FAITH AND THE MUSE, 21.07.2010, CULT CLUB, NÜRNBERG
Je später der Abend, desto schöner die Konzerte – so könnte
man den Auftritt von FAITH AN THE MUSE im Cult
in Nürnberg beschreiben. Seit Anfang der 90er gehört die Band
zu den Ikonen des Gothrocks und Dark Wave. William Faith und
Monica Richards haben, zusammen mit ihrer Crew, in den
vergangenen Wochen ganz schön viele Kilometer hinter sich
gebracht.
Die :Ankoku Butoh:-Tour startete am 18. Juli und endet am 14.
August. Während dieser Zeit fahren die Musiker und ihre
Techniker kreuz und quer durch Europa.
Am Donnerstag, den 21. Juli, kamen FAITH AND THE MUSE mit
ihrem Tourbus nach Nürnberg. Ein kleiner Stau auf der Autobahn
sorgte dafür, dass sich der Beginn des Konzertes verzögerte.
Dennoch hatte sich das Warten gelohnt. Insgesamt 137 Fans
nahmen sich die Zeit, um zusammen mit der Band einen
unvergesslichen Abend zu verbringen. Den Support lieferte Tonal
Y Nagual aus Nürnberg.
FAITH AND THE MUSE überzeugten musikalisch von Anfang an mit
ihrem Mix aus dynamisch-rhythmischen Klängen und den
stimmgewaltigen Gesangseinlagen. Bereits beim ersten Song
sorgten sie mit einer beeindruckenden Performance der
japanischen Taiko-Trommeln dafür, dass keiner der Zuschauer und
Zuhörer mehr stillstehen konnte. Auch die Violineneinlagen des
Geigenvirtuosen Paul Mercer sorgten für Entzücken und
verzauberte den Cult für einen Moment in einen unendlichen Raum
des Klanges, in dem die Zeit für einen kurzen Augenblick
stillzustehen schien. Neben Songs der vergangenen sieben Alben
wurden vor allem Musikeinlagen aus dem aktuellen Album :Ankoku
Butoh: präsentiert. Hierzu gehören Stücke wie Bushido,
Sovereign, Nine Dragons oder She waits by the well.
:Ankoku Butoh: wurde 2009 als Konzeptalbum veröffentlicht.
Beim Durchhören der einzelnen Songs wird man schnell erkennen,
dass William Faith und Monica Richards ihrer Linie treu
geblieben sind und die Stücke vielseitig, ausladend und wie
gewohnt dramatisch und doch progressiv klingen. Es handelt sich
um ein Album, welches in einer edlen Sammelbox, zusammen mit
einem Buch und einer DVD zu kaufen gibt. :Ankoku Butoh: ist
japanisch und heißt übersetzt „Tanz der Finsternis“. Der
japanische Ausdruckstanz ist ein Tanz des unbegrenzten Leids
und versinnbildlicht die ökologische und
gesellschaftlich-gemeinnützige Talfahrt des Menschen. Auch wenn
der Begriff so lautet, das Konzert war alles andere als eine
Talfahrt. Im Gegenteil. Bis zur letzten Zugabe tanzten die Fans
von FAITH AND THE MUSE zur Musik. Trotz einiger technischer
Probleme hatte die Band und alle Zuhörer eine tolle Zeit.
Sängerin Monica Richards bedankt sich sogar noch einmal vor
der letzten Zugabe mit den Worten, dass dieses Konzert eine
wundervolle Atmosphäre widerspiegelte und dass trotz der
kleinen Pannen, die gesamte Band sehr viel Kraft aus dem
Konzert schöpfen konnte. Alles in allem war das Konzert von
FAITH AND THE MUSE im Cult in Nürnberg ein unübertreffliches
Klang- und Performance-Erlebnis für alle die dort waren.
Eranie Funderburk