Hier vorab der Bericht auf Oberfranken TV: KLICKEN
Unser aus sieben Mann bestehende Team 1.rcn kam trotzdem
zumindest in den Trainingsläufen wohlbehalten ins Ziel,
verletzt wurde niemand und die Vorfreude auf das nächste Jahr
bei hoffentlich günstigerem Wetter überwiegt doch. Also
eigentlich würden wir uns am liebsten gleich wieder anmelden,
was als Kompliment an die perfekte Organisation aus ganz vielen
ehrenamtlichen Helfern unter der Leitung vom Forchheimer
Kellerkönig "King Alladooch" zu werten ist. Wenn man schon
einige Jahre mitfährt, schmerzt das angefangene Rennen
natürlich etwas, aber nach zwei Beinbrüchen ist es das
vernünftigste, weiteren Schaden zu vermeiden und zugunsten der
Teilnehmer die Notbremse zu ziehen. Trotzdem Danke für an den
Uli und alle seine fleissigen Mitmacher!
Sah man am Sonntag morgen raus in den Dauerregen, dachte man
eigentlich gleich wieder ans Bett. Aber weit gefehlt, denn beim
Old-School-Bobbycar-Rennen am Forchheimer Kellerberg fahren
keine Pussys mit sondern ernsthafte Sportsmänner und -frauen
mit einem leichten Hang zur Verrücktheit. Von den 75
vorangemeldeten Fahrern kam bis auf eine Handvoll alle
(Nachnominierungen ergaben dann sogar fast 80), um bei besten
Le Mans-Sauwetter zu fahren. Die Kombination aus steilem
Mittelteil und der folgenden Lützelberger Todeskurve bei diesem
Dreckswetter zu meistern, erforderte viel Erfahrung und ganz
viel Gefühl und Mut. In den Trainingsläufen erwischte es dann
auch schon den ersten Fahrer. er flog aus der Kurve und prallte
mit gestreckten Beinen in die Strohballen. Diese federn
normalerweise jeden Aufschlag wunderbar ab, mit Wasser
vollgesogen jedoch quellen diese auf und werden hart.
Der Regen prasselte weiter und zusammen mit Laub und von den
Bäumen herabfallenden Eicheln ergab das eine glitschige
Fahrbahnoberfläche mit wenig Grip und hohem Anspruch an die
Fahrer. Beim Rennen reichten dann auch ca. vier Läufe und schon
wieder gab es einen Abflug mit Beinbruch, schweren Herzens
brach Rennleiter Uli das Rennen offiziell ab. Der Appell an
alle, etwas langsamer zu fahren ordnete jeder Starter dem
eigenen Ehrgeiz unter und ignorierte diesen leider. Der zweite
verunglückte Fahrer war durchaus sportlich und durchtrainiert,
folglich war es auch die einzige richtige Entscheidung durch
"King Alladooch", die Strecke endgültig zu sperren.
Übrigens unterschreibt jeder Fahrer vor dem Start ein
Testament - pardon - eine Erklärung, in der er jede Haftung für
die Veranstalter ausschließt und auf eigenes Risiko
mitfährt:
"Offizielle Regeln und Vertrag zum Forchheimer
BobbyCar-Rennen 2011
Das BobbyCar-Rennen ist ein absolutes Fun-Event, bei dem mit
völlig ungeeigneten Fahrgeräten eine abschüssige Strecke in
kürzester Zeit bewältigt werden soll. Jeder Teilnehmer muss
sich darüber im Klaren sein, dass er sich gegen alle
erdenkliche Risiken in Bezug auf Stürze und Hautaufschürfungen
selbst absichern muss. Durch eine entsprechende Gestaltung der
Rennstrecke können nur einige Risiken vermindert werden. Die
Teilnahme erfolgt daher auf eigene Gefahr."
Bis dato waren schon drei Fahrer vom Team 1.rcn unten, Sebi
machte in seinem Lauf einen hervorragenden Spitzenplatz und kam
weiter. Wir waren zwar alle heiß auf das Rennen und fanden das
widrige Wetter interessant, weil es alle haushohen Favoriten
mit ihren hochgezüchteten Geräten dann doch wieder vor
unkalkulierten Herausforderungen gestellt hätte. Ambitionierte
Hobbyfahrer wie unser Team hätten also durchaus Glück haben
können, können tun wie eh nichts, aber das gut!
So ließ man dann den Nachmittag auf den überdachten Kellern
bei einem Seidla ausklingen und half noch ein bißchen beim
Aufräumen.
Fazit: Macht jedes Jahr mehr Spaß, und nicht zuletzt gute
Besserung den Verletzten vom Team Dölli-Hölli und den Black
Belt Bobby Bombers! See you in 2012, rain or shine!
Ewald Funk