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NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

SO WAR: CHRISTMAS METAL FESTIVAL PART 1, 25.11.11, LICHTENFELS, STADTHALLE

Am Samstag endete der erste Teil des Christmas Metal Festivals für Lichtenfels, den Freitag hat unser Mitarbeiter Andrew Scheffel schon mal in vier Sätzen skizziert. Es wurden dann doch ein paar mehr Zeilen. :-) Er mußte zwar dann weg, hier aber trotzdem seine Schreibe aus dem Vorhof zur Hölle!
SO WAR: CHRISTMAS METAL FESTIVAL PART 1, 25.11.11, LICHTENFELS, STADTHALLE
CHRISTMAS METAL FESTIVAL PART 1, 25.11.11, LICHTENFELS, STADTHALLE

Da das erste große Metalweihnachtsstelldichein und gleichzeitig erste Tag der Christmas-Metal-Festival / Thrashmetal-Classic-Tour bereits um 12.00 Uhr losgehen sollte, bewegte sich ein Nürnberger Alt-Thrasher bereits kurz vor 10.00 Uhr mit dem Regionalexpress Richtung Lichtenfels. Punkt 11.45 Uhr (eigentliche Einlasszeit) stand schon ein kleiner Pulk Metaller bereit für den großen Tag. Irgendwie kam ich mir vor wie in den späten 80er. Der Großteil der bereits Anwesenden war mindestens Ü30 und ein Viertel davon mit Heavykutte gekleidet. Leider war das Einlassteam der Organisatoren ziemlich unerfahren und sah sich dem Zorn von ca. 300 Leuten ausgesetzt. Grund war, dass Mortal Sin zu spielen begann und eigentlich noch kein zahlender Gast drin war. Nach viel Protest, auch von mir, konnten wir noch den letzten vier Songs von Mortal Sin beiwohnen. Leider war der Sound ziemlich matschig und viel zu laut. Nicht mal ein beinharter Sin-Fan konnte die Songs innerhalb der ersten 10 Sekunden erkennen. Nach einer kurzen Umbaupause (die waren übrigens den ganzen Abend relativ kurz…Klasse!) standen dann, die leider immer noch völlig unterbewerteten, Heathen aus San Fransico auf den Brettern. Die Mannen um Ausnahmegitarrist Lee Altus (auch ex-Krupps) spielten ein grandioses Set (u.a. Goblins Blade und Death By Hanging). Auch wenn Herr Altus steif wie ein Stock da stand waren die Fans bester Laune. Glasklarer Sound und ein sinnvoller Dreh am Masterregler machten Heathen zu einem der Tagessieger.

Im Anschluss Lizzy Borden mit einem kompakten Best-Of Set. Guter Sound und eine Alice Cooper-Show für arme zogen viele der Anwesenden vor die Bühne. Mich zog Mister Borden an die Frittenbude. Dann kam der Dritte der Thrashmetal-Classic-Bande an die Reihe. Destruction spielten so wie die andern Thrashacts Songs ihrer Erstwerke. Schmier überzeugte wie immer durch seine Größe, nicht nur in Körperlänge gemessen. Er ist einfach eine Frontsau mit viel Charisma. Mad Butcher fehlte natürlich nicht und brachte die mittlerweile ziemlich gut gefüllte Halle das erste Mal zum Köcheln. Auch hier guter Sound und eine tolle Songauswahl. Die fünfte Band des Tages war die Altherrenkappelle Anvil aus Kanada. Leider immer noch ohne Charterfolge aber dafür mit viel Humor ausgestattet, spielten die drei Herren einen soliden Auftritt bestehend aus Songs der aktuellen Scheibe „Juggernaut Of Justice“ bis hin zu Altwerken wie „Metal On Metal“. Leider ging es mir wie beim Anhören der Scheiben, dass Anvil nach ca. sechs bis sieben Songs anstrengend werden. Das fast 5-minütige Drumsolo tat sein Übriges.

Nach dem abgefeierten Amboss-Gig stiegen Exodus auf die Bühne und brachten die Thrashdampfwalze erneut ins Rollen. „Last Act Of Defiance“, „Bounded By Blood“, „Toxic Waltz“, um nur einige Songs zu nennen, ließen den ersten richtigen Circle-Pit entstehen. Die Matten kreisten in den ersten Reihen und der Rest legte ´nen ordentlichen Pogo aufs Parkett. Leider war der Sound wieder etwas sumpfig und übersteuert. Dadurch wurde es nach einer gewissen Zeit doch recht anstrengend. Ach ja, Lee Altus spielt auch für Exodus, bewegte sich aber auch hier recht wenig. Dafür sprang Frontflummi Rob Dukes wie ein wilder über die Bühne.

Nun kam der erste „Headliner“ des Abends. Mit Sepultura waren die Acts der Thrashfest-Classic-Tour durch. Wie es sich für einen Headliner gehört zeigten sich die Brasil-Thrasher in 1A-Form. Vor ca.15 Jahren, als Max Cavalera die Band verließ und Derrick Green das Mikro übernahm, wendeten sich viele Die-Hard-Fans von der Band ab. Fronthühne Derrick ist ein grandioser Shouter und braucht sich zumindest stimmlich nicht hinter Max zu verstecken. Die wichtigste Figur bei Sepultura ist meiner Meinung nach aber schon immer Hauptsongwriter Andreas Kisser gewesen, weshalb ich mich tierisch auf den Auftritt freute. Viele der Altfans haben sich mittlerweile auch wieder mit der Band versöhnt. Die Kracher der drei LP´s Beneath The Remains, Arise und Chaos A.D. brachten die nun volle Stadthalle zum überkochen. Circle Pit´s und  wild kopfschüttelnde Männer und Frauen begleiteten Songs wie Dead Embryonic Cells, Beneath The Remains, Refuse/Resist und Arise. Der neue Drummer hat übrigens tolle Arbeit geleistet und sieht Igor Cavalera auch noch recht ähnlich. Nach 75 Minuten war der Spuk vorbei und wir bewegten uns schon früher als geplant Richtung Bahnhof.

Lordi, Saxon und Hammerfall mussten leider ohne mich ihre Auftritte absolvieren. Zumindest hab ich den ersten Thrash-Metal-Classic-Gig vollständig hinter mich gebracht. Für mich war dieser Tag ein voller Erfolg. Mit etwas teurem Bier (3.- für 0,4l) geschwängert, heiser, halb taub und zwei neuen T-Shirts für die Sammlung, kam ich zufrieden in Nürnberg an.

ANS