PUNKROCK
BAD DRUGS
OLD MEN YOUNG BLOOD
DANCING IN THE DARK RECORDS / BROKEN SILENCE
Was kann man in zwei Minuten alles machen? 800 Meter Laufen,
ein Gespräch mit dem Chef über eine Lohnerhöhung führen oder
ein Champions League-Finale in Barcelona versauen! Bessere
Idee: einen Bad Drugs-Song inhalieren! Denn kaum einer der
insgesamt 16 Tracks knackt die magische Punkrock-Länge von zwei
Minuten. Noch nie ist Frontmann Matze Nürnberger die Arbeit an
neuen Songs so leicht gefallen. Eigentlich ist der frühere
Sänger der Schweinfurter Punkband Tagtraum mit einem neuen
Album seines Soloprojekts Matze Rossi beschäftigt. Aber
zwischen den ruhigen Singer-Songwriter-Nummern hatte Matze
plötzlich wieder Lust auf rauchende Verstärker. Er holte seine
alten Kumpels Sven Peks und Basti Wegner mit ins Boot und
gründete die Bad Drugs. Auf „Old Men Young Blood“ dominieren
melodische Uptempo-Tracks wie „I Don’t Care” oder “I Quit My
Job”. Es gibt aber auch gebremste Stücke wie „Oh My My My” oder
„Like Giants”. Kraftvolle Songs, die durch schlichte Schönheit
bestechen. Es gibt keine Breaks, Tempowechsel oder komplizierte
Zwischenteile. Mal erinnern die Songs an die pralle Sonne
Kaliforniens (NOFX, Bad Religion), mal linsen fiese, kleine
Ohrwürmer (Weezer, Thermals) um die Ecke. Für das Debüt-Album
einer Band auf jeden Fall ziemlich ausgereift. Kein Wunder,
hinter dem neuen Namen verstecken sich drei alte Hasen, die
genau wissen, was sie tun.
WH
8 von 9 Punkten