THE JACKSONS, 05.03.2013, MÜNCHEN,
    OLYMPIAHALLE
     Angestaubtes „ABC“ der Jackson-Büder
     The Jacksons vor leeren Rängen in der Münchner
    Olympiahalle
(FOTOS DAZU AUF GESICHTSBUCH HIER
    LANG/KLICKEN)
    
     Michael Jackson ist seit fast vier Jahren tot, doch seine
    Musik lebt! Die vielen Tribute Shows, die unaufhörlich durch
    die Lande ziehen und immer noch regen Zulauf erhalten, beweisen
    es. Umso größer war das Medieninteresse, als sich seine Brüder
    aufmachten, ihre eigene Pop- und Rock-„History“ noch einmal
    aufleben zu lassen, doch leider nicht das Publikum. Nur 1200
    Jackson-Fans fanden den Weg in die Münchner Olympiahalle -
    neben Düsseldorf die einzige Station in Deutschland auf ihrer
    aktuellen „Unity“-Tour.
    
     So traten die vier Jacksons - Jermaine, Jackie, Marlon und
    Tito (mit Gitarre) - vor fast leeren Rängen auf. Schade! Denn
    die Musik war gut, die Band mit einigen Musikern aus der Band
    von Michael und Janet Jackson sehr gut besetzt, doch Stimmung
    wollte nicht so recht aufkommen, außer bei ein paar
    eingefleischten Fans. Diese hießen mit einem großen Transparent
    die „Keepers Of The Dream“ in Müchen herzlich willkommen.
    
     Natürlich lässt sich die Uhr nicht zurückdrehen, doch blieben
    die in die Jahre gekommenen Jackson-Brüder authentisch. Sie
    ließen - nach 30 Jahren endlich wieder live - bei den Songs der
    Jackson Five aus den legendären sechziger Jahren keinen kleinen
    Jungen auftreten, sondern Jermaine übernahm den Part Michaels
    mit seiner Stimme ohne kindlich oder gar kindisch zu werden.
    Klar kommt keiner der vier Brüder an Michaels Stimme heran und
    alle waren nie annähernd solche Vokalartisten wie er, sonst
    hätten sie ebenfalls größer Karriere gemacht. Man könnte die
    vier Männer um die 60 despektierlich als gealterte singende
    Tanzbären beschreiben, aber sollen sie herum hüpfen wie einst
    als Teens und Twens? Die zum Teil nur angedeuteten Tanzschritte
    in der Choreographie von damals wirkten immerhin stimmig und
    nicht aufgesetzt.
    
     Musikalisch spannten sie zu eingeblendeten Bildern ihrer
    eigenen Bandgeschichte den Bogen von frühen Songs, wie „I´ll Be
    There“ und „Can You Feel It“ bis „ABC“, das nach heutigen
    Hörgewohnheiten schon etwas angestaubt wirkt, bis zu ihren
    Titeln mit der Jackson Family, wie „Shake Your Body“. Das
    gehört nun einmal zu so einem nostalgischen Rückblick der
    Jacksons.
     Als die ersten Michael-Songs angestimmt wurden, kam doch so
    etwas wie Stimmung auf. Vereinzeltes Kreischen. Das Publikum
    sprang bei „Don´t Stop Till You Get Enough“ von den Sitzen, die
    ab da nur im Wege standen. Wenn anstelle der beiden
    Backgoundsängerinnen noch Janet und LaToya aufgetreten wären,
    hätte es zum perfekten Jackson Family Event werden
    können.
    
     Doch wer die ganz große Show wie zu ihren Blütezeiten erwartet
    hatte, musste von dieser doch recht abgespeckten Produktion
    enttäuscht sein. Ein authentischer Jackson-History-Abend war es
    allemal.
    
     Text und Fotos: Helmut Ölschlegel


