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CD REZI FOLKPUNK: CHUCK RAGAN

CD REZI FOLKPUNK: CHUCK RAGAN

FOLKPUNK
CHUCK RAGAN
TILL MIDNIGHT
UNCLE M / CARGO

Es gibt nicht wenige junge und vor allem weibliche Musikkenner, die lieben Chuck Ragan abgöttisch, genauso wie seine legendäre Stammband Hot Water Music. Wer von dieser religiös anmutenden Begeisterung und den Kult um die Postrock-Punker nichts weiß und sich Chucks neue Soloscheibe „Till Midnight“ anhört, ist aber trotzdem von seiner rauen Stimme und der emotionalen Hingabe fasziniert, mit der hier der harte Kern seiner wechselnden Mitmusiker eine ziemlich geniale Mischung aus Folk, Americana und Punk im Studio fabriziert hat. Um es den Lesern noch schmackhafter zu machen: Chuck klingt stimmlich wie Bruce Springsteen, wenn der Reißnägel gegurgelt hat. Der hemdsärmelige Singer/Songwriter mit der Reibeisen-Stimme hat in den letzten Jahren vor allem seine Solo-Karriere voran getrieben. Mit seiner Allstar-Touri-Truppe "The Revival Tour", bestehend aus Künstlern wie Frank Turner, Brian Fallon (Gaslight Anthem) und Against Me! - Frontfrau Laura Jane Grace machte der Amerikaner schon in einer anderen Konstellation die ein oder andere Location unsicher. Gerade einmal einen Monat konnte sich das neue Live-Album des Musikers warm laufen, da wird schon die nächste Platte auf die Drehscheibe gepackt. Was live mit „The Camaradie“ gut hinhaut, sammelt Chuck Ragan nun zum ersten Mal in voller Besetzung auch um sich im Studio: Die halbe Revival Tour-Besetzung gibt ihren Senf dazu und verleiht dem Album den vielschichtigen Feinschliff bis auf die künstlerischen Detailebene herunter. Wie schon das Cover verspricht, klingen viele verschiedene Instrumente an, von Violine über Pedal Steel Guitar, Dobro und Lap Steel, bis zur Mundharmonika, und harmonisieren ganz selbstverständlich mit Chuck Ragan’s Löwenstimme und dem punkigen Country-Folk-Flair. Die Dynamik der letzten Platten wird zwar etwas zurück geschraubt, dafür aber an anderen Stellen implantiert, was nicht nur die Erwartung übertrifft, es genauso gut wie damals zu machen, sondern sogar potenziert. Und optisch sieht der übrigens bevorzugt Martin Guitars spielende Wahl-Kalifornier langsam aus wie der längst verschollen geglaubte dritte Bruder der kletternden „Huberbuam“... im Juni auf Deutschlandtour!

EF

7 von 9 Punkten