ASP, POSTHALLE-WÜRZBURG, 25.02.2012
Die Vorband Ally The Fiddle: Frontfrau ist die klassisch
studierte Rockgeigerin Ally Storch-Hukriede. Wenn man sie
vorher noch nicht gesehen hatte, stellt sie für einen eine sehr
interessante Erscheinung dar. Eine nett aussehende junge Frau
mit einem gigantischen Vorhang an blonden Haaren, die Ihr bis
zu den Waden reichen. Als Frau fragt man sich hier, wie viel
Sie wohl monatlich in Haarpflegeprodukte investiert und ob der
Abfluss der Dusche schon bei 3 verlorenen Haare hoffnungslos
verstopft ist? Aber zurück zur Bühne. Ihre Liebe zu Ihrem
Instrument sieht man Ihr deutlich an und man kann sagen, dass
Sie das Geigenspiel sowohl humorvoll als auch äußerst gekonnt
darbietet. Sie selbst ist keine große Rednerin, wie Sie es auch
selbst über sich sagt. Kurze Ansagen, kein großes lästiges
blabla auf der Bühne. Was jedoch fast ein wenig schade ist,
dass man Ihre doch schöne Gesangsstimme kaum zu hören bekommt.
Der Schwerpunkt Ihres Auftritts liegt im Musikalischen, jedoch
gab Sie dennoch sehr gelungen eine Kostprobe Ihres gesanglichen
Könnens. Alles in Allem eine sympathische und musikalisch hoch
einzuschätzende Künstlerin.
Dann der Hauptakt. ASP (Aussprache wie „Ast“, nur mit „p“).
Gründungsmitglied und Frontmann Alexander „Asp“ Frank Spreng
erscheint auf der Bühne... wow! Im Vorfeld schon einige wenige
flüchtige Informationen über diesen Künstler als Person
eingeholt, muss man eingestehen, dass dieses Ausnahmetalent von
der ganzen Erscheinung her sicher nicht in eine Schublade
allein zu stecken ist. Seine oft tiefgründigen, nachdenklichen
aber auch unterhaltsamen Texte verpackt er in kraftvolle und
gut tanzbare Rhythmen. Er selbst bezeichnet sich als alten
Bühnenhasen und dem wird er im positiven Sinne auch gerecht.
Äußerst publikumsnah und mitreißen bindet er seine Fans direkt
in die Show ein. Seine verschiedenen markanten Stimmen, die er
in einem Körper vereint, seine Mimik, seine ganze Erscheinung
scheinen nicht von dieser Welt. Verstärkt wurde dieser Eindruck
noch dadurch, dass Ally von der Vorband ihn mit der Geige bei
einigen Liedern begleitete. Die beiden nebeneinander auf der
Bühne zu sehen, gleicht einem Zusammentreffen des letzten
Einhorns (the last unicorn) mit Murnau´s Nosferatu. Einfach
genial und faszinierend, sowohl optisch als auch musikalisch
und künstlerisch! Ebenso kontrastreich gestaltete sich auch das
gesamte Publikum. Sowohl für die Gothics in ihren
vielschichtigen Zugehörigkeiten über Metaller in allen
Variationen bis hin zu den Normalbürgern im mausgrauen Jäckchen
bietet ASP ein Konzertforum. Was wohl vielen gerecht wird, ohne
auch nur annähernd dem Sumpf der breiten Masse zu verfallen.
Für alle, die zwar die Musik von ASP kennen, aber bisher noch
nicht in den Genuss eines Konzertes gekommen sind (wie es bei
mir der Fall war), kann ich eine persönliche Heimsuchung dieser
Musikgruppe nur wärmstens empfehlen.
Marina Gebsattel

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
SO WAR: ASP, POSTHALLE-WÜRZBURG, 25.02.2012
ASP haben ja eine treue Fangemeinde, fast jeder seiner Anhänger hat den Frankfurter schon ein- oder mehrere male gesehen. Wer in noch nicht kennt, liest am besten mal unseren Konzertbericht von Fanseite her, Marina Gebsattel schrieb eine Leserkritik. Jetzt online.

Foto: Christoph Weiss/Mainpost