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LIVEREZI: CORVUS CORAX, CANTUS BURANUS, MÜNCHEN, OLYMPIAHALLE, 28.03.2009

Der Musikerhaufen von Corvus Corax feiert im Jahr 2009 sein 20-jähriges Bühnenjubiläum. Zeit und Grund genug, endlich einmal des Teufels Keller auszumisten und alle in den vergangenen beiden Dekaden handgefertigten historischen Instrumente mit solch geheimnisvollen Namen wie Trumscheid und Bombarde extrovertiert auf der Bühne zu platzieren.
LIVEREZI: CORVUS CORAX, CANTUS BURANUS, MÜNCHEN, OLYMPIAHALLE, 28.03.2009

Der Musikerhaufen von Corvus Corax feiert im Jahr 2009 sein 20-jähriges Bühnenjubiläum. Zeit und Grund genug, endlich einmal des Teufels Keller auszumisten und alle in den vergangenen beiden Dekaden handgefertigten historischen Instrumente mit solch geheimnisvollen Namen wie Trumscheid und Bombarde extrovertiert auf der Bühne zu platzieren. Was schon bei einem normalen Corvus-Konzert zu Platzproblemen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, führen würde, kann bei einer Live-Aufführung der beiden kongenialen Cantus Buranus-Vertonungen nur noch zu gesteigerter Atemnot führen.

Allerdings nur beim Publikum, dem ob der wuchtigen Performance von gefühlt hundert Musikern des Bohemian Symphony Orchestra Prague, dem Passionate Chor Berlin und Corvus Corax selbst einfach die Luft wegblieb. Die Musiker konnten ansonsten befreit durchatmen. Für die perfekte Showorganisation hatte man schließlich keinen anderen als den Rammstein-Bühnenregisseur und Effektpapst Gert Hoff gewinnen können. Ein Glücksgriff. Schlipsträger und Schwarzkittel in der leider nur knapp halb besetzten Olympiahalle saßen unisono gebannt vor der Bühne und bestaunten die üppigen Kostüme und lauschten gemeinsam dem eingängigen Opus mit dem i-Tüpfelchen namens Ingeborg Schöpf, ihres Zeichens Star-Sopranistin und mit ihren Hutkreationen an diesem Abend sicherlich auch bevorzugtes Nistgebiet einer Vielzahl von Galapagos-Finken, sollte sie jemals derart aufgedonnert auf den Schildkröteninseln auftauchen.

Aber Spaß beiseite: Cantus Buranus im Ganzen bedeutete einfach Gänsehaut pur. Und da es auf E-Musik bekanntlich höhere Sätze als auf Unterhaltungsmusik von der GEMA gibt, besteht auch weiterhin die Hoffnung, dass sich die sympathischen Mittelalterbarden nicht ganz finanziell verhoben haben.
Thorsten Adelhardt