DIE TOTEN HOSEN
HALS+BEINBRUCH – LIVE BEI ROCK AM RING 2008
30. April 2008, London. Der FC Chelsea eliminiert den FC Liverpool aus der Champions League. 30. April 2008, Düsseldorf. Campino eliminiert aus Wut über besagtes Ereignis einen Knochen seines Mittelfußes bei der Attacke gegen eine Mülltonne. 8. Juni 2008, Nürburgring. Die Toten Hosen eliminieren jeden Zweifel, dass dieses Handicap einem starken Konzert im Weg stehen könnte. Wird eben diesmal einbeinig gepogt und das Crowdsurfing findet auf einer Trage statt. Und einen echten Mann hält kein Gips davon ab, die 20 Meter hohe Bühne hochzukraxeln und auf dem Dach einen Bengalo abzufackeln. Vielmehr kann der Klotz am Bein sogar nützlich sein, um Feuerwerksraketen daraus abzuschießen. Wegen solcher Aktionen ist der 2008er Rock am Ring-Auftritt ein denkwürdiger geworden. Dazu tragen auch die 80.000 Fans bei, die jede Textzeile mitsingen und die Töne oft besser treffen als Campino. Die Hosen liefern ein zweistündiges Best-Of-Programm ab, das keine Wünsche offen lässt und mit Schmankerln aufwartet wie dem von Schlagzeuger Vom gesungenen „Worm-Song“ und einem Unplugged-Teil. Die Spielfreude wird in abwechslungsreichen Bildern festgehalten, aber leider lässt der Sound zu wünschen übrig – zu wenig transparent und die Unplugged-Instrumente gehen streckenweise vollkommen unter. Auch das Bonus-Material besteht nur aus einem kurzen Backstage-Bericht, der von der Nichte von Wim Wenders gedreht wurde und in bester Familientradition nicht gerade einen Nervenkiller darstellt. Deshalb eine gute, aber keine überragende DVD. PP 7
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