Früher wäre ein wieder erstarkter FC Köln nach Trainerwechsel ein schwieriger Gegner gewesen, heuer muss man sich nicht unbedingt Sorgen machen, die Jungs werden das schon schaukeln.
Los ging es bereits in der zehnten Minute, als Jens Hegeler
(spielte als Jugendlicher einst bei Köln) mit einem
gefühlvollen Schuss nach Eigler-Art über den Torwart in Eck
netzte. Den Kölnern genügte dann sechs Minuten später das
bekannte Gerangel nach einer Ecke für den Ausgleich. Damit gibt
man sich in Nürnberg neuerdings aber nicht mehr zufrieden, und
ausgerechnet Gündogan verwandelte mit seinem ersten Kopfballtor
zur erneuten Führung kurz vor der Pause und man gab den Kölnern
somit viel Frust mit in die Kabine.
Das 2:1 stand auch lange Zeit, die Kölner spielten respektabel
und machten Druck, ideal also für die Glubberer, die ja nicht
gerne das Spiel machen, sondern viel lieber aus der Defensive
blitzartig kontern. Heutzutage das einzig probate Mittel in dem
von Taktik und Spielerketten geprägten modernen Fussball. In
der 90. Minute dann so ein Konter, Hegeler sprintet mit dem
Ball alleine aufs Kölner Tor, wird langsamer, schaut hinüber zu
dem aufgerücktem Schieber und legt ihm auf zum vollstrecken.
Früher ging sowas schief oder der Glubb kassierte selber in der
Nachspielzeit noch den Ausgleich. Heuer ist halt alles anders.
Und das kann gerne so bleiben. Lustig die Schlagzeilen, denn
die lokale Presse freut sich die Negativschlagzeilen
aunausgepackt zu lassen. Die überregionale Presse ignoriert den
Glubb eh traditionell, was wir persönlich gar nicht schlimm
finden.
Was jetzt? Hegeler allein unterwegs zum Kölner Tor. Dann
Paß zu Schieber
der mitläuft... (rechts) 3:1
HELDEN
Gratulation neben der gesamten Mannschaft auch an Jens
Hegeler. Der 1. FC Köln sortierte ihn einst aus, er
ging über einen türkischen Verein in Köln zum Erzfeind
Leverkusen und dort über den VFL zu Bayer, wurde nach Augsburg
verliehen und spielte, wenige erinnern sich, in den beiden
Relegationsspielen 09/10 gegen seinen zukünftigen Verein
FCN.
Raphael Schäfer. Tritt in letzter Zeit etwas
in den Hintergrund, hielt aber wie eine Zecke und hatte somit
ganz großen Anteil an dem letztendlich halbstabilen Sieg.
Pardon, diesmal faustete er mehr als festzuhalten.
SCHLAGZEILEN LOKALE PRESSE
NN: "Der Club spielt sensationell: bester
Saison-Start seit 21 Jahren."
Bild: "Die Club-Fans sind nach dem besten
Saisonstart seit 19 Jahren richtig zuversichtlich."
AZ: "Das magische Elf-Eck"
Bild: "Gündogan trifft per Kopf und träumt
von ManU"
ZITATE
Glubb-Blog: "Jetzt fahren wir erstmal mit
breiter Brust in die ArroganzArena!! Aber vorsicht: Gegen
Mannschaften aus dem unteren Teil der Tabelle tut sich der
Glubb immer schwer!"
Martin Bader: "Es ist schön, mal nicht mit
dem Messer an der Kehle nach München zu fahren."
Ilkay Gündogan: "Ich kann mich in meiner
Karriere an kein Kopfballtor erinnern, aber das ist auch kein
Wunder, wenn man kleiner als 1,80m ist."
Raphael Schäfer schaut nach vorne: "Wir
müssen die Heimspiele gegen Kaiserslautern und Hannover
gewinnen, dann hätten wir 24 Punkte und eine tolle Hinrunde
gespielt. Jeder weitere Zähler würde es zu einer grandiosen
Halbserie machen."
Jens Hegeler: „Ich komme ja aus Köln, also
ist noch eine gewisse Verbundenheit da und somit kein Platz für
Schadenfreude."
Hecking über Hegeler: "Dass er dann noch so
ein Tor schießt, stand nicht auf meinem Plan."
Javier Pinola nach dem Spiel: "Wir werden auf
dem Boden bleiben und ruhig weiterarbeiten."
AZ Forumseintrag: "Wo sind den die "BADER
RAUS" Schreier jetzt?"
Gündogan und Hegeler auf die
Frage nach dem magischen Dreieck: "Ich denke, wir sind ein
magisches Elfeck."