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KONZERTREZI: THE RIFLES, 26.10.2009, ERLANGEN, E-WERK

Das für eine Indie Band erstaunlich bunt durchgemischte Publikum im nicht gerade ausverkauften Saal des E-Werks, wurde von Jersey Budd in Stimmung gebracht. Dessen Stadionrock hätte allerdings eher ins Nachmittagsprogramm bei Rock im Park gepasst, als als Support für The Rifles. Auch sollte man nicht gleich beim zweiten Deutschlandkonzert mit der allseits beliebten Floskel des „besten Publikums in diesem wunderschönen Land“ um sich schmeißen, zu mal eben dieses eher beiläufigen Applaus spendete.
KONZERTREZI: THE RIFLES, 26.10.2009, ERLANGEN, E-WERK
The Rifles. Foto: Roland Hornauer

KONZERTREZI: THE RIFLES, 26.10.2009, ERLANGEN, E-WERK

Das für eine Indie Band erstaunlich bunt durchgemischte Publikum im nicht gerade ausverkauften Saal des E-Werks, wurde von Jersey Budd in Stimmung gebracht. Dessen Stadionrock hätte allerdings eher ins Nachmittagsprogramm bei Rock im Park gepasst, als als Support für The Rifles. Auch sollte man nicht gleich beim zweiten Deutschlandkonzert mit der allseits beliebten Floskel des „besten Publikums in diesem wunderschönen Land“ um sich schmeißen, zu mal eben dieses eher beiläufigen Applaus spendete.

Die Hauptprotagonisten selbst eröffneten ihr rund hundertminütiges Konzert mit dem Hit „Local Boy“ vom Debutalbum „No Love Lost“. Überhaupt dominierte das Erstlingswerk die Trackauswahl, denn bis auf „She's The Only One“ spielten die Londoner jeden einzelnen darauf befindlichen Song, inklusive der später veröffentlichten und in einigen Ausgaben angefügten „No Love Lost“ und „Fat Cat“.

Aber auch das aktuelle „Great Escape“-Album kam nicht zu kurz. Kein wunder, denn wenn man erst zwei Alben hat kann man nicht recht wählerisch mit der Musikauswahl sein. Diese kleine Eingeschränktheit schadete der Qualität der Songs an sich aber keinesfalls, denn selbst die langsameren, teils akustisch dargebotenen Stücke der Rifles sind im Einzelnen nicht langweilig. Im Ganzen ist der Stil der Briten allerdings nicht gerade sehr abwechslungsreich, so dass man am Ende nicht das Gefühl hatte, dass da noch mehr kommen muss.

Dazu beigetragen, dass der Funke nicht so ganz zu den Anwesenden übersprang, war aber in erster Linie der etwas müde wirkende auftritt der Vier. Sänger Joel Stoker hinkte oft etwas hinterher, obwohl die Songs an sich merklich langsamer gespielt wurden als auf den Tonträgern. Auch die recht introvertierte Art der Hauptdarsteller brachte bis auf einen kleinen eingefleischten Pulk vor der Bühne niemanden so recht zum Kochen. Nur einmal, ironischerweise während „Peace & Quiet“, kam dann ein mal richtig Stimmung auf, als Gitarrist und Frontman Nummer zwei Lucas Crowther seinen angestammten Platz vor dem Mikrofonständer verließ und sich ein mal quer über die Bühne spielte. Nicht nur sein schrilles Outfit mit Anglerhut und allerlei Accessoires unterschieden ihn vom Rest der Truppe, auch war er der einzige, der ab und an so etwas wie Enthusiasmus aufblitzen ließ.

Der Mitsing-Faktor hielt  sich somit auch in Grenzen und so war es dann schon etwas bezeichnend, dass selbst bei dem offensichtlich extra darauf angelegten „Romeo & Julie“ als letzte Zugabe, der allgemein mehrere Minuten andauernde Chor der Fans am Ende des Liedes eben nur ein paar Takte anhielt.

Alles in allem „ein nettes Indiekonzert“, wie ein Kollege feststellte. Leider aber auch nicht mehr.

Stephan Schulz