.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

SO WAREN: SHINY GNOMES AM 19.07.2011 IM DB-MUSEUM NÜRNBERG

"Ich habe die Band schon einige Male live gesehen, noch nie haben sie einen schlechten Gig abgeliefert" lautete das Urteil von DJ Jan (Hagemann) nach dem Konzert. Jan hatte sich am Dienstag mit knapp hundert anderen Unentwegten auch von der drohenden Regenfront nicht abhalten lassen und sich zum Liederabend mit den "Rainy Gnomes" im Nürnberger DB-Museum aufgemacht.
SO WAREN: SHINY GNOMES AM 19.07.2011 IM DB-MUSEUM NÜRNBERG
Die Phalanx der Leitz-Projektoren vor
dem Gig.

Wie es dazu kam? Der geräumige Innenhof des Museums ist sonst selten Schauplatz von Konzerten, die Gnomes nutzten wohl Connections und eine Vorbelegung für den Gig im ungewohnten Rahmen, quasi auf "Bahngelände". Bis zum Konzertbeginn blieb auch alles trotz Unwetterwarnung trocken und das Ü30-Publikum nutzte die Wartezeit bei Landbier und Gegrilltem für ein Pläuschchen und für Wiedersehensgrüße an ehemalige Szenegänger, die man von früher noch kennt. Schließlich waren die Gnomes vor Jahren auch ein hoffnungsvoller Indieact aus dem Großraum, dem durchaus mehr zugetraut wurde.

In der Mitte des Hofes: Markant stand das imposante Sammelsurium aus historischen Leitz-Projektoren für die Psychedelic-Lichtschau begleitend zum Konzert unter einem Baldachin. Als die Band anfing überraschte der fette Sound und eine angenehme Mischung von altem und neuerem Material. Das Album "Spirit Of The Band" aus 2008 markierte hierbei die Rave-Rock inspirierten Titel aus dem Repertoire der Band mit dem besten Einprägungspotenzial. Happy Mondays-Fans sollten sich die Scheibe - über Indigo erhältlich - auf jeden Fall besorgen. Ältere Titel wie "Cowboys Of Peace" fehlten ebenso wenig wie das passende "Party In June" gleich am Anfang. Oder war es "Shiny"? (hicks)

Dann kam der Regen. Die Band witzelte noch etwas und verlangte nach Schlamm für ein zünftiges Festival-Feeling. Es begann leicht zu tröpfeln, die Musiker hatten aber vorgesorgt und ließen eifrig Regencapés verteilen... als sich schließlich ein massiver Schauer über den Hof ergoß suchten die meisten Besucher Unterstand unter den Arkaden des Hofes, das Wasser kam inzwischen auch heftig von unten und  von der Seite, jeder kennt die Vietnam-Szene aus "Forrest Gump".

Sturzregen im Museumshof, die Band spielte wacker weiter.

Normalerweise sind Konzerte dann auch zu Ende, nicht aber bei den Gnomes. Als die Schauer nachließen spielten sie einfach weiter und riskierten dabei unter dem schmalen Bühnendach auch einen Totalausfall bei den Instrumenten und beim Equipment. Keyboarder Gasi bezahlte das Wagnis mit einem geschrottetem Verstärker, auf der anderen Seite aber dachte kaum ein Gast daran, heimzugehen. Das Kratzen der nässebedingten Kurzschlüsse hinderte auch die Band nicht im geringsten daran, weiter zu machen.

Langsam hörten die Schauer wieder auf...

In der letzten Runde drehten die drei Herren und die Dame dann noch einmal auf und baten ein geschmeidiges und groovendes Konzert mit feinem Indierock und der Platz vor der Bühne füllte sich wieder. Genau das sind die Konzerte, an die man sich noch Jahre später enrinnern wird! Dass die Gnomes nicht gerade jede Woche irgendwo aufspielen, merkte man kaum, da war Harmonie und gelassene Routine im Zusammenspiel. Halt mal wieder kein schlechtes Konzert. Das sagte auch der Jan.

Ewald Funk