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LANGVERSION HEFT 135: INTERVIEW MUSTASCH

Wirklich Glamouröses bringt die Hard Rock Szene ja schon lange nicht mehr hervor. Kein Wunder, das Genre ist vor allem laut, direkt und männlich. Das gilt auch für Mustasch, dem übergroßen schwedischen Schauzer. Aber Mustasch ist auch eine gewaltige Portion Metal, Show und vor allem RALF GYLLENHAMMAR. Das hat der Frontmann jetzt auch klar gemacht und zwei Bandmitglieder ausgetauscht. Neu im Bunde sind
LANGVERSION HEFT 135: INTERVIEW MUSTASCH

MUSTASCH
ALTER SCHWEDE! DER SCHNAUZER IST WIEDER DA!


Wirklich Glamouröses bringt die Hard Rock Szene ja schon lange nicht mehr hervor. Kein Wunder, das Genre ist vor allem laut, direkt und männlich. Das gilt auch für Mustasch, dem übergroßen schwedischen Schauzer. Aber Mustasch ist auch eine gewaltige Portion Metal, Show und vor allem RALF GYLLENHAMMAR. Das hat der Frontmann jetzt auch klar gemacht und zwei Bandmitglieder ausgetauscht. Neu im Bunde sind Lead-Gitarrist David Johannesson und Drummer Danne McKenzie (ersetzt den verletzungsbedingt ausgeschiedenen Mats "Dojan" Hansson). Hat sich gelohnt: Jüngst sind Mustasch erneut mit dem schwedischen Musikpreis Grammi ausgezeichnet worden. Mustasch ist eben hammerharter Glamour. Nachzuhören auf dem fünften Studioalbum „Mustasch“. Für ein Interview mit RCN hatte sich Alphatier Ralf Platz im Termninkalender frei geschaufelt, leider kam ihm die Schweinegrippe dazwischen (kein Witz). Neuzugang Danne ist eingesprungen.

RCN: Nachdem ich mir das neue Mustasch Album einige Male angehört habe, muss ich schlicht sagen, ja das ist Kick-Ass-Rock n Roll. Ess steckt viel Power drin, wie man das auch erwartet und setzt noch einen drauf. Warum jetzt der Albumtitel „Mustasch“?

Danne: Der Grund warum es selbst betitelt ist, liegt in den Veränderungen. Es gibt zwei neue Bandmitglieder. Das ist zum einen irgendwie eine neuer Anfang und zum anderen sind wir nicht mehr von einer Plattenfirma abhängig. Wir haben jetzt unser eigenes Label und auch die Rechte um das Album zu vermarkten. In Schweden managen wir unsere Tour selbst. Es ist insgesamt ein ganz neues Denken.

RCN: Das letzte Studioalbum „Double Nature“ habe ich durchaus als Konzeptalbum verstanden. Viele Bands greifen auf diese Idee zurück, um den Fans noch mehr Gründe zu liefern das ganze Album zu kaufen. Kann man das auch von „Mustasch“ behaupten?

Danne: Nein. Auch das letzte Album war kein Konzeptalbum, denke ich. Aber wir haben in „Mustasch“ genau so viele Songs mit Querverbindungen eingebaut. Trotzdem haben wir kein Konzeptalbum gemacht, es ist einfach Rock 'n' Roll und Metal. Wenn es gut war, haben wir es auf die Platte gepackt. Wenn überhaupt müsste das Konzept „Ralf“ heißen (lacht).

RCN: Gute Überleitung. Ich wollte so wieso nachfragen, ob „Mustasch“ der richtige Name ist, oder ob „Ralf“ nicht besser gewesen wäre. Ralfs Rolle in der Band, z.B. beim Songwriting, erweckt manchmal ja schon den Eindruck einer One-Man-Show.

Danne: Ja das stimmt, man hätte es One-Man-Show nennen können. Bisher hat er alle Songs selbst geschrieben. Aber bei „Mustasch“ hat David (Lead Gitarre) an einigen Songs mit gearbeitet. Ich denke wir müssen andere Einflüsse herein lassen. Das zeigt sich bereits. Wie du ja Eingang erwähnt hast, das Album ist sehr kraftvoll, wenn nicht das Kraftvollste bisher.

RCN: Vor der Veröffentlichung eines neuen Albums, vor allem wenn es Besetzungswechsel gegeben hat, liest man in den Promotion Unterlagen ja immer: „Alles ist supi, wir verstehen uns grandios, alles paletti.“ Perfekte Harmonie – gibt’s das?

Danne: (Lacht) naja. Für mich war Ralf immer der Boss. Vor dem Besetzungswechsel gab es da aber einge Zweifel unter den Bandmitgliedern. Jetzt ist das klar gestellt. Wir sind tatsächlich glücklich und zufrieden mit der Situation. Natürlich haben wir trotzdem Diskussionen, aber damit umzugehen ist jetzt viel einfacher.

RCN: Das erste Mal habe ich Euch 2003 in Nürnberg im Löwensaal gesehen. Ihr habt Motörhead supported. Die letzte Touren habt ihr Rose Tatoo und den Apokalyptischen Reitern gemacht. Nichts gegen diese Bands, aber die Kombination schien mir nicht so Ideal.

Danne: Dazu muss ich sagen, dass wir Support von Motörhead und Apokalyptische Reiter sein wollten, war selbstverständlich. Beide Bands sind in Deutschland natürlich viel größer als wir. Rose Tatoo war definitiv ein Fehler von unserer Seite, oder besser gesagt ein Fehler des Record Labels. Aber das wird uns nicht mehr passieren.

RCN: Gibt es Wunschpartner für die nächste Tour?

Danne: Wir haben mit Chris Adler von Lamb of God gesprochen, sie würden uns gerne als Support für ihre große Europa Tour haben. Es ist aber nichts sicher (Anmerkung der Redaktion: Sicher sind allerdings einige Shows mit KISS im Juni).

RCN: Wie kommt Mustasch damit klar, dass kein Mensch mehr CDs kauft? Inwieweit spielte die veränderte Situation auf dem Markt eine Rolle bei der Entscheidung sich von Labels unabhängig zu machen?

Danne: Da hat sich eigentlich nicht viel geändert. Wir machen unser eigenes Ding, weil wir uns leisten können. Wir haben unser Geld immer mit den Konzerten verdient, nicht mit den Alben. Wenn die Leute downloaden, na und. Wenn jemand nicht viel Geld hat, ermutigen wir die Leute  sogar dazu sich lieber eine Konzertticket zu kaufen als das Album.

RCN: Dann freuen wir uns auf die nächsten Mustasch Konzerte in Deustchland. Ihr auch?
Danne: Ja! Die deutsche Fans sind geniale Konzertbesucher, sie trinken ein zwei Bier vor der Show und feiern danach. Aber während der Show konzentrieren sie sich wirklich auf die Band und ie Musik. In Skandinaviem wir die ganze Zeit nur Party gemacht, die Leute betrinken sich maßlos und schlafebn manchmal sogar ein während der Show. In Deutschland zu spielen ist jedes Mal eine großartige Sache für uns.

Anika Wiesbeck