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CD REZI PUNKROCK: WARRIOR SOUL

Als Green Day dieses Jahr bei der Grammy-Verleihung ihr „21 Guns“ als Musical-Powerballade mit Sängerinnen ihrer Broadway-Show brachten, fragte ich mich, ob es noch Rebellion im Punk gäbe. Eigentlich wurde der Punk ja hierbei zu Grabe getragen. Die altgediente New Yorker Band Warrior Soul bringt nun plötzlich nach fast eineinhalb Jahrzehnten wieder eine neue Scheibe auf den Markt, und ich habe meinen Glauben an das Rebellions-Dingsda wieder.
CD REZI PUNKROCK: WARRIOR SOUL

CD REZI PUNKROCK: WARRIOR SOUL


WARRIOR SOUL
DESTROY THE WAR MACHINE
SILVERSONIC / H´ART

Als Green Day dieses Jahr bei der Grammy-Verleihung ihr „21 Guns“ als Musical-Powerballade mit Sängerinnen ihrer Broadway-Show brachten, fragte ich mich, ob es noch Rebellion im Punk gäbe. Eigentlich wurde der Punk ja hierbei zu Grabe getragen. Die altgediente New Yorker Band Warrior Soul bringt nun plötzlich nach fast eineinhalb Jahrzehnten wieder eine neue Scheibe auf den Markt, und ich habe meinen Glauben an das Rebellions-Dingsda wieder. Klar, Warrior Soul haben nie typischen Dreigriff-Rasierklingen-Punk gemacht, dafür aber schon immer ein sattes Gitarrenbrett gefahren. Und das brät auf dieser Scheibe beständig, während Sänger Korey Clarke mit heiserer Stimme seine „Leckt mich doch alle am Arsch“-Texte rausbrüllt. Hätte nie gedacht, dass Korey neue Musiker findet, die seine Wut adäquat in Noten gießen können, wie es einst Klampfer X-Factor konnte. Unvergessen: Wir saßen Anfang der 90er im Erlanger E-Werk mit Kory beim Interview. Als Antwort auf eine Frage über das Besondere an New York stand er auf, zeigte auf seine silberne (!) Hose und rief laut in die Kneipe: „Hey! I’m from New York! Any girl who wants to get laid with me?“ Um etwaige Zweifel auszuräumen: Warrior Soul machen wie gesagt keinen dumben Irokesenfrisur-Dreigriff-Punk, bei ihnen sägen die Gitarren unerbittlich und deutlich im Vordergrund. 15 Jahre nach dem letzten Album einen derartig guten Wutausbruch auf Platte zu bringen hätte ich ihnen nie zugetraut. Wer aber das unglaublich eigenständige musikalische Potential dieser Band und insbesondere der Gitarrenarbeit von X-Factor kosten will, sollte sich gleich noch die legendäre Geffen-Platte „Chill Pill“ von 1993 besorgen. Und sollte mal so ein Youngster mit Nirvana-Shirt in euren Fängen sein, spielt ihm diese Platte vor um ihm die wahre Offenbarung zu zeigen!
Ewald Funk
7 von 9 Punkten