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NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

TAUBERTAL 2010: SO WAR DER FREITAG IN DER EINZELWERTUNG

Ausverkauft ist immer das schönste Kompliment für einen Veranstalter. 2010 ausverkauft zu sein ist entweder mit geschönten Zahlen zu erreichen oder man macht viele Dinge richtig. Im Taubertal macht man nicht nur vieles richtig, sondern vor allem jedes Jahr ein bißchen etwas besser. Und so war die Mautstelle in den letzten Jahren die letzte Lücke, die geschlossen wurde zur fast perfekten Organisation. Hier werden ankommende Autos schnell abgefertigt, damit es nicht wie in den Vorjahren zu einem Rückstau der Autos hoch in das historische Rothenburg kommt. Ab da beginnt Terra Incognita, besser gehts nicht.
TAUBERTAL 2010: SO WAR DER FREITAG IN DER EINZELWERTUNG
Bela B. (Foto: Steffen Schwies)
"Für mich als Veranstalter ist es besonders schwer, wenn bei Starkregen wie gestern, also Einflüsse für die ich nichts kann, mir auch noch die Schuld in die Schuhe geschoben wird, wie vielfach heute zu lesen war." Sagte Chef Volker Hirsch bei der Pressekonferenz am Freitag Nachmittag. Am Vortag regnete es wie aus Kübeln, so dass die anreisenden Autos mit Schleppern vom asphaltierten Zufahrtsweg in die zum Camping vorgesehenen Äcker gezogen werden mussten. Dadurch kam es zu einem Rückstau, der bis tief in die Nacht anhielt. Freitag hatte man zum Hauptanreisetag wieder alles gelöst und die Spiele konnten beginnen. Hier die Bands im chronologischen Schnelldurchlauf:

FREITAG, 13. AUG

DONOTS
Eh klar, Taubertal und Donots gehören zusammen wie Schwarzwälder und Kirsch oder wie Stecker und Strom. Wenn sie einstöpseln gibt es Party-Punk mit Publikumsbeteiligung und töfte Zwischenansagen. Die Donots schafften es auch, als erste Band auf der Hauptbühne maximal Leute aufs Feld zu locken, so früh war noch nie so viel Volk auf dem Platz.

FRISKA VILJOR
Musikalisch eher krasser Kontrast zu Ibbenbüren, den Humor der Donots hatten die Schweden aber bei behalten. Indiepop mit infantilen Melodien, viele Zuschauer blieben trotzdem, also Respekt für die mehrköpfige Band mit den zwei Chefs, die letztes Jahr auf dem Weinturm Open Air im nahen Windsheim schon brillierten.

LA BRASS BANDA
Viele sahen die Oberländler Blaskapelle aus dem Voralpenland zum ersten Mal. Sieg auf der ganzen Linie kann man nur sagen. Ihre nur von Schlagzeug und E-Bass unterstützte Polka-Punk-Melange mit mundgeblasenen Techno und Mithüpfgarantie zog selbst dem letzten Sturkopf die Lederhosn aus. Zum Finale hin wird das Konzept dann aber etwas eintönig, hier tun in Zukunft etwas griffigere Songs Not. Trotzdem DER Liveaufsteiger dieser Saison. Spielen demnächst in Würzburg!

MODERN ERROR
Spielten als Emergenza Band auf der hinteren Bühne. Flotter moderner Alternative aus Australien mit Pop statt Heavyness. Ausbaufähig, ihr Sänger sah aus wie Barry von den Futureheads. In deren Songs und Power können die Australier aber schwimmen. Nett.

BELA B.
Bela ist anders als Farin, und so ist ein Bela B.-Auftritt auch nicht dieses fulminante Feuerwerk des Ärzte-Kollegen Farin mit seinem Racing Team. Leider sind Belas Songs auch meist nur halb so gut wie Farins, und so bleibt als Fazit trotz des humorvollen Auftritts nur: Bela ist anders, aber besser als Rod.

SKA-P
Das spanische Ska-Koglomerat hat sich 2008 wiedervereinigt und besticht nach wie vor als kompromisslose Stimmungsturbine auf jedem Festival. Sie haben viel Fans in der linken Szene und singen gegen alles, was Sinn macht als Iberer: Stierkämpfe, Korruption, Politiker oder das Ausbluten von Lateinamerika. Für meinen Geschmack fehlen ihnen die wirklich guten Songs, aber live ist das völlig Wurstwasser und so brillieren die acht Spaßbolzen einfach durch ihre Hingabe und Rhythmus.

LIVINGSTON
Legten mit ihrem melodischen Alterna ihren wohl besten Auftritt seit langem hin. Der Platz vor der hinteren Bühne war proppenvoll und wenn die Band mit sichtlicher Entschlossenheit die Bühne betritt weiß man, dass diese Band nicht zum blödeln hier ist. Den Zulu-Song spielten sie diesmal gleich im vorderen Drittel, hielten aber die Spannung bis zum Schluss. Sie wissen genau, wie man einen Gig strukturiert und niemals Langeweile aufkommen kann.

FETTES BROT
Die Pinneberger Geheimwaffe für deutschen Sprechgesang ist eine Macht. Vielleicht nicht ganz der ganz große Headliner für einen Freitag, aber die Partyknaller "Bettina" und "Emanuela" sind einfach Endzeithits und werden ewig für Hüpforgien sorgen. Vielleicht brauchen die Brote nur noch zwei Hits, dann sehen sie den Auspuff der Szeneherren Fanta Vier schon.

BLOOD RED SHOES
Die Überraschung auf der hinteren Bühne. White Stripes einmal anders herum: Frau an der Gitarre, Herr am Schlagzeug. Riffs, Beats und fertig. Laura-Mary spielt meist eine tief gestimmte Telecaster über zwei Verstärker, Steven knallhart seine Drums. Das reicht, um diese Band so extraordinär anders klingen zu lassen, dass man definitiv von einem Geheimtipp sprechen kann. Neben Livingston und La Brass Banda Tabellenführer am Freitag für den an Neuheiten interessierten Musiksachverständigen.
Übrigens: .rcn präsentiert das Konzert der Blood Red Shoes am 30.11.2010 im Hirsch und verlost 5 x 2 Karten! (siehe Verlosungsübersicht )

WETTER
Trotz Wolken kaum Regen und wenn dann nur kurzes Nieseln. Der Platz war zwar nur mit wasserdichtem, festen Schuhwerk begehbar, aber die hat man ja als Festivalbesucher eh dabei.

Und morgen geht's weiter mit dem Samstagsprogramm im Einzelcheck!