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INTERVIEW: DANIEL WIRTZ

Daniel Wirtz darf man ungestraft gleich mit drei Extremen empfehlen: Nerd, Perfektionist und Independent. Nerd weil er extrem konsequent den eigenen Stil für anspruchsvollen Deutschrock verfolgt, Perfektionist weil er oft tagelang an der passenden Lyrik feilt und Independent, weil er sich dabei von keinerlei Plattenfirma reinreden läßt. Seiner ersten Platte "11 Zeugen" widmeten wir eine Titelstory, zur zweiten Scheibe "Erdling" am 23.10. war im vergangenen Heft auch etwas zu lesen. Wir schwören auf seinen Postgrunge!
INTERVIEW: DANIEL WIRTZ
Wir schwören auf Daniel Wirtz!

DANIEL WIRTZ darf man ungestraft gleich mit drei Extremen empfehlen: Nerd, Perfektionist und Independent. Nerd weil er extrem konsequent den eigenen Stil für anspruchsvollen Deutschrock verfolgt, Perfektionist weil er oft tagelang an der Lyrik feilt und Independent, weil er von keinerlei Plattenfirma abhängig ist. Vor eineinhalb Jahren hat der ehemalige Sub7even-Sänger sein hochgelobtes Debut „11 Zeugen“ veröffentlicht und überraschte mit perfekt produzierten Postgrunge und emotionalen deutschen Texten, jetzt steht der Zweitling „Erdling“ in den Läden und erneut ist jedes kleinste Wort und jede Note am richtigen Platz. Zeit nach Frankfurt zu telefonieren, denn dort lebt und wirkt der Meister.


„Ich habe“ so Daniel, „auch diesmal nur wenige von vielen ausgearbeiteten Songs mit aufs Album genommen. Die, die es auch diesmal geschafft haben sind dann einfach nicht zu entbehren gewesen, wie bei der ersten Scheibe, wo es nur 11 Zeugen von vielen geschafft haben. Wenn ich auch nur einen Track von „Erdling“ weggelassen hätte, wäre für mich das ganze Konzept zusammen gefallen.“ Zwei davon sind thematisch ein Novum für ihn, weil er ausnahmsweise nicht über sein Inneres singt. „Bei ‚Frei’ und ‚Neuland’ habe ich zum ersten Mal das Thema Weltbild beleuchtet, weil ich mich inzwischen selber schon von allen Seiten beleuchtet habe. Und soviel Scheiße habe ich das letzte Jahr lang nicht mehr gebaut, als dass man darüber singen könnte.“ Daniel sieht nämlich nicht gerade viel Tageslicht, weil er oft tagelang mit Tunnelblick verbissen an den Songs feilt. „Meine Kumpels wundern sich inzwischen nicht mehr, dass ich kaum noch mit auf die Piste gehe. Es kann schon mal mehrere Wochen dauern, bis ich mit einem Text zufrieden bin. Für einen guten Song reicht oft eine Nacht und eine Flasche guter Wein. An der Musik feilt man dann hinterher lange, bis alles passt. Aber bei den Texten mache ich oft bis zu 15 Entwürfe, bis ich zufrieden bin. Das alles braucht dann auch eine adäquate Verpackung als CD, und mein Produzent und Kumpel Matthias schlägt dann schon mal die Hände über dem Kopf zusammen.“

Konsequenz in Reinform auch bei der Wahl der Sprache. „Wenn ich wie bei Sub7even englisch singen würde, wäre es leichter. Aber da hört dir keiner zu. Da setze ich mich lieber drei Wochen hin, um die Lyrik auf den Punkt zu bekommen. Es ist wie bei Süßkinds ‚Das Parfüm’, wo du oben kiloweise Blumen in den Apparat reinhacken musst, damit unten ein Tropfen Essenz heraus kommt. Ich bin nicht jemand, der sich ein paar Pilze rein pfeift und so ein Album an einem Abend schreibt!“ Hat seinen Preis. „Ich habe für das Album ganz schön Haare verloren. Die werden bei mir erst gar nicht grau, sondern verabschieden sich gleich ganz“ lacht er.


Seine Scheibe erscheint auf seinem eigenen Label, den Vertrieb übernimmt Tonpool, ein Konsortium aus Künstlern wie Xavier Naidoo, Nena oder dem Weidner, die ihre Platten einfach selber in die Läden bringt. „Die Plattenindustrie ist am Boden, und wenn die jetzt auch noch an Konzerten mitverdienen wollen, ist das eine Lachnummer. Ich kenne ja die Tourveranstalter. Die sind harte Hunde, die ich nicht zum Feind haben will.“ Ebenso ungeil fand er die Piratenpartei, die allseits kostenlosen und ungestraften Zugang zu allen Internetressourcen fordert. „Ich war neulich bei rapidshare und fand auch gleich meine Platte, die damals noch gar nicht in den Läden war. Die wurde bereits 25.000-mal herunter geladen! Mann, wenn ich das alles schon als CDs verkauft hätte, würde ich sofort meine Kumpels einladen und erstmal eine Riesensause durch Frankfurt machen. Es ist schlichtweg eine Frechheit, alles wie selbstverständlich gratis haben zu wollen. Habe mir schon überlegt, die Lebenshaltungskosten eines Jahres mal als Rechnung an die Piratenpartei zu schicken, ‚so – jetzt zahlt mal schön!’ Ich gehe doch auch nicht zu Porsche, setze mich in ein Auto und fahre winkend davon, um dann jedem zu erzählen, wie toll das Auto ist… Matthias hat Frau und Kind, wir beide leben von meiner Musik und wenn ich nichts mehr verkaufe kann ich den Laden dicht machen. Ob denen das bewusst ist, dass die Existenzen vernichten mit ihrer Forderung?“

Ewald Funk

Homepage:
www.myspace.com/wirtzmusik
www.wirtzmusik.de/

Wirtz ist also echt ein Entdeckerthema, und da er auf eigene Rechnung und Risiko arbeitet, sollte man sich beim Konzert auch eines der Alben kaufen. Lohnt sich und man wird lange Freude daran haben!

Für das Konzert in Nürnberg am Mittwoch, 188.11.2009, spendieren wir in Zusammenarbeit mit dem Hirsch / CBF 5 x 2 Eintrittskarten, wer also Tix gewinnen will, macht einfach mit. Schickt uns eine Mail an die E-Mail-Adresse

verlosung@rcnmagazin.de

und verwendet als Betreff  "WIRTZ". Bitte gebt unbedingt eine Telefonnummer von Euch an, damit wir Euch im Gewinnfall informieren können. Alles weitere erfahrt Ihr dann per Telefon.

Einsendeschluss: 13.11.2009.

Viel Glück!

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