Zuerst die Rezi von Wolle vom 20. März:
     
     
     FOO FIGHTERS
     WASTING LIGHT
     COLUMBIA / SONY
     Geschlagene vier Jahre ist es her, dass die Foo Fighters ihr
    letztes Studioalbum „Echoes, Silence, Patience & Grace“
    veröffentlicht haben – für einen hyperaktiven Tausendsassa wie
    Dave Grohl eine halbe Ewigkeit. Der frühere Schlagzeuger der
    Grunge-Legende Nirvana hat neben seiner Hauptband Foo Fighters
    immer wieder Nebenprojekte wie Probot und Auftritte als
    Gastmusiker wie bei Killing Joke oder Juliette And The Licks.
    Immer wieder beeinflussen seine aktuellen Nebentätigkeiten den
    Sound seiner Hauptband. So entstand in seiner Zeit an den Drums
    der Queens Of The Stone Age das schwer gitarrenlastige Foo
    Fighters-Album „One By One“. Vor zwei Jahren gründete Dave
    Grohl mit Josh Homme (Queens Of The Stone Age) und John Paul
    Jones (Led Zeppelin) Them Crooked Vultures und auch diese Band
    hat ihre Spuren bei den Foo Fighters hinterlassen. Mit „Wasting
    Light“ machen die Foo Fighters einen weiteren großen Schritt,
    die größte und coolste Rockband des Planeten zu werden. Die
    erste Single „Rope“ ist ein typischer Foo Fighters-Song mit
    Singalong-Refrain und deftigen Gitarren. Vollgas geben Dave
    Grohl, Taylor Hawkins, Nate Mendel und Chris Shiflett dann bei
    Songs wie „White Limo“ mit verzerrtem Gesang und verschärften
    Up-Tempo-Beats, an denen jeder Punkrocker seine Freude hätte.
    Es gibt aber auch ruhigere Lieder wie „I Should Have Known“,
    der an Perlen aus dem teil-akustischen Album „In Your Honor“
    erinnert. Deshalb ist die Ankündigung, „Wasting Light“ sei das
    härteste Foo Fighters-Album aller Zeiten, wohl nur teilweise
    korrekt. Bei der neuen Platte hat Dave Grohl zum 20-jährigen
    Jubiläum des legendären Nirvana-Albums „Nevermind“ zum ersten
    Mal nach dem Nirvana-Split wieder mit Produzent Butch Vig
    zusammengearbeitet. Und sogar Nirvana-Bassist Krist Novoselic
    war mit an Bord und spielte Bass und Akkordeon. Außerdem fanden
    Hüsker-Dü-Sänger Bob Mould und Foo Fighters-Gründungsmitglied
    Pat Smear den Weg ins Studio. Aufgenommen wurde allerdings
    nicht in einem sündhaft teuren Promi-Studio in Hollywood oder
    New York, sondern in Dave Grohls Garage im kalifornischen San
    Fernando Valley, und zwar komplett analog, ohne Computer.
    Dadurch hat „Wasting Light“ einen brachialen, aber auch sehr
    warmen Sound, der hervorragend zu den Foo Fighters passt. Vom
    Entstehungsprozess des neuen Albums soll es übrigens auch einen
    Dokumentarfilm geben, der mit dem Release von „Wasting Light“
    als DVD erscheint. Als ob im April schon Weihnachten wäre.
    WH  9 von 9
     
     
     Und dann die von Ewald vom 13.4.:
     
     
     FOO FIGHTERS
     WASTING LIGHT
     RCA / SONY
     Eine neue Platte der Foo Fighters durchläuft zumindest bei mir
    immer mehrere Häutungen. Beim ersten Hören bin ich immer maßlos
    enttäuscht, weil ich die großartigen, wütenden Songs vom
    Meilenstein "Colour and the Shape" vermisse. Dann weiß ich
    aber, dass der lange Weg des „schön-Hörens“ beginnt. Nach dem
    dreißigsten Durchgang fange ich an, die doch sehr tollen Songs
    zu loben. Und dann höre ich das Teil so oft, dass ich es nach
    einem Monat dermaßen satt genudelt habe, dass ich eine Pause
    brauche. Als Essenz bleibt dann, dass der ehemalige
    Nirvana-Drummer, Videokomödiant und Multiinstrumentalist noch
    kein wirklich schlechtes Album heraus gebracht hat, und man ihn
    als „Everybodys Darling“ einfach lieben muss. Hervorstechendes
    Merkmal diesmal sind nicht die rührend-melancholischen
    Tränentreiber-Balladen der letzten Scheibe „Echos, Silence…“,
    es sind nämlich keine enthalten. Sondern die ungestüme Wut der
    alten Nirvana-Tage, die zum Rock’n’Roll halt einfach auch dazu
    gehört wie die Streitlust in die Politik. Für die Extraportion
    Adrenalin hat Grohl erstmals wieder mit dem alten
    Nirvana-Produzenten und Garbage-Musiker Butch Vig zusammen
    gearbeitet, Nirvana-Basser Krist Novoselic mischte ebenfalls
    bei einem Song mit und als ganz grobe Kelle wurde die Platte
    voll analog in Grohls Garage aufgenommen. Bob Mould von Hüsker
    Dü hat ebenfalls einen Track bereichert und unterm Strich blieb
    dann wieder der alte Leitsatz übrig, dass man eine Foo
    Fighters-Platte nie beim ersten Date vorverurteilen sollte
    sondern ihr etwas Zeit geben sollte. Garage, Rock, Punk und
    Popsongwriting ordneten sich selten so stimmig unter einem Hut,
    Dave Grohl bleibt damit weiter ein Rockgott und die
    Aufenthaltsgenehmigung im Olymp wird hiermit auf unbestimmte
    Zeit verlängert. P.S.: Wie bei Wolle erwähnt, es gibt sogar
    ruhigere Lieder wie „I Should Have Known“, der an Perlen aus
    dem teil-akustischen Album „In Your Honor“ erinnert. Deshalb
    ist die Ankündigung, „Wasting Light“ sei das härteste Foo
    Fighters-Album aller Zeiten, nur teilweise korrekt. Auf die
    Doku-DVD freue ich mich schon jetzt, die ist dem neuen Album in
    Kaufversion beigelegt. EF  7 von 9
      
 
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
WIE IST SIE DENN NUN? DIE NEUE FOO FIGHTERS PLATTE?
Gerade CD der Woche bei Star FM, seit 8. April zu haben: Die neue Foo Fighters. Analog in der Garage aufgenommen ist die Platte putzmunter und mit gedämpfter Wut aufgezeichnet. Balladen: Keine. Wir haben mal zwei unserer Rezis verglichen, die im Abstand von drei Wochen gemacht wurden:
 
Dave Grohl


