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GLUBB: PINOLA VERLÄNGERT BIS 2015, PLUS: UNSER SEMPFT ZUM SPIEL GEGEN WERDER.

Breaking News oder so. Heute um 15:13 Uhr meldet der Kicker, das Javier Pinola für weitere zwei Jahre beim Glubb unterschrieben hat. Er wäre dann nach Ablauf zehn Jahre beim Glubb. Wir sind uns sicher: Alles wird gut, und wenn er mal gerade nicht so proper spielt, wird er mental sicher auch wichtig für die jungen in der Mannschaft sein. Weiter mit dem letzten Spieltag, hier ist unser Sempft zum Spiel gegen Bremen und Wolfsburg...
GLUBB: PINOLA VERLÄNGERT BIS 2015, PLUS: UNSER SEMPFT ZUM SPIEL GEGEN WERDER.

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UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: SAISONABSCHLUSS AM 18.05.2013, FCN-SV WERDER: 3:2

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Warum macht man eigentlich als Fan immer so eine Hektik, bloß pünktlich ins Stadion zu kommen, wenn eh meist die zweite Halbzeit beim Glubb die interessantere ist? Weil man Fan ist. Insofern gab es am letzten Spieltag ein scheinbar unwichtiges Spiel im Frankenstadion, dass jedoch in der zweiten Halbzeit zu unser vollsten Zufriedenheit endete. Tolles Wetter, volle Hütte, tolle Tore und nette mitgereiste Gastfans, die einen "netten" Gegner von der Weser unterstützten, dem kurz zuvor eine Legende -pardon - ein Leit-Schaaf verlustig ging und der als Verein auch noch eine völlig verkorkste Saison hinter sich hatte.

Verkorkste Saison: Das kennt man als Glubberer leider auch zur genüge. Es ist gar nicht lange her, da mussten wir selber zweimal in die Relegation. Insofern war der diesjährige Spieltag eigentlich nur ein Test, ob sich die Mannschaft an ein altes Gelübde erinnert und - weil der letzte Eindruck am tiefsten anhält - ob sich manche Spieler die für die nächste Saison empfehlen. Bei uns oder bei einem anderen Verein. Schon die letzten beiden Spiele machten wir intern so unsere Aufstellungen, wessen Weggang wohl am wenigsten schmerzen würde. Wer das im einzelnen war, behalten wir mit Rücksicht auf die Spieler für uns. Tatsache ist, dass Robert Mak in dieser Saison so seine Phasen hatte, in dem ihn keiner vermissen würde. Die letzten beiden Spiele aber kickte er so dermaßen mit Zug zum Tor, dass er wohl auf Platz zwei rutschte der am meisten gefoulten Spieler in unserem Kader nach Kyotake, der am Samstag wegen "Müdigkeit" nicht im Kader stand. Das mit dem Gelübde klären wir zur Halbzeit.

Meine persönliche Wish-List für den letzten Spieltag: Volksburg verliert, wir gewinnen und Hoppelhausen steigt ab. Nach dem Spieltag muss ich aber meine leise wachsende Sympathie für den Bayern-Jäger Nr. 1, dem BVB, leider wieder einstellen. Wie wollen die denn die Scham-Pignons werden, wenn sie nicht mal einen Dorfverein vom Tabellenende besiegen? OK, Havelse war als Dorfverein am Saisonbeginn auch mal für unsere Glubb-Profis eine Schuhnummer zu ehrgeizig...

Alles wird gut am Schluß...

Den Preis für die schlechteste Frisur des Tages bekam dann noch schnell der junge Vater Sebastian Polter mit Blumen überreicht. Aus VW-Hausen ausgeliehen, verläßt er uns leider gen Wolfsburg, das Prädikat "leider" vergeben wir aber nach durchwachsener Saison aber nur heute, denn er erzielte ein ganz ganz wichtiges Tor gegen seinen früheren und künftigen Trainer. Stadionsprecher Guido Seibelt bekam dann auch einen Blumenstrauss für zehn Jahre Freude und Leid am Mikro und Alexander Stephan wurde in den Vorruhestand in Abwesenheit verabschiedet. Er bleibt dem Verein aber an anderer Stelle erhalten. Es könnte auch das letzte Spiel von Pino gewesen sein, ich überlegte zuhause nämlich noch, ob ich das 25-Trikot anziehe oder das mit der 3. Entschied mich für letzteres, also Nilsson, was (erneut) die richtige Entscheidung war. Und was Pino angeht, siehe oben im link...

Kommen wir zum Spiel. Zunächst einmal gab es ein schönes Zuschauer-Mitmachspielchen, in dem man der Gewalt im Fußball (also abseits des Rasens) eine rote Karte zeigen konnte. Obwohl wir ja gerne mitgemacht hätten, fanden wir in unserem Nordkurvenblock keine dieser netten Souvenirs. Schade.

Mitmach-Choreo: Irgendwie klappte das am Unterrang nicht so richtig mit der roten Karte (siehe unteres Bild)... Die Choreos der Nordkurve klappen da besser!

Dann staubte es im Bremer Block in einem ekligen Grün, das wir sonst nur von Tasmania F. her kennen. Grund: Die Küstenkicker von der Weser hatten kurz vor dem Spiel zu einem völlig unwürdigen Zeitpunkt ihren Trainer Thomas Schaaf vor das Schott gesetzt und klopften wohl gerade den Grünspan aus den Klamotten. Oder war das Schimmel? Getrockneter Seetang? Schade auf jeden Fall für den sturmerprobten Trainer, dessen Kommentare all die Jahre zwar meist etwas spröde ausfielen, der aber zum Verein gehörte er wie anderswo irgendwelche Statuen vor dem Stadion. Werder ohne Schaaf ist irgendwie wie Ebbe und Flut, nur ohne Wasser. Oder wie er selber mal sagte, als man ihn auf eine bestimmtes Spiel ansprach: "Bei welchem Spiel war ich denn all die Jahre mal NICHT bei Werder?"

Was staubt grün und riecht nach Fisch?

Endlich wurde angepfiffen. Da die Zwischenstände aus den anderen Stadien - in denen es noch um etwas ging - eingeblendet wurden, verständigten sich beide Mannschaften auf ein verhaltenes Freundschaftsspiel, um auch mit einem Auge den spannenden Abstiegskampf der anderen via Ergebniseinblendungen zu beobachten. Lediglich Kevin De Bruyne zeigte seinen mitgereisten Fans, dass sie mit ihm wohl die Nichtabstiegsgarantie bei Werder für die nächste Spielzeit verlieren werden. Hoffentlich kaufen die uns nicht den Mak ab, denn der sorgte nach verhaltenem Anfang später für eine Visitenkarte, die sich hinter der De Bruyne-Note nicht zu verstecken brauchte.

Der rotgesichtige Belgier überlupfte dann auch unseren Heiner, der am Samstag im BVB-Trikot das Tor hütete, und in der 37. Minute sah mit dem 0:1 mal alles nach einer Verlängerung unserer Serie aus. Und zwar die Serie, nach der das Abschlußspiel im Frankenstadion meistens verkackt wird. Derweil poppte die Toranzeige für andere Stadien auf wie beim Besuch einer Gratis-Klingelton-Webseite, am laufenden Band gongte es im Stadion. So wurde z.B. sichtbar, dass die Bauern nach kurzer Zeit unglaubliche 3 Kisten in Glatzbach kassiert haben, dass - Plopp! - Augsburg wohl nicht absteigen wird und ergo direkt Fürth definitiv und wirklich sicher abgestiegen ist. Was ich nur am Rande noch einmal erwähnen möchte... Fürth steigt ab. Plopp... Schale scheint wohl gegen die Tannenzäpfle doch noch  direkt in die Champignons-Liga zu marschieren, und die ungeliebten Bankforter Hessen bekamen von Heckings Geld-Belegschaft auch noch die Hucke voll. Die Spätzle vom Neckar zeigten derweil, dass sie vom Pokalgewinn so weit weg sind, wie Düsseldorf von einer schlagkräftigen Bundesligatruppe.

In der Pause gab es dann gepflegte Langeweile, die ausgefallene Lautsprecheranlage in der Nordkurve tat ihr übriges. Niemand konnte das Gebrabbel verstehen, was da gerade über die P.A. gelabert wurde. Nun zum Gelübde von der Winterpause, als Hecking ging. Ich wünschte mir derweil, dass folgender oft verwendeter Satz in der Zeitung am Dienstag stehen würde: "Die Pausenansprache von Trainer Wiesinger war wohl eine besondere, denn..." oder "Das Trainerduo Wiesinger Reutershahn hatte offenbar die richtigen Worte in der Halbzeitansprache gefunden..." Ich denke aber, die Ansprache hielt Mike Frantz, denn er erinnerte sicher an den kleinen Zettel, der seit der Winterpause angeblich in der Kabine an der Wand hing. Auf der verkündete Dieter Hecking bei Rückrundenstand in einer Gazette, dass Volksburg am Saisonende auf jeden Fall vor Nürnberg stehen würde. Das lief anders. Das Eigentor seines Angestellten Rodriguez in Frankfurt kostete dem Werksverein und damit Hecking jedenfalls heute die dafür nötigen Punkte.

Seit zehn Jahren der Mann am Mikro im Frankenstadion: Guido Seibelt vom Funkhaus Nürnberg, Radio Gong. (Mitte)

Anpfiff zweite Halbzeit. Ich dachte an die Pausenansprache oder den Zettel und es begann wieder ziemlich langweilig. Doch dann platzte der Knoten. Ich hatte das richtige Trikot an, denn Zlatan Nilssonovic zauberte sich einen eigenen Assist für die Ewigkeit und köpfte nach einer Plattenhardt-Ecke so an den Pfosten, dass ihm der Ball vor die Füße sprang und er vollstreckte seine eigene Vorlage. Nachdem der von Rainer Adrion nicht nominierte U21-Nationalspieler Esswein eher blaß blieb, zeigte der slowakische Nationalspieler Robert Mak das, was er oft selber nicht weiß: dass er prima Fußball spielen kann. Er war lange Zeit die treibende Kraft bei den Kontern und krönte seine Gala, als er einen Bremer Verteidiger bei einem Sturmlauf eiskalt tunnelte.

Zu gefallen wußte auch U-19 Niklas Stark. Was kaum jemand bemerkte war aber, dass Timmy Simons zweimal gefährlich vor dem Bremer Tor auftauchte. Meldungen über einen kleinen internen Torjägerkanonen-Wettstreit unter den Verteidigern Simons, Zlatan und Klose würde ich jetzt nicht als Fabel hinstellen.

Mein persönlicher Fokus lange Zeit in der zweiten Halbzeit lag aber auf Tomas Pekhart. Ich schaute einmal genau auf das, was er eigentlich machte: Es war wie immer das gleiche umhertraben ohne Biß, das was man halt von ihm gut kennt. Er kann köpfen, er kann den Ball über die Linie spitzeln, er kann Bälle halten, aber warum kann er nicht mal kernig an den ballführenden Gegner ran gehen, auf Fehler hoffen oder halt einfach mal mit dem Körper signalisieren, dass er hier nicht 90 Minuten warmlaufen mimt, sondern auch ein Tor will? Der leider nicht mehr anwesende Cohen hätte das Tomas sicher mal gerne vorgemacht. Dafür wird immer behauptet, Pekhart spiele in der falschen Mannschaft. Wer köpft denn dauernd nach Standarts? Unsere Verteidigung. Torhunger zeigte dann aber auch noch der Holterdi-P: Der ehemalige Jugend-Torhüter von Werder Bremen traf ausgerechnet zu Ungunsten seines künftigen Trainers Dieter H. ein wichtiges Tor mit der Rübe nach Eckball von, hüstel, Robert Mak.

17:13 Uhr: Holterdipolter köpft zum 2:1.

Allerdings traf dann auch noch Tomas Pekhart zum wichtigen 3:1, indem er nicht wie vorher mit Polter zu spät auf den Ball zurutschte. Die Vorlage kam von - hüstel - Robert Mak. Als Pekhart die Mannschaft dann vor Jubel unter sich begrub, war das schon eine rührende Szene, und zeigte, dass da unten trotz all der Kohle sehr wohl ein Haufen Kumpels auf dem Platz standen. Der grüne Youngster aus Belgien verkürzte dann noch gleich im Anschluß auf 3:2 und die einzige schwarze Wolke am himmelblauen Firnament war wohl die Tatsache, dass es im fernen Duell Klopp gegen Hopp der gelbe Championsleague-Finalist nicht geschafft hatte, zwei Tore Vorsprung als Rückversicherung gegen Schiris und DFB gegen den unsäglichen Hoppelhausener Dorfverein einzulochen. Das Rückspiel der Relegation gegen Lautern findet dann für Hoppenhausen - by the way - auf dem Betzenberg statt. Stürmer bei den roten Teufeln ist ganz am Rande übrigens Albert Bunjaku, der mit 13 Saisontreffern Platz 6 der zweiten Liga inne hat. Ein Wert, von dem Glubb-Stürmer noch träumen, da ihnen ja die Verteidiger immer die Torchancen weg nehmen.

Platz 2 der Zweitligatorjäger hält übrigens ein gewisser Daniel Ginczek von Pauli, der laut Presse in der nächsten Saison beim Glubb stürmen wird. Wieder ein Spieler, wo ich jedesmal nachschauen muß, wie der richtig geschrieben wird. Ich behalte aber mal derweil mein Nilsson-Trikot und schreibe im Zweifelsfall Daniel Grizmek.

Ewald Funk

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