RETRO-BLUES-ROCK
THE BREW
CONTROL
JAZZHAUS RECORDS / IN-AKUSTIK
Repeat – Eject – Mute – Pause – Shuffle… Nein, das sind nicht
die Tasten deines antiken CD-Players mit Kassettenfach, sondern
die Songtitel des neuen The Brew-Albums. Nach „The Joker“ aus
2008, das ihnen mehr Aufmerksamkeit in Europa verschaffte, und
den Alben „The Third Floor“ und „A Million Dead Stars“ kommt
jetzt „Control“. Im Gegensatz zu den vorherigen Alben tritt
hier aber der Blues in den Hintergrund und macht Platz für mehr
Classic Rock – genauso retro wie die Songtitel eben. Erklärtes
Ziel der Briten war es, die Energie ihrer Liveshows auf Platte
zu bannen. Deshalb haben die drei das Album zusammen mit
Produzent Toby Jepson live im Studio in Großbritannien
aufgenommen. Herausgekommen sind druckvolle Songs, bei denen
man gerne lauter aufdreht. Allein der Opener und gleichzeitig
die erste Single „Repeat“ geht mit einer vollen Ladung Energie
nach vorne und liefert einen guten Einstieg in das Album. Aber
auch ruhigere Momente wie bei „Stop“ meistert der Dreier gut.
Nach 37 Minuten ist aber auch schon wieder Schluss. Im März
kommen Vater und Sohn Smith mit Jason Barwick auf Tour nach
Deutschland. Dort kann man sich dann überzeugen, wie gut es
wirklich mit dem live auf Platte geklappt hat – oder ob ihre
Konzerte doch das einzig Wahre sind.
SK
8 von 9 Punkten
RETRO-BLUES-ROCK
THE BREW
CONTROL
JAZZHAUS RECORDS / IN-AKUSTIK
Nimmt man alles zusammen, EP’s und Liveaufnahmen, so ist das jetzt die neunte Scheibe von The Brew. Wobei die Band ihre Studioalben in der Regel live aufnimmt, ein neues Album hat also quasi immer Livecharakter, trotz neuer Songs. Haben sie die Band schon einmal live gesehen? Kaufen sie auch dieses Album, ganz einfach. Um es lang zu machen: Der Bluesrock steht diesmal eher im Hintergrund, dafür wird die volle Kelle Retrorock gefahren. Und damit ist das Trio bereits dort, wo Bands wie Vintage Caravan, Blues Pills, Kadavar und wie sie alle heißen, erst noch hin wollen. Statt den Songs amtliche Namen zu geben, heißen die einfach wie die Tasten auf dem Bedienfeld unserer geliebten Hifi-Geräte zuhause. „Skip“, „Rewind“ oder „Eject“. The Brew sind Kurtis Smith (26) an der Donnerbude, sein Vater Tim Smith (geschätzt Ü50) am Viersaiter und der talentierte Gitarrist Jason Barwick (25). Letzterer drückt der Band den Stempel einen gehörigen Stempel auf und singt auch nebenbei. Gerne sagt man ihm nach, er orientiere sich am Spiel eines Jimi Hendrix, aber seine Bandbreite geht noch weiter. Wer die 70er Periode von Led Zeppelin, Bad Company, The Who, ein bisschen Purple oder sogar Hawkwind. Wer das früher mochte, wird die erwachsen klingende Scheibe natürlich mögen. Live eingespielt und mit etwas Hall auf Jasons Spiel klingt das natürlich wunderbar Retro, auch wenn sie nach wie vor nicht die tollsten Songs schreiben. Der Vibe und die Spielfreude sind ihr Plus, gerne wird mal ein bekanntes Riff zitiert oder am Effektpedal ein origineller Gitarrensound abgerufen. Dass Jason sowohl Lead- als auch Sologitarre spielt, stört nicht wirklich, denn selbnst wenn mit einem Solo herum wirbelt, kleistern seine Bandkollegen das Loch wieder zu. Der volle Drumsound von Kurtis an der Schießbude kommt übrigens davon, dass er besonders große Toms benutzt. Also in bester Bonzo-Tradition, wobei wir nach dem Rundlauf wieder bei Led Zep angekommen sind. The Brew pissen mal wieder auf Konventionen, werden aber immer ein wesentlich älteres Publikum vor der Bühne haben wie z.B. Blues Pills. Sie sind ja auch schon viel länger da...
SK
7 von 9 Punkten