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UNSER SEMPFT: FRANGENDERBY AM 24.11.2012, KRÄUTHER FÜHD-FCN, 0:0

Was für ein Totalausfall. Da freut man sich seit Wochen auf diese 90 Minuten am 24. November. Das einzig wahre Derby in unserem Land, eine Premiere in der ersten Bundesliga nach etlichen Jahren ist es außerdem, und dann wird es eine unsägliche Nullnummer! Hier unser Sempft, auch direkt aus dem Trolli vom rasenden Roland, und Shultzie kommt eventuell später auch noch dazu. Aus der Trolli-Vip Lounge.
UNSER SEMPFT: FRANGENDERBY AM 24.11.2012, KRÄUTHER FÜHD-FCN, 0:0
Das Bild in groß siehe unten...

Nullnummer, aber so richtig. Das ging schon mit dem Ausgangsverbot für Glubberer am Samstag per amtlichen Betretungsverbot in Fürth los, selbiges wurde dann von der fränkischen Regierungsmetropole Ansbach wieder aufgehoben. Und so gab es diesmal zwar keinen Marsch marodierender Glubbfans durch die Nürnberger Straße gen Ronhof, sondern nur eine Art betreuter Volkswandertag. Wie bei einem Stadtmarathon wurden die schlendernden Fans teils mit Barrieren, teils mit Menschenketten von grün verkleideten Staatshelfern zum Stadion geleitet.

Das Spiel selber war ein Grottenkick auf Bolzplatzniveau. Entweder man hatte sich vorher zur Deeskalation auf eine Punkteteilung geeinigt, oder man konnte spieltechnisch einfach nicht mehr. Bundesliga gab es an diesem Samstag woanders, definitiv nicht in Franken. Irgendwie war das ganze wie ein Scheidungstermin in zwei Akten, wo sich beide Parteien nicht riechen konnten und jeder über die Ehe vor einem genervten Richter aka Schiri herummeckerte, bis beide schließlich vorzeitig nach Hause geschickt wurden.

Zug zum Tor ließen meist nur die Fürther erkennen, grandios war alleine das Solo vom Glubb-Innenverteidiger Timm Klose gen Fürther Tor. Ach, da war ja dann noch Marvin Plattenhardt, der bei seiner Einwechslung tatsächlich mit ondulierter, sprayfixierter und federnder Tolle einlief und wahrscheinlich nach seiner abgesessenen Zeit beim Glubb ("als Durchgangsstation") so eine Art Harald Glööckler im Fußball werden wird.

Pervers wie grandios sich der Glubb doch immer an seine jeweiligen Gegener anpasst. Gegen die unbesiegbaren Bauern mit dem Herz eines Boxers, gegen Fähd ein Hauen und Stechen auf Zweitliganiveau mit vielen versteckten Fouls. Wie in der Schule früher, wenn der Lehrer nicht hinschaut. Und wer als Glubbfan von oben herab auf die Kräutermännla aus der Westvorstadt schimpft, sollte sich erstmal daran erinnern, wie er selber von oben herab behandelt wurde einen Spieltag vorher. Von den königlich boarischen Bauern, die auf Nürnberg herabschimpften.

Rapha Schäfer war wohl bei seinen Kommentaren nach dem Spiel irgendwie gedopt, oder welches Spiel hat er gesehen? Glubb deutlich besser? Und zu der Spuckattacke... da kann zwar noch was nachkommen, um den Basti S. aus M. mal zu zitieren. Auf das Niveau brauchen wir uns gottlob nicht herablassen.

Fazit: Bitte beim Heimspiel im Max Morlock zur Rückrunde kein Derby zum Abgewöhnen abliefern, sondern Rasensport! Danke, Sechs, setzen!
Publikum: Eine Zwei! Klasse Fangesänge, tolle Choreos (Banner "Rückkehr der Zigarettenbürschla") und keine Pyros wie tags zuvor beim HSV (wie blöd kann man sein: HSV Fans, die ihr eigenes Banner angezündet haben?) und auch keine Schlägereien.
Keine gute Noten auch für die NN, die ein paar jungen Praktis zur Frontberichterstattung an die "Kampflinie" schickte und schon Mittags die Stimmung aufheizte auf ihrer Webseite, als wäre das hier die Nato-Außengrenze.

Ewald Funk

Foto: Hornauer

DIREKTAUS DEM TROLLI: ROLAND HORNAUER, 24.11.2012, KRÄUTHER FÜHD-FCN, 0:0

Schöne Bescherung genau einen Monat vor Weihnachten

Unser Clubb geht ungeschlagen aus allen bayerischen Derbys! Zugegeben, gegen Augsburg war es am Engsten oder anders gesagt, die Nordösterreicher Bauern Lynchen und die Färdder wollten wohl aus Respekt vor seiner Lebensleistung unseren „Heiner“ Schäfer einfach nicht beschäftigen.

Zum Derby in Erlangen Süd. Es gab mehrere Weltpremieren. Zum ersten Mal fuhr ich mit dem Rad Aus Erlangen zu einen Erstligaauswärtsspiel und ich war deutlich schneller bei den Trolls und wieder zurück zu einem äußerst schönen Nachderbyabend als bei einen Heimspiel unseres Ruhmreichen.

Das Verhältnis Clubbfans zu Polizisten war wohl weltweit auch einmalig. Gefühlte zwei Polizisten pro rot-schwarzen Schal belauerten unsere Schritte im eingegitterten Weg, Käfig von der Ikea zum Trollplatz, um die strikte Fantrennung durchzusetzen.

Weltweit einmalig auch die Färdder Hysterie und damit verbundene Fanunfreundlichkeit gegen alle Clubberer. Bei soviel Gastfeindschaft brauchen sich die Färdder nicht wundern, dass vor und nach dem Derby niemand nach Färdd zum Einkaufen kommt und in der Innenstadt nur noch Dönerbuden und 1-Euroshops zu finden sind. Die Rechtsexperten aus der Färdder Stadtverwaltung um OB Jung hatten im Amtsblatt eine "Bekanntmachung an alle Fans des 1. FC Nürnberg" veröffentlicht, die deren Anwesenheit in bestimmten Gebieten der Stadt Fürth während des Derbys verbietet. Wer sich am Derbytag also außerhalb öffentlicher Verkehrsmittel der Stadt bewegt und durch Aussehen (Rot-schwarze Kleidung) und/oder Gesang der Nürnberger Fangemeinde zuordnen lässt, dem drohte gar, in Polizeigewahrsam genommen zu werden. Die Regelung sollte von 10 bis Sonntag früh, 2 Uhr gelten. Erstaunlicherweise sind beim Verwaltungsgericht Ansbach Rechtskundige beschäftigt und die Färdder Verbotsverfügung wanderte da hin, wo sie hin gehört, in die Rundablage.

Leider war dies nicht alles, wohl auch einmalig, im ganzen Stadion mit Ausnahme des Gästeblocks waren unsere Fanutenilien verboten. Nach drei (zwei davon außerhalb des Stadions) äußerstes peniblen Sicherheitskontrollen war Clubbfan im Stadion.
Nach dem Umbau der Südkurve ist dort Färdd pur. So hässlich, dass sogar die Zaunfahnen der Lustreisenversicherung als optische Verbesserung durchgehen. Trotz dieser Färdder Willkommenskultur, nicht einmal ein Stadionheft war erhältlich, so etwas gibt es in der 1. Liga auch nur in Färdd, war die Stimmung im Block hervorragend. Kein Wunder, wenn Profis wie der Gelb-Rot gesperrte Timo Gebhardt mitmachen.

Weitere Premieren gab es bei der Mannschaftsaufstellung. Unsere Helden wurden auf der Anzeigetafel nur als schwarze Schatten gezeigt, für Bilder hat es halt nicht gereicht. Bei den Färddern spielten dagegen nur Brüder. Immer wenn das Amateuransagerduo die Vornamen wie „im Tor unsere Nr. 26 Maaaaax“ oder „die Nr. 14 Edgaaaar“ in ihre Mikros hauchte, schallte es anschließend laut in der Südkurve „Wichser“. Trotzdem Respekt, dass es die Wichserbrüder bis in die 1. Liga geschafft haben.
 
Der Spielbeginn wurde durch zwei schöne Choreos eingeleitet. Neben rot-schwarzen Fahnen, roten Luftballons hatten wir als großes Blocktransparent unseren Jacky im passenden Anti-FÜ Trikot dabei. Die Nordkurve war gewohnt grünweiß und als Choreo wurde ein Banner „Deswegen bin ich gern Fädder“ hochgezogen und ein großes Banner „und deswegen bin iech schdolz aff mei Schdadd“ gezeigt.

Dann wurde angepfiffen, aber nicht gespielt. Es war ein Derbykampf mit vielen Nicklichkeiten, wobei sich besonders die Färdder Altstars Asamoah und Eduardo Gonçalves de Oliveira (Edu sagen die Schalker) auszeichneten. 49. Fouls in 90 Minuten ließen keinen Spielfluss aufkommen. Die Färdder kamen besser in das Spiel. Hatten nach einem schlimmen Fehler von Grauburgunder Pino eine Riesenchance in der 34. Minute. Anschließend ging unser Bauernschütze Feulner sehr hart in einen Zweikampf und ging nach roter Karte vom Platz. Kurz danach hätte der Färdder Seran Sararer nach rüden Rempler an Heiner und anschließender Spuckattacke, Schäfers Trikot muss jetzt gewaschen werden (!), eigentlich mit Feulner mitduschen müssen, bekam aber nur Gelb. Mit zunehmender Spielzeit beherrschte der einzig wahre fränkische Erstligist das Spiel, ohne Torchancen zu erarbeiten.

In der Halbzeit zeigte die Nordkurve ein Banner „Ihr kriegt uns hier nicht weg – Sportpark Ronhof für immer“. Eigentlich unnötig, denn die Färdder kündigen genauso euphorisch einen Stadionneubau an, wie sie ein paar Monate später euphorisch die Beerdigung des ehemals tollen und einmaligen Projektes verkünden.  In der 60. Minute erhielt Seran „Wichser“ nach einem Zweikampf mit Grauburgunder endlich Gelb-Rot und 10 gegen 10 bekämpften sich weiter. Unbestrittener Höhepunkt war, neben dem ersten Nürnberger Torschuss in der 62. Minute und dem Klose-Solo in der 81. Minute, das nach 65 Minuten in der Nordkurve gezeigte Banner „Choreoverbot, Betretungsverbot, Ticketpreise – so wird das Derby zum letzten Scheiss“. Wo die Färdderfans Recht haben, haben sie Recht und das nächste Mal sollte dazu eine gemeinsame Aktion stattfinden.

Viel passierte nicht mehr, nur das erstmals unser Dauerspieler Timmy Simmons verletzt ausgewechselt wurde und „Gattuso“ Cohen durfte noch gegen die immer harmloseren Färdder wuseln. An Nachspielzeit wurde nur eine Minute angezeigt, vermutlich weil der Clubb überlegen war, diese war dann nach 30 Sekunden zu Ende und das 255. Derby Geschichte.

Kurzes Fazit, spannend und aufregend war es trotzdem und das Wetter war sehr schön. So wie der Clubb gespielt hat, bleibt das Mittelfeld Saisonziel. So wie Tasmania Färdd gespielt hat, gab es am 13. Spieltag wohl eine letzte Weltpremiere, nämlich ein doppeltes Derby. Es war vermutlich das erste und letzte Erstligaderby in Färdd.  

Roland Hornauer