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DVD REZI ROCK: THE RITCHIE BLACKMORE STORY

DVD REZI ROCK:  THE RITCHIE BLACKMORE STORY

DVD REZI ROCK:  THE RITCHIE BLACKMORE STORY

THE RITCHIE BLACKMORE STORY

EAGLE VISION / EDEL

Meine Damen und Herren Musiker, his royal Blackmoress bricht sein Schweigen und spricht! Dies ist die erste wirklich umfassende Dokumentation, in der der „Banjo Man“ (O-Ton Ian Gillan) über seine Karriere umfassend redet. Auf einer Spielzeit von 134 Minuten sitzt er locker an einem großen Holztisch, spielt mit seiner Bierflasche und kommentiert gut gelaunt über die vielen Marksteine seiner Karriere. Das fing schon in der Schule an, als er sich schwor, nie mehr halbherziges zu tun. Wenn schon, dann richtig, er wollte der Beste sein und wurde es auch. Auf der Gitarre. Es war eine lange Reise über die Outlaws, Deep Purple (inklusive Jon Lords Baby, das erste Klassik-Meets-Rock-Projekt jemals), Rainbow und schließlich seine Phase mit Renaissance-Musik. Ich bezeichne letztere Blackmore’s Night-Ära unter Kollegen immer gerne als „Helden in Strumpfhosen“. Dieser Humor ist auch Darth-Ritchie’s Kragenweite, der auch zu Purple Zeiten nicht davor zurück schreckte, per unter dem Bett versteckten Lautsprecher und Geisterstimmen Kollegen zu Tode zu erschrecken. In seinen Ausführungen hier verzichtet er weitgehend auf Seitenhiebe zu früheren Purple-Musikern, die andererseits oft genug unter seinen Allüren zu leiden hatten. Nicht nur das. Er lacht sogar. Und seine Frau Candice kommt erst später im Interview zum Zuge. Und: Ritchie scheut nicht einmal davor zurück, richtig ironische Witze zu machen, auch nicht über sich selbst und seinen Glauben an Geister oder Dummheiten wie explodierende Amps. Hat sich da Altersmilde breitgemacht? Freut er sich auf die Rainbow-Gigs im Sommer 2016, wo er nach Jahren der Burgen- und Schlösser-Haft endlich mal wieder einen voll abzocken kann auf seiner Strat? Ich weiß es nicht, aber diese Doku – soviel als Fazit vorab - muss jeder halbwegs anständige Purple-Fan daheim haben, denn die erste Hälfte widmet sich genau dieser Zeit. Die zweite dann den Rainbow Jahren und zum Ende hin seiner, sagen wir mal, Unplugged-Ära für klassische Gitarre. Die Doku besteht aus sehr gut gesichteten, immer passenden Konzertausschnitten, einem Ritchie, der sich mit der Akustikgitarre in der Hand auf die Finger schauen lässt und natürlich vielen bekannten Nasen aus der Rockmusikgeschichte, denen der „Man In Black“ etwas mit auf dem Weg gab. Kluge Statements sah ich von Phil Collen (Def Leppard), Steve Vai, Brian May, Ian Anderson, Chris Charlesworth (Journalist) und Martin Birch (Produzent). Leider mit dabei: Mein spezieller Freund Lars Ulrich von Metallica, der mal wieder alles „unique“, „true“ und „original“ findet. Ich habe mir die Doku schon mehrere Male angeschaut, weil sie einfach informativ und charmant gemacht ist, und darin die dunkle Seite der Macht bei Purple endlich auch mal zu Wort kommt. Als Deluxe-Edition übrigens mit einem 1984er Budokan-Rainbow Gig als zweite DVD zu haben!

7 von 9 Punkten

EF