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CD REZI GRÜNDERZEIT BLACK METAL / BLACK'N'ROLL: VENOM

CD REZI GRÜNDERZEIT BLACK METAL / BLACK'N'ROLL: VENOM
VENOM
FROM THE VERY DEPTHS
SPINEFARM / UNIVERSAL

Dass Venom Anfang der 80er mit drei Klassikeralben die extreme Musik revolutioniert haben und sogar der Namensgeber und Initiator des Black Metal waren, muss man wohl keinem Metal-Fan mehr erzählen. Sehr wohl aber, dass die Band auch heute noch oft gute, z.B. „Metal Black“ (2006), bis sehr gute, z.B. „Resurrection“ (2000), Platten veröffentlichen. Sicherlich werden die nie diesen historischen Stellenwert der ersten Drei erreichen, aber sie stehen dann doch sehr stark im Schatten jener und das ist wirklich unfair. Ich muss dennoch gestehen, dass mir der direkte Vorgänger der aktuellen Veröffentlichung „Fallen Angels“ (2011) doch eher mäßig gefallen hat. Gute Nummern waren zweifellos drauf, der Titelsong zum Beispiel, aber ein Großteil war leider nur guter Durchschnitt. Jetzt im Jahr 2015 nimmt uns Urgestein Cronos mit in die tiefsten Abgründe und beweist, dass bei ihm und seinen Begleitern noch lange nicht der Ofen aus ist. Zu einem fällt auf, dass die Platte wirklich abwechslungsreich ist. Hier wird nicht nur 51 Minuten lang die typische Venom Rumpelschule praktiziert, sondern zwischen dem ganzen Old School Gewitter gibt’s immer wieder Auflockerungen wie die geile Midtempo Walze „Crucified“, die ein absolutes Highlight darstellt. „Smoke“ ist astreiner Doom  und „Evil Law“ bringt mit dem Beschwörungstext amtlich Atmosphäre. Das Intro davon erinnert mich übrigens sehr stark an den Instrumentalsong „The Dark“ von Black Sabbath von der „“Born Again“ (1983). Vergleicht das mal, wenn ihr Lust habt. Das Verbinden alter Trademarks mit Doom und atmosphärischen Parts bringt somit eine ungemeine Dynamik, die einem auf ganzer Albumlänge in seinen Bann schlägt. Sicherlich müssen wir auch nicht auf herrlich plakative Texte verzichten, die einen Cronos, wie so oft, mit einem Augenzwinkern präsentiert. Eine kleine Kostprobe aus „The Death of Rock N Roll“: The Man Of Blues Can Sell His Soul. We Rather Party With The Demons Down Below.” Mir persönlich fällt aber doch auf, dass die Texte dieses Mal dann doch öfter auf die typischen Schlagwörter Satan, Devil, Hell etc. verzichten. Sie sind sicherlich noch vertreten, werden aber jetzt nicht so übermäßig verwendet, wie es z.B. auf „Metal Black“ (2006) der Fall war. Die Produktion drückt ordentlich, vor allem bei den Midtempo Nummern, und bewahrt dennoch den rumpeligen Charme, den eine Venom Scheibe einfach haben muss. Sonst würde das alles ja viel weniger Spaß machen. Oberdeibel Cronos singt als wären seit „Welcome To Hell“ (1981) keine 34 Jahre vergangen und seine Mitstreiter Rage (Gitarre) und Dante (Schlagzeug) liefern eine sehr überzeugende Arbeit ab.
„From The Very Depths“ ist somit in meinen Augen die beste Veröffentlichung der Band seit „Resurrection“ (2000). Man merkt, mit wie viel Spaß die Platte eingetrümmert wurde und wenn man bedenkt wie viel gute Scheiben in den letzten Jahren im Black'N'Roll herausgekommen sind (u.a. von Midnight, Chapel, Cruel Force oder Barbarian) kann das Original mit dieser CD da locker mithalten.

STS

9
von 9 Punkten