Mainz wahrscheinlich, dessen Trainer Tuchel sich endlich auf dem richtigen Weg sieht. Beim Glubb ist das anders herum, der Sturm machte zwar endlich Tore aus dem Spiel heraus, aber leider eins zuwenig. Und in der Abwehr war diesmal viel Luft, nach oben und für den Gegner. Wie ich Gegentore durch ehemalige Glubberer und Österreicher hasse! Kurz vor Abpfiff sagte mein Sohn, das Spiel hätten wir gewinnen können, wenn wir nach dem 2:0 nicht aufgehört hätten, Fußball zu spielen. Ein Satz den Robbie Mak wenige Minuten später bei den Interviews genauso sagte. P.S.: Mak machte das Spiel seines Lebens und kam in die Kicker Elf des Tages! Auch im Stadion: Ronald McHornauer, unser Mann in Block 9-11. Hier sein scharfer Senf:
Die bescheidene Anzahl der Mainzer Gäste mit ihrer farbigen Choreo vor dem Spiel.
Der Karnevalsverein macht einfach keinen
Spaß!
8. Spieltag, bislang 10 Punkte geholt, da grübelt man auf dem
Weg ins Morlockstadion wirklich, wohin geht die Saisonreise?
Wieder wie letzte Saison, nach einen Dreier in die obere Hälfte
oder nach einer schon öfters erlebten Niederlage gegen Mainz 05
in die Niederungen des Abstiegskampfes? Trotz dieser
bedeutenden und richtungsweisenden Gedanken tobte vor dem
Stadion der Wahlkampf. Je weniger ein Gremium zu entscheiden
hat, umso höher sind wohl die Begehrlichkeiten in dieses zu
kommen. In den nächsten Tagen wird auf der
Glubb-Mitgliederversammlung ein Teil des Aufsichtsrates neu
gewählt. Um Aufsichtsratmitglied zu werden, ließ Jochen
Kohler Bierfilze verteilen. BAC, das "Bündnis aktiver
Clubmitglieder" beschränkte sich auf einen Flyer, um nach
Ralf Peisl im letzten Jahr nun Chris Ehrenberg als zweiten
Fanvertreter in den Aufsichtsrat zu bekommen. Immerhin sah man
auch ein Banner. Wie entscheidend und wichtig dieses Gremium
ist, zeigt, dass die schwarze "überall dabei und drin sein
Nase"-Markus Söder nicht wieder für ein Mandat antritt. Im
knallheißen Stadion - warum ist die Sommerpause eigentlich
nicht im Oktoberhochsommer - gibt es wie inzwischen
glücklicherweise üblich wieder eine schöne Choreographie der
Ultras. Wir im 911 dürfen rot-schwarze Fahnen schwenken und zum
Anpfiff Konfetti schmeißen. Muss von den anderen Blöcken geil
ausgesehen haben. Vielleicht setzt der neue Aufsichtsrat mal
durch, dass die Choreographien der Saison auf den Leinwänden
gezeigt werden, als Vorprogramm oder in der Halbzeit.
Wahlkampf am Frankenstadion
Zum Spiel: Mainz fängt passiv und behäbig an und unser Clubb
spielt wie die Mainzer sonst. Schnell, auch gedanklich,
agressiv und ab Ballgewinn geht es turbomäßig rasch und direkt
auf das Mainzer Tor. Gleich beim ersten Angriff nach 5 Minuten
schepperts und Feulner erzielt das 1:0. So geht es weiter und
15 Minuten später schießt Mak das 2:0. Genial, weiter so
und alleine das Mainzspiel hat für ausreichend Freibier zum
Saisonende gesorgt. Schöne Gedanken bzw. Wünsche, nur unsere
Mannschaft hat was dagegen. Urplötzlich nach 32 Minuten kippt
das Spiel. Unsere Verteidigung übersieht, dass auch am langen
Pfosten gespielt werden kann, nach einen Freistoß segelt der
Ball dahin, ungedeckt köpft ein Mainzer nach innen und Bungert
nickt dank schlafender Innenverteidiger zum 1:2 ein. Jetzt sind
die Rollen komplett vertauscht, der Clubb ist passiv und
behäbig, Mainz dagegen agressiv, schnell, spielbestimmend und
bezieht weiter - im Gegensatz zur Clubb"verteidigung" - den
langen Pfosten in das Spiel mit ein. Kurz vor der Pause wird
eine Ecke per Kopf auf den langen Pfosten verlängert, der in
Nürnberg bereits bekannte Choupo-Mouting (leider im falschen
Trikot gegen das falsche Tor aufgelaufen) schießt und sein
Schuß geht abgefälscht zum 2:2 in das Tor. So schnell ist ein
sicherer Sieg futsch. Nach der Pause wird es noch schlimmer.
Der gute Mak startet in der 52. Minute zu einen tollen Solo,
der Mainzer Torwart kannn seinen plazierten Schuß gerade noch
mit dem Fuß abwehren. Aus seinen Abpraller entsteht ein
schneller Konter mit einer Flanke, genau auf den langen Pfosten
(!) und Schluchtenscheißer Ivaneschitz köpft zur Mainzer
Führung ein. Jetzt ist der Clubb und besonders die bisher so
gut spielende Innenverteidigung komplett von der Rolle und
bettelt förmlich um weitere Gegentreffer. In dieser Phase sind
die großen ständig bewegten Schwenkfahnen im 911 wirklich von
Vorteil, das Grauen ist nur teilweise sichtbar. Zum Glück will
Mainz keine Geschenke und in der 82. Minute gewinnt Wollscheid
mal wieder einen Zweikampf, passt schnell nach vorne auf Mak,
dieser dribbelt sich auf der Außenlinie durch und sein guter
Querpass wird von Pekhart zum noch glücklichen Ausgleich
verwertet.
So bleiben die Fragen, geht es in dieser Saison nach oben oder unten und was kann ein Aufsichtsrat eigentlich tatsächlich bewirken, unbeantwortet an diesem schönen Sommernachmittag.
Roland Hornauer
STIMMEN ZUM SPIEL
Robert Mak: "Das Remis war wie eine
Niederlage. Ein 2:0 darfst du einfach nicht mehr
hergeben."
Trainer Dieter Hecking zu den vermehrten
Pfiffen von der Tribüne: "Ich wäre auf der Tribüne auch
unzufrieden gewesen. Fans haben das Recht zu pfeifen."
Trainer Dieter Hecking: "Wir haben nicht nach
vorne gespielt, sondern den Gegner aufgebaut, indem wir
teilweise vom Mittelfeld den Ball zum Torwart zurückgespielt
haben. Damit haben wir das falsche Signal gesendet."
stern.de: "Mainz schenkt Nürnberg einen
Punkt"
spox.com: "Mainz verpasst in Nürnberg den
Befreiungsschlag"
Eintrag ins Klassenbuch: Robbie Mak kam mit einer 1 in die Elf des Tages. (Quelle: kicker.de)