DARK ROCK
THE SKULL DEFECTS
DANCES IN DREAMS OF THE KNOWN UNKNOWN
THRILL JOCKEY / ROUGH TRADE
Hat schon mal jemand versucht, die dunkle Seite der Macht
musikalisch umzusetzen? Den Schweden von The Skull
Defects ist das zweifelsfrei mit diesem dunklem Monster
zwischen Avantgarde, Postrock und Voodoorock gelungen.
Wahrscheinlich gäbe es auch für H.R. Gigers Beerdigung keine
bessere Hintergrundmusik. Schwer ungehobelt widersetzen sie
sich auf ihrer dritten Scheibe der üblichen Harmonielehre und
poltern wie ein schwerfälliges MOnster aus Deinen
Lautsprecherboxen. Die sehr klar gezeichnete Produktion ist ein
LSD-Trip, der leider schief gelaufen ist. Da wird beim Opener
zwar noch relativ flott begonnen, sobald aber die schräge
Indiegitarre einsetzt, weiß man, dass hier etwas ganz
unbequemes auf Dich zu kommt. Wem die neue Triggerfinger noch
nicht abgepfiffen genug ist, der krallt sich dieses
maschinenhaft getaktetes, schwermütiges Teil und läßt alle
Hoffnung fahren. Und man hat Großes gehört, wenn man beim
letzten Song, dem schwer monotonen "Cyborganization" angelangt
ist. Dieses Album sollte man im Schrank haben, denn Momente
ohnmächtiger Wut bekämpft man mit solch verquerer Musik am
besten!
EF
6 von 9 Punkten