PUNK
WIZO
PUNK GIBT’S NICHT UMSONST (TEIL 3)
HULK RÄCKORZ / EDEL
Das neue WIZO-Album kommt wie ein Banküberfall. Keine
Vorab-Single, keine Teaser-Videos oder ähnlicher Kram, den
Plattenfirmen sich einfallen lassen, um künstlich Spannung
aufzubauen. WIZO treten 20 Jahre nach ihrem besten Album
„Uuaarrgh!“ einfach die Tür ein knallen 21 neue Songs auf die
Theke. Und die Herren aus Sindelfingen klingen, als ob sie nie
weg gewesen wären. Dieses Album hätte so auch in den frühen
Neunzigern erscheinen können, stellenweise hören sie sich an
wie die frühen Ärzte. Sänger Axel Kurth kotzt sich aus über
Neonazis, unpolitische Mitläufer, Kannibalen oder
Ex-Freundinnen. Und das läuft rein wie ein eiskaltes Dosenbier.
Die unerwartete Scheibe von WIZO passt hervorragend in den
zweiten Deutschpunkfrühling mit Hass, Toxoplasma oder Slime.
Die Ohrwürmer der Schwaben sind übrigens so überzeugend, dass
sie bis heute die einzige deutsche Band sind, die auch auf dem
kalifornischen Kult-Label Fat Wreck Chords veröffentlichen
durften.
WH
8 von 9 Punkten