.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

CD REZI LOVE METAL: HIM

Das neue HIM-Album ist ein typisches Beispiel für amerikanische Arbeitsmoral: Man macht einfach einen guten Job. Das hat natürlich auch Nachteile, aber im Gegensatz zu dem eher sperrigen Vorgängeralbum „Venus Doom“ ist die neue Scheibe von vorne bis hinten aus einem Guss.
CD REZI LOVE METAL: HIM

CD REZI LOVE METAL: HIM


HIM
SCREAMWORKS: LOVE IN THEORY AND PRACTICE
WARNER BROTHERS / WARNER

Das neue HIM-Album ist ein typisches Beispiel für amerikanische Arbeitsmoral: Man macht einfach einen guten Job. Das hat natürlich auch Nachteile, aber im Gegensatz zu dem eher sperrigen Vorgängeralbum „Venus Doom“ ist die neue Scheibe von vorne bis hinten aus einem Guss. Typischer Radiorock eben, meist mit höherem Tempo gespielt und mit einem markanten Bett aus Keyboards und fett produzierten Drums unterfüttert. Dazu der charakteristische Gesang von Bandleader Ville Valo, der bei den Texten wieder mal gründlich in seinen Hirnwindungen gepult und tüchtig seine rhetorische Fantasie nach außen gestülpt hat. Um es einmal diplomatisch auszudrücken: HIM sind noch nie die allergrößten Songwriter gewesen und große Erfolge neben „Join Me“ hatten sie vor allem mit originellen Versionen von z.B. „Wicked Game“ von Chris Isaac oder zuletzt Ville solo mit „Summer Wine“, was von Lee Hazlewood geschrieben wurde. Und das offenbart sich vor allem auf dem neuen Album, welches in den Staaten mit einem erfolgreichen Produzenten aufgenommen wurde. Matt Squire aus Washington, D.C hatte sich in den letzten Jahren einen Namen mit guten Jobs für Taking Back Sunday und Panic! at the Disco gemacht und produzieren stand bei ihm während „Screamworks…“ für produzieren im Sinne von Masse abliefern. Ich habe die Platte ein dutzend Mal durchlaufen lassen, aber wirklich etwas Markantes blieb bei mir nie hängen. OK, ich gebe zu, die Livegigs von HIM die ich bisher sah, stammten allesamt aus der Frühzeit und offenbarten eine grauenhafte Liveband, bei der ein anmaßend arroganter Leadsänger mit einer Fluppe im Mundwinkel nicht ganz nüchtern seine Songs ablieferte. Aber das soll jetzt nicht die solide Studioarbeit schmälern, die die Band hiermit abgeliefert hat. Dem jungen Publikum wird die Scheibe sicher gut gefallen, sie sind ja in Zeiten aufgewachsen, in denen das Urteilsvermögen für wirklich achtbare und große Songs abhanden gekommen ist. Und die letzte Scheibe war nun wirklich nicht der Bringer, sondern eher etwas zum schönsaufen.
Ewald Funk
4 von 9 Punkten