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SO WAR: BROOKE FRASER, 17.9.2011, NÜRNBERG, HIRSCH

Nach nur einem Hit hatte Brooke Fraser bereits einen vollen Hirsch, das geht bei manchen Altersstars in der heiligen Halle der Vogelweiherstraße in Nürnbergs Süden genau anders herum. Ein Publikum mit jungen Teens – und ihren Eltern, 13 bis 60 also, das sieht man auch selten. Vielen Dank auch an unseren Kollegen Erik Stecher von der NZ für den humorvollen Nachbericht!
SO WAR: BROOKE FRASER, 17.9.2011, NÜRNBERG, HIRSCH
Foto: Matteo Salasnich
Überzeugendes Konzert von Brooke Fraser
Fans gefährden die Frisur


Schwierige Frage: Wie viele Leute kommen wohl zum Konzert, wenn eine unbekannte Sängerin ihren ersten Hit landet? Der Song „Something
in the Water“ hat Brooke Fraser in die Charts und ins Radio gebracht, vorher kannte sie hier kein Mensch. Ganz anders in ihrer Heimat Neuseeland und in Australien, wo sie schon Platin-Platten hat. „Wir waren selbst gespannt, ob viele Zuhörer kommen würden“, gesteht die Sängerin. „Nun, ihr seid gekommen!“, bedankt sie sich bei den Fans im randvollen Musikclub Hirsch. Die Stimmung ist erwartungsvoll, das Klima schwülwarm. Das wirft zwei weitere Fragen auf: Wann wird sie ihren Hit spielen, der doch stark aus dem ruhigen Folkpop-Album „Flags“ heraussticht? Und: Wird Brookes Frisur halten? Die ist nämlich nicht für tropische Verhältnisse geeignet, wie die attraktive 27-Jährige verrät: „Meine Haare sind geglättet! Bei feuchter Luft bilden sich Löckchen“, lacht sie und hofft, dass sie im Laufe des Abends keine optische Zeitreise in die 80er Jahre erlebt. Die Frisur könnte also ein Opfer des Erfolges ihrer Trägerin werden, denn der Klimawandel im Hirsch ist menschengemacht. Und diese Menschen denken gar nicht daran, sich zurückzuhalten. Schon beim zweiten Lied wird mitgeklatscht, obwohl der Song keine Stadionhymne ist. Aber die Musikauswahl von Brooke und Band ist gut getroffen: Die drögesten Songs des Albums werden live ausgespart, doch verbiegen sich die Musiker nicht. Müssen sie auch gar nicht.
Die Lieder klingen authentisch, Brooke wirkt natürlich, sie plaudert charmant mit dem Publikum und weiß genau, wo sie ist: In Nürnberg, der Lebkuchenstadt. Und weil sie auch weiß, wie gut die meisten ihrer unbekannten Songs sind, spielt sie den Hit erst zum Schluss. Die Zugaben beginnen dann geschmackssicher mit einem Coldplay-Cover. Der Stimmungsbogen war gut gebaut, das Publikum war begeistert und die Frisur hat auch gehalten - Brooke Fraser hat also alles richtig gemacht.

Erik Stecher, Nürnberger Zeitung