Die erste halbe Stunde war dann auch spielbestimmt durch eine starke Bremer Mannschaft, deren Sturmtalent Arnautovic wie gehabt Großchancen versiebte. Fast wie Ex-Bremen und Ex-Glubberer Diekmeier im März 2010 gegen seinen Ex-Verein. Diesmal lief es aber anders, denn die Glubberer kamen zurück und machten goldrichtig vor der Pause den Ausgleich durch unser Goldstückchen Gündogan auf Vorlage durch Goldstückchen Schieber. Judt warf an der Seitenlinie geistesgegenwärtig zu Schieber ein, der überwandt Prödl mit einem Bauerntrick und statt spitz und direkt zu treffen legte er quer zu Ilkay, der einschob. Da hatten die Bremer dann in der Kabine nämlich genügend Zeit, darüber nachzudenken, dass diese Nürnberger Mannschaft eine andere ist als im März.
Was immer sich Bremen ausgedacht hatte wurde dann wertlos.
Bereits kurz nach dem Halbzeitpfiff gab es dann ein wichtiges
Tor, psychologisch ebenso super passend: Ekici verwandelte
einen Abpraller nach Schiebers Torschuss durch Nachschuss nach
bester Mintal-Manier zum 1:2. Dann schüttelten die Glubberer
Chance nach Chance aus dem Ärmel, Bremen gelang fast nichts
mehr gegen den Kreiselmäher Simons vor dem Strafraum und seinen
Gefährten hinten. Ausser weiten Bällen kam nicht mehr viel von
den Hanse-Städtern. Dann der wichtigste Treffer: Zweimal
Aluminium durch Gündogan und Schieber und ausgerechnet Gündogan
netzte nach Dribbling dann entgültig ein. Sah aus wie
Scheibenschießen. Schmeichelhaft dann der zweite Bremer Treffer
in der Nachspielzeit durch Pizarro.
HELDEN
Almog Cohen: Im defensiven Mittelfeld hatten
die Bremer zwangsweise immer mit ihm zu tun, denn er war
überall. Prädikat Gattuso. Mußte dann rotgefährdet für Hegeler
ausgewechselt werden.
Simons/Wolf/Nilsson: Hatten zentral nach
superschwacher Schwimmstunde in den ersten 30 Minuten alles im
Griff.
Das goldene Dreieck: Gündogan, Schieber und
Ekici sollten spätestens nach diesem Spiel
deutschlandweit im Fußball bekannt sein. Die
Nachberichterstattung in den überregionalen Medien sprach aber
ein anderes Urteil. Vielleicht ganz gut so.
Mike Frantz: Wehrte als Ein-Mann-Mauer einen
Bremer Freistoss heldenhaft ab.
STIMMEN ZUM SPIEL
MEHMET EKICI (BESCHEIDEN NACH DEM SPIEL):
"Wir haben noch nichts erreicht."
DIETER HECKING: "Kompliment, aber wir dürfen
die ersten 30 Minuten in der Bewertung nicht vergessen."
WERDER COACH THOMAS SCHAAF: "In der zweiten
Halbzeit haben wir grausam gespielt. Es hat nichts mehr
funktioniert. Wir haben - gefühlt - keinen Zweikampf mehr
gewonnen. Deshalb ist es ein verdienter Sieg für
Nürnberg."
ILKAY GÜNDOGAN: "Wir müssen uns bei Raphael
bedanken, dass wir überhaupt noch eine Chance auf den Sieg
hatten. Er war überragend."
ILKAY GÜNDOGAN: "Grundsätzlich ist es mir ja
scheißegal, ob man uns ernst nimmt. Die beste Antwort geben wir
ja mit den Siegen."
RAPHAEL SCHÄFER NACH DEM BREMER
FÜHRUNGSTREFFER: "Ich dachte: Na toll, heute kriegen wir wieder
drei oder vier Stück."