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GLUBB: SO WAR DER ZWEITE SPIELTAG, 18.08.2013 FCN - TANTE HERTHA: 2:2

Wie gewöhnlich fliegen die Gefühle bei vielen Hertha-Fans schon nach einem tollen 6:1 am ersten Spieltag gegen Bankfort sehr hoch. "Heute holen wir uns die Tabellenspitze wieder" hieß es im blau-weißen Fangebrabbel am Hauptbahnhof. 110 Minuten später: Liebe Herthaner, willkommen in der ersten Liga! Ein typisches "Hätte-Hätte, Fahrradkette"-Spiel, bei dem das Endergebnis für unseren Glubb sogar noch hervorragend war, schließlich kämpfte er gegen drei Gegner: Den in Blau-Weiß, den in Gelb und den in Rot. Wie? Wir erklären das weiter unten und unserer parteiischen Nachlese.
GLUBB: SO WAR DER ZWEITE SPIELTAG, 18.08.2013 FCN - TANTE HERTHA: 2:2
Vorbildliche Choreo der Ultras, Danke!

Wenn der eigene Sohn Geburtstag hat und als Geschenk seine neue Dauerkarte (dieses Jahr ohne Felder für Relegationsspiele zum Abzwicken) am Eingang Nord in den Leseautomaten steckt, erwartet man für ihn an seinem Freudentag schon ein schönes Spiel. Ganz so schön war es dann nicht, aber mit Hängen und Würgen gerecht. Letztendlich. Punkt. Punkt vor allem, weil man das Wort Gerechtigkeit und dazu die Leistungen von Schiri Winkmann und Konsorten nicht in einem Satz stehen lassen darf. Da schwillt mir schon der Kamm, wenn man dann auch noch am nächsten Tag in der renommierten Regionalzeitung von "unglücklicher" Leistung des Pfeifenmannes liest, und dann dort auch sonst noch hochgradig um den heißen Brei herum geredet wird. Ist das Beschwichtigungsjournalismus, oder sitzen da Männer mit Eiern am Computer?

Man muß nicht einmal die Fanbrille aufhaben, und ich stehe ja auch nicht auf dem Platz und weiß, es ist alles so schwer... Aber wenn ein Spieler wie Baumjohann im Gesicht von Pino herumfummelt, dann gehört sich da nach dieser Tätlichkeit gleich Rot gezückt und nicht beide Spieler verwarnt. Anders herum: Was allein Kyo nach jeder Ballannahme umgesenst wurde, oder Ginczek oder... Diese Reihe ließe sich beliebig weiterführen. Warf sich ein Herthaner aber theatralisch aufs Grün und wälzte sich im scheinbaren Todeskampf, gellte sofort der Hinkmann-Pfiff und die gelbe Karte wurde hinterher geschoben. Und zwar nicht wegen der Schauspielerei an die Greinmeicherla aus Westberlin, sondern gegen den Glubb. Am besten auch genau dann, wenn wir gerade im Spielaufbau waren. Das ganze war so dermaßen offensichtlich, dass man es hinterher als Lehrfilm hernehmen könnte, wie man ein Spiel rafatisieren kann. Ganz ohne Hetze: Es gibt auch Schiris, die hinterher ritterlich  zugeben, hier oder da falsch gelegen zu haben, und denen gilt mein vollster Respekt und jegliche Vergebung.

Zurück zum Gleichstellungsbeauftragten-Quartett in Gelb. Das mit dem Überparteilichkeit der DFL sah man ja am Vortag bei unserem nächsten Gegner, den "Bauern di Munchen" (O-Ton Pepsi Cola, pardon, Guardiola). Nach dem Spiel legte der sonst immer sehr gefasste und fein sarkastische Armin Veh aus Bankfort im Interview noch eine Schippe oben drauf und war nicht nur wie sonst extrem ironisch, sondern extrem sauertöpfisch angepisst. Warum sich die DFL da auf ein derartiges Niveau herabläßt... lassen wir es, sonst fällt hier noch der aus der topfairen Formel 1 bekannte Begriff "Stallorder". Nur ist die hier nicht Rennstall- sondern Vereins- und reglementübergreifend. Abgepfiffen wird also erst, wenn die Bauern gewonnen haben, oder lieber früher, wenn die Rot-Schwarzen am Ende noch fast gewinnen würden. Fazit zum zweiten Gegner auf dem Platz in Gelb: das Spiel hatte ein G'schmäckle, Amigos!


Voll des Lobes: Die gesamte Glubbmannschaft inklusive Trainer umringt die Gäste und bedankt sich bei den vier angereisten BVB-Fans, die als Unparteiische verkleidet in ihren Dortmunder Vereinsfarben das Unentschieden und die BVB-Tabellenführung für den Glubb heldenhaft festgehalten haben.

Dritter Gegner am zweiten Spieltag war der Glubb sich selber. Aber nur ein bißchen. Die Lehre aus den letzten Jahren: Ein 1:0 verwalten geht ins Auge und darf in der Bundesliga nur von Gladbach und Lucien Favre zelebriert werden. Als der ziemlich zertretene aber wie ein Löwe kämpfende Feulner von Wiesehahn vom Platz im Tausch gegen Dagobert Chandler geholt wurde, und dann der verdammte Mittelfeldgott Robbie Mak beim verlassen des Grüns Alexander "das ewige Talent" Esswein abklatschte, flachte das Nürnberger Spiel dann doch etwas ab und man signalisierte eine gewisse Beamtenmentalität. Verwalten statt walten. Das Geschenk nahmen die Schausteller im attraktiven Blau-Weißen Streifenmuster gerne an und wollten uns wie die Eintracht als Schießbude missbrauchen. Dazu noch ein Zitat aus unserem Gesang beim verlassen des Stadions später: "Ohne Schiri gewinnt ihr... nichts!"

Berkay Dabanli hat sich mittlerweile als echter Glücksgriff entpuppt. Ist Zlatan Nilsson krank, steht Dabanli drin und keiner hat so wirklich Angst, dass der seinen Job nicht genauso gut macht wie Pelle. Nur das Tore schießen muß Berkay noch lernen. Sein erstes in der Liga gelang ihm aber am Sonntag. Und dann auch noch ins eigene Tor mit Brustabwehr nach Zuspiel eines - igitt - Ex-Westvorstädters! Wir sind aber bei unserer Nummer 24 sicher, nach soviel Pech am zweiten Spieltag wird er unser neuer Wollscheidt, bleibt aber nach der Saison noch beim Glubb und Bader winkt dann auch die 15 Millionen von Arsenal ab, weil die einen Ersatz für den formschwachen Mertesacker brauchen. Das haben wir jetzt mal ironierfrei für ihn (Berkay, nicht Mertesacker) so bestellt beim Fußballgott.

Kommen wir zum wahren Gegner auf dem Papier und auch Platz, den Mimen aus Berlin. In der Kurve wurden eigentlich ständig Loblieder auf die Westberliner angestimmt, das zog sich von dem abgewandelten "Berlin, Berlin, wir schmeißen uns nach Berlin" (oder hieß es anders?) bis zum ganz unterirdischen Chorgesang, in dem etwas schwarzes aufgehängt wurde. Habe ich aber nicht mitgesungen. Hüstel. Auf jeden Fall klappte dieses auskontern wie gegen Fraport - wie die Stadt am Main laut Trikot jetzt glaube ich heißt - gegen die Glubberer nicht so richtig. Auch, wenn deren Automatikhebel auf "Neutral"-Stellung steht. Mal parierte Heiner im Tor, mal die Verteidigung. Das das Verteidigen auch schon im Sturm beginnt, lohnt sich. Immerhin hatte unser 11er-Daniel schon beim Führungstreffer den Ball nach Verlust nahe Mittelkreis  von Tante Hertha wieder geholt, und den Ball gleich vor dem obligatorischen Umsensen noch schnell aufgelegt. Auf Josip "Dirmitsch" Drmic, der im Gegensatz zu manch um 1,5 Millionen billigeren Spielern aus seinen Fehlern lernt und die Kirsche einfach reinhaut. Zum 1:0, präsentiert von "Willkommen in der ersten Liga, Hertha!".


Der sogenannte Jetlag-Freistoß (Bild) von Kyo, in Japan sagt man dazu: "Der Regenbogen im Morgentau, der am Ende immer länger wird".

Ein kurzer Wunsch an die Stadiontechnik. Macht doch bitte bei der neuen Torhymne die Lautstärke so, wie wenn die beiden Stadionsprecher etwas sagen. Bei denen hört man bei uns in Block 5 nämlich gar nichts. Ich weiß nie, was Guido oder Martin da gerade so sagen. Das komische Liedchen nach dem Tor kenne ich nicht, hört sich nach Ballermann an, und auf Malle sind wir ja nicht. Klar, man kann es eh niemanden Recht machen. Vor allem nicht in Franken. Wir schlagen eine salomonische Lösung vor. In Bremen ertönt nach einem Tor tief und sonor ein Schiffshorn. Bremen ist Hafenstadt, da kennt man das. Laßt doch in Nürnberg ein typisches fränkisches Geräusch laufen. Ungeeignet: Das knusprige Zerspringen der Kruste, wenn man sein Schauferla anschneidet. Oder das Brutzeln von Broutwerscht auf dem Rost über knisternden Butzlküh'? Das Geräusch, wenn eine Kolb-Bretzel bricht. Spaß beiseite: Von Nürnberg in die Westvorstadt fuhr die erste deutsche Eisenbahn, wie wäre es mit dem sonoren Zischen und Fauchen einer Dampflok, die langsam Fahrt aufnimmt und wo dann ganz tief das Horn bläst? Kostet keine Gema und die ganzen älteren Dauerkartenbesitzer kennen das sogar noch. Asoziiert zwar nicht jeder mit Franken, aber das ist schmerzfrei wie das Bremer Schiffshorn.

Fazit: Wieder einmal gilt der Dank Herrn Bader, der 10 Millionen aus England für Kyo ablehnt, der dann einen Punkt rettet. Dank an die Mannschaft, die mittlerweile auch erste Halbzeit spielen kann. Und gekämpft hat, als ginge es in die Revanche gegen Sandhausen. Und Dank dem Schiri, der dem Gast aus der Hauptstadt wenigstens noch ein bißchen Bundesligaromantik mit seinem Elfer gelassen hat. Komisch nur, dass das Schiriquartett unter Regenschirmen in die Kabine ging. Bei uns in der Nordkurve hatte es gegen 17:30 Uhr nicht geregnet! Respekt an fast alle Spieler und vor allem Pino, der im richtigen Moment Kreide gefressen hat, nämlich als er nach dem Spiel zu seiner großen Liebe A. Baumjohann befragt wurde. Nicht zu vergessen auch den Stadionversorger, der mit einem Bierpreis von 3,90 mittlerweile auch fast Hauptstadtniveau erreicht hat. Jungs, die 4 EUR-Hürde nehmt ihr noch bis zur Winterpause!

AUSGEWÄHLTE STIMMEN ZUM SPIEL

Jos Luhukay (Hertha-Trainer, erfindet auf fcn.de die erste zweite Halbzeit): "Wir hätten auch in Führung gehen können. Wir waren in der ersten zweiten Halbzeit überlegen, deshalb finde ich den Punktgewinn für den Club schmeichelhaft."

Daniel Ginczek (11, findet die richtigen Worte): "Wir haben jetzt zweimal unentschieden gespielt und sind damit noch ungeschlagen. Da gibt es andere Mannschaften, denen es schlechter geht."

Javier Pinola (früher Argentinier, jetzt Franke): "...wir müssen uns auf das Spiel gegen Bayern konzentrieren. Das ist für uns in Franken ein ganz besonderes Spiel."

Stefan Effenberg bei Sky90 über Pinos Gegenspieler Baumjohann: "Perfekt von Pinola. Allererste Sahne, sich so zu verhalten, anstatt sich auf dem Boden zu wälzen, wie es viele andere getan hätten!"

Bild.de: "Jetlag-Japaner schlenzt Hertha von der Spitze"