Irgend so ein Ergebnis hatte man als Glubbfan erwartet, und wurde nicht überrascht. Aber in der ersten Halbzeit haben die Jungs doch ganz gut mitgespielt. Lag vielleicht an Pekhart, der auch aus 2 m Entfernung nicht den Kasten trifft. Ein Tor zu dieser Minute und ein Kopfball wenig später hätten den Spielverlauf... lassen wir es. Immerhin können wir mächtig stolz sein:
Einen Torwart zu haben, der sich mächtig lang macht um das 0:0 zu halten, ein Adam Hlusek, der feine Standarts schiesst und treu seinen Dienst über Vorschrift macht und einem Albert Bunjaku, der nach Einwechslung um die 80. Minute auch mal den ersten Schuss auf den Dortmunder Kasten losließ. P.S.: Naja, Cohen war auch wieder mal eine tolle Defensiv-Nervensäge für den Gegner.
Mir wären offensive Nervensägen lieber.
Während des Spiels bekam ich eine sms von Shultzie: "Schreit
    mal lauter in der Kurve, auf Sky hört man nur die BVB-Fans".
    Ich schrieb zurück, dass seit vielen Spielen keiner mehr auf
    Emotionen Lust hat im Frankestadion. Sogar die
    dauer-vogelwilden Ultras werden ruhiger. Wegen der Mannschaft:
    Entweder sie können es nicht oder der Gegner ist so schlecht,
    das wir mit Dusel gewinnen. Von Schirimeckern, schlechtem
    Wetter und Hüftschiefstand oder falsche Stollen mal gar nicht
    zu reden. Irgendwas ist immer, bloß eins nicht: Eine Mannschaft
    zu sein. Einen Plan zu verfolgen, eine Strategie... von dem war
    wie schon die letzten Spiele nichts zu sehen beim FCN.
    
     Nun endlich Rolands Bericht:
    
     Arschkalt , gut gespielt und doch keine
    Punkte
    
     Ein Teil der Nordkurve scheint aus „Schönwetterfans“ oder
    „August-Sitzplatzhocker“ zu bestehen. Selten versuchten so
    viele Clubbfans vor dem Spiel noch Tickets zu verkaufen. Der
    Eingang war vor dem Anstoß von einen Heer von Ticketschwenkern
    belagert und in der Nordkurve, sowohl in den Stehplatz- als
    auch Sitzplatzblöcken, war es selten so leer wie am vergangenen
    Freitag. Dank der Spielplangestaltung kam der Deutsche Meister
    Dortmund, (was ist schwarzgelb und stinkt wie ein Hund…), am
    bislang kältesten Tag des neuen Jahres zum Clubb und
    sinnigerweise wurde der Anstoß auf 20.30 Uhr festgesetzt.
    Entsprechend schön sibirisch gekühlt war das Frankenstadion und
    so wurde kein Getränk warm. Passend gekleidet, mindestens 2
    Paar Socken, lange Unterhosen als Standard, wenn es die Figur
    zuließ noch eine weitere lange Hose unter den Jeans, mehrere
    Pullis unter der Jacke und der Fanschal als Gesichtsschutz,
    freuten sich doch über 45.572 auf das Spiel.
    
     Unser Clubb legte, vermutlich temperaturbedingt, los wie die
    Feuerwehr und kam innerhalb weniger Minuten auf ein
    Eckenverhältnis von 5:0, verbunden mit einigen Großchancen.
    Borussia Lüdenscheid hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn
    es nach 15 Minuten 2:0 für uns gestanden hätte. „Hätte“, bei
    einer normalen Chancenverwertung. Allerdings spielten auch die
    Maja Bienen immer schnell und direkt nach vorne und zwangen
    unseren Kapitän zu einigen Glanzparaden. Es war ein tolles
    Spiel beider Teams in der 1. Halbzeit, die locker auch 3:3
    ausgehen hätte können. In der 2. Halbzeit war es dann ein Spiel
    wie fast immer gegen Lüdenscheid. Ihr Oldie Kehl netzte gleich
    nach dem Anstoß in der 47. zum 1:0 ein. Sie zogen sich dann
    natürlich zurück und unsere Helden schafften es nicht, den
    schwarz-gelben Abwehrbeton aufzubrechen. Leider ist ein
    Ausgleich ohne jegliche Chancen ziemlich schwer zu schaffen und
    so führte ein Konter der Dortmunder in der 82. Minute durch
    Barrios zum 2:0. Das Spiel war eigentlich gelaufen und viele
    machten sich auf in wärmere Gefilde. Sie verpassten noch ein
    Highlight. Der Dortmunder Japaner schoss in der 84. Minute ein
    Abseitstor.

Wohl kältebedingt bekam die Stadiontechnik (oder bedient das
    Gästeteam jetzt die Technik?) den Schiripfiff nicht mit,
    kündigte per Lautsprecher das 3:0 an und drei lange Minuten
    zeigte die Anzeigen“tafel“ ein dann doch viel zu unverdientes
    3:0 an.
    
     Roland Hornauer



