.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

CD REZI HIPHOP: CYPRESS HILL

Einmal im Jahr ist Zeit für Hip Hop. Da höre ich mir dann was Neues von Cypress Hill an, sofern was raus kommt. Die drei Rapper aus Los Angeles verkörpern nämlich nicht erst seit dem Album „Skull & Bones“ (2000) die Annäherung von Hip Hop und Metal, sondern hatten schon vorher stilistisch zu den Rockjungs hinüber geschielt. Und diese Einstellung gefällt mir.
CD REZI HIPHOP: CYPRESS HILL

CD REZI HIPHOP: CYPRESS HILL


CYPRESS HILL
RISE UP
PRIORITY / EMI

Einmal im Jahr ist Zeit für Hip Hop. Da höre ich mir dann was Neues von Cypress Hill an, sofern was raus kommt. Die drei Rapper aus Los Angeles verkörpern nämlich nicht erst seit dem Album „Skull & Bones“ (2000) die Annäherung von Hip Hop und Metal, sondern hatten schon vorher stilistisch zu den Rockjungs hinüber geschielt. Und diese Einstellung gefällt mir. Was mir noch viel mehr gefällt ist ihr Humor, und der ist selten in diesem Genre, schließlich sind Cypress Hill außerdem die Nr. 1 Kifferkombo vor dem Herrn. Man muss nicht selber so ein Zeug rauchen, um über deren Cheech & Chong-Humor schmunzeln zu können. Deswegen gingen sie diesmal einen Schritt weiter und haben kleine Hörspiele an drei Songs vorangestellt, an denen ich mich nicht satt hören kann, weil ich ja als Bleichgesicht besser keine Witze über maximalpigmentierte Menschen machen sollte. B-Real, Sen Dog und Produzent DJ Muggs tun das aber und offenbaren einen ähnlichen Humor wie in ihren berühmt schmissigen Songrefrains zum mitgrölen. Situation 1: Am Anfang von „Unlimited“ ruft ein offensichtlich bekiffter Farbiger beim Asiafood-Homeservice an und gibt eine Bestellung durch, sein Kollege im Hintergrund kriegt seine Bestellung nicht auf die Reihe, weil er das neue Cypress Hill Album hört, der Mann vom Asiafood-Homeservice kriegt derweil die Krise, weil er nicht mehr zu Wort kommt. Situation 2: Am Anfang von „Bang Bang“ unterhalten sich zwei kiffende Homies, wie gut der Spliff gerade durchzieht und der eine lobt auch Cypress Hill Musik. Sein Kollege meint aber lapidar, die würden doch total saugen und dann fallen Schüsse. Wer da wen abgeknallt hat, bleibt offen. Dazu gibt es auch Musik. Schöne Oldschool-Titel, und auch massig Crossover Zeug mit noch mehr Gaststars. „Armada Latina“ mit Marc Anthony ist z.B. purer Latinoschmalz, Gott sei dank ohne Shakira. Der Titelsong wurde von RATM-Gitarrengott Tom Morello produziert und auf der Gitarre begleitet und hat einen derart lässigen Groove, dass er seine Hauptband damit eigentlich sogar noch schlägt. Der zweite Song mit Morello ist „Shut Em Down“ und so was von Rage Against The Machine wie nichts Gutes. Nur mit besseren Raps. „Take My Pain“ ist eine Zusammenarbeit mit der Legende von House Of Pain, Herrn Everlast. „Carry Me Away“ ist Melancholie pur, weil hier Mike Shinoda von Linkin Park seine Finger im Spiel hatte. In „Pass The Dutch“ wird mit Evidence der alte Refrain von „Pass The Dutchie“ (Gib weiter den Holländer) von Musical Youth (1982) zu dem gemacht, was damals gemeint wurde. Den Joint im Delirium immer links herum weiter geben. Was fehlt noch? Der wohl beste Track ist eine Kollaboration mit Daron Malakian, dem Gitarristen von System Of A Down, ein unschlagbar harter Groover mit orientalischem Einschlag. Ich bin begeistert und küre diese Platte zu einer der drei besten Scheiben für dieses Halbjahr, egal was da noch kommt!
Ewald Funk
8 von 9 Punkten

 

In den Neunzigern waren Cypress Hill eine Riesennummer. Mit ihrem Kiff Hop waren die Rapper aus L.A. Stammgast in jeder Studenten-WG. Cannabis-Hymnen wie „Insane In The Brain“ oder „I Wanna Get High“ machten DJ Muggs, B-Real und Sen Dog weltberühmt und sorgten dafür, dass sie 18 Millionen Alben weltweit verkauften. Seit dem fünften Studioalbum „Skull & Bones“ vor zehn Jahren war die Luft aber raus. Danach machte das Trio hauptsächlich mit Gastauftritten oder dem Soul Assassins-Projekt von sich reden. Mit „Rise Up“ wollen die Kalifornier den Erfolg der Neunziger zurückholen. Der Sound ist deutlich gitarrenlastiger als auf den letzten beiden Alben und geht glatt als Crossover durch. Kein Wunder: Auf der Gästeliste stehen Tom Morello (Rage Against The Machine), Daron Malakian (System Of A Down), Mike Shinoda (Linkin Park) oder Everlast (House Of Pain). Ein bisschen altbacken, aber nicht schlecht!
Wolfram Hanke
6 von 9 Punkten