LATE NIGHT VENTURE
TYCHONIANS
DME / VOVAND
Fünf Dänen machen in einem Kellerstudio Krach, verzichten
größtenteils auch auf Gesang (wenn dann nur ein mantrartiges
Raunen im Chor) und lassen alle Zügel los. Musik um der Musik
willen. Depressiv, schwer fließend wird hier in einer Art
Session jeder Song schön ausgewalzt. Wer unbedingt ein paar
Vergleiche zu den doomigen Psychedelicorgien der Nordmänner
haben möchte, die auf- und abfallenden Improvisationsorgien
erinnern etwas an Mogwai, wer hören will, wie man so etwas
besser macht, der greife sich mal eine Scheibe von Long
Distance Calling. Ich bin kein Verfechter des Drogenkonsums,
aber wenn Leute die das mögen sich was reinpfeifen, dann ist
das wohl die beste Begleitmusik für den nachdenklichen Trip.
„Tychonians“ ist gerade so an der Schwelle für eine
kaufenswerte Platte, für den Normalpreis würde ich mir das Teil
nicht zulegen. Bei einem Sonderangebot aber durchaus.
5 von 9 Punkten
EF
LATE NIGHT VENTURE
TYCHONIANS
DME / NOVAMD
(VÖ 20.11.2015)
Late Night Venture entführen ihre Hörer in die tiefsten,
finstersten Keller Kopenhagens. Wo nicht einmal mehr das Licht
unter der Türritze durchblinzelt. Schwere Riffs, schleppende
Drums und klaustrophobische Synthies verbreiten eine Stimmung
wie beim Blair Witch Projekt. Sechs Songs, verteilt auf 45
Minuten, sprechen eine deutliche Sprache. Zusammen mit dem
Underground-Produzenten Lasse Ballade (der heißt wirklich so!),
der vor allem lokale Punk- und Metalacts betreut hat, haben
sich die fünf Jungs eine Woche lang in einem Kellerstudio
verbarrikadiert und alle Songs live aufgenommen. Nur ein paar
kleine Overdubs wurden später noch reingemischt. Mit
„Tyhchonians“ führen die Dänen den sphärischen Sound ihres
Vorgängeralbums „Pioneers Of Spaceflight“ konsequent weiter.
Vom Dark Pop der frühen Tage haben sich Late Night Venture aber
verabschiedet, die Zeichen stehen eindeutig in Richtung
Instrumental Metal.
6 von 9 Punkten
WH