TURBOSTAAT
STADT DER ANGST
CLOUDS HILL/ ROUGH TRADE
Mit Album Nummer fünf sind Turbostaat wieder da gelandet, wo
sie hingehören. Ganz ehrlich, ich hätte den Jungs aus Flensburg
durchaus einen Werdegang wie den Beatsteaks mit ausverkauften
Sporthallen, Autogrammstunden und Fünf-Sterne-Hotels gegönnt.
Aber dafür ist die Musik von Turbostaat einfach zu sperrig. Und
das ist auch gut so. Nach dem Ausflug zum Warner-Sublabel Same
Same But Different sind Jan, Marten, Tobert, Rotze und Peter
beim Hamburger Indie-Label Clouds Hill gelandet. Die Songs
haben immer noch kryptische Namen wie „Fresendelf“, „Phobos
Grunt“ oder „Snervt“ und der Sound ist immer noch unbequem,
fiebrig und spröde – sprich maximal radiountauglich. Aber genau
darüber freuen sich die Turbostaat-Fans – also auch ich –
natürlich wie Bolle. Aufgenommen haben die fünf Nordlichter ihr
neues Album wieder mit Stammproduzent Moses Schneider
(Beatsteaks, Tocotronic, Fehlfarben) live mit analogem
Equipment. Und so klingen Turbostaat auch am besten: wie im
kleinen verschwitzten Punkrock-Club!
WH
8 VON 9 PUNKTEN