CD REZI OLD-SCHOOL-HARDROCK: SLASH
SLASH
SLASH
ROADRUNNER/WARNER
Also ich möchte nicht in der Haut von Saul Hudson stecken. Ihr
kennt Ihn ja auch als Musiker unter dem Namen Slash, welcher
bei Guns’n’Roses ziemlich markant Gitarre spielte und den Songs
der Band einen wichtigen Stempel aufdrückte. Außerdem schuf er
die Marke Slash, was seither jeder als den „coolen Typen mit
Lockenmähne, Zylinder und Fluppe im Mundwinkel“ kennt. Und wenn
Slash eine Soloscheibe macht oder bei Velvet Revolver
mitspielt, werden seine Elaborate leider immer mit den
Gunners-Songs verglichen. Was also tun? Entweder etwas
technisch Anspruchsvolles zimmern, was keiner kauft und was
niemanden interessiert oder einfach das Richtige tun: Eine
große Party feiern und alle guten Kumpels der letzten Jahre
einladen. Und genau das hat er gemacht, und eine wirklich
kaufenswerte Scheibe mit einfach gestrickter Rockmusik
gezimmert. Und seine Gästeliste liest sich äußerst interessant!
Ian Astbury von The Cult, der allmächtige Ozzy Osbourne, der
noch mehr allmächtige Lemmy Kilmister, Ex-Soundgarden-Sänger
Chris Cornell –alle als Sänger- oder Duff McKagan und Dave
Grohl als Bass-Gitarrenduett. Dazu gibt es noch weitere
markante Stimmen aus mitunter bekannten Bands wie Wolfmother
oder Avenged Sevenfold. Fast hätte ich es vergessen: Im
VIP-Bereich singen außerdem noch Kid Rock und Iggy Pop.
Musikalisch überzeugt die Platte durch ihre Vielschichtigkeit,
es klingt mehr nach einem sehr gut gemachten Rocksampler als
nach einem Band-Album. Und das funktioniert! Schließlich ist
Spielfreude genau das, was vielen Bands heutzutage abgeht, die
einfach nur einen guten Job machen wenn sie ihre Platten
machen. Es gibt halt leider viel zu viel Musik ohne Seele
heutzutage, und da ist diese Scheibe ein schöner Gegenbeweis,
dass Rockmusik auch viel mit Party zu tun hat. Also richtig
schöner Old School-Hardrock.
Ewald Funk
6 von 9 Punkten