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LIVEREZI: BRÜCKENFESTIVAL, 13. /14.8.2010, UNTER DER THEODOR-HEUSS-BRÜCKE, NÜRNBERG

Dieses Wochenende hatte das Brücken-Festival 10jähriges Jubiläum und einige Knaller zu bieten. Obwohl das Wetter nicht immer mitspielte, war das traditionelle Gratis-Festival unter der Theodor- Heuss- Brücke eine super Alternative für alle, die nicht am Taubertal sein konnten. Unser Mitarbeiter Roland Hornauer berichtet für Euch.
LIVEREZI: BRÜCKENFESTIVAL, 13. /14.8.2010, UNTER DER THEODOR-HEUSS-BRÜCKE, NÜRNBERG
High Tech auf dem Brückenfestival:
Die neuen Urinale gegen Wald- und
Wiesenpinkler.
Bei der Hinfahrt mit dem Rad ab Erlangen war ich wegen des einsetzenden Starkregens ziemlich stinkig. rcn Cheffe Ewald ist beim Taubertal im VIP-Zelt sektschlürfend (Anm.: Sekt schlürfend... der Witz war gut! Du verwechselst mich  mit den Journalisten von partypictures.de und *.org oder *.com. Gruß Ewald) und unsereins fährt nass an einer Trolli-Arena vorbei. Dennoch, es hat sich alleine wegen Rainer von Vielen mehr als gelohnt. Elektro, Hip-Hop, Punk, Clubbeats, Tuba und Quetschkommode, diese wilde Mischung ergibt eine geile Livemusik. Aus dem Allgäu! Rainer von Vielen singt, kreischt, schreit und jodelt, dank des Obertongesangs klingt er immer wieder mehrstimmig. Er ist permanent in Bewegung, hüpft, tanzt, klettert, geht durch das Publikum, eine Bewegung die alle zum Mitmachen ansteckt. Ansteckend wie die Refrains, die lautstark mitgesungen werden, wie „Raus aus Kabul, yes we can“.

Anschließend klang der erste Tag mit The Black Box Revelation fein aus. Das Duo aus Brüssel spielte wüsten, intensiven und dreckiger Rock'n'Roll. Ihr Sound klingt als würde Led Zepplin oder The Stooges psychedelischen Stoner Prog Rock im Stil von Queens of the Stone Age spielen wollen. Ein Rätsel wie sie zu Zweit einen dermaßen breiten und dichten Sound hinbekommen.

Da fährt es sich fast wie von selbst durch den dichten Nebel auf angeblich wegen Hochwasser nicht befahrbaren Wegen im Wiesengrund heim. Kein Gedanke dabei an Cheffe, der jetzt sicherlich mit der Stretchlimo begleitet von Getränke reichenden Hostessen nach Hause chauffiert wird. (In Wirklichkeit lief der im Regen zu Fuß hoch nach Rothenburg zur Schlafkaschemme. Nochmal Gruß Ewald)

Der 2. Tag war an- und rückfahrtsmäßig außer Gegenwind (scheiß drehende Winde) kein Problem. Sehr schön spielten Golden Kanine typischen schwedischen Indie vom Feinsten, mit Bläsern sehr vielschichtig. Die Songs gehen glatt ins Ohr, es war ein sehr schönes relaxtes Konzert.

Budzillus brachten anschließend mit ihrer wilden Weltmusik Schwung in die Menge. Sie wirken wie Straßenmusiker die viel Spaß haben, bei denen selbst der Soundcheck gut klingt und bejubelt wird. Ihr Gemisch aus Swing, Balkan und Surf sowie einem ordentlichen Schuss Punkattitüde sorgen für haltlose Hüpforgien und ekstatische Tanzeinlagen im Stile Polkaholix, Gogol Bordello, O´Questrada oder Faela. Budzillus waren eine schöne, leider zu kurze Verlängerung des Bardentreffens.

WhoMadeWho zum Abschluss spielten Techno-Punk-Pop der abräumt mit vielen Samples. Vielleicht deswegen kam es nicht nur zu Beginn immer wieder zu leichten technischen Problemen. Bei den hohen Gesangsduetten klingt es etwas zu poppig, dafür entschädigen Synthesizer-Klangwellen, Hardrockriffs, treibenden Beats, funkig und schön bassig gespielt. Die Dänen von WhoMadeWho sind eine exzellente Liveband, da wird auch schon mal die Bottleneck-Guitar mit einer Flasche Weißenoher gespielt.

Wie immer war das Brückenfestival eigentlich viel zu kurz und wie immer haben viel zu viele ihre Getränke selbst mitgebracht, anstatt mit fairen 3 Euro pro Flasche Bier das Festival mit zu finanzieren. Neu waren dieses Jahr die aufgestellten Vierfach-Urinale, für viele gewöhnungsbedürftig, und der Ausschank von Schanzenbräu neben den bewährten Weißenoher Gerstensaft.

Roland Hornauer