D-A-D, BULLET MONKS, 6.2.2012, NÜRNBERG, HIRSCH
Wo andere Bands nur mit infernalischer Lautstärke und allerlei Licht-Kladderadatsch halbwegs Eindruck beim Publikum erzeugen, reicht bei der wohl besten und dienstältesten dänischen Rockband allein das schneidende Anfangsriff von „A New Age Moving In“ aus, um das Publikum bis hinter zur Tür des bis über dem Eichstrich gefüllten Hirsches zu Nürnberg zu fesseln. Einem der eher schleppenden Songs der famosen neuen Scheibe... Zuvor hatte das lokal beheimatete Adrenalinpaket The Bullet Monks Väterchen Frost aus den Gliedern des völlig breit gefächerten Publikums geblasen.
Mehr instrumentales oder showtechnisches Besteck hatte die
Hauptband zwar auch nicht dabei, beim ersten Ton wurde aber
klar, dass es das Quartett aus dem Land des Kranzekuchens noch
einmal wissen will. Schon der werbungstechnisch bestens geheim
gehaltene Hirsch-Gig im Dezember davor war der Köder für all
die alten Fans, die diesmal jede Menge neues Publikum
mitbrachten. Kapellmeister Jacob regierte mit seiner lockeren,
aber trotzdem filigran-fundierten Gitarrenarbeit die Frequenzen
im Saal, während Bruder Jesper immer etwas leicht quäkend und
grimassenschneidend den Gesang und das Publikum steuerte.
Texter und Minimalbassist Stig hingegen ist ein Phänomen. Der
über Generationen von der Menschheit verzweifelt gesuchte
Jungbrunnen scheint bei ihm gleich hinter seinem Haus versteckt
zu liegen. Seit meinem ersten D-A-D-Konzert ca. 1989 im
legendären Reichelsdörfer Rührersaal scheint der Zweimetermann
nicht gealtert zu sein. Seine Menagerie an völlig krank
gestalteten Spezial-Bässen mit traditionell nur zwei Saiten
(„ich brauche nicht mehr“) hat er natürlich auch dabei. Drummer
Laust, seit 13 Jahren „der Neue“, fällt nicht auf, trommelt
aber wie ein Uhrwerk. Der eigenständige Hardrock moderner
Prägung funktioniert an diesem Abend ohne Ausfall bis zum
Hangover-Superhit „Sleeping My Day Away“ am Schluss des
Konzerts, der zwei Songs später dann mit „It’s After Dark“
durch die beiden Brüder als Duo abgeschlossen wurde. Jespers
Radebrecher-Deutsch ist dann die Kirsche auf der Sahne, denn
wer Montag den Hirsch voll macht, kann nur eine
Spitzen-Liveband sein. Nur zufriedene Gesichter auf dem
Heimweg, die Jespers Sprüche zitieren... „Soooo Nunbeerg, heute
makä wir ein klaine Feiertage aus de Montag-Aabend! Und jetzt
alle klappe-klappe Applaus!“
Ewald Funk
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Klappe-klappe!
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Setlist (ungefähr) :-)
A New Age Moving In
Jihad
The End
Everything Glows
Point of View
Monster Philosophy
Reconstrucdead
Riding With Sue
Last Time In Neverland
Grow or Pay
We All Fall Down
I Want What She's Got
Bad Craziness
Encore:
The Place Of The Heart
Sleeping My Day Away
Encore 2:
Laugh 'N' A ½
It's After Dark