.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

SO WAR: WIRTZ, 28.10.2011, HIRSCH, NÜRNBERG

Multikulti auf der Bühne ist das eine, und für manche Bands nicht schwer. Aber Multikulti im Publikum schafft nicht jeder. Für Daniel Wirtz inzwischen kein Problem, er hat Ü30, Punker und Grunger als Zuschauer und es war auch ein langer Weg von den 50 Zahlenden des ersten Nürnberg-Gastspiels bis zu den knapp 800 vom Oktober. Endlich mal wieder ein paar Zeilen von unserer Anna!
SO WAR: WIRTZ, 28.10.2011, HIRSCH, NÜRNBERG
Fotogott: Matteo Salasnich
WIRTZ, 28.10.2011, HIRSCH, NÜRNBERG

Der Wirtz kriegt sie alle! Beim Konzert im ausverkauften Hirsch vereinte der ehemalige Frontmann von Sub7even sämtliche Gegensätze vom Rastafari (Anm. wir tippen mal auf Julian von Star FM) bis zum Psychobilly und vom Kahlgeschorenen bis zum Karohemd-Träger, dazwischen jede Menge Grunge-Girlies, Punk-Miezen und sogar gediegene Mit-Dreißigerinnen im Anzug. Wahrscheinlich liegt es schlicht daran, dass Daniel Wirtz genau so singt, wie ihm die Schnauze gewachsen ist. Mancher Reim mag vielleicht beim ersten Hinhören ein bisschen schief anmuten, aber die Message ist wahr und die Ansagen klar und manchmal auch ein wenig dreckig. Eben ganz wie im wirklichen Leben, von dem Wirtz mit Vorliebe singt. Das traf offensichtlich auch an diesem Abend die musikhungrige Meute mitten ins Herz. Zu Beginn der Show gab sich der sonst so wortgewaltige Frontmann ungewohnt kurz angebunden. Während er bei seinem Gig auf dem Taubertal-Festival fast die Hälfte der Zeit verplauderte, ließ er diesmal zunächst die Songs für sich selbst sprechen. Und die kamen überwiegend vom neuen Album „Akustik Vodoo“, das bis auf einen Song („Der Sog“) komplett im Set vertreten war. Die Stimmungs-Granaten stammten trotzdem überwiegend vom Debut-Album „11 Zeugen“ und dem Nachfolger „Erdling“. Gänsehaut-Feeling garantiert, wenn bei „Keine Angst“ zur Akustik-Gitarre gefühlte 1000 Kehlen sich einstimmig ihrer Tränen nicht schämen oder ihrer Wut bei „LMAA“ freien Lauf lassen. Mit „Weiße Stellen“: „Ab heute gibt es in meinem Herzen eine weiße Stelle weniger und die heißt Nürnberg“, verabschiedeten sich Wirtz und seine Kollegen. Nur um im Zugabenteil noch mal voll aufzudrehen: Mit einem Medley wurden sämtliche Kracher und Ohrwürmer, die es nicht mehr ins Set geschafft hatten, zumindest angespielt, gefolgt von „Overkill“, „Scherben“ und dem bittersüßen „Mon Amour“. Zwei Stunden volle Dröhnung auf die Ohren und jede Menge Kampf-Ansagen für’s Leben. Hoffentlich bald wieder!

Anna Schneider