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SO WAR: EISBRECHER, 5.11.2011, GARMISCH-ZUGSPITZE

Der Berg ruft – die Hölle muss warten! Hier der zweite Teil zu Eisbrecher: Der Bericht vom Gipfelkonzert in Garmisch auf der Zugspitze...
SO WAR: EISBRECHER, 5.11.2011, GARMISCH-ZUGSPITZE
Alexx: Auffi muas' i!

GARMISCH-PARTENKIRCHEN/ZUGSPITZE – 5.11.2011

Wenn das Konzept einer selbsterfüllenden Prophezeiung aufgeht, steht der Gruppe Eisbrecher im Jahr 2012 Großes bevor. Nicht mehr und nicht weniger als die Spitze Deutschlands hatten die Münchner Elektro-Rocker für den Schlussstrich hinter ihrem vorangegangenen Longplayer „Eiszeit“ auserkoren: auf 2962 Metern Höhe  – Auge in Auge mit dem goldenen Gipfelkreuz der Zugspitze. Zuvor wurde allerdings im Dorint-Sport-Hotel in Garmisch-Partenkirchen das kommende Album „Die Hölle muss warten“ vorgestellt.
 

Die angereisten Medienvertreter erwartete dabei weit mehr als nur ei

n Vorgeschmack: 13 Songs in voller Länge und das obwohl die neue Scheibe erst Anfang des kommenden Jahres (VÖ: 03.02.2012), diesmal mit dem Major Lable Sony Music als Partner, an den Start geht.  Auch auf ihrem fünften Album bleibt sich die Band um die beiden charismatischen Frontleute, den Sänger und Texter Alexx Wesselsky sowie Gitarrist und Komponist Noel Pix, treu: soziale Kälte, zwischenmenschliche Abstürze, Sinnsuche und Sehnsucht, aber auch das Scheitern am Ego, Liebe, Hass und schließlich Tod sind die dominanten Themen.  Musikalisch ist „Hölle“ wieder eine Gangart härter als sein Vorgänger „Eiszeit“. Die Synthis sind weit zurückhaltender eingesetzt.  Das Resultat ist eingängiger, griffiger Elektro-Rock, der manchmal ins Hymnische abgleitet und dann wieder knallhart daherkommt.


„Wenn sich die Medien auf einen Hit einigen können, machen wir die nächste Listening-Session dann gern auf dem Himalaya“, startet ein gewohnt schlagfertiger Alexx Wesselsky in die Fragerunde.  Das Album sei schlicht ein bisschen Schlager, ein wenig Metal, trage aber einen eindeutigen Eisbrecher-Stempel. „Darauf können sich unsere Fans verlassen mit und ohne Major Lable.“ Ist Eisbrecher trotzdem kommerzieller, ja massentauglicher geworden? „Ich würde sagen auf dieser Platte hat sich der Kreis in gewisser Weise geschlossen. Natürlich nicht zuletzt, weil diesmal eineinhalb Jahre konsequente  Arbeit drinstecken“, kontert ein sichtlich zufriedener Noel Pix. „Wir haben das Glück nicht an unserer Zerrissenheit zerbrochen zu sein. Wir arbeiten immer noch mit allen stilistischen Elementen, die uns von Anfang an geprägt haben.“

Und dieses Konzept birgt einiges an Hit-Potential: sei es das rasante Gedankenspiel im Song „Verrückt“, der sicher noch manche Tanzfläche und Konzerthalle aufmischen wird, die eingängige Melodie von „Ein Leben lang unsterblich“ oder das  bitterböse „Prototyp“  - Frankenstein lässt grüßen beim Bau der perfekten Frau  - und nicht zuletzt das wilde und triebgesteuerte „Exzess Express“. Großartig kommt auch die Ballade „Rette mich (wer kann)“ daher,  bei der Alexx,  vergleichbar mit   „Frage“ vom Debut-Album,  endlich  wieder einmal ganz unverhüllt singt.


„Ich bin schon gespannt, wie die Songs live ankommen“, verrät Alexx Wesselsky. Und eine erste Kostprobe davon gab es bereits wenig später in der Panorama-Lounge auf dem  Zugspitz-Gipfel, wo die Band mit 450 Fans und geladenen Gästen ein echtes Konzert-Feuerwerk abfackelte.  Eine kleine logistische Meisterleitung,  galt es doch nicht nur, das ganze Equipment in Rekordzeit und unter extremen Bedingungen mit der Gondel nach oben zu schaffen, sondern auch Höhenkrankheit und Kurzatmigkeit zu bewältigen. Ein atemberaubendes Berg-Panorama als Kulisse war der verdiente Lohn, das die Fans bereits am Nachmittag zum Fotografieren, Chillen auf der Sonnenterasse und nicht zuletzt zum Rodeln mit rasanten Zipfelbobs am Gletscherhang nutzten.  

Der Mann der aus der Kälte kam...


Gut gelaunt, doch noch nicht ausgepowert ging es schließlich für das Konzert mit der Gondel von 2588 Metern Höhe auf 2962 Meter. Ziel: Deutschlands höchster Biergarten, das Gipfelkreuz und die Bühne in der Panorama-Lounge. wo die Band etwa eineinhalb Stunden lang wirklich alles gab: Das 15 Songs umfassende Set lieferte einen abwechslungsreichen Querschnitt durch die Bandgeschichte mit leichtem Schwerpunkt auf dem letzten Album „Eiszeit“. Klassiker wie „Miststück“ und „Ohne Dich“ durften im Zugabenblock aber natürlich nicht fehlen. Einen Höhepunkt im Mittelteil setzte die erste Live-Präsentation der kommenden Single „Verrückt“, die von den Fans sofort angenommen und abgefeiert wurde.   Der gelungene Jahres-Abschluss einer Band von der 2012 so einiges zu erwarten ist!

Anna Schneider