Nach zwanzig Minuten wurde die Körpersprache unserer Herren
    schon grenzwertig. Wie die Entscheidungen des Schiedsrichters,
    der oft zu kollektiven Augenrollen beim Publikum führte. In der
    60. Minute wünschte ich mir dann sehnlichst, der Himmel würde
    sich auftun und Andy Wolf würde herabsteigen und retten, was zu
    retten ist. Aber an manchen Tagen ist das Tor halt einfach
    vernagelt. Da müsste halt die beim Glubb nicht mehr vorhandene
    Brechstange her.
    
     Könnte uns jemand bitte den Pekhart abkaufen? Und jemand Herrn
    Kyotake fragen, ob er es eigentlich bemerkt, wenn 40.000
    Zuschauer gerade zur Kernschmelze übergehen, weil er bei
    Rückstand in der 70. Minute immer schön langsam zur Eckfahne
    schlendert. Und hoffentlich erzählt Gebhardt der Mannschaft,
    wie es im Block war...
    
     DIE KOLUMNE ENDE APRIL, DER WAHRE GLUBB
     TSCHÜSS EUROPAPOKAL!
    
     Was für bewegte Wochen im April 2013. Da schaffte es der Glubb
    doch tatsächlich in zwei Spielen rekordgespickte Sensationen zu
    präsentieren, und alles in zwei weiteren Spielen wieder bis auf
    die Grundmauern einzureißen. Fangen wir mit der tollen
    Aprilhälfte an.  
    
     Da war unser Polizist mit seinem Geldverein aus Golfsburg zu
    Gast in seiner alten Wirkungsstätte. Bereits zur Pause führte
    das grüne Zeug aus Westfalen mit 0:2. Zum einen traf dieser
    schnöde Brasilianer, zum anderen der Balkankicker I. Olic von
    der Bauern-Resterampe. Dann passierte das unfassbare. Der
    Belgier Timmy „Brehme“ Simmons zimmerte per Direktabnahme das
    Tor des Monats zum Anschlusstreffer in den Kasten, der Ball war
    wahrscheinlich sogar zu schnell für die
    Geschwindigkeitsmessung. Der Polizist tobte, denn auch er hätte
    gerne den belgischen Immobilienhai für ein letztes Amtsjahr vor
    der Frühpension und dem Rekord „ältester
    Bundeligaspieler“.
    
     Auch Kyo hätte er sicher gerne, denn der tat, was er besonders
    gut kann und zirkelte einen Ball genau zu Zlatan Nilsson, der
    zum Unentschieden und Punktgewinn abrundete. Wann hatte der
    Glubb das letzte Mal zwei Tore aufgeholt? Das muss vor der
    Währung gewesen sein!
    
     Gegen Tuchels Matchplan-Kicker passierten dann ebenso Wunder.
    Pino kassierte nach einem Schubser nicht einmal eine gelbe
    Karte, sondern „nur“ einen Elfer. Anschließend ein zweites
    Wunder, als Heiner „Elferkiller“ Schäfer den eigentlich
    unhaltbaren Elfer durch heftiges Pusten am Tor vorbei lenkte.
    Auch wenn der Glubb mal wieder pennte und Mainz überraschend in
    Gleichstand ging, sorgte Zlatan Nilsson für die glückliche
    Führung und den Endstand durch Doppelpack.
    
     Dann kippte die Stimmung. Dahoam in der Arroganz-Arena war die
    Mannschaft auf seltsame Weise nur Begleitschutz für das
    Starensemble aus Erding-Süd und blamierte seine rührigen Fans,
    die Polizeikessel zum Trotz und zu erwartender Packung trotzdem
    tüchtig Geld ausgeben und auch noch jedes Mal freiwillig nach
    Schleißheim-Süd fahren. Seltsam unmotiviert das alles, nur Timm
    Klose konnte nach einer Gehirnerschütterung nur durch Heiner S.
    vom Feld gezogen werden, so motiviert war der Schweizer und
    wollte um alles in der Welt weiter spielen.
    
     Und dann kam das wahre Derby. Man darf als Glubberer nicht
    gegen die Westvorstadt verlieren, vor allem wenn man vorher so
    großkotzige Sprüche fährt, wie manche Glubberer. Man darf aber
    erst Recht nicht zweimal gegen Zirndorf Ost verlieren, bei
    allem guten Willen des Schiris mit seinem seltsam grenzdebilen
    Gepfeife dazu, den Abstieg von Tasmania Hack noch etwas hinaus
    zu zögern. Das Verlieren gilt als Hochverrat, und wird mit
    wochenlangem Dauerbashing über Motzbuch, Twitter und alle
    sonstigen Kanäle nach dem Spiel geahndet. Es gibt Tage, da will
    der Ball einfach nicht drin sein, auch wenn J.B.O. es auf ihrer
    neuen Platte anders behaupten. Liebe Mannschaft ihr habt alles
    verspielt an Kredit von Euren Fans, die tapfer 15.000 EUR für
    eine Choreo sammeln, was einer von Euch hingegen in der Woche
    verdient. Schande, Schande, Schande über Euch!
    
     Ewald Funk
Ihr wollt mehr so Zeugs lesen?
     Mehr Geseier in unserem Glubb-Blog: http://www.rcnmagazin.de/go/rcn/home/derwahreglubb.xhtml


