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DVD REZI FILM: ULZHAN

Der Franzose Charles (Philippe Torreton) macht sich nach dem Verlust seiner Familie auf den Weg durch Kasachstan, um auf einem Berggipfel im Herzen Zentralasiens den Tod zu finden....
DVD REZI FILM: ULZHAN

ULZHAN - DAS VERGESSENE LICHT

WARNER BROS.

Der Franzose Charles (Philippe Torreton) macht sich nach dem Verlust seiner Familie auf den Weg durch Kasachstan, um auf einem Berggipfel im Herzen Zentralasiens den Tod zu finden. Auf seiner Reise begegnet er der Nomadin Ulzhan (Ayanat Ksenbai), die ihm fortan wie ein Schatten folgt, sanft, aber beharrlich in ihren Versuchen, dem desillusionierten Schweiger wieder Lebenszuversicht zu vermitteln... Das Interessante an diesem Film ist, wie es Regisseur Volker Schlöndorff gelingt, solch einer simplen und kitschig anmutenden Geschichte subtile Schönheit einzuflößen. Aber der inzwischen knapp 70-jährige ist schließlich einer der deutschen Vorzeige-Filmemacher und weiß deshalb, dass Liebesgeschichten am besten sind, wenn die größte Geste aus einer Handberührung besteht. Er weiß auch, dass man von Hoffnung nicht sprechen sollte, sondern der Zuschauer ihren Klang selbst finden muss, irgendwo in den Bildern. Die sind das Kernstück des Films - in meditativem Tempo ziehen die unendlich weiten und faszinierend gegensätzlichen Landschaften Kasachstans vorbei: ausgedörrte Steppen, die bizarre High-Tech-Hauptstadt Astana, ein verfallenes Atomtestgebiet, schließlich der schneeumwehte „Schicksalsberg". Charles' Weg kreuzt außer Ulzhan auch der mysteriöse Schamane Shakuni, gespielt von Blechtrommel-Oskar David Bennent. Wie es zu dieser ungewöhnlichen Idee kam und weitere Informationen zu Dreharbeiten und kasachischer Kultur verrät das hervorragende Bonusmaterial-Interview mit Schlöndorff. Obwohl der Mann einfach nur eine halbe Stunde vor einer aufgestellten Kamera redet, muss man bei so viel Rhetorik und Intelligenz gebannt zuhören.

PP, 7 von 9 Punkten