BENZIN
CHOR DER KAPUTTEN
HAMBURG RECORDS / SOULFOOD
Die Jungs aus Ulm haben eine ganze Weile gebraucht, bis sie
einen festen Bandnamen gefunden hatten. Erst wollten sie sich
„Uncle Benz“ nennen, doch der aus meiner Kindheit gütig aus dem
Reisregal lächelnde Afro-Amerikaner machte ernst und drohte mit
Anzeige. Deshalb reduzierte man auf Benz und kam letztlich auf
Benzin. Bei der Wahl der musikalischen Mittel sind die Jungs
weit weniger zimperlich. Kraftvoller Poppunk im Stil von Donots
oder Sum41 regiert auch auf Album Nummer vier. Ganz so trostlos
wie es Songtitel wie „Schutt und Asche“ oder „Unsere Jugend ist
vorbei“ suggerieren, geht es bei Benzin aber nicht zu. Ganz im
Gegenteil: Fans von Gute Laune-Punkrock à la Itchy Poopzkid
oder den melodischen Hymnen der Beatsteaks werden auch an
Benzin ihre Freude haben. Eigentlich ein todsicherer Kandidat
fürs Taubertal-Festival, finde ich!
Wolfram Hanke 8 von 9 Punkten