wir. Doch der hatte keine Zeit. Auf jeden Fall heißt es jetzt, Arschbacken zusammen kneifen und irgendwie die Klasse halten um in der nächsten Saison mit einem Topetat der zweiten Liga einen Kader zusammen zu stellen, der sich gewaschen hat. Und der nicht so wie in der aktuellen Saison spielt, als sei hier die Resterampe des Marktes zusammen gekauft worden. Wir bei .rcn sind nämlich schon weiter und haben bereits den rettenden Masterplan für die nächste Saison zum Durchmarsch an die Honigtöpfe der ersten Liga zusammen gestellt: Die jahrelang gescoutete Mannschaft der Zukunft! Eine Mannschaft, die für dermaßen viel Schlagzeilen sorgen wird, dass die Presse gar keine Zeit haben wird, auf sportliche Misserfolge hinzuweisen, weil abseits des Platzes soviel passiert, dass der Glubb fortan Liebling der Medien sein wird. Wie einst bei Paul Newman im Eishockeyfilm „Schlappschuss“ mit seinen Hanson Brothers. Also: Als Torwart holen wir erstmal Tim „Hulk“ Wiese zurück, dessen athletische Präsenz den Strafraum fortan beherrschen wird! Timo „MC“ Gebhart als eigensinnigen Mittelfeldregisseur haben wir ja bereits, der überrascht taktisch mit eigenem Plan, wozu noch Trainer? Emir Spahic soll auch frei sein, der sorgt dann verbal für Ruhe in der Verteidigung und wird als Sprecher mit den Schiris verhandeln. Die sechs Mille für Paolo Guerrero im Sturm sollten dann auch drin sein. Der sorgt dann für Pressing vorne, hält den gegnerischen Keeper im Schach und kümmert sich ansonsten um die nonverbale Kommunikation mit den Fans mittels Fanartikel wie Trinkbecher. Außerdem installieren wir Doppelagent Vlado Kasalo beim Hauptkonkurrenten um den Aufstieg, der sorgt dann mit ein paar Eigentoren für Klarheit in der Tabelle zu unseren Gunsten. Da unser Knipser Silvestr zu klein ist, holen wir einfach wieder die 1,92 m Bohnenstange Joshua Kennedy zurück. Gesprochen werden muss noch über den Toiletten-Paparazzo Stefan Reisinger, den Diplomaten-Balitsch, Takashi „Flatulenz“ Inui vielleicht, der sorgt fortan für gutes Klima in der Kabine und für die Mannschaftsmoral sollte Albert Streit als Berater sicher zu haben sein. Haben wir jemand vergessen? Breno vielleicht? Das Geld holen wir uns durch Wetten. Wir setzen einfach in den restlichen Spielen viel Geld darauf, dass von der gegnerischen Mannschaft entweder der letzte Honk ein Tor gegen uns schießen wird, oder ein Ex-Fürther oder Ex-Glubberer einnetzen wird. Das funktionierte jetzt zwei Jahre ganz gut, wir werden reich und kaufen dann den Glubb!
Ewald Funk
SCHAFFEN WIR DEN ABSTIEG NOCH?
Kommunikation ist heute alles, und mit der richtigen Rhetorik lässt sich sogar eine Niederlage in einen letztendlich positiven Lernprozess umformen. Diese merkwürdig realitätsferne Mode hat ihren Ursprung in den Wirtschaftsuniversitäten und Kaderschmieden der Schlipsträger, vorbei die Zeiten, wo der Spieler nach einer Niederlage mal offen sagte, dass das ein Kackspiel mit Kacktoren und einem blinden Schiri war. Gut, dass wir im Stadion als Publikum noch laut und meistens sehr fäkal äußern können, was wir denken. Für die Seelenhygiene und zum Ablassen von im Alltag aufgebauten Aggressionen ist das schließlich auch wichtig. Und oft genug lag man später betrachtet mit Frontalsarkasmus letztendlich richtig. Da bin ich schon froh über unseren Trainer Weiler, der mit kommunikationsgeschulter Vorbildung auch seine jungen Spielern mal daran erinnert, dass das Ziel des Spieles Tore sind und hierfür zielführender Handlungsbedarf mittels Willen und Können vonnöten ist. Bereits jetzt darf konstatiert werden, dass diese Saison verkackt wurde, und kein Glubberer eine solche Spielzeit genauso wie die vergangene, noch einmal erleben möchte. Bereits jetzt werden schon die Weichen gestellt. Das ewige Talent Mlapa würde uns eine Million kosten, wenn er nach der Saison per – laut kicker – mühsam erhandelter Kaufoption nicht nach Gladbach zurück kehren würde. Die haben wir nicht. Diego Füllkrug macht es schon cleverer, der verletzt sich langfristig, so dass Bremen die Rückkaufoption über zwei Mille zum Saisonende wohl kaum ziehen wird, um einen Invaliden zu kaufen. Wie der kürzlich verlängerte Vertrag von Schöpf jetzt aussieht, kann ich nur befürchten. Für die Öffentlichkeit wird das als treue Vertragsverlängerung verkauft, ich selber denke mir eher, dass nur die Ausstiegsklausel – mittlerweile sicher Bestandteil jedes modernen Spielervertrags – monetär bei längerer Laufzeit verändert wurde. Ich habe da eigentlich aber eher schlimmere Sorgen rund um den Wiederaufstieg – sagen wir mal realistisch – 2025. Nämlich, wie lange sich der Fuchs René Weiler noch dem dunklen Atem Saurons am Valznerweiher entziehen kann, und dann irgendwann mal entnervt hinschmeißt. Laut Medien war ja vor dem Spiel gegen Verbeeks Bochumer eine Besprechung angesetzt, bei der ein Schulterschluss heraus kam. Ich kann nur eins sagen. Ich sehe bei Weiler ohne jeglichen Zweifel den hundertprozentigen Willen, den Verein weiter zu bringen, weil er genau oder auch mal durch die Blume gesprochen den Finger in die Wunden legt, die seit Jahren offen sind beim Glubb. Diese Offenheit und Selbstreflektion fehlt mir aber beim Sportvorstand, beim Scouting und bei der Jugendarbeit. Funktionsgebäude und Jugendinternat sind eine lobenswerte Weiterentwicklung, aber wichtiger sind die Leute, die drin arbeiten. Die sollten wissen, wie es gerade aussieht im Glubbererherzen. Und ich kenne in meinem sehr großen Bekanntenkreis NIEMANDEN mehr, der noch mit der Vorfreude der Meyer-Ära ins Stadion geht. Das Wort Vorfreude kommt bei mir selber auch nicht mehr vor, also, liebe Vereinsführung, das kann es doch nicht sein, oder?
Ewald Funk
WAS ERLAUBE WEILER?
Das ist in den Web-Foren und auf den Sozialmedien mittlerweile schon ein Running Gag geworden wie das für Insider sehr bekannte „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs“ im Blues Brothers Film. Im letzten Heft waberte noch der dunkle Atem Saurons über meine Berichterstattung, das laue Derby vom Dezember im Nacken, ebenso die Millioneneinkäufe des Glubbs in der Winterpause und ein Testspiel gegen Pilzen, bei dem ich mir immer dachte, die simulieren doch nur schlechtes Spiel, damit die extra angereisten Scouts vom FSV Frankfurt (deren sorgsam getarnte Wagen stand direkt neben dem Glubbshop am Valznerweiher) uns unterschätzen. Als kurz danach das erste Pflichtspiel 2015 beim FSV mit 2:1 verloren wurde, wusste ich, die simulieren nicht nur, die können wirklich noch immer nicht mal zweitklassigen Rumpelfussball. Zuhause gegen Union Berlin rieben wir uns im Block 5 aber erstmal die Augen. Spielt da gerade unser Glubb? Die blinden Duckmäuser vom Frankfurt Spiel? „Wos hommsen dem Buldhuus haid gehm?“ oder „Ich siech nimmer gscheid vuu dou aus, is dess der Mmlabba, oder hodd si der Farfan haid im Fasching als Glubberer vergleided? Der kann ja schbilln, wenn er wüll?“ waren noch die harmlosen Zwischenrufe. Als der Peniel dann nach vier Spielminuten einen missglückten Befreiungsschuss der Berliner statt ins Seitenaus in das Berliner Tor reflexartig parierte, dachten wir einen Moment lang, ein neuer Joshua Kennedy sei da in unserem jahrelang gescouteten Kader am heranreifen. Quasi unsere neue Stürmerperle. Dann polterte es, und der ehemalige Glubberer und jetzige Berliner Sebastian Polter, machte seinen Ausrutscher gegen seinen Ex-Verein gleich wieder wett. Gelb und Elfer gleichzeitig, das hätte unser Pino besser hingekriegt, und zwar mit Rot! Das 3:1 letztendlich glaubten wir erst, als es wirklich in allen Medien kommuniziert wurde. Auswärts in Düsseldoof dann das übliche Bild. Der Glubb simulierte die erste Halbzeit wieder Bezirksliganiveau, worauf die Düssel mit Bezirksligarumpelfussball antworteten. Sie gingen dann auch noch mit einem Bauchnabeltor in Führung und der dunkle Atem Saurons hatte uns wieder umschmeichelt. Nach dem Tor aktivierte der Trainer René an der Seitenlinie dann wohl so eine Art Fernsteuerung oder Dopamineinspritzung in unseren Stars, und die spielten die Fortuna dann in die Krise. Die jahrelang gescouteten Neuzugänge Blum und Kerk erhöhten dann auch noch zu einem 1:3 für uns. Auf Platz 6 schauen wir mal weiter. Überhaupt! Also des geht fei ned, Herr Weiler! Wie sie da die Spieler motivieren und bewusst Scheiße spielen lassen, damit die Gegner taktisch ratlos sind, alle Achtung! Was machen sie da gerade mit dem Glubb? Doch ihr Meisterstück steht ihnen noch bevor: Aus dem jahrelang gescouteten Feingeist MC Gebhart unseren neuen Mittelfeldmotor zu zaubern, weil der Schöpf nach Saisonende wech is’!
Ewald Funk
WINTERPAUSENKOLLER? NICHT DIE BOHNE!
Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber so kurz vor Ende Januar 2015 hält sich die Vorfreude auf den Auftakt bei mir arg in Grenzen. Die letzten eineinhalb Jahre unter Wiesinger, Verbeek und Ismail gingen einfach ziemlich an die Substanz. Oder sollte man sagen die letzten eineinhalb Jahre unter Bader? Wie viel Schmach kann ein Fan aushalten? Der dunkle Atem Saurons wollte einfach nicht vom Valznerweiher verschwinden, und vor allem die letzte Erstliga-Pfosten-Pech-Schiri-Verletzungs-Pleitensaison konnte man nicht einmal mit der allerletzten Sepp Herberger-Weisheit aus der untersten Schublade erklären. Qualität stand ja in Liga Eins damals noch ein bisschen auf dem Platz beim Glubb. Der Exitus des Erstliagkaders und Ismails schmeichelhafte Arbeitsnachweise mit seinen jahrelang gescouteten Spielern in der Hinrunde aber ernüchterten dann doch. Im Dezember hellte es aber mal etwas auf. Kann natürlich auch sein, dass die Sauron-Wolke inzwischen nach Dortmund weiter gezogen ist, aber unter der Schweizer Lichtgestalt Weiler keimt sogar beim durchschnittlichen Natural-Pessimistic-Franconian die Hoffnung auf, dass zum Saisonende nun ein-zwei Plätze vor dem Relegationsplatz zur dritten Liga durchaus gehalten werden können. Vom Aufstieg träumt bei uns in Block 5 keiner mehr unter drei Promille. Wenn dann aber mal ein halbwegs koordinierter Konter bis über den gegnerischen Sechzehner gestolpert wird, stimmen wir immer leise die ersten „Europapokal“-Chöre an. Beim Vorglühen motivieren wir uns immer mit den Theorien, dass der Bader jetzt eigentlich zum HSV gehen müsste, damit diese Scheiß Stadionuhr dort endlich abmontiert wird. Wenn man da vor dem Glubbstadion sein Zirndoofer „Landbier“ unter drei Minuten trinken muss, weil sonst die Brühe aus der Floßaustraße schal wird, werden die wildesten Fabeln entwickelt. Wie eigentlich genau die Kostenstelle Wolfi Wolf beim Glubb steuerlich gebucht wird. 3830 Leergut? Oder doch 6345 Sonstige Raumkosten? Und wenn gar nichts mehr hilft, ist da ja noch unser Dave. Jahrelang wurde Bulthuis gescoutet und so. Diese Million Abschreibe-Ablöse ist ein Schlag ins Gesicht jedes Dauerkarteninhabers, der sich seinen Stehplatz mühsam mit bezahlter Arbeit vom Mund absparen muss. Und wenn dann wirklich gar gar nichts mehr hilft, ist da ja noch unser Timo. MC Gebhart wurde neulich doch laut unserem IM hier aus dem Viertel tatsächlich von einer Gruppe Ultras mit einer Clique in Franken angestellten Fußballer beim Spätschoppen angetroffen. Und die waren keine Glubbspieler. Früher hatte man in hohen Häusern immer einen Hofnarr. Wir sind uns sicher, Timo kriegt keinen Spielgehalt, sondern wird als 6026 Tantiemen in den Büchern geführt. Wir sinn der Glubb, auf geht’s zu neuen Gestaden!
Ewald Funk
TRADITION KANN MAN NICHT KAUFEN
Der Audi-Trainer Hasenhüttel nahm das laut Donaukurier mit Humor und ist froh, dass das Gerede um „seine“ Serie endlich ein Ende hat. Wir in Nürnberg hätten so ein Luxusproblem gerne mal. Der Schanzer weiter: „Wenn man sieht, was das für Nürnberg bedeutet – die feiern hier, als sei heute Weihnachten und Ostern – das zeigt doch, dass wir uns eine Menge Respekt erarbeitet haben.“ Sehr geehrter Sportvorstand des FCN, vielen Dank, dass sie es geschafft haben, seit dem Pokalsieg den Glubb kontinuierlich soweit herunter gewirtschaftet zu haben, dass uns einstige graue Mäuse der zweiten Liga milde belächeln und sich gleichzeitig zielgerichtet nach oben arbeiten. Zur Ehrenrettung von Sportsmann Hasenhüttel muss aber gesagt werden, dass er nach der Niederlage respektvoll sagte, hier würden noch mehr Mannschaften verlieren. Auch wenn der Glubb oft genug Regionalligaluft schnuppern musste, wieder aufstand und dabei nicht mal Fusionen eingehen musste, sind uns andere Vereinskonstrukte taktisch und vom Businessplan her längst enteilt. Im Prinzip schmunzelt, zieht man eine Linie auf Höhe Nürnberg quer durch Deutschland, alles relevante was davon südlich liegt über uns. Heidenheim, Aalen, Stuttgart, Ingolstadt, Augsburg, Freiburg, die Bauern... über die 60er rede ich erst nach der Begegnung mit den weissblauen, deren Torjäger Okotie war damals beim Glubb... lassen wir es. Das Gras beim Nachbarn ist immer grüner, und wir Franken sind halt chronisch minderwertigkeitskomplexgefährdet. Paranoiagefährdet bin ich ja eigentlich nicht, aber bei Schiri Sippel war ich mir nach der Ingolstadt-Partie nicht sicher, ob der privat nicht Audi fährt. Es gab sogar Sprechchöre „Schiri, wir wissen wo dein Audi steht!“ Dieser Schiri schaffte es sogar, die Leistung von Bibi Steinhaus wenige Wochen zuvor noch zu unterbinden. Letztendlich bin ich aber guten Mutes für den x-ten Neustart in den letzten Jahren seit Heckings Weggang mit dem Eidgenossen Weiler, das war ich aber auch bei Ismail. Was da auf Trainerseite aber an Kompetenzdefiziten im Nachhinein ans Tageslicht kam, war gruselig und ist für mich ein weiterer Hinweis, dass die dunkle Seite der Macht nicht über dem Valznerweiher schwebt, sondern im neuen Funktionsgebäude sitzt. Das ist wie beim Steuerberater, den sollte man laut fachlichem Rat einfach alle zehn Jahre grundsätzlich wechseln. Über die Kaderzusammenstellung will ich nicht reden, das würde der Mannschaft nicht gerecht werden. Schließlich haben sie gegen FC Audi und Rat Bull gewonnen und somit gezeigt, dass man Tradition nicht immer kaufen kann.
Schöne Winterpause und guten Rutsch bis zum nächsten Heft und hoffentlich wird beim Derby dahoam im Frankenstadion wieder eine tolle Show geboten!
Ewald Funk
LEBBE GEHT WEITER, EIN GEBET AN DEN FUSSBALLGOTT
Seit dem letzten Heft haben wir bis vor Darmstadt sieben Punkte mittels grottigen Rumpelfussball erkämpft, die Aufsichtsratwahl inklusive Mitgliederversammlung ohne Meerrettichrevolution überstanden, einen radikalen Schnitt bei den Profis vollzogen, der Trainer kann plötzlich Taktik und die Mannschaft ist auf dem besten Weg, eine zu werden. Ich selber hatte sogar auch mal Recht. In der zugegeben vernichtenden ersten Kolumne hieß es, ich glaube immer noch, dass die Mannschaft viel mehr Potential hat, als mancher glaubt, lasst uns mal abwarten bis zum achten Spieltag. Der achte Spieltag war dann das Heimspiel gegen Lautern. Also, Lebbe geht weiter, seht doch bitte nicht, was alles schief lief, sondern dass uns die letzten zwei Jahre auch so manches erspart blieb.
DANKE FUSSBALLGOTT, DANKE!
-Dass uns im Nachhinein Gertjans stockelsteife und sture Schönspiel-Harakiri-Taktik mit Durchmarsch in die dritte Liga erspart geblieben ist.
-Dass wir bundesweit in der Szene an Achtung gewonnen haben, weil ausgerechnet ein Tiroler vom Glubb den Siegtreffer gegen einen von einem Österreicher ferngesteuerten Dosen-„Verein“ erzielt hat.
-Dass ein Sportprofessor den Aufsichtsrat führt, in dem jetzt statt nach innen orientierte Versicherungsmakler auch mal Profis aus der Wirtschaft sitzen.
-Dass ein Trainer endlich mal das Rückgrad hat, äußerst radikale Personalentscheidungen durchzuziehen, die sofort Wirkung zeigen. Und den Fans somit zeigt, dass nicht er der Sand im Getriebe war.
-Dass Du die Ultras mal für zwei Heimspiele im Klassenzimmer verteilt hast. Endlich kein galeerenhaft-monotones Getrommel über 90 Minuten, was die Spieler einlullt. Jetzt traut sich der Rest des Stadions endlich mal, die Mannschaft dann zu unterstützen, wenn sie es wirklich braucht.
-Dass wir mit etwas Glück in der nächsten Saison vielleicht nicht mal aufsteigen müssen, und vielleicht trotzdem gegen den BVB spielen dürfen.
-Dass Bader auch mal über seinen eigenen Posten nachdenken musste, denn eine Jobgarantie gibt es nirgendwo. Mist. Nicht ganz. Ich habe Sepp Blatter vergessen.
-Danke auch für unsere Klassenkasper! Ohne Typen wie Gebhart, Bulthuis und Mlapa wäre es ja öde und irgendwie Hoffenheim hier. Denn wir müssten ja im Block auf unsere Kracherfrage verzichten: „Was machen die eigentlich beruflich so?“
-Dass man jetzt endlich auch mal wirklich „jeden Stein umgedreht“ hat, wie Bader das früher immer ankündigte. Selbst wenn verdiente Helden wie den Rapha zum Wohle des Vereins auf der Tribüne zuschauen dürfen, wie es so läuft ohne sie.
-Dass wir im Sommer für Hlusek, Kyo und Platte sogar noch Geld bekommen haben!
-Dass wir uns 2014 keine Michael Wiesinger-Pressekonferenzen mehr anschauen müssen.
Liste ist fortsetzbar, hört aber aus Platzgründen hier auf. AMEN!
Ewald Funk
DIE UNERTRÄGLICHE PEINLICHKEIT DER LIEBE
Wäre der Glubb ein Ehemann dann hätte nach dem blamablen Auftritt in Karlsruhe selbst die letzte Optimistin auf diesem Planeten ihre Scheidungspapiere eingereicht. Viele, nein, ALLE Glubberer denken so, wie es der Bembers neulich auf seinem privaten Account so treffend bemerkte: „Was machen die da bloß gerade mit meinem Glubb?“ „Die“, das sind nicht wie früher die Fussballmafia DFB, die Schiris, stumpfer Rasen, die Ultras oder die Glücksgöttin. Nein, das sind die gerade das Spiel simulierende Akteure auf dem Platz, Management, Spottvorstand und ein Trainer, der schon am sechsten Spieltag weiß, dass er gescheitert ist. Er kann das nur nicht richtig artikulieren... Es musste schon viel passieren in den letzten zwei Jahren, dass ich als treuer Fan mit einer gesunden Distanz zum Kasperletheater Bundesliga das „gesund“ gestrichen habe und nur noch distanziert und völlig emotionslos die Spiele des FCN verfolge. Mit Ausnahme einiger kurzen cholerischen Ausbrüche, wenn gerade die erfahrenen Akteure in der Mannschaft die schlimmsten Böcke schießen. Nach dem Motto: Je teurer das Auto zum Rasen, desto größer der Slapstick-Effekt auf dem Rasen. Da war Juri Judt wenigsten noch ein Mann, der fuhr immer – soweit ich weiß - im Fiesta am Valznerweiher vor. Hier und heute: Jetzt wird natürlich bis zum Großkampftag Mitgliederversammlung die Schraube gesucht, die den Absturz ins Bodenlose verursachte. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Mannschaft auf jeden Fall ein Riesenpotential hat, aber geradezu katastrophal von Ismail instruiert wird. Es fehlt einfach nur der Messias auf der Bank. Der Jürgen Höller, der Therapeut, Charismatiker, Taktikfuchs, eine Art smarter Glubbjogi. Darauf muss jetzt alles gebündelt werden. Von mir aus kann Ismail bleiben, sofern er bei der Arbeit via Headphone ferngesteuert wird von Mister X und sich aus dem taktischen raus hält.
Zum Schluss noch Danke an Shultzie. Der hat mit viel Kleinarbeit mal recherchiert, was unsere ihre Liebe keinesfalls bereuenden Ex-Spieler so alles in der Fremde zustande gebracht haben. Mehr auf unserer Webseite, Stand: 17.09., in Klammern Anzahl der Einsätze.
Positiv:
Mak, Robert – (4) 2 Tore
Der Rest (Auszug):
Chandler, Timothy – Eintracht Frankfurt, BL+LS (2), 0 Tore
Esswein, Alexander – FC Augsburg, ohne Einsatz
Ginczek, Daniel – VfB Stuttgart, ohne Einsatz
Hlousek, Adam – VfB Stuttgart, ohne Einsatz
Campana, José – Sampdoria Genua, ausgel. FC Porto, ohne Einsatz
Pogatetz, Emanuel – Columbus Crew, ohne Einsatz
Drmic, Josip – Bayer Leverkusen, (4), 0 Tore
Plattenhardt, Marvin – Hertha BSC, (1) 0 Tore
Frantz, Mike – SC Freiburg, (4), 0 Tore
Ausgeliehen:
Gärtner, Sebastian – FSV Mainz 05 II, (3) 1 Tor
Stepinski, Mariusz – Wisla Krakau, (2) 1 Tor
Colak, Antonio-Mirko – Lechia Gdansk, (2) 2 Tore
Ewald Funk
DIE IRRFAHRTEN DER FREGATTE FCN
Allein das umfangreiche Geschehen seit dem Abstieg des FCN
in die zweite Bundesliga in ein paar lesenswerte Zeilen zu
packen, ist unmöglich. Einen Versuch aber trotzdem wert: In den
letzten zwei Monaten haben es Kapitän, Offiziere und die
Mannschaft der Fregatte FCN nämlich dank eines perfiden Planes
geschafft, den Kahn so richtig in schwere Seenot zu bringen.
Der Plan: Es gibt keinen Plan. Oder der Plan ist,
kontrolliertes Absaufen eines Profivereins durch eine
amateurhafte Crew bis hinunter zur Regionalliga. Zumindest
sieht die Irrfahrt bislang so aus. Das ging mit der Ablösung
des ersten Offiziers Verbeek noch auf hoher See in der ersten
Bundesliga schon los. Mir fällt auch jetzt leider kein anderer
Begriff ein, als die Mannschaft der Saison 2013/14...mit einem
Haufen Meuterer zu vergleichen. Als der Deckoffizier Prinzen
den Abstieg klar gemacht hatte, verließen die berühmten Ratten
das sinkende Schiff. Gleich hernach gab man seitens Kapitän
Bader dann den sofortigen Wiederaufstieg dank prall gefüllter
Kriegskasse als neuen Kurs aus und machte sich gleich ans
Anheuern einer neuen Mannschaft für
die angeblich leicht zu kreuzenden Küstengewässer der zweiten
Liga. Im Nachhinein hätte man vielleicht erst einmal einen
neuen ersten Offizier anheuern sollen, und mit ihm die neue
Besatzung zusammen stellen sollen. Und man hätte Personal
nehmen sollen, dass die christliche Seefahrt nicht erst lernen
muss, denn der FCN ist doch kein Schulschiff! Mittlerweile ist
klar, dass die aktuelle Mannschaft erstmal eher für eine
Flusskreuzfahrt taugt, als für küstennahe Gefechte gegen
brandgefährliche Gegner wie Aue, Duisburg oder Frankfurt. Und
dann auch noch die Schlacht gegen die Wissenschaftsstadt Född
erst! Gleich fünf Treffer knapp über der Wasserlinie brachten
die MS FCN schwer in Seenot. Was allein die Küstenartillerie
der Ultras da auch noch sinnlos herum geballert hat, ging auf
keine Kuhhaut! Und der Kurs des FCN bei den Aufeinandertreffen
mit anderen Schiffen ist auch schon chaotisch genug, seetüchtig
ist etwas anderes, eher schenkt man den dem Gegner den Sieg,
als dass man selber mal zu treffen versucht. Fazit: Es ist
unheimlich schwer, bei dem schweren Grundrauschen in allen
Medien, den Foren im Internet oder bei persönlichen Gesprächen
eine weise Essenz heraus zu filtern. Jeder hat sein eigenes
Rezept für die Werftarbeiten am FCN. Kollege Shultzie fasste es
hingegen einfach zusammen: „Immer wenn man meint, es geht nicht
mehr unterirdischer, setzt der Glubb noch einen drauf!“ Ich
finde es wäre praktisch, wenn man dieses tosende Grundrauschen
um unseren Lieblingsverein einfach mal für ein paar Wochen
abschalten könnte. Und dann einfach mal bis zum achten Spieltag
warten, und dann weiterreden. Vielleicht schält sich aus dem
Stolperhaufen dank Panikeinkäufe, einem wieder gesunden Jan
Polak und etwas Hilfe für Ismael plus fleißiges Üben so etwas
wie...Taktik auf dem Platz heraus?
Zum Schluss noch Danke an Shultzie. Der hat mit viel Kleinarbeit mal recherchiert, was unsere ihre Liebe keinesfalls bereuenden Ex-Spieler so alles in der Fremde zustande gebracht haben. Mehr auf unserer Webseite, Stand: 17.09., in Klammern Anzahl der Einsätze.
Positiv:
Mak, Robert – (4) 2 Tore
Der Rest (Auszug):
Chandler, Timothy – Eintracht Frankfurt, BL+LS (2), 0 Tore
Esswein, Alexander – FC Augsburg, ohne Einsatz
Ginczek, Daniel – VfB Stuttgart, ohne Einsatz
Hlousek, Adam – VfB Stuttgart, ohne Einsatz
Campana, José – Sampdoria Genua, ausgel. FC Porto, ohne Einsatz
Pogatetz, Emanuel – Columbus Crew, ohne Einsatz
Drmic, Josip – Bayer Leverkusen, (4), 0 Tore
Plattenhardt, Marvin – Hertha BSC, (1) 0 Tore
Frantz, Mike – SC Freiburg, (4), 0 Tore
Ausgeliehen:
Gärtner, Sebastian – FSV Mainz 05 II, (3) 1 Tor
Stepinski, Mariusz – Wisla Krakau, (2) 1 Tor
Colak, Antonio-Mirko – Lechia Gdansk, (2) 2 Tore
Ewald Funk
DER WAHRE GLUBB – WO GEHT DIE REISE HIN?
Wut darüber, wie einerseits der HSV mit einer unterirdischen Leistung - nämlich gar keiner – es doch noch geschafft hat, die erste Spielklasse im deutschen Profifußball zu halten. Hardliner fügen vielleicht noch an, die Westvorstadt wollte in der Relegation gar nicht aufsteigen, ein Schelm wer denkt sie hätten es gar nicht gekonnt. Andererseits beschäftige ich mich immer noch mit der Frage, was da hinter den Kulissen in den letzten Saison-Spieltagen beim Glubb ablief, als Verbeek kurz vor dem Ende der Saison gegangen wurde. Einziges überdeutliches Indiz war verstörend und unlogisch: die komplette Unlust der Mannschaft nach Gertjans Rauswurf, die auch nach dem Weggang von „Schleifer“ Verbeek nur noch mit 60 % Motivation jegliches Rückgrad vermissen ließ und sozusagen fahrlässig und mit Absicht in den verbliebenen Spieltagen den Karren in den Sand setzte. Ob die alle mit ihren Verhandlungen schon vor dem Frühling soweit waren, dass sie nach dem Abstieg mit Vorverträgen schnell noch eine Etage höher umsteigen konnten in die nächstbeste U-Bahn im Netzwerk erste Liga? Wie schäbig ist das denn? Schäbig sicherlich, und wohl auch leider die Zukunft im Profifußball, damit muss man als Anhänger eines sogenannten Traditionsvereins eben fortan dealen. Erst passt mir der Trainer nicht, fühle mich als Spieler überfordert, und wenn dessen Kopf rollt, verpisse ich mich! Wer sich als hochbezahlter Spieler aber schäbig und doppelbödig verhält, darf nicht vergessen, dass er im Internetzeitalter lebt. Das Netz vergisst nichts und man kann meist schnell nachprüfen, was sogenannte Profis wann gesagt haben, von wegen Liebe nicht bereuen und so. Und man darf gespannt sein, was diese Spieler in der ersten Liga zukünftig so an Satzbausteinen in die Mikrofone diktieren werden. Denn all das wird in den sozialen Netzwerken sicherlich zur Genüge auch aus der alten Heimat mit freundlichen Grüßen von den Glubbfans aus der Deckung heraus kommentiert werden. Eigentlich sollte man keine Kraft verschwenden, vergangenes noch aufzuarbeiten und nachzutreten, sondern lieber Ruhen zu lassen. Aber für mich war wohl eine Aussage des Vorstands nach dem Abstieg ganz wichtig: dass sich keiner der Profis nach dieser Saison bzw. Leistung der letzten Spiele einbilden möge, er bekomme jetzt noch einen Zweijahresvertrag. Das ist ein deutliches Signal dafür, dass da etwas oberfaul war in der Mannschaft der letzten Erstligatage. Ich bin gespannt, was die außerordentliche Mitgliederversammlung am 23. Juni da gebracht haben wird. Was der Fan, und die sind in Nürnberg wirklich einmalig, verdient hat, ist maximale Transparenz über die letzten Tage im Oberhaus 2014. Manchmal braucht man einfach einen kompletten Reboot, und der kann nur gelingen, wenn man aus den Fehlern davor lernt. Lernen kann man aus Fehlern aber nur, wenn die wirkliche Wahrheit ans Tageslicht kommt. Und danach: Wieder aufstehen, Mund abputzen, die Dauerkarte habe ich schon!
Ewald Funk
ABSTIEG... ES IST VOLLBRACHT! 10.05.2014, SCHALE 04 - GLUBB: 4:1
Auf wen wir einen Groll haben? Nicht auf Vorstand, Trainer, DFL, Schiris oder Freibrief-Kampagnen. Groll haben wir auf eine Reihe von Spielern (nicht alle), die wir nächstes Jahr keinesfalls mehr als Teil des Kaders sehen wollen. Es spielten immer zwei Mannschaften die letzten Matches. Die die spielen wollten, und die welche scheinbar absichtlich daneben schossen oder Kampf nur vom Game auf ihrer Playstation kennen. Sah oft so aus, wenn man für Paranoia empfänglich ist. Bezeichnend der Sky Reporter beim finalen Schale-Spiel: Gebetsmühlenartig sagte er berechtigt und objektiv während des Spiels, dass er Abstiegskampf beim Auftritt der Ruhmreichen in Gelsenkirchen beim besten Willen nicht erkennen könne.
Natürlich darf man keinen Spieler öffentlich der Untätigkeit
bezichtigen, aber - liebe Freunde - so sah es halt einfach aus
die letzten Spiele! Punkt. Der Klassenerhalt wurde ein jedes
Mal auf nächsten Spieltag verschoben, dafür wurde die Fanseele
bei jeder Begegnung ans Kreuz genagelt und man kochte innerlich
wie eine Schnellkochtopf, der auf der heißen Platte vergessen
wurde. Dampf ablassen geht halt nur bis zu einem gewissen
Level, und das Füllhorn der Entschuldigungen in den Statements
der Protagonisten nach Abpfiff gärte in manchem Fan bis zum
Urschrei, der raus will... das wäre im Wilden Westen reif für
Lynchjustiz gewesen. Aber wir leben ja im Zeitalter der
Beschönigungen und der verbalen Abmilderungen. Die Kreuzigung
wurde - mal wieder - von den Freunden aus Herne West
vollstreckt, die am Samstag den letzten Sargnagel in unser
Kreuz zimmerten und wir singen jetzt alle mal, "Allways Look On
The Bright Side Of Love". Die Liebe, die einen noch
umbringt.
Wir freuen uns (huch!), dass laut NN in der nächsten Saison
folgende Spieler nicht mehr in Nürnberg spielen werden:
Balitsch, Pekhart, Mak und Pogerl. Zumindest für Pino braucht
jetzt keine Internetkampagne gestartet zu werden. Gerne sehen
würden wir nächste Saison falls motiviert: Feulner, Campana,
Hasebe (auch wenn seine Mitspieler auf Schlacke für seine Pässe
oft zu langsam waren), Ginczek und vielleicht auch Petrak und
die gesamte Palette an jungen Spielern aus der zweiten, die
noch wohin wollen in ihrer Karriere. Für unseren japanischen
Ballartisten wünschen wir eine grandiose WM, damit wir uns nach
seinem Abschied die Tränen mit Christiano Ronaldo versüßen
können, damit die Frauen im Stadion auch mal was zu sehen
haben. War ein Spaß. P.S.: Drmic hat die Pillenkoffer schon
gepackt und - anderer Verein - Veh geht übrigens nach
Stuttgart. Für ein zweites Mal, man darf gespannt sein auf
international spielen die Saison darauf.
Hier
eine Auswahl an schönen Sprüchen aus der vergangenen Saison,
die Persona Non Grata aus Freiburg haben wir weg gelassen.
Weiter unten dann noch der Bericht aus Herne von unserem
rollenden Rolland.
ZITATE BEST OF SAISON 13/14 FREI NACH
SPON:
Martin Bader irgendwann vor dem Saisonende zu
den Spielern: "Gebt euren Frauen Fotos von euch, weil ihr sie
in den nächsten drei Wochen nicht seht!"
Raphael Schäfer zu Beginn des
Abstiegskampfes, der nie einer war: "Fair Play ist mir ab
sofort scheißegal."
Gertjan Verbeek vor dem Verletzungs-Super-Gau
daheim gegen Nordtirol: "Auch die Bayern-Profis gehen zur
Toilette - und da kommt dasselbe raus wie bei uns."
Gertjan Verbeek in der Saison-Halbzeit: "Ich
hoffe, dass ich 90 Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich
hätte 100 werden können. Aber ich habe in Nürnberg
gearbeitet."
Hiroshi Kiyotake: "Wir brauchen keinen
Fußball-Gott. Wir haben ja Schäfer."
Jürgen Klopp macht sich Nürnberger Probleme
zu eigen, hat aber mehr motivierte Spieler als wir: "Wenn die
Waschmaschine kaputt geht, ist am nächsten Tag der Trockner
auch im Arsch - und dann geht meist auch noch der Fernseher
kaputt."
Jürgen Klopps bestes Kompliment der saison
nach München, nachdem ihn : "Ich glaube nicht, dass der FC
Bayern einen Punkt weniger hätte, wenn Matthias Sammer nicht da
wäre – oder gibt er Pep (Trainer Guardiola, d. Red.) Tipps wie
man gut trainiert?"
Armin Veh: "Bei uns muss schon einer im
Strafraum erschossen werden, damit wir mal einen Elfmeter
bekommen."
Und hier das Staffelholz weiter gereicht zu Roland:
Das war`s ENDLICH
Schalke gegen "alleiniger Rekordabsteiger": 4:1
Hätte so schön sein können. Saisonabschluss vom Freitag bis
Sonntag im Ruhrpott. Etwas Touristik und als Höhepunkt mit
Thomas vom Schalke Fanclub „Krefelder Knappen“ das letzte Spiel
ohne zittern verfolgen und gemeinsam mit den Freunden auf
Schlacke feiern.
Hätte ist Fahrradkette, bzw. seit Wochen vergeigen unsere
immer schlechter spielenden Helden eine Nichtabstiegschance
nach der anderen. So ging es im Regen, der während des Spiels
zum Wolkenbruch wurde, zum Gelsenkirchener Tempel, auch
Bier-Plörre oder Veltins-Arena genannt. Zum Glück verfügt diese
über ein Dach, sonst hätte der Wolkenbruch dafür gesorgt, dass
das Spiel abgebrochen wird und das kollektive Leiden, Hoffen,
Bangen der Clubbfans wäre bis zum Wiederholungsspiel
weitergegangen.
Der Tempel ist umringt von riesigen Parkplatzflächen und wohl
einmalig, diese sind kostenlos. Vermutlich deshalb fährt in
Krefeld, Oberhausen, Moers, Uerdingen etc. gefühlt mindestens
jeder zweite PKW mit Schalke Aufkleber durch die Gegend.
Gewohnt freundlich die Reaktion der Schalke Fans auf die
vielen Clubberer. Aufmunterndes Schulterklopfen, häufiges „Kopf
hoch“, viel Mitgefühl und der einmütige Wunsch „kommt bald
wieder“ waren die Begleitung auf dem Weg in die Veltins
Arena.
Natürlich wimmelt es außerhalb und auch im Stadion von
Plörreverkaufsständen, nicht einmal teuer, auch drin, 3,60 Euro
für 0,5l (der Preis ist seit mindestens vier Jahren
unverändert!), wenn man eine Knappencard hat. Allerdings sollte
man sich, nicht nur von den Nachwirkungen her, vor zuviel
Plörre hüten. Die genialen Erbauer des Stadions haben nämlich
statt einer Pissrinne, Urinale in die Herren-WCs gebaut und
damit einen permanenten Stau geschaffen.
Freundlich wird vor dem Spiel über Lautsprecher „Die Legende
lebt“ gespielt und alle Schalker hören ruhig und aufmerksam zu.
Die Mannschaftsaufstellung unseres Clubbs wird laut hörbar
verlesen. Die Pfiffe für unsere Superstars wie bei "Mak" kommen
nur aus dem Clubbblock, während unsere Nachwuchsspieler von
dort dafür frenetisch beklatscht werden.
Zum Spiel, nachdem die Mannschaften nicht nur ein Fahnen-
sondern auch ein Trommlerspalier beim Einlaufen passiert haben,
ging es los und die Schalker Freundschaft war vorbei.
Wie gewohnt, sorgte die erste Standardsituation, ein Eckball
in der 6. Minute, für das 1:0 für unsere Schalker Freunde. Da
kann Fan nur sagen, „ihr seid so blöd“. Interessant, bei der
Spielstanddurchsage und dem üblichen „Danke“ - „Bitte“
Wechselspiel, ruft der Stadiensprecher „Glück“ und das Stadion
antwortet „auf“. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin.
Der 23. Nürnberger Alutreffer, auch ein Rekord auf den wir
verzichten könnten, entstand eher zufällig durch eine
missglückte Flanke von Angha. Man hatte nie den Eindruck als
würde Nürnberg gefährlich werden. Dazwischen war im Schalker
Block ein Transparent „Polizei HH mehr als ACAB fällt uns auch
nicht ein“ zu sehen. Kurz vor der Pause wurde der Ball im
Angriff wieder einmal leichtfertig verdaddelt und ein schneller
Spielzug führte kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 2:0.
In der 2. Halbzeit wurde wie schon in Mainz und gegen Hannover
im Block der Support eingestellt. Trotzdem hauten sich unsere
Helden voll rein und es kam zur ersten Ecke (56.) für den
Clubb. Gefährlicher war da schon die Rauchbombe (59.), wohl als
Einleitung zu „als ich ein kleiner Bub war…“ in Minute 60.
Nachdem die Zaunfahnen eingepackt wurden, wurde das passende
Transparent „Manchmal hasst man das was man doch auch liebt“
aufgehängt. Nach dem 3:0 (75.) schwenkten einige weiße Tücher.
Emotionaler Höhepunkt in einem trostlosen Spiel war als das
ganze Stadion sang, „Der FCN steigt wieder auf“ (84.). Da
wurden viele Clubberer Augen feucht. Das Tor von Drimic (90. +
1) und die Schalker Antwort durch Obasi (90. + 2) waren nur
noch Randerscheinungen. Letzteres Tor natürlich mit „Glück“
„Auf“ begleitet.
Unsere Rekordabstiegshelden wagten sich noch in die Kurve, wo
ihnen wütende, nicht druckreife Kommentare
entgegenschlugen.
Viele Spieltage haben wir gezittert, gebangt und gehofft.
Leider geschah dies nur auf den Rängen, während sich unsere
Helden auf dem Platz scheinbar ohne große Gegenwehr aufgegeben
haben und leichtfertig die erste Liga vergeigten. So einfach
wie 2013/2014 war es wohl noch nie, dem Abstiegsstrudel zu
entgegen. Wie es weitergehen muss, hat nach Spielende das
Schalker Transparent gezeigt, „Die Talente in der Jugend
gesucht, heute wurde Europa gebucht“: Freuen wir uns mit einer
jungen Mannschaft auf Sechzig, Ingolstadt, St. Pauli, Union,
Düsseldorf und Bochum.
Roland Hornauer
UNSER SEMPFT AM 20.04.2014, FROHE OSTERN, GLUBBERER: FCN - LEBERKUSEN: 1:4
20.04.2014, FROHE OSTERN, GLUBBERER: FCN -
LEBERKUSEN: 1:4
Es ist Ostersonntag, mein Sohn und ich gingen emotionslos und
ohne Erwartung ins Stadion, um unsere Dauerkarte die restlichen
zwei Heimniederlagen abzustehen. Wir wurden nicht enttäuscht.
Für mich ist der Glubb nüchtern betrachtet schon länger als
zwei Spiele am Abgrund. Spannend war an Ostern eigentlich nur
die Frage, was die momentan eingesetzten Mannschaft sich nach
der sicheren Niederlage so alles an Entschuldigungen einfallen
lassen würde, um ihre Zweitligatauglichkeit zu kaschieren. Oder
ob der Herr Sportdirektor sich vielleicht auch mal in der
Öffentlichkeit zeigt und ein paar aufrichtende, warme Worte an
sein tapfer zahlendes Nürnberg richtet. Vielleicht mal andere
Sprüche, als den Abstiegskampf nach jeder Pretschen auf das
nächste Spiel zu verschieben. Wir hätten ja noch
x-Spiele...
Der einzige, der zurzeit vor die Kameras geschubst wird, ist der holländische Steuermann, der uns Fans in seiner Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Kießling-Werksklub voll motiviert, weil er erst die Journalisten halb anmault, sich beklagt, was in Deutschland Scheiße sei und dann auch noch verkündet, stur weiterhin voll auf Offensive zu setzen. Da passt das Kinoplakat von All Is Lost mit Robert Redford pfeilgenau!
Eine Offensive, die uns seit gefühlten 20 Spielen jedes Mal ins Verderben stürzt, und nichts ändert sich. Der Glubb ist jede Woche ein anderer Cowboy aus „Vier Fäuste für ein Hallelujah“, der von Terence Hill alias der jeweilige Gegner blitzschnell abgewatscht wird und flink bevor er sich versieht den Colt unter die Nase gehalten bekommt. Abbau- statt Aufbauspiel, Umschaltspiel im Schneckentempo, Fehlpässe en masse, Grundschnelligkeit nicht vorhanden und leicht zu knacken sind wir sowieso. Genau genommen reicht gegen uns, sich hinten reinstellen und Konter mit zwei schnellen Stürmern zu üben. Warum wir nicht mal üben, diese Konter zu verteidigen, weiß ich nicht. Wir sind ja der Glubb und müssen uns ja nicht auf den Gegner einstellen, sondern die auf uns.
Nerven habe ich weder bei der Niederlage gegen VW-Hausen noch Leberkusen verloren, weil ich schon vorher illusionslos anerkannt habe, dass von dieser Mannschaft gar nichts mehr kommen KANN. Gegen wen wollen die denn gewinnen? Vorne der beste schusslige Passgeber für den Gegner zu sein und hinten offen wie ein Scheunentor zu stehen ist halt Harakiri. Wer alles von den "bekackten Amateuren" (Zitat vom Dude) schon mit andern (Erstliga-)Vereinen liebäugelt, will ich als Kritik unter der Gürtellinie nicht auspacken, das überlasse ich den Internet-Shitstormern. Bequem könnte man die Schuld ja auch auf Schiri oder Pfosten schieben, aber nicht einmal das trat ein gegen die Pillendreher.
Ich mag den Verein, die alte Fregatte Glubb, aber die
Besatzung sollte mal grundsolide abgelöst werden. P.S.: Ich
empfehle die Veh-Variante. Man könnte eigentlich die meisten
Spieler jetzt schon für ihre nächste Erstligasaison bei anderen
Vereinen schonen. Und dann soll halt Roger Prinzen mit ein paar
Willigen der Ersten wie Drmic und Campana und einem gesund
gespritzten Chandler und Cleverness plus ein paar richtigen
Amateuren statt Sturheit Platz 17 mit Anstand halten. Die Liebe
ist kalt, aber WIR sind immer noch der Glubb!
Ewald Funk
05.04.2014 FCN - GLADBACH: 0:2
Clubb : Gladbach 0:2
Ach ist der aktuelle Kinospot schön. Das Abstiegsgespenst geistert durch Nürnberg und final sogar durch die Clubbkabine und wird eindrucksvoll von der Clubhexe verjagt.
So positiv eingestimmt konnten die Gladbacher in das ausverkaufte Stadion kommen. Zur vollen Hütte hatten auch ziemlich viele Gladbach Fans beigetragen. Diese warteten zusätzlich zu Beginn mit einer schönen Choreo auf. Ein geteiltes Banner, oben stand „Vfl Borussia Du bist mein Verein“ und unten „und wirst es ewig sein“ im Block wurden in der oberen Hälfte weiß-schwarze und im unteren Teil grüne Schals nach oben gestreckt. Das mit „wirst es ewig sein“ gilt für uns natürlich auch, nur müssen wir leider aktuell auch noch betonen „Ich bereue diese Liebe nicht“.
Nachdem unsere Helden wie befürchtet fast alle zurückliegenden sechs Punkte-Spiele mit Ausnahme des Matches gegen die Gelbfüßler aus Stuttgart vergeigten, war schon vor dem Anpfiff Skepsis angesagt. Wie zum Trotz legten unsere Heroen bzw. unser letztes Aufgebot furios los und spielte, ja wirklich spielte, eine starke erste Hälfte. Angriff über Angriff, schön über die beiden Außenseiten herausgespielt, rollte auf das Gladbacher Tor zu. Lediglich das genaue Flanken wurde in den Tagen davor wohl zuwenig trainiert.
Die Gladbacher selbst spielten schnell und direkt und suchten ebenfalls die Offensive. Wie so häufig in dieser beschissenen Saison gab es letztendlich nur für Gladbach zählbares. Ein Freistoss von Arango (17.) fälschte unser Goalgetter Drmic gewohnt stark ab, leider unhaltbar für unseren Heiner in das eigene Tor. Dafür gibt es keine Punkte in der Tabelle zur Torjägerkanone. 10 Minuten vor der Pause köpfte endlich unser Schweizer Goldstück auf das richtige Tor und wenn ich es richtig gerechnet habe, war das zum 23. Mal (!!!) ein Aluminiumtreffer. Den Abpraller von der Latte nahm Rückkehrer Balitsch direkt und schoss ter Stegen direkt in die Arme.
In der zweiten Halbzeit ließ unser Clubb stark nach. Insbesondere Dabanli zeigte, warum er „nur“ unser Innenverteidiger Nr. 6, nach Pelle, den Österreicher, Pino “Grigio“, Naseputt Petrak und Stark der Junge, ist. Und Angha verlor immer mehr die Linie/Übersicht oder anders gesagt die Bundesligatauglichkeit. Richtig fahrlässig ging Gladbach mit den zahlreichen Großchancen um. Oder wollten sie unseren überragenden Heiner für die WM warmschießen? Als schon alles (nur) nach einer 0:1 Pleite aussah, flog Kruse (79. Minute), man könnte auch sagen er hob unbedrängt ab und den 11er versenkte er auch gleich dazu. Somit war das Spiel gelaufen und Aluminiumtreffer Nr. 24 von Kiyo flog in der Nachspielzeit natürlich noch von der Latte in das Feld zurück.
Platz 17, noch 5 Spiele, der Titel alleiniger Rekordabsteiger mit dann 8 Abstiegen aus der Bundesliga rückt greifbar näher. Wunder gibt es immer wieder. Wahrscheinlicher ist, dass wir am 10. Mai nach dem Schalkeauftritt wieder singen müssen „ich bereue diese Liebe nicht“.
Roland Hornauer
23.03.2014 GLUBB GECHEN FRANKFURT: 2:5
29.03.2014 FREIBURCH GECHEN GLUBB: 3:2
Kein Kommentar
26.03.2014 GLUBB GECHEN VFB: 2:0
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23.03.2014 GLUBB GECHEN FRANKFURT: 2:5
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16.03.2014 HIV GECHEN GLUBB: 2:1
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08.03.2014 GLUBB GECHEN BREMEN: 0:2
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01.03.2014 DORTMUND GECHEN GLUBB: 3:0
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22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1 „ICH ÜBERLEBE DIESE LIEBE NICHT“...
22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1
Diese drei Big Points im Abstiegskampf könnten uns am Saisonende den Hals retten. Es war ein Tag, an dem für mich eigentlich alles anders lief. Normalerweise hat man so seine Rituale vor dem Spiel. S-Bahn zum Stadion, Freunde treffen, Zirndorfer zum warm werden, Steaksemmel, Leierkastenmann und im Block nervös eine nach der anderen qualmen bis die Lunge pfeift. An diesem Samstag war alles anders. Ich fuhr dekadenterweise mit dem Taxi zum Stadion, mein Sohn hatte seinen Schal vergessen, Shultzie stand im Stau, Steaksemmel war aus, Kippen vergessen nur Walter Birkner stand wie immer mit dem Leierkasten vor dem Stadion und ich hatte auch Kleingeld für ihn dabei. Das hat dem Glubb wohl den Sieg beschert.
Man kann gleich mit dem Fazit beginnen: Über dieses Spiel werden wir noch nach Jahren erzählen, weil es wie ein Saunaabend mit anschließendem Eiswasserbad in sechs Gängen war. Die Wechselduschen hießen "Rot für Pelle", "Führungstreffer für Braunscheiss", "Elfer gegen den Glubb, doch Daniel Klewer-Schäfer hält", "14 Sekunden nach Wiederanpfiff knipst Kiyo den Ausgleich" und "Pekhart erhöht eine Minute danach zum 2:1 Endstand". Grausig die Spielstände aus den anderen Stadien als weitere Wechseldusche: Vor allem die Spitzenmannschaft aus Dortmund bekleckerte sich beim 3:0 für den Tabellenvorletzten HIV an diesem Nachmittag nicht mit Ruhm. Dazwischen waren nicht wenige Zuschauer am Rande des Nervenzusammenbruchs, als der Fußballgott alles Pech der Welt über dem Glubb ausgeschüttet hatte. Doch irgendwie hexte Gandalf Verbeek in der Pausenséance in der Kabine und in einem selten dramatischen Spiel gewann der Glubb mit viel Kampfgeist letztendlich nach drei Minuten Nachspielzeit irgendwie verdient.
Diesmal gab es dank neuem Rasen aber Gott sei Dank keine
Schwerverletzten. Motzdirektor Matze „Gsund“ Samma mäkelte ja
beim letzten Heimspiel, Bauern Di Munchon war ja zu Gast, etwas
über den schwer bundesligauntauglichen Rasen, worauf die Woche
danach gleich für 100.000 Ömmers ein neuer grüner Teppich im
Frankenstadion ausgerollt wurde.
36657 Zuschauer waren da, 13343 Plätze waren noch frei, und
jeder, der an diesem Tag nicht im Stadion war, hat eines der
legendären Spiele des Glubbs verpasst! Klare Ansage: Ein Aufruf
an die 13343 daheim gebliebenen, Arsch hoch vom Sofa und ab ins
Stadion! Beim Glubb ist immer was los, nicht so wie bei den
Bauern-Kunden, die Woche für Woche ihr langweiliges 4:0 oder
5:0 vor dem Fernseher absitzen müssen oder das Spiel gar nicht
mehr anschauen, weil es gibt ja den Liveticker auf dem
Smartphone...
Held des Spieles war Daniel Klewer als Rapha Schäfer
verkleidet im Glubb-Tor. Er hielt mit Ausnahme des
Führungstreffers alles, was da in Richtung Tor flog. Er
verursachte einen Elfer und hielt den dann heldenmutig. Und
mutierte zum Elferkiller, indem er noch einen hielt. Ein
weiterer Elfer für den Glubb, Kiyo traf den Torwart, der lenkte
an den Pfosten, sorgte dann für einen neuen Rekord in der
Bundesliga: Drei verschossene Elfer in einem Spiel gab es noch
nie und wird es so schnell nicht mehr geben. Schuld daran war
auch ein bißchen der junge Schiri Daniel Siebert, der an diesem
Nachmittag Mühe hatte, Ruhe durch cleveres Pfeifen in das raue
Spiel zu bringen.
Zweiter Held des Tages war dann unsere tschechische Torfabrik
Tomas. 13 Sekunden nach dem Anstoss zur zweiten Halbzeit
erziehlte Kiyo unter Beteiligung des zur Pause eingewechselten
Pekhart aus 18 Metern den Ausgleich, knapp über eine Minute
später knipste der völlig verwandelte Tscheche den
Führungstreffer, der dann unter großem Aufwand und Glück bis
zum Schlußpfiff gehalten wurde. Dass viele Zuschauer in unserem
Block bis dahin ziemlich fertig mit den Nerven waren, konnte
man daran ablesen, dass etwa ab der 80. Minute immer wieder
vereinzelte "Pfeiff endlich ab!"-Rufe durchs Rund hallten.
Weniger gut gefallen hatten neben Gertjan auch ein Großteil
der Zuschauer die erste Halbzeit, in der sich die Glubberer
wohl erst an den neuen aber ziemlich gelbgrünen Rasen gewöhnen
mußten. Jeder vernunftbegabte Trainer hätte nach der Pause
einen Spieler zur Stabilisierung eingewechselt, aber Verbeek
steht da drüber. Er wechselte Pekhart ein und das waren simpel
gesagt die drei Punkte.
Respekt muß man aber den tapfer kämpfenden Braunschweigern
zollen, die geschickt das Feld zu stellten. Natürlich foulten
sie immer dann, wenn die individuelle Klasse fehlte, aber mit
dem Lieberknecht haben sie einen echten Sportsmann als Trainer,
der nach dem Spiel konstatierte, dass dieses Match "Werbung für
den Fußball" gewesen sei. Wer weiß, wie wohl diverse Münchener
nach so einem Spiel geklungen hätten. Deren Fans langweilten
sich dann am Folgetag über ein - eh klar - 0:4 auswärts gegen
Hangover.
Spruch des Tages kam aber von meinem Nachbar, bei dem ich auf
Einladung mit dem Taxi zum Stadion mit fuhr. Auf die
strunzblöde Frage des Taxifahrers über das Fahrtziel
"Frankenstadion", ob wir etwa das Glubbspiel anschauen würden
sagte der Stefan trocken "Naa, mier gengä eingdli blouß zum
Fressen und Saufen dou naus!"
STIMMEN ZUM SPIEL
Gertjan Verbeek: "Ich hoffe, dass ich 90
Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich hätte 100 werden
können. Aber ich habe in Nürnberg gearbeitet."
Gertjan Verbeek: "Es gibt viel zu besprechen.
Ich hoffe, dass meine Spieler dann wacher sind und nicht so
schlafen wie in der ersten Halbzeit. Das war schrecklich. So
geht es nicht. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt,
dass es geht, wenn die Einstellung stimmt. Natürlich bin ich
glücklich über den Sieg, aber ich habe Mühe, erfreut zu
sein."
Sieht man sofort danach: Das Spiel kostete
Nerven!
GLUBB SCHOCK: KEINE VERLETZTEN NACH DEM SPIEL! SO WAR AUGSBURG-GLUBB, 16.2.14, 0:1
"Wisst ihr, was uns vom Club unterscheidet? Dass wir unsere
großen Zeiten noch vor uns haben", scherzte das Kasperle vor
dem Anpfiff auf der Anzeigetafel im Augsburger Rosen... halt,
die haben ja neu gebaut. Und die Fuggerer marschieren gerade
mit einem halben Dutzend Siegen schnurstracks in die
Euroleague. Die Nürnberger Gäste behalten den Optimismus
hingegen bei sich, selbst 90 Minuten später nach einer Hooligan
Attacke im Spielertunnel konstatierte unser Käptn Heiner
Schäfer "Wir sind immer noch krank und weiter zur Beobachtung
im Krankenhaus, aber die Prognose ist jetzt definitiv eine
bessere". Seinen schmollenden Kollegen Gebhart hatte dieser
übrigens kurz zuvor wieder aus der Umkleidekabine vom Schmollen
geholt, nachdem er wohl den Durchgang zum Spielertrakt mit dem
Eingangsbereich einer Nürnberger Disko verwechselt hatte. Aber
so impulsiv ist sie halt, die mittlerweile seltene Gattung der
Straßenfußballer. Den letzten Sieg gegen den Glubb zuhause
hatte es für Augsburg übrigens vor knapp 40 Jahren (3. August
1974, 2:0) gegeben. Kommen wir zum Nachbericht, hier Rolands
Sonntagsreportage aus Augsburg:
AUGSBURG-GLUBB, 16.2.14, 0:1
"Des Kasperle hat wieder einmal eine geklatscht
bekommen"
Unspektakulär verlief die Anreise mit dem Zug in die
Schwabenmetropole Augsburg. Zumindest wenn Fan davon absieht,
dass der ICE 1005 von einer roten Lok gezogen wurde und die
Wagen alte, aber überholte und damit holzgetäfelte Waggons
waren. Dafür kreisten die Gespräche im Abteil eher um einen
Stromausfall am Vorabend in Färdd. "Die Infra hat schon mit
einen Warnstreik begonnen", "zum Glück fiel das Licht aus, das
Färdder Gegurke auf dem Spielfeld kann doch keiner ertragen"
waren der Grundtenor am Sonntagmorgen. In Augsburg angekommen,
warteten dann gleich eine Reihe Grün-Weißer Busse auf uns. Da
wir aber nur Rot-Schwarz fahren, nahmen wir halt die
Straßenbahn zum Stadion in der Augsburger Pampa.
Der Augsburger Erfolgsverein, an Titeln können sie Bayerischer
Pokalsieger 1951, Süddeutscher Meister 1974,
Zweitliga-Vizemeister 2011 und Auswärtssieg 2013 gegen den
ruhmreichen Glubb im Briefkopf führen, ist unser
Lieblingsauswärtsgegner. Schließlich verloren wir zuletzt 1974
in der Puppenkistenstadt. Trotzdem waren die bayerischen
Spätzles sehr siegessicher. Sozialdemokratische
Stadtratskandidaten zum Beispiel verteilten Flyer mit der
Aufschrift "drei Stimmen für uns und drei Punkte für unseren
FCA", kein Wunder dass die SPD-Wahlergebnisse in Bayern nicht
so berauschend sind, die Anreisenden Heimfans redeten auch nur
noch über die Höhe des Heimsieges. Und selbst das Kasperle
verkündete via Anzeigentafel vor dem Spiel, "der Unterschied
zwischen dem Club und dem FCA ist, das wir unsere großen Zeiten
noch vor uns haben, deswegen gewinnen wir 2:0" als
Prognose.